DE3424943A1 - Verfahren zur herstellung batikartiger musterungen auf synthesefasermaterialien - Google Patents

Verfahren zur herstellung batikartiger musterungen auf synthesefasermaterialien

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DE3424943A1 DE19843424943 DE3424943A DE3424943A1 DE 3424943 A1 DE3424943 A1 DE 3424943A1 DE 19843424943 DE19843424943 DE 19843424943 DE 3424943 A DE3424943 A DE 3424943A DE 3424943 A1 DE3424943 A1 DE 3424943A1
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Friedrich Dr. 6232 Bad Soden Reinhardt
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/12Reserving parts of the material before dyeing or printing ; Locally decreasing dye affinity by chemical means

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung batikartiger Musterungen auf
  • Synthesefasermaterialien Eine beliebte modische Variante des Baumwoll-Drucks stellen die Artikel mit sogenannten Batik-Effekten dar. Der in Ostasien und Afrika beheimatete Batik-Druck ist in seiner ursprünglichen Handhabung ein Reservierungsverfahren, bei welchem auf die Baumwollware eine mechanische Reserve in Gestalt einer heißen flüssigen Wachsmischung aus Paraffin, natürlichen Harzen und Bienenwachs aufgetragen wird,-die nach dem Erkalten und Erstarren gebrochen wird und auf diese Weise beim späteren Ausfärben im kalten Färbebad die charakteristischen änderungen an den Bruchstellen entstehen läßt.
  • Aus dieser Schilderung des Sachverhalts wird ersichtlich, daß die Durchführbarkeit des bekannten Verfahrens zur Herstellung von batikartigen Musterungen an zwei Voraussetzungen geknüpft ist: erstens an das Färben bei Raumtemperatur, damit die als Reservierungsmittel dienende, niedrig schmelzende Wachskombination während des Färbevorgangs hart bleibt, und zweitens an die einwandfreie und sichere mechanische Reservierung durch die Wachsmischung, was durch das ungestörte Eindringen der letzteren in die Baumwollfaser gewährleistet ist.
  • Für bestimmte textile Artikel, welche wie Oberbekleidung dem Verschleiß ausgesetzt sind, erschien unter dem Einfluß der sich stetig ändernden Anforderungen der Mode die Erzeugung derartiger Effekte nunmehr auch auf Synthesefasermaterialien, vor allem auf Polyester, wünschenswert.
  • Diese faserbildenden Materialien erfordern aber aufgrund ihrerspeziellen Herknft im allgemeinen eine Fixierung von geeigneten Farbstoffen bei höheren Temperaturen.
  • Deshalb kann verständlicherweise die Reservierung auf einem solchen Substrat nicht mit der auf Baumwolle üblichen klassischen Wachskombination vorgenommen werden. Die naheliegende Verwendung thermostabiler nativer Verdickungsmittel und ihrer veretherten Derivate führt indessen nur partiell zu brauchbaren Ergebnissen, weil in diesem Fall die Reservierung durch den offensichtlich nicht genügend engen Kontakt zwischen dem vorwiegend sehr körperreichen Verdickungsmittel und den zum Teil eine sehr glatte Oberfläche aufweisenden Synthesefasern erschwert zu sein scheint. Außerdem sind derartige, meist chemisch stark abgebaute Polymerprodukte zu wenig zügig und besitzen eine zu geringe Elastizität, um der Handhabung beim Färbeverfahren standzuhalten. Auch der Einsatz höher schmelzender Wachse als mechanische Reservierungsmittel brachte wegen deren schwieriger Entfernbarkeit und der hohen Farbstoff-Fixiertemperatur kein positives Resultat.
  • Der vorliegenden Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, die auf Cellulosetextilien erzielbaren Batik-Drucke mit ihren spezifischen Musterungseffekten (Äderungen) auf Synthesefasermaterialien zu übertragen. Ein derartiges Vorhaben sollte durch ein an die zuvor diskutierten, besonderen Bedingungen für den unterschiedlichen Fasertyp angepaßtes Reservierungsmittel verwirklicht werden. Eine mechanische Reserve hatte für diese Rolle einen für die jeweilige Farbstofflösung oder -dispersion auch bei Temperaturen bis 2200C undurchdringlichen Film um die Fasern herum zu bilden und diese an den gewünschten Stellen einzuhüllen. Außerdem bestand das Erfordernis, daß das Reservierungsmittel nach dem Trocknen ausreichend elastisch ist, um auf der Faser haften zu bleiben und nicht abzusplittern, und daß es andererseits zu einer Masse erstarrt, die problemlos gebrochen werden kann.
