DE1285881B - Photographische Materialien fuer das Silberfarbbleichverfahren - Google Patents
Photographische Materialien fuer das SilberfarbbleichverfahrenInfo
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Description
enthalten, worin X ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und Z ein
gruppe, eine Alkoxygruppe, eine Hydroxyalkoxy- 45 Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest
gruppe oder eine Akoxyalkoxygruppe, Y ein bedeutet. Hierbei sind die Farbstoffe der Formel
SO3H
HC
Il'
NH-OC-C CH
Il
C—CO—HN
SO,H
SO3H
SO3H
SO3H
bevorzugt, worin X und Y die angegebene Be- 60 reste, z. B. Phenylgruppen, weitersubstituiert sein
deutung haben. Der Substituent Y befindet sich kann, mit einem Aminoazofarbstoff der Formel
vorzugsweise in o-Stellung zur Azogruppe, und zweckmäßig enthalten die einzelnen Substituenten
nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome.
Die Farbstoffe der Formel (1) können hergestellt 65 werden, indem man im Molekularverhältnis 1 : 2
ein Dihalogenid einer Thiophen^^-carbonsäure, die in 3- und 4-Stellung durch Kohlenwasserstoff- SO H
N = N
NH2 (3)
umsetzt, worin X und Y die angegebene Bedeutung haben. Mit Vorteil verwendet man für diese Umsetzung
Thiophen-l^-dicarbonsäurechlorid. Zu den
Aminoazofarbstoffen der Formel (3) gelangt man, wenn man diazotierte 2-Amino-naphthalin-4,8-disulfonsäure
mit einem Aminobenzol kuppelt, das die Substituenten X und Y der angegebenen Art
enthält. Als Beispiele für Azokomponenten seien erwähnt:
Aminobenzol,
l-Amino-2- oder -3-methylbenzol,
l-Amino-2,5- oder -2,6-dimethylbenzol,
l-Amino-2- oder -3-methoxybenzol,
l-Amino-2-äthoxybenzol,
J -Amino-2-/:i-oxyäthoxybenzol,
l-Amino-2-/i-methoxyäthoxy-5-methylbenzol,
l-Amino-2-/i-hydroxyäthoxy-5-methylbenzol
und insbesondere
l-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol.
l-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol.
Im übrigen können die Farbstoffe der Formeln (1), (2) und (3) nach an sich bekannten Methoden hergestellt
werden. Die Kupplung zu den Aminoazofarbstoffen erfolgt in saurem Medium, schwer
kuppelnde Amine können in Form ihrer o-Methansulfonsäuren gekuppelt werden mit nachfolgender
Abspaltung der Methansulfonsäuregruppe. Die Aminoazofarbstoffe werden zweckmäßig in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels mit dem Thiophendicarbonsäurehalogenid umgesetzt. Wie die Farbstoffe
selbst können auch die photographischen
Schichten, welche erfindungsgemäß mindestens einen Farbstoff der Formel (1) enthalten, in üblicher, an
sich bekannter Weise hergestellt und zur Erzeugung farbiger Bilder verwendet werden. Insbesondere
können die Farbstoffe der Formel (1) in einem Mehr-
Schichtenmaterial vorhanden sein, das auf einem Schichtträger eine mit grünblauem Farbstoff gefärbte,
selektiv rotempfindliche, darüber eine purpurgefärbte, selektiv grir; ,.rnpfindliche und schließlich
eine mit einem Farbstoff der Formel (1) gefärbte
blauempfindliche Schicht enthält.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
12 Milligramm Farbstoff der Fomel
SO,H
O—CH
N=N
SO1H
0-CH3
CH,
SO3H
N=N
SO3H
werden in 2 ecm destilliertem Wasser bei 700C
gelöst, auf 400C abgekühlt und zu 3,5 ecm einer
6%igen wässerigen Gelatine von 400C gegeben. Dazu gibt man 3,3 ecm einer Gelatinesilberbromidemulsion
von 400C. Gegebenenfalls fügt man noch 1 bis 2 ecm einer wässerigen Lösung eines Netzmittels,
z. B. Saponin, und eines Härtungsmittels, z. B. Dimethylolharnstoff hinzu. Dieses Gemisch
wird auf eine Glasplatte von 13 · 18 cm gegossen und getrocknet.
Dann wird hinter einem Stufenkeil belichtet, das Silberbild in einem l-Methylamino-4-hydroxybenzolsulfat-Hydrochinonentwickler
entwickelt und fixiert.
