DE1352C - Eine für den zusammenhängenden Betrieb von einer rotirenden Welle aus sich eignende Kombination von Werkzeugen und Hebeln zur Herstellung von Scharnierbändern - Google Patents
Eine für den zusammenhängenden Betrieb von einer rotirenden Welle aus sich eignende Kombination von Werkzeugen und Hebeln zur Herstellung von ScharnierbändernInfo
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Description
1877.
Klasse 49.
IG. QURIN in DÜSSELDORF.
Für den zusammenhängenden Betrieb von einer rotirenden Welle aus sich eignende Combination
von Werkzeugen und Hebeln zur Herstellung von Charnierbändern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. September 1877 ab.
Durch die weiter unten zu beschreibenden Werkzeuge werden messingene oder eiserne
Charnierbander aus Blechstreifen und Draht von unbegrenzter Länge, und zwar bei jeder einfachen
Umdrehung der Maschinenwelle ein Charnierband selbstthätig, für den Handel fertig hergestellt.
Ein Charnierband, Fig. 27, wieder auseinandergebogen gedacht, besteht zunächst aus zwei
Blechstückchen in der Länge α b, Fig. 31 und 32,
und einem Stück Draht von gleicher Länge. Um die in diesen Blechstückchen befindlichen
vierkantigen und runden Löcher, Fig. 31 und 32,
in ihren für diese Sorte entsprechenden Gröfsen und Abständen einzustofsen, dienen die beiden
Hauptwerkzeuge C1 und C, Fig. 1, 4, 5, 9, 10,
11, 12. und 13, sowie die sich in C1 und C
bewegenden, vierkantigen und runden Lochstempel A und i, Fig. 5, und zwar findet in
der Abtheilung α b, Fig. 11, das Ausstofsen
dieser vierkantigen und runden Löcher, und in dem Räume c, Fig. 4, 5 und 11, das Abschneiden
auf Länge und das U-förmige Biegen der Blechstückchen statt. Die Werkzeuge C1 und C
haben in der Abtheilung a b einen länglichen Schlitz d, Fig. 10 und 11, welcher der Breite
und Dicke eines Blechstreifens derart entspricht, dafs. er sich bequem durch diesen bis zum Anschlage
e, Fig. 5, vorschieben läfst. Dieser
Schlitz d wird durch die beiden schmalen Zwischenlagen von Blech, v, Fig. 6 und 10,
durch Aufschrauben der Matrizenplatte, Fig. 14 und 15, hergestellt.
Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Werkzeuge und deren Bewegungen dient das
Diagramm, Fig. 34.
Man denke sich zwei Blechstreifen D1 und D,
Fig. 31 und 32, D1 mit vier und D mit nur
drei vierkantigen Löchern versehen, zuerst durch die Streifen-Zuführungszange A, Fig. 1, 2 und 3,
bis an die beiden Abschneidemesser / (mit der Schneidekante genau gleichstehend), Fig. 5,
welche sich in dem Schlitze g, Fig. 9, führen, gebracht. Zugleich denke man sich die Streifen-Zuführungszange
A, Fig. i, um eine Charnier-. länge zurückgeschoben, alsdann fände der die
Zange A bewegende Hebel B in Position 1 seine
Bewegungslinie.
Das Diagramm, Fig. 34, stellt mit dem äufseren Kreise <£l die Bewegungen und der Stillstand
der Zuführungszange A, bezw. des Hebels B dar, dessen Bewegungen durch Excenter und Schubstange
oder sonstige Mechanismen von der Hauptwelle aus übertragen werden.
