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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum automatischen
Verbindungsaufbau über ein mehrstufiges Koppelfeld in zentral gesteuerten Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen, bei der zum Aufbau von Verbindungen zwischen zwei
Teilnehmern jeweils nur ein einziger Markierungsvorgang erforderlich ist und Eingangskoppelstufen
sowohl für abgehende als auch für ankommende Verbindungen verwendbar sind.
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Bekanntlich erfolgt bei zentral gesteuerten Fernmeldeanlagen der Aufbau
einer Verbindung zwischen einem rufenden Teilnehmer und einem gerufenen Teilnehmer
nur dann, wenn zwischen diesen beiden Teilnehmern ein verfügbarer Verbindungsweg
vorhanden ist. Es muß somit sofort nach Bekanntsein der gewünschten Verbindung festgestellt
werden, ob ein verfügbarer Weg zwischen den beiden Teilnehmern vorhanden ist, und
dieser Weg wird im Falle der Verfügbarkeit bis zum tatsächlichen Aufbau der Verbindung
vorbereitend belegt.
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Zur Feststellung der möglichen Verbindungswege wird beispielsweise
ein aus Wegesuchadern bestehendes Markierungsnetzwerk verwendet, das ein Abbild
aller möglichen Wege in der jeweiligen Fernmeldeanlage darstellt. In diesem Markierungsnetzwerk
erscheint ein verfügbares Organ als geschlossener Kontakt, der im Falle des Besetztseins
dieses Organs den Öffnungszustand einnimmt. Wird daher an den den jeweiligen Teilnehmern
entsprechenden Enden der zum Markierungsnetzwerk gehörenden Wegesuchadern ein Potential
angelegt, so fließt in diesen Wegesuchadern ein Strom, wenn ein verfügbarer Weg
vorhanden ist. Die systematische Abfragung des Zustandes aller Verbindungen des
Markierungsnetzwerkes kann dabei mittels eines zentralen Organs erfolgen. Wird dabei
eine freie Verbindung gefunden, so kann auch die gewünschte Verbindung aufgebaut
werden. Im Gegensatz zum stufenweisen Aufbau von Verbindungen muß somit bei zentral
gesteuerten Systemen nach Beendigung der Wahl nur ein einziger Durchschaltevorgang
zwischen den beiden Teilnehmern durchgeführt werden.
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Bei bekannten Fernmeldeanlagen dieser Art erfolgt die Mischung zwischen
den rufenden Kopplergruppen und den entsprechenden gerufenen Kopplergruppen in der
Weise, daß die verschiedenen Vertikalen eines rufenden Kopplers einer Kopplergruppe
mit den Vertikalen der verschiedenen gerufenen Koppler der gleichen Kopplergruppe
verbunden sind. Daraus folgt, daß zwischen zwei gleichnamigen Kopplern stets ein
möglicher Weg vorhanden ist, über den zwei zur gleichen Teilnehmergruppe gehörende
Teilnehmer miteinander verbunden werden könnten. Unter gleichnamigen Kopplern werden
dabei solche Kopp-. ler verstanden, die in einer symmetrisch aufgebauten, aus einer
rufenden und einer gerufenen Kopplergruppe bestehenden Kopplerstufe einander entsprechend
angeordnet sind.
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Eine Verbindung über zwei gleichnamige Koppler darf jedoch nicht zugelassen
werden, da bei einer derartigen Verbindung der Verbindungssatz über eine gleiche
Vertikale einer Wahlstufe kurzgeschlossen werden würde. Aus diesem Grunde kann bei
bekannten Anlagen keine optimale Ausnutzung der vorhandenen Koppelstufen erreicht
werden.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Schaltungsanordnung, die
bei Verwendung einer doppelt gerichteten Mischstufe einen ungestörten Verbindungsaufbau
zwischen zwei Teilnehmern mit jeweils nur einem Markierungsvorgang ermöglicht und
eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Koppelstufen gewährleistet.
