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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum wahlweisen Anschalten
einer Teilnehmerschaltung an eine von mehreren Übertragungen über ein beispielsweise
aus vieradrigen Kopplern aufgebautes Wegenetzwerk in Fermnelde-, insbesondere Fernschreibvermittlungsanlagen
mit einer zentralen Steuerung.
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Es sind neuerdings Vermittlungsanlagen bekanntgeworden, in denen eine
Verbindung zwischen einer Teilnehmerschaltung und einem nachfolgenden Verbindungsglied
im Amt, beispielsweise einer Amtsübertragung über ein aus Kopplern oder Wählern
aufgebautes Wegenetzwerk mit Hilfe einer zentralen Steuerung geschieht. Dabei wird
durch ein Anrufkriterium einer eine Verbindung wünschenden Stelle von der zentralen
Steuerung sowohl die anrufende Teilnehmerschaltung als auch eine freie Übertragung
im Amt gesucht und unter Berücksichtigung bestehender Verkehrsverhältnisse über
das Wegenetzwerk verbunden. Das erfordert aber, daß zur zentralen Steuerung nicht
nur ein den besetzten oder gestörten Zustand einer Teilnehmerschaltung, sondern
auch ein die erfolgreiche Durchschaltung zwischenTeilnehmerschaltung und Übertragung
im Amt angebendes Kriterium übertragen wird. Darüber hinaus werden von der zentralen
Steuerung noch weitere Funktionen, die zum Verbindungsaufbau erforderlich sind,
übernommen. So wird beispielsweise die Betriebsart (Orts- oder Fernteilnehmer) des
angeschalteten Teilnehmers erkannt, was eine Ader zur Betriebsartenbewertung erfordert.
Aus den Wählzeichen erkennt die zentrale Steuerung weiterhin, daß der Teilnehmer
einen Anschluß im eigenen Netz sucht. Ist dies der Fall, so wird eine freie Ortsübertragung
gesucht, gleichzeitig der rufende Teilnehmer identifiziert und dieser dann mit der
gefundenen Ortsübertragung verbunden. Auch die Identifizierung muß über eine der
Adern möglich sein. Darüber hinaus bedeuten auch die Forderungen nach einer teilnehmereigenen
Gebührenzählung zusätzlichen Adernbedarf.
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In vielen Fällen ist die Anzahl der Adern der von einer Teilnehmerschaltung
zu einem nachgeschalteten Verbindungsglied im Amt über das Wegenetzwerk führenden
Leitung begrenzt. Besteht beispielsweise das Wegenetzwerk aus vierkontaktigen Kopplern,
so steht, von der Nachbildader und den beiden Durchschalteadern abgesehen, zur Durchschaltung
besonderer Kriterien nur noch die Halteader des Kopplers zur Verfügung. Eine fünfte
Ader dient bekanntlich als Anschalteader für das Koppelrelais, d. h., sie kommt
für die Übertragung besonderer Kriterien nicht in Frage.
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Es ist bereits eine Schaltungsanordnung vorgeschlagen worden, die
zur Verbindung einer Teilnehmerschaltung mit einer Übertragung im Amt verwendet
werden kann, wenn die Anzahl der von der Teilnehmerschaltung und nicht wie üblich
in der Adern begrenzt ist. Diese Schaltungsanordnung weist jedoch den Nachteil auf,
daß die zur Umsetzung von Einfach- auf Doppelstrom erforderliche Umsetzerschaltung
im Amt nur über eine einzige Telegrafierader mit einer Teilnehmerschaltung verbunden
ist und daß die Umpolung der Teilnehmerschleife in der Teilnehmerschaltung und nicht
wie üblich in der Übertragung im Amt durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung für ein
vorgenanntes Vermittlungssystem zu schaffen, die zur Übertragung aller vorher genannten
Kriterien auch dann geeignet ist, wenn die Anzahl der Adern des Wegenetzwerkes beschränkt
ist. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß von den über die Durchschalteeinrichtungen
verlaufenden Adern mindestens zwei Adern für die Durchschaltung der Schreibkreise
freigehalten sind, daß die zur Identifizierung eines Teilnehmers dienenden Schaltmittel
an die Nachbildader der Teilnehmerleitung, die zur Zählung, zur Durchschaltung und
zur Durchschalteprüfung dienenden Schaltmittel an die Halteader der Durchschalteeinrichtungen
angeschlossen sind, daß ein zur Prüfung des Betriebszustands der Teilnehmerschaltung
sowie zur erfolgreichen und ordnungsgemäßen Durchschaltung der Verbindung dienendes
Schaltmittel in der zentralen Steuerung über die jeweilige Anschalteader der Durchschalteeinrichtung
steuerbar ist und daß über diese Ader auch die Übertragung der Betriebsart der zugehörigen
Teilnehmerstelle durchführbar ist.