Bei dem Diagramm ist angenommen, dafs sich die Hauptwelle in der Richtung des Pfeiles
dreht, und sind die Grade der Bewegungen oder der Ruhe der einzelnen Theile in umgekehrter
Richtung abzulesen, und zwar bei a, Kreis £1,
anfangend, welcher denj Beginn der Bewegung der Zange A andeutet. Hat sich die Welle von
α nach b gleich 90° gedreht, so ist der Hebel B
aus Position 1 in Position 2 gerückt, folglich die Zange A um eine Charnierlänge vorgeschoben
worden und zwar in die Stellung, die A in Fig. 1 einnimmt. Mit dem Vorrücken
von A kneifen die beiden Zangenmeifsel a, Fig. 1,
die Streifen fest zwischen sich, und die an A festgeschraubten stählernen Gleitbacken k, Fig. 1
und 3, ein und schieben die Streifen bis an die Anschläge e in den Biegeräumen c der Werkzeuge
C1 und C, Fig. 5, vor. Der Biegeraum c
hat von der Abschneidekante b bis zum Anschlage e oder von b nach e, Fig. 12 und 11,
genau die Länge eines Charniers.
Bei C1, Fig. 11, sieht man ein vierkantiges
Matrizenloch 1 vor a, also vor der Charnierlänge
liegen. Dieses Matrizenloch müfste eigentlich dicht neben dem Abschneidemesser / von C1
seine Stelle haben; da sich aber an dieser Stelle weder Stempel noch Matrizenloch anbringen
läfst, weil letzteres in die Linie der Abschneidekante b, Fig. 11, fällt, so ist es vor die Charnierlänge,
also vor a, Fig. 11, gelegt, so dafs mit Matrizenloch 1, Fig. 11, stets ein Vorlochen
für das nächstfolgende Charnier stattfindet, es ist dieses das in Fig. 31 mit 1 bezeichnete Loch,
welches mit dem Matrizenloch 1, Fig. 11, correspondirt,
und welches sich beim Vorschieben des Streifens bis an den Anschlag e, dicht neben
das Abschneidemesser/ innerhalb ab, Fig. 11,
legt. Der Blechstreifen, Fig. 30, der am oberen Ende einen vierkantigen Einschnitt hat, zeigt,
wie das Loch 1, Fig. 31, in die Abschneidelinie mit der hinteren Seite fällt, wenn der
Streifen um eine Charnierlänge vorgeschoben
und dieser Theil durch das Abschneidemesser/ abgetrennt ist.
Mit dem go. Grade der Axendrehung bei b, Kreis £t, wenn die Bewegung von A, bezw. des
Hebels B aus Position ι in Position 2 bewirkt ist und die Streifen Z)1 und D vor die Anschläge e
gebracht sind, setzen sich sofort die Hebel E und mit diesen die Führungstücke F, Fig. 1,
und folglich auch die von letzteren getragenen Stempelhalter J und die vierkantigen Stempel h,
sowie die runden Stempel 2, ebenso die beiden Abschneidemesser f, Fig. 5 und 6, in Bewegung,
welche 84 ° erfordert, und im Kreise SS von e nach / angedeutet ist. Die Hebel E gehen mit
dieser Bewegung aus Position 1 in Position 2, Fig. i, über, und damit drücken sich die vierkantigen
und runden Stempel h und i, Fig. 5, durch die correspondirenden Matrizenlöcher,
lochen also die Streifen für ein zweites Charnier, und es schneiden zugleich die Abschneidemesser
f, welche ebenfalls mit vorrücken, die in den Biegeräumen c befindlichen gelochten
Theile der Streifen, gleich der Länge eines Charniers, ab. Von b nach c, Kreis Cl, bleibt
Zange A in Position 2, 40 ° stehen, damit die Streifen sich während des Lochens nicht verschieben,
und von c bis d = 500, Kreis €1, geht
der Hebel B wieder in die Position 1, somit auch die Zange A zurück. Während Zange A
diese rückläufige Bewegung macht, befinden sich die Lochstempel h und i noch in den kurz
vorher gestofsenen Löchern, die Streifen werden also in ihrer Stellung festgehalten, während die
Zangenmeifsel a, Fig. 1, durch die Federn c an
die Streifen gedrückt, sich losheben und über die Streifen zurückgleiten. Von d bis a =- i8o°,
Kreis Q, also bis zum Beginn der zweiten Wellendrehung, bleibt Hebel B und Zange A
