DE138147C - - Google Patents

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DE138147C
DE138147C DENDAT138147D DE138147DA DE138147C DE 138147 C DE138147 C DE 138147C DE NDAT138147 D DENDAT138147 D DE NDAT138147D DE 138147D A DE138147D A DE 138147DA DE 138147 C DE138147 C DE 138147C
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amidophenol
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B59/00Artificial dyes of unknown constitution

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 138147 KLASSE 22 e.
Versetzt man eine wässrige Lösung von salzsaurem ο · p-Diamidophenol mit einer wässrigen Auflösung von so viel Ammoniumpersulfat, dafs auf 1 Mol. des salzsauren Salzes
,OH
'HCl
. · HCl
etwas mehr als ι Mol. Ammoniumpersulfat ((NHi) 2 S2 O8) zur Verwendung gelangt, so erhält man einen braunschwarzen Farbstoff, welcher in Wasser, selbst bei Kochhitze, unlöslich ist, sich in Alkohol nur spurenweise mit blafsröthlicher Farbe löst und von Sodalösung, Alkalilaugen oder wässrigen Lösungen von Schwefelalkalien leicht gelöst wird. Die Lösung in Soda ist grünlich braun, auf Zusatz von viel Natronlauge wird sie gelber. Aus der alkalischen Lösung wird der Farbstoff durch Säurezusatz wieder in unveränderter Form als schwarzes krystallinisches Pulver niedergeschlagen. Er färbt ungeheizte Baumwolle bei Gegenwart von Soda, Schwefelnatrium bezw. unter Anwendung dieser Körper und Zusatz von Kochsalz und zweckmäfsig auch von Türkischrothöl in dunkelviolettbraunen Tönen an. Die Färbungen werden durch Nachbehandlung mit Chromsalzen dunkelbraun, mit Kupfersalzen, sowie mit Gemischen der letzteren und Chromkali tiefschwarz und sind dann von hervorragender Waschechtheit. Ein etwas lebhafteres und gelberes Braun von hervorragender Waschechtheit wird ferner durch Combination mit Diazoverbindungen, ζ. B. diazotirtem p-Nitranilin, auf der Faser erhalten.
Diesem Farbstoff ähnliche Producte erhält man, wenn man an Stelle von Persulfat Eisenchlorid als Oxydationsmittel anwendet, und wenn man an Stelle von ο · p-Diamidophenol p-Amidophenol der Oxydation unterwirft. Das aus ο · p-Diamidophenol und Eisenchlorid erhaltene Product unterscheidet sich von dem Persulfatoxydationsproduct dadurch, dafs es sich nicht mit grünlich brauner, sondern mit lebhaft bläulich rother Farbe in Soda löst, und dafs die Farbe der Lösung durch Natronlauge nur unbedeutend verändert wird. Auf Zusatz von Salzsäure zur wässrigen sodaalkalischen Lösung wird der Farbstoff als blauschwarzer Niederschlag abgeschieden. Die directen Färbungen dieser Farbstoffe auf ungeheizter Baumwolle sind rothstichiger und liefern beim Behandeln mit Kupfersalzen Nuancen, welche sich von denjenigen der Persulfatproducte durch wesentlich blauere Nuance unterscheiden.
Bei Verwendung von p-Amidophenol ist der Unterschied zwischen dem Eisenchlorid und dem Persulfatoxydationsproduct kein nennenswerther. Die Färbungen des Farbstoffs sind in Nuance und Eigenschaften denjenigen des ο · p-Diamidophenolpersulfatproductes ähnlich.
Zur Darstellung der Persulfatfarbstoffe läfst man zweckmäfsig die Lösung des Persulfats unter Rühren in die Lösung des salzsauren
Diamidophenols einlaufen. Unter Steigerung der Temperatur von 150 auf ca. 350 tritt Anfangs Rothfärbung des Gemisches ein, welche allmählich unter Abscheidung eines krystallinischen braunschwarzen Niederschlages dunkelbraun wird. Nach 4 bis 5 Stunden ist ein dicker Brei des gebildeten Farbstoffs entstanden, während die Lösung selbst nunmehr schwach bräunlich roth gefärbt ist. Man erwärmt vor dem Abfütriren auf dem Wasserbad, filtrirt heifs ab (bei 40 bis 500), wäscht gut mit heifsem Wasser nach u. s. w.
Zum guten Gelingen der Operation ist es erforderlich, dafs das angewendete salzsaure p-Amidophenol bezw. Diamidophenol keine freie Salzsäure enthält. Die besten Resultate wurden ferner erzielt durch Verwendung von einer 1 l/i Atom Sauerstoff entsprechenden Menge Persulfat auf 1 Mol. des salzsauren Diamidophenols. Bei der Anwendung von Eisenchlorid, wobei am besten eine 1 '/3 Atom Sauerstoff entsprechende Menge hiervon auf ι Mol. des salzsauren Diamins Verwendung findet, ist es erforderlich, nach dem Stehenlassen des Oxydationsgemisches (4 bis 5 Stunden) noch ca. 2 Stunden auf dem Wasserbad zu erwärmen. Die Aufarbeitung geschieht genau so wie beim Persulfatproduct; zu bemerken ist nur, dafs hier gegen Ende des Auswaschens etwas Farbstoff gelöst wird, welcher wieder aus dem Filtrat durch Säure gefällt werden kann.