  • Erfindungsgemäß stellte sich in der Folge nun heraus, daß die zur Erzielung der erstrebten Effekte erforderlichen Voraussetzungen in hohem Maße von wäßrigen Alkalisilikat-Lösungen in Gestalt der verschiedenen im Handel befindlichen alkalischen Wassergläser erfüllt werden, welche sich hinsichtlich Elastizität des Reservierungsfilms, Brechbarkeit und Entfernbarkeit als geeignete Reservierungsmittel erwiesen haben.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung batikartiger Musterungen auf textilen Flächengebilden aus Synthesefasermaterialien oder deren Mischungen mit nativen Fasern mit Hilfe von für den betreffenden Fasertyp geeigneten, heißfixierbaren Farbstoffen unter Mitwirkung eines mechanischen Reservierungsmittels, wobei die Reserve gegebenenfalls in einem beliebigen Dessin auf die trockene Warenbahn maschinell oder von Hand aufgetragen und nach dem Trocknen maschinell oder manuell gebrochen wird, die behandelte Ware sodann unter überlappung der reservierten Stellen aus wäßrigem Medium mittels einer Farbstofflösung oder -dispersion entsprechend einer durch kurzzeitigen Übertragungsvorgang verlaufenden Applikationstechnik ausgefärbt wird und anschließend nach einer Zwischentrocknung die aufgebrach ten Farbstoffe durch Hitzeeinwirkung bei Temperaturen zwischen 1000 und 2200C auf dem Textilgut fixiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß man als mechanisches Reservierungsmittel flüssige Alkaliwassergläser einsetzt.
  • Von den flüssigen Alkaliwassergläsern, welche nach dem vorliegenden Verfahren die Funktion als mechanisches Reservierungsmittel ausüben, kommen zweckmäßigerweise auf dem Markt befindliche Natronwassergläser verschiedener Zusammensetzung und Konzentration in Betracht. Bevorzugt werden Natronwassergläser Na2O . x SiO2 ( x - 3-5) mit einer Dichte (Grädigkeit) von etwa 370 bis etwa 600 Bé, entsprechend einem SiO2-Gehalt der wäßrigen Lösung von etwa 27,2 bis etwa 38,2 Gewichtsprozent verwendet. Wegen deren hoher Alkalität müssen zum Färben entweder alkaliresistente Farbstoffe herangezogen werden, oder das Reservierungsmittel wird zur Abschwächung der Alkalität aus Mischungen von Wasserglas mit körperreichen nativen Verdickungsmitteln oder deren veretherten Derivaten hergestellt. Derartige Mischungen sind auch ratsam, wenn die angestrebten Effekte auf sehr alkaliempfindlichen Synthesefasern wie z.B. Triacetat erzeugt werden sollen.
  • Als Mischungskomponenten eignen sich die sehr hochprozentig anzusetzenden wäßrigen Lösungen von Kristallgummi, abgebauten Stärkeprodukten, Hydroxy- bzw. Carboxy-ethylethern der Cellulose oder teilverseiftem Polyvinylacetat.
  • Besonders scharf stehende Effekte erzielt man jedoch in der Hauptsache mit reinem Wasserglas.
  • In Abweichung zu der Verfahrensweise für die Erzeugung von Batik-Musterungen auf Baumwolle, wo die mit dem Reservierungsmittel behandelte Ware in der Regel im kalten Bad nach der Ausziehmethode gefärbt wird, ist bei der Übertragung eines solchen Verfahrens auf Synthesefasern der Ausziehfärbeprozeß für die Durchführung der Ausfärbung ausgeschlossen, weil das Wasserglas oder eventuelle Komponenten aus nativen Verdickungsmitteln bei längerem Verweilen in wäßriger Färbeflotte zum mindesten partiell gelöst würden und dadurch die Reservierung aufhöben.
  • Zu den für das erfindungsgemäße Reservierungsverfahren geeigneten Synthesefasermaterialien zählen in erster Linie Polyesterfasern, aber auch Polyamidfasern, vor allem Nylon vom Typ 472 unter dem Handelsnamen (R)Qiana, Polyacrylnitril-, Cellulose-Triacetat- und -2 1/2-Acetatfasern.
  • Mischungen aus diesen Synthesefasern mit Bestandteilen von nativer Herkunft weisen als Begleitfaser vorzugsweise Baumwolle auf.
