-
Verfahren und Einrichtung zum Bearbeiten von Flächen mit einem umlaufenden
Werkzeug Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Bearbeiten
von Flächen mit einem umlaufenden Werkzeug, das außer seiner Eigendrehung und der
quer zu seiner Achse .erfolgenden Vorschubbewegung in Richtung der Fläche auch noch
eine zusätzliche Bewegung in Richtung auf die Fläche zu und von dieser fort ausführt.
-
Es ist eine Fräsmaschine insbesondere zum Fräsen von Schlitzen oder
Nuten mittels walzenförmiger bzw. Fingerfräser bekannt, bei welcher der Fräser außer
seiner Drehung um seine Achse und einer quer zu seiner Achse erfolgenden Vorschubbewegung
in Richtung des zu bearbeitenden Schlitzes oder der zu bearbeitenden Nut noch eine
hin und her gehende Zusatzbewegung senkrecht zur vorgenannten Vorschubrichtung ausführt.
Diese Zusatzbewegung erfolgt dabei in einer Geraden senkrecht zur Nutwandung oder
in einem kurzen Kreisbogen von geringer Pfeilhöhe mit schroffer Umkehr an jedem
Ende der Amplitude der Zusatzbewegung. Aufgabe dieser bekannten Maschine ist es
u. a., Nuten von größerer Nutbreite, als dem Durchmesser des z. B. abgenutzten oder
abgeschliffenen Fräsers entspricht, zu erzeugen. Das erfindungsgemäße Verfahren
besteht demgegenüber darin, daß die Zusatzbewegung der Bahn eines in sich geschlossenen
Kreises folgt, wobei die zu bearbeitende Fläche eben oder beliebig gekrümmt sein,
kann.
-
Bei der vorbekannten Maschine entsteht die bearbeitete Fläche dadurch,
daß das gegenüber dieser Fläche oszillierende Werkzeug nahe nebeneinanderliegende
Zylinderabschnitte aus dem Werkstück fortnimmt, wobei die Scheitelpunkte dieser
Zylinderabschnitte durch geeignete Wahl des Vorschubs entlang der zu bearbeitenden
Fläche und der Frequenzzahl der Oszillation so nahe aneinandergelegt werden, daß
eine praktisch glatte Fläche von beliebigem Genauigkeitsgrad entsteht. Die Oszillation
erfolgt aber bei der vorbekannten Maschine durch eine relativ zum Werkstück entstehende
Zickzackbewegung, so daß beim jeweiligen Auftreffen des Werkzeugs auf das Werkstück
stets nur ,ein Zylinderabschnitt im wesentlichen (abgesehen von dem sehr geringen
-Einfiuß des Vorschubs) mit einem Radius gleich 'dem Werkzeugradius .fortgenommen
wird, während bei dem Verfahren nach der Erfindung der schneidende Werkzeugumfang
auf einem Zylinder oder je nach
Werkzeugform einem Kegeloder einem
sonstigen. Rotationskörper läuft, der um den Durchmesser der Kreisbahn der Zusatzbewegung,
also der Kreisbahn der Werkzeugachse, größer ist als der Durchmesser des Werkzeugs
selbst. Die nebeneinander entstehenden,in ihrer Aneinanderreihung die bearbeitete
Fläche ergebenden Zylinderabschnitte haben demnach schon bei gleicher Amplitude
der Zusatzbewegung senkrect zur zu bearbeitenden Fläche beim Verfahren nach der
Erfindung einen größeren Radius als -bei der vorbekannten Maschine. sie sind also
bei gleichem Abstand ihrer Scheitelpunkte flacher oder können bei gleicher Tiefe
einen größeren Abstand ihrer Scheitelpunkte haben als bei,der vörbekannten Maschine.
