DE954548C - Operationstisch - Google Patents

Description

• Operationstisch Die Erfindung betrifft einen Operationstisch, dessen in der Höhe verstellbare, aus mehreren gegeneinander verstellbaren Teilen bestehende Tischplatte sowohl um ihre Längsachse als auch um ihre Querachse verschwenkbar ist und deren Unterstützungsmittel räumlich außerhalb des Tischbereichs liegen.
• Die bekannten Operationstische dieser Art besitzen jedoch den Nachteil, daß der eigentliche Träger der Tischplatte mit seinen Tragorganen sich aus Gleichgewichtsgründen etwa bis unter die Tischmitte erstreckt. Der hehandelnde Arzt hat bei diesen Einrichtungen wohl ein verhältnismäßig ungestörtes Arbeitsfeld, jedoch ist es nicht möglich, Durchleuchtungen und Röntgenaufnahmen vorzunehmen, welche bei Operationen häufig erwünscht oder notwendig sind.
• Zwar sind auch Röntgendurchleuchtungstische bekannt, welche in einem mit einer einseitig drehbar gelagerten Gabel verbundenen drehbaren Stützring angeordnet sind. Auf Grund der Drehgabel und des Stützringes kann an das Drehbett jedoch nur von der der Gabel entgegengesetzten Seite herangetreten werden, während der Kranke von allen anderen Seiten nicht erreichbar ist. Daher eignet sich dieser Tisch nicht für Operationen. Außerdem ist eine Durchleuchtung von unten her während einer operativen Behandlung praktisch nicht möglich, weil auf der zugänglichen Längsseite des Drehbettes der behandelnde Arzt steht und andere Personen ohne Behinderung des Operateurs keinen Zugang zur Unterseite des Bettes haben.
• Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile bei einem Operationstisch der eingangs erwähnten Art dadurch zu vermeiden. daß er möglichst allseitig zugänglich ist und während der operativen Behandlung jede Körperstelle des Patienten von unten her zu durchleuchten gestattet, ohne daß der behandelnde Arzt und seine Helfer heim Herantreten an den Tisch und in ihrer Tätigkeit gehindert werden. Nur ein diesen Bedingungen genügender Operationstisch entspricht den Erfordernissen der Praxis.
• Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die um ihre Querachse drehbare Tischplatte an i'hren beiden Längsseiten zwischen den Schenkeln einer an sich bei Röntgenuntersuchungsgeräten bekannten, einseitig angeordneten Traggabel gelagert ist, welche ausschließlich mit ihrem geschlossenen Ende in einem vorzugsweise in Gabelhöhe liegenden, in einem Führungskörper höhenverstellbaren Tragkopf frei tragend eingespannt ist, und zwar derart, daß sich die Gabellängsachse in horizontaler Richtung erstreckt und daß die Traggabel um diese Achse drehbar ist, so daß die Tischplatte von allen Seiten mit Ausnahme der dem Tragkopf benachbarten Stirnseite frei zugänglich ist. Auf Grund dieser NIerkmale kann der erfindungsgemäße Operationstisch unter der Tischplatte von jeglichem störenden Hebelwerk od. dgl. befreit sein, so daß der gesamte unter dem Tisch liegende Raum für andere Zwecke verfügbar wird und insbesondere die Möglichkeit besteht, Durchleuchtungen oder Röntgenaufnahmen auch während der Operation ungehindert vorzunehmen.
• Weitere Nlerkmale und bauliche Einzelheiten und deren Vorteile ergeben sich aus drr folgenden Beschreibung des in der Zeichnung in Schrägansicht schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
• Die Zeichnung gibt schaubildlich eine beispielsweise schematische Darstellung des Erfindungsgegenstandles.