  • Die für das Färben dieser Faserarten geeigneten Farbstoffe sind in den Paletten der Dispersions-, Säure-, Metallkomplex-, Reaktiv-, Küpen- und kationischen Farbstoffen enthalten und in der Literatur eingehend beschrieben.
  • Für den Reservierungsvorgang selbst wird die zähviskose wäßrige Alkaliwasserglas-Lösung oder eine entsprechende Mischung mit den erwähnten nativen Verdickungsmitteln auf die zu reservierenden synthetischen Flächengebilde von Hand mit Hilfe eines Pinsels oder Stabes in unregelmäßiger Musterung oder maschinell durch mehrmaliges Rakeln durch eine Filmdruckschablone bzw. z.B. durch Aufträufeln aus einem über der kontinuierlich bewegten Ware hin- und hergeführten Tropfgefäß aufgebracht. Die Reserve erstarrt allmählich an der Luft oder schneller in einem Trocknungsprozeß bei mäßig erhöhter Temperatur. Die reservierten Stellen auf den synthetischen Warenqualitäten werden dann entweder durch Manipulieren von Hand oder durch strammes Führen über eine scharfe Kante bzw. durch zwei Brechwalzen gebrochen, wobei sich unzählige Bruchstellen bilden.
  • Dann werden die synthetischen Materialien auf einem Foulard mit einer wäßrigen Farbstofflösung oder -dispersion geklotzt oder gepflatscht oder auf einer Druckmaschine mit verschiedenen Druckfarben bedruckt. Die Farbstoffzubereitungen können auch aufgesprüht werden.
  • Nach dem Trocknen der derart behandelten Flächengebilde werden die aufgetragenen Farbstoffe, je nach Substrat unterschiedlich, entsprechend der vorgegebenen Fixierungsart mittels Heißluft 1/2 - 2 Minuten bei 1800 2200C, mittels überhitztem Dampf 5 - 10 Minuten bei 1600 -1900C, mittels Dampf unter Überdruck 15 - 30 Minuten bei 0,5 bis 2,0 bar oder im Sattdampf ohne Überdruck bei 1000C für die Dauer von 5 - 30 Minuten behandelt.
  • Zur raschen Beseitigung des erstarrten Wasserglases eignet sich beim Auswaschen eine mäßig warme, soda-alkalische wäßrige Waschflotte. Die Waschoperationen werden im übrigen gemäß den für die verschiedenen Fasermaterialien sonst auch empfohlenen Methoden durchgeführt.
  • Zur Herstellung mehrfarbiger Musterungen nach der erfindungsgemäßen Färbemethode wird der Reservierungsvorgang samt Färbe- und Fixierprozeß wiederholt.
  • In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozentangaben auf das Gewicht. Die für die eingesetzten Farbstoffe angegebenen Colour-Index-Nummern wurden dessen 2. Auflage 1956 sowie dem Ergänzungsband 1963 entnommen.
  • Beispiel 1 Ein Twill aus Polyethylenglykolterephthalat-Fäden wird stellenweise mit Hilfe eines Pinsels verhältnismäßig dick mit Natronwasserglas von der Dichte 480 Be in willkürlicher Musterung bestrichen, woraufhin man den Auftrag an der Luft oder in der ärmekammer trocknen läßt. Das dabei erstarrte Natriumsilikat wird hinterher von Hand oder mechanisch durch Führen über Brechwalzen gebrochen.
  • Dann wird das in dieser Weise reservierte Gewebe auf einem Foulard bei einer Flottenaufnahme von 70 % mit einer wäßrigen Flotte von etwa Raumtemperatur geklotzt, die 60 g/l der flüssigen Handelsform des roten Dispersionsfarbstoffs der Formel ferner 3 g/l Zitronensäure und 30 g/l einer 25%igen wäßrigen Lösung eines Natriumpolyacrylats enthält. Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird nunmehr zur Farbstoff-Fixierung während 7 Minuten bei 175°C der Einwirkung von überhitztem Dampf ausgesetzt. Danach wird es in lauwarmem Wasser, das 5 g/l Soda calc. enthält, und anschließend 10 Minuten bei 800C mit einem wäßrigen Bad unter Zusatz von 1 g/l eines 30-fach oxethylierten Nonylphenols behandelt, mit Wasser gespült und getrocknet.
  • Man erhält eine brillante rote Färbung mit unregelmäßig verteilten weißen Partien, die wiederum unzählige feine brillante rote Äderungen aufweisen.
