DE1519513C - Verfahren zum Färben von Textilien mit losen und fest aufgebauten Flächenteilen - Google Patents

Verfahren zum Färben von Textilien mit losen und fest aufgebauten Flächenteilen

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DE1519513C
DE1519513C DE1519513C DE 1519513 C DE1519513 C DE 1519513C DE 1519513 C DE1519513 C DE 1519513C
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Germany
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dye
textile material
textile
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dispersion
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Expired
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English (en)
Inventor
Joseph Ignatius Arlington Mass. Ackerman jun. (V.St.A.)
Original Assignee
United Merchants and Manufacturers Inc., New York, N.Y. (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung betrifft das Färben von Textilien mit lose gewebten Garnabschnitten, wie aufgebauschten Abschnitten, Boucle, Quasten, Noppen oder Wellungen, die lose gewebte Flächen auf den dichter gewebten Untergrundflächen darstellen, um so kontrastierende oder verschiedene Farbtoneffekte zu erzielen.
Zu den Textilien, die erfindungsgemäß angefärbt oder gefärbt werden können, gehören außer den bevorzugten Glasfasertextilien Textilien, die aus Fasern . und/oder Fäden aus Cellulosematerial, insbesondere Kunstseide, und Polymeren, wie Polymerisate von Acrylsäureabkömmlingen, Polyester, z. B. Polyäthylenglykolterephthalat, Polyamide, Vinyl- und Vinyliden-Polymerisate, Polyolefine, wie Polyäthylen und Polypropylen oder Polyurethane, und Gemische aus zwei oder mehr irgendeiner der angegebenen Fasern und/oder Fäden hergestellte Textilien.
Textilien unterschiedlicher Oberflächenstruktur können nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. So können z. B. Textilien aus texturierten oder genoppten Garnen, Schlaufen-, Knoten-, Schluppen-, Bausch-, Boucle, Quasten- oder Fadengarnen unter Ausbilden loser und fest gewebter Flächenteile hergestellt werden. Die Textilien können unter Ausbilden eines Untergewebes mit Zwirnungen, Schlaufen oder Noppen darauf gewebt werden, wodurch sich zwei Oberflächenstrukturen oder Charakteristika ergeben, deren eine das eng gewebte Unterteil und das andere die darauf angeordneten Zwirnungen, Schlaufen oder Noppen darstellen, die die lose gewebten Oberflächen ergeben. Die Textilien können in· jeder herkömmlichen Weise unter Erzielen eines einheitlich gewebten Textilgutes hergestellt und sodann unter Ausbilden relativ fester und lose aufgebauter Flächenteile flauschig gemacht werden.
Ein weiteres Beispiel für Textilien mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur sind beflockte Textilien, bei denen eine Beflockung zum Erzielen von Musterungseffekten aufgebracht wird. Bei derartigen Textilien weist die keine Beflockung aufweisende Unterlage eine andere Oberflächeneigenschaft auf als die beflockte Fläche.
Es ist bereits bekannt, Glasfasertextilien dadurch zu färben, daß man das Färbebad durch Zusatz von Metallionen so einstellt, daß den Farbstoffteilchen eine positive Ladung verliehen wird.
Dieses Färbebad wird zu den Glasfasertextilien gegeben, in denen die lose aufgebauten Flächenteile negativ aufgeladen" sind, so daß die positiv geladenen Farbstoff teilchen hieran festhaften.. Ein weiteres bekanntes Verfahren zum selektiven Anfärben der Hintergrundflächen oder eng gewobenen Flächenteile besteht darin, daß dem Färbebad Hydroxylionen zugesetzt werden. Hierdurch werden die dispergierten Farbstoff teilchen, negativ aufgeladen. Das Textilgut wird durch dieses Färbebad hindurchgeführt, wobei die negativ geladenen Farbstoffteilchen bevorzugt von den weniger negativ geladenen Hintergrundflächen als an den stärker negativ geladenen, lose aufgebauten Flächenteilen angezogen werden. Bei diesen Verfahren ist es erforderlich, verschiedene Ladungen auf dem Textilgut während des Aufbringens der geladenen Farbstoffteilchen aufrechtzuerhalten und dem Färbebad die erforderlichen Substanzen zuzusetzen, um die gewünschten Ladungen auf den Farbstoffteilchen zu erzeugen. Daraus ergeben sich Probleme und Schwierigkeiten, wenn man relativ scharf abgegrenzte kontrastierende Farbtoneffekte erzielen will.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zum selektiven Färben von Textilien mit lose und dicht aufgebauten Flächenteilen und insbesondere von Glasfasertextilien mit lose und eng verwebten Garnen zu schaffen, durch das die lose aufgebauten Flächenteile gegenüber den eng aufgebauten Flächenteilen, die gewöhnlich die Hintergrundflächen sind, selektiv gefärbt werden. Dieses Verfahren soll es auch ermöglichen, zunächst das gesamte Textilgut in irgendeiner gewünsch=
ίο ten Farbe oder Farbmischung zu färben und hierauf die lose aufgebauten Flächenteile mit einer anderen Farbe zu färben, um scharf getrennte, kontrastierende Farbeffekte zu erzielen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Färben von Textilien mit losen und fest aufgebauten Flächenteilen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) in einer ersten Arbeitsstufe auf das Textilgut unter praktisch vollständigem Sättigen der Kapillaren und Zwischenräume Wasser sowie eine Lösung" oder Dispersion aufbringt, die eines oder mehrere der folgenden Mittel enthält:
(1) ein Bindemittel für die Farbstoff- oder Pigmentteilchen,
(2) ein Faserschutzmittel einschließlich Schutzmittel, das als Gleitmittel für die Fasern dient,
(3) ein Material, das-dem Textilgut Abriebfestigkeit vermittelt,
(4) wasserabstoßende Mittel,
(5) Glanz vermindernde Mittel,
(6) Lösungen oder Dispersionen von Farbstoffen oder Pigmenten einer Teilchengröße von kleiner als 1 Mikron und
(7) Schlichtemittel und Weichmacher,
anschließend
b) in einer zweiten Arbeitsstufe das aus der ersten Arbeitsstufe kommende Textilgut noch im nassen Zustand mit einer Dispersion behandelt, die im wesentlichen aus dispergierten Farbstoff- oder Pigmentteilchen mit einer Teilchengröße von 1 bis 1500 Mikron besteht, wobei die dispergierten Farbstoff- oder Pigmentteilchen und das Textilgut beide praktisch elektrisch neutral gehalten werden, und das so behandelte Textilgut unter Entfernen überschüssiger Flüssigkeit abpreßt, wobei die abgepreßte Flüssigkeit über das in die Abpreßvorrichtung eintretende Textilgut geführt wird,
c) und gegebenenfalls in einer dritten Arbeitsstufe , nach vorheriger Trocknung ein Bindemittel für die Farbstoff- oder Pigmentteilchen sowie gegebenen« falls ein Waschechtheit vermittelndes Mittel auf das so behandelte Textilgut aufbringt und das Textilgut zum Abbinden des Bindemittels erhitzt.
