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Verfahren zur Herstellung von Druckmustern auf Färbungen metallhaltiger
Azofarbstoffe Gegenstand des Patents 709 723 ist ein Verfahren zur Herstellung echter
Färbungen auf Cellulosefasern oder Mischungen von Cellilosiefasern mit tieäschen
Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Monoazofarbstoffe von der allgemeinen
Zusammens etzun2-
worin R einen aromatischen Rest bedeutet, auf die Faser bringt und die Färbung mit
C.hrom.aten oder Cobaltsalzen behandelt. Nach dem Verfahren des Patents 732
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werden echte Färbungen auf Cellulosefasern oder Mischungen von Cellul.osefasern
mit tierischen Fasern in der Weise hergestellt, daß man wasserlösliche Azofarbstoffe,
die mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens einmal die Gruppe
enthalten, worin X für N. H2, 1\l H # alkyl, N (alkyl)2 oder O H steht, auf die
Faser bringt und die Färbungen mit Mischungen vors Chromaten und Cobaltsaizen behandelt.
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Gemäß Patent 734 401 werden zur Nachbehandlung der Färbungen Gemische
aus Cobaltsalzen und Wasserstoffsuperoxyd, Alkalipersulfaten oder Alkaliperboraten
verwendet.
Ferner ist in dem Patent 717 023 ein Verfahren
zur Herstellung von echten Färbungen auf Cellulosefasern oder Mischungen von Cellulosefasern
mit tierischen Fasern beschrieben, welches darin besteht, daß man keine zur 1letalllzomplexbildun.g
befähigte Gruppen enthaltende, wasserlösliche Azofarbstoffe, die die 2.Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
oder deren Derivate und Substittttionsverbindungen als Azokomponente und mindestens
einmal die Gruppe -S - N -R-NH., worin R einen aromatischen Rest bedeutet, enthalten,
auf die Faser bringt und die Färbungen mit Mischungen aus Cobaltsalzen und Oxydationsmitteln
behandelt.
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Die nach diesen Verfahren erhältlichen Färbungen sind mit den üblichen
Natriumformaldehydsulfoxylatätzen nicht ätzb.ar. Dalier Jassen sich auf dem Wege
des Aufdrucks von Ätzpasten auf die fertig entwikkelten Färbungen keine Weiß- und
Buntätzen erzielen.
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Es wurde nun gefunden, daß man auf natürlichen oder regenerierten
Cellulosefasern schöne Weiß- und Buntätzen auf Färbungen elcielen kann, die durch
Behandeln von wasserlöslichen ,'£zofarl)stoffen auf der Faser mit Chromaten oder
Cobaltsalzen oder mit Mischungen aus C obaltsal,zen und Oxydations-Initteln, wie
Chromatem Wasgerstoffsupercxy:d, 1';rsulfaten oder Perboraten, nach den obengenannten
Patenten erhältlich sind, wenn durch Aufdruck von alkalisch reagierenden, Reduktionsmittel
enthaltenden Druckpasten vor der Metallsalzhehandlunb die Bildung des echten Farbstoffs
verhindert wird. Die Herstellung der Druckmuster wird zweckmäßig in folgender Weise
vorgenonunen: Die Gewebe werden mit der Farbstofflösung getränkt, z. B. durch Klotzen
auf einem Foulard, dann getrocknet, mit der :ltzpaste bedruckt, wieder getrocknet
und in einer geeigneten Dämpfvorrichtung kurz gedämpft. -Hierauf wird die Färbung
beispielsweise mit der sauren Lösung eines Gemisches von Kaliumbichromat und Cobaltchlorür
entwickelt. Als Ätzpasten eignen sich Druckpasten, die Reduktionsmittel, wie Natriumformaldehydsulfoxvlat,
enthalten und denen außerdem Alkalien oder alkalisch reagierende Verbindungen, wie
Triäthanolamin, zugesetzt werden. Die Ätzwirkung kann noch durch Zusatz von Körpern,
wie sie im Zeugdruck in bleichen Fällen angewendet werden, z. B. von reduzierend
wirkenden t-erl)indungen, wie Glucose oder Kaliumsulfit, von Katalysatoren, wie
Anthrachinon, von Lösungsmitteln, wie Thiodiglykol, Glycerin oder Harnstoff, von
Eintal-;gier- und Verteilungsmitteln, wie benzylsulfa.nilsaures Natrium, Natritmlsalz
der Nitrilotriessigsäure oder die quartäre Ammoniumverbindung, die durch Einwirkung
ven Dimethylsulfat auf das Kondensationserzeugnis aus i Mol Oleylamin und 6 Mol
rlthylenoxyd erhalten wird, von Weißpigmenten, wie Zinkoxyd, ferner von Fixiermitteln,
wie Eialbumin oder Leim, unterstützt werden. D1eWeißätzen lasen sich zwar schon
mit alkalihaltigen Druckpasten erzielen. Die Ätzmuster werden aber er st dann rein
und brauchbar, wenn die Alkalien, z. B. Kaliumcarbonat, ganz oder teilweise durch
Oxäthylamine, beispielsweise Triäthanolamin oder Diäthanolamin, in den Druckpasten
ersetzt werden. Auch dic Klarlieit der Buntätzen wird durch Zusatz derartiger Körper
wesentlich verbessert.