in Position 1 in zurückgezogener Stellung in Ruhe. Bei zurückgelegten 1740 der Wellendrehung
bei /, Kreis SS, beginnt der Hebel E
zurück an Position 1 zu gehen, und es ziehen sich die Stempel h und i aus Matrizenplatte
und Streifen langsam zurück. Diese Bewegung erfordert 56° von / bis g, Kreis §3, und es
bleibt der Hebel E von g ab bis e = 2200,
also bis zur nächsten Tour der Welle in Position 1 ruhend, somit die Stempel h und i in zurückgezogener
Stellung. Mit Beginn dieser rückgängigen Bewegung der Stempel h und 2, und
der Abschneidemesser f, welche mit den Stempeln h und i in die Stempelträger J eingefügt
sind, setzen sich sofort die beiden Hebel G in Bewegung und gehen direct von Position 1 in
Position 2 vor. Fig. 1 und 5; es ist diese Bewegung im Kreise S, Fig. 34,. und zwar von
/z nach i gleich 60 ° angedeutet. Mittlerweile ist Hebel E bereits, wie oben geschildert, in
Position 1 angelangt. Die Hebel G bewegen, wie aus Fig. 1 und 5 ersichtlich, die Schubstücke
H, auf welchen die Biegegabeln / vermittelst je zweier Schräubchen befestigt sind.
Die Einschnitte an der vorderen Seite der Biegegabeln, woher ihre Benennung abgeleitet, stimmen
mit den vierkantigen Löchern der Streifenstücke überein; der Vorsprung der einen Biegegabel
greift somit in den Einschnitt der andern hinein, wenn beide aneinander gerückt werden. Mit
Bewegung der Hebel G schieben die Biegegabeln I, welche durch die Schlitze r, Fig. 9,
in die Werkzeuge C1 und C treten, die abgeschnittenen
Streifenstücke bis vor die Biegeplatten j, Fig. 4, und zwängen dieselben durch
die abgerundeten länglichen Schlitze k in die Biegeplatten j. Der Schlitz k, Fig. 12, hat die
Länge eines Charniers. Mit dem Durchzwängen der Streifenstücke durch diesen Schlitz wird das
U-förmige Zusammenbiegen der Streifenstücke hervorgebracht, dessen Vorgang Fig. 33 zeigt.
Wenn die Hebel G in Position 2 angelangt sind, sind auch die Gabeln / ineinander geschoben,
und somit auch die U-förmigen Streifenstücke, wovon jedes für sich später einen Charnierflügel
bildet, ineinander gefügt, Fig. 20, 21 und 22, so gehen die Hebel G sofort in Position 3
zurück (im Kreise S von 2 nach k = 12 ° angedeutet),
und bleiben in dieser Position 3 von k bis /=85°, Kreis ß, stehen; es erhalten dann
die Biegegabeln / eine etwas auseinander gerückte Stellung, wie in Fig. 23 und 24 ersichtlich,
so dafs zwischen den Gabeln Raum genug zum Durchschieben des Drahtes bleibt, während
die U-förmigen Charnierhälften ineinander gefügt bleiben, da sie durch die innere Wandfläche
der Biegeplatten j an dem Auseinanderrücken gehindert werden, Fig. 24. Es beginnt
nun das Drahteinziehen durch die ineinandergefügten Charnierhälften. Der Draht geht von
der den Streifen JD1 und D entgegengesetzten
Seite der Maschine durch das Loch d in der Drahtzuführungs - Zange K, Fig. 2 und 5, in
gerader Linie unter dem Zangenmeifsel 0 der Drahtzange K zwischen dem Gegenmeifsel p und
dem Klemmstück q durch, weiter durch die in dem aufrechtstehenden Ständer G befindliche
Drahtzuführungsbüchse O, Fig. 2, in die Abschneidebüchse s, welche in deren Träger P,
Fig. ι und 16, eingelassen ist, bis an deren äufserste Kante, welche zugleich Abschneidekante
für den Draht ist. Bevor nun das Drahteinziehen beginnt, wird der Gegenmeifsel/, der
an M befestigt ist, Fig. 2 und 17, durch den Hebel N, der aus Position 1 in Position 2 geht
und gegen die in dem seitlichen Arme des Gegenmeifselhalters M befindliche Stellschraube
stöfst, Fig. ι und 17, von dem Drahte ab in die Höhe gehoben, so dafs dieser frei wird, und
das Durchschieben beginnen kann. Dieses Abheben des Gegenmeifsels p ist in Kreis & von r
nach ί angedeutet, und dauert 40 ° der Wellendrehung.