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Ausgehend von einer Schaltungsanordnung der eingangs angeführten Gattung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf die Eingangskoppelstufen eine doppelt
gerichtete Mischkoppelstufe folgt und Einrichtungen vorgesehen sind, um die Auswahl
solcher Verbindungswege zwischen zwei zur gleichen Teilnehmergruppe gehörenden Teilnehmern
zu verhindern, die zwischen der rufenden und der gerufenen Kopplergruppe über zwei
gleichnamige Koppler führen.
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Auf Grund dieser Ausgestaltung kann sich der Verkehr in der einen
und in der anderen Richtung an die jeweils vorliegenden Erfordernisse anpassen,
wobei auf Grund der Vermeidung spezialisierter Eingänge und Ausgänge der zur Gewährleistung
einer bestimmten Verkehrsleistung erforderliche Aufwand minimal ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß jedem rufenden oder gerufenen Koppler der Kopplergruppen
zwei Magnetkerne mit mehreren Wicklungen zugeordnet sind, daß der erste Magnetkern
für den zu sperrenden Verbindungsweg und der zweite Magnetkern für die freigegebenen
Wege bestimmt ist, und daß jeder der Magnetkerne wenigstens eine Wegesuchwicklung
besitzt und der erste Magnetkern eine zweite Wicklung oder Sperrwicklung aufweist,
die gegebenenfalls eine Durchflutung liefert, die die von der Wegesuchwicklung erzeugte
Durchflutung kompensiert.
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Vorzugsweise sind die Sperrwicklungen der ersten Magnetkerne in Reihe
geschaltet.
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Eine weitere vorteihafte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß in den rufenden Kopplern die von den als rufend wirkenden Teilnehmergruppen
kommenden Wegesuchadern in einem gemeinsamen Punkt zusammengeführt sind, daß dieser
Punkt einerseits mit der Wegesuchwicklung des ersten Magnetkernes, der zur Verbindung
des rufenden Kopplers und des gleichnamigen gerufenen Kopplers bestimmt ist, und
andererseits mit der allen Wegesuchadern, die zur Verbindung des rufenden Kopplers
mit den verbleibenden gerufenen Kopplern bestimmt sind, gemeinsamen, auf den zweiten
Magnetkern gewickelten Wicklung verbunden ist, daß das freie Ende der Wegesuchwicklung
mit dem gemeinsamen Punkt derjenigen Wegesuchadern verbunden ist, die zu den als
gerufen wirkenden Teilnehmergruppen führen, und daß das freie Ende der sich auf
dem zweiten Magnetkern befindenden Wicklung mit allen gemeinsamen Punkten der verschiedenen
gerufenen Koppler verbunden ist, und zwar derart, daß sich in bezug auf den jeweils
rufenden Koppler alle möglichen Verbindungswege darbieten, wobei der rufende Koppler,
der wenigstens einen verfügbaren Weg besitzt, durch Signale angezeigt wird, die
von den Magnetkernen abgeleitet sind.
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Die verwendeten Magnetkerne bestehen vorzugsweise aus Ringkernen.
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Gemäß einer weiteren Besonderheit der Erfindung wird der gerufene
Koppler, der einen verfügbaren Weg zu dem gerufenen Teilnehmer besitzt, durch Signale
angezeigt, die von den Ringkernen abgeleitet sind, wobei diese Signale dann verschieden
sind, wenn
der gerufene Koppler gleichnamig zum rufenden Koppler
ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden
an Hand der Zeichnung erläutert; in dieser zeigt F i g. 1 das Prinzipschaltbild
einer Fernmeldeanlage gemäß der Erfindung, F i g. 2 die Gruppierung zwischen den
rufenden und gerufenen Kopplergruppen eines Wahlstufen-bzw. Koppelabschnittes einer
Anlage nach F i g.1, F i g. 3 eine Darstellung eines Teils der Wegesuchadern zwischen
rufenden und gerufenen Kopplergruppen, F i g. 4 eine schematische Darstellung eines
in der Schaltungsanordnung nach F i g. 3 verwendeten Sperr-Ringkernes und F i g
5 das Betriebsdiagramm eines normalen Magnetringkernes (Teil A) und eines als Sperr-Ringkern
verwendeten Magnetringkernes (Teil B).
