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Kreismesserschleifmaschine Zum Schneiden von Polware, Genuakord oder
auch Manchester genannt, bedient man sich bei den bekannten Kordschneidemaschinen
kreisförmiger dünner Stahlmesser, mit denen sämtliche Polschläuche der Ware zugleich
aufgeschnitten werden. Diese Messer müssen von Zeit zu Zeit geschliffen und dabei
gleichzeitig egalisiert, also auf gleichen Durchmesser und gleiche Rundung gebracht
werden. Hierfür sind Maschinen bekannt, bei welchen ein ganzer Satz Messer unter
Zwischenfügung von Zwischenringen auf zwei Messerwellen aufgesteckt wird. Diese
angetriebenen Messerwellen werden durch Kurbeltrieb in Schlittenlagern vor und zurück
bewegt, wobei die Messer bei der Vorwärtsbewegung einen rotierenden zugeschärften
Schleifstein passieren, der zwischen je zwei Messer eingreift und den Kreismessern
neuen Schliff gibt. Die Schleifscheibe bzw. der Schleifsupport wird nach jedem Rückgang
der Messerwellen über eine Gewindespindel durch einen aus Sperrädern und Sperrklingen
bestehenden Schaltmechanismus seitlich verschoben, so daß beim nächsten Vorgang
der Messerwellen die Schleifscheibe in die Lücke der beiden nächsten Kreismesser
eingreift. Ein Satz Kreismesser besteht z. B. aus 36o Kreismessern, die auf zwei
Wellen verteilt auf jeder Welle r8o Kreismesser ergeben. Es ist verständlich, daß
die geringsten Ungleichheiten in der Stärke der Messer zu Teilungsdifferenzen führen,
deren Ausgleich viel Arbeit erfordert. Auch der geringste Seitenschlag in den Zwischenringen,
die zwischen den Messern sitzen, verursacht bei der großen Anzahl der aneinandergeschobenen
Messer und Zwischenringe sehr leicht ein Verwerfen der Messerwelle: Außerdem ist
die Einregulierung des Schaltmechanismus nur durch besonders geschulte Fach-
Leute
möglich, da andernfalls bei nicht genau übereinstimmender Verschiebung des Schleifsupports
mit der Teilung der Messer auf den Messerwellen die Kreismesser verdorben werden.
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Bevor dieses Schleifen erfolgen kann, ist es notwendig, daß sämtliche
Messer, die für einen Satz vollkommen gleich sein müssen, entweder auf einer an
der gleichen Maschine angebrachten Einrichtung auf gleichen Durchmesser geschliffen
(egalisiert) werden, oder es muß dieser Vorgang auf einer Drehbank oder Schleifmaschine
vorgenommen werden.
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Den erwähnten Schwierigkeiten zu begegnen, ist die Aufgabe, welche
der Erfindung zugrunde liegt. Die Erfindung bezieht sich also auf eine Kreismesserschleifmaschine
zum Schleifen eines vollständigen Satzes von Kordschneidmessern und besteht in der
Hauptsache darin, daß die Kreismesser mit untereinander gleichem Abstand auf mehrere
(beispielsweise sechs) in einem Tambour kreisförmig angeordnete Messerwellen aufgespannt
und die Messersätze der einzelnen Wellen gleichmäßig fortschreitend derart gegeneinander
versetzt sind, daß die bei der Drehung des Tambours aufeinanderfolgenden Messer
auf einer Schraubenlinie liegen, wobei der Vorschub der Schleifscheibe mit der Steigung
dieser Scheibenlinie übereinstimmt. Die Steigung der Schraubenlinie wird vorteilhaft
durch im Drehsinn zunehmende Bundhöhen der Messerwellen und durch unter sich gleiche
Abstandsringe von der Stärke einer Schraubenganghöhe bestimmt und gesichert. Der
maschinelle Schleifvorgang wird zweckmäßig dadurch erzielt, daß die Drehrichtung
des Tambours (Messertrommel) und der Vorschubspindel des Schleifsupports, welche
die gleiche Ganghöhe wie die Schraubenlinie der Messer aufweist, am Ende jedes Schleifdurchganges
selbsttätig umschaltbar ist.
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Das Egalisieren der Messer läßt sich auf der gleichen Maschine bewerkstelligen.
Zu diesem Zweck ist Vorkehrung getroffen, daß die Drehung der Messertrommel gesondert
ausgeschaltet und die Trommel festgestellt werden kann. Um das abwechselnde Einrichten
der Maschine zum Egalisieren und Schleifen zu vereinfachen, kann die zum Egalisieren
dienende flache Schleifscheibe zusammen mit ihren Haltemitteln vorteilhaft vom Schleifsupport
lösbar sein und während ihrer Nichtbenutzung an eine Ruhestelle gebracht werden,
die zweckmäßig durch den Lagerhals des ihr benachbarten Schleifwellenlagers gebildet
wird.