In einem Bad, das in 1000 Volumteilen 30 bis 100 Volumteile 32%ige Salzsäure, 40 bis 120 Teile
Kaliumbromid, 30 bis 50 Teile Thioharnstoff und 0,001 bis 0,01 Teile 2-Amino-3-hydroxyphenazin
enthält, wird der Bildfarbstoff in Abhängigkeit von der vorhandenen Silbermenge ausgebleicht. Anschließend
wird überschüssiges Silber in einem Bad, das in 1000 Volumteilen 100 Teile Natriumchlorid,
100 Teile krist. Kupfersulfat und 50 Volumteile 37%ige Salzsäure enthält, entfernt. Am Schluß
wird wie üblich fixiert. Man erhält einen gelben Farbkeil, der ein zum ursprünglichen Silberkeil
gegenläufiges Bild darstellt und an den Stellen der ursprünglich größten Silberdichte rein weiß gebleicht
ist. Ein solches Gelbbild kann auch Teil eines Mehrfarbenmaterials sein, wobei man zweckmäßig
die Gelatinemengen den gewünschten Schichtdicken anpaßt.
Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man an Stelle des Farbstoffes der Formel (4) andere symmetrische
Disazofarbstoffe verwendet, die entsprechend der Formel (1) folgende Reste enthalten:
CH3
1. -N =
NH-
NH-
O —CH2-CH2-OH
6. — N = N —^~y— ΝΗ —
Ο—CH2-CH2-O-ICH3
7. -N = N-^
>-ΝΗ —
8. -N = N
9.'—N = N
CH3
0 — CH2 — CH2 — OH
NH-
NH
CH,
Der Farbstoff der Formel (4) kann wie folgt hergestellt werden: 60,6 Teile 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure,
als Natriumsalz vorliegend, werden in 1000 Teilen Wasser gelöst, mit Eis auf O1C
gebracht und mit 65 Teilen 37°/oiger Salzsäure und 14 Teilen Natriumnitrit auf übliche Weise diazotiert.
30,5 Teile 2-Methoxy-5-methyl-l-aminobenzoI werden bei 60 bis 70 C in 300 Teilen Wasser und 30 Teilen
37%iger Salzsäure gelöst und mit Eis auf 5CC
gekühlt und zur Lösung der Diazoverbindung gegeben. Man rührt 24 Stunden bei Temperaturen
von 8 bis 15°C; innerhalb dieser Zeit ist die Kupplung
zum Aminomonoazofarbstoff beendet. Durch Abstumpfen der Mineralsäure mit Natriumacetat
kann die Kupplungszeit verkürzt werden. Man erwärmt die saure Suspension des Monoazofarbstoffes
auf 65 C und filtriert danach bei 3O0C.
Der Niederschlag des Monoazofarbstoffes wird in 1000 Teilen Wasser suspendiert und mit Natriumcarbonat
zuerst unter Neutralisation gelöst und dann auf schwach natriumcarbonatalkalische Reaktion
gebracht. Die Lösung wird auf 25 ±2°C erwärmt und mit 30 Teilen krist. Natriumacetat
versetzt. Dazu gibt man 22 bis 24 Teile Thiophen-2,5-dicarbonsäuredichlorid,
gelöst in 100 Teilen Aceton. Die Reaktion erfolgt im Verlauf von 15 bis 20 Stunden bei 250C. Erforderlichenfalls wird
durch Zusatz von Natriumhydroxyd der pH-Wert bei 9 bis 9,4 gehalten. Nach Beendigung der Kondensation
erwärmt man auf 65° C und gibt 12 Teile Natriumcarbonat zu. Nach dem Abkühlen auf
400C wird filtriert, und aus dem Kondensat werden
mit Äthanol und Aceton Nebenprodukte ausgewaschen. Danach wird der Farbstoff getrocknet.
Gegebenenfalls kann der Farbstoff praktisch völlig salzfrei hergestellt werden, indem man die noch
feuchte Paste erneut mit destilliertem Wasser -inrührt,
auf 50 C erwärmt und mit wenig Kaliumacetatlösung die Suspension besser filtrierbar macht.
Danach wird filtriert, im Preßkuchen das Kaliumacetat durch Auswaschen mit Alkohol entfernt und
getrocknet.
Die weiteren Farbstoffe der Nr. 1 bis 9 können in analoger Weise erhalten werden.
Auf einem mit Haftschicht versehenen weißopaken Acetatfilm werden nacheinander folgende Schichten
aufgetragen:
1. Rotempfindliche Silberbromidemulsion in Gelatine, die den grünlichblauen Farbstoff der Formel
0-CH3
HO NH-OC
0-CH, HO3S enthält.