  • Beispiel 2 Auf einem Satin aus Polyethylenglykolterephthalat-Fäden wird auf einem Filmdrucktisch mit Hilfe einer Filmdruckschablone mit einem Farbdurchlaß von 40 Mesh unter mehrmaligem Rakeln eine Reserve aufgetragen, die aus einer Mischung von 1 Teil Natronwasserglas von 480 Be und 1 Teil einer 30%igen wäßrigen Lösung von Kristallgummi besteht.
  • Nach dem Trocknen des Gewebes wird die darauf befindliche erstarrte Masse für die mechanische Reserve durch strammes Führen der Ware über eine Brechkante gebrochen.
  • Danach wird die auf die zuvor beschriebene Art reservierte Ware mit einer wäßrigen Flotte wie in Beispiel 1 geklotzt, die statt des dort angegebenen roten Farbstoffs hier 60 g/l der flüssigen Handelsform von Disperse Blue 73 (C.I.-Nr. 63 265) und sonst die übrigen Ingredienzien enthält. Das geklotzte und getrocknete Gewebe wird sodann auf einem Spannrahmen für 1 Minute bei 2000C der Einwirkung von Heißluft ausgesetzt und abschließend wie im Beispiel 1 nachbehandelt.
  • Es entsteht eine blaue Färbung mit einer regelmäßigen weißen Musterung, die von einer großen Anzahl feiner blauer Adern durchzogen ist.
  • Beispiel 3 Ein Gewirk aus Polyethylenglykolterephthalat-Fäden wird mit Hilfe eines Glasstabs mit Natronwasserglas von der Dichte 380 Be in unregelmäßiger Musterung beträufelt, anschließend getrocknet und die erstarrte Reserve von Hand gebrochen.
  • Daraufhin wird auf einer Rouleauxdruckmaschine über eine 1000-Punkt-Walze einer wäßrige Pflatschfarbe auf das Gewirk aufgebracht, die 50 g/kg der handelsüblichen Flüssigeinstellung von Disperse Red 200 und 200 g/kg einer 4%igen wäßrigen Natriumalginat-Lösung enthält. Nach dem Trocknen wird das Gewirk zur Fixierung des Farbstoffs 6 bis 8 Minuten mit einem heißen Bügeleisen gebügelt und dann wie das gemusterte Gewebe in Beispiel 1 nachbehandelt.
  • Es resultiert eine scharlachrote Färbung mit unregelmäßig verteilten weißen Mustern, die von scharlachroten Adern durchzogen sind.
  • Beispiel 4 Auf einem Twill hergestellt aus Fäden von unverseiftem Cellulose-Triacetat wird entsprechend der Arbeitsweise in Beispiel 1 eine Mischung aus 1 Teil Natronasserglas von 480 Be und 3 Teilen einer 30%igen wäßrigen Lösung von Kristallgummi aufgetragen und anschließend getrocknet sowie gebrochen. Das reservierte Gewebe wird dann analog Beispiel 1 mit einer wäßrigen Flotte geklotzt, die 60 g/l der handelsüblichen Pulvereinstellung von Disperse Blue 87 samt den sonst für die Klotzflotte in Beispiel 1 erwähnten Zusätzen enthält. Nach dem Trocknen wird das so geklotzte GeWebe zur Farbstoff-Fixierung während 20 Minuten unter 1,5 bar überdruck gedämpft und schließlich wie in Beispiel 1 nachbehandelt.
  • Es entsteht eine brillante grünstichig blaue Färbung mit unregelmäßig verteilten ungefärbten Flächen, die von feinen blauen Äderungen durchzogen sind.
  • Beispiel 5 Ein Gewirk aus Nylon 472-Fäden wird wie in Beispiel 1 mit Natronwasserglas von der Dichte 480 Be behandelt und die aufgebrachte Reserve gebrochen. Dann wird zur Ausfärbung, wie dort beschrieben, weiter verfahren. Die wäßrige Klotzflotte von sonst gleicher Zusammensetzung enthält allerdings statt des dort genannten roten Farbstoffs hier 40 g/l der handelsüblichen Pulverform von Disperse Red 132. Die Fixierung des auf diesem Weg aufgeklotzten Farbstoffes wird durch 20-minütige Behandlung im Dampf von 1,5 bar Überdruck vorgenommen. Die Fertigstellung der Färbung entspricht den im Beispiel 1 dargestellten Maßnahmen.
  • Man erhält eine brillante rote Färbung mit ungefärbten Stellen, in denen feine rote Linien zu erkennen sind.
