DE2061287B2 - Verfahren zur Herstellung von tiefenvariablen Tiefdruckformen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von tiefenvariablen TiefdruckformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von tiefenvariablen Tiefdruckformen auf Kunststoffbasis.
Beim Tiefdruckverfahren besteht die druckende Fläche aus einer Vielzahl sogenannter Rasternäpfchen,
von denen die Farbe auf das Papier übertragen wird. Der Tonwert einer Bildstelle hängt von der
übertragenen Farbmenge und damit vom Volumen der Näpfchen ab. Es gibt 2 Arten von Tiefdruck: den
flächenvariablen oder autotypischen Tiefdruck, bei
.ίο dem der Tonwert des Bildes bei konstanter Näpfchentiefe
durch Variation der Fläche von Rasternäpfchen erzielt wird, und den tiefenvariablen oder konventionellen
Tiefdruck, bei dem der Tonwert eines Bildes bei konstanter Näpfchenoberfläche durch Variation
.15 der Näpfchentiefe gesteuert wird. Von diesen beiden Verfahren hat der konventionelle Tiefdruck in der
Praxis die weit größere Bedeutung. Sein Nachteil liegt in der umständlichen und zeitraubenden Herstellung
der Druckform. Das zu druckende Motiv wird auf das
4(i sogenannte Pigmentpapier aufkopiert, das Pigmentpapicr
wird auf den Zylinder aufgebracht, entwickelt und der Zylinder mit Eisensalzlösungen, die durch die
unterschiedlich gehärtet;; Partien des Pigmentpapiers
verschieden schnell wandern, auf unterschiedliehe
Tiefen geätzt. Neben der langen Zeitdauer dieses Vorgangs sind die wechselnde Qualität des Pigmentpapiers
und der schwer zu standardisierende Atzvorgang sehr nachteilige Eigenschaften dieser Druckformherstellung.
In der Literatur ist bereits ein
,(i Tiefdruckverfahren besehrieben, bei dem die drukkende
Zylinderoberfläche nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff besieht (brit. Patentschrift «75 377).
Die Variation der Näpfchentiefe wird bei diesem Verfahren dadurch erreicht, daß ein Halbtonpositiv
gleichzeitig mit dem Führungsraster in eine photopolymerisiercnde Schicht einkopiert wird. Die je nach
Tonwert des Positivs verschieden große Lichtintensität in den Siegen des Führungsrasters gelangt durch
Streuung in die Näpfehen, bewirkt dort eine verschic-
i>(i den starke Polymerisation und damit eine je nach
Tonwert des Positivs unterschiedliche Näpfchentiefe. Das Verfahren besitzt den Nachteil, daß die Streuung
des Lichtes i;n polymeren Basismaterial eine absolut konstante und reproduzierbare Größe sein muß. was
ιό nur schwer /u erreichen ist. Ferner gelingt es durch
den an der Oberfläche der Photopolymerschicht stets vorhandenen bzw. während tier Belichtung naehdiffundiereuden
Sauerstoff, bei voller l.icbliiiteiisität.
d. h, bei 100% Tonwert des Positivs, das Innere der
Näpfchen vollständig zu polymerisieren, wie es für den Druckprozeß nötig ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung des Ätzvorganges ein Verfahren
zur Herstellung von Tiefdruckformen auf Kunststoffbasis zu finden, wobei die Näpfchentiefe
dar resultierenden Tiefdruckformen der optischen Dichte der Positiv-Vorlage proportional ist.