Nun beginnt sofort die Bewegung des Hebels Z, Fig. 1, aus Position 1 in Position 2
gleich einer Charnierlänge und mit ihm die der Drahtzuführungszange K. Beim Vorwärtsgang
von K kneift sich der Draht, durch das Andrücken des Meifsels ο durch die Feder e,
zwischen dem Meifsel und dem Klemmstück η fest, bewegt sich also mit der Drahtzange K
um eine Charnierlänge vorwärts, und zwar von der Abschneidekante der Büchse ί bis an den
Schieber Y, Fig. 2 und 5. Das Einschieben des Drahtes bezw. die Bewegung des Hebels L beginnt
im Diagramm, Fig. 34, mit η und endigt bei 0, Kreis Φ, =85°, während die Hebel d
in Position 3 verharren. Gleichzeitig wieder mit Beginn des Drahteinschiebens bewegt sich
der Hebel Q, mit aufrecht stehendem Ständer G durch einen Bolzen verbunden, aus Position 1
seiner Mittellinie in Position 2, und durch ihn Stempelhalter R mit dem Prefstempel S; dargestellt
Fig. 34 Kreis ® von »nach w = 13 °;
es ergiebt dieses Senken des Prefsstempels .S ein leises Aufdrücken desselben auf die ineinandergefügten
Charnierflügel, so dafs sich dieselben während des Drahteinschiebens nicht nach oben
verschieben können, wie in Fig. 24 zu sehen. Fig. 24 und 23 zeigen auch, wie der Draht
zwischen den Biegegabeln / durch die Charnierflügel geschoben ist.
Mit dem Beendigen des Drahteinziehens setzt sich der Hebel L und durch ihn die Drahtzange
K, bevor sie in ihre alte Lage zurückgeht, auf 7 ο ° der Wellendrehung in Ruhe, Kreis <5>
von 0 nach/; zugleich gehen die Hebel G von Position 3 in Position 1 zurück, folglich die
Gabeln / wieder ganz auseinander, von / nach in = 40° Kreis S; ebenso mit Aufhören des Drahteinschiebens
setzt sich der Gegenmeifsel p, durch eine momentane Bewegung des Hebels N nach
unten aus Position 2 wieder in Position 1, Fig. 2, plötzlich, durch die Spiralfeder h gedrückt, fest
auf den Draht auf, so dafs dieser sich nicht mehr verrücken kann: Es beansprucht dieses
Aufsetzen von P 15 ° von t nach u, Kreis &.
Nun hört auch das leise Aufdrücken des Stempels S auf, welches von w nach x, Kreis SF,
87 ° dauerte, und der Prefshebel Q geht plötzlich in Position 3 über, Fig. 2, welches 13 ° beansprucht
von χ nach y, Kreis SF; dadurch wird der Prefsstempel 5 herunter an der Abschneidebüchse
ί vorbeigedrückt (die Biegegabeln /haben dazu bereits Raum gegeben), scheert somit das
in den Charnierflügeln befindliche Ende Draht ab, und prefst zugleich die Charnierflügel, durch
das Stück Draht verbunden, fest auf den Ambos T, Fig. 2 und 4, und in dessen halbrunde Rinne t
hinein, so dafs das Charnier seine fertige Form erhält. Dieser Vorgang ist in Fig. 25 und 26
veranschaulicht. Mittlerweile geht auch schon der Hebel L und mit ihm die Drahtzuführungszange
K in die alte Lage, Position 1, zurück von ρ bis q = 1460, Kreis Φ.