• Die Tischplatte des Operationstisches besteht aus der Sitz- oder Beckenplatte 8, die zwischen den freien Schenkeln einer Traggabel 7 um die Achse ()-P schwenkbar gelagert ist. An dieser Sitzplatte ist einerseits, um die Achse X-W schwenkbar, die längs geteilte oder ungeteilte Beinplatte 10 angelenkt. Andererseits befindet sich, um die Achse U-V schwenkbar, die Rückenplatte 9, die ihrerseits, um die Achse S-T schwenkbar, die Kopfplatte 1 1 trägt. Die Einstellung der Beckenplatte 8, der Rückenplatte g und der Beinplatte 10 kann durch hierfür bekannte Schneckengetriebe od. dgl. erfolgen, während die Verstellung der Kopfplatte 1 1 von Hand vorgenommen wird und selbsthemmende Mittel die vorgenommene Einstellung sichern. Alle Verstellmittel für die Einzelteile der Ti'schplafte und für die Tischplatte im ganzen sind mit Ausnahme derer für die Beinplatte bzw. deren Hälften an der Kopfseite untergebracht, so da8 von dort aus die Bedienung durch eine Kraft erfolgen kann.
• Zur Einspaiinung des geschlossenen Endes Q-R der Traggabel 7 der Tischplatte 8 bis 1 1 ist ein aus einem geschlossenen, kastenähnlichen Gehäuse bestehender Tragkopf I vorgesehlen mit in seiner waagerechten Achse L-M liegenden Führungsarmen, mit denen er sich an den senkrechten Rohren 2, 3 eines Stahlrohrverbandes A, B, C, D führt.
• Diese Führungsrohre 2, 3 sind unten mit einem zweckmäßig gegossenen Stützfuß 4 und oben durch eine Brücke 5 lösbar verbunden. Um diesem den Operationstisch tragenden kopfseitigen Stahlrohrverband eine -größere Standsicherheit zu geben und Vibrationen auszuschließen, ist in einiger Entfernung von der Beinplatte 10 ein weiterer in ganz entsprechender Weise au'fgebauter Stahlrohrverband G, H, J, K vorgesehen; senkrechte Stahlrohre 15, I6 sind unten durch einen Fuß 17, oben durch eine Brücke 18 lösbar verbunden. Die oberen Brücken 5, IS der beilden Stahlrohrverbände sind durch zwei Stahlrohre I2, I3 verbunden, während ihre Füße 4, I7 durch ein Stahlrolle 14 zusammengehalten werden.
• In der senkrechten Mittelachse E-F des kopfseitigen Stahlrohrverbandes ist eine von Hand oder mechanisch bedienbare Hebevorrichtung 6 zur Höhenverstellung des Tragkopfes I vorgesehen. Im Tragkopfgehäuse ist ein zweiarmiger Hebel 2I angeordnet, der um eine in der Vordler- und Riicl;-wand des Gehäuses gelagerte, in der Tischlängsachse M-M liegende Achse einstellbar ist. Seine beiden Arme haben Ansätze 20, die aus entsprechenden Krei,sschlitzen des Tragkopfgehäuses herausragen. An ihnen wird auf beliebige, nicht dargestellte Weise das geschlossene Ende Q-R der Traggabel 7 unverrückbar, jedoch lösbar, befestigt.
• Die Verschwenkung des zweiarmigen Hebels 21 und damit der Tischplatte 8 bis II erfolgt durch eine im Gehäuse des Tragkopfes 1 angeordnete Vorrichtung.
• Der fußseitige Stahl-rohrverband G, H, J, K kann zwischen seinen senkrechten Rohren 15, 16 eine an ihnen geführte und höhenverstellbare, in der Achse Y-Z angedeutete Verbindungsbrücke 19 tragen, die etwa zur Aufnahme röntgentechnischer und knochenchirurgischer Zubehörteile dienen kann. In ähnlicher Weise können die seitlich der Tischplatte 8 bis II liegenden Arme der Traggabel 7 zur Aufnahme aller zweckdienlichen röntgentechnischen Geräte, wie Blenden, Zielgerät u. dgl., hergerichtet sein, so daß der Operateur auch während eines Eingriffs stets in der Lage ist, notwendige Durchleuchtungen bzw. Röntgenatlfnahmen vorzunehmen.
• Die Erfindung schafft also in ihrer Auswirkung eine Operationseinheit, die gleichzeitig als Röntgeneinheit verwendbar ist und die durch zusätzliiche Anbringung normalerweise an den Operationssaal gebundener Zubehörgeräte (entsprechender Lampen, Narkosegeräte usw.) zu einer universell verwendbaren, vielen Zwecken dienenden Einheit ausbaufähig ist. Eine solche Einheit kann auch als ortsveränderliche Einrichtung mit großem Erfolg und äußerst wirtschaftlich eingesetzt werden. da alle Teile lösbar miteinander verbunden sind, so daß das Gerät raschestens auf- und abzubauen ist.

