DE2122714C2 - Verfahren zum farbigen Bemustern von textlien Materialien, Papier, Kunststoff, Blech - Google Patents
Verfahren zum farbigen Bemustern von textlien Materialien, Papier, Kunststoff, BlechInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren turn
farbigen Bemustern von textlien Materialien, Papier, Kunststoff, Blech, bei dem ein farbiges Auftragsmittel in trockener und feinverteilter Form, insbesondere
in Pulverform, auf das Bemusterungsgut aufgebracht und mittels eines oder mehrerer flüssiger
Hilfsmittel mit dem Beniusterungsgut verbunden wird.
Ein solches Verfahren geht aus der französischen Patentschrift 1 181930 hervor. Es werden Kunststoffpulver
verschiedener Feinheit und Farben auf eine Unterlage aufgetragen und mit einem Lösungsmittel
für den Kunststoff besprüht, so daß sich eine" mit der Unterlage verbundene Schicht bildet.
Die USA.-Patentschrift 2 061203 zeigt ein Verfahren ähnlicher Art, bei dem vor und nach dem
Aufbringen eines Kunststoffpulvers auf die Unterlage ein flüssiges Hilfsmittel aufgetragen werden
kann.
Diese Verfahren ergeben auf der Unterlage eine zusätzliche Kunststoffschicht bestimmter Dicke.
Auch sind nur geringe Variationen der Farbtiefe möglich, denn ein stärkerer Auftrag liefert allenfalls
eine dickere Schicht, aber nur unwesentlich veränderte Farbtiefe.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Bemusterungsverfahren zu schaffen, uas ohne Bildung einer Schicht
eine möglichst große Farbüefen- und Schattierungsskala erbringt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß als Auftragsmittel ein das Bemusterungsgut
anfärbender Farbstoff aufgetragen wird.
Hierdurch ist erreicht, daß ohne Bildung einer eigenen Schicht eine sehr große Variationsbreite der
Farbintensität und eine unbeschränkte Freiheit der Farbübergänge erreicht weiden kann.
Innerhalb einer Färbeflüssigkeit oder einem Beschichtungspulver bekannter Art ergibt sich durch
gewollte Mischung oder ungewollte Diffusion stets eine mehr oder weniger vollständige Verteilung des
Farbstoffes in der aufgetragenen Menge. Innerhalb eines Bereichs, in dem eine derartige Substanz aufgebracht
ist, wird sich also eine im wesentlichen einheitliche oder nur schwach veränderliche Färbung
einstellen. Es sind zwar auch Färbeverfahren bekannt, bei denen mehrere Färbeflüssigkeitsmengen
nebeneinander aufgetragen werden, doch sind auch bei dieser Art der Bemusterung durch die Art des
Auftrages zwangläufig einzelne zusammenhängende. Flüssigkeitsmengen vorhanden, die das Musterbild
bestimmen.
Bei der Erfindung hingegen bleibt der trocken aufgetragene
Farbstoff an der Auftragstelle in der Menge, in der er dort hingekommen ist. Es steilen
sich neuartige Bemusterungen ein, deren Eigenart auf der Verteilung der einzelnen Farbstoff meng;; η
und der Tatsache beruht, daß diese Verteilung nicht »verschwimmt«, wie z. B. bei einer im ganzen bewegten
Färbeflüssigkeit.
Die Art des flüssigen Hilfsmittels kann verschied<:·:,
sein und richtet sich sowohl nach dem Bemusterungr.-gut als auch nach dem Farbstoff. Sie ist so gewähli.
daß sich mit dem jeweiligen Farbstoff zusammen einu
flüssige Färbephase ergibt, die ein Aufziehen des Farbstoffes auf das Bemusterungsgut ermöglicht. Ils
kann sich, wie noch erläutert wird, um einfache Lösungsmittel, z. B. Wasser, aber auch um andere Flüssigkeiten
handeln. Es sind im wesentlichen die gleichen Hilfsmittel, die auch beim üblichen Färben oder
beim üblichen Druck für ein bestimmtes Paar Bemusterungsgut/Farbstoff Verwendung finden würden.