Mit Beginn der Prefsoperation heben sich auch schon die mit dem oberen Ende in den
Ambos T hineinragenden sechs Fräser U, welche beständig mit einer Geschwindigkeit von sechshundert
Touren per Minute rotiren, bis fast unter das geprefste Charnier an, so dafs die
Fräser, wenn die Pressung vollzogen, auch bereits anfangen, die kleinen Löcher des Charniers,
welche zur Aufnahme der Holzschrauben dienen, zu versenken. Dieses Anheben der Fräser dauert
13 ° von b nach c, Kreis SJ, und wird durch
einen beliebigen Hebel bezw. Excenter von der Hauptwelle aus vermittelt. Es ist mit dem
Pressen des Charniers bei y, Kreis SF eine Wellenumdrehung vollendet, und wiederholt sich
nun das Einschieben der Blechstreifen bis vor die Anschläge e, für Herstellung eines neuen
Charniers durch die Streifenzange A, von a nach b, Kreis <£t, — 90°, die Gabeln / sind bereits
soweit auseinander gegangen, dafs sie die Streifenbahn nicht mehr versperren, da solche
etwas später bei m, Kreis S, ihre frühere Stellung vollkommen erreicht haben. Von m bis //, 1630,
bleiben die Hebel G und mit ihnen die Biegegabeln / in Position 1 in zurückgezogener Stellung
ruhen, bis ihre Thätigkeit für das nächstfolgende Charnier beginnt. Während nun das
wiederholte Streifeneinziehen beginnt, drücken sich die rotirenden Fräser U langsam und stetig
in die Löcher des Charnierbandes ein, bis das Versenken beendet ist; dieses erfordert 60° der
Wellenumdrehung von c nach b, Kreis <§. Während
dieser 60 ° bleibt der Prefsstempel S fest, wie in Fig. 26, auf das Gewerbe gedrückt, von je
nach χ gleich 60 °, Kreis SF, Nun hebt sich sofort der Hebel Q langsam in Position 1 zurück
und mit ihm der Prefsstempel S in die alte gehobene Stellung. Dieses Zurückgehen aus
Position 3 in Position 1 des Hebels Q erfordert 8 50, von ζ bis a, Kreis SF; zugleich gehen die
rotirenden Fräser U wieder in ihre alte Lage zurück, was 200 erfordert von i/nach e, Kreis £j,
worin sie bis zur Wiederholung ihrer Function von e nach b gleich 267 °, Kreis <?f, rotirend
verharren. Ebenso mit Beginn des Hebens des Stempels S geht der Hebel V und durch diesen
auch der Hebel W, Fig. 2, 6 und 7, sichtbar aus Position 1 in Position 2 über, von / nach g
gleich 2 0°, Kreis 3 C, Fig. 34. Dadurch wird das Führungsstück X und der mit diesem durch
eine Schraube verbundene Schieber Y, Fig. 2 und 6, hinuntergezogen, so dafs die obere Kante
des Schiebers Y mit der Rinne / im Ambos T gleich steht, somit kann das nunmehr fertige
Charnier über den Ambos T weg abgeschoben werden. Die Stellung des Schiebers Y zu dem
Ambos T nach dem Hinunterziehen desselben ist in Fig. 28 und 29 dargestellt, ebenso das
Auswerfen des fertigen Gewerbes durch die beiden Ausstofsnadeln Z, Fig. 2 und 5. Dieselben
sind mit dem senkrecht herunterhängenden Hebel A, Fig. 2 und 8, verbunden und gehen
durch die seitlichen Längsnuthen der Büchse F, Fig. 2, 5 und 19, hindurch bis in die Abschneidebüchse
ί hinein; soweit dieselben die beiden runden Löcher der Abschneidebüchse ί
zu passiren haben, sind dieselben rund gefeilt. Sobald nun der Prefsstempel S sich soweit gehoben
hat, dafs die Nadeln Z unter diesem durchgehen können, stöfst die Schubstange B, Fig. 1,
durch einen Excenterdaumen veranlafst, gegen den Hebel A, welcher dadurch aus seiner
Position 1 in Position 2 sich bewegt, Fig. 2, damit stofsen die Nadeln Z durch die Abschneide-
büchse s vor und schieben das fertige Charnier vom Ambos T ab, welches dann durch sein
eigenes Gewicht durch den hohlen Raum C, Fig. 2 und 5, in eine unterstehende Kiste fallt.