Die Lösung der Aufgabe, eine tiefenvariable Tiefdruckform mit den gewünschten Eigenschaften ohne
Ätzvorgang herzustellen, erfolgt durch Belichtung einer Schicht (S) aus einem in einer Entwicklerflüssigkeit
löslichen und durch die Belichtung in dieser unlöslich werdenden photovernetzbaren Material unter
einer Positiv-Vorlage des zu druckenden Bildmotivs und unter einer Führungsraster-Vorlage und anschließendes
Auswaschen der nicht belichteten Anteile des Materials mit Hilfe der Entwicklerflüssigkeit,
und dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
a) die photovernetzbare Schicht (S) durch die Positiv-Vorlage (P) belichtet, bis die photovernetzbare
Schicht (S) unter den höchsten Lichtern der Positiv-Vorlage (Tonwert 100%) in der gesamten
Tiefe der Schicht (S) vernetzt ist, und
b) durch eine Führungsraster-Vorlage (R) von der
Rückseite (B) der Schicht her belichtet, und
c) die nicht vernetzten Teile der Schicht von der Rückseite (B) her mit der Entwicklet flüssigkeit
auswäscht.
Es wurde ferner gefunden, daß man besonders gute ticfenvariablc Tiefdruckformen gemäß diesem Verfahren
erhält, wenn die photovernetzbaren Schichten (S) /ur Erzeugung einer günstigen optischen Dichte
der Schicht feinverteilt 0,05 bis 20 Gew.-% die Photopolymerisation
nicht störende aktinisches Licht absorbierende Verbindungen enthalten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird die photovernetzbare Schicht (S) nach dem Bclicnteii durch die Positiv-Vorlage ( P) in der
Weise auf einen Druckformträger (D) aufkaschiert, daß die zuvor der Positiv-Vorlage ( P) zugewandte
Schichtseite (A) der Schicht (S) dem Druckformträger (D) zugekehrt ist.
Es wurde weiter gefunden, daß man tiefenvariable Tiefdruckformen gemäß diesem Verfahren vorteilhaft
herstellen und gleichzeitig das beim Tiefdruck auftretende Problem der großen Vielfalt an benötigten Zyliiidcrdurchmcsscrn
weitgehend lösen kann, wenn man eine photovernetzbare Schicht (S) auf die eine
etwa 5 bis 100 μιη starke lichtdurchlässige Schicht ( H)
aus im Entwicklerlösungsmittcl unlöslichem oder unlöslich gemachtem Kunststoffmaterial haftfest aufgebracht
ist, durch die Schicht (U) von der Seite (A) der Schicht (S) her durch die Positiv-Vorlage ( P) belichtet
und die haftfest verbundenen Schichten (S und U) so auf einen gegebenenfalls beschichteten Druckformträger
(D) aufkaschiert, daß die Schicht ( U) und die Seile (A) der Schicht (S) dem Druckformträger
zugewandt ist, die Schicht ( U) also zur Zwischenschicht /wischen Schicht (S) und Druckformträger
(I)) wird.
I"s wurde weiter gefunden, daß das lcl/tgeiiannlc
Problem auch gelost werden k;iim. indem der Druck
formlriigcr ( /)) vor dem Aufkaschicrcn der durch die
Positiv-Vorlage belichteten Schicht (S) bzw. Schichten (S und II) bereits eine elw;i 5 bis 500 um starke
Beschichtung (U') aus einem im Entwicklerlösungsmittel
unlöslichen oder unlöslich gemachten Kunststoffmatcrial,
das sich mit der Schicht (S) bzw. der Schicht (U) gut haftfest verbinden läßt, aufweist. Besonders
gute Ergebnisse werden hierbei erreicht, wenn sowohl eine Schicht (U) als auch die Beschichtung
(W) verwandt werden. Unter tiefenvariablen Tiefdruckformen werden hierbei Druckplatten.
Druckfolien oder Druckzylinder verstanden, die die farbführenden Bildteile für den Druck als Vertiefungen
in der Oberfläche enthalten.