Erfindungsgemäß wird das Textilgut zunächst gründlich benetzt, vorzugsweise durch Tauchbehandlung. Dort, wo eine Grundfarbe auf dem Textilgut ausgebildet werden soll, werden vorzugsweise Lösungen oder Dispersionen von Farbstoffen oder Pigmenten, die eine Teilchengröße von kleiner als 1 Mikron und vorzugsweise von kleiner als 0,5 Mikron aufweisen, verwendet. Als Schlichtemittel und Weichmacher eignen sich beispielsweise Stärken, Dextrine, wasserlösliche Pflanzengummi, Sorbit, Glycerin und Glykole.
Nach dieser Behandlung wird das Textilgut noch im nassen Zustand mit einer Dispersion von Pigment- oder
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Farbstoff teilchen mit einer Teilchengröße von 1 bis Arbeitsstufe dar. An Stelle von Wasser oder zusammen 1500 Mikron und vorzugsweise von 10 bis 500 Mikron mit Wasser können jedoch auch organische Lösungsbehandelt, die praktisch elektrisch neutral sind, d. h. mittel angewandt werden. Beispiele für geeignete orgapraktisch keine elektrischen Ladungen tragen, und die nische Lösungsmittel sind Alkohole, insbesondere die beim Aufbringen durch Rühren des Bades in Suspen- ,5 niederen aliphatischen Alkohole, wie Methanol, Äthasion gehalten werden. Auch das Textilgut ist praktisch nol und Isopropanol, Ketone, wie Aceton, Ester, alineutral. Der Ausdruck »praktisch elektrisch neutral« phatische und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe, bedeutet, daß die Ladung auf dem Textilgut oder den Glykole und Glykoläther. Die Flüssigkeit wird so Pigment- oder Farbstoffteilchen so klein ist, daß hier- aufgebracht, daß das Textilgut durch ein Bad und sodurch keine merkliche Abstoßung oder Anziehung der i° dann durch eine Abpreßvorrichtung zur Entfernung Pigment- oder Farbstoffteilchen durch das Textilgut des Flüssigkeitsüberschusses geführt wird, wobei erfolgt. Nach dem Auf bringen wird das Textilgut durch zweckmäßigerweise eine Aufnahme von wenigstens Druckwalzen hindurchgeführt und von überschüssiger 10 %> bezogen auf das Trockengewicht und vorzugs-Farbstoff- oder Pigmentdispersion abgequetscht. Die weise 20 bis 40 Gewichtsprozent erfolgt. Andererseits aus dem Textilgut herausgedrückte Flüssigkeit fließt 15 kann die Flüssigkeit auch auf das Textilgut unter Aufüber beide Seiten des Textilgutes und. wäscht es da- nähme der gewünschten Flüssigkeitsmenge aufgesprüht durch. . . . . : werden. Es kann ein Überschuß auf das Textilgut
Es ist wichtig, daß die während der zweiten Arbeits- aufgesprüht und sodann das einen derartigen Überstufe aufgebrachte Dispersion frei von Harzbindemit- schuß enthaltende Textilgut z. B. vermittels Hindurchr teln, Faserschutzmitteln und anderen derartigen Zusät- 20 führens durch Abpreßwalzen von dem Überschuß be*- zen ist. ... freit werden. ■ . ■ . .
Die erste und zweite Arbeitsstufe führt dazu, daß in Als Bindemittel können die üblichen Harze oder den lose aufgebauten Flächen teilen eine selektive Ab- Polymere dienen, die als Zusätze zum Appretieren von sorption der Farbstoff- oder Pigmentteilchen in der Glasfasertextilien verwendet werden. Bevorzugte Bindewährend der zweiten Stufe aufgebrachten Dispersion 25 mittel sind die Acrylharze, Butadien-Acrylnitril·· erfolgt. Dies wird weiterhin durch das praktisch voll- Copolymere, Polymethacrylate, Polyäthylene, Polyständige Sättigen der Hohlräume zwischen den Fasern propylene, Polybutadiene, Polyisopren, Polystyrol, begünstigt, das während der ersten Arbeitsstufe durch- Butadien-Styrol-Copolymere, Silikone und Silikongeführt worden ist. Die während der zweiten Arbeits- harze, Poly vinylacetat?, Polyvinylchloride, Vinylacetatstufe aufgebrachten Farbstoff- oder Pigmentteilchen 30 und Vinylchlorid-Copolymere, Polyamide, Harnstoffhaften praktisch vollständig an den lose gewebten Formaldehyd-Vorkondensate, Melamin-Formaldehyd-Flächenteilen an und werden von den fest gewebten Vorkondensate, Polyurethane, Epoxyharze und Phe- oder Hintergrundflächenteilen durch die Flüssigkeit nol-Aldehyd-Vorkondensate. Die Menge des verabgewaschen und entfernt, die in der Abpreßvorrich- wendeten Bindemittels (und dies gilt auch für die tung aus dem Textilgut herausgedrückt wird. Diese 35 anderen Zusätze bei der ersten Arbeitsstufe) kann verFlüssigkeit wäscht die Oberfläche des Textilgutes ab ändert werden und hängt von dem gewünschten Ge- und entfernt die Farbstoff- oder Pigmentteilchen, die wicht des Textilgutes, den Garn- und Gewebearten und nicht durch die lose gewebten Flächenteile oder Garne auch davon ab, ob die Zusätze nur bei der ersten eingefangen sind. Das Abwaschen wird durch den Arbeitsstufe oder sowohl, bei der ersten als auch bei praktisch elektrisch neutralen Charakter der Farbstoff- 40 der zur Waschechtheit führenden Arbeitsstufe ver- oder Pigmentteilchen und des Textilgutes erleichtert. wendet werden. Im allgemeinen kann die Bindemittel-Beide sind praktisch elektrisch neutral, so daß zum menge 0,3 bis 10 °/0> vorzugsweise 0,5 bis 3 %> bezogen Abwaschen oder Entfernen aller Farbstoff- oder Pig- auf das Gesamtgewicht der Behandlungsmassen, bementteilchen von den fest gewebten Flächen keine tragen. Werjn das Bindemittel sowohl während der elektrischen Anziehungskräfte überwunden werden 45 ersten als auch der Waschechtheitsstufe angewandt müssen. wird, können 0,2 bis 2 °/o in der ersten Stufe und 2 bis
Im Anschluß an die zweite Arbeitsstufe wird das 4% bei der zur Waschechtheit führenden Stufe ver-
Textilgut getrocknet. Sodann kann das Textilgut mit wendet werden.
