DE13693C - Rapportapparat für Klöppelmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Construction des Rapportapparates ist in Fig. ι im Längenschnitt, Fig. 2 in der Seitenansicht, Fig. 3 im Grundrifs, Fig. 4 in der Vorderansicht dargestellt. Derselbe bewirkt ein Oeffnen und Schliefsen der Weichen bezw. Ausrücken der Räder.

Um diesen. Zweck zu erreichen, mufs für jedes Häuptrad einer Klöppelmaschine an Stelle der einstellbaren Trommel eines Rapportapparates , wie in meiner Anmeldung P. A. No. 23835 beschrieben, eine besonders einstellbare Rapportvorrichtung meiner neuen Construction treten, deren Gesammtantrieb jedoch durch zwei gemeinschaftliche Axen vermittelt wird.

Diese Vorrichtungen, welche sich an den Gestellen A befinden, werden oberhalb der Klöppelmaschinen und an beiden Seiten derselben angebracht, und es werden die Ausrückhebel der Räder und die an den Axen der Führungsfinger oder Weichen angebrachten kurzen Hebel (s. meine Patent - Beschreibung P. A. No. 23 835) mittelst Zugkordeln oder Drähten etc., welche über die an geeigneten Stellen der Klöppelmaschine angebrachten Leitrollen α geführt werden, mit den Führungsdrähten b der Rapportvorrichtung verbunden, Fig. 1. Statt der Leitrollen α können auch Winkelhebel angeordnet werden.

Diese Führungsdrähte b werden durch den Führungsrahmen c, auf dessen oberer Fläche sie mit dem auf ihnen angebrachten Plättchen im Ruhezustande durch den Zug der an den Ausrückhebeln bezw. den Fingern oder Weichen angebrachten Federn aufliegend erhalten werden, geführt und stehen direct mit den Platinen d der Rapportvorrichtung in Verbindung. Diese Platinen d gehen, wie bei gewöhnlichen Jacquard-Maschinen, durch die Nadeln e, welche in den Führungsblechen I¹I¹¹I¹¹¹ geführt und durch Federn, wie aus der Zeichnung ersichtlich, stets nach vorn gedrückt werden.

Die Messer f, welche in dem Schlitten g befestigt sind, dienen dazu, die Platinen erforderlichenfalls in der gewöhnlichen Weise in die Höhe zu heben, doch geschieht das Heben des Schlittens g selbst ganz abweichend von der gewöhnlichen Art und Weise.

Soll nämlich bei Klöppelmaschinen beispielsweise ein Finger zur Regelung des Klöppellaufes umgestellt werden, so mufs das Umstellen sehr plötzlich erfolgen, da sonst der Klöppel vor die Spitze des betreffenden Fingers läuft. Während des Vorbeipassirens des Klöppels mufs der Finger aber in seiner Stellung verharren, um gleich hinter. dem Klöppel wieder zurückzuschlagen und trotzdem im Stande zu sein, wenn erforderlich, für einen mit dem nächsten Flügelausschnitt des betreffenden Flügelrades herbeigeführten Klöppel schon wieder veränderte Stellung einzunehmen.

Zur Erzeugung dieser Bewegung dienen die Hebedaumen i, welche für alle einzelnen Rapportapparate (die in ihrer Zahl den Haupträdern der Klöppelmaschine entsprechen) auf der gemeinschaftlichen Axe k angeordnet sind.

Da für jeden Flügelausschnitt eines Hauptrades eine Veränderung der Fingerstellung bezw. ein Ausrücken des Rades erforderlich werden kann, so mufs die Axe k bei einer Klöppelmaschine, deren Haupträder vier Flügelausschnitte haben, die vierfache Tourenzahl des

Hauptrades, bei einer- solchen mit sechs "■Flügel-Haupträdern, die sechsfache Tourenzahl u. s. w. der Haupträder machen, was durch geeignete Räderübersetzung von der Klöppelmaschine selbst bewirkt wird.

Da bei der Klöppelmaschine sich die Ueberlieferungsmomente der Klöppel von Hauptrad zu Hauptrad verändern, so müssen diese Hebedaumen i, für jeden Rapportapparat der zugehörigen Rädergruppe entsprechend, besonders eingestellt werden. Zur Verminderung der Reibung sind dabei die Rollen h angebracht, und fällt der Schlitten g durch sein eigenes Gewicht wieder herunter.

Um die zur Herstellung eines Musters erforderlichen Hübe der Platinen bezw. das Ruhenlassen der letzteren zu veranlassen, ist gerade wie bei gewöhnlichen Jacquard-Maschinen ein Prisma m angebracht, auf welchem sich die Karten ί zur Herstellung des Musters abwickeln. Da der Antrieb dieses Prismas durch den Messerschlitten (wie dies bei den gewöhnlichen Jacquard-Maschinen der Fall) wegen der eigenthümlichen Bewegung des Messerschlittens d hier nicht statthaft ist, so wird bei der vorliegenden Construction dasselbe durch ein Excenter ο, welches jedes, für sich einstellbar, auf einer für alle Rapportapparate gemeinschaftlichen Axe sitzt, hin- und hergeschoben. Dieses Prisma ruht mit seinen beiden Zapfen in den Gleitstücken n, Fig. 4, an welche die Traverse f geschraubt ist, die ihrerseits wieder mit der Excenterstange in Verbindung steht.

Beim Hingang des Prismas wirkt derselbe in der gewöhnlichen Weise auf die Nadeln e ein und wird beim Zurückgang durch die sogenannten Hunde q in der bekannten Weise gezwungen, eine Vierteldrehung zu machen. Die Traverse r, welche von Federn, die sich gegen die Traverse r¹ legen, nach unten gedruckt wird, unterstützt das Umschlagen des Prismas und hält dasselbe danach in seiner neuen Stellung fest.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH:

   Die aus der Zeichnung ersichtliche, zur Bewegung der Weichenzungen an Klöppelmaschirien getroffene Gesammtanordnung der Jacquard-Maschine.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.