DE59921C - Verfahren sium AeWen von Azofarben auf Küpengrund - Google Patents

Verfahren sium AeWen von Azofarben auf Küpengrund

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DE59921C
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indigo
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azo
aewen
sium
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DENDAT59921D
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FARBWERKE VORM. MEISTER LUCIUS & BRÜNING in Höchst a. Main
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/153Locally discharging the dyes with oxidants

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Der sogenannte Indigoätzartikel ist in der Kattundruckerei von hervorragender Bedeutung. Es handelt sich bei der Herstellung desselben darum, auf dem blauen Indigogrunde scharf begrenzte Muster durch topischen Aufdruck von verdickten Sauerstoff abgebenden Aetzmitteln zu erhalten.
Wenn man nicht nur weifse, sondern auch bunte Muster herstellen will, so werden der Aetzfarbe Farbstoffe zugesetzt, welche sich bei der Operation des Aetzens mit Leichtigkeit fixiren. Bisher war man deshalb fast ausschliefslich auf die sogenannten Albuminfarben angewiesen, welche zum grofsen Theil nicht reibecht sind und deshalb beim Waschen von der Faser fallen.
Um schöne und feurige Farben zu erhalten, mufs der Indigo durch die Wirkung des Aetzmittels von der bedruckten Stelle vollständig entfernt werden; nur in diesem Falle heben sich Roth, Orange, Bordeauxroth u. dergl. mit schönem Effect von dem dunklen Blau ab.
Die angewendeten Farbstoffe müssen deshalb der Wirkung des Sauerstoffs, welcher den Indigo in Isatin verwandelt und als solches in Lösung überführt, vollständig widerstehen. Dies hängt wesentlich von der Natur des Oxydationsmittels und den Umständen ab, unter welchen der Sauerstoff entwickelt wird.
Das bisher angewendete Oxydationsmittel bestand aus Chromsäure bezw. Chromaten.
Beim Weifsätzen der in der Küpe blau gefärbten Stückwaare wird so verfahren, dafs man dieselbe mit einer Verdickung bedruckt, welche je nach der Tiefe der blauen Farbe mehr oder weniger Chromatlösung enthält. Nach dem Trocknen wird das Gewebe durch eine mäfsig heifse Lösung von Schwefelsäure und Oxalsäure geführt, wodurch die Chromsäure in Freiheit gesetzt, der Indigo mit Leichtigkeit oxy dirt und die bedruckte Stelle farblos wird.
Anstatt der Chromate hat man sich auch zuweilen des rothen Blutlaugensalzes (Ferricyankaliums) bedient. In diesem Fälle folgt selbstverständlich dem Aufdruck der Aetzfarbe keine saure, sondern eine alkalische Passage.
Bei Anwendung von Chromaten ist man im Stande, bei der gleichen Operation bunte Körperfarben auf der geätzten Stelle zu befestigen, indem man die Lösung des neutralen Chromate mit Albumin verdickt und die unlöslichen, gegen Chromsäure beständigen Metallfarben hinzufügt. Das Säurebad, welches die Stoffe darauf passiren, wird so heifs gehalten, dafs das Albumin während der.Passage vollständig coagulirt.
Für rothe Farben, welche am meisten auf Indigo gedruckt werden, wurde früher Zinnober, später statt dessen ein billiger, ebenfalls gegen Chromsäure beständiger, aus Azofarben hergestellter Lack verwendet. Derselbe hatte jedoch nicht nur wie der Körper, als dessen Surrogat er dient, die üble Eigenschaft, durch das beim Waschen stattfindende Reiben abzufallen, sondern aufserdem noch durch die Einwirkung der warmen Seifenlösung zersetzt und in Lösung gebracht zu werden.
Eine andere, technisch interessante, aber wegen der hohen Kosten unausführbare Methode besteht darin, dafs man Thonerdebeizen auf das Indigoblau einätzt und dann mit Alizarin ausfärbt.
Bei der grofsen Wichtigkeit des Indigoätzartikels wird es daher als ein dringendes Bedürfnifs anerkannt, ein einfaches und billiges Verfahren aufzufinden, um schöne, wasch- und auch möglichst lichtechte Farben auf Küpenblau herzustellen. Auch der Inhaber des D. R. P. No. 55779 hatte in der richtigen Erkenntnifs dieser Notwendigkeit den geeigneten Weg betreten, um in der angedeuteten Richtung Besserung zu schaffen, indem er versuchte, die durch ihre Schönheit, Echtheit und Billigkeit ausgezeichneten, auf der Faser zu erzeugenden Azofarben auf Indigogrund zu fixiren. Er war jedoch (nach Angabe, der Inhaber des vorliegenden Patentes) nicht im Stande, ein brauchbares Roth oder andere gangbare Nuancen herzustellen, da alle Diazoverbindungen sich als nicht gegen Chromsäure beständig erwiesen. Nur ein einziger Körper, dasAmidoazobenzol, zeigte, wie der Inhaber jenes Patentes selbst hervorhebt, hinlängliche Widerstandsfähigkeit und war' im Stande, bei Verwendung von Chromsäure eine rothe Nuance zu liefern, welcher indessen, obwohl sie echt war, die erforderliche Schönheit des Farbentons (nach Angabe der Inhaber des vorliegenden Paientes) durchaus fehlte. Das angewendete Verfahren besteht im Princip darin, dafs man der gewöhnlichen Chromat-Verdickung eine Lösung von diazotirtem Amidoazobenzolchlorhydrat zufügt, den mit Naphtol präparirten Stoff mit dieser Verdickung bedruckt und dann durch das gewöhnliche Säurebad hindurchführt.