Nach der Patentschrift 59964 wird ebenfalls p-Amidophenolchlorhydrat mit einem Oxydationsmittel behandelt, indessen geschieht dies bei Gegenwart eines grofsen Ueberschusses von Salzsäure mit einer ca. 0,9 Atomen Sauerstoff auf ι Mol. des salzsauren Salzes entsprechenden Menge Kaliumbichromat bei gewöhnlicher Temperatur (ohne Aufwärmen), während bei dem vorliegenden Verfahren, wie erwähnt, zum Gelingen der Operation erforderlich ist, dafs keine freie Salzsäure, aufser der im angewendeten salzsauren p-Amidophenol bezw. Diamidophenol enthaltenen, vorhanden ist, dafs die Oxydation zweckmäfsig mit ι χ/3 Atomen Sauerstoff auf ι Mol. des salzsauren Amins geschieht, und endlich, dafs zum Schlüsse auf dem Wasserbade erwärmt wird.
Das Product, welches nach dem Verfahren der Patentschrift 59964 entsteht, wird beschrieben als dunkelbraunes Pulver, welches sich schwer in kaltem, leichter in heifsem Wasser mit violettbrauner Farbe löst; ein Zusatz von Säuren erhöht die Löslichkeit. In warmem Alkohol ist der Farbstoff löslich, in Aether oder Benzol unlöslich, verdünnte Natronlauge löst ihn beim Erwärmen mit blauschwarzer Farbe auf. Die Lösung in concentrirter Schwefelsäure wird als bläulich grau, beim Verdünnen mit Wasser als blau beschrieben; ferner soll der Farbstoff auf gebeizter Baumwolle rotfibraune bis schwarzbraune Töne liefern. Er färbt ungeheizte Baumwolle bei Gegenwart von Schwefelalkali nicht oder höchstens spurenweise an.
Der nach dem vorliegenden Verfahren entstehende Farbstoff ist unlöslich selbst in heifsem Wasser, unlöslich in Säuren, er löst sich in Soda und Natronlauge mit violettrother Farbe, und die Farbe der Lösung in concentrirter Schwefelsäure ist blau. Er liefert auf ungeheizter Baumwolle in schwefelalkalischem Bade kräftige, tiefbraune und echte Töne.
Zur näheren Erläuterung sowohl des Verfahrens zur Darstellung der neuen Farbstoffe als auch des benutzten Färbeverfahrens dienen folgende Beispiele:
Beispiel I.
Darstellung des Farbstoffs auso»p-Diamidophenol mittelst Persulfat.
10 Theile salzsaures Diamidophenol werden in 100 Theilen kalten Wassers gelöst und unter Rühren mit einer Lösung von 15 Theilen Ammoniumpersulfat 95 procentig (= i1/^ O) in 100 Theilen eiskalten Wassers versetzt. Die Temperatur steigt dabei auf 35 bis 40 °. Nach ca. 4 Stunden wird im Wasserbad auf ca. 500 erwärmt, der gebildete Farbstoff abfiltrirt und mit ca. 500 heifsem Wasser gewaschen, bis das Filtrat keine saure Reaction mehr zeigt. Man prefst und trocknet.
Beispiel II.
Darstellung des Farbstoffs auso»p-Diamidophenol mit Eisenchlorid.
In eine Lösung von 20 Theilen salzsauren Diamidophenols in 200 Theilen kalten Wassers werden 179 Theile Eisenchloridlösung von 24 pCt. Fe2 Cl6 (entsprechend 1 1J3 O) unter Rühren zugegeben. Nach 4 Stunden wird noch 2 Stunden im kochenden Wasserbade erhitzt, der gebildete Farbstoff wird heifs abfiltrirt, mit heifsem Wasser nachgewaschen, geprefst und getrocknet.
Beispiel HI.
Darstellung des Farbstoffs aus p-Amidophenolchlorhydrat mit Eisenchlorid.
20 Theile p-Amidophenolchlorhydrat werden in ca. 100 Theilen Wasser kalt gelöst und unter Rühren eine Lösung von 14 Theilen Eisenchlorid in ca. 100 Theilen Wasser zugegeben. Man läfst 2 Stunden stehen, erwärmt sodann 1 Stunde im Wasserbade, filtrirt den entstandenen Niederschlag ab, wäscht und trocknet. Das Filtrat wird, sofern es noch Farbstoff in Lösung enthält, mit Salzsäure gefällt.
Die Farbstoffe zeigen folgende Reactionen Eisenchlorid-Farbstoff
aus ο · p-Dii
Persulfat-Farbstoff
imidophenol
Farbstoff
aus p-Amidophenol
violettroth grünlich braun violettroth
Lösung in Soda heller, aber in Nuance
kaum verändert
gelbbrauner und heller Nuance unverändert
Auf Zusatz von Natron
lauge
schwärzlich violetter
Niederschlag
brauner Niederschlag schwarzer Niederschlag
Auf Zusatz von Essig
säure
reinblau schwarzbraun blau.
Farbe der Lösung in cone.
Schwefelsäure

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von nachchromir-
    baren bezw. nachkupferungsfähigen Farbstoffen, welche ungeheizte Baumwolle bei Gegenwart von Alkali und Reductionsmitteln, wie Schwefelnatrium , Glucose, Substantiv anfärben, darin bestehend, dafs man ο · p-Diamidophenol oder p-Amidophenol in Form ihrer Salze in wässriger Lösung mit sauren Oxydationsmitteln, vorzüglich Persulfaten oder Eisenchlorid, behandelt.
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