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Knüppelschleifmaschine Die Erfindung betrifft eine Knüppelschleifmaschine
zum Entfernen der in einer vorausgehenden Prüfeinheit auf der Knüppeloberfläche
markierten Fehler unter Verwendung zweier in Knüppeldurchlaufrichtung aufeinanderfolgender
Schleifgruppen, von denen jede mehrere Schleifaggregatpaare zum gegebenenfalls gleichzeitigen
Schleifen zweier Knüppelflächen enthält.
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Bei einer derartigen, bekannten Knüppelschleifmaschine sind zwei Schleifaggregate
eines Schleifaggregatpaares an gegenüberliegenden Seiten des zu schleifenden Knüppels
angeordnet. Jedes Schleifaggregat weist einen Antriebsmotor und eine Schleifscheibe
auf, die mit ihrer im Durchmesser die zu schleifende Knüppelseite ganz überdeckenden
Planseite zum Ausschleifen gegen die Knüppeloberfläche gedrückt wird. Um große Schleiftiefen
zu erreichen, sind mehrere Schleifaggregate in Vorschubrichtung des Knüppels hintereinander
angeordnet. Für die Behandlung z. B. eines Vierkantknüppels sind die Schleifaggregate
einer anderen Schleifgruppe dazu um 90° versetzt angeordnet. Die Schleifaggregatpaare
der beiden Schleifgruppen sind in Vorschubrichtung des Knüppels in der Knüppelschleifmaschine
wechselweise versetzt. Mit dieser Knüppelschleifmaschine ist es also möglich, gleichzeitig
zwei Knüppelflächen zu schleifen. Da jedes Schleifaggregatpaar aber die gesamte
Knüppelbreite und Knüppellänge überstreicht, wird beim Fehlerausschliff neben dem
fehlerhaften Material auch gesundes Material ausgeschliffen.
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Bei anderen Knüppelschleifmaschinen, deren Schleifscheiben nicht plan
auf die Knüppaloberfläche aufgesetzt werden, sondern deren Schleifscheiben mit ihrer
Umfangsfläche die Knüppelseite behandeln, kann eine schmalere Schleifspur auf dem
Knüppel erzeugt werden. Ist der Fehler schmal und wird er von der schmalen Schleifspur
überdeckt, dann genügt ein einmaliger Durchlauf durch die Maschine. Ist der Fehler
aber breiter als die von der Schleifscheibe erzeugte Schleifspur, dann ist ein mehrmaliger
Durchlauf durch die Knüppelschleifmaschine erforderlich. Um die Schleifspur zu vergrößern,
ist bereits vorgeschlagen worden, die Schleifscheibe schräg zur Durchlaufrichtung
des Knüppels zu stellen. In beiden Fällen wird aber durch die über die gesamte Knüppellänge
durchgezogene Schleifspur neben fehlerhaftem Material auch gesundes Material ausgeschliffen.
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Im übrigen ist es bekannt, bei Knüppelschleifmaschinen die Zustellung
der Schleifaggregate durch pneumatische Einrichtungen vorzunehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Knüppelschleifmaschine
der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß mit ihr in kontinuierlicher
Bearbeitung selbsttätig nur die Fehlerstellen in den Oberflächen von Knüppeln bei
minimaler Abtragung des gesunden Materials beseitigt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schleifaggregatpaare
der über und unter dem spießkant einlaufenden Knüppel angeordneten Schleifgruppen
zum selbsttätigen, streifenweisen Ausschleifen der streifenweise markierten Fehler
gestaffelt angeordnet sind und zum Steuern der Aggregate eine der Streifen- und
Schleifaggregatzahl entsprechende, aus Fotozellen bestehende Abtasteinrichtung vorgesehen
ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Walzerzeugnis nur an den Stellen
flächenweise behandelt, an denen eine Fehlerstelle durch die Abtasteinrichtung festgestellt
worden ist. Da das Abtasten und Ausschleifen der Knüppel längs Streifen, in die
die Breite aufgeteilt ist, erfolgt und die Schleifaggregate nur an den Fehlerstellen
angesetzt werden, ist gewährleistet, daß der Ausschliff örtlich auf die innerhalb
eines Längsstreifens liegende, schadhafte Stelle beschränkt wird und damit gesundes
Material nicht mit ausgeschliffen wird. Durch die gestaffelte Anordnung der Schleifaggregate
wird jede Knüppeloberfläche in der Breite des festgestellten Fehlers lückenlos ausgeschliffen.