Es läßt sich so mengenmäßig mehr zerspanen oder bei gleicher Zerspanungsleistung
eine glattere Oberfläche erzielen. Das Fortnehmen flacher Zylinderabschnitte beim
erfindungsgemäßen Verfahren eingibt auch eine feinere Zerspanung und damit wieder
eine bessere Güte der Werkstückoberfläche und eine längere Schneidfähigkeit des.
Werkzeugs.
-
Eine in einer Kreisbahn erfolgende Zusatzbewegung arbeitet außerdem
ohne schroffe Umkehrstellen und daher ohne die ungünstigen Massenwirkungen der vorbekannten
Maschine mit ihren rasch wechselnden Bewegungsrichtungen der Zusatzbewegung. Mit
dem Verfahren nach der Erfindung können sogar Feinstbearbeitungen wirtschaftlich
vorgenommen werden.
-
Bei der vorbekannten Maschine bestreicht durch die Zusatzbewegung
der Werkzeugquerschnitt eine lediglich an den Enden halbkreisförmig geschlossene
längliche Figur, beim Verfahren nach der Erfindung dagegen einen vollen Kreis. Mit
dem Verfahren nach der Erfindung lassen sich außer eben verlaufenden Flächen auch
beliebig gekrümmte Flächen nach einer vorbestimmten Form bearbeiten, denn das Werkzeug
arbeitet dabei stets wie ein vollrundes Werkzeug, gleichviel, wie groß die Amplitude
der Zusatzbewegung ist. Es lassen sich also mit dem Verfahren nach der Erfindung
z. B. gekrümmte Nuten oder Schlitze mit durchweg gleichbleibender Breite. oder von
der Achse der Zusatzbewegungskreisbahn durchweg genau gleich weit abliegend2 gekrümmte
Flächen beliebiger Gestalt bearbeiten, auch wenn der Abstand der Fläche vorn Mittelpunkt
der Zusatzbewegung, z. B. infolge Abschliffs oder von vornherein entsprechend klein
gewähltem Werkzeug, größer ist als der Werkzeugradius.
-
Die Zusatzbewegung des Werkzeugs in der Bahn eines in sich geschlossenen
Kreises ist bei dem Verfahren nach der Erfindung dadurch erzielt, daß die Werkzeugtragspindel
exzentrisch in einer Außenhohlspindel liegt, wobei besonders zweckmäßig zwischen
Werkzeugtragspindel und Außenhohlspindel eine die Werkzeugtragspindel exzentrisch
aufnehmende, in der Außenhohlspindel exzentrisch lind. drehbar und in beliebiger
Drehlage feststellbar gelagerte Zwischenhohlspindel eingeschaltet sein kann. Die
Außenhohlspindel bestimmt die quer zu ihrer Achse erfolgende Vorschubbewegung in
Richtung der zu bearbeitenden Fläche nach, die Exzentrizität der Werkzeugtragspindel
gegen die Außenhohlspindel die vollkreisförmige Zusatzbewegung. Es ist bei Schleifmaschinen
und bei insbesondere zum Fräsen von Gewinden bestimmten Fräsmaschinen bekannt, die
Werkzeugtragspilzdelexzentrisch in einer Zwischenhohlspindel und diese exzentrisch
und in beliebiger Drehlage feststellbar in einer ganz langsamangetriebenen Außenhohlspindel
zu lagern, um die Exzentrizität der Werkzeugtragspindel gegenüber der Außenhohlspindel
einstellbar zu gestalten. Die Außenhohlspindel ist dabei in Arbeitsstellung konzentrisch
mit der zu bearbeitenden Fläche bzw. dem zu bearbeitenden Gewinde. Bei diesen vorbekannten
Einrichtungen findet aber keine Führung der Außeuhohlspindel quer zu ihrer Achse
entlang einer zu bearbeitenden Fläche statt, sondern die Außenhohlspindel steht
gegenüber der zu bearbeitenden Fläche mit ihrer Achse still, und es findet keine
auf das Werkstück zu und von diesem fort gehende, zu einem Vorschub zusätzliche
Bewegurig statt, sondern das Werkzeug bleibt mit der zu bearbeitenden Fläche stets
in Berührung. Mittel, um der Außenhohlspindel dem Werkstück gegenüber eine Bewegung
quer zu ihrer Achse zu erteilen, sind bei diesen bekannten Maschinen während des
Arbeitens des Werkzeugs an der zu bearbeitenden Fläche entweder ausgeschaltet (sie
dienen in dieseln Fall nur zur Zustellung des Werkzeugs auf Schneidtiefe), oder
es ist, während sie arbeiten, die Exzentrizität auf Null gestellt, so daß keine
Zusatzbewegung vorhanden ist.