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F i g. 1 zeigt den auf das Prinzip reduzierten Aufbau der Organisation
einer Fernmeldeanlage gemäß der Erfindung. Die Koppler sind vorzugsweise vom Kreuzschienentyp.
Jeder Koppler besitzt eine bestimmte Anzahl von Eingängen oder Vertikalen und von
Ausgängen oder Horizontalen, wobei die Ausgänge senkrecht zu den Eingängen angeordnet
sind. Es wird angenommen, daß alle Verbindungen Ortsverbindungen sind. A1 ist beispielsweise
ein rufender Teilnehmer, A2 ein gerufener Teilnehmer. Die Quadrate 1 und 2 symbolisieren
die Eingangskoppelstufen, deren Ausgänge oder Horizontalen mit den Teilnehmerschaltungen
verbunden sind, während das Quadrat 3 die Mischkoppelstufe symbolisiert, deren Horizontalen
mit den Vertikalen der Koppelstufen 1, 2 verbunden sind und deren Vertikalen oder
Eingänge über einen Verteiler R11 mit der rufenden Kopplergruppe 4 und der gerufenen
Kopplergruppe 5 verbunden sind. Im allgemeinen ist die Gesamtzahl der Teilnehmer
auf Teilnehmergruppen von festem Umfang verteilt. Eine Teilnehmergruppe wird dann
von mehreren Wahlvielfachen gebildet, von denen jedes zwei Eingangskoppelstufen
1, 2 und eine Mischkoppelstufe 3 besitzt. Die Ausgänge oder Horizontalen aller Koppelstufen
1, 2 einer gleichen Teilnehmergruppe zur Mischkoppelstufe 3 sind untereinander vielfachgeschaltet,
während die Vertikalen der entsprechenden Koppelstufe 3 getrennt zum Verteiler RIl
laufen. Die rufende Wahlstufe wird von einer bestimmten Anzahl von Kopplergruppen
4 gebildet. Jede dieser Kopplergruppen 4 besitzt eine bestimmte Anzahl von Kopplern
G1-4, . . ., G" . . ., G"-4, und jeder Koppler hat einerseits Zugang zu allen Teilnehmergruppen
der Anlage über mindestens eine seiner Vertikalen und andererseits zu allen Kopplern
der gerufenen Wahlstufe des gleichen Koppelabschnittes. Die gerufene Kopplergruppe
5 ist symmetrisch zur rufenden Kopplergruppe 4 ausgebildet. Jeder Ausgang eines
gerufenen Kopplers hat Zugang zu einer Teilnehmergruppe durch wenigstens eine seiner
Vertikalen, und der Koppler selbst hat Zugang zu einem beliebigen gerufenen Teilnehmer
der Fernsprechanlage. Auf diese Weise wird eine ideale Verteilung im Koppelfeld
erreicht. Zwischen den Stufen 4 und 5, d. h. im Mittelpunkt der Verbindung Anrufer-Angerufener,
ist der Verbindungssatz 6 angebracht.
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Die F i g. 2 zeigt die Gruppierung zwischen der rufenden Kopplergruppe
4 und der gerufenen Kopplergruppe 5 innerhalb eines gleichen Koppelabschnittes.