Diese Druckformen werden zum Druck mit Druckfarbe eingefärbt, und ihre Oberflächen werden mit einer
Rakel von überschüssiger Farbe befreit. Die in den Vertiefungen (Rasternäpfcheii) verbleibende
Farbe geht dann beim Kontakt mit dem zu bedruckenden Papier auf dieses über. Zur Führung der Rakelschneide
auf der Druckebene ist die Druckform zusätzlich mit einem Raster von kreuz und quer
laufenden sogenannten »Stegen« versehen, die das Druckbild in einzelne Rasterelen^nte, die sogenannten
Rasternäpfchen, unterteilen. Auf Jiese Weise wird Jas Hineinschnellen der Rakelschneide in die geätzten
Stellen und das Herauswischen der Farbe aus Partien, die dunkel drucken sollen, verhindert. Beim konventionet'en
Tiefdruckverfahren wird entsprechend den tiefer oder weniger tief geätzten Näpfchen mehr oder
weniger Farbe auf den zu bedruckenden Stoff übertragen, wodurch sich die Abstufungen von Halbtonvorlagen
wiedergeben lassen. Das Verhältnis von Stegbreite zu Näpfchenbreite bei Kreuzrastern kann
wie üblich den Anforderungen der Drucktechnik entsprechend gewählt werden. Im allgemeinen liegt dieses
Verhältnis zwischen 1:2,5 und 1:4. Die Form des
Steggitters bzw. Rasters ist nicht von Bedeutung. Es können sowohl Kreuzraster als auch sogenannte
Backsteinraster, Kornraster oder sonstige Ausführungsformen angewendet werden.
Als in einer Entwicklerflüssigkeit lösliciics und
durch Belichtungen darin schwer- oder unlöslich werdendes photoempfindliches Material für die Schicht
(.S) kommen die an sich bekannten Materialien in Frage. Fs sind darunter lichtempfindliche Systeme zu
verstehen, wie z. B. die seit langem in der photomechanischeu
Reproduktionstechnik gebräuchlichen chromatsensibilisicrtcn Kolloide, die auf der Basis von
Gelatine. Fischleim. Albumin. Casein, Stärke oder Polyvinylalkohol aufgebaut sind. Weiterhin lassen sich
lichtempfindliche Schichten verwenden, deren Komponenten äthvlenisch-ungcsättigte Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthalten und bei Belichten di- oder polymerisieren. So können beispielsweise die Zimlsaurcderivale
von Polyvinylalkohol mit gutem Erfolg ven. endet werden. Solche Gemische sind z. B. in der
US-Patentschrift 2 725 372 und der deutschen Patentschrift 1 O7l>453 beschrieben. Ebensocigt?;n sich /. B.
ungesättigte, lösliche lineare Polyamide, die reaktionsfähige
Stilheueinheiten im Molekül enthalten (siehe /. B. US-Patentschrift 2"u7 3"i und britische
Patentschriften h 75 377 und 86227(S) für das vorliegende
Verfahren.
!■!ine große Anzahl \on lichtcmpfindlirhcji photopolymerisierharcn
SLhichtmalcrialicn. wie sie /. IJ. in den deutschen Patentschriften I I3S32O und
I 140(1X0 oder den belgischen Patentschriften iiN4 5O2. I1.S5OI3. <iS7 fi?S. n'J5 7OO und 71 1 SI 12 genannt
werden, steht zur Verfügung.
Bcsondeis ','ceieiK'ti· nholonnlvmei isurhaif PoIi-
mere sind (lic in üblichen organischen und insbesondere
alkoholischen Lösungsmitteln (als Entwicklerflüssigkciten) löslichen linearen synthetischen Polyamide
mit wiederkehrenden Amidgruppen in der Molekülhauptkette. Von ihnen werden Mischpolyamide,
die in üblichen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, wie in niederen aliphatischen Alkoholen.
Alkohol-Wasser-Gemischen oder Gemischen von Alkoholen mit anderen Lösungsmitteln. /.. B.
Benzol-Alkohol-Wasscr-Gemische oder in Ketonen. Estern oder aromatischen Kohlenwasserstoffen löslich
sind, bevorzugt.