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Um beim Drucken die Bildung von Rakelstreifen oder ein Cberziehen
der geklotzten Ware zu verhüten, wird der Farbstofflösung gegebenenfalls unmittelbar
ein Schutzmittel gegen diese schädliche Einwirkung zugegeben, z. B. 3-nitrobenzol-i-sulfonsaures
Natrium. Zur Herstellung von Buntätzen lassen sich insbesondere leicht Küpenfarbstoffe
verweilden, die nach den bekannten Arbeitsweisen mit Alkalien und N atriumformaldehydsulfoxylat
gedruckt werden können. Ferner können zur Buntbemusterung Pigmentfarbstoffe verwendet
werden. In diesem Falle enthält die Druckpaste in den oben .angeführten Atzpasten
den Pigmentfarbstoff und haftfeste Bindemittel, z. B. Kondensationserzeugnisse aus
Harnstoff und Formaldehyd oder Polymerisate von Vinylverbindungen oder Kondensationserzeugnisse
von mehrwertigen Alkoholen mit mehrbasischen Säuren und ungesättigten Fettsäuren.
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Auf diese Weise .gelingt es, beispielsweise mit dem reduzierten Azofarbstoff
i-Ariiina-2-oxy-d.-nitrol)enzolsauer 2-Amino-j-oxynaplitlialin-7-sulfonsäure, der
nach der Entwicklung, beispielsweise mit Kaliumbichromat und Cobaltchlorür, ein
Schwarz liefert, den Anilinschwarz-Reserv ear tilcel auf einfache Art zu ersetzen.
Das neue Verfahren hat vor dem bekannten Verfahren den großen Vorteil, daß die Faser
nicht geschädigt wird, so daß ohne weiteres <auch empfindliche Gewebe mit einer
derartigen Bemusterung in Betrieben mit einfachen.linriehtungen versehen werden
können.