Beim Zusammentreffen des flüssigen Hilfsmittels mit dem Farbstoff bildet sich die bereits erwähnte
flüssige Färbephase, die lokal sehr unterschiedliche Farbstoffkonzentrationen aufweisen kann und sich
bei der Bildung bereits in der unmittelbaren Umgebung der zu färbenden Stelle befindet, so daß sie sogleich
aufziehen kann. Der Farbstoff hat auch keine
Zeit, um durch Diffusion innerhalb der flüssigen Phase zu einem nennenswerten Konzentrationsausgleich
zu kommen und somit den Bemusterungskontrast zu schwächen. Im fertigen Bemusterangsbild
bleibt vielmehr im wesentlichen die Konzentrationsverteilung erhalten, die durch den ursprünglichen
Auftrag an trockenem Farbstoff gegeben war.
Es kann nach Wunsch etwa nach einer gleichmäßigen Bepuderung des Bemusterungsgutes mit Farbstoff
eine sehr konstante Dichte des Farbstoffes herbeigeführt werden, so daß sich eine Unifärbung nach
Einwirken des flüssigen Hilfsmittels einstellt.
Es kann eine punktweise Verteilung des Farbstoffes vorgenommen werden, wobei die Punktdichte bereichsweise
zu- und abnehmen kann. Je nach der Menge des hinzugegebenen flüssigen Hilfsmittels verbleiben
in der fertigen Bemusterung einzelne Punkte oder es läuft die auf dem Bemusterungsgut gebildete
flüssige Phase zu einer zusammenhängenden Schicht zusammen, die in einem bestimmten Bereich eine
der Punktdichte entsprechend schwankende Farbstoffkonzentration aufweist. Es ist also möglich, mit
räumlich kontinuierlich veränderlichen Farbstoffkonzentrationen zu arbeiten.
Schließlich ist es auch möglich, verschiedene Farbstoffe trocken aufzutragen, bevor ein gemeinsames
flüssiges Hilfsmittel hinzukommt. Auf diese Weise stellen sich interessante Farbübergänge ein, die sich
dadurch auszeichnen, daß die einzelnen Farbstöffmengen
vor dem Beginn des Aufziehens sich noch nicht vermischen, wie es bei einer fertig aufgetragenen
Färbeflüssigkeit der Fall wäre, in die alle Farbstoffe von vornherein eingetragen und in der sie
durcheinandergemischt sind.
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Mindestens ein Teil des Farbstoffes kann als feinst gemahlenes Pulver oder als Puder vorliegen, damit
er gleichmäßig über eine große Fläche.verteilt werden kann. Es sind auf diese Weise einheitliche Färbungen
und allmähliche Übergänge sowie beliebige Schattierungen herstellbar.
Mindestens ein Teil des Farbstoffes kann aber auch in Gestalt von Farbstoffkriställchen, -kügelchen
oder -klümpchen vorliegen, die an der Steife ihres Auftreffens auf das Bemusterungsgut nach dem Einwirken
des flüssigen Hilfsmittelis einen Punkt oder eine Stelle besonders intensiver Färbung hinterlassen.
Hinsichtlich der Reihenfolge des Auftrages kann so vorgegangen werden, daß das flüssige Hilfsmittel
auf das mit dem Farbstoff beladene Bernusterungsgut aufgetragen wird.
Hierbei gelangt das flüssige Hilfsmittel unmittelbar
auf den trocken aufgetragenen Farbstoff und kann mit diesem die flüssige Färbephase bilden.