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Eine Maschine mit den Merkmalen der Erfindung weist gegenüber den
bekannten Kreismesserschleifmaschinen eine Reihe wesentlicher Vorteile auf. Durch
die Verteilung des gesamten Messersatzes von 36o Messern auf sechs Schleifwellen
befinden sich auf jeder Schleifwelle nur 6o Messer gegenüber i8o Messer bei den
bekannten Ausführungen. Die Maschine erhält dadurch eine kurze, gedrungene Ausführung,
die ohne weiteres fertig montiert arbeitsfähig zum Versand gebracht werden kann.
Da jede Messerwelle gegenüber den bekannten Ausführungen nur den dritten Teil der
Messer trägt, sind auch die Möglichkeiten der Ungenauigkeiten um das Dreifache verringert,
und es ist größere Genauigkeit und besseres Schleifen der Messer gewährleistet.
Infolge der geringen Anzahl der Zwischenringe ist auch die Verspannungsmöglichkeit
durch Seitenschlag erheblich gemindert, was sich ebenfalls günstig auf einen einwandfreien
Schliff auswirkt.
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Id der Zeichnung ist eine Kreismesserschleifmaschine gemäß der Erfindung
durch ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht
und Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine, Fig. 3 die Anordnung der Messer auf
einer Welle beim Egalisieren, Fig. 4 die Anordnung der Kreismesser auf den Messerwellen
beim Schleifen, Fig. 5 eine Ansicht der Schleifsupporteinrichtung von vorn und Fig.
6 den Schleifsupport von der Seite gesehen. In den beiden Gestellwänden i und 2
ist die Trommelwelle 3 gelagert. Sie trägt auf der rechten Seite den fest angeordneten
Trommelstern 4 und auf der linken Seite den verschiebbaren Stern 5, der durch das
Handrad 6 festgestellt werden kann. In den beiden Trommelsternen 4 und 5 sind im
Kreis angeordnet sechs Messerwellen 7 vorgesehen. Sie sitzen in dem rechten Trommelstern
4 drehbar, aber gegen Verschiebung gesichert und sind in dem linken Trommelstern
5 ebenfalls drehbar gelagert, doch kann der Trommelstern 5 nach Lösen des Handrades6
nach links zur Seite geschoben werden, um das Aufschieben der Kreismesser 8 auf
die Messerwellen 7 unter Zwischenfügung der Zwischenringe 9 zu ermöglichen. Die
Messer und Zwischenringe werden dann auf den Messerwellen durch Anziehen der Mutter
io und der Gegenmutter 11 festgespannt. Die Messerwellen erhalten durch die an jeder
rechten Seite der Messerwelle angebrachte Keilriemenscheibe 12 ihren Antrieb direkt
vom Motor 13, der auch gleichzeitig die Schleifwelle mittels Keilriemen antreibt,
auf welcher der Schleifsupport 14 in Achsrichtung verschiebbar ist. Der Schleifsupport
14 ist in hebelartigen Lagern 15 und 16 (Fig. 5 und 6) schwenkbar gelagert und kann
nach Lösen der Knebel i9 durch Betätigung des Handrades 17 über die Schraubentriebe
18 parallel mehr oder weniger gegen die Messertrommel artgestellt werden.
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Der Schleifsupport wird durch die Vorschubspindel 2o seitlich verschoben
und trägt die zugeschärfte Schleifscheibe 21. Die auf der rechten Seite dargestellte
flache Schleifscheibe 22 ist beim normalen Schleifvorgang vom Support gelöst und
auf den Lagerhals des rechten Schleifspindellagers in Ruhestellung gebracht, wie
in Fig. 5 punktiert dargestellt. Durch den Motor 23 mit durch Übersetzung verringerter
Abtriebsdrehzahl wird nun mittels Keilriementriebs über die Zahnräder 24 und 25
der Messertrommel (Tambour) eine Drehbewegung erteilt, welche durch Zahnrad 26 und
27 gleichzeitig auf die Spindel 2o des Schleifsupports übertragen wird, und zwar
in der Weise, daß bei einer Umdrehung der Messertrommel auch die Spindel
des
Schleifsupports eine Umdrehung ausführt. Dei Motor 23 zum Antrieb der Messertrommel
und dei Schleifspindel ist durch ein Wendeschütz in der Drehrichtung umkehrbar.