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In einer Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Schleifaggregate
zur an sich bekannten Schrägstellung der Schleifangriffslinie der Schleifscheiben
verdrehbar sind. Damit erzielt man einerseits eine breite, die Streifen etwas überdeckende
Schleifspur, zum anderen aber auch, daß die Schleifscheibe gleichmäßig auf ihrer
gesamten Breite abgenutzt wird. Durch die Schrägstellung wird nämlich vermieden,
daß die Schleifscheibe im Falle, daß sie an einer Kante eines Knüppels nur mit halber
Breite auf den Knüppel aufgesetzt wird, sich einseitig abnutzt.
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Zum an sich bekannten pneumatischen Zustellen der Schleifaggregate,
das, um die Schleifscheibe nicht
zu zerstören, sanft erfolgen muß,
ist nach einem weiteren Vorschlag der- Erfindung je ein mit einem Ölbremszylinder
kombinierter Preßluftzylinder vorgesehen, dessen Kolbenstange an einem um einen
Bolzen schwenkbaren Hebel angreift, der mit einem Zapfen eines Ringes verbunden
ist, der an in einer Büchse geführten Säule sitzt.
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Damit in Abhängigkeit von der Abnutzung der Schleifscheibe einer Schleifeinheit
bekanntlich auch die Drehzahl der Schleifscheibe erhöht wird und damit die Schleifgeschwindigkeit
konstant gehalten wird, ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung die Schleifscheibe
jedes Schleifaggregates durch einen von einer Ölpumpe gespeisten Hydromotor angetrieben,
deren Fördermenge in bekannter Abhängigkeit vom durch den Scheibenverschleiß bedingten
Zustellweg über elektrische Schaltglieder zur Drehzahländerung der Schleifscheibe
stufenweise verstellbar ist. Auf diese Weise wird der Hydromotor in Abhängigkeit
vom Scheibenverschleiß mit immer höherer Drehzahl betrieben, so daß die Schleifgeschwindigkeit
der Schleifscheibe unabhängig von ihrer Durchmesserabnahme konstant gehalten wird.
Die gleiche Schleifgeschwindigkeit unabhängig vom Durchmesser der Schleifscheibe
ist für den Ausschliff eines Fehlers von großer Wichtigkeit. Erstreckt sich nämlich
der Fehler über die Breite von mehreren Schleifscheiben, dann würde bei ungleicher
Schleifgeschwindigkeit der Fehler an der Schleifscheibe mit der größten Schleifgeschwindigkeit
schneller ausgeschliffen werden als an den Schleifscheiben mit den geringeren Schleifgeschwindigkeiten.
Dies soll auf jeden Fall vermieden werden. Zum anderen würden bei ungleicher Schleifgeschwindigkeit
verschieden tiefe Schleifspuren erzeugt werden, die beim weiteren Auswalzen der
Knüppel zu Faltenwürfen führen können.
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Diese Gegenstände der Unteransprüche sind jedoch nur im Zusammenhang
mit dem Hauptanspruch von Bedeutung.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt F i g. 1 eine Knüppelschleifmaschine
in Aufsicht, F i g. 2 eine erste Schleifgruppe der Knüppelschleifmaschine nach F
i g. 1 in Vorderansicht, F i g. 3 eine zweite Schleifgruppe der Knüppelschleifmaschine
nach F i g. 1 in Vorderansicht und F i g. 4 die Knüppelschleifmaschine nach F i
g.1 im Querschnitt aus der Sicht der Pfeile C-D.
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Die erfindungsgemäße Knüppelschleifmaschine besteht aus zwei Schleifgruppen
7,10. Für den Transport der geprüften und fehlermarkierten Vierkant knüppel
über einen V-Rollgang weist die Knüppelschleifmaschine drei Treibaggregate 2, 3,
4 auf. Hinter den Treibaggregaten 2, 3 sind aus Fotozellen 5, 6, 8, 9 bestehende
Abtasteinrichtungen für die Fehlermarkierungen vorgesehen. Zur Steuerung der Schleifaggregate
sind die Fotozellen 5, 6, 8, 9 in nicht dargestellter Weise über ein Magnetband
für eine wegabhängige Zustellverzögerung mit den Schleifaggregaten gekuppelt.