Es ist aber auch möglich, daß auf das Bemusterungsgut
bereits vor dem Auftrag des Farbstoffes das flüssige Hilfsmittel in einer solchen Menge aufgetragen
wird, daß darin der anschließend aufgetragene Farbstoff sich lösen und lokal aufziehen kann. Der
Farbstoff fällt dabei auf die auf dem Bemusterungsgut stehende Flüssigkeit und kann die flüssige Färbephase
bilden, ohne daß er weggeschwemmt wird und Veränderungen der Farbstoffverteilung durch eine
Flüssigkeitsbewegung eintreten. Unter Umständen ist es sogar zweckmäßig, sowohl vor dem Auftragen des
Farbstoffes als auch ansohließend flüssiges Hilfsmittel auf das Bemusterungsgut aufautragen.
Eine solche Arbeitsweise ermöglicht eine Beeinflussung der Aufziehgeschwindigkeit und der unter
Diffusion in dem flüssigen Hilfsmittel erfolgenden Verteilung des Farbstoffes, womit veirschiedenartige
Erscheinungsbilder der Bemusterung erzielbar sind.
Das Verfahren kann ausgestaltet werden, indem auf das Bemusterungsgut vor dem Auftragen des
Farbstoffes und des flüssigen Hilfsmittels ein Vorbehandlungsmittel,
beispielsweise ein Beizmittel, ein Reservemittel od. dgl. aufgetragen wird.
Die Art des Vorbehandlungsmittels richtet sich nach dem Bemusterungsgut und dem Farbstoff. Handelt
es sich z. B. um Zellulose-Fasern, die mit basischen Farbstoffen gefärbt werden sollen, so wird
vor der Bemusterung ein Beizmittel aufgebracht, damit der Farbstoff nach Hinzugabe des flüssigen
Hilfsmittels aufziehen kann. Auch ist es bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens möglich,
ein Reservemittel aufzutragen, das seinerseits eine bestimmte Musterung aufweisen kann. So kann der
trocken aufgebrachte Farbstoff nur an den nicht reservierten Stellen aufziehen. Eine weitere Möglichkeit
der Bemusterung ergibt sich dadurch, daß durch bestimmte Farbstoffe selbst anfärbbare Reservemittel
verwendet werden. Mit diesen ergeben sich in den reservierten Bereichen an den Stellen des normalen
Farbstoffes keine Färbungen, an den Stellen des bestimmten Farbstoffes die entsprechende Reserveanfärbung
und an den nicht reservierten Stellen die dort den Farbstoffen entsprechenden Färbungen.
Auch ist es natürlich möglich, dem Bemusterungsgut als Vorbehandlung eine Vorbemusterung, /. B.
eine Unigrundfärbung, zu erteilen, beyor der trockene Farbstoffauftrag zur Anwendung kommt.
Die zur Anfärbung einer bestimmten Fläche des Bemusterungsgutes benötigte trockene Farbstoffmenge
kann unter Umständen sehr gering sein, z. B. Bruchteile eines Gramms pro Quadratmeter betragen.
Die Aufbringung derartig geringer Farbstoffmengen als feines Pulver in gewünschter, insbesondere gleichmäßiger
Verteilung kann große Schwierigkeiten bereiten. Auch neigt ein Farbstoffpulver leicht zum
Stäuben, so daß es in der Handhabung desselben zu Belästigungen und zu einem allseitigen Abfärben
kommt.
Zur Bekämpfung dieser Schwierigkeiten ist nach einem wichtigen weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, daß der Farbstoff in in einen weiteren, in dem flüssigen Hilfsmittel leicht löslichen trockenen
und fein verteilten Stoff inkorporiertem Zustand auf das Bemusterungsgut aufgetragen wird.
Der eigentliche Farbstoff kann relativ leicht in einer gewünschten Menge des weiteren Stoffes gleichmäßig
untergebracht werden. Das beliebig vergrößerbare Gesamtvolumen des Auftragsstoffes macht riie-
ao sen leichter mechanisch erfaßbar und insbesondere
dosierbar als die unter Umständen winzige Menge des Farbstoffes selbst. Die auf eine einzelne Stelle
des Bemusterungsgutes aufzutragende Menge des Auftragsstoffes ist ein entsprechendes Vielfaches der
as an dieser Stelle erwünschten Menge des Farbstoffes.
