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Bekannte zahnärztliche Instrumentenschränke besitzen Schubläden zur
Aufbewahrung des sterilen Instrumentariums, aus denen der Arzt oder die Helferin
die für einen bestimmten Teil der Behandlung erforderlichen Instrumente entnimmt,
um sie auf dem Instrumentenablagetisch der Dentaleinheit in Bereitschaft zu halten.
Dieser Instrumentenablagetisch dient aber nicht nur der Bereitschaftshaltung von
sterilen, sondern auch zur Ablage von gebrauchten Instrumenten. Da der Arzt während
der ganzen Behandlung mehrere Instrumente benutzt und nach Gebrauch wieder auf dem
Tisch ablegt, kann es leicht vorkommen, daß dort sterile und gebrauchte Instrumente
durcheinanderkommen oder sterile Instrumente von den gebrauchten beschmutzt werden.
Zur Vermeidung dieses Nachteils wäre es denkbar, immer nur ein einziges Instrument
in Bereitschaft zu halten und jedes benutzte und auf dem Ablagetisch abgelegte Instrument
sofort abzuräumen und den Ablagetisch unmittelbar anschließend zu säubern, um wieder
ein steriles Instrument darauf legen zu können. Dies ist aber unpraktisch.
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Die Erfindung befaßt sich mit der Frage, wie diesen Nachteilen abgeholfen
werden kann. Sie geht dabei von der Erfahrung aus, daß die Behandlungsmethode immer
häufiger praktiziert wird, bei der der Patient nahezu horizontal im Patientenstuhl
liegt und der Arzt hinter oder seitlich hinter dem Kopf des Patienten sitzt. Bei
dieser Behandlungsart können herkömmliche Instrumententische, die über die Brust
des Patienten geschoben werden müssen, den Patienten - sowohl wegen des Anblicks
der Instrumente als auch wegen des unmittelbar über ihm schwebenden Tisches - beunruhigen.
Außerdem ist bei dieser Anordnung des Instrumententisches die Sterilität der daraufliegenden
Instrumente wegen eines eventuellen Hustens des Patienten nicht gesichert.
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Erfindungsgemäß wird das aufgezeigte Problem durch einen zahnärztlichen
Schrank gelöst, in dem auf mehreren übereinander angeordneten Zügen verteilt ein
Satz von mindestens zwei Instrumentenablagetablettträgern, die selbst als Instrumententabletts
ausgebildet sein können, in der Weise angeordnet ist, daß bei voneinander unterschiedlichen
Auszugslängen der Züge alle auf den Trägern abgestellte Tabletts mit ihren Ablageflächen
frei zugänglich kaskadenartig über- und hintereinanderliegen. Ein solcher Schrank
benötigt keine größere Tiefe als die Länge der Schmalseite eines üblichen, rechteckförmigen
Tabletts eines zahnärztlichen Instrumentenablagetisches und findet daher in der
Regel ohne weiteres hinter dem Kopfende des Patientenstuhles Platz, wo er sowohl
vom Arzt als auch von der Helferin gut erreichbar, aber dem Sichtbereich des Patienten
entrückt ist. Seine Höhe sollte so gewählt werden, daß der unterste Zug zwischen
30 cm und 80 cm, vorzugsweise 55 cm, über dem Fußboden liegt, so daß auch das darauf
abgelegte Tablett von dem sitzenden Arzt bequem erreichbar ist. Der Abstand der
einzelnen Züge voneinander braucht nicht mehr als 10 cm betragen. Auch der oberste
von z. B. drei Zügen ist dann für den Arzt noch gut erreichbar.
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Der erfindungsgemäße Schrank macht nicht nur den bekannten, an zahnärztlichen
Geräteständern gehalterten Instrumentenablagetisch entbehrlich, sondern ermöglicht
auch ein rationelleres Arbeiten von Zahnarzt und Helferin. Die Helferin kann schon
vor der eigentlichen Behandlung ein Tablett des Schran-
kes mit allen für die Behandlung
benötigten sterilen Instrumenten belegen und auf dem nicht voll ausgezogenen obersten
Zug dem Arzt servieren. Von diesem Tablett kann der Arzt nacheinander die jeweils
erforderlichen Instrumente nehmen. Infolge des Vorhandenseins mindestens eines weiteren
Instrumentenablagetabletts auf einem darunterliegenden Zug ist es jetzt möglich,
dieses weitere Tablett ausschließlich zur Ablage benutzter Instrumente zu verwenden.