Jede der Gruppen 4 und 5 wird von n Kopplern G1, G2 . . . G" gebildet, von denen
jeder m Ausgänge S1, S2 ... S," besitzt. Beim Koppler G1 der Gruppe 4 ist
der Ausgang S1 mit einer Vertikalen des ersten Vielfachs der ersten Teilnehmergruppe,
der Ausgang S2 mit einer Vertikalen des ersten Vielfachs der zweiten Teilnehmergruppe
und der Ausgangs Sm
mit einer Vertikalen des ersten Vielfachs der m-ten Teilnehmergruppe
verbunden. Beim Koppler G2 ist der Ausgang Si mit einer Vertikalen des zweiten Vielfachs
der ersten Teilnehmergruppe, der Ausgang S2 mit einer Vertikalen des zweiten Vielfachs
der zweiten Teilnehmergruppe usw. und der Ausgang S," mit einer Vertikalen des zweiten
Vielfachs der m-ten Teilnehmergruppe verbunden. In analoger Weise ist der Koppler
G" geschaltet, bei dem der Ausgang S1 mit einer Vertikalen des n-ten Vielfachs der
ersten Teilnehmergruppe verbunden ist usw.
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Aus Gründen der Einfachheit sind die in F i g. 1 schematisch dargestellten
Verbindungssätze 6 in F i g. 2 weggelassen.
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Die rufende Wahlstufe 4 und die gerufene Wahlstufe 5 sind in folgender
Weise miteinander verbunden: Jeder rufende Koppler wie G1 ist von Vertikale zu Vertikale
mit allen gerufenen Kopplern des gleichen Koppelabschnittes verbunden. Somit ist
die Vertikale V, des Kopplers G1-4 (4 bezeichnet die Stufe bzw. die Kopplergruppe)
mit der Vertikalen V1 von G,-5, die Vertikale V2 von G1-4 mit der Vertikalen V1
von G"-5 verbunden usw., und die Vertikale V" von G1-4 ist mit der Vertikalen 1
des Kopplers G"-5 verbunden. Die Vertikalen V1, V2 . . . V"
des Kopplers G"-4
sind analog zur Verdrahtung des Kopplers G1-4 mit den Vertikalen 2 der verschiedenen
Koppler der Kopplergruppe 5 verbunden. Entsprechendes gilt für die Koppler der Kopplergruppe
4. Die Ausgänge jedes Kopplers der Kopplergruppe 5 sind mit den verschiedenen Teilnehmergruppen
GA1, GA., . . . GA" der Fernsprechanlage verbunden. Demgemäß führt der Ausgang
Si des ersten Kopplers G1 zu einer Vertikalen des ersten Vielfachs der ersten Teilnehmergruppe,
der Ausgang S2 zu der Vertikalen des ersten Vielfachs der zweiten Teilnehmergruppe
usw. und der Ausgang S"t zu einer Vertikalen des ersten Vielfachs der n-ten Teilnehmergruppe.
Beim Koppler G2 führt der Ausgang Si zu einer Vertikalen des zweiten Vielfachs der
ersten Teilnehmergruppe, der Ausgang S" zu einer Vertikalen des zweiten Vielfachs
der zweiten Teilnehmergruppe usw., und der Ausgang S", führt zu einer Vertikalen
des zweiten Vielfachs der m-ten Teilnehmergruppe usw. In analoger Weise ist beim
Koppler G" der Ausgang S1 mit einer Vertikalen des n-ten Vielfachs der ersten Teilnehmergruppe
verbunden usw. (wenn angenommen wird, daß der Verkehr n Koppler pro Teilnehmergruppe
erfordert). Die Verdrahtungen zwischen der rufenden Kopplergruppe 4 und den aus
den Teilneh= mergruppen kommenden Vertikalen und zwischen der gerufenen Kopplergruppe
5 und den zu den Teilnehmergruppen führenden Vertikalen sind somit völlig symmetrisch.
