DE1180869B - Lack fuer Druckplatten - Google Patents
Lack fuer DruckplattenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
K 45402IV c /22 h
9. Dezember 1961
5. November 1964
9. Dezember 1961
5. November 1964
Druckplatten, welche in erster Linie für die Verwendung im Flachdruck bestimmt sind, werden
dadurch erhalten, daß man die Lösung eines lichtempfindlichen Stoffs auf einen geeigneten Träger aus
Metall, Papier oder Kunststoff aufbringt, den Auftrag trocknet, die gebildete lichtempfindliche Schicht unter
einer Vorlage mit einer geeigneten Lichtquelle belichtet und danach die nicht zum Druckbild gehörenden
Anteile der Schicht, d. h. die Schicht an den sogenannten bildfreien Stellen, nach der Belichtung mit
geeigneten Lösungen entfernt (entwickelt). Die Bildstellen bilden eine oleophile Schablone, welche beim
Einfärben mit fetter Farbe von Hand oder in einer Druckmaschine Farbe annimmt, während die Druckplatte
an den bildfreien Stellen hydrophilen Charakter hat und die Druckfarbe abstößt. Dieses Verfahren
zur Herstellung einer Druckplatte wird jedoch höheren Ansprüchen nicht gerecht. Die oleophile Schablone
ist sehr dünn und kann daher leicht abgerieben werden; ferner ist die erzielbare Druckauflage nicht sehr hoch.
Um zu leistungsfähigeren und dauerhafteren Druckplatten zu gelangen, hat man die vorstehend beschriebenen
Druckplatten nach der Entwicklung mit Lacken oder Lackemulsionen überzogen. Dadurch
wird eine Verstärkung des Druckbildes erzielt. Verschiedene Lacke und Lackemulsionen für Druckplatten
sind an sich bekannt und im Handel. Diese haben jedoch einige Nachteile. Die Lacke sind vielfach
schwer zu verarbeiten, zuwenig haftfest auf der Schablone, zu spröde oder ungenügend filmbildend
und erlauben daher keine hohen Druckauflagen. Die Lackemulsionen entmischen sich oft beim Lagern in
wäßrige und nichtwäßrige Phase, oder die in ihnen enthaltenen Farbstoffe oder Kunstharze setzen sich
am Boden der zur Aufbewahrung dienenden Gefäße ab. Außerdem lassen sich mit Lackemulsionen nur
Druckplatten kleinerer Formate streifenfrei einlackieren. Druckplatten für den Großoffsetdruck
werden in der Branche vorzugsweise mit Lacken einlackiert, welche nur organische Lösungsmittel enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Lack für Flachdruckplatten, welcher die Nachteile beseitigt,
welche nach vorstehenden Ausführungen den bekannten Lacken oder Lackemulsionen anhaften
oder sich bei ihrer Verwendung zeigen. Der erfindungsgemäße Lack, welcher gleichfalls aus Lackbasis,
organischen Lösungsmitteln und zweckmäßig zudem aus färbendem Medium zusammengesetzt ist, ist dadurch
gekennzeichnet, daß er als Lackbasis nichthärtendes Phenol-Formaldehyd-Harz (Novolak) oder
nichthärtendes Phenolcarbonsäure-Formaldehyd-Harz Lack für Druckplatten
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich
Als Erfinder benannt:
Dr. Fritz Uhlig,
August Rebenstock, Wiesbaden-Biebrich
in gelöster Form und neben mindestens einem anderen organischen Lösungsmittel mindestens einen mehrwertigen
aliphatischen Alkohol enthält und daß der Gesamtanteil an mehrwertigen aliphatischenAlkoholen
mindestens 40 Gewichtsprozent der Gesamtlösungsmittelmenge beträgt.
Nach Vorstehendem ist der Lack für Druckplatten gemäß der Erfindung eine gegebenenfalls mit färbendem
Medium versetzte Lösung eines nichthärtenden Phenol-Formaldehyd-Harzes oder eines nichthärtenden Phenol-Carbonsäure-Formaldehyd-Harzes.
Lösungen der genannten Harze in organischen Lösungsmitteln sind an sich bekannt, und es sind darunter auch solche
Lösungen bekannt, die Glycerin als lösenden und weichmachenden Bestandteil enthalten. Man hat aber
stets nur solche glycerinhaltigen Lacklösungen hergestellt, in denen die Menge des Glycerins verhältnismäßig
gering war; so werden als Weichmacher beispielsweise 2 bis 10% des Harzes für die Menge des
Glycerins angegeben. Demgegenüber zeichnet sich der Lack für Druckplatten gemäß dieser Erfindung durch
einen weit höheren Gehalt an mehrwertigen Alkoholen aus.
