DE80409C - - Google Patents

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DE80409C
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dianisidine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/02Disazo dyes
    • C09B35/039Disazo dyes characterised by the tetrazo component
    • C09B35/08Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being a derivative of biphenyl
    • C09B35/10Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being a derivative of biphenyl from two coupling components of the same type
    • C09B35/14Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being a derivative of biphenyl from two coupling components of the same type from hydroxy compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur
des Diphenetidins und ß-Naphtol.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. November 1893 ab.
Es ist bekannt, dafs seit einigen Jahren sowohl in der Färberei als auch im Zeugdruck die unlöslichen Azofarben auf der Baumwollfaser in grofsen Mengen und fast ausschliefslich als ß-Naphtolverbindungen entwickelt werden. Während dieser Zeit war man vergeblich bemüht, ein schönes und echtes Blau als Azofarbe auf der mit ß-Naphtolnatrium imprägnirten Baumwollfaser herzustellen, und es ist bis jetzt nur unter Anwendung der ß-Oxynaphtoesäure (Schmp. 2160C.) an Stelle des Naphtols gelungen, ein Blau von einiger Schönheit und Haltbarkeit zu entwickeln, indem man hierzu die Diazoverbindung des Dianisidins benutzte. Die erhaltene Farbe leidet aber an dem Uebelstande, dafs sie bei der Behandlung mit warmer Seifenlösung an Intensität erheblich abnimmt und in diesem Falle bei bedruckten Stoffen das Weifs stark eingefärbt wird.
Erst durch Behandlung solcher bedruckter oder gefärbter Stoffe, gemä'fs dem Verfahren des Patentes Nr. 50463, mit siedenden Kupfersalzlösungen wird gröfsere Waschechtheit' erzielt. ,
Der Verwendung der β - Oxynaphtoesäure (Schmp. 216° C.) als »Grundirungsmittel« hat sich aber neben ihrem hohen Preise auch der Umstand hindernd entgegengestellt, dafs sich auf ihr neben dem Blau (aus Dianisidin) keine brauchbaren Nebenfarben, z. B. Roth, Orange, Bordeauxroth, Braun etc., entwickeln liefsen, die Ausführung mehrfarbiger Druckmuster hierdurch also ausgeschlossen war.
Wir haben nun gefunden, dafs man unter geeigneten Umständen auf der mit ß-Naphtolnatrium grundirten Baumwollfaser mittelst einer aus Dianisidin bereiteten und mit Kupfersalzen versetzten Diazolösung ein prachtvolles Blau erhält, während ohne Anwendung von Kupfersalzen nur ein rothes stumpfes Violett erhalten wird. Der Farbstoff selbst, welcher aus Dianisidin und ß-Naphtol erhalten wird, ist in der Patentschrift Nr. 38802 erwähnt. Ein ähnlicher Effect wird auch bei Verwendung von Diphenetidin an Stelle des Dianisidins in Verbindung mit Kupfersalzen erreicht.
Wenn auch andere Metallsalze zur Nüancirung der Farbe geeignet sind, so sind doch die Kupferverbindungen, ζ. B. Kupfersulfat, -nitrat, -acetat und vor allem Kupferchlorid für diese Zwecke am vortheilhaftesten geeignet.
Das Verfahren zur Herstellung dieser blauen Farbe ist im Princip das für Erzeugung unlöslicher Azofarben auf der Faser angewendete.
Der Stoff wird mit ß-Naphtolnatrium unter Zusatz von Türkischrothöl, Ricinusölseife oder dergl., sowie essigsaurem Natron, phosphorsaurem Natron geflatscht, gut getrocknet und dann mit der entsprechend verdickten, mit Kupferchlorid versetzten Diazolösung bedruckt oder durch diese im unverdickten Zustande passirt.
Wir haben hierbei gefunden, dafs für den Ausfall und zur Erzielung des Blaus in seiner lebhaftesten und grünstichigsten Nuance die Anwendung von Türkischrothöl, Ricinusölseife etc.
in der Grundirung unumgänglich nothwendig und die Wahl des in anderen Fällen ziemlich gleichgültigen Verdickungsmittel und des Kupfersalzes von einschneidender Bedeutung ist. Im Gegensatz zu den anderen auf der Faser erzeugten unlöslichen Azofarben hält das aus Dianisidin, ß-Naphtol und Kupfersalz erzielte Blau kurzes Dämpfen sehr gut aus und seine Nuance wird durch eine Passage durch den Mather-Platt-Schnelldämpfapparat erst vollends lebhaft entwickelt.
Beispiel:
Der Stoff wird geflatscht mit einer Lösung von 150 g ß-Naphtol, 250 g Natronlauge 22° B., 500 g Ricinusölseife und 200 g essigsaurem Natron in 10 1, sodann gut getrocknet und mit folgender Druckfarbe bedruckt.
Druckfarbe:
Dianisidinbase . 60 g
Salzsäure 220B. 100 ecm
Wasser 3,11
Traganthwasser 2 kg
Natriumnitritlösung 280 ecm
(145 g im Liter)
Traganthwasser. . . 500 g
auf o° C. abkühlen,
II
auf 00C.
abkühlen,
II in I einrühren, nach 15 Minuten Stehen im Eis und öfterem Rühren zufügen
Wasser 1 5 go ecm
auf o° C.
abkühlen.
Kupferchlorid 400B. 180 Traganthwasser ... 650g
Nach dem Drucke wird die Waare einmal durch den Mather-Platt-Schnelldämpfapparat passirt oder über Nacht warm verhängt, dann gut gewaschen und 20 Minuten bei 60 ° C. geseift. Zur Herstellung weifser Reservefarben unter dem Blau bedruckt man die mit Naphtol grundirte Waare vor der Entwickelung mit einer Zinnsalzfarbe oder noch besser mit verdicktem Natriumbisulfit, welchem man variable Mengen Natronlauge zugesetzt hat.
Beispiel:
Reserve:
Natriumbisulfit 360B 300 ecm
Natronlauge 400B 50 -
Dextrin (»British gum«) fest 150 g.
Der technisch wichtige und neue Effect der vorstehend beschriebenen Erfindung besteht in der Erzeugung eines bis jetzt entbehrten Blaus als unlöslichen Azofarbstoffes von prachtvoller, satter, indigoartiger Nuance und ganz hervorragend guter Seif- und Lichtechtheit, welches auch bei mehrfarbigen Ausführungen des Zeugdrucks auf ß-Naphtolgrund Verwendung finden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzeugung unlöslicher lebhaft blauer Azofarben auf dem Wege der Druckerei und Färberei, darin bestehend, dafs man auf der Faser die Diazoverbindung des Dianisidins oder Diphenetidins auf ß-Naphtolnatrium bei Gegenwart von Türkischrothölen oder geeigneten Fettsäureverbindungen und Kupfersalzen einwirken läfst.
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