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Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnung
erläutert. Dabei ist als Beispiel eine Anordnung aus der Fernschreibvermittlungstechnik
gewählt, obwohl die Erfindung auch auf Fernsprechvermittlungsanlagen anwendbar ist.
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In der Zeichnung ist auszugsweise eine Teilnehmerschaltung
TA, die über ein Wegenetzwerk WNW mit einer Amtsübertragung AUe verbunden
werden kann, dargestellt. Das Wegenetzwerk WNW besteht aus vierkontaktigen Kopplern
k1, k2; k3 und k4, die über ein Koppelrelais K einstellbar sind. In dem Beispiel
ist die Nachbildader mit 1, die beiden Durchschalteadern mit 2 und 3 und die Halteader
für eine zweite Wicklung KII des Koppelrelais mit 4 bezeichnet. Die Anschalteader
für die Koppler ist mit 5 bezeichnet. Die Teilnehmerstelle Tn, in diesem Beispiel
also eine Fernschreibteilnehmerstelle, ist durch den Empfangsmagnet EM und
den Sendekontakt sk symbolisiert. Eine zentrale Steuereinrichtung ZSt wird in bekannter
WeisebeiAuftreten einesAnrufkriteriums veranlaßt, die rufende Teilnehmerschaltung
TA zu
suchen und zu markieren, was über einen in einer mit TASu bezeichneten
Einrichtung angeordneten Kontakt n geschieht. Gleichzeitig wird die nächste freie
Amtsübertragung AUe über eine mit AUeSu bezeichnete Einrichtung ermittelt und über
einen dort vorhandenen Kontakt u markiert. Soweit freie Koppelwege zur Verfügung
stehen, was über einen Kontakt p feststellbar ist, wird die Amtsübertragung an die
markierte Teilnehmerschaltung TA angeschaltet. Diese Anschaltung geschieht
über die Anschalteader 5 durch Erregung des Koppelrelais K über seine erste Wicklung
KI und durch Betätigung der Koppelkontakte k1 bis k4. Nach der Durchschaltung der
Koppeladern wird in hier nicht dargestellter Weise in der Übertragung der Kontakt
c betätigt, wodurch in der Teilnehmerschaltung TA bei ordnungsgemäßer Durchschaltung
ein Relais T zum Ansprechen gebracht wird, über dessen Kontakte t1 und t2 die Schreibadern
zwischen dem Teilnehmer und der Übertragung in bekannter Weise durchgeschaltet werden.
Zur Feststellung des besetzten Zustandes der Teilnehmerschaltung und zur Erzeugung
eines die erfolgreiche und ordnungsgemäße Durchschaltung angebenden Kriteriums ist
ein weiterer Kontakt t 3 des Relais T vorhanden, über den nach Markierung der Teilnehmerschaltung
TA mittels des Kontaktes n ein Erregungskreis für ein mit TR bezeichnetes
Relais über die Anschalteader 5 für das Koppelrelais
K vorhanden
ist. Für den Fall, daß die Teilnehmerschaltung TA bereits belegt ist, wird
das Relais TR schon vor der Verbindungsdurchschaltung erregt. Dagegen wird dann,
wenn die Teilnehmerschaltung frei ist, das Relais TR erst nach der Verbindungsdurchschaltung
erregt. Für diesen Fall kann also die Erregung als ein die erfolgreiche und ordnungsgemäße
Durchschaltung angebendes Kriterium betrachtet werden.
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In gleicher Weise wie die Feststellung des besetzten Zustandes kann
aber auch die Feststellung eines gestörten Zustandes der Teilnehmerschaltung geschehen.
Zu diesem Zweck ist ein mit f bezeichneter Kontakt vorhanden, der nur im Fall einer
Störung betätigt ist und über den ebenfalls vor einer Verbindungsdurchschaltung
über den Kontakt n und die Anschalteader 5 das Relais TR erregbar ist.
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Das Ansprechen des Relais TR vor einer Verbindungsdurchschaltung bedeutet
für die zentrale Steuerung stets, eine Durchschaltung zu verhindern, da ein bereits
besetzter oder gestörter Teilnehmeranschluß gefunden wurde. Das Ansprechen des Relais
TR nach einer Verbindungsdurchschaltung dagegen bedeutet für die zentrale Steuerung,
daß die Durchschaltung ordnungsgemäß erfolgte.