Als Lackbasis für den erfindungsgemäßen Lack sind auch Novolake geeignet, welche mit halogenierten
Carbonsäuren umgesetzt sind. Angaben über die Herstellung dieser modifizierten Novolake finden sich
beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1 053 930. Anwesenheit eines färbenden Mediums, beispielsweise
eines löslichen, organischen Farbstoffs, ist bei der Zusammensetzung und für die Wirksamkeit des
erfindungsgemäßen Lacks nicht entscheidend. Die Anwesenheit von Farbstoff in dem Lack ist bei der
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praktischen Verwendung jedoch insofern von Vorteil, als den mit der Herstellung und dem Gebrauch der
lackierten Druckplatte beschäftigten Personen eine weitaus bessere Beurteilung der Qualität des Druckbildes
ermöglicht wird.
Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Lacks beim Lackieren von Druckplatten wird die Schichtdicke
der Druckschablone verstärkt und vor mechanischem Abrieb geschützt. Die mit den so lackierten
Druckplatten erzielbaren Druckauflagen sind be- ίο
deutend höher als bei Druckplatten, welche mit bekannten Lacken oder Lackemulsionen erhältlich
sind.
Als Beispiele für die einen erfindungsgemäßen Bestandteil des Lacks bildenden mehrwertigen aliphatischen
Alkohole werden angeführt Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol und höhere PoIyglykole,
Glycerin, 1,2,4-Butintriol, 1,3-Dihydroxypropan
und Pentaerythrit. Der Anteil des in dem erfindungsgemäßen Lack erforderlichen mehrwertigen aliphatischen
Alkohols bzw. des Gemisches aus solchen Alkoholen an der Gesamtlösungsmittelmenge beträgt
wenigstens 40%, vorteilhaft 50 bis 70%.
Beispiele der sonst als Bestandteile des erfindungsgemäßen Lackes geforderten organischen Lösungsmittel
sind aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol und Isobutanol;
aliphatische Ketone wie Methyl-isobutylketon, Äthylmethylketon, Methylpropylketon, Diisobutylketon,
Methylamylketon, Äthylamylketon; Ester wie Amylacetat, Butylacetat, Methylglykolacetat (Essigsäureester
von Glykolmonomethyläther), Glykolacetat, Cyclohexylacetat, Äthylglykolacetat (Essigsäureester
von Glykolmonoäthyläther); aliphatische Alkoxyalkohole wie Glykolmonomethyläther und Glykolmonoäthyläther;
cyclische Ketone wie Cyclohexanon und hydrierte Kohlenwasserstoffe wie Tetrahydronaphthalin.
Der Farbstoff, welcher vorteilhaft ebenfalls in dem Lack anwesend ist, färbt die Bildstellen an. Als Färbstoffe
werden beispielsweise die in den »Farbstofftabellen« von Schultz, 7. Auflage (Leipzig, 1932),
I. Band, aufgeführten genannt: Rhodamin B (Nr. 864, S. 365), Fettrot (Nr. 864, S. 365), Reinblau (Nr. 816,
S. 345), Viktoriareinblau B (Nr. 822, S. 347), Echt-Scharlach (Nr. 448, S. 185), Sudanrot (Nr. 976, S.421),
Nigrosin (Nr. 986, S. 428), Kristallviolett (Nr. 785, S. 330), Methylviolett (Nr. 783, S. 328).
Dem erfindungsgemäßen Lack können Weichmacher zugesetzt sein, welche die filmbildenden Eigenschaften
des Lackes weiter erhöhen, beispielsweise Phthalsäurediäthylester oder Phthalsäuredimethylester.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Lackes verfährt man beispielsweise wie folgt: Ein mit wasserunlöslichen
lichtempfindlichen Verbindungen beschichteter Druckträger, z. B. eine Aluminiumfolie,
wird unter einer Vorlage belichtet und mit einer geeigneten Entwicklerflüssigkeit behandelt, wobei sich
an den Nichtbildstellen die Schicht ablöst. Der Überschuß von Entwicklerflüssigkeit wird abgestreift bzw.
durch Spülen mit Wasser entfernt. Auf die noch feuchte Druckplatte oder nach dem Trocknen derselben wird
eine entsprechende Menge des erfindungsgemäßen Lackes gegossen und in an sich bekannter Weise
möglichst gleichmäßig über das ganze Format verteilt. Der Lack löst die Bildschablone, und das erfindungsgemäße
Harz im Lack verbindet sich an den Bildstellen außerordentlich fest mit der Oberfläche des Druckträgers,
während er an den bildfreien Stellen ohne Haftung bleibt. Anschließend wird die Druckplatte
mit Wasser gesäubert und an der Luft oder durch Überleiten von warmer Luft oder im Trockenschrank
getrocknet.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Lackes zur Herstellung von Druckplatten unter Verwendung
von vorsensibilisierten Platten oder Folien, welche eine wasserlösliche lichtempfindliche Schicht besitzen,
ergibt sich eine Vereinfachung der vorstehend angegebenen Arbeitsweise. Man verfährt dann beispielsweise
folgendermaßen: Das vorsensibilisierte Kopiermaterial wird unter einer Vorlage wie üblich belichtet.