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N äch dem gleichen Verfahren lassen sich auch andere Azofarbstoffe
der in den obigen Patenten .angegebenen Zusammensetzung weiß und bunt reservieren,
beispielsweise folgende Farbstoffe:
@4mino-2-oxy-d.-nitrobenzol alkalisch |
2-Amino-5-oxvnaplithalin-7-sulfonsäure, redu- |
ziert, I-AI@inO-2-O_Yv-4-Iiltrol)elizol `_llialis@ll-T |
2-Amino-S-ozynaphtlialin-6-sulfons'iaare, redu- |
ziert, i-Amino,-2-oxy-q.-nitrobenzol alkalisch + |
worin ein X für Wasserstoff und das andene X für die Gruppe NH # Y steht, wobei
Y Acetyl, B.enzoyl oder Benzoylaminobenzoyl bedeutet und der Benzoylnest noch eine
freie Aminogruppe enthalten kann, oder
i-Amino-2-oxy-d.-nfitrobenzol ",er.>. 2-Amino- |
5-oxynaphthaJir1-7-sulf0nsäure -< , alkalisch |
i-Amino -2- oxy -q.-nitrobenzol -3- sulfonsäure, |
reduziert. |
Beispiele i. Gebleichtes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard, gegebenenfalls bei
erhöhter Temperatur, mit einer Lösung von folgender Zusammensetzung geklotzt:
4.o g des Natriumsalzes des reduzierten |
Azofarbstoffes i-Am:ino-2-oxy-d.- |
nitrobenzol sauer > 2-Amino- |
5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure wer- |
den heiß in |
io ccm Natronlauge 38° Be und |
89o ccm Wasser gelöst; dann wenden |
5a g Tragantverdickung und |
10:g 3-nitrobenzol-i-sulfons.aures Na- |
trium zugefügt und das Ganze auf |
1 1 eingestellt. |
Nach dein Trocknen wird folgende Weißätzpast,e aufgedruckt:
Zoo g V atriumformaldehydsulfoxylat, |
1409 Wasser, . |
4oo g Stärke-Tragant-Verdickung, |
Sog Zinkoxyd,- |
5o g Wasser, |
30 g Glycerin, |
ioo g Triäthanolamin, |
30.g Anthrachi.nbntei:g 3o°/oig |
inoo',g. |
Nach dem Drucken wird getrocknet und in einem luftfreien Schnelldämpfer in der üblichen
Weise etwa 5 Minutengedämpft. Hierauf wird durch eine foulardmäßige Behandlung mit
einer 85 bis 9o° C heißen Lösung entwickelt, die im Liter
249 haliumbichromat, |
12g Cobaltchlorür, |
24- desneutralisierten Kondensations- |
erzeugnisses aus Naphthalin-2-sul- |
fonsäure und Formaldehyd und |
1 5 ccm Essigsäure 5oo/oi,g |
enthält. Nach kurzem Luftgang wird in einem verdünnten Natriumcarbonatbade mit etwa
5 g Natriumcarbonat im. Liter kurz behandelt, in Wasser gespült und in einem Bade,
das etwa 3 ccm Essigsäure und i g Oleylmethyltaurin im Liter enthält, behandelt,
gespült, unter Natriumcarbonatzusatz heiß .geseift, wieder gespült und getrocknet.
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Man erhält weiße Muster auf schwarzem Grunde.
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Verwendet man zur Entwicklung der weiß geätzten Färbung eine Lösung,
die im Liter 12 g Cobaltchlorür, i2:g Natriumpersulfat und 12 ccmEssigsäure 5oo/oig
enthält, und klotzt. mit dieser Lösung bei 9o° C, so erhält man eine blauschwarze
Färbung mit weißem Muster.
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Die gleichen ätzmuster werden erhalten, wenn man anstelle der obigen
Lösung eine Lösung verwendet, die im Liter 12 g Cobaltchlorür, G cem`V asserstoffsttperoxydlösun.g3o''/Uig
und 12 ccm Essigsäure 5oo%ig enthält.
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Ersetzt man den im vorhergehenden Beispiel angewandten Azofarbstoff
durch den
reduzierten Azofarbstoff i-Amino-2-oxy-4.- |
nitro-5-chlorbenzo,l sauer r 2-Amino-5-oxy- |
nap.hthalin-7-sulfonsäure, so erhalt man eine blauschwarze Grundfärbung mit weißen
Mustern.
Bei Verwendung des reduzierten Azofarb- |
sauer |
stofes iAmino-3-nitro-4-oxybenzol |
2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure erhält m_ an weiße Muster auf braunem Grunde.
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Bei Anwendung des reduzierten Azofarbstoffs
i-Amino - 2 - oxY - 3 , 5 - dinitrobenzol
sauer + |
2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure erhält man weiße Muster auf dunkelolivbraunern
Grunde.