Auf Grund der kaskadenartigen Einstellung ist auch dieses weitere Tablett frei zugänglich.
Der Arzt und die Helferin haben dadurch die Möglichkeit, sterile und gebrauchte
Instrumente völlig voneinander getrennt abzulegen. Eine Gefahr, daß die sterilen
und gebrauchten Instrumente sich berühren oder durcheinanderkommen, besteht bei
dieser Arbeitsweise nicht mehr.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Schrankes
besteht darin, die Züge mit den Instrumentenablagetablettträgern über Schubladen
zur Aufbewahrung des sterilen Instrumentariums anzuordnen. Die Bereitlegung der
für die Behandlung notwendigen Instrumente kann dadurch ohne zeitraubendes Hin-
und Herlaufen der Helferin, erforderlichenfalls sogar von dem bereits in Behandlungsposition
sitzenden Arzt selbst erfolgen.
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Zahnärztliche Instrumentenschränke mit übereinanderliegenden Schubfächern,
die in voneinander unterschiedlichen Auszugslängen eingestellt werden können, sind
zwar bekannt. Die Schubfächer sind dabei aber nicht als Instrumentenablagetablettträger
ausgebildet und können daher nur der Aufbewahrung und Servierung steriler Instrumente
dienen, nicht aber zur Ablage gebrauchter Instrumente benutzt werden, wozu ein leicht
sterilisierbares Tablett unerläßlich ist.
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Bei Haushaltsschränken, insbesondere Kühlschränken, sind übereinander
angeordnete Züge mit Abstellplatten für Schüsseln und Töpfe bekannt. Bei diesen
Haushaltsschränken ist mit den übereinanderliegenden Zügen mit Abstellplatten eine
bequeme Füllung und Entnahme des Schrankes ermöglicht.
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Für den unbefangenen Fachmann ist damit noch keine Anregung gegeben,
wie für den Zahnarzt und seine Helferin gegenüber dem bekannten, an einem Geräteständer
gehalterten Instrumentenablagetisch hinsichtlich der Trennung von sterilen und gebrauchten
Instrumenten ein zweckmäßigeres Instrumentenablagegerät geschaffen werden kann.
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Beim erfindungsgemäßen Schrank empfiehlt es sich, den selbst als
Instrumententabletts ausgebildeten Trägern weitere damit in Form und Größe übereinstimmende
stapelbare Tabletts zuzuordnen. Das »Servieren« und »Abservieren« der Instrumente
und das Sterilisieren der Tabletts ist dadurch erleichtert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
an Hand von drei Figuren beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
darstellen. Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung einer zahnärztlichen Praxis, F
i g. 2 eine schaubildliche Darstellung des erfindungsgemäßen Instrumentenschrankes
in Arbeitsstellung, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2.
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In Fig. 1 ist mit 1 der zahnärztliche Stuhl bezeichnet, der die Speisäule
2 trägt. Seitlich neben und
hinter dem Stuhl befindet sich die Schrankwand
3.
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Die schlauchgebundenen zahnärztlichen Instrumente 4 sind in einem
um den Arm 5 schwenkbaren Geräteständer 6 gehaltert, der sich in seiner Arbeitsstellung
zwischen dem Stuhl 1 und dem seitlich davon aufgestellten Teil des Wandschrankes
3 befindet. In der Schrankwand ist eine Vielzahl von Schubladen 7 für das Instrumentarium
des Arztes vorgesehen.
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Hinter der Rückenlehne des Stuhles ist - als Teil der Schrankwand
- der erfindungsgemäße Schrank 8 aufgestellt. Er besitzt die Klapptür 9, die in
die gestrichelte (Horizontal-) Lage herunterklappbar ist.
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Hinter der Klapptür 9 (F i g. 2) befinden sich drei Züge 10, 11,
12 aus Stahlblech, deren Vorderkanten 13 nach unten abgewinkelt sind und als Griff
zum Herausziehen dienen. In F i g. 2 ist der oberste Zug 10 wenig und die darunterliegenden
Züge 11, 12 jeweils weiter herausgezogen, so daß sich eine kaskadenartige Anordnung
ergibt. In ihrer Längsmitte weisen die Züge die Langlöcher 14, 15, 16 auf, die als
Führungsmittel für mit entsprechenden Gegenführungsgliedern ausgerüstete Träger
dienen. Die Träger sind als Instrumententabletts 17, 18, 19 ausgebildet.