Dabei ist zu bemerken, daß es keine vorherige Festlegung der Bestimmung der Vertikalen
der Mischkoppelstufen 3 gibt und eine gleiche Vertikale sowohl rufend als auch gerufen
verwendet werden kann. Die BezeichnungenMITG,M2TG...M"TG geben die jeweiligen Anschlußstellen
der Leitungsbündel der Kopplergruppe 4 an, und zwar führt das Vielfach
1 von allen Teilnehmergruppen zu M1TG;
das Vielfach 2 von
allen Teilnehmergruppen zu M2TG usw. Die Bezeichnungen GA 1, GA.,
. . . GA" an der Kopplergruppe 5 geben ebenfalls die jeweiligen Anschlußstellen
der Leitungsbündel an, und zwar führt GA1 zur Teilnehmergruppe 1, GA,
zur Teilnehmergruppe 2 usw. Es ist also zu erkennen, daß das Leitungsbündel nach
GA, alle Leitungen zusammenfaßt, die von den Ausgängen S1 der Koppler der Kopplergruppe
5 zu den verschiedenen Vielfachen der gleichen Teilnehmergruppe GA1 führen. Das
gleiche gilt für GA, ... GA". Aus dieser Anordnung ergibt sich, daß
ein beliebiges Vielfach einer beliebigen Teilnehmer-Koppelstufe über die Kopplergruppen
4 und 5 ein beliebiges Vielfach einer beliebigen Teilnehmer-Koppelstufe erreichen
kann. Die Koppler eines Koppelabschnitts gemäß F i g. 2 entsprechen in ihrer Anzahl
der Anzahl der Vertikalen, aus denen jedes Vielfach in den Teilnehmer-Koppelstufen
besteht.
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Die in F i g. 3 schematisch dargestellte Schaltungsanordnung zeigt,
wie es möglich ist, je nach Fall gewisse durch Wegesuchadern verkörperte Verbindungswege
zu sperren oder freizugeben. In dieser F i g. 3 sind die Wegesuchadern dargestellt,
welche zwei rufende Koppler G,DR und G2DR mit zwei gerufenen Kopplern G1DE und GZDE,
die alle zum gleichen Koppelabschnitt gehören, verbinden. Im Punkt CG1 sind die
Verbindungen GA 1, GA, ...
GA 2, zu den
zwanzig Teilnehmergruppen der Fernsprechanlage zusammengeführt, die von den gleichnamigen
Vertikalen und den gleichnamigen Vielfachen kommen, z. B. den Vertikalen V1 der
Vielfache Ml der F i g. 2. Im Punkt CG2 wird in analoger Weise verfahren, aber die
Verbindungen kommen in diesem Falle von den Vertikalen V1 der Vielfache M2 der zwanzig
Teilnehmergruppen. Im Punkt CSl sind die Verbindungen zu dem Gerufenen zu den Vertikalen
V1 der Vielfache Ml von allen Teilnehmergruppen zusammengeführt, wobei jedoch jeder
rufend oder gerufen verwendbaren Vertikale der Teilnehmergruppen zwei Ruhekontakte
zugeordnet sind, die geöffnet werden können, wenn die Vertikale entweder rufend
oder gerufen verwendet wird. In einem Koppelabschnitt sind stets mehr als zwei Koppler
vorhanden, und demnach stellt die F i g. 3 die Verbindung nur teilweise dar.
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Die F i g. 4 zeigt einen sogenannten Sperr-Ringkern TI, der
folgende fünf Wicklungen aufweist: eine Vormagnetisierungswicklung ep, eine Wegesuchwicklung
eg, eine Sperrwicklung ei, eine Steuerwicklung ec, eine Lesewicklung eL. Ein normaler
Ringkern TA unterscheidet sich von einem Sperr-Ringkern TI dadurch,
daß er keine Sperrwicklung aufweist.