Dieses Vorstofsen der Nadeln erfordert 45 ° von k nach /, Kreis 3; ebenso das Zurückgehen
derselben in ihre frühere Stellung in der Abschneidebüchse 450 und zwar von / nach m,
Kreis S] in welcher zurückgezogenen Lage sie bis zur zweiten Umdrehung 270° verharren, von m
nach k, Kreis 3. Das Zurückgehen der Nadeln bewirkt die Feder f, Fig. 2, welche gegen den
Hebel A drückt. Sowie die Nadeln sich Jialb
zurückgezogen haben, also das fertige Charnier bereits durch den Raum C gefallen ist, hebt
sich der Schieber Y, der 88° von g nach h, Kreis 3f, in gesenkter Stellung war,
wieder in die Höhe, durch eine Bewegung des Hebels V veranlafst, der aus Position 2 in
Position 1 zurückkehrt. Dieses erfordert 20°
von h nach /, Kreis Jf, und er verharrt in dieser
Lage 232 °, bis seine Function in der zweiten Umdrehung wieder beginnt, Sowie der Schieber Y,
wie eben geschildert, wieder in seine gehobene Stellung gelangt ist, bei i, Kreis 3f, im Diagramm
Fig. 34 angedeutet, sind seit der erst geschilderten Operation des Streifeneinschiebens bei a,
Kreis Q, etwas über eine und eine halbe Umdrehung zurückgelegt, und nun sind sämmtliche zur Anfertigung
eines Charnierbandes nöthigen Operationen der diversen Werkzeuge und Hebel vollendet;
dafür sind auch sämmtliche, in die erste Hälfte der Wellenrotation fallende Operationen zugleich
wieder mit erfolgt, als Streifeneinziehen, Lochen derselben und Abschneiden der im
Räume c befindlichen Theile der Streifen, die eingangs der Wellenumdrehung gelocht worden
sind, also ein zweites Charnier bis auf das U-förmige Biegen der Charnierhälften vorgearbeitet.
Die diversen Werkzeuge und Hebel sind auf einem tischartigen Körper mit dem aufrechtstehenden Ständer G montirt. Der Tisch ist
auf zwei gufseisernen Fiifsen befestigt, die unten einen Apparat tragen, der den sechs (oder je
nach Erfordernifs weniger) Fräsern die Rotation überträgt, welche er durch Räderverbindung von
der Hauptwelle abnimmt. Die Einrichtung dieses Apparates ist so gedacht, dafs die Fräser vermittelst
eines Hebels, der seine Bewegung von einem Excenter der Hauptwelle erhält, gehoben
und gesenkt werden können, und zwar während sie rotiren. Die Fräser müssen 5 bis 600 mm
lang sein. Damit sie sich oben im Ambos T durch Biegen näher zusammenrücken lassen,
falls kleine Charniere gemacht werden, und die Löcher im Ambos T, die zur Aufnahme der
Fräser dienen, näher aneinander placirt werden. Der Ambos T und der Prefsstempel S haben
die genaue Länge des anzufertigenden Charniers; die Breite dieser Werkzeuge ist um ein weniges
gröfser, ca. 1 mm, als die des Charniers. Die Werkzeuge C1 und C sind parallel vermittelst
der Schrauben/ des Stückes H1 Fig. 1, 2 und 4,
fest an den Abschneidebüchsen-Träger P und das Stück D, letzteres Fig. 2 und 18 ersichtlich,
gedrückt; zugleich werden sie von oben durch die Brücke E an dem Stücke Ό auf ihrer
Sitzfläche niedergehalten. P und D haben die Breite des Ambos T = eines aufgeklappten
Charniers plus 1 mm. Der Schieber Y und auch der Stempel S sind in der Breite so adjustirt,
dafs sie sich bequem zwischen den Werkzeugen C1 und C auf und ab bewegen lassen.