  • Beispiel 6 Ein Taft aus Polyamid 6-Fäden wird nach der Arbeitsvorschrift von Beispiel 2 mit einer Reservedruckpaste versehen, die aus 1 Teil Natronwasserglas von 480 Be, 2 Teilen einer 30%igen wäßrigen Lösung von Kristallgummi und 2 Teilen einer 20%igen wäßrigen Lösung einer niedrigviskosen Hydroxyethylcellulose zusammengesetzt ist, und zum Brechen der Reserve sowie zur Ausfärbung wie dort weiterbehandelt. Die wäßrige Klotzflotte, mit der das reservierte Gewebe dabei geklotzt wird, enthält neben den sonst identischen Bestandteilen hier 30 g/l der pulverförmigen Handelseinstellung des Säurefarbstoffes Acid Red 289 (C.I.-Nr. 45 11O).Zur Farbstoff-Fixierung wird die getrocknete Ware daraufhin 20 Minuten bei 0,5 bar Überdruck gedämpft, sodann zur Fertigstellung mit kaltem Wasser gespült sowie 15 Minuten im wäßrigen Bad bei 5000 unter Zusatz von 1 g/l des Natriumsalzes eines Fettsäuremethyltaurids nachbehandelt, abermals mit Wasser gespült und schließlich getrocknet.
  • Es resultiert eine brillante rote Färbung neben unregelmäßigen weißen Flecken mit feinen roten Äderungen.
  • Beispiel 7 Auf ein Gewebe aus Polyacrylnitril-Fasern wird gemäß der Verfahrensweise im Beispiel 1 eine Mischung aus 9 Teilen einer 30%igen wäßrigen Lösung von Kristallgummi und 1 Teil Natronwasserglas von 480 Be aufgebracht und mit der erkalteten Reserve wird sodann, wie dort beschrieben, weiter verfahren. Das auf diese Art reservierte Gewebe wird her- nach mit einer wäßrigen Färbeflotte geklotzt, die 15 g/l der handelsüblichen Pulverform des kationischen Farbstoffs Basic Red 14 enthält. Die getrocknete Ware wird zur Fixierung des Farbstoffs nun 20 Minuten bei 0,5 bar Überdruck in einem Sterndämpfer gedämpft, daraufhin mit warmem Wasser gespült sowie 10 Minuten im wäßrigen Bad bei 500C unter Mitwirkung von 1 g/l des Natriumsalzes eines Oleylsulfonats nachbehandelt, erneut mit Wasser gespült und getrocknet.
  • Man erhält eine brillante rote Färbung mit weiß reservierten Stellen, die von feinen roten Linien durchzogen sind Beispiel 8 Ein gemäß Beispiel 1 fertiggestelltes Färbemuster wird durch überlappenden Auftrag von Natronwasserglas der Dichte von 48°Bé erneut reserviert und zur Ausfärbung der durch diese Maßnahmen reservierten Stellen wie dort weiterbehandelt. Bei der zweiten Klotzung enthält die wäßrige Färbeflotte allerdings den Farbstoff aus Beispiel 2 in gleicher Konzentration. Die Fertigstellung der Färbung wird schließlich wie im Beispiel 1 vorgenommen.
  • Es entsteht letztlich eine rot-blau-schwarze Musterung mit roten, blauen und schwarzen änderungen.
  • Beispiel 9 Ein Gewebe aus Polyethylenglykoiterephthalat-Fasern wird auf dem Filmdrucktisch mittels Filmdruckschablone unter mehrmaligem Rakeln mit Natronwasserglas von 480 Be reserviert. Die aufgedruckte Reserve wird nunmehr getrocknet und anschließend zwischen Brechwalzen gebrochen.
  • Auf das in der beschriebenen Weise reservierte Gewebe werden sodann zur Ausfärbung mit Hilfe von 3 Filmdruckschablonen wiederum unter mehrmaligem Rakeln 3 Druckfarben aufgedruckt, die als Verdickungsmittel jeweils 600 g/kg einer eigen wäßrigen Lösung eines Ammoniumpolyacrylats und als Farbstoffe 60 g/kg der handelsüblichen Pulvereinstellung von Disperse Yellow 199 bzw. 60 g/kg der handelsüblichen Flüssigeinstellung von Disperse Red 200 bzw. 50 g/kg der handelsüblichen Pulvereinstellung von Disperse Blue 87 enthalten. Das bedruckte Gewebe wird daraufhin nach dem Trocknen zur Fixierung der Farbstoffe für 7 Minuten in überhitztem Dampf bei 17500 gedämpft und die Dessinierung wird schließlich wie in Beispiel 1 fertiggestellt.