-
Bei der eingangs, zuerstgenannten bekannten Maschine mit auf einer
Geraden oder einem schwach gekrümmten Bogen hin und her schwingenden Werkzeug ist
es auch bekannt, die Werkzeugtragspindel exzentrisch in einem Tragstück zu lagern,
das seinerseits exzentrisch in einer die oszillierende Zusatzbewegung ergebenden,
hin und her schwingenden, nicht aber sich durchlaufend drehenden, also in einer
auch eine zickzackförmige Zusatzbewegung ergebenden Welle sitzt.
-
Hinsichtlich der Ausgestaltung dner E_nr ichtung zur Ausübung des
Verfahrens nach der Erfindung ist es besonders zweckmäßig, wenn ebenfalls erfindungsgemäß
die Werkzeugtragspindel und die Außenhohlspindel von
einer gemeinsamen
Antriebswelle aus untrer Zwischenschaltung einer eine Querverschiebung zwischen
treibendem und angetriebenem Feil gestattenden Kupplung durch entsprechende Räderübertragungen
angetrieben sind. Es werden so die bei den vorbekannten Bau, arten doppelexzentrischer
Spindeln nötigen Riemenantriebe vermieden, und es ergibt sich so eine sehr gedrängte,
übersichtliche und einfache Bauart. Natürlich kann aber auch der Antrieb der- Außenhohlspindel
.und der Werkzeugtragspindel durch je einen beliebig gestalteten eigenen
Antrieb erfolgen.
-
Die vorgenannte Kupplung kann aus einer gewölbt unterschnittenen Nase
und einer in; allen Winkellagen im Querschnitt sie spielfrei überfassenden Nut in
dem die Werkzeugtragspindel antreibenden Maschinenteil bestehen. Es kann andererseits
zum Antrieb der Werkzeugspindel eine aus einer Scheibe mit einer radialen Nut und
einem darein eingreifenden Stein bestehende Kupplung vorgesehen sein..
-
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Einrichtung
nach der Erfindung und ein damit zu bearbeitendes Werkstück beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine derartige Einrichtung im Aufriß und Längsschnitt, -ein
Werkstück rein schematisch strichpunktiert mit angedeutet, Abb. 2 und 3 in zwei
Grenzlagen einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. r, Abb. ¢ einen Schnitt nach Linie
C-D der Abb. i, Abb. 5 in Teildarstellung einen Aufriß zu Abb. i in Richtung .des
waagerechten Pfeils in Abb. i gesehen, Abb. 6 eine weitere Ausführungsform einer
Einrichtung ähnlich jener nach Abb. i bis 5, Abb.7 und 8 in zwei Grenzlagen einen
Schnitt nach Linie E-F der. Abb. 6, Abb.9 einen Aufriß der Einrichtung nach Abb.6,
in Richtung .es Pfeils in Abb. 6 gesehen, Abb. Io eine schematische Darstellung
der Arbeitsweise der Einrichtungen nach Abb. i bis 9, wobei zwei rein schematisch
ein Stück weit angedeutete Kurvenbahnen das Werkstück gegenüber. der Spindelstockachse
z. B. in zwei Richtungen verschieben.