einer Lösung oder Dispersion eines Waschechtheit Das Schutzmittel für die Glasfasern kann so ausgevermittelnden Mittels, z. B. den herkömmlichen orga- 50 wählt werden, daß diesen ein öliger Charakter oder nischen Chromchloridverbindungen, behandelt wer- Gleitfähigkeit vermittelt wird, wodurch ein Zerbrechen den. Ferner können während dieser Behandlung auch oder Rißbildung beim Belasten oder »Abscheren« der Bindemittel und Faserschutzmittel zugesetzt werden, Fasern verringert wird. Die Fasern werden somit falls deren Zusatz nicht bereits in der ersten Stufe er- während des Biegens, Verdrehens und Zusammenfolgte. Gegebenenfalls können das Bindemittel und das 55 drückens oder in beiderlei Hinsicht geschützt. Bevor-Faserschutzmittel sowohl während der ersten als auch zugte Schutzmittel sind Polytetrafluoräthylen und dieser Arbeitsstufe zugesetzt werden, die im folgenden Silikone. Diese Mittel werden in der ersten Arbeitsstufe als die die Waschechtheit vermittelnde Stufe bezeichnet in einer Menge von 0,3 bis 10 °/0 und vorzugsweise von wird. 0,5 bis 3% angewandt. Bei der Anwendung sowohl in
Sodann wird das Textilgut etwa 1 bis 10 Minuten auf 60 der ersten Arbeitsstufe als auch der zur Waschechtheit
Temperaturen von 120 bis 190° C erhitzt, um das Binde- führenden Arbeitsstufe können in der ersten Stufe
mittel abzubinden bzw. auszuhärten. Längere Arbeits- 0,2 bis 1% und m der zweiten Stufe etwa 2°/0 ange-
zeiten werden bei niedrigeren Erhitzungstemperaturen wandt werden.
und die kürzeren Erhitzungszeiten bei den höheren Polytetrafluoräthylen und die Silikone weisen nicht
Temperaturen innerhalb des Temperaturbereiches von 65 nur schützende Eigenschaften auf, sondern verbessern
120 bis 1900C angewandt. auch die Abriebfestigkeit der Glasfasern. Viele der
Wasser stellt das bevorzugte flüssige Medium für Harzbindemittel sind ebenfalls in der Lage, die Abrieb-
die Behandlung des Textilguts während der ersten festigkeit zu verbessern. . ··,-.·
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Bevorzugte wasserabstoßende Mittel für die Glas- schlechter elektrischer Leitfähigkeit kann ein an-
fasertextilien sind die Silikone, Wachse und Poly- organisches Salz zugesetzt werden, durch das der In-
olefine, wie Polyäthylen und Polypropylen. Die in An- halt des Bades ausreichend leitfähig gemacht wird.
Wendung kommende Menge kann sich auf 0,3 bis 10 % Noch in nassem Zustand wird das Textilgut mit
und vorzugsweise auf 0,5 bis 3 % belaufen. 5 einer Dispersion der Farbstoff- oder Pigmentteilchen
Das bevorzugte glanzvermindernde Mittel ist Titan- mit einer Teilchengröße von 1 bis 1500 Mikron und
dioxid in einer Menge von 0,5 bis 4 % und Vorzugs- vorzugsweise 10 bis 500 Mikron in einer Menge von
weise von 0,75 bis 1,5%· Es können jedoch auch 0,1 bis 10 %> vorzugsweise von 0,5 bis 5%, in Ab-
Kieselsäuredispersionen angewandt werden. hängigkeit von der Färbekraft des Farbstoffes oder
Wenn das Textilgut mit einer Grundfarbe angefärbt io Pigmentes und der gewünschten Farbtiefe auf den lose
werden soll, werden in der ersten Arbeitsstufe lösliche aufgebauten Flächenteilen des Textilgutes behandelt,
oder dispergierbare Farbstoffe oder Pigmente in ge- Die Behandlungsflotte für die zweite Arbeitsstufe kann
eigneter Konzentration verwendet. 0,05 bis-5% und vorzugsweise 0,5 bis 2% eines
Die Menge des verwendeten Farbstoffs oder Pig- Dispergiermittels und den Rest in Form einer Flüssigments kann 0,05 bis 10% betragende nach der Färbe- 15 keit, vorzugsweise Wasser, enthalten. Somit beträgt kraft des Farbstoffes oder Pigmentes und des ge- der Flüssigkeitsgehalt der Dispersion wenigstens 85 % wünschten Farbtons. Vorzugsweise werden etwa und kann bis zu 99% betragen. 0,2 bis 2% Farbstoff oder Pigment verwendet. Bei- Die Farbstoff- oder Pigmentteilchen, die in der spiele für verwendbare Farbstoffe und Pigmente sind zweiten Arbeitsstufe angewandt werden, müssen in die Phthalocyanine, Indanthrene, Anthrachinonküpen- 20 dem flüssigen Medium unlöslich sein, in dem das Auffarbstoffe, Azofarbstoffe und Pigmente, wie die tragen erfolgt, und sollen eine Teilchengröße von 1 bis^ Metallselenide, Molybdate, Oxide und Ruß. Wenn ein 1500 Mikron und vorzugsweise 10 bis 500 Mikron be-" löslicher Farbstoff oder eine Farbstofflösung ange- sitzen. Bei Anwenden von Dispersionen mit kleiner wandt wird, kann zum Ausfällen des Farbstoffes in Teilchengröße kann denselben ein Ausflockungsmittel Form feinverteilter, wasserunlöslicher, dispergierter 25 oder Agglomerierungsmittel zugesetzt werden, damit Teilchen mit einer Teilchengröße von kleiner als sich Agglomerate bilden, die die erforderliche Teilchen-1 Mikron ein Ausfällmittel angewandt werden. größe besilzen. Bevorzugte Ausflockungsmittel sind die