Der Schieber Y ist vermittelst Schraube an das prismaförmige Stück X1 Fig. 2, 6 und 7, befestigt,
welches in einer entsprechend geformten, senkrechten Coulisse im Raum C sich bewegt. Wie
die Stücke P, T und D im Räume C, der die
Form eines Schlitzes in der Länge von Phis D,
Fig. 2, hat, gelagert sind, zeigen Fig. 2, 4, 16 und 18. Ihre seitlichen Ansätze, welche im
Gufs eingelassen sind, verhindern ein Verschieben in der Längsrichtung.
Sollen kürzere Charniere angefertigt werden, so werden Ambos T und Prefsstempel S, an
der hinteren Seite, wo sie sich an P anlegen, entsprechend kürzer und wird sodann hinter P
eine Beilage eingeschoben. P, Tund D werden
durch entsprechend schmälere Stücke ersetzt, falls die Charniere schmäler werden sollen. Die
Werkzeuge C, und C behalten bei Anfertigung kürzerer Charniere dieselbe Totallänge, nur werden
die Biegeräume c entsprechend kürzer und dafür die Anschläge e länger. Die Hebel GEQV
erhalten ihre Bewegungen von Curvenscheiben auf der Hauptwelle, welche mit Nuthen, die den
vorgeschriebenen Bewegungen entsprechen, versehen sind. Das Gleiche gilt von den Hebeln B
und L, welche die Streifen und die Drahtzuführungszangen A und K bewegen, jedoch wird
diesen Hebeln die Bewegung durch Zug- oder Schubstangen vermittelt, und zwar müssen diese
Schubstangen so eingerichtet sein, dafs sich die Bewegung der Hebel verlängern und verkürzen
läfst, was sich durch Schlitze in den Schubstangen, in welche die Hebelenden hineinragen,
erreichen läfst, die sich durch Stellschrauben verkürzen und verlängern lassen, also ein verkürzter
oder verlängerter Leergang der Schubstangen erzeugt wird. Die Schubstange B, sowie
der Hebel N und der Hebel, welcher die Fräser U anhebt, werden durch einfache Hebeldaumen
bewegt.
Sollte die Herstellung von endlosen Blechstreifen zur Fabrikation von eisernen Gewerben
zu zeitraubend oder zu kostspielig sein, so können auch Streifen von einer bestimmten Anzahl
Charnierlängen, die jedoch auf sehr genaue Längemaafse geschnitten sein müssen, nacheinander
der Zuführungszange A eingeschoben werden.
Es ist noch hinzuzufügen, dafs die Drückstückchen d, welche in die Biegeräume c von
oben hineinragen, Fig. 4, und von den Federn e, Fig. i, 9 und 12, angedrückt werden, die abgeschnittenen
Charnierflügelstücke beimVorschieben gegen die Biegeplatten /, Fig. 4, am Umschlagen
verhindern. Die Streifenzange A hat prismatische Schlittenführung, Fig. 3, ebenso die Drahtzuführungszange
k.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1352T | 1877-09-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1352C true DE1352C (de) |
Family
ID=70917980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1352DA Expired - Lifetime DE1352C (de) | 1877-09-17 | 1877-09-17 | Eine für den zusammenhängenden Betrieb von einer rotirenden Welle aus sich eignende Kombination von Werkzeugen und Hebeln zur Herstellung von Scharnierbändern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1352C (de) |
-
1877
- 1877-09-17 DE DE1352DA patent/DE1352C/de not_active Expired - Lifetime
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