-
Die Abb. i i und 1 2 (Abb. 12 in Teildarstellung im Schnitt nach Linie
G-H der Abb. i i) zeigen eine konkretere Möglichkeit der Bewegung des Werkstücks
gegenüber der Spindelstockachse und den Zusammenbau einer Einrichtung nach der Erfindung
reit einem Verschiebemechanismus zu einer äußerst vielseitigen Maschine.
-
Es bezeichnet i das Werkstück, 53 den Werkzeugspindelstock mit dem
umlaufenden Werkzeug 2, z. B. einem Fräser, einem umlaufenden Schleifwerkzeug o.
dgl. Der Werkzeugspindelstock ist auf den Schlittenführungen 5.4 durch eine Kurvenbahn
55, an deren Stelle natürlich auch :eine Kurventrommel gier eine sonstige
Verschiebeeinrichtung treten kann, gegen das Werkstück i hin verschiebbar, sei es
zwecks Zustellurig des Werkzeugs; sei .es zur Erzeugung einer Form der Tiefe nach,
in welchem Fall noch eine eigene, nicht gezeichnete Zustelleinrichtung vorhanden
sein kann. 56 sind Rückholfedern, die die Anlage zwischen Werkzeugspindelstock und.
Kurvenbahn bewirken. An Stelle der `Federn kann natürlich auch ein Rückholgewicht,
:ein druckluft-, druckgas- oder druckflüssigkeitsbelasteter Kolben o. dgl. vorgesehen
sein. Die eine Werkzeugzange 57 tragende Werkzeugspindel 58 ist exzentrisch gelagert
in. einer Zwischenhohlspindel 59, die exzentrisch in einer Außenhohlspindel61 gelagert
ist. Mit 6o bzw. (bei verschieden großen Einzelexzentrizitäten) mit 6o und 6o' sind
die Einzelexzentrizitäten der Spindeln ineinander bezeichnet. .62, 63 sind Lagerungen
der Außenhohlspindel 61 im Spindelstock. Das Werkzeug 2 läßt sich mittels dieser
Einrichtung in seiner Gesamtexzentrizität zur Außenhohlspindel einstellen von Null
bis zu zweimal :dem Betrag der Exzentrizität 6o bei gleichen Einzelexzentrizitäten,
indem man .die Hohlspindeln 59 und 61 in den Grenzlagen so gegeneinander verdreht,
daß sich die Exzentrizitäten entweder voneinander subtrahieren oder zueinander addieren.
Natürlich können auch beliebige Zwischenlagen eingestellt werden. In den Abb. 2
und 7 ist jene Grenzlage dargestellt, bei welcher sich die Exzentrizitäten :subtrahieren,
die Achse des Werkzeugs demnach in der Achse der Lager 62, 63 liegt, in .den Abb.
3 und 8 der andere Grenzwert :der Gesamtexzentrizität.
-
Zurr Verdrehung der Zwischenhohlspindel 59 gegen die Außenhohlspindel
61 ist an letzterer eine Schnecke 64 gelagert, mittels der an der Außenhohlspiindel
61 fest angeordneten Lager 65 und 66, und die Zwischenhohlspindel 59 ist mit einem
entsprechenden Schneckenrad 67 versehen, so daß man durch einfaches Drehen der Schnecke
6q. jede beliebige Lage der Spindeln 59 und 61 zueinander erzielen kann.
-
Die Exzentrizitäten der Spindeln 59 und 61 sind nur in den Abb. 2,
3, 5. 7, 8, 9 gezeigt, in den Abb. 1, q. und 6, welche lediglich schematisch die
Anordnung der Spindeln ineinander und Antriebsmöglichkeiten- zeigen sollen, sind
sie als aus den übrigen Figuren selbstverständlich fortgelassen.