Die in der ersten Arbeitsstufe verwendete Behänd- Polyalkylpolyamine. Es können jedoch auch andere lungsflctte ist εο zusammengesetzt, daß die Kapillaren Ausflockungsmittel verwendet werden, wie entacety- und Zwischenräume zwischen den Fasern und zwischen 30 liertes Chitin, Polyalkylpolyamin-Fettsäure-Reaktionsden miteinander in Berührung stehenden Gebieten der produkte, Aminoaldehyd-Kondensat-Farbstoffixative, verschiedenen Garne möglichst vollständig abge- quaternäre Methylchloridabkömmlinge des Stearinsättigt sind. säureamides des l-(2-Aminoäthyl)-2-heptadecenyl-
Bevorzugte Behandlungsflotten für die erste Arbeite- 2-imidazolins, fließfähige Öl-in-Wasser-Emulsionen stufe können 2 bis 5% Acrylharz, 0,5 bis 4% Poly- 35 niedermolekularer Polyäthylene, die mit einem kationtetrafluoräthylen, 0,5 bis 3% Titandioxid und/oder aktiven Aminacetat-Abkömmling einer langkettigen 0,5 bis 6 % Kieselsäure, Rest Wasser, enthalten. Wenn Fettsäure stabilisiert sind, Dicyandiamid-Formaldedas Textilgut angefärbt werden soll, werden an Stelle hyd-Farbstoffixative, kolloidale, kationische, hitzevon Titandioxid 0,2 bis 2 % eines nicht weißen Pig- härtbare Umsetzungsprodukte aus geradkettigen, polymentes oder Farbstoffes angewandt. Vorzugsweise be- 40 funktioneilen Aminen und einem Aldehyd, Fettsäureträgt der gesamte Feststoffgehalt dieser Behandlungs- Chromchloridkomplexe oder Gemische derartiger flotte nicht mehr als 35%, und der Flüssigkeitsgehalt, Mittel. Es können beliebige unlösliche Farbstoffe oder vorzugsweise Wasser, beträgt wenigstens 65% und Pigmente, einschließlich Küpenfarbstoffe, Phthalovorzugsweise 90 bis 98%· Behandlungsflotten mit cyanine, Anthrachinonküpenfarbstoffe und Azof arbrelativ hohem Feststoffgehalt werden dann angewandt, 45 stoffe sowie Metalloxide, Sulfide und Sulfatpigmente wenn verhältnismäßig steife Textilien z. B. für Wand- angewandt werden.
oder Deckenbespannungen oder Tischtücher herge- Der Farbstoff oder das Pigment können aus einer stellt werden. Die Menge jedes Bestandteils innerhalb Lösung oder dem kolloidalen Zustand auf kleine des angegebenen Bereiches hängt von den speziell ge- Teilchen eines adsorbierenden Trägermaterials, wie wünschten Eigenschaften des Textilgutes, dem ge- 50 Kieselsäure, unlösliche Metalloxide, unlösliche pulverwünschten Gewicht des fertigen Textilgutes, der Web- förmige Harze, unlöslichem Cellulosematerial und art und den während der Behandlung des Textilgutes Mehl oder anderen unlöslichen Mehlstoffen absorbiert in Anwendung kommenden Ausquetschdrücken ab. werden. Derartige Träger werden in der auf das
Vorzugsweise wird das Glasfasertextilgut auch vor Textilgut während der zweiten Arbeitsstufe aufge-
der Behandlung mit den Mitteln der ersten Arbeits- 55 brachten Flüssigkeit dispergiert unter Ausbilden der
stufe elektrisch neutral gehalten. Das Textilgut kann Teilchen mit einer Größe von 1 bis 1500 Mikron, die
dadurch elektrisch neutral gehalten werden, daß man durch die locker gewebten Flächenteile eingefangen
es auf beiden Seiten mit elektrisch geerdeten Bauteilen und von den Hintergrundflächen abgewaschen werden,
in Berührung bringt, indem man es über Metallstangen Bei der sich anschließenden Verarbeitung wird der
öder Rollen führt, die elektrisch geerdet sind. Dasselbe 60 Farbstoff oder das Pigment auf den Trägerteilchen an
Ergebnis kann auch dadurch erzielt werden, daß man den locker gewebten Flächenteilen gebunden, wie es
das Textilgut über eine Stange oder Rollen führt, die nachstehend erläutert ist.
eine entgegengesetzte Ladung aufweist, um so die Die bevorzugte Arbeitsweise besteht jedoch darin,
Ladung auf dem Textilgut zu neutralisieren. Gege- den Farbstoff oder das Pigment auszufüllen oder die
benenfalls können das Bad und die untergetauchten 65 Farbstoff- oder Pigmentteilchen in einer Dispersion
Badrollen geerdet sein, um so jegliche elektrische mit einer Teilchengröße von kleiner als 1 Mikron
Ladungen auf dem Textilgut unmittelbar bei dem Ein- durch Zusatz eines Ausfällungsmittels zu agglomerie-
tritt in das Bad abzuleiten. Bei geerdeten Bädern mit ren, wodurch suspendierte Pigment- oder Farbstoff-
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teilchen in einer Teilchengröße von 1 bis 1500 Mikron Pigment- oder Farbstoff teilchen auf die fest gewebten erhalten werden. Flächen eines vorbenetzten elektrisch neutralen Textil-
Die zweite Arbeitsstufe wird so durchgeführt, daß gutes aufgetragen. Sodann wird langsam Wasser über sowohl das Glasfasertextilgut als auch die Farbstoff- das Textilgut geleitet. Die leichte Entfernung der Farboder Pigmentteilchen keine merklichen elektrischen 5 stoff- oder Pigmentteilchen von den Benetzungs-Lädungen tragen, d. h. praktisch neutral sind. Für flächen durch das Wasser ist ein Hinweis dafür, daß diesen Zweck kann das Glasfasertextilgut vor dem zwischen dem Textilgut und den Farbstoff- oder Pig-Eintritt in das bei der zweiten Arbeitsstufe angewandte mentteilchen praktisch keine elektrostatische An-Färbebad auf beiden Seiten mit elektrisch geerdeten ziehung vorliegt.