Zur Erzielung einer exakten linearen Abhängigkeit der Näpfchentiefe vom Tonwert der Positiv-Vorlage
und zur Erzielung einer besonders guten Reproduzierbarkeit ist es von Vorteil, eine ausreichend hohe
optische Dichte der photovernetzbaren Schicht (5) in dem für die Photovernetzung wichtigen Wellenlängenhercich
vorzusehen. Bei den technisch wichtigen Systemen wird dies erreicht durch Zumischung von
die Photopolymerisation nicht störenden, aktinisehes
Licht absorbierenden Verbindungen, d. h. Verbindungen,
die im aktinischen Licht des Spektrums absorbieren und die Strahlung in diesem Bereich photochemisch
unwirksam machen. Die Verbindungen sollen eine ablaufende Photopolymerisation möglichst
nicht beeinflussen, d. h. sie sollen weder als Initiator
noch als Inhibitor oder Kettenüberträger dabei wirken. Ihr Zusatz verfolgt den Zweck, einen möglichst
stellen Abfall der Lichtintensität innerhalb der photovernetzbaren Schicht bei der Belichtung zu erzeugen,
da gefunden svurde. daß dann die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Druckergebnisse am besten
ist. Geeignet sind hierfür z. B. eine große Anzahl üblicher UV-Stabilisatoren für Kunststoffe, wie sie z. B.
in den Artikeln von R. A. Coleman. J. A. Weicksel. Modem Plastics. Band 36. Nr. 12. Seiten 117
bis 221 und IW bis 200 (1959) und H. Gysling und
H. J. Heller. Kunststoffe 51 (1961). Seiten 13 bis 17. beschrieben sind. Geeignete Verbindungen sind
z. B. o-Hvdroxybcnzophcnone oder Bisphenole, die in Nachbarstellung zu den Hydroxy-Gruppen substituiert
sind, wie 2,2"-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon oder Bis(2-hydroxy-3-tert.-butyl-5-methyl-phenyljmethan.
Sehr geeignet sind aromatische Di- und Trinitro-Verbindungen, wie 2.4-Dinitrophenol und
lösliche Farbstoffe mit einem komplex gebundenen Schwermetallatom, wie sie in Color Index im allgemeinen
unter dem Begriff »Solvent Dyes« zusammengefaßt sind. Die Metallkomplexfarbstoffe sind
hierbei vorzugsweise 1:1- oder 1 :2-Komplexe von Azo- oder Azomethinfarbstoffe!! mit o-Carboxy-o"-hydroxy-
oder o-Amino-o'-hydroxy-Gruppcn und insbesondere o.o'-Dihydroxy-Gruppen. Als Komplexmetall
kommt dabei besonders Chrom und Kobalt in Frage. Geeignete Farbstoffe sind z. B. in den deutschen
Patentschriften 1226727 und 1263947 beschrieben.
Als Phthalocyanine sind vorzugsweise die kupferhaltigen Verbindungen zu nennen. Geeignete
Farbstoffe sind insbesondere in der deutschen Patentanmeldung P 1905012.5 angegeben.
Die genannten Verbindungen werden im allgemeinen der photovernetzbaren Schicht (S) in einer Menge
von 0,01 bis 20 und bevorzugt in einer Menge von 0.1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung
der Schicht, so zugemischt, daß sie weitgehend homogen in der Schicht verteilt enthalten sind.
Die genaue Menge des Zusatzes richtet sich dabei vor allem nach der Schichtdicke und dem Hxtmktionsko
effizienten der zugesetzten Verbindung. In vielen Fiil Ich ist sogar ein Zusatz in einer Menge von 0.1 bi:
1 Gi'w.-'i der Schicht ausreichend. Bevorzugt ist dii
> Wahl von Zusätzen, die mit den anderen Schiehtmate
rialien gut verträglich sind.