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Auf den Zügen 10, 11, 12 sind noch die aufgeklebten Kunststoffstreifen
25 sichtbar.
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F i g. 3 zeigt, daß als Gegenführungsglied unterhalb des Tabletts
(beispielsweise 18) - unter Zwischenlage der Platte 20 - eine kreisrunde, in das
Langloch 14 passende Scheibe 21 vorgesehen ist, an die die größere Deckplatte 22
mittels der Schrauben23 angeschraubt ist. Um die Scheibe 21 herum - und zwar oberhalb
und unterhalb der Stahlplatte 11 des Zuges - sind die beiden Fiberscheiben 24 angeordnet,
damit sich der Träger leicht im Langloch 15 des Zuges 11 verschieben läßt. Die Langlochführung
ermöglicht ein Längsverschieben, wie auch eine Drehung des Trägers. Zu beiden Seiten
der Langlöcher sind auf der Oberseite der Züge außerhalb des Drehbereiches der Platte
20 die Kunststoffstreifen 25 aufgeklebt, die bei einer einseitigen Belastung der
Träger verhindern, daß diese verkanten können. (In F i g. 3 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt.) Der tiefste Zug 12 befindet sich beim Ausführungsbeispiel
55 cm über dem Boden. Der Abstand zwischen den einzelnen Zügen beträgt 10 cm. Es
sind auch Anordnungen sinnvoll, bei denen sich der tiefste Zug zwischen 30 cm und
80 cm über dem Boden befindet.
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Wie weiterhin aus F i g. 2 ersichtlich, ist es zweckmäßig, wenn die
als Instrumententabletts ausgebildeten Träger langgestreckt rechteckförmig sind,
wenn sie drehbar auf den Zügen angeordnet sind und wenn sie in ihrer Nichtgebrauchsstellung
derart innerhalb des Schrankes angeordnet sind, daß ihre Längsseiten parallel zur
Frontwand des Schrankes liegen. Dadurch wird trotz geringer Schranktiefe die Verwendung
von relativ großflächigen Instrumentenablagetabletts möglich. Außerdem ist infolge
der Drehbarkeit der Träger und ihrer langgestreckten Form eine
bessere Anpassung
der Tabletts an die jeweilige Stellung des Arztes erreicht.
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Die Länge der Langlöcher in den Zügen ist derart an die Abmessung
des Tabletts in Zugrichtung angepaßt, daß das Tablett lediglich bis nahe der Hinterkante
des Zuges einschiebbar ist. Dabei ist vorausgesetzt, daß das Tablett in Zugrichtung
kleiner ist als der Zug selbst.
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Mit 26 ist eine Lasche bezeichnet, die verhindert, daß die Klapptür
über die Horizontale hinaus nach unten geklappt werden kann.
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Dadurch, daß sich die Langlöcher bis nahe der Vorderkante des Zuges
erstrecken, können die auf den Zügen angeordneten Tabletts mit ihrer Vorderkante
bis über die Vorderkante der Züge herausgezogen werden. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß trotz einer geringen Tiefe des Schrankes eine relativ große Auszugslänge zur
Verfügung steht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Länge der Klapptür
9 etwa ebenso groß wie die Auszugslänge der Züge, so daß in der Arbeitsstellung
die in die Horizontallage geklappte Klapptür nicht störend in Richtung zum Patientenstuhl
herausragt.
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Patentansprüche: 1. Zahnärztlicher Instrumentenschrank mit mehreren
übereinander angeordneten Zügen, d adurch gekennzeichnet, daß auf übereinander angeordneten
Zügen (10, 11, 12) verteilt ein Satz von mindestens zwei Instrumentenablagetablettträgern
(17, 18, 19), die selbst als Instrumententabletts ausgebildet sein können, in der
Weise angeordnet ist, daß bei voneinander unterschiedlichen Auszugslängen der Züge
(10, 11, 12) alle auf den Trägern (17, 18, 19) abgestellte Tabletts mit ihren Ablageflächen
frei zugänglich kaskadenartig über- und hinteinanderliegen.