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Zahnärztliches Gerät Die Erfindung bezieht sich auf ein zahnärztliches
Gerät mit einer mit mehreren an Versorgungsleitungen angeschlossenen Handstücken
versehenen Handstückhalteru-ng, die mittels eines Doppelgelenkarmes, der mit seinem
einen Ende an einem ortsfesten Träger und mit seinem anderen Ende an der Handstückhalterung
angelenkt ist, in einer Nische eines schrankartigen Gehäuses von einer Nichtgebraunhs-
in eine Arbeitsstellung herausziehbar gehaltert ist.
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Geräte dieser Art, die sowohl rechts bzw. links neben als auch hinter
einem Patientenstuhl aufstellbar sind, sind bekannt und gewinnen in der zahnärztlichen
Praxis immer mehr an Bedeutung.
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Nachteilig bei solchen Geräten ist, daß sie nicht "flexibel" genug
sind, d.h. es ist nicht leicht, sie den unterschiedlichen Arbeitspositionen des
Arztes anzupassen. Insbesondere bereitet
das Verändern des Gerätes
- und damit der Handstückgreiflage - von einer 8.00 Uhr-Arbeitsposition in eine
11.00 Uhr-Position und umgekehrt Schwierigkeiten. Meist haben solche Geräte auch
noch einen recht voluminösen, oft bis zum-Fußboden reichenden Geräteständer, an
dem die Handstückhalterung befestigt ist. Bei einem Durchschwenken eines solchen
Gerätes von der einen in die andere Position lllUß zwangsläufig der Raum zwischen
dem Schrankgehäuse und dem Patientenstuhl frei bleiben; das bedeutet, daß der Arzt
ers-t nach dem Durchschwenke:l des Gerätes seine Arbeitsstellung am Behandlungsstuhl
einneen kann0 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zahnärztliches Gerät
der eingangs genannten Art anzugeben, dem diese Nachteile nicht anhaften; das Gerät
soll also so ausgebildet sein, daß es wechselnden Behandliingspositionen des Arztes
leicht anpaßbar ist0 Insbesondere soll das Wechseln des Gerätes und damit der Greiflage
der Handstücke von einer 8.00 Uhr- in eine 11.00 Uhr-Arbeitsposition und umgekehrt
vom Arzt leicht möglich sein, und zwar ohne daß er hierzu seine Arbeitsposition
am Behandlungsstuhl wesentlich zu verändern braucht.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einem zahnärztlichen Gerät der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß das eine Ende des Doppelgelenkarmes im Bereich
der Frontseite des Gehäuses und das andere Ende im Bereich dAr die Hands-tücke enthaltenden
Bedienuagsseite der Handstückhalterung, vorzugsweise auf halber Breite, angelenkt
ist0 Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeise lex: anhand der Figuren und in den
Unteransprüchen enthalten.
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Die Fig. 1 zeigt in schaubildlicher Darstellung ein zahnärztliches
Arbeitsgerät mit einem schrankartigen Gehäuse 1, welches
eine Nische
2 aufweist, in der ein Doppelgelenkarm 3 gehaltert ist, der an seinem freien Ende
eine Handstückhalterung 4 mit an Versorgungsleitungen gebundenen Handstücken 5 enthält.
Die Nische 2 wird gebildet durch zwei etwa 80 cm hohe Schrankelemente, deren Frontseiten
mit 6 und 7 bezeichnet sind, zwei niedrigere Schrankteile 8 und 9 sowie eine Abdeckplatte
10. Die beiden Glieder des Doppelgelenkarmes 3 sind mit 11 und 12 bezeichnet; sie
haben etwa gleiche Länge. Das eine Ende des Doppelgelenkarmes 3 ist mittels einer
vertikalen Achslagerung 13 am Gehäuse 1 angelenkt, wobei die Achslagerung 1S sich
nahe der Vertikalebene befindet, in der die Frontseiten 6, 7 des Gehäuses 1 liegen;
die Achslagerung 13 ist also ziemlich weit vorne in der Nische 2 angeordnet. Die
Achslagerung 14, über die die Handstückhalterung 4 am Arm 11 angelenkt ist, befindet
sich im Bereich der Bedienungsseite 15. Zweckmäßigerweise ist der Arm 11 unterhalb
der tischartig ausgebildeten Handstückhalterung 4. und mittig an dieser angelenkt.