Anschließend, gegebenenfalls nach einer kurzen Vorbehandlung mit Wasser, wird die Platte mit dem
erfindungsgemäßen Lack behandelt, indem man eine entsprechende Menge Lack auf die Bildseite der
Druckfolie aufbringt und über die gesamte Fläche in an sich bekannter Weise möglichst gleichmäßig verteilt,
bis das Bild sichtbar wird. Die Nichtbildstellen nehmen den Lack nicht an. Die Druckplatte ist danach
fertig für den Druck und leistet sehr hohe Druckauflagen.
Der weiteren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes dienen die nachfolgenden Angaben, welche
beispielsweise die Zusammensetzung des erfir.dungsgemäßen Lacks veranschaulichen. Die darin genannten
Teile sind Gewichtsteile.
Gewichtsteüe
Cyclohexanon 50
Glycerin 50
Novolakharz 5
Farbstoff Kristallviolett 0,5
Das Novolakharz ist ein reines, nicht härtbares Phenol-Formaldehyd-Harz mit dem Schmelzintervall
108 bis 1180C.
Gewichtsteüe
Diisobutylketon 40
Äthylenglykol 60
Novolakharz 7
Farbstoff Methylviolett 0,5
Gewichtsteüe
Essigsäureester von Glykolmonomethyläther 40
Äthylenglykol 60
Novolakharz 9
Gewichtsteüe
Cyclohexanon 35
Äthylenglykol 65
Novolakharz 5
Farbstoff Rhodamin B 0,5
Gewichtsteile
Cyclohexanon 40
Äthylenglykol 60
Novolakharz 5
Farbstoff Fettrot 0,5
Gewichtsteile
Glykolmonoäthyläther 35
Äthylenglykol 65
Novolakharz 5
Farbstoff Viktoriareinblau B 0,5
Gewichtsteile
Butanol 25
Cyclohexanon 25
Glycerin 50
Novolakharz 4
Farbstoff Nigrosin 0,5
Gewichtsteile
Essigsäureester von Glykolmono-
methyläther 25
Isopropanol 25
Glycerin 25
Äthylenglykol 25
Phenolharz-Chloressigsäure-Reaktionsprodukt 5
Farbstoff Kristallviolett 0,5
Das Phenolharz-Chloressigsäure-Reaktionsprodukt wird nach den Angaben im Beispiel 5 der Patentschrift
053 930 dargestellt.
Gewichtsteile
Cyclohexanon 25
1,2,4-Butintriol 25
Novolakharz 2,5
Farbstoff Viktoriareinblau B 0,3
3°
Gewichtsteile
Cyclohexanon 25
Pentaerythrit 25
Novolakharz 2,5
Farbstoff Echtscharlach 0,3
Gewichtsteile
Cyclohexanon 25
1,3-Dihydroxypropan 25
Phenolharz-Chloressigsäure-Reaktionsprodukt 2,5
Farbstoff Sudanrot 0,4
Claims (2)
1. Lack für Druckplatten, welcher aus Lackbasis, organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls
färbendem Medium besteht, dadurch gekennzeichnet, daß er als Lackbasis
nichthärtendes Phenol-Formaldehyd-Harz oder nichthärtendes Phenolcarbonsäure-Formaldehyd-Harz
in gelöster Form und neben mindestens einem anderen organischen Lösungsmittel mindestens
einen mehrwertigen aliphatischen Alkohol enthält und daß der Gesamtanteil an mehrwertigen
aliphatischen Alkoholen mindestens 40 Gewichtsprozent der Gesamtlösungsmittelmenge beträgt.
2. Lack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die darin enthaltene Lackbasis das
Umsetzungsprodukt von nichthärtendem Phenol-Formaldehyd-Harz mit Halogencarbonsäure ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 140 552;
Deutsche Patentschrift Nr. 140 552;
Scheiter, Chemie und Technologie der künstlichen
Harze, 1943, S. 480, Absatz 3.
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