DE135296C - - Google Patents

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DE135296C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/12Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 135296 KLASSE
in KARLSRUHE.
vorzugsweise Zeugdruck.
Vorliegende Erfindung bezweckt eine Aenderung des durch das Haupt-Patent 123691 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Druckfarben für chemischen Druck in der Weise, dafs vermittelst der abgeänderten Druckfarben auch die in der Textilindustrie unter dem Namen Reservage- oder Pappdruck bekannte Druckmethode nach dem chemischen Druckverfahren ausgeführt werden kann.
Beim Pappdruck der Textilindustrie werden, wie bekannt, die farbigen Effecte nicht direct durch den Druck hervorgebracht, sondern indirect durch nachheriges Färben in der Flotte erzeugt. Hierbei verfährt man in der Zeugdruckerei folgendermafsen:
Es wird ein möglichst farbloser Papp aus Wachs und Kolophonium unter eventuellem Zusatz von Schweinefett, Stearin und dergl. hergestellt, und dieser Papp wird mit Terpentinöl und ähnlichen fettlösenden oder fettverdünnenden Mitteln druckgerecht gemacht bezw. zur druckgerechten Consistenz gebracht. Die Art der zu druckenden Muster bedingt die geeigneten procentualen Verhältnisse der Mischung, ganz besonders aber die in Frage kommende Druckart, d. h. ob mittels gravirten oder erhabenen Druckorgans gedruckt wird. Dieser Papp wird aufgedruckt und dann getrocknet, wobei sich das Terpentinöl und dergl. verflüchtigen; es entsteht auf dem Gewebe eine ziemlich dichte Decke, welche die Eigenschaft hat, wasserabstofsend zu sein. Wird nun das derart gedruckte Gewebe in das Färbebad gebracht, so kann die Färbung nur da erfolgen bezw. die Farbflotte hinzutreten, wo kein vorgedruckter Papp sich befindet, und es bleibt somit die mit Papp gedeckte Zeichnung ungefärbt (weifs). Es wird schliefslich dieser Wachspapp im Benzinbad weggewaschen und das auf diese Weise reservirte Druckmuster (daher der Name Reservagedruck) erscheint weifs in dunklem Grund.
Zu dem in der Einleitung angegebenen Zweck werden nun die im Anspruch 1 des Haupt-Patents gekennzeichneten gelösten Farbstoffe oder wässerigen Farblösungen durch Reservedruckposten oder Pappdruckmassen, wie sie zum Drucken von Textilstoffen dienen, ersetzt, welche dann wie beim Haupt-Patent mit fetten Verdickungsmitteln (wie z. B. Leinölfirnifs) vermengt werden.
Ein solches Gemisch von Reservepappfarbe wird beispielsweise in folgender Weise zusammengesetzt:
30 pCt. gelbes Wachs, 10 pCt. Canadabalsam, 10 pCt. Stearin ohne besondere Lösungsmittel
behandelt, sondern nur bei gelinder Wärme zusammengeschmolzen und warm mit 50 pCt. Leinölfirnifs vereinigt und innig bis zur Erzielung einer geschmeidigen Masse zusammengerieben.
Dieses Gemisch ist als guter Durchschnitt (als Normale) zu betrachten. Je nachdem es sich um zarte oder schwere Muster, um leichte oder schwere Gewebe, welche schwache oder satte Deckung erfordern, um Seide oder Baumwolle handelt, oder je nachdem feine Linien zusammenliegen oder volle grofse Flächen, wird diese Farbmischung ziemlich stark abgeändert. Der Gehalt an dem festen Wachs im Verhältnifs zum flüssigen Leinölfirnifs wird geändert. Meist werden auch Procente von Wachs durch Kolophonium, Paraffin und dergl. und dann Procente des Leinöls durch Vaselinöl, Lavendelöl oder ähnliche ätherische OeIe ersetzt. Immer bleibt sich das Princip gleich, dafs feste Wachsgemische (oder Harzgemische) mit dünneren OeI- oder Fettgemengen zu druckfähiger Farbe gemischt werden.
Die Wachsgemische haben den Zweck, das Gewebe zu decken, so dafs es von der Färbeflotte nicht angegriffen werden kann, und die Fettgemenge andererseits den Zweck, die sonst feste, stumpfe Farbe druckfähig zu machen, ohne dafs das Aufbringen des Wachses beeinträchtigt wird.
Werden die mit solchen Farbmischungen auf Gewebe hergestellten Drucke wie in der Textildruckerei im Färbebad behandelt und hernach im Benzinbad gewaschen, so ergeben sie das Gleiche wie dort, d. h. weifse Druckzeichnung in gefärbtem Grund.
Wird dieser Pappfarbe irgend eine der im Haupt-Patent geschützten Druckfarben-Gemische aus gelösten, festen oder teigigen Farbstoffen und fetter, z. B. Leinölfirnifs-Verdickung, beigemischt, so erhält man das Druckmuster farbig auf gefärbtem Grund.