Im Gegensatz zu dieser Methode ist es den Patentinhabern gelungen, ein Verfahren zu finden, welches es ermöglicht, alle bisher auf der Faser erzeugten unlöslichen Azofarben auf Küpengrund bei gleichzeitiger Aetzung des Indigos in derselben Schönheit wie auf weifsem Stoffe herzustellen.
Die Patentinhaber verfahren dabei in der Weise, dafs sie der verdickten Diazoverbindung anstatt einer Chromat-Lösung Ferricyanalkalien hinzufügen und nach der Bildung des Farbstoffes im alkalischen Bade oxydiren. Bei diesem Verfahren wird die Schönheit der Azofarben in keiner Weise beeinflufst und noch dazu eine Farbe erzeugt, wie sie früher auf Indigoblau nicht hergestellt werden konnte.
Das Wesentliche der neuen Erfindung besteht darin, dafs nur mit solchen Oxydationsmitteln gearbeitet wird, welche keinen Sauerstoff in saurer Lösung entwickeln, deshalb die Diazoverbindungen nicht zersetzen und erst nach der Erzeugung der gegen Oxydationswirkungen unter diesen Umständen unempfindlichen Azofarben ihren Sauerstoff abgeben, wodurch der Indigo oxydirt und von der Faser entfernt wird.
Besonders hervorzuheben sind die Combinationen von β-Naphtol mit folgenden Diazoverbindungen: a-Naphtylamin, ß-Naphtylamin, Nitro - Toluidin, Para-Nitranilin, Xylidin, Toluidin, Anisidin, Phenetidin, Amidoazobenzol, o-Amidoazotoluol, Benzidin, ToIidin, Amido-p-Kresolmethyläther, Dianisidin.
Als Beispiel diene die Herstellung von Azoroth aus diazotirtem p-Nitranilin und ß-Naphtol auf Küpengrund. Man verfährt wie folgt:
Der küpenblau gefärbte Stoff wird zunächst auf dem sogenannten Hotflue mit folgender ß-Naphtollösung geklotzt.
ß-Naphtol-Lösung.
29 g ß-Naphtol löst man in 200 ecm heifsem Wasser und 25 ecm Aetznatronlauge von 22° B., setzt 100 g Türkischrothöl (50 pCt.) hinzu und stellt das Volumen der Lösung auf 2 1 ein. Der Zusatz von Türkischrothöl bewirkt eine Erhöhung der Schönheit und Echtheit der Azofarbe. Der mit dieser Naphtollösung präparirte indigoblau gefärbte Baumwollstoff wird nun mit der in nachstehender Weise bereiteten Druckfarbe bedruckt.
Aetzroth.
I. 83 g Para-Nitranilin N (Gemisch aus 0,15 Molekül p-Nitranilinbase + 0,15 Molekül Natriumnitrit -f- 5 pCt. Nitrit-Ueberschufs über die theoretisch nothwendige Menge) werden mit 267 g Wasser und 150 g Verdickung angerührt. (Verdickung: 3 kg Weizenstärke, 11 kg Wasser, 6 kg Traganthwasser, gut verkocht.)
II. 150 g Verdickung, 45 ecm Salzsäure von 22° B. und 305 ecm Wasser.
Man rührt Gemisch I langsam in Gemisch II ein und versetzt nach erfolgter Lösung mit 300 g rothem Blutlaugensalz (Ferricyankalium) und 60 g essigsaurem Natron (krystallisirt).
Nach dem Aufdrück passirt man den zu ätzenden Stoff durch 50 bis 6o° C. warme Natronlauge von 5 bis io° B., wobei die vollständige Zerstörung des Indigos an den bedruckten Stellen erfolgt, wäscht gründlich, passirt eventuell durch ein kochendes Seifenbad, wäscht nochmals und trocknet.
Analog der aus p-Nitraniliri hergestellten Diazoverbindung verhalten sich die übrigen zur Erzeugung von Azofarben auf der Faser verwendeten Diazoverbindungen, d. h. man kann durch Mischen verdickter Diazolösungen mit Ferricyanalkalien Druckfarben bereiten, welche nach dem Aufdruck auf mit Naphtol präparirten Indigogrund und nachfolgender Passage durch alkalische Bäder reib - und waschechte Aetzfarben liefern.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung reib- und waschechter Azofarben auf indigoblau gefärbten Stoffen, darin bestehend, dafs man diese Stoffe mit einer alkalischen ß-Naphtollösung klotzt, darauf mit verdickten Diazoverbindungen aus a-Naphtylamin, ß-Naphtyl.amin, Nitro-Toluidin, Para-Nitranilin, Xylidin, Toluidin, Anisidin, Phenetidin, o-Amidoazotoluol, Benzidin, Tolidin, Amido-ρ-Kresolmethyläther, Dianisidin, welchen Ferricyanalkalien zugesetzt sind, bedruckt und durch alkalische Bäder führt.
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