Erfindungsgernäß wird zuerst die photovemetzbari
Schicht durch die Positivvorlage ( P) (vgl. Fig. I um 3) belichtet, bis die photovcrnetzbare Schicht (S) un
in terdcn hellen Bildpartien der Positivvnrlage. die einei
Tonwert von 100C£ aufweisen, gerade in der gesamtei
Schichttiefe vernetzt ist. Die genaue Delichtungszci
hängt von der Art des für die photovemetzbari Schicht verwendeten Materials, insbesondere von de·
I^ ren optischer Dichte, ab. Sie läßt sich durch wenigi
Vorversuche für das verwendete Schichtmateria leicht ermitteln. Bei den üblichen Materialien liegt dii
Belichtungszeit zwischen 3 und 30 Minuten. Das an schließende Auf kaschieren der durch die Positiv vor
:ii lage belichteten Schicht (S) auf einen Druckformträger (I)) in der Weise, daß die zuvor der Positiv vorlagt
zugewandte Schichtseile (A) dem Druckformträgei
(D) zugekehrt ist. kann in an sich bekannter Weisi erfolgen. Übliche Druckformträger ( D) sind metalli
:> sehe Druckzylinder oder Metallblech. Zum Erzielet
der gewünschten Haftung der Schicht (.S) auf dei Druckformträger!! (I)) ist es oft zweckmäßig, de ι
Druckformträger ( D) vor dem Auftragen der Schien (S) mit einer dünnen Schicht eines Haftmittels zu vcr
«ι sehen, z. B. mit einem Polyurethan-Reaktionslack. In
allgemeinen wird anschließend an das Aufkaschierei der dimensionsstabile Träger wie die Trägerfolie abgezogen,
danach auf die Seite ( R) (die bei der erstei Belichtung die Rückseite darstellte) die Fiihrungsra
'< stcrvorlage (R) aufgebracht und durch Belichtung da:
Führungsraster aufkopiert. Das Belichten erfolg hierbei so. daß unter den hellen Stellen der Führungs
rastervorlage (R) das photovernetzbare Material ii der gesamten Schichttiefe vernetzt wird.
JIi Die Dicke der photovernetzbaren Schicht und da
mit die spätere Tiefe der Rasternäpfchen entsprich damit der Tiefe, die zur Erzielung des dunkelstei
Farbtons erforderlich ist. Im Normalfall liegt diese in Bereich von 10 bis 100 μπι und vorzugsweise im Be
-o reich von etwa 20 bis 60 μπι. Sie kann jedoch aucr
darunter oder darüber liegen, insbesondere, wenn dit
verwendeten Druckfarben speziell«' Higenscrmftei
hinsichtlich ihrer Viskosität oder Farbsättigiing auf
weisen.
5ii Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Her
stellung von tiefenvariablen Druckformen, dl«' wi(
beim konventionellen Tiefdruck aus Rasternäptchei bestehen, wobei die Tiefe der Näpfchen überraschen
derweise sehr exakt der optischen Dichte der bildmä ßig aufkopierten Positiworlage proportional ist
Durch Anwendung einer speziellen Ausführungsforn wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren abc
auch eine Lösung eines anderen Problems erreicht Bekanntlich ist ein Problem beim Tiefdruck die großi
mi Vielfalt an benötigten Zylinderdurchmessern, wa
beim Arbeiten mit photovernetzbaren Schichten dazi führen würde, daß eine ebenso große Anzahl von Fo
lien verschiedener Dicke hergestellt werden müßte Dies kann vermieden werden, wenn der Druck von
fö Zylinder (D) (vgl. Fig. 4) über eine dünne Haft
schicht mit einer 5 bis 500 um und vorzugsweise H bis 100 μπι starken Beschichtung ( W) aus einem Ent
Wicklerlösungsmittel unlöslichen oder unlöslich ge
machten Kunstsloffmalerial. das sich mit der photuvemetzbnrcii