2. Farblose Gelalineschicht ohne Silberhalogenid.
3. Grünempfindliche Silberbromidemulsion in Gelatine, die den Purpurfarbstoff der Formel
NH2
NH-CO —HN
SO3H
SO3H
SO, H
enthüll. .
SO,H
4. Gelbfilterschicht, die den Farbstoff der Formel
CH2
CH2
CH = C
enthält.
5. Blauempfindliche Silberbromidemulsion in Gelatine, die den gelben Farbstoff der Formel (4) enthält.
5. Blauempfindliche Silberbromidemulsion in Gelatine, die den gelben Farbstoff der Formel (4) enthält.
Die Gelatineschichten können noch Zusätze, wie Netzmittel, Härtungsmittel und Stabilisatoren, für
das Silberhalogenid enthalten. Im übrigen wird so gearbeitet, daß die einzelnen Schichten je Quadratmeter
Film 0,5 g des jeweiligen Farbstoffes und die 1 bis 1,2 g Silber entsprechende Menge Silberbromid
enthalten.
Diesen Film belichtet man unter einem farbigen Diapositiv mit rotem, grünem und blauem Kopierlicht.
Hierauf wird die Kopie nach folgender Vorschrift entwickelt:
1.-6 Minuten entwickeln in einem Bad, das im Liter Wasser 50 g wasserfreies Natriumsulfat,
0,2 g l-Phenyl-3-pyrazolidon, 6 g Hydrochinon,
35 g wasserfreies Natriumcarbonat, 4 g Kaliumbromid und 0,3 g Benztriazol enthält;
2. 5 Minuten wässern;
3. 6 Minuten fixieren in einer Lösung von 200 g Natriumthiosulfat krist. und 20 g Kaliummetabisulfit
in 1 1 Wasser;
4. 5 Minuten wässern;
5. 3 bis 12 Minuten farbbleichen mit einer Lösung, die im Liter Wasser 50 bis 80 g Kaliumbromid,
40 bis 80 g Thioharnstoff, 35 bis 80 g 30°/0ige
Schwefelsäure und gewünschtenfalls 0,01 g 2-Amino-3-oxyphenazin enthält;
6. 10 Minuten wässern;
7. 5 Minuten Restsilber bleichen mit einer Lösung von 60 g krist. Kupfersulfat, 80 g Kaliumbromid
und 15 ml 30%iger Salzsäure im Liter Wasser;
8. 5 Minuten wässern;
9. 5 Minuten fixieren wie unter 3. angegeben;
10. 5 Minuten wässern.
10. 5 Minuten wässern.
Man erhält ein lichtbeständiges, dokumentenechtes, positives Aufsichtsbild.
An Stelle des Farbstoffes der Formel (4) können auch die Gelbfarbstoffe Nr. 1 bis 9 der Tabelle in
die blauempfindliche Schicht eingearbeitet werden, wobei man ähnlich gute Ergebnisse erzielt.
Es wird verfahren wie in den Beispielen 1 oder 2. An Stelle des gelben Farbstoffes der Formel (4)
wird jedoch ein Farbstoff der Formel
H3C CH3
SO3H 0-CH3 V ζ Ο —CH3 SO3H
N = N
SO3H
—Οό
CH
(8)
SO3H
verwendet. Dieser Farbstoff wird analog hergestellt, wie im Beispiel 1 beschrieben, nur daß an Stelle von
20 bis 24 Teilen Thiophen-2,5-dicarbonsäuredichlorid 25 bis 28 Teile 3,4-Dimethyl-thiophensäure-2,5-dicarbonsäuredichlorid
eingesetzt werden.
Claims (3)
1. Photographische Materialien für das Silberfarbbleichverfahren, die Silberhalogenidemulsionsschichten
und ausbleichbare gelbe Disazofarbstoffe enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff
der Formel
SO,H
N=N-< V-NH-OC-C C—CO—HN-<
^N=N
γ S γ
SO3H
SO1H
SO3H
809648/1846
ίο
entspricht, worin X ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe; eine Alkoxygruppe, eine Hydroxyalkoxygruppe
oder eine Alkoxyalkoxygruppe, Y ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und Z ein Wasserstoffatom
oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet.
2. Photographische Materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten einen
Farbstoff der Formel
SO,H
N=N
HC
Il
NH-OC-C
-CH
C—CO-HN
C—CO-HN
SO,H
N=N
SO,H
SO.H
enthalten,
3. Photographische Materialien nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten den Farbstoff
der Formel
SO3H
)—CH
N=N
SO3H enthalten.
9-CH3
C—CO—HN
SO3H
CH3
SO,
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