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Bei den Vermittlungsanlagen, auf die sich die Erfindung bezieht, ist
es bekannt, daß aus den vom Teilnehmer gesendeten Wählzeichen in der zentralen Steuerung
erkannt wird, ob der gesuchte Teilnehmer innerhalb des eigenen Netzes liegt oder
ob von der Amtsübertragung abgehende Amtsverbindungsleitungen belegt werden müssen.
Im ersteren Fall wird von der zentralen Steuerung die Amtsübertragung
A Ue abgeschaltet und statt dessen eine Ortsübertragung gesucht. Für die
Umkopplung von der Amtsübertragung auf eine Ortsübertragung ist dann allerdings
die Identität des rufenden Teilnehmers erforderlich. Zu diesem Zweck ist es bekannt,
Identifizierungsrelais vorzusehen. In dem hier dargestellten Beispiel sind das die
Relais JE und TZ, die über zwei Dioden D 1
und D 2 direkt an die Nachbildader
1 angeschlossen sind. Um jedoch während eines an sich bekannten Identifizierungsvorganges
das in der Übertragung angeordnete, den Nachbildstrom bewertende Relais weiter zu
halten, ist ein Kontakt uk vorhanden, der während des Identifiziervorganges einen
lokalen Stromkreis für das Telegrafenrelais, das mit A III bezeichnet ist, bildet.
Da der Identifiziervorgang selbst, wie bereits angedeutet, an sich bekannt ist,
sei lediglich darauf hingewiesen, daß über einen mit C bezeichneten Kondensator
während der Identifizierung ein Entladestromkreis über die mit 11 und
i 2 bezeichneten Kontakte gebildet ist, über den die dem eine Verbindung
suchenden Teilnehmer entsprechenden Relais, in diesem Falle IE und 1Z, zum Ansprechen
gebracht werden. Nach erfolgter Identifizierung wird der Kontakt uk wieder in seine
Ausgangslage gesteuert, wodurch die Nachbildader wieder in normaler Weise zur Verfügung
steht. Zur Steuerung des Kontaktes uk kann in vorteilhafter Weise die einen an sich
bekannten Identifiziervorgang einleitende und abschließende Ab- bzw. Anschaltung
des Kondensators C von bzw. an die ihn im Ruhezustand aufladende Erregungsquelle
dienen.
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Schließlich ist es eine Forderung, daß dem Teilnehmeranschluß
TA ein Gebührenzähler zugeordnet ist, der entsprechend den in der Übertragung
erzeugten Gebührenimpulsen steuerbar ist. Auch diese Kriterien werden über eine
der vorhandenen Adern übertragen. Zu diesem Zweck ist das zur teilnehmereigenen
Gebührenbewertung vorhandene Gebührenzählrelais Z in der Teilnehmerschaltung
TA zusammen mit einer Zenerdiode ZD dem nach der Durchschaltung erregten
Relais T parallel geschaltet und an die mit 4 bezeichnete Halteader für das Koppelrelais
KII angeschlossen. In der übertragung selbst ist ein Kontakt z vorhanden, der im
Rhythmus der Gebührenimpulse gesteuert wird und der jeweils Plus-Potential +
-TB auf die Ader 4 gibt. Das Zählrelais Z erhält dadurch nur dann einen Zählimpuls,
wenn der Strom durch Anlegen des Plus-Potentials in der übertragung auf einen solchen
Wert ansteigt, daß die Sperrspannung der Zenerdiode überschritten wird. Bei nicht
betätigtem Kontakt z ist der Spannungsabfall am Relais T zu klein, als daß im Parallelstromkreis
für das Zählrelais Z und die Zenerdiode ZD ein Strom fließen könnte.
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Mit der im vorhergehenden beschriebenen Schaltungsanordnung gelingt
es nunmehr, auch für Ortsteilnehmer, zwei Koppeladern als Schreibadern zur Verfügung
zu stellen. Das wiederum bedeutet, daß dann die Umpolung der Teilnehmerschleife
in der Übertragung durchgeführt werden kann. Da weiterhin weder für die Teilnehmeridentifizierung
noch für die Übertragung der Gebührenimpulse eine besondere Ader erforderlich ist,
ergibt sich sowohl in der Teilnehmerschaltung und der Übertragung als auch in der
zentralen Steuerung eine erhebliche Verringerung des Aufwandes an Bauteilen.