-
Zum Antrieb .der Außenhohlspindel61 ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Ab:b. i bis 5 eine. Zahnradübersetzung 68, 69 vorgesehen,
welche
ihren Antrieb weiterhin erhält durch die Welle 70 und die Zahnradübersetzung 71,
72. Zum Antrieb .der Werkzeugspindel selbst ist auf der Welle 7o noch ein Zahnrad
73 vorgesehen, welches auf ein weiteres, bei 77 gelagertes Zahnrad 74, das konzentrisch
zu den Lagern 62 und 63 liegt, einwirkt. Zur Mitnahme .der Werkzeugspindel 58 trägt
diese erfindungsgemäß eine Nase 75, welche mit gewölbten, vorzugsweise unterschnittenen
Seitenflächen (Abb.4) versehen ist und in eine Nut 76 des Zahnrades 74 eingreift,
an deren parallelen, ebenen Seitenwänden sie bei jeder Lage der Spindel
58 gegenüber der Spindel 61 spielfrei anliegt. 78 ist die Kraftzuleitungswelle
im Maschinenbett, 79 eine Schnecke zum Antrieb eines Schneckenrades 8o, von welchem
aus mittels einer Welle 81 eine Schnecke 82 über ein Schneckenrad 83 eine Kurvenbahn
55 antreibt. 84 ist die Rolle, mit welcher der Spindelstock 53 an der Kurvenbahn
5 5 anliegt.
-
Bei dem Verfahren und der Einrichtung nach .der Erfindung läuft das
Werkzeug relativ zum Werkstück in einer zykloidenartigen Kurve mit äußerst kurzem
Scheitelabstand der in Richtung der bearbeiteten Fläche an dieser gebildeten zykloidenartigen
Schnittkurven, jedoch mit beliebig großer, der Gesamtexzentrizität entsprechender
Amplitude, so daß mit dünnen Werkzeugen Flächen in beliebig groß einstellbarem Abstand
von der Achse der Außenhohlspindel bearbeitet werden können. In Abb. Io ist z. B.
die Projektion Io8 einer nach einer Kurve gekrümmten Fläche dargestellt, welche
mit einem Werkzeug, dessen Projektion der ausgezogene Kreis 2 darstellt, bearbeitet
werden soll. Durch die Einrichtung nach er Erfindung wird nun das rasch um seine
Achse i o9 rotierende Werkzeug auf einem Kreis um .den doppelten Betrag der mittels
der Hohlspindeln 59, 61 eingestellten Gesamtexzentrizität geführt, so daß seine
Achse 1 o9 sich stets zwischen den Linien i i o, i i i bewegt, wenn die ausgezogen
dargestellte Werkzeuglage die innere Grenzlage darstellt. Der strichpunktierte Kreis
112 zeigt, innerhalb welchen Bereiches das Werkzeug arbeiten würde, wenn nur die
vorgenannte kreisförmige Bewegung stattfinden würde. Da sich aber bei dem dargestellten
Beispiel außerdem das Werkstück i relativ zum Werkzeuge in Richtung der Pfeile in
Abb. i o bewegt, wobei; natürlich auch eine Bewegung nur in Richtung eines der Pfeile
oder irgendeine sonstige Relativbewegung stattfinden kann, macht die ;'Werkzeugachse
relativ zum Werkstück eine zykloidenartige Bewegung, wie ein Stück weit bei 113
angedeutet, und die Fläche i o8 wird dementsprechend bearbeitet. Der Werkzeugdurchmesser,
der Vorschub entlang der Fläche Io8 und die. Umlaufzahlen der Spindeln 58 und 61
lassen sich so abstimmen, daß trotz der auftretenden Wellung, die übrigens schon
deshalb gering wird, weil das Werkzeug -auf einer Kreisbahn am Werkstück tangential
geführt wird, die Fläche i o8 mit vorherbestimmbarer, praktisch ausreichender Oberflächengüte
bearbeitet werden kann. Der Scheitelpunktabstand s der Werkzeugachsenbewegung relativ
zum Werkstück ist in Abb. i o aus zeichnerischen Gründen verhältnismäßig. groß dargestellt.