Stangen oder Rollen in Berührung gebracht werden, io (3) Man läßt die Dispersion ohne Rühren 15 Sekunum so die Glasfasern in dem Textilgut elektrisch neu- den oder länger, z. B. bis zu etwa 30 Minuten, stehen, tral oder praktisch frei von statischer Elektrizität zu Wenn sich die Farbstoff- oder Pigmentteilchen abhalten. Wo das nasse Textilgut aus der ersten Arbeits- setzen und ein klarer Überstand nach längerem Stehen stufe über eine Anzahl Rollen bewegt wird und hierbei erhalten wird, sind die Teilchen praktisch neutral, eine statische Ladung aufnimmt, kann diese Ladung 15 Elektrisch geladene Pigmentteilchen stoßen einander z. B. in jeder der vorstehend beschriebenen Weise ent- ab (da die Pigmentteilchen in einer gegebenen Disperfernt werden, bevor in der zweiten Arbeitsstufe die sion gleich sind und somit eine Ladung gleichen Vordispergierten Farbstoff- oder Pigmentteilchen auf ge- zeichens tragen), bracht werden. Der Versuch (3) ist gut geeignet, um festzustellen,
Indem sowohl das Glasfasertextilgut als auch die 20 wieviel von dem Ausfällungs- oder Agglomerierungs-Farbstoff- oder Pigmentteilchen praktisch neutral sind, mittel bei einem speziellen Farbstoff oder Pigment anwird das Entfernen der Farbstoff- oder Pigmentteilchen zuwenden ist. Die Menge soll dergestalt gewählt wervon der Hintergrundfläche dadurch erleichtert, daß den, daß die Farbstoff- oder Pigmentteilchen praktisch das Abwaschen dieser Teilchen durch die elektrische neutral sind und sich somit beim Stehen unter AusAnziehung zwischen den Teilchen und dem Unter- 25 bildung eines praktisch klaren durchsichtigen Übergrund des Textilgutes nicht verhindert oder verzögert Standes absetzen. Wenn eine ungenügende Menge verwird. Die lose aufgebauten Flächen halten anderer- wendet wird, verbleibt ein Teil der dispergierten seits die Farbstoff- oder Pigmentteilchen durch Ein- Teilchen in dispergiertem Zustand. Die Verwendung Schluß fest, die bei der zweiten Arbeitsstufe auf ge- einer derartigen Dispersion würde zu einer Anfärbung bracht werden. Eine selektive Ablagerung der Färb- 30 sowohl des Hintergrundes als auch der lose gewebten stoff- oder Pigmentteilchen dergestalt, daß dieselben Garne führen und nicht die gewünschte selektive Andurch die lose gewobenen Garne eingefangen werden färbung bringen. Bei Verwendung eines Überschusses und nicht an den festgewobenen Flächen anhaften, an Ausfällungs- oder Agglomerierungsmittel erhält ergibt sich durch die Teilchengröße oder Masse dieser man Teilchen übermäßiger Größe, d. h. größer als Farbstoff- oder Pigmentteilchen (dieselben sind aus- 35 1500 Mikron, oder Teilchen, die eine Ladung anreichend groß, um durch die losen Garne eingefangen nehmen, wodurch sich ein erneutes Dispergieren in und von den fest gewobenen Flächen abgewaschen zu feinverteilter Form ergibt. Derartige kleine Teilchen werden, sind jedoch nicht allzu groß) und die relativ setzen sich nicht ab, und auf Grund ihrer zu geringen hohe Bewegüngsgeschwindigkeit dieser Farbstoff- Teilchengröße färben sie die lose gewebten Garne bzw. Pigmentteilchen auf Grund des Rührens des 40 nicht an, zumindest nicht selektiv gegenüber den fest Bades, des Aufsprühens der Dispersionen in dem Fall, gewebten Garnen. Die Verwendung einer Dispersion, wo ein Sprühverfahren angewandt wird, und des Ab- in der die durchschnittliche Größe der Agglomerate quetschens, durch das die Dispersion so herausge- der Farbstoff oder Pigmentteilchen übermäßig oder drückt wird, daß dieselbe waschend über das in den zu groß ist, "führt zu einem schlechten Anfärben der * Eingangsspalt der Abdrückwalze eintretende Textilgut 45 lose gewebten Garne oder einem Herausdrücken dieser geführt wird. Da die selektive Abscheidung der Färb- großen Farbteilchen auf den Untergrund oder die fest stoff- oder Pigmentteilchen während der zweiten gewebten Garne während des Auspreßvorganges. Arbeitsstufe in dieser Weise erzielt wird, wobei die Hierdurch ergibt sich Ausschuß dadurch, daß die geFarbstoffoder Pigmentteilchen mit starker Geschwin- wünschten und wohl abgegrenzten, kontrastierenden digkeit bewegt werden, kann das erfindungsgemäße 50 Farbtoneffekte nicht erreicht werden. Verfahren wirksam bei den zur Zeit in Anwendung Nach dem Trocknen wird das Textilgut mit einer
kommenden höchsten Arbeitsgeschwindigkeiten bei Lösung oder Dispersion behandelt, die z. B. ein den Verarbeitungsgängen für Glasfäsertextilien mit Stearylatochromylchlorid oder Myristylatochromylausgezeichneten Ergebnissen angewandt werden. chlorid oder einen anderen Werner-Komplex enthält,
Daß die Dispersion der Pigment- oder Farbstoff- 55 in dem die Säuregruppe koordinativ an das Chromteilchen, wie sie in der zweiten Arbeitsstufe angewandt atom gebunden ist und mehr als 10 Kohlenstoffatome wird, tatsächlich neutral ist, kann leicht durch einen aufweist, wie es in den USA.-Patentschriften 2 273 040 der folgenden Versuche bestimmt werden. und 2 356 161 beschrieben ist. Das wasserabweisende
(1) Es wird eine Probe des Textilgutes in Wasser und Mittel wird so aufgetragen, daß das Textilgut durch in die Nähe eines Bodensatzes der Pigment- oder Färb- 60 ein 0,2 bis etwa 4 oder 5 Gewichtsprozent des Chromstoffteilchen in Wasser in einem elektrisch isolierten komplexes enthaltendes Bad geführt oder mit diesem Glasbehälter so eingebracht, daß jede Bewegung der Mittel besprüht und im Anschluß hieran bei einer Teilchen vermieden wird. Wenn sich die Teilchen nicht Temperatur von 120 bis 190° C unter Fixieren des bewegen, ist dies ein Anzeichen dafür, daß sie praktisch wasserabweisenden Mittels auf dem Textilgut getrockelektrisch neutral sind. Wenn diese Teilchen eine 65 net wird. Das wasserabweisende Mittel kann ebenfalls Ladung tragen, werden sie durch das Probestück des das Bindemittel und/oder das Faserschutzmittel in den Textilgutes entweder angezogen oder abgestoßen. oben angegebenen Mengen enthalten.