Der weitere Stoff kann dabei den Farbstoff in
trockener Mischung oder in fester Lösung enthalten.
Im ersteren Fall kann einfach so vorgegangen werden, daß der Farbstoff und der weitere Stoff in zerkleinertem
Zustand gemischt oder zusammen vermahlen werden. Insbesondere können dabei die Partikeln
des weiteren Stoffes größer als die Farbstoffpartikeln und die Farbstoffpartikeln an die Oberfläche
der Partikeln des weiteren Stoffes angelagert sein.
Die Farbstoffteilchen haften dabei in der fertigen Mischung an der Oberfläche der Teilchen des weiteren
Stoffes.
Ein unter Umständen besonders im Hinblick auf die Vermeidung des Stäubens wirksamerer Weg zur
*o Herstellung des Auftragsmittels kann darin bestehen,
daß der Farbstoff in eine Lösung eingetragen wird, die einen sich in dem flüssigen Hilfsmittel leicht lösenden
Stoff enthält, daß dieser Lösung die Flüssigkeit entzogen und daß das verbleibende mit Farbstoff
« beladene Auftragsmittel gemahlen wird.
Dabei kann der Farbstoff sebst in der Lösung Iöslieh
sein oder nicht. Im ersten Fall wird es beim Eindampfen der Lösung von den Löslichkeitsverhältnissen
abhängen, welche Komponente zuerst ausfällt.
Zweckmäßig soll der Farbstoff zuerst ausfallen, also in der Lösung eine geringe Löslichkeit besitzen, damit
dem sioh in dem flüssigen Hilfsmittel leicht lösenden Stoff die Möglichkeit gegeben ist, um die
ausgefallenen Farbstoffpartikeln herum zu erstarren und diese einzuhüllen. Da die Menge dieses Stoffes
die weitüberwiegende sein wird, läßt sich auf diese Weise ein Gemenge herstellen, in dem die Farbstoffteilchen von dem Stoff im wesentlichen umhüllt sind,
so daß die mit den bloßliegenden, an der Oberfläche haftenden Farbstoffteilchen verbundenen Unzuträglichkeiten
vermiedea werden können.
Wenn der Farbstoff in der Lösung nicht oder wenig löslich isi, liegt von vornherein nur eine disperse
Verteilung vor, die auch während des Eindampfens
im wesentlichen aufrechterhalten werden kann, so daß auch in diesem Fall insgesamt die Farbstoffpartikeln
in der umgebenden Phase eingebettet sein werden, wenn die Flüssigkeit entzogen ist.
Eine andere Möglichkeit, den Farbstoff in einen weiteren Stoff zu inkorporieren, besteht darin, daß
eine Schmelze aus dem Farbstoff und dem sich in dem flüssigen Hilfsmittel leicht lösenden Stoff hergestellt,
erstarren gelassen und gemahlen wird.
Insbesondere kann es sich bei einem Farbstoff und einem leicht löslichen Stoff, die gegenseitig unlöslich
sind, empfehlen, bei der Herstellung der Schmelze eine eutektische Zusammensetzung derselben zu wählen,
da dann bei Abkühlung die Komponenten in gleichem Verhältnis erstarren und sich ein homogenes
Gemenge ergibt, das eine gute Verteilung des Farbstoffes in dem weiteren Stoff aufweist.
Die Einbringung des Farbstoffs in eine Trägerphase hat nicht nur den Vorteil der Volumensvergrößerung
nud der entsprechend leichteren Handhabung, sondern auch den, daß Mittel eingebracht
werden können, die unter chemischer Reaktion an der Färbung mitwirken.