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Jedem rufenden Koppler wie G1DR entsprechen zwei Ringkerne mit mehreren
Wicklungen, und zwar ein Sperr-Ringkern TII R und ein Freigabe-Ringkern
TA 1R. Die gleiche Anordnung ist bei jedem gerufenen Koppler wie G1DE vorhanden,
wobei TII E
den Sperr-Ringkern und TA 1E den Freigabe-Ring--kern
darstellt. Ein Sperr-Ringkern wie TI1 R unterscheidet sich von einem normalen
Freigabe-Ringkern wie TA 1R dadurch, daß er eine zusätzliche
Sperrwicklung ei aufweist, die, wenn sie erregt ist, eine Durchflutung liefert,
deren Richtung derjenigen der Wicklung eg der Wegesuchader entgegengesetzt ist und
die Wirkung dieser Wegesuchader aufhebt. Ein normaler Freigabe-Ringkern wie
TA 1 R besitzt keine Sperrwicklung. Die Wicklung eg des Sperr-Ringkerns TI1R
besitzt nur eine einzige Verbindung über die Ruhekontakte Ml und M2 der Vertikalen
zu dem Knotenpunkt CSl und zu den gleichnamigen Vertikalen aller Teilnehmergruppen.
Im Gegensatz dazu liegt die Wicklung egc des Freigabe-Ringkerns an einem Knotenpunkt
K, von dem die Verbindungen des rufenden Kopplers G1DR zu den verschiedenen gerufenen
Kopplern des gleichen Koppelabschnittes führen. Eine dieser Verbindungen, die zum
Koppler G,DE führt, ist dargestellt, und die anderen Verbindungen sind durch den
Pfeil f 1 (F i g. 3) symbolisiert. Es ist zu sehen, daß die Wicklung eg des Ringkerns
TI1R allein die Verbindung von Vertikale zu Vertikale zwischen dem rufenden Koppler
G1DR und dem gleichnamigen gerufenen Koppler G1DE steuert. Das gilt in analoger
Weise für alle anderen gleichnamigen rufenden und gerufenen Koppler. Mittels eines
Arbeitskontaktes CXl kann gleichzeitig der Punkt CGl des rufenden Kopplers G1DR
mit dem gleichnamigen gerufenen Sperr-Ringkern TI1 E
und allen anderen Freigabe-Ringkernen,
wie TA 2E,
TA 3 E ... usw., des gleichen Koppelabschnittes verbunden
werden.
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Jedem rufenden Koppler steht die gleiche Anordnung von Ringkernen
des gerufenen Kopplers gegenüber. Die Pfeile f 2 (F i g. 3) symbolisieren diese
Verbindungen zu den verschiedenen rufenden Kopplern. Die Sperrwicklungen
ei des gleichen Koppelabschnittes sind alle in Serie geschaltet. Ein freies
Ende wird an ein bestimmtes Potential angeschaltet (z. B. negativ), während ein
anderes Potential (in diesem Fall positiv) von einem nicht dargestellten Steuerorgan
IA im Sollzeitpunkt geliefert wird, wobei dieses Organ mit Elementen in Verbindung
steht, die die Speisung oder die Nichtspeisung der Sperrwicklungen bestimmen (gestrichelt
dargestellter Stromkreis in der F i g. 3).
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Mittels der beschriebenen Schaltungsanordnung soll vermieden werden,
daß zwischen zwei zur gleichen Teilnehmergruppe gehörenden Teilnehmern eine Verbindung
entsteht, wenn die Verbindung zwischen rufender Kopplergruppe und gerufener Kopplergruppe
über die zwei gleichnamigen Koppler erfolgt. In diesem Fall werden nämlich die rufende
Seite und die gerufene Seite auf der gleichen Vertikale der Teilnehmergruppen verbunden,
und als Folge davon macht der kurzgeschlossene Verbindungssatz die Verbindung unmöglich.
Wenn zwei zur gleichen Teilnehmergruppe gehörende Teilnehmer miteinander in Verbindung
treten wollen, sperrt somit das Steuerorgan IA durch Speisung der Sperrwicklungen
die Wege, die zu keiner Verbindung führen können. Tatsächlich verhindert in diesem
Fall die Kompensation der von den Wicklungen ei
und eg herrührenden Durchflutungen,
daß ein Wechsel des magnetischen Zustandes des entsprechenden Ringkernes eintritt.