Schicht (5) und/oder einer gegebenenfalls aufgebrachten Schicht ( U) gut haftfest verbinden
Ia(Jf. vor dem Aufkaschieren der durch die Positivvorlage belichteten Schicht (.V) bzw. der Schichten
(.V+ (/) versehen wird. Das genannte Problem läßt sich weitgehend auch lösen, wenn man eine photovernetzb",-i
Schicht (.V), auf die eine etwa 5 bis 100 und vorzugsweise 10 bis 50 μηι starke lichtdurchlässige
Schicht (U) aus im Entwicklerlösungsmittel unlöslichem oder unlöslich gemachtem Kunstf'offmaterial
haftfest aufgebracht ist, durch die Schicht (U) von der Seite (/1) der Schicht (S) her durch die Positiv-Vorlage
(/') belichtet (vgl. Fig. 3) und die haftfest verbundenen Schichten (S + U) so auf einen gegebenenfalls
beschichteten Druckformträger (D) aufkaschiert, daß die Schicht (U) und die Seite (A) der Schicht
(.V) dem Druckformträger (D) zugewandt sind. Be-
nahmen kombiniert verwandt, d. h. sowohl mit einer Schicht ( U) als auch mit einer Beschichtung ( U') gearbeitet.
Als Materialien für die Schichten (U+ U") lassen sich die gleichen Materialien wie für die photovernctzbarc
Schicht (,V) verwenden, wobei sie jedoch keine großen UV-absorbierendcn Verbindungen enthalten
müssen. Es ist jedoch auch möglich, chemisch ähnliche Materialien für diese Schichten zu verwenden,
soweit diese mit der Schicht (5) gut haftfest verbunden werden und thermisch oder photochemisch
vernetzt werden können. Die Methode der Mitver-. wendi ng von Schichten (U + W) bringt einmal den
Vorteil mit sich, daß die Haftung zwischen den beiden vernetzten Schichten (U + U') als auch zwischen der
Schicht ( U) und der photovernetzbaren Schicht (S) hervorragend ist, so daß beim späteren Druck keinerlei
Ablösecrscheinungen der photovernetzbaren Schicht (S) vom Zylinder auftreten. Zum anderen
kann die vernetzte Schicht (U+ U') problemlos mechanisch abgeschlossen werden. Man erhält auf diese
Weise durch die beiden Schichten (U+ U') eine relativ dicke Pufferzone, die es erlaubt, einen gebrauchten
Zylinder durch Abschleifen auf den gewünschten Durchmesser wieder verwendbar zu machen, und es
möglich macht, bei nur einer vorhandenen Folienstärke der photovernetzbaren Schicht (5) durch mehr
oder weniger starkes Abschleifen des vernetzten Materials der Schichten (U+ U") die große Vielzahl der
verschiedenen geforderten Außendurchmesser der einzelnen Tiefdruckzylinder herzustellen.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile beziehen sich, soweit nicht anders angegeben,
auf das Gewicht.
Auf eine 100 μπι dicke Polyäthylenterephthalat-Folie
als Träger T wird eine 40 μπι dicke photovernetzbare
Schicht 5 folgender Zusammensetzung aufgebracht: 64 Teile eines in wäßrigem Alkohol
löslichen Mischpolyamids aus etwa gleichen Teilen Hexamethylendiamin-adipat, 4,4'-Diamino-dicyclohexylmethan-adipat
und ε-Caprolactam, 27 Teile des Diäthers aus 1 MoI Äthylenglykol und 2 Mo! N-Methylolacrylamid,
2 Teile a-Methylolbenzoinmethyläther, 8 Teile Äthylenglykol, 0,2 Teile Natriümsalz
des N-Nitrosocyclohexylhydroxylamins und 0,75
Teiie des i: 2 Chrom-Mischkompiex der Azofarbstoffe
aus je 0,5 Mol 4~Nitro-2-aminophenol und 5-Nitro-2-aminophenol
und 1 Mol /J-Naphthol. Dabei liegen die Schiehlbestandteile in inniger Mischung vor.