In ähnlicher Weise kann in den Auftragsstoff ein ao Netzmittel eingebracht werden, dessen Lösung in
dem flüssigen Hilfsmittel gegenüber dem Material des Bemusterungsgutes eine hohe Benetzungsfähigkeit
aufweist. Das Netzmittel verbessert in der bekannten Weise den gleiohmäßigen und schnellen Kontakt des
Farbstoffes bzw. der den Farbstoff enthaltenden Färbephase mit der Oberfläche des Bemusterungsgutes.
Das Netzmittel kann auch in dem aufzubringenden flüssigen Hilfsmittel enthalten sein.
Um die Bemusterung hinsichtlich der pimktweisen
Auflösung zu beeinflussen, können verschiedene Körnungsstufen des Auftragsstoffes auf das Bemusterungsgut
aufgetragen werden. Es ist auch möglich, daß Auftragsstoffe verschiedenen Gehalts an Farbstoff
auf das Bemusterungsgut aufgetragen werden.
Hierdurch gelingt es, bei etwa gleicher Punktausbildung bzw. Flächendichte des Auftrags an Auftragsstoff
Punkte bzw. Zonen unterschiedlicher Farbtiefe zu erzeugen.
Weitere mustermäßige Differenzierungen können dadurch erzielt werden, daß verschiedene Auftragsstoffe in Mischung auf das Bemusterungsgut aufgetragen
werden.
Wie bereits erwähnt, können verschiedenartige flüssige Hilfsmittel verwendet werden, die sich nach
dem jeweiligen Paar BemusterungsgutflFarbstoff richten. Wenn das Bemusterungsgut für das Aufziehen
des Farbstoffs'keiner Vorbehandlung bedarf oder die Vorbehandlung vor dem Auftrag des Farbstoffs des
flüssigen Hilfsmittels bereits vollzogen ist, empfiehlt es sich, daß das flüssige Hilfsmittel eine den Farbstoff
rasch lösende Flüssigkeit ist, damit möglichst schnell eine flüssige Färbephase entsteht, die den
Transport der Farbstoffteilchen übernehmen und das Aufziehen ties Farbstoffs in die Wege leiten kann.
Es ist aber auch möglich, daß eine mit dem Farbstoff chemisch reagierende Flüssigkeit als Hilfsmittel
verwendet wird.
In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, daß das flüssige Hilfsmittel vor dem Aufbringen auf das Bemusterungsgut
erwärmt wird.
Ebenso kann es von Vorteil sein, wenn das flüssige Hilfsmittel in einer Atmosphäre erhöhter Temperatur
aufgetragen wird.
Beide Maßnahmen fördern Lösungsgeschwindigkeil und Farbstoffbeweglichkeit innerhalb der auf
dem Bemusterungsgut gebildeten Färbephase. Für manche Kombinationen Bemusterungsgut/FarbstofT
sind erhöhte Temperaturen unerläßlich. Polyacrylnitrilfasern beispielsweise, die häufig für Teppiche
verwendet werden, bedürfen beim Färben durchweg Temperaturen von um oder über 100° C.
Nach dem Auftragen des flüssigen Hilfsmittels erfährt das Bemusterungsgut erforderlichenfalls eine
Fixierbehandlung.
Diese Fixierbehandlung kann in verschiedenen Vorgängen bestehen. Beim Bemustern von Textilien,
Papier usw. mit bekannten Farbstoffen, wird vorgesehen, daß nach dem Auftragen des flüssigen Hilfsmittels
das Bemusterungsgut durch einen Dämpfer geschickt wird.
Der Ausdruck Fixierbehandlung kann aber auch andere Maßnahmen umfassen. Zum Beispiel kann
das Fixieren nach dem Auftragen von Farbstoff auf Kunststoff und dem anschließenden Auftragen eines
flüchtigen Lösungsmittels in einer Temperaturbehandlung zum Verdunsten des Lösungsmittels und
gegebenenfalls Einschmelzen des stehendenbleibenden, die Bemusterung ausmachenden Farbrückstandes
bestehen.