(2) Es wird eine geringe Menge der Dispersion der Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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In den Beispielen wird ein Glasfaserboucle-Gewebe vorliegenden Anforderungen bezüglich Abriebfestig-
verwendet, das fest gewobene Hintergrundflächen und keit, Rißfestigkeit, Waschechtheit und Griff,
lose gewobene Bouclegarne aufweist, ein Gewicht von B . . .
149 g/m2 hat und 22 Kettenfäden/cm und 21 Schuß- B e ι s ρ ι e 1 2
fäden/cm besitzt. In allen Ausführungsbeispielen wer- 5 Die für die erste Arbeitsstufe verwendete Behand-
den die für die ersten und zweiten Verfahrensstufen in lungsflotte hat folgende Zusammensetzung:
Anwendung kommenden Bäder elektrisch geerdet. Titandioxid 4 5°/
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht. 45prozentigeÄcrylhärzemülsiön'.'.'.'. 3,4°/°
Beispiel 1 60prozentige Silikonemulsion 3,8 °/0
Die für die erste Arbeitsstufe verwendete Behänd- '
lungsflotte hat folgende Zusammensetzung: Die in der zweiten Arbeitsstufe verwendete Behand-
Titandioxid 1 °/ lungsflotte wird folgendermaßen hergestellt. Der erste
60prozentige ' Dispersion" Von" Poly- ° TeiJ Vf A> der F1°"e wird durch Vermischen von
tetrafluoräthylen 3 °/,
ΐ5 39,4 Teilen einer 7,2prozentigen Dispersion eines
45prozentige Äcrylhärzemülsiön ".'.'.'. 3 °/ Küpenfarbstoffs mit 500 Teilen Wasser hergestellt.
Wasser J o^ 0/ Em zweiter Teil (Teil B) wird durch Auflosen von
Gesamtvolumen '^ί'\\\\'.\\\'.\\\'.11Ζ Liter ?'^™en eines Polyalkylpolyamin-Farbstoff-Fixativs
m 120 Teilen Wasser unter-geringfügigem Erwarmen
Das Glasfasertextilgut wird in dieses Bad einge- 20 unter Ausbilden einer klar durchsichtigen Lösung hertaucht und durch dieses hindurchgeführt, während der gestellt, zu der Teil A hinzugegeben wird. Es wird eine Inhalt des Bades mit einer mechanischen Rührvor- Dispersion der Farbstoffteilchen in Wasser erhalten, richtung in Bewegung gehalten wird. Die Verweilzeit Die dispergierten Farbstoffteilchen weisen Teilchenim Bad beträgt etwa 3 Sekunden. Das aus dem Bad größen innerhalb des hier offenbarten Bereiches auf. austretende Textilgut wird durch ein Paar Abquetsch- 25 Die Behandlung des Glasfasertextilgutes erfolgt gemäß walzen hindurchgeführt. Die Feuchtigkeitsaufnahme Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß die Behandlungsbeträgt 25 %· flotte für die zweite Arbeitsstufe nicht auf das feuchte In der zweiten Arbeitsstufe wird das nasse Textilgut Textilgut aufgesprüht wird, sondern in den Einlaßmit einer Behandlungsflotte besprüht, die folgende Zu- spalt zwischen entsprechenden Auftragsrollen eingesammensetzung hat: 3° leitet wird.
45prozentige Eisenoxid-gelb- ^m f*ält ein Glasfasertextilgut dessen lose ge-Dis ion 15 4 ke ' webte oder Bouclegarne violett gefärbt sind. Der Unter-60Prozentige Molybdät^range-'"' ' f.ru K nd oder die fester gewebten Garne sind^nicht verDispersion 5 45 kg farbt) zeiSen keme Schmieren oder Fleckenbildung
Polyalkylpolyamin-Farbstöff- ' 35 dur? Farbstoffteilchen, die an den Hintergrund-
Fixativ ... 2,64kg flachen anhaften.
Wasser auf 492 Liter B e i s ρ i e 1 3
Zunächst wird das Fixativ in Wasser unter gering- Die für die erste Arbeitsstufe verwendete Behand-
fügigem Erwärmen gelöst. Die klare durchsichtige 40 lungsflotte hat folgende Zusammensetzung:
Lösung wird dann mit den Pigmentdispersionen ver- Titandioxid I0/
setzt. Es wird eine Dispersion praktisch neutraler 60prozentige Siiikonemuision '.'.'.'.'.'.'.'. 5 %
Pigmentteilchen erhalten deren Teilchengroßen inner- 45prozentige Äcrylhärzemülsiön 5J>/0
halb des angegebenen bevorzugten Bereiches liegen. Wasser""' 89°/ *
Die praktische Neutralität dieser Dispersion wird 45 "' "' °
nicht nur durch Verwendung von Leitungswasser, das Diese Flotte wird in der gleichen Weise wie in den
Salze enthält und somit elektrisch leitfähig ist, sondern Beispielen 1 und 2 aufgebracht,
auch durch Verwendung-einer geerdeten Sprühaus- Das für die zweite Arbeitsstufe verwendete Färbebad
rüstung sichergestellt. Das besprühte Textilgut wird so- wird so hergestellt, daß zunächst 2,44 Teile Polyalkyl-
dann durch ein Paar Abpreßwalzen zur Entfernung der 50 polyamin-Fixativ in 120 Teilen Wasser gelöst werden,
überschüssigen Behandlungsflotte geführt, die wa- Dann wird diese Lösung mit einer Dispersion aus
sehend über das Textilgut an dem Eintrittsspalt der 2,85 Teilen einer 12prozentigen Phthalocyaninfarb-
Abpreßwalzen geführt wird. stoff-Dispersion, 19,7 Teilen einer 7,2prozentigen Kü-
Nach dieser zweiten Arbeitsstufe wird das Textilgut penfarbstoff-Dispersion und 250 Teilen Wasser verdurch einen etwa 177°C heißen Ofen mit einer Ver- 55 setzt. Man erhält eine Dispersion, die ausgefällte Farbweilzeit von 1 Minute geführt. Im Anschluß wird das Stoffteilchen mit Teilchengrößen enthält, die innerhalb Textilgut 3 bis 4 Sekunden in einem 2% Stearylato- des hier angegebenen bevorzugten Bereiches liegen, chromylchlorid enthaltenden Bad behandelt. Danach Die Behandlung des Textilgutes wird gemäß Beiwird das Textilgut durch ein Paar Abpreßwalzen ge- spiel 2 durchgeführt.