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Jedes der eine Knüppelseite bearbeitenden, gestaffelt angeordneten
Schleifaggregate weist einen von einer nicht dargestellten Ölpumpe gespeisten Hydromotor
12 und eine von dem Hydromotor 12 über eine Welle und Kegel- und Zahnräder 34, 35
angetriebene Schleifscheibe 14 auf. Die Kegel- und Zahnräder 34, 35 und die Schleifscheibe
14 sind in einem an einer Säule 16 angeflanschten Getriebekasten 15 gelagert.. Die
Säule 16 selbst ist in einem mit einer BronzeBuchse 18 ausgerüsteten Klotz 17 gelagert,
so daß das Schleifaggregat mittels eines an der Säule 16 befestigten Hebels 20 um
etwa 70° verdrehbar ist.
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Für die axiale Zustellung des Schleifaggregates ist ein mit einem
ölbremszylinder 22 kombinierter Preßluftzylinder 21 vorgesehen. Die Kolbenstange
des Preßluftzyhnders 21 greift an einem mit einem Bolzen 24 schwenkbar gelagerten
Hebel 23 an, der mit der in der Büchse 18 geführten Säule 16 über einen drehbar
gelagerten, mit Zapfen 26 versehenen Ring 25 angreift. Der Bolzen 24 und
der mit dem Ölbremszylinder 22 kombinierte Preßluftzylinder 21 sind an einer gemeinsamen
Halterung 27 gelagert, welche mit dem Klotz 17 verbunden ist.
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An einer Traverse 28 der Kolbenstange des Preßluftzylinders 21 ist
eine Steuerstange 29 mit Schaltnocken 30 befestigt. Dem Schaltnocken 30 sind drei
Mikroschalter 31 zugeordnet, die je nach dem zu schleifenden Querschnitt für die
Nullage des Schleifaggregates in ihrer Höhe über eine Spindel 32 und ein
Kegelradpaar 33 von Hand einstellbar sind.
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Das Ausschleifen der fehlersignierten Knüppel erfolgt auf folgende
Weise: Der Spießkant in die Knüppelschleifmaschine einlaufende örtlich fehlersignierte
Knüppel wird von den am Eingang der Knüppelschleifmaschine gestaffelt angeordneten
Fotozellen 5, 6 kanalweise abgetastet. Die kanalweise abgetasteten. Fehler werden
auf ein Magnetband zwischengespeichert. In Abhängigkeit von der Distanz zwischen
der Fotozelle und dem Schleifaggregat des gleichen Kanals wird ein verzögertes Kommando
für die Zustellung an dieses Schleifaggregat gegeben. Sobald die Fehlerstelle beim
Transport des Knüppels das zugeordnete Schleifaggregat erreicht, wird dieses durch
das verzögerte Kommando zugestellt. Die Zustellung und damit der Ausschliff des
Fehlers dauert so lange an, wie das Kommando andauert. Erstreckt sich der Fehler
über die Breite von mehreren Schleifscheiben, dann wird ein entsprechendes Zustellkommando
auch an die anderen Schleifscheiben gegeben. Die Zustellung erfolgt aber in jedem
Falle für jedes Schleifaggregat unabhängig und gezielt, so daß nur fehlerhaftes
Material abgenommen wird.
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Da die Fördermenge der Ölpumpe in Abhängigkeit vom Scheibenverschleiß
über dieSchaltglieder 30, 31 stufenweise veränderbar ist und damit die Drehzahl
der Schleifscheibe 14 ständig erhöht werden kann, ist gewährleistet, daß die Schleifgeschwindigkeit
vom Scheibendurchmesser weitgehend unabhängig ist. Die gleiche Schleifgeschwindigkeit
ist für ein gleichmäßiges Ausschleifen mit mehreren Schleifaggregaten äußerst wichtig.
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Da jedes Schleifaggregat eine Einheit bildet, kann es auch einzeln
ausgetauscht werden.
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Während in der erfindungsgemäßen Knüppelschleifmaschine in der ersten
Schleifgruppe der spießkant einlaufende Knüppel an seinen beiden Oberseiten fehlerausgeschliffen
wird, wird er in der zweiten Schleifgruppe an seinen beiden Unterseiten behandelt.