Die Temperaturerhöhung während des Auftrags und beim Fixieren des Farbstoffs kann mittels Mikrowellen
geschehen.
Bei allem kann es zweckmäßig sein, das Bemusterungsgut, nachdem der Farbstoff mit dem flüssigen
Hilfsmittel in Berührung gekommen ist, einer Schalloder Ultraschallbehandlung auszusetzen, um die Verteilung
und die Verbindung des Farbstoffs mit dem Bemusterungsgut zu fördern.
Eine solche Behandlung unterstützt die Durchmischung des aufgetragenen trockenen Farbstoffs
bzw. des diesen enthaltenden Auftragsstoffes mit dem flüssigen Hilfsmittel und somit die rasche Bildung
der flüssigen Färbephase und deren Verteilung über das Bemusterungsgut, insbesondere über die Textil-
und Papierfasern, um einen gleichen und raschen Färbeangriff zu ermöglichen.
Arbeitsbeispiel
Auftragsstoff: 10 Teile Harnstoff wurden in einer Kugelmühle fein zermahlen,
und es wurde 1 Teil Telon (eingetragenes Warenzeichen) Lichtblau AN sorgfältig
untergemischt.
Flüssiges Hilfsmittel: Eine wäßrige Lösung, die pro Liter Wasser 10 g oO^aige
Essigsäuie, 15 g Textilhilfsmittel Irgapadol P und 2 g
Verdickung Indalka PA1 enthält.
Bemusterungsgut: Teppich, Schling,enware mit Polyamidflor.
Der Auftragsstoff wurde auf den trockenen Teppich aufgestreut und sodann das flüssige Hilfsmittel
in einer Menge von etwa 300 bis 500u/o des Trockengewichts
der Ware aufgebracht. Die Aufbringung geschah in einem über die Breite der Bahn ununterbrochenen
Schleier, der über eine schräg nach unten gegen die Bahn geneigte Rakel ablief. Die Rakel arbeitete
an einer umlaufenden Walze, die mit ihrem unteren Teil in ein quer über die Breite der Bahn
reichendes Flüssigkeitsbecken eintauchte. Nach dem
Aufbringen des flüssigen Hilfsmittels lief die Ware sogleich in einen Dämpfer ein, worin sie etwa 20 Minuten
in einer Sattdampfatmosphäre von 100° C veiweilte. Danach wurde sie in der üblichen Weise gewaschen
und getrocknet.
Bei einer Abwandlung dieses Arbeitsbeispiels wurden zur Herstellung des Auftragsstoffs 10 Teile Ammonsulfat
und 1 Teil Telon Echtgelb verarbeitet,
während dem flüssigen Hilfsmittel 3 g/l Butyldiglykol
zugefügt war, welches den Farbstoff leicht löst und gleichzeitig in dem Wasser löslich ist. Im übrigen
wurde nach der vorstehend geschilderten Weise verfahren.
In beiden Fällen ergeben sich je nach dem Auftragen des Auftragsstoffes eigenartige und sehr reizvolle
Bemusterungen.
309 683/76
Claims (2)
1. Verfahren zum farbigen Bemustern von textlien Materialien, Papier, Kunststoff, Blech, bei
dem ein farbiges Auftragsmitiel in trockener und fein verteilter Form, insbesondere in Pulverform,
auf das Bemusterungsgut aufgebracht und mittels eines oder mehrerer flüssiger Hilfsmittel mit dem
Bemusterungsgut verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Auftragsmittel
ein das Bemusterun^sgut anfärbender Farbstoff aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff in in einen wei- ι,-,
teren, in dem flüssigen Hilfsmittel leicht löslichen, trockenen und fein verteilten Stoff inkorporiertem
Zustand auf das Bemusterungsgut aufgetragen wird.
Applications Claiming Priority (1)
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