führt, so daß die Feuchtigkeitsaufnahme des behandel- 60 Das so erhaltene Glasfasertextilgut ist in den lose
ten Textilgutes nach dem Verlassen der Abpreßwalzen aufgebauten oder Boucleflächen tief violett gefärbt,
15 bis 22% beträgt. Das behandelte Textilgut wird so- während der Untergrund der fester gewebten Flächen
dann durch einen 177° C heißen Ofen mit einer Ver- nahezu weiß ist. Die fest gewebten Flächen zeigen
weilzeit von 1 Minute geführt. keine Verfärbung, Schmieren oder Fleckenbildung.
Die Boucle- oder lose gewebten Garne werden in 65
einer Dattelfarbe angefärbt, die im scharfen Kontrast Beispiel 4
zu den nicht weißen festgewebten Flächenteilen steht. Die in der ersten Arbeitsstufe verwendete Behand-
Das erhaltene Textilgut entspricht hervorragend den lungsflotte enthält 5% der 45prozentigen Acrylharz-
11 12
emulsion, Rest Wasser. Die Behandlung erfolgt in der dunkle Dattelfarbe ohne Schmierflecken, Verfärbungen
gleichen Weise wie im Beispiel 3. oder Flecken auf dem Textilgut zeigen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind ähnlich. Die Behandlung von Textilien mit lose und fest aufgebauten Flächenteilen, ζ. B. aus Polyamiden, Acryl-
B e i s ρ i e 1 5 5 polymeren, Polyestern, Vinyl- oder Vinylidenpoly-
meren, Polypropylen oder Polyurethanen und anderen
Die für die erste Arbeitsstufe verwendete Behänd- Kunststoffen einschließlich Kunstseide sowie Baunllungsflotte hat folgende Zusammensetzung: wolle führt bei Verwendung der im Beispiel 1 einge-Titandioxid 1 °/ setzten Behandlungsflotten zu Farbtoneffekten, die 60prozentige Dispersion Von Polytetra- ° 10 "h denjenigen sind wie sie nach dem Beispiel 1 bei fluoräthvlen 3 °/ Glasiäsertextilien erzielt werden. Unter Anwenden der 45prozentige Acrylnarzemülsiön ".'.'.'.'. 5 »/°0 Arbeitsweise nach dem Beispiel 1 werden die lose aufWasser 91 0I gebauten Flachenteile in einer Dattelfarbe gefärbt, die ·■·"'. ° im scharfen Kontrast zu den weißlichen, festauf ge-
Das für die zweite Arbeitsstufe verwendete Färbebad 15 bauten Flächenteilen steht.
wird durch Auflösen von 28 Gewichtsteilen Polyalkyl- In ähnlicher Weise führt die Behandlung derartiger
polyamin-Fixativ in 188 Teilen Wasser und Zusatz synthetischer Textilien unter Anwenden der zwei
einer wäßrigen Dispersion aus einer 45prozentigen Bäder nach Beispiel 2 und 3 und anschließender Be-
Eisenoxid-gelb-Dispersion und 11,2 Teilen einer 60pro- handlung in einem Bad, tlas 0,2 bis 5 % Stearylato-
zentigen Molybdat-orange-Dispersion in 188 Teilen 20 chromylchlorid enthält, und anschließendes Hindurch-
Wasser hergestellt. Bei der Zugabe dieser Dispersion zu führen durch einen 1770C heißen Ofen mit einer Ver-
der klar durchsichtigen Lösung erfolgt eine Agglo- weilzeit von 1 Minute zu Farbtoneffekten bei" den
meration der dispergierten Farbstoffteilchen unter synthetischen Textilien, die praktisch die gleichen sind
Ausbilden von Agglomeraten, deren Teilchengröße wie bei den Glasfasertextilien.