Die erhaltene Folie wird 15 Minuten durch einen rasterlosen
Stufengraukeil (Positiv P) belichtet. Als l.ichtt|uelle dienen Leuchtstoffröhren mit hohem
< UV-Anteil, die sich im Abstand von 3 cm über der
Folie befinden. Anschließend wird die Folie mittels Alkohol auf einen mit der Haftschicht aus Polyurethanen
versehenen Druckformträger D aus 0,3 mm starkem Stahlblech so aufkaschiert, daß die belichtete
κι Seite A der photovernrtzbaren Schicht .V auf der
Haftschicht des Druckformträger D zu liegen kommt. Die Polyäthylenterephthalat-Folie T wird
abgezogen, und von oben (Schichtseite B) wird ein Tiefdruck-Führungsraster R einkopiert (SO Linien/
cm. Steg-Raster-Verhältnis 1:3). Die noch löslichen Anteile der photovernetzbaren Schicht S werden
dann mit Äthanol herausgelöst. Nach dem Trocknen der Schicht erhält man eine Fläche, bestehend aus Ra-
«tprnänfphpn wnhpi flip Tipfpn Hpr Nänfrhpn t\cr iinti-
-■-- r · — - -.-..-_._.. r . . r ..
2(1 sehen Dichte des Stufengniukeils proportional
sind.
Auf eine 100 pm dicke Polyäthylenterephthalal-Folie
als Träger T werden zwei Schichten folgender Zusammensetzung aufgebracht: eine 35 pm dicke
Unterschicht als photovernetzbare Schicht S der in Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung und darüber
eine 20 μτη dicke Oberschicht der gleichen in
.κι Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung, jedoch
ohne den Chrom-Komplexfarbstoff. Die Oberschicht U wird vorher durch Belichten vernetzt und
alkoholunlöslich gemacht. Die photovernetzbare Schicht S wird anschließend durch eine Positiv-Vor-
.15 lage P (rasterloser Graukeil) von oben, d. h. durch die vernetzte Oberschicht U hindurch 12 Minuten
lang belichtet. Anschließend wird die belichtete Folie auf einen Aluminiumzylinder D, der mit einer 50 μίτι
dicken vernetzten Photopolymerschicht U' der glei-
4(i chen Zusammensetzung wie die oben beschriebene
Oberschicht U beschichtet ist, auf kaschiert. Die Polyester-Deckfolie T wird abgezogen, das Führungsraster
R einkopiert und die nicht belichteten Teile mit Alkohol ausgewaschen. Man erhält wiederum eine
Tiefdruckform mit Rasternäpfchen, deren Tiefe der optischen Dichte des Graukeils proportional ist. Ein
Druckversuch auf einer Tiefdruckmaschine ergibt sehr gute Ergebnisse.
sn Beispiel 3
J-Mf eine 100 μτη dicke Polyäthylenterephthalat-Folie
T werden wie in Beispiel 2 angegeben zwei Schichten S + [/aufgebracht. Die 40 μτη dicke photovernetzbare
Unterschicht S hat dabei folgende Zusammenetzung: 100 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen
Mischpolyamids, 8 Teile Triäthylenglykolbisacrylamid, 20 Teile m-XylylenbisacTylamid, 30 Teile
N-Methylolacrylamid, 0,1 Teile Natriumsalz des N-Nitrosocyclohexylhydroxylamins
und 0,5 Teile 2,4-Dinitrophenol. Die 30 μπι starke Oberschicht U enthält
die gleichen Bestandteile außer dem 2,4-Dinitrophenol; die Oberschicht U ist durch vorheriges
Belichten vernetzt und alkoholunlöslich gemacht. Das Belichten und die weitere Verarbeitung erfolgt wie
in Beispiel 2 beschrieben. Mit dem so hergestellten Tiefdruckzylinder wird ein sehr gutes Druckergebnis
erhalten.