Im Gegensatz dazu bleiben die anderen Wege möglich, welche Verbindungen zwischen
rufenden Kopplern und ungleichnamigen gerufenen Kopplern darstellen, und diese Wege
werden durch den Freigabe-Ringkern TA festgestellt, der zum gleichen Koppler
wie der betätigte Sperr-Ringkern gehört.
Es wird beispielsweise
angenommen, daß ein rufender Teilnehmer der Gruppe GA, zum Koppler GI-DR ruft und
mit einem anderen Teilnehmer der gleichen Gruppe GA1 in Verbindung treten will.
In diesem Fall speist das Steuerorgan 1A die Sperrwicklungen ei, und als
Folge der Kompensation der Durchflutungen zeigt der Ringkern TIIR keine Zustandsänderung.
Dagegen wird der Ringkern TA 1R erregt, wenn ein verfügbarer Weg zwischen
dem Koppler G,DR und einem beliebigen der gerufenen Koppler G.=DE, G@DE
... G"DE vorhanden ist (mit Ausnahme des gleichnamigen Kopplers G,DE).
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Wenn der rufende Teilnehmer der Gruppe GA, mit einem Teilnehmer einer
anderen Gruppe als GA,
in Beziehung treten möchte, arbeitet der Ringkern
TII R wie ein normaler Ringkern, da die Sperrwicklung ei dieses Ringkernes
TI1R nicht gespeist wird. Ist der Weg, der der Wicklung eg des Ringkernes TI1R zugeordnet
ist, verfügbar, so kann dieser Weg festgestellt und benutzt werden. Wenn dieser
Weg nicht verfügbar ist, kann mittels des Ringkernes TA 1R ein anderer Weg
unter den anderen Verbindungen des Kopplers GiDR mit den gerufenen Kopplern festgestellt
werden. Zur Erkennung des gerufenen Kopplers, von dem' ein Weg zu dem gerufenen
Teilnehmer frei ist, wird ein schnelles Relais geschaltet, das den Kontakt CXl betätigt.
Einer der Ringkerne TA L E, TA 2 E, TA 3 E ... TA n E
kann dabei seinen Zustand ändern- und auf diese Weise den gerufenen Koppler anzeigen,
bei dem ein Weg zu dem gerufenen Teilnehmer frei ist. Man erkennt somit die rufenden
und gerufenen Koppler, über die ein freier Weg zur Verbindung der beiden Teilnehmer
führt.
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Die F i g. 5 zeigt die Hysteresiskurve des magnetischen Materials
eines Ringkernes. Die Induktion B ist dabei als Funktion der Amperewindungen ni
angegeben.
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Der Teil A der F i g. 5 zeigt, in welcher Weise im Falle des normalen
Ringkernes TA durch die Summe der Durchflutungen der verschiedenen Wicklungen
(Vormagnetisierungsdurchflutung np ip, durch die Wegesuchader bewirkte Durchflutung
ng ig, bei der Steuerung auftretende ,Durchflutung nc ic) aufeinanderfolgend von
dem Zustand 0 in den Zustand 1
und dann vom Zustand 1 in den
Zustand 0 gebracht wird. In der Lesewicklung eL wird dann ein Strom induziert,
wenn der Ringkern vom Zustand 1 in den Zustand 0 kippt.
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Der Teil B der F i g. 5 zeigt die Summe der von den verschiedenen
Wicklungen im Falle des Sperr-Ringkernes herrührenden Durchflutungen. Es ist zu
sehen, daß hier der vom Zustand 0 ausgehende Ringkern in den Zustand 1 gebracht
wird und in dem Zustand 1 sogar unter dem Einfluß der Steuer-Durch-. flutung nc
ic bleibt. Es tritt hier also kein induzierter Strom in der Lesewicklung auf, und
als Folge davon wird der gesperrte freie Weg nicht signalisiert.
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Es war zu sehen, daß ein Sperr-Ringkern, z. B. T11 R, im Gegensatz
zum normalen Ringkern TA 1R, eine zusätzliche Sperrwicklung ei besitzt.