innerhalb des hier angegebenen Bereiches liegt. Das 25 Erfindungsgemäß erhält man somit mehrfarbig an-
Bad wird während des Durchtrittes des Glasfaser- gefärbte oder getönte Textilien, bei denen die fest ge-
textilgutes gerührt. Ansonsten erfolgt die Behandlung webten Flächen oder Garne frei von Farbstoffverun-
in der gleichen Weise wie im Beispiel 2. reinigungen, Flecken u. dgl. sind und die lose gewebten
Das erhaltene Produkt zeigt stark getönte dattel- Flächenteile oder Garne in der gewünschten Farbe anfarbige Boucleflächenteile oder lose gewebte Flächen 30 gefärbt sind, die mit derjenigen auf den fest gewebten auf einheitlich getönten und geringfügig glanzvermin- Flächenteilen kontrastiert. Diese Flächenteile können derten, graufarbigen Hintergrundflächen, die frei von gegebenenfalls von Glanz befreit werden oder nicht Verfärbung, Schmierstellen und Flecken sind. gefärbt sein, d. h. weiß oder weißlich sein. Das erfin-
Für Vergleichszwecke wird das Verfahren des Bei- dungsgemäße Verfahren ist sehr vielseitig. Es kann an spiels 5 mit.einer weiteren Probe des gleichen Textil- 35 Textilgut beliebiger Webart mit festen und lose gegutes mit der Ausnahme wiederholt, daß etwa 5 Teile webten Garnen oder Flächenteilen angewandt werden einer lOprozentigen Ammoniaklösung der in der Das Verfahren läßt sich mit den hohen Geschwindigzweiten Arbeitsstufe verwendeten Farbstoff dispersion keiten durchführen, wie sie bei der Endverarbeitung zugesetzt wird, um so den pH-Wert dieser Dispersion von Textilien Verwendung finden, und führt zu Textiauf etwa 10 zu bringen. Hierdurch wird den agglo- 40 lien mit ausgezeichneter Waschechtheit, gutem Griff merierten Farbstoff teilchen eine negative Aufladung und gewünschten kontrastierenden Farben oder Farbvermittelt. Nach dem Hindurchtritt des Textilgutes toneffekten in den entsprechenden lose oder fest gedurch dieses Färbebad und Behandeln ansonsten in der webten Garnabschnitten oder Flächenteilen. _
gleichen Weise wie im Beispiel 5 angegeben, zeigt der Ein weiteres wichtiges Merkmal, das zum Erzielen Hintergrund Schmierflecken, Verfärbungen und Flek- 45 verbesserter Ergebnisse und insbesondere der scharfen ken. Das Textilgut ist uneinheitlich angefärbt, so daß Abgrenzung der angefärbten lose gewebten Garne und ein großer Teil nicht verwertbar ist. Dieser Vergleichs- der fest gewebten Garne oder Flächenteile verantwortversuch zeigt die Bedeutung, die dem praktisch elek- lieh ist, ist die Tatsache, daß die bei der zweiten trisch neutralen Charakter der dispergierten Farbstoff- Arbeitsstufe verwendete Dispersion der Farbstoffteilchen zukommt. 5° oder Pigmentteilchen frei von Bindemittelharz oder
anderen Bestandteilen ist, die beim Appretieren von
B e i s ρ i e 1 6 Textilien Anwendung finden, z. B. Faserbehandlungsmittel, einschließlich Gleitmittel, glanzvermindernde
Dieses Beispiel unterscheidet sich von dem Beispiel 5 Mittel oder Abriebfestigkeit vermittelnde Mittel. Dies dahingehend, daß das für die erste Arbeitsstufe ver- 55 führt zur Abscheidung der Farbstoff- oder Pigmentwendete Bad zusätzlich zu den oben angegebenen Be- teilchen in sehr konzentrierter Form und damit einer standteilen etwa 4 Gewichtsprozent einer lOprozen- höheren Farbausbeute. Gleichzeitig ist die Entfernung tigen Dispersion Eisenoxid-gelb und Molybdat-orange der auf den Hintergrundflächen vorliegenden unerenthält, die eine Teilchengröße von kleiner als 1 Mi- wünschten Farbstoff- oder Pigmentteilchen erleichtert, krön aufweist. Die Dispersion dieser Farbstoffe bleibt 60 Das Verfahren der Erfindung stellt eine Verbesserung bei dem Zusatz zu den anderen für die erste Arbeits- der aus der französischen Patentschrift 1 295 011 und stufe verwendeten Badbestandteilen im dispergierten der USA.-Patentschrift 2 955 053 bekannten Verfahren Zustand, d. h., setzt sich nicht ab. Durch Rühren des dar, bei denen die Textilien einer einzigen Behandlung Bades wird der dispergierte Zustand aufrechterhalten. in einem Bad unterworfen werden. Versuche haben
Die Behandlung erfolgt ansonsten in gleicher Weise. 65 ergeben, daß nach diesen Verfahren gefärbte Textilien
Man erhält ein Glasfasertextilgut, bei dem der Hinter- mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur praktisch
grund eine einheitliche helle Dattelfarbe aufweist und nicht handelsfähig sind bzw. daß man unzulässig große
die Bouclo- oder lose gewebten Flächenteile eine Mengen Ausschußware erhält.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    . 1. Verfahren zum Anfärben von Textilien mit losen und fest aufgebauten Flächenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß man
    a) in einer ersten Arbeitsstufe auf das Textilgut unter praktisch vollständigem Sättigen der Kapillaren und Zwischenräume Wasser sowie eine Lösung oder eine Dispersion aufbringt, die eines oder mehrere der folgenden Mittel enthält:
    (1) ein Bindemittel für die Farbstoff- oder Pigmentteilchen,
    (2) ein Faserschutzmittel einschließlich Schutzmittel, das als Gleitmittel für die Fasern dient,
    (3) ein Material, das dem Textilgut Abriebfestigkeit vermittelt,
    (4) wasserabstoßende Mittel,
    (5) Glanz vermindernde Mittel,
    (6) Lösungen oder Dispersionen von Farbstoffen oder Pigmenten einer Teilchengröße von kleiner als 1 Mikron und
    (7) Schlichtemittel und Weichmacher,
    anschließend
    b) in einer zweiten Arbeitsstufe das aus der ersten Arbeitsstufe kommende Textilgut noch im nassen Zustand mit einer Dispersion behandelt, die im wesentlichen aus dispergierten
    Farbstoff- oder Pigmentteilchen mit einer Teilchengröße von 1 bis 1500 Mikron besteht, wobei die dispergierten Farbstoff- oder Pigmentteilchen und das Textilgut beide praktisch elektrisch neutral gehalten werden, und das so behandelte Textilgut unter Entfernen überschüssiger Flüssigkeit abpreßt, wobei die abgepreßte Flüssigkeit über das in die Abpreßvorrichtung eintretende Textilgut geführt wird,
    c) und gegebenenfalls in einer dritten Arbeitsstufe nach vorheriger Trocknung ein Bindemittel für die Farbstoff- oder Pigmentteilchen sowie gegebenenfalls ein Waschechtheit vermittelndes Mittel auf das so behandelte Textilgut aufbringt und das Textilgut zum Abbinden des Bindemittels erhitzt.
  2. 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, -daß man das Textilgut auch vor der Behandlung mit den Mitteln der ersten Arbeitsstufe elektrisch neutral hält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut dadurch elektrisch neutral hält, daß man es auf beiden Seiten mit elektrisch geerdeten Bauteilen in Berührung bringt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlungsflüssigkeiten der ersten und^weiten Arbeitsstufe bei ihrer Verwendung erdet.

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