Das Mischungsverhältnifs der Pappfarbe kann dann etwa folgendes sein:
25 pCt. gelbes Wachs, 10 pCt. Canadabalsam, 10 pCt. Stearin geschmolzen und warm zu 20 pCt. Leinölfirnifs mit 10 pCt. Vaselin, beides zusammengerieben mit 25 pCt. fertiger Druckfarbe des Haupt-Patents, z. B. Fuchsinroth- oder Alizarinblau-Druckfarbe. Da diese Druckfarben gelöste Farbstoffe enthalten, mit oder ohne die entsprechenden Beizmittel, so ist nebst dem sonst üblichen Färben im Bad und Auswaschen in Benzin und dergl. eine Dämpfung der Drucke nothwendig, um die Farbe zu entwickeln und auf der Faser zu befestigen. Die Dämpfung erfolgt, je nachdem es sich um Seide oder um Baumwolle u. s. w. handelt, verschieden, bei Seide ohne oder mit nur schwachem Ueberdruck, bei Baumwolle bei Y2 Atmosphären Druck und dauert 3/4 bis ι Stunde.
Auch bunte Effecte, wie sie in der Textildruckerei durch Pappdruck kaum erreichbar sind, können mit der chemischen Druckart mit Hülfe der neuen Pappdruckfarben sehr leicht erzielt werden, wenn hierzu die Farben des Haupt-Patents in der Weise zur Verwendung kommen, dafs ein buntes Muster in verschiedenen, mit den Farben des Haupt-Patents gefärbten Pappfarben nach Recept II gedruckt und dann die weifsen »Lichter« mit Pappfarbe nach Recept I überdruckt werden, oder dafs alle Farben mit reinen Farben des Haupt-Patents gedruckt und alles incl. der »Lichter« mit farblosem Papp nach Recept I überdruckt wird. Färbung, Waschung und Dämpfung dieser Drucke erfolgt in gleicher Weise wie vorhin.
Die beiden vorhin angeführten Beispiele der Zusammensetzung der neuen Pappdruckfarben bilden gewissermafsen die Norm, auf Grund welcher die einem bestimmten Stoff oder einer bestimmten Technik der Druckmusterdarstellung jeweils entsprechende Farbmischung durch geeignete Aenderung des Mischungsverhältnisses hergestellt werden können.
Damit die vorbeschriebenen Pappdruckfarben mit Flachdruckwalzen oder Platten nach dem lithographischen Druckverfahren vorgedruckt werden können, mufs ihre Verdickung stets mit fetten Verdickungsmitteln (z. B. Leinölfirnifs) erfolgen. Der lithographische Druck braucht eine Farbe, welche von der aus einer fetthaltigen Basis auf dem flachen Druckorgan hergestellten Zeichnung angezogen und vom befeuchteten glatten Grund heftig abgestofsen wird, und dafür ist eine starke fetthaltige Farbe absolut nöthig; nur eine solche erfüllt beide Bedingungen, und daher ist nicht nur bei den Farben des Haupt-Patents, sondern auch bei den vorliegenden Reservewachsfarben der Leinölfirnifs oder ein anderes fettes Material als Verdickung durchaus nöthig.
Dabei mufs die dem Reservepapp allenfalls beigegebene Farbe bei einer Nachbehandlung fest und waschbar auf die Faser des Druckstoffes übergehen können, weshalb für den vorliegenden Zweck nur Farbengemische tauglich sind, welche (wie die des Haupt-Patents) den Farbstoff in Lösung enthalten.
Im Gegensatze hierzu steht die bekannte Benutzung von Oelfarben bei einem gewissen Verfahren des Gewebedruckes, bei welchem unlösliche Körperfarben, wie Zinnober, Ultramarin oder Chromgelb, mit Leinölfirnifs oder Leinöl oder Terpentin vermischt und nach dem Druck durch Trocknenlassen auf dem Gewebe befestigt werden, so dafs sie als feine Farbkruste an der Oberfläche dieses Gewebes haften.
Es ist selbstverständlich, dafs die Vortheile der grofsen Billigkeit in Darstellung der Druckorgane und der Möglichkeit, trotzdem schönere Druckzeichnungen zu erhalten, welche der chemischen Druckart eigen sind, unter Anwendung der vorliegenden Reserve-Wachspappfarben einer sehr wesentlichen weiteren Ausbeutung zugänglich sind.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Bei dem durch Anspruch ι des Haupt-Patents 123691 geschützten Verfahren zur Herstellung von Druckfarben für chemischen Druck, vorzugsweise Zeugdruck, die Anwendung von Reserven oder Schutzpapp, z. B. aus Wachs, Canadabalsam und Stearin, wie sie zum Reservedruck von Textilstoffen dienen, welche wie bei dem Verfahren des Haupt-Patents mit fetten Farbverdickungsmitteln, wie Leinölfirnifs und dergl., vermengt werden.
    Die Combination des nach Anspruch 1 abgeänderten Herstellungsverfahrens mit dem durch Anspruch 1 des Haupt-Patents geschützten Verfahren, indem den Reserven Farben aus gelösten, festen oder teigigen Farbstoffen, wie sie zum Färben von Textilstoffen dienen, in Verbindung mit fetten Farbverdickungsmitteln, wie Leinölfirnifs und dergl., zum Zweck des Reserve-Buntdrucks zugesetzt werden.
    Die Nachbehandlung der gemäfs Anspruch 2 bedruckten Gewebe gemäfs Anspruch 2 des Haupt-Patents.
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