Bei der tatsächlichen Ausführung der Einrichtung nach der Erfindung kann durch entsprechend
große Umdrehungszahl der Außenhohlspindel jeder beliebig kleine Scheitelpunktabstand
s bei beliebig großer Amplitude o erzielt werden.
-
Die Erzeugung der - eigentlichen Form der zu bearbeitenden Fläche
als einer Aquidistanten zur Bahn der Außenhohlspindelachse relativ zum Werkstück
kann in beliebiger, auch an sich bekannter Weise, z. B. durch Verschwenken des Werkstücks,
Verschieben desselben nach einer Linie oder sich schneidenden. Koordinaten u. dgl.
erfolgen. In Abb. to sind beispielsweise zwei um Achsen i o', i o" drehbare, das
Werkstück nach rechtwinkligen Koordinaten (Pfeile in Abb. Io) verschiebende Kurvenschubgetriebe
8 und i i rein schematisch teilweise angedeutet. Entsprechende Kurvenschubgetriebe
8 und i i sind auch in der Abb. i i zu sehen, wobei die Abb. i i und 12 auch noch
eine Kurvenbahn 31 zum Schwenken des Werkstückhalters 5p (in- Abb. 12 als vor der
Zeichnungsebene liegend strichpunktiert angedeutet) mittels eines an ihm angeordneten
Ritzels 34 und einer in dieses eingreifenden, von der Kurvenbahn 31 über einen Anschlag
32 angetriebenen Zahnstange 33 zeigen. r Die Einrichtung 1n der Ausführungsform
nach den Abb. 6 bis 9 kann an einer vorhandenen Maschine 90, z. B. einer Drehbank,
einer Fräs- oder Bohrmaschine; noch nachträglich angebracht werden.. Sie ist zu
diesem Zweck z. B. mit einer geschlitzten Muffe 91 versehen, welche mittels einer
Schraube 92 auf einen feststehenden Teil der Maschine, z. B. den Zylinder 93, aufgeklemmt
werden kann. Statt des Aufklemmens könnte natürlich auch ein Festschrauben mittels
eines strichpunktiert eingezeichneten Flansches 94 an einer Fläche 95 der Maschine
stattfinden.
-
96 bezeichnet die sich drehende Spindel der betreffenden Maschine,
auf welcher z. B. ein Zahnrad 97 vorgesehen sein kann, welches mittels eines weiteren
Zahnrades 98 eine Spindel 99 antreibt, welche ihrerseits eine Nutenscheibe i oo
mit parallelen Nutseitenflächen i oo' dreht. In diese greift die Werkzeugspindel
58 mittels eines Zapfens oder Steins
IoI, welcher in der Nut der
Scheibe I o 1 radial verschiebbar ist, ein und wird. so in jeder exzentrischen Lage
angetrieben. Ein weiteres Zahnrad 102, welches mit der Spindel 99 unverdrehbar verbunden
ist, kann dann - über ein auf einem Zapfen Io3 frei drehbares weiteres Zahnrad i
o4 eine Innenverzahnung I o 5 an der Außenhohlspinde161 antreiben. Der Antrieb von
Außenhohlspindel und Werkzeugtragspindel gemäß Abb. 6 kann natürlich auch bei der
Ausführungsform gemäß Abb. 1 verwendet werden und umgekehrt.
-
Mit Io6 ist noch ein Zeiger an der Außenhohlspindel 61 bezeichnet,
welcher über einer Skala 107 an der Zwischenhohlspindel 59 spielt und dort die eingestellte
Exzentrizität anzeigt.
-
Die Abb. 6, welche in .der dargestellten Aus, führung für eine Drehbank,
eine Fräsmaschine oder Schleifmaschine mit horizontaler Spindel gilt, kann natürlich
auch um 9o° verdreht werden und dann für eine Bohrmaschine,. eine Vertikalfräsmaschine
oder schleifmaschine gelten. Die Maschine 9o kann also eine Werkzeugmaschine beliebiger
Art mit entsprechend raschlaufender Spindel sein und ist daher nicht dargestellt.