Ein normaler Ringkern TA1R trägt vier Wicklungen: eine Vormagnetisierungswicklung
ep, die den Ringkern in den Zustand l bringt, eine Wicklung eg der Wegesuchader,
die eine Durchflutung ng ig liefert, deren Richtung entgegengesetzt zu derjenigen
von np ip der Vormagnetisierungswicklung ist, aber deren Wirkung allein nicht ausreicht,
um den Zustand 1
des Ringkernes zu ändern, eine Steuerwicklung ec, welche
eine Durchflutung nc ic liefert, deren Richtung gleichermaßen entgegengesetzt zu
derjenigen der Vormagnetisierungswicklung ist und allein nicht ausreicht, um den
Zustand 1 des Ringkernes zu ändern, die aber durch Anfügung an die durch
die Wicklung der Wegesuchader erzeugte Durchflutung den Ringkern in den Zustand
0 kippen kann. Dabei wird in der Lesewicklung eL ein Strom induziert, so
daß eine Kennzeichnung desjenigen Ringkernes ermöglicht wird, bei dem die Wegesuchader
gespeist ist, d. h. wo ein freier Weg vorhanden ist. Der Sperr-Ringkern T11
R arbeitet genauso wie der Ringkern TA 1 R, wenn keine Sperrung besteht.
Wenn eine Sperrung vorliegt, ist die Durchflutung ng ig, die von der Wicklung eg
der Wegesuchader herrührt, durch die Durchflutung ni ii der Sperrwicklung
ei genau aufgehoben. Der Ringkern bleibt also im Zustand 1, den ihm die Vormagnetisierungswicklung
gibt. Wenn ein Steuerstrom in die entsprechende Wicklung geschickt wird, so reicht
die resultierende Durchflutung nicht aus, um den sich im Zustand 1 befindenden Ringkern
zu kippen, und in der Lesewicklung wird somit kein Impuls induziert. Es geht demnach
alles so vor sich, wie wenn der gesuchte Weg nicht verfügbar wäre.
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Die Lesevorrichtung der Ringkerne, die nicht zur Erfindung gehört,
arbeitet in folgender Weise: Das Lesen der. Ringkerne wird auf der Seite der rufenden
Wahlstufe durch einen Verfügbarkeitsleser gewährleistet, der den rufenden Koppler
anzeigt, der einen verfügbaren Weg zu dem gerufenen Koppler besitzt, und auf der
Seite der gerufenen Wahlstufe durch einen Leser der gerufenen Koppler, der den gerufenen
Koppler anzeigt, der einen verfügbaren Weg zu dem gerufenen Teilnehmer aufweist.
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Die verschiedenen Verfügbarkeitsleser sind mit einer einzigen Suchvorrichtung
verbunden, deren Aufgabe es ist, den Koppelabschnitt anzuzeigen, in dem ein Weg
zur Errichtung der Verbindung frei ist. Auf diese Weise erkennt man in dem gewählten
Koppelabschnitt die zwei Koppler, die jeweils zum Rufenden und zu dem Gerufenen
Zugang haben.
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Um in jedem der Koppler festzustellen, welche Wegesuchader verfügbar
ist, erfolgt ein zweites Lesen mittels eines rufenden Wegelesers und eines gerufenen
Wegelesers. Diese Wegeleser liefern jeweils die Information über die in den rufenden
und gerufenen Kopplern zu verwendende verfügbare Verbindung.
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Ausgehend von den durchgeführten Lesevorgängen ist es möglich; die
Einstellung der Horizontalen der gerufenen und rufenden Koppler zu steuern und dann
die Verbindung der Vertikalen in dem Koppelabschnitt und in den Teilnehmerrahmen
durchzuführen.
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Die Erfindung kann bei allen zentral gesteuerten oder mit Speichern
arbeitenden Schaltsystemen angewendet werden, wobei diese Systeme sowohl Drehwähler
aufweisen als auch in Crossbar-Technik aufgebaut sein können.