  • Man erhält einen brillanten gelb-rot-blauen Druck mit den entsprechenden Mischfarben an den Überfallstellen und geäderten Linien in den analogen Farben über die ganze Druckfläche.
  • Beispiel 10 Ein Satin aus Cellulose-2 1/2-Acetatfasern wird mit der gleichen mechanischen Reserve wie im Beispiel 7 versehen, die zwecks Musterung anschließend gebrochen wird. Das so reservierte Gewebe wird nun mit einer wäßrigen Färbeflotte geklotzt, die 50 g/l der handelsüblichen Pulvereinstellung von Disperse Blue 56 (C.I.-Nr. 63 285) enthält. Nach dem Trocknen wird die geklotzte Ware zur Farbstoff-Fixierung 30 Minuten im Sattdampf gedämpft und das Verfahrenserzeugnis wird dann gemäß Beispiel 1 nachbehandelt.
  • Es entsteht eine blaue Färbung mit unregelmäßig verteilten weißen Stellen, die von blauen änderungen durchzogen sind.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung batikartiger Musterungen auf textilen Flächengebilden aus Synthesefasermaterialien oder deren Mischungen mit nativen Fasern mit Hilfe von für den betreffenden Fasertyp geeigneten, heißfixierbaren Farbstoffen unter Mitwirkung eines mechanischen Reservierungsmittels, wobei die Reserve gegebenenfalls in einem beliebigen Dessin auf die trockene Warenbahn maschinell oder von Hand aufgetragen und nach dem Trocknen maschinell oder manuell gebrochen wird, die behandelte Ware sodann unter überlappung der reservier-'ten Stellen aus wäßrigem Medium mittels einer Farbstofflösung oder -dispersion von im wesentlichen Raumtemperatur entsprechend einer durch kurzzeitigen Übertragungsvorgang verlaufenden Applikationstechnik ausgefärbt wird anschließend nach einer Zwischentrocknung die aufgebrachten Farbstoffe durch Hitzeeinwirkung bei Temperaturen zwischen 1000 und 2200G auf dem Textilgut fixiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß man als mechanisches Reservierungsmittel flüssige Alkaliwassergläser einsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als mechanisches Reservierungsmittel Natronwassergläser mit einer Dichte von 370 bis 600 Be einsetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als mechanisches Reservierungsmittel Mischungen aus einem Alkaliwasserglas und körperreichen nativen Verdickungsmitteln oder deren veretherten Derivaten einsetzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als mechanisches Reservierungsmittel Mischungen aus einem Alkaliwasserglas und wäßrigen Lösungen von chemisch abgebauten Stärkeprodukten, Kristallgummi oder Hydroxy- bzw. Carboxy-ethyl-cellulose-ethern oder teilverseiftem Polyvinylacetat einsetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzten textilen Flächengebilde aus Polyester-, Polyamid-, Polyacrylnitril-, Cellulose-Triacetat- oder -2 1/2-Acetat-Fasern oder Fäden bestehen oder solche In Mischung enthalten.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Ausfärbung für die reservierten Fasermaterialien Dispersionsfarbstoffe, Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Reaktivfarbstoffe, Küpenfarbstoffe oder basische Farbstoffe einsetzt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die reservierten Fasermaterialien zur Ausfärbung mit der Färbeflotte klotzt, pflatscht, bedruckt oder besprüht.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die ausgefärbten Fasermaterialien zur Farbstoff-Fixierung mit Sattdampf, überhitztem Dampf, Heißluft, Kontakthitze oder im heißen Bad behandelt.
  9. 9. Batikartige Musterungen, welche auf textilen Flächengebilden aus Synthesefasermaterialien oder deren Mischungen mit nativen Fasern mit Hilfe von für den betreffenden Fasertyp geeigneten,heiRfixierbaren Farbstoffen gemäß einem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8 hergestellt worden sind.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN1811053B (zh) * 2006-03-01 2011-03-16 邢汝玲 一种蜡染方法
CN112522976A (zh) * 2020-10-19 2021-03-19 兰州交通大学 一种高品质的手工印染方法
DE102022114905A1 (de) 2021-06-29 2022-12-29 C.Ed. Schulte Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zylinderschlossfabrik Schloss mit einem von einem Betätigungselement drehbaren Riegel
EP4112856A1 (de) 2021-06-29 2023-01-04 C.Ed. Schulte Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zylinderschlossfabrik Schloss mit einem von einem betätigungselement drehbaren riegel

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