Hs wird ein Versuch mit den gleichen Rezepturen und dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 3 angegeben
durchgeführt. Statt 0,5 Teile 2,4-Dinitrophcnol
10
enthält die photovernetzbare Unterschicht S jedoch 7,5 Teile 2,','-Dihydroxybenzophenon. Mit den so
hergestellten Tiefdriickzylindern werden fast die gleichen Druckergebnisse erzielt wie mit dem gemäß Beispiel
3 hergestellten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von tiefenvariablen Tiefdruckformen ohne Ätzvorgang durch
Belichtung einer Schicht (S) aus einem in einer Entwicklerflüssigkeit löslichen und durch die Belichtung
in dieser unlöslich werdenden photovernetzbaren Material unter einer Positiv-Vorlage
des zu druckenden Bildmotivs und unter einer Führungsraster-Vorlage und anschließendes Auswaschen
der nicht belichteten Anteile des Materials mit Hilfe der Entwicklerflüssigkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß man
a) die photovernetzbare Schicht (S) durch die
Positiv-Vorlage (P) belichtet, bis die photovernetzbare Schicht (S) unter den höchsten
Lichtem der Positiv-Vorlage (Tonwert 100%) in der gesamten Tiefe der Schicht (5)
vernetzt ist, und
b) diHvh eine Führungsraster-Vorlage (R) von
der Rückseite (B) der Schicht her beuchtet, und
c) die nicht vernetzten Teile der Schicht von der Rückseite ( B) her mit der Entwicklerflüssigkeit
auswäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die photovernetzbare
Schicht (S) nach dem Belichten durch die Positiv-Vorlage ( P) in der Weise auf einen Druckformträger
(D) auf kaschiert, daß die zuvor der Positiv-Vorlage zt^ewandte Schichtseite (A) dem Druckformträger
(D) zugekehrt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man cir-e photovernetzbare
Schicht (5), auf die eine etwa 5 bis 100 μηι starke
lichtdurchlässige Schicht (U) eines in der Entwicklerflüssigkeit
unlöslichen Kunststoffmaterials haftfest aufgebracht ist, durch die Schicht (U) von
der Seite (A) der Schicht (5) her durch die Positiv-Vorlage
(P) belichtet und die haftfcst verbundenen Schichten (S und U) so auf einen gegebenenfalls
kaschierten Druckformträger (D) aufkaschiert, daß die Schicht ( U) zur Zwischenschicht
zwischen Schicht (.V) und dem Druckformträger (D) wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder
3. dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformträger (D) vordem Aufkaschicrcn der Schicht (S)
bzw. haftfcst verbundenen Schichten (U und S) bereits eine etwa 5 bis 500 μιη starke Beschichtung
( U') aus einem in der Entwicklcrflüssigkcit unlöslichen
Kunststoffmatcrial aufweist, das sich mit der Schicht (S) bzw. der Schicht (U) gut haftfest
verbinden läßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder
4. dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht (U)
aus einem vernetzten Kunststoffmaterial verwendet wird, das in seiner chemischen Zusammensetzung
weitgehend der Zusammensetzung der photovcrnetzbarcn Schicht (.S') entspricht und sich
leicht h;iftlest mit der Schicht (.V) verbinden
NiIAi.
(■>. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder
5. dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtung ( / ') aus einem vernetzten Kunststoffmatcrial verwendet
wird, das in seiner Zusammensetzung weitgehend der Zusammensetzung der photover-
netzbaren Schicht (S) bzw. der Zwischenschicht (U) entspricht und sich leicht haftfcst mit der
Schicht (S) bzw. der Zwischenschicht (U) verbinden läßt.
7, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine photovernetzbare Schicht
(S) verwendet wird, die feinverteilt 0,05 bis 20 Gew.-% einer die Photopolymerisation nicht störenden
aktinisches Licht absorbierenden Verbindung enthält.
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