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Die Höhe der Nische 2 entspricht im wesentlichen der Bauhöhe der Handstückhalterung
4 (gegebenenfalls plus Bauhöhe des Doppelgelenkarmes 3), die Breite entspricht im
wesentlichen der doppelten Breite B der Handstückhalteru.ng. Um einen möglichst
großen Aktionsradius für die Haiidstückhalterung zu haben, ist es vorteilhaft, wenn
die Länge eines Tragarmgliedes des Doppelgelenkarmes 3 etwa der Tiefe T des Schrankgehäuses
Ivon etwa 50 bis 60 cm entspricht. In eingeschobenem Zustand (strichpunktierte Darstellung
in Fig. 2) ist die Handstückhalterung ganz in der Nische 2 versenkt. Sofern die
Achslagerung 14 nicht mittig, sondern mehr seitlich an der Handstückhalterung 4
angeordnet ist, liegen die beiden Tragarmglieder 11 und 12 in der Grundstellung
weitgehend übereinander.
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Dadurch, daß die beiden Tragarmglieder 11, 12 etwa gleiche Länge haben,
ist es dem Arzt möglich, die Handstückhalterung von der Grundstellung aus zunächst
nach der einen oder anderen
Seite innerhalb des Nischenraumes der
Nische 2 zu verschieben, um sie dann an den Patienten, also in Richtung auf den
Operationsstuhl heranschwenken und in die gewünschte Richtung einstellen zu können.
Der Arzt kann also zuerst seine Position am Stuhl einnehmen und kann dann in der
Sitzstellung das Gerät nach der gewünschten Seite entsprechend seiner gewählten
Arbeitsposition herausschwenken. Um eine gute Anpassung an unterschiedliche Höhenlagen
des Patientenstuhles und damit auch des Arbeitsfeldes zu haben, ist es vorteilhaft,
wenn eines der Tragarmglieder 11, 12 in bekannter Weise als höhenverstellbarer Parallelogrammarm
ausgebildet ist.
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Mit 16 ist eine unterhalb des Nischenraumes 2 im Unterschrank 9 angeordnete
Versorgungseinheit bezeichnet, die sämtliche, zur Versorgung der Handstücke 5 mit
den Medien Bunt, Wasser und elektrischem~Strom notwendigen Bauelemente und Steuervorrichtungen
enthält. Die Zuführung der Medien von der Versorgungseinheit 16 zu den Handstücken
erfolgt in bekannter Weise über die als Hohlarme ausgebildeten Tragarmglieder 11,
12. In der tischartig ausgebildeten Handstückhalterung 4 ist auch die Schlauchrückzugsvorrichtung
für die Versorgungsleitungen der Handstücke 5 untergebracht.
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Die Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zusammen mit
einem Behandlungsstuhl in der Draufsicht. Die Handstückhalterung 4 ist hier in einer
11.00 Uhr-Arbeitsposition (I), in einer 8.00 Uhr-Arbeitsposition (II) und in einer
Grundstellung (III) gezeichnet. Aus der Darstellung ist ersichtlich, daß die Länge
eines Tragarmgliedes 11 etwa er Tiefe der Handstückhalterung 4 entspricht. Die Achslagerung
13 liegt etwa in der Mitte der Breite der Nische 2 und etwa in einer Linie zur Sitzlqitte
des Behandlungsstuhles 17, die durch das Bezugszeichen 18 angegeben ist. Eine senkrechte
Ebene durch die Mitte der Nische 2 würde also etwa durch die Sitzmitte des Stuhles
17 gehen.
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Di.e Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Handstückhalterung
20 für die Versorgungsleitungen 21 der Handstücke 22 keine Rückzugseinrichtungen
aufweist oder bei vorhandener Rückzugseinrichtung die Möglichkeit liefern soll,
auch bei zwischenzeitlich abgelegten Handstücken das Gerät in die- Nische einfahren
zu können. Die Versorgungsleitungen 21 hängen bei abgelegten Handstücken 22 schlaufenartig
frei nach unten durch. Um keine Behinderung in der Grundstellung der Handstückhalterung
20 durch herabhängende Schlauchleitungen zu haben, ist der unterhalb der Nische
23 befindliche Schrankteil 24 des Schrankes 25 gegen die Frontseite 26 des Gehäuses
entsprechend weit nach hinten zurückgesetzt. Die Achslagerung 27 ist hier unmittelbar
außen an der Frontseite des Schrankteils 24 angesetzt und befindet sich somit ebenfalls
nahe der Ebene der Frontseite 26 des Gehäuses 25. Auch hier dient der Stauraum unterhalb
der Nische 23 vorteilhafterweise zur Unterbringung der Versorgungseinheit für die
Handstücke 22.
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Während bei der vorstehenden Beschreibung davon ausgegangen wurde,
daß die Handstückhalterung auf der rechten Stuhlseite, d.h. parallel zur Stuhllängsachse
angeordnet ist, ist es durchaus auch denkbar-, die gleiche Anordnung hinter dem
Stuhl vorzusehen - gegebenenfalls auch links vom Behandlungsstuhl für ein Helferinnengerät,
z.B. eine Absaugeinheit.