-
Eine Art des Zusammenbaus der Einrichtung nach der Erfindung mit einer
Einrichtung zur Erzeugung einer Relativbewegung des Werkstückträgers gegenüber der
Spindelstockachse ist in Fig. I I, und eine Teildarstellung dazu im Schnitt nach
Linie G-H der Fig.II ist in Fig.I2 gezeigt. Es bezeichnet dabei I das Maschinenbett,
II das Werkstückträgeraggregat, III das Spindelstockaggregat. 7 ist dabei ein auf
einer Schlittenführung 9 durch die Kurvenbahn 8 am Anschlag 17 zu verschiebender
Schlitten, 12 ein daran durch die Kurvenbahn II quer zur Werkzeugachse mittels des
Anschlages 16 in Schlittenführungen 13 zu verschiebender Werkstücktragschlitten,
wobei 14 eine Voreinstellspindel für den Anschlag 16 bedeutet, I o eine Tragwelle
für die Kurvenbahnen 8, 14 31; 18 ein an einem über eine Rolle 2o laufenden
Zugorgan 19 angreifendes Rückholgewicht für Schlitten 12. Bei 2I, 22, 23,
26 ist eine aus Schnecke und Schneckenrad sowie Übersetzungszahnrädern bestehende
Antriebsmöglichkeit für die Welle Io schematisch angedeutet. 27 ist eine überhängende
Gegenhaltung für das Werkstück. In Abb. 12 bedeutet 35 noch eine Rückholfeder für
den Anschlag 32; ferner 36, 37, 38, 39 eine Schraubvoreinstellung für denselben,
43 eine über ein Zahnradgetriebe 44, 45 auf das Ritzel 34 wirkende, durch die Belastung
mittels einer Feder 4o toten Gang in Getriebe 33, 34 verhütende Zahnstange, auf
welche .die in einem Gehäuse 46 untergebrachte Feder 40 mittels der Stange 41, 42
einwirkt. Die Kurvenbahnen auch in diesen Abbildungen sind natürlich rein schematisch
gezeichnet, der Kreis 52 in Abb. 12 zeigt nur den äußersten von ihnen bestrichenen
Raum.
-
Bei 85 ist noch ein Elektromotor als beispielsweises Antriebsmittel
für die Einrichtung nach Abb. II gezeigt, welcher über die bereits genannte Welle
78 und ein Antriebsrad 86 z. B. mittels eines Riemens 87, einer Kette o. dgl. und
eines davon getriebenen Rades 88 auf eine Welle 89 wirken kann, die ihrerseits das
Werkstückträgeraggregat II antreibt.
-
Diese ganzen Ausführungen über die Erzeugung einer Relativbewegung
zwischen Werkstück und Spindelstockachse sind natürlich für die vorliegende Erfindung
rein beispielsweise. -Mit der Einrichtung nach der Erfindung lassen sich bei Vorhandensein
ebner Exzentrizitätsverstellung unter Verwendung einer festliegenden Relativbewegung
jeglicher Art zwischen Werkstück und Außenhohlspindelachse Äquidistante vorbestimmten
Abstandes zur Bahn dieser Relativbewegung mit Werkzeugen beliebig kleinen. Durchmessers
bearbeiten. Man kann also. z. B. den Abschliff von Werkzeugen ohne jede Abänderung
der Werkstück -Außenhohlspindelachs - Relativbewegung rein durch Exzentrizitätsverstellung
ausgleichen oder von vornherein Werkzeuge von kleinerem Durchmesser, als er ohne
die Einrichtung nach der Erfindung nötig wäre, verwenden und so infolge der Möglichkeit
häufigen Anschliffs besonders sauber bearbeitete Flächen und infolge der Möglichkeit
der Verwendung beliebiger Werkzeugdurchmesser für beliebig weit von der Außenhohlwellenachse
ab liegende zu bearbeitende Flächen eine geringe Lagerhaltung an Werkzeugen erzielen.