Claims (7)

1. P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. Operationstisch, dessen in der Höhe verstellbare, aus mehreren gegeneinander verstellbaren Teilen bestehende Tischplatte sowohl um ihre Längsachse als auch um ihre Querachse verschwenkbar ist und deren Unterstützungsmittel räumlich außerhalb des Tischbereichs liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die um ihre Querachse (O, P) drehbare Tischplatte (8 bis 11) an ihren beiden Längsseiten zwischen den Schenkeln einer an sich bei Röntgenuntersuchungsgeräten bekannten einseitig angeordneten Traggabel (7) gelagert ist, welche ausschließlich mit ihrem geschlossenen Ende (Q, R) in einem vorzugsweise in Gabelhöhe liegenden, in einem Führungskörper (A, B, C, D) höhenverstellbaren Tragkopf frei tragend eingespannt ist, und zwar derart, daß sich die Gabellängsachse in horizontaler Richtung erstreckt und daß die Traggabel um diese Achse drehbar ist, so daß die Tischplatte von allen Seiten mit Ausnahme der dem Tragkopf l>enachbarten Stirnseite frei zugänglich ist.
2. 2. Operationstisch nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung des Tragkopfes (1) aus einbem rechteckigen Stahlrohrverl>and (A, B, C, D) besteht, dessen senkrechte Führungsrohre (2, 3) unten durch einen Stützfuß (4) und oben durch eine Brücke (5) lösbar verbunden sind, und daß dieser Stahlrohrverband durch Stütz- und Halterohre (12 bis I4) mit einem in einigem Abstand von der Beinplatte (10) der Tischplatte (8 bis 11) vorgesehenen zweiten Stahlrohrverband (G, H, J, K) verkoppelt ist, dessen senk@echte Rohre (15, I6) ebenfalls unten durch einen Stützfuß (17) und oben durch eine Brücke (I8) löshar verbunden sind
3. 3. Operationstisch nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkopf (I) aus einem geschlossenen, kastenähnlichen Gehäuse besteht mit in seiner waagerechten Achse (L-M) liegenden Führungsarmen, die sich an den senkrechten Rohren (2, 3) des kopfseitigen Stahlrohrverbandes (A, B, C, D) führen, und daß eine in der senkrechten Mittelachse (E-F) des Tragkopfes (1) angebrachte und sich auf den Stützfuß (4) abstützende Hubvorrichtung (6) zur Höheneinstellung des Tragkopfes (1) vorgesehen ist.
4. 4 Operationstisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse des Tragkopfes (1) ein zweiarmiger Hebel (21) angeordnet ist, dessen Drehachse in der Vorder-und Rückseite des Tragkop fgehäuses gelagert ist und dessen zwei Arme Aiisätze (20) besitzen, die aus entsprechenden Kreisschlitzen des Gehäuses herausragen und zur unverrückbaren, aber lösbaren Befestigung des geschlossenen Endes (Q-R) der die Tischplatte (8 bis 11) tragenden Gabel (7) dienen.
5. 5. Operationstisch nach Anspruch r bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Rohre (I5, I6) des fußseitigen Stahlrohrverbandes (G, H, J, K) mit einstellbar geführten Verbindungsbrücken (19) versehen sind.
6. 6. Operationstisch nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, da)) clie Schenkel der die 'Tischplatte (8 bis II) tragenden Gabel (7) zur Aufnahme verschiedener Zubehörteile, insbesondere röntgentechnischer Art. hergerichtet sind.
7. 7. Operationstisch nach Anspruch 1 bis G. dadurch gekennzeichnet, daß der die Tischplatte (8 bis 11) tragende Stahlrohrverband (A, B, C, D-G, H, J, K) mit weiteren Einrichtungen versehen ist zur Anordnung und Aufnahme von allen sonstigen für Operationszwecke erfor(lerlichen Geräten usw., so daß er sowohl als stationär gebundene als auch als ortsveränderliche Operations- und Diagnostikeinheit verwendbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. /2/ 207: französische Patentschrift Nr. 935 261; USA.-Patentschrift Nr. 1 573 571.