DE140552C - - Google Patents

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DE140552C
DE140552C DENDAT140552D DE140552DC DE140552C DE 140552 C DE140552 C DE 140552C DE NDAT140552 D DENDAT140552 D DE NDAT140552D DE 140552D C DE140552D C DE 140552DC DE 140552 C DE140552 C DE 140552C
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  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Description

bat
KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 140552 KLASSE 396.
ADOLF LUFT in LEMBERG. Verfahren zur Darstellung plastischer Massen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. April igoa ab.
Es ist bekannt, daß durch die Wechsel- \virkting zwischen Phenolen und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur als hochmolekulare Kondensationsprcdukle harzartige Massen entstehen (BerichteV, S. 1095, XIX, S. 3009, Liebig's Annalen, Bd. 263, S. 283 bis 286).
Diese mit manchen wertvollen Eigenschaften ausgestatteten Produkte haben infolge ihrer großen Sprödigkeit und der daraus sich ergebenden schwierigen Verarbeitbarkeit bisher keine praktische Verwertung gefunden. Im frischen Zustande zähe und bis zu einem gewissen Grade plastisch, verlieren sie binnen kurzem diese Eigenschaften, werden spröde und hart und vertragen keinerlei mechanische Bearbeitung.
Im nachstehenden soll nun der Weg angegeben werden, auf welchem es gelingt, die Sprödigkeit derartiger Massen zu beseitigen, dieselben für die Dauer oder für eine längere Zeit weich und plastisch zu machen und denselben die wertvolle Eigenschaft zu erteilen, nach dem Hartwerden sich fast ebenso leicht wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen usw. zu lassen.
In dieser Richtung angestellte Versuche haben nämlich ergeben, daß die Eigenschaften dieser durch Kondensation von Phenolen und Aldehyden erzielten Massen, wenn man dieselben mit passenden Lösungsmitteln behandelt, vollkommen verändert werden.
Löst man z. B. das durch Kondensation von Phenol und Aldehyd erzielte harzartige, 'spröde, amorphe und undurchsichtige'., Produkt - in passenden Lösungsmitteln, z. B. in Alkohol,, Aceton, Glyzerin, in organischen Säuren, z. B. Essigsäure oder dergl., dickt durch anhaltendes Kochen die Lösung ein und laßt dieselbe eventuell in Formen erkalten oder trocknet man die eingedickte Lösung bei einer Temperatur von etwa 500 C, um die flüchtigen Lösungsmittel und die noch vorhandene Feuchtigkeit, mit Ausnahme des in Mengen von 2 bis 10 Prozent angewendeten Glyzerins, welches in der Masse verbleibt,, zu verjagen, so wird, nachdem das Lösungsmittel verdunstet ist, als Endprodukt eine Masse erzielt, welche un- . gemein plastisch und elastisch ist, sich mit Leichtigkeit in beliebige Formen, die sie vollkommen ausfüllt, vergießen läßt und dabei durchsichtig ist. Nach dem Erstarren, welches nach längerer Zeit von selbst eintritt, oder durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. durch Trocknen, herbeigeführt werden kann, hat die ursprünglich spröde Masse ihre Sprödigkeit vollkommen verloren und läßt sich ebenso wie Holz mit Leichtigkeit verarbeiten.
Der Plastizitätsgrad und ebenso auch die Größe der Elastizität dieser Massen können durch Zusatz geeigneter Stoffe, wie Kampfer, Gummi, auch Glyzerin nach Belieben beeinflußt werden, ebenso dadurch, daß man dem als Lösungsmittel verwendeten Glyzerin Formalin zusetzt oder dasselbe durch Einleiten von Formalindämpfen mit diesem sättigt. Bei Anwendung des zuletzt genannten Auflösungsmittels erzielt man die Masse in einer härteren Modifikation.
Es empfiehlt sich, vor dem Auslösen die/ Masse von,der ihr anhaftenden, „zur Kqnden- /70

Claims (3)

  1. j sation von Phenolen mit Aldehyden ver-' wendeten Säure durch gründliches Auswaschen ' mit Wasser, oder noch besser durch Behandj lung mit wässerigen Lösungen von Alkali bezw. 5| Alkalikarbonat zu befreien.
    Während die oben erwähnten Lösungen als solche unter event. Zusatz von beliebigen Farbstoffen, als Lack- oder wasserdichte Überzüge für Gewebe, Leder oder dergl. benutzt werden
    ίο können, eignet sich die durch Unentzündlichkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Säuren und Alkalien, große Elastizität und Plastizität ausgezeichnete Masse selbst für die verschiedensten Zwecke. Unter anderem hauptsächlich als Ersatz des Celluloids. Es lassen sich aus derselben Fäden ziehen, durch deren Verkohlung man Kohlenfäden für elektrische Glühlampen herstellen kann; auch für Isolierzwecke ist diese Masse infolge ihrer Eigenschaft, den elektrischen Strom nicht zu leiten, geeignet. Da sich die Masse ferner drechseln, hobeln, drehen, bohren usw. läßt, kann man sie als Ersatz für Bein, zur Anfertigung von Billardbällen, Knöpfen, Griffen, Rosetten, Quasten und dergl. verwenden. Durch Zusatz von Farbstoffen und Füllkörpern kann man ■ aus derselben täuschende Bernstein-, Schildpatt-, Meerschaum- , Hartgummi-, Korallen- und dergl. Imitationen anfertigen, ebenso eignet sich dieselbe, wie durch Versuche festgestellt werden konnte, als Ersatz für Linoleum. Auch zur Anfertigung säure- und alkalifester Gefäße oder zur Herstellung von Auskleidungen für Gefäße, in denen Säuren oder Alkalien aufbewahrt werden sollen, läßt sich diese Masse mit Vorteil Verwenden.
    Am geeignetsten erwies sich die Masse, welche durch ^Kondensation von Phenol mit Formaldehyd erhalten wird.
    Paten τ-Α ν Sprüche:
    ι. Verfahren zur Darstellung plastischer Massen durch Kondensation von Aldehyden mit Phenolen, darin bestehend, daß
    ' die vornehmlich durch Kondensation von , Formaldehyd mit Phenol hergestellte spröde und undurchsichtige Ma&e in passenden Lösungsmitteln, wie Aceton) Alkohol, Glyzerin, organischen Säuren und dergl., aufgelöst und hierauf event, am zweckmäßig-*
    . sten in Formen vergossen, eingedickt und getrocknet wird, zu dem Zwecke, die Masse in eine durchsichtige, plastische und elastische Modifikation überzuführen.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens : nach Anspruch 1, darin bestehend, daß zur Lösung der Masse ein Gemisch von Formaldehyd und Glyzerin verwendet wird, zu dem Zwecke, den Härtegrad der Masse zu erhöhen.
  3. 3. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, darin bestehend, daß der im Entstehungsstadium befindlichen oder der fertigen Masse Stoffe, welche, wie Kampfer, Kautschuk, Glyzerin und dergl., deren Plastizität erhöhen können, zugesetzt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1180869B (de) * 1961-12-09 1964-11-05 Kalle Ag Lack fuer Druckplatten

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