DE1290563B - Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen mit einem asynchronen Kombinationsvielfach - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen mit einem asynchronen KombinationsvielfachInfo
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Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernschreibvermittlungsanlagen, mit einer asynchronen Kombinationsvielfachleitung, an die alle Teilnehmer über je eine Kombinationssendeeinrichtung und je eine Kombinationsempfangseinrichtung angeschlossen sind und bei der die Sendeeinrichtung oder die Empfangseinrichtung auf die Parallelkombination des empfangenden bzw. sendenden Teilnehmers einstellbar ist.
- Es ist in der Fernmeldetechnik bekannt, für das Verbinden zweier Teilnehmer zu einem Nachrichtenaustausch entweder ein Raumvielfach, ein Frequenzvielfach oder ein Zeitvielfach zu benutzen. Bei dem bekanntesten, dem über Wähler aufgebauten Raumvielfach, ist für jede Verbindung ein eigener Leitungsweg vorgesehen, der durch das Einstellen der Wähler jeweils entsprechend dem Wunsch des rufenden Teilnehmers hergestellt wird. Beim Frequenzvielfach und beim Zeitvielfach ist dagegen für eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern jeweils nur eine Leitung vorgesehen. Die Zusammenschaltung der rufenden bzw. gerufenen Teilnehmer erfolgt hierbei durch Frequenzzuordnung bzw. durch synchrone Zeittaktzuordnung.
- Der schaltungsmäßige Aufwand ist dabei für das Frequenz- bzw. Zeitvielfach so groß, daß sich die Erstellung dieser Vielfache nur dann lohnt, wenn die Vielfachleitung selbst entsprechend stark ausgelastet werden kann. Der hohe Schaltungsaufwand ist bedingt durch die große Anzahl frequenzvariabler Schaltglieder bzw. durch die umfangreichen Synchronisiereinrichtungen.
- Neuerdings wurde auch vorgeschlagen, für das Erstellen von Verbindungswegen zwischen zwei Teilnehmern zu einem Nachrichtenaustausch ein asynchrones Kombinationsvielfach zu benutzen, d. h., innerhalb eines 100er-Amtes sind z. B. sieben Adern zu einem Kombinationsvielfach zusammengefaßt, und an dieses Kombinationsvielfach sind alle Teilnehmer, die Nachrichten aussenden und empfangen wollen, fest angeschlossen. Jedem Teilnehmer ist zum Empfang der an ihn gerichteten Nachrichten eine bestimmte Adernkombination, z. B. Ader Nr. 1 und Ader Nr. 2 oder Ader Nr. 1 und Ader Nr. 7, zugeordnet. Der rufende Teilnehmer stellt nun durch das Aussenden der Rufnummer seine Sendeeinrichtung auf die dem gerufenen Teilnehmer zugeordnete Adernkombination ein und sendet zu Anfang und zu Ende eines jeden Fernschreibzeichenschrittes parallele Impulse mit z. B.1 [.s Dauer auf die vorgesehene Adernkombination aus. Da bei einem Kombinationsvielfach alle daran angeschlossenen Teilnehmer gleichzeitig schreiben können, könnte es vorkommen, daß durch einen Teilnehmer, der z. B. auf den Kombinationsadern 1 und 2 schreibt, und einem weiteren Teilnehmer, der z. B. auf den Kombinationsadern 3 und 4 schreibt, für den Teilnehmer, dem die Adernkombination 1, 2, 3 und 4 zugeordnet ist, eine Nachricht entsteht, die gar nicht vorhanden ist. Dies ereignet sich immer dann, wenn bei den genannten Teilnehmern Anfang bzw. Ende eines ihrer Fernschreibschritte im selben Augenblick auftreten. Wie groß die Wahrscheinlichkeit des Entstehens einer solchen Scheinnachricht durch die oben geschilderte Koinzidenz ist, ergibt sich aus den nachfolgenden Ausführungen.
- Bei einer Schrittgeschwindigkeit von 50 Bd ist jeder Fernschreibzeichenschritt 20 ms lang. Berücksichtigt man weiterhin, daß von allen Teilnehmern maximal nur 20'% gleichzeitig schreiben und jeder Schritt eines Fernschreibzeichens durch einen Impuls von 1 i,s am Anfang und Ende des Schrittes markiert wird, so ergibt sich, .daß in dem genannten Zeitraum von 20 ms z. B. bei einem 1000er-Amt maximal 400 Impulse von je 1 #ts auftreten können. Bei gleichmäßiger Verteilung dieser 400 Impulse mit je 1 its Dauer über 20 ms würde jeder Impuls von dem nächsten auf seiner Ader einen Abstand von 50 l,s haben, d. h., ein Zusammentreffen von Impulsen wäre in diesem Falle nicht möglich. Da die 400 Impulse durch den rein zufälligen Ablauf des Fernschreibverkehrs nicht in gleichen Abständen, sondern statistisch verteilt auftreten, kann es vorkommen, @daß zwei oder sogar mehrere Impulse gleichzeitig erscheinen und somit, wie oben geschildert, falsche Zeichen entstehen. Nach den Wahrscheinlichkeitsgesetzen ergibt sich die Wahrscheinlichkeit für das Zusammentreffen von zwei oder mehr Impulsen zu (400 # 10-6): (20 - 10-3) = 2% . überträgt man diese überlegungen auf ein 10 OO0er-Amt, so würde die Wahrscheinlichkeit für das Zusammentreffen mehrerer Impulse bereits 201/o betragen.
- Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für solche nach dem Prinzip eines asynchronen Kombinationsvielfaches aufgebaute Fernmeldeanlagen eine Schaltungsanordnung zu schaffen, !die praktisch das Zusammentreffen mehrerer Impulse auf der Vielfachleitung gleich Null macht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Kombinationssendeeinrichtung einen zusätzlichen Steuereingang zum Empfang eines Steuerimpulses, der die Aussendung einer in der Sendeeinrichtung gespeicherten Zustandsänderung des Nachrichtenzeichens Schrittbeginn, Schrittende) als Parallel-Impulskombination auf die Kombinationsvielfachleitung veranlaßt, und einen zusätzlichen Steuerausgang zur Weitergabe des Steuerimpulses an den Steuereingang einer anderen Kombinationssendeeinrichtung aufweist, daß alle Kombinationssendeeinrichtungen über ihre Steuereingänge und Steuerausgänge hintereinandergeschaltet sind und daß der Steuereingang der ersten Kombinationssendeeinrichtung mit dem Ausgang und der Steuerausgang der letzten Kombinationssendeeinrichtung mit einem Steuereingang eines zentralen Impulsgebers zur Erzeugung des die Kombinationssendeeinrichtungen nacheinander abtastenden Steuerimpulses verbunden ist.
- Auf diese Weise wird das gleichzeitige Auftreten von Impulsen, die von verschiedenen Teilnehmern gesendet werden und die für einen dritten Teilnehmer innerhalb der Kombinationsvielfachleitung eine scheinbare Nachricht vortäuschen könnten, verhindert.
- Zur Durchführung der Erfindung kann :der Abrufimpuls nur in den Sendeeinrichtungen, in denen ein Impuls eingespeichert ist, eine Verzögerung um die der Impulsbreite entsprechende Zeit erfahren. Es kann aber auch so vorgegangen werden, daß der Abrufimpuls in jeder Sendeeinrichtung, gleichgültig, ob in ihr ein auszusendender Impuls eingespeichert ist oder nicht, eine Verzögerung um die der Impulsbreite entsprechende Zeit erhält. Im ersten Fall verkürzen sich die Umlaufzeiten des Abrufimpulses innerhalb des Ringes beträchtlich, und je kürzer die Umlaufzeit wird, um so kleiner sind auch die Abtastverzögerungen, die bei der Übertragung über das Kombinationsvielfach eine Verzerrung der Fernschreibzeichen ergeben können. Die Abtastverzögerungen entstehen durch den Zeitunterschied zwischen dem Auftreten eines Schrittbeginns bzw. eines Schrittendes und dem Augenblick der Aussendung durch den Abrufimpuls. Da diese Abtastverzögerungen aber nur in der Größenordnung von einigen Mikrosekunden liegen, kann die hierbei unter normalen Bedingungen auftretende Verzerrung vernachlässigt werden.
- Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem an Hand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiel hervor.
- In der Zeichnung ist auf der rechten Seite eine Kombinationsvielfachleitung KV, die in diesem Beispiel aus fünf Adern besteht, dargestellt. Auf der linken Seite sind die Teilnehmer Tlnl bis Tlnx abgebildet, die alle an diese Kombinationsvielfachleitung angeschlossen sind und über diese ihren Nachrichtenaustausch durchführen. Jeder Teilnehmer Tln 1 bis Tlnx ist über eine Leitung an seine innerhalb der Amtseinrichtung vorgesehene Teilnehmerschaltung TS1 angeschlossen. Jede Teilnehmerschaltung verfügt über eine Sendekippstufe SK und eine Empfangskippstufe EK. Die Sendekippstufe SK ist mit der Sendeeinrichtung SS und die Empfangskippstufe EK ist mit der Empfangseinrichtung ES verbunden. Die SendeeinrichtungSSl ist über eine Ringkernmatrix RM1 mit dem Kombinationsvielfach KV verbindbar, während die Empfangseinrichtung ES1 über ein Empfangsgatter EG1 ständig an das Kombinationsvielfach KV angeschlossen ist.
- Zum Aussenden einer Nachricht sendet z. B. der Teilnehmer Tlnl eine Rufnummer aus und stellt dadurch die Ringkernmatrix RM1 entsprechend der ausgesendeten Rufnummer auf die Kombination des gewünschten Teilnehmers ein, die diesem innerhalb des Kombinationsvielfache KV zugeordnet ist; er verbindet z. B. die Sendeeinrichtung SS 1 mit den Adern 1, 2 und 4. Das Empfangsgatter EG eines jeden Teilnehmers ist entsprechend der diesem zugeordneten Adernkombination fest eingestellt. Auf diese Art und Weise können die Impulse, die von dem Teilnehmer Tlnl ausgesendet sind, nur das Gatter des gewünschten Teilnehmers passieren und von da aus über die Empfangseinrichtung und die Empfangskippstufe an diesen Teilnehmer gelangen. Dies sei im vorliegenden Fall der Teilnehmer Tln2. Die gleichen Vorgänge laufen für weitere Verbindungen ab.