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2. Ein Zellwollgewebe wird auf einem Foulard mit folgender Lösung-
geklotzt:
35g des Natriumsalzes des reduzierten |
" Azofarbstoffes * 1-Amino-2-oxy-q.- |
nitrobenzol iuer + 2-Amino-5-oxy- |
naphthalin-7-sulfonsäure+ alkalisch |
i-Amino-2-oxy-d.-nitrobe;iz0l-3- |
sulfohsäure werden in |
io g Natronlattge 38° Be und |
895- Wasser gelöst; dann werden |
-,o- Tragant-Verdickung und |
' 1&g 3-nitrobenzol-i-sulfonsaures Na- |
trium zugefügt und das Ganze auf |
11 eingestellt. |
Anschließend wird getrocknet und mit einer Buntätzpaste von folgender
Zusammensetzunig bedruckt:
75g des Teigfarbstoffes Nr. 1269 |
(Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auf- |
lage), |
30 g Glycerin, |
450g Stärke=rragant-Verdickung, |
30- Thiodiglykol, |
8o,9 Pottasche, |
12o g Natriumformaldehydsu-lfoxylat, |
165 g Wasser, |
50 ä D iäthanolamin |
I000 g. |
Nach dem Trocknen wird in bekannter Weise gedämpft, entwickelt, wie in Beispiel
1 beschrieben, und nachbehandelt. Man erhält grüne Muster auf schwarzem Grunde.
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3. Ein V iscosekunstseideng ewebe wird auf dem Foulard mit folgender
Klotzlösung behandelt
25 g des Natriumsalzes des reduzierten |
Azofarbstoffes 1-Amino-2-oxy-q.- |
n@tr@beto] alkalisch >- 2-Amino-5- |
axy naphthalin-7-sulfonsäure wer- |
den in |
1o ccm Natronlauge 38° Be und |
9059 Wasser gelöst; dann werden |
50g Tragant-Verdickung und |
log 3-nitrobenzol-i-sulfonsaures Na- |
trium zugeffigt und das Ganze auf |
11 eingestellt. |
Auf das getrocknete Gewebe wird folgende Btmtätzpaste aufgedruckt:
ioo g des Teigfarbstoffes Nr. 12,34 |
(Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auf- |
lage), |
30g Glycerin, |
450 g Britischgummii-Verdickung i : i, |
3o g Thiodi.glyko@l, |
80 g Pottasche, |
12o g Natriumformaldehydsulfoxylat, |
14o g Wasser, |
5o g Harnstoff |
1000, g. |
Das Dämpfen und die Fertigstellung erfolgen in der gleichen Weise, wie im Beispiel
1 angegeben. Man erhält blaue Muster auf schwarzem Grunde.
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4. Gebleichter Baumwollstoff wird auf dem_ Foulard, gegebenenfalls
bei erhöhter Temperatur, mit einer Lösung von folgender Zusammensetzung geklotzt:
4o g des N atriumsalzes des reduzier- |
ten Azofarbstoffs i-Amino-2-oxv- |
4-riitrobenzol sauer >- 2-Amino-5- |
oxynaphthalin-7-sulfonsäur°, |
1o ccm N atronlauge, 38° Be, |
goo ccm Wasser, |
5o g Tragantlösung |
il. |
Nach denn Trocknen wird mit folgender Buntätzpaste bedruckt:
2o g 200%iger Teig des nach Beispiel 2 |
der Patentschrift 658oig herge- |
stellten Farbstoffs, |
28o.01 Tragantlösung 6o: 1000, |
40o g einer wässerigen Emulsion, die |
30°% eines Mischpolymerisates aus |
7o Teil-en Vinylacetat und 3o Tei- |
len Vinylchlorid, sowie 2o0(0 einer |
Lösung von gleichen Teilen Harn- |
stoff-Formaldehyd-Harz in Nylol |
und 1°% Polyv inylallkohol enthält, |
ioo g Zinkoxyd, |
5o :g Harnstoff, |
50g Diäthanolamin, |
ioo g N.atriumforinaldehydsulfoxylat, |
5o°%i@ge Lösung |
1000 g. |
Dann wird bei ioo° C getrocknet, 5 Minuten gedämpft, entwickelt, wie im Beispiel
1 angegeben, und fertiggestellt. Man erhält blaue Muster auf schwarzem Grunde.