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Die Maschine besitzt ferner die Schaltstange 2E mit den Anschlägen
29 und 3o. Der Ansatz 31 des Schleifsupports 14 stößt bei seiner Hinundherbewegung
an diese Anschläge. Dadurch wird über einen Endschalter die Drehrichtung des Motors
23 umgekehrt, so daß die Messertrommel sowie die Schleifspindel 2o dann jeweils
ihre Drehrichtung ändern.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Soll ein Satz Kreismesser,
z. B. 36o Stück, geschliffen und egalisiert werden, so wird hierfür der Trommelstern
5 nach Lösen des Handrades 6 nach links geschoben, so daß die Messerwellen am linken
Ende frei werden. Der gesamte Satz Kreismesser wird nun, wie Fig. 3 zeigt, ohne
Benutzung von Zwischenringen auf eine Messerwelle aufgeschoben und unter Benutzung
der Endscheiben 32, 33, der Distanzbuchse 34 und der Muttern io, i i festgespannt.
Die Messertrommel wird nun so gedreht, daß diese .Messerwelle in Schleifstellung
zum Schleifsupport steht, und in dieser Stellung wird die Messertrommel mittels
der Sperreinrichtung 35 gegen Drehung gesichert. Der flache Schleifstein 22 wird
von seiner Ruhestellung (Fig. 5, punktierte Lage) auf den Schleifsupport aufgebracht
und festgespannt. Die zwangsl,-iufige Drehbewegung der Spindel 2o des Schleifsupports
wird durch Auslösen eines Schaltknopfes ausgeschaltet, so daß die Spindel mittels
des Handrades 36 gedreht werden kann. Nachdem der Motor 13 eingeschaltet ist, werden
die Messerwellen 7 und damit auch die mit dem kompletten Satz Messer bestückte Messerwelle
in Drehung versetzt; gleichzeitig wird die Schleifscheibenwelle angetrieben. Mittels
Handrades 17 wird jetzt nach Lösen der Knebel i9 der Schleifsupport an die Messerwelle
herangeführt, bis die Schleifscheibe 22 die Kreismesser berührt. Von Hand wird nun
durch das Handrad 36 die Schleifscheibe an den Kreismessern vorbeigeführt und nach
Bedarf mit dem Handrad 17 weiter zugestellt, bis der gesamte Kreismessersatz einwandfrei
rund ist und sämtliche Messer auf gleichen Durchmesser gebracht sind. Dann wird
der Motor 13 abgestellt, der Trommelstern 5 wird nach Lösen des Handrades 6 wieder
zur Seite geschoben und der gesamte Messersatz von der Messerwelle abgezogen.
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Nunmehr werden die Kreismesser, wie in Fig. 4 dargestellt, unter Benutzung
der Zwischenringe 9 auf die sechs Messerwellen aufgebracht. Aus Fig. 4 ist ersichtlich,
daß die Messerwelle 71 nur einen Bund von io mm, jede weitere Messerwelle einen
um i min stärkeren Bund aufweist. Es ergibt sich damit für die sechs Messerwellen
eine Differenz in der Stellung der Messer um insgesamt 6 mm, entsprechend der Spindelsteigung
des Schleifsupports. Da die Spindel des Schleifsupports und der Messertrommel die
gleiche Drehzahl haben, verläuft die Schleifbahn des zugeschärften Schleifsteins
21 genau in der Schraubenlinie der aufgesteckten Kreismesser, so daß sich ein ununterbrochener
Schleifgang beim Drehen des Trorrimelsterns vom Anfang bis zum Ende des Satzes ergibt.
Nachdem der Schleifsupport den ganzen Satz durchlaufen hat, stößt er mit seinem
Anschlag 31 gegen die Anschläge 29 bzw. 30, worauf der Drehsinn des Trommelsterns
und der Schleifspindel gewechselt wird und sich der Schleifvorgang in umgekehrter
Richtung wiederholt. Der Vorgang wird fortgesetzt, bis das Schleifen beendet ist.
Die Zustellung während des Schleifens erfolgt in gleicher Weise wie beim Egalisieren
durch Drehen am Handrad 17, während durch die Knebel i9 die betreffende Stellung
arretiert und gesichert wird.
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Nach dem Schleifen wird der Motor 23 abgeschaltet, und es wird Messerwelle
nach Messerwelle in die zum Abziehen der Messer geeignete Stellung gebracht, wobei
die Stellung mittels der Arretiervorrichtung 35 gesichert wird.
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Die beschriebene Maschine ist nur das Beispiel für eine Ausführungsform.
So kann etwa der Antrieb der einzelnen Messerwellen statt durch einen Keilriemen
auch durch Zahnradübertragung erfolgen, obgleich des geräuschlosen Laufens wegen
der Keilriementrieb vorzuziehen ist. Ferner kann der Antrieb statt durch zwei Motoren
auch durch einen Motor in Verbindung mit einem entsprechend ausgebildeten Übersetzungstrieb
erfolgen. Die dargestellte Anzahl von sechs Messerwellen kann ebenfalls anders gewählt
sein, so daß weniger oder auch mehr als sechs Messerwellen verwendet werden. Es
sind noch vielerlei Abwandlungen in der Ausführung der Maschine denkbar, ohne daß
das Wesen der Erfindung hierdurch beeinträchtigt würde.