- Damit nun von zwei gleichzeitig sendenden Teilnehmern durch zeitliches Zusammentreffen der von ihnen gesendeten Impulse keine Nachricht für einen dritten Teilnehmer vorgetäuscht werden kann, sind gemäß der Erfindung alle Sendeeinrichtungen SS1 bis SSx mit dem zentral vorgesehenen Impulstaktgeber IR zu einem Ring zusammengeschaltet, der am Ausgang des Impulsgebers IR beginnt und am Eingang eines in diesem enthaltenen Impulsgenerators endet. Jeder von dem Impulsgeber IR ausgesendete Steuerimpuls durchläuft nun zunächst die Sendeeinrichtung SS1, wird, wenn in dieser ein auszusendender Telegrafierschritt gespeichert ist, um die Breite des diesen darstellenden Signalimpulses verzögert, gelangt dann an die Sendeeinrichtung SS2, durchläuft diese beispielsweise ohne Zeitverlust, da in ihr kein Telegrafierschritt (Schrittbeginn bzw. Schrittende) eingespeichert ist, und durchläuft dann noch alle weiteren Sendeeinrichtungen. Nach dem Durchlaufen der Sendeeinrichtung SSx gelangt er auf den Impulsgenerator des Impulsgebers IR, wird dort regeneriert und beginnt wieder seinen Umlauf.
- Dabei kann ein von dem Impulsgeber IR ausgesendeter Steuerimpuls, bei geeigneter Ausbildung der Sendeeinrichtungen SS1 bis SSx und sofern in diesen keine auszusendende Zustandsänderung des Telegrafiesignals (Schrittbeginn oder Schrittende) gespeichert ist, den gesamten Ring ohne zeitliche Verzögerung durchlaufen und sofort wieder von neuem ausgesendet werden.
- Treten dagegen v gleichzeitige Zustandsänderungen auf, so können sich bei Steuerimpulsen der Dauer T Verzögerungen und damit Abtastverzerrungen von maximal v - T ergeben. Da T beispielsweise in der Größenordnung von einigen Mikrosekunden liegt, können diese Verzerrungen im allgemeinen vernachlässigt werden. Ihre zulässige Größe hängt von der maximalen Telegrafieverzerrung ab. Die Zahl x der an die Kombinationsvielfachleitung angeschlossenen Teilnehmer ist so gewählt, daß auch im ungünstigsten -sehr unwahrscheinlichen - Fall (v = x) die Abtastverzerrung nicht unzulässige Werte annimmt.
- Durch die Erfindung ist es erreichbar, das zeitliche Zusammentreffen zweier von verschiedenen Teilnehmern gesendeten Impulse zu verhindern und somit das Vortäuschen einer Nachricht für einen dritten Teilnehmer zu vermeiden.
Claims (3)
- Patentansprüche: 1. Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernschreibvermittlungsanlagen, mit einer asynchronen Kombinationsvielfachleitung, an die alle Teilnehmer über je eine Kombinationssendeeinrichtung und je eine Kombinationsempfangseinrichtung angeschlossen sind und bei der die Sendeeinrichtung oder die Empfangseinrichtung auf die Parallelkombination des empfangenden bzw. sendenden Teilnehmers einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kombinationssendeeinrichtung (SS1 bis SSx) einen zusätzlichen Steuereingang zum Empfang eines Steuerimpulses, der die Aussendung einer in der Sendeeinrichtung gespeicherten Zustandsänderung des Nachrichtenzeichens (Schrittbeginn, Schrittende) als Parallel-Impulskombination auf die Kombinationsvielfachleitung (KV) veranlaßt, und einen zusätzlichen Steuerausgang zur Weitergabe des Steuerimpulses an den Steuereingang einer anderen Kombinationssendeeinrichtung aufweist, daß alle Kombinationssendeeinrichtungen über ihre Steuereingänge und Steuerausgänge hintereinandergeschaltet sind und daß der Steuereingang der ersten Kombinationssendeeinrichtung (SS 1) mit dem Ausgang und der Steuerausgang der letzten Kombinationssendeeinrrichtung (SSx) mit einem Steuereingang eines zentralen Impulsgebers (IR) zur Erzeugung des die Kombinationssendeeinrichtungen (SS1 bis SSx) nacheinander abtastenden Steuerimpulses verbunden ist.
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest diejenigen Kombinationssendeeinrichtungen, in denen eine auszusendende Zustandsänderung gespeichert ist, den Steuerimpuls erst nach einer der Impulsdauer auf der Vielfachleitung (KV) entsprechenden Verzögerung an die jeweils folgende Einrichtung (SS2 bis SSx, IR) weitergeben.
- 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerimpuls alle Kombinationssendeeinrichtungen, in denen keine Zustandsänderung gespeichert ist, praktisch ohne Verzögerung durchläuft.
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Also Published As
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