DE1279889B - Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faeden auf der Grundlage von ueberwiegend Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faeden auf der Grundlage von ueberwiegend Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden MassenInfo
- Publication number
- DE1279889B DE1279889B DEC17581A DEC0017581A DE1279889B DE 1279889 B DE1279889 B DE 1279889B DE C17581 A DEC17581 A DE C17581A DE C0017581 A DEC0017581 A DE C0017581A DE 1279889 B DE1279889 B DE 1279889B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- percent
- acrylonitrile
- polymer
- vinyl
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L27/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L27/04—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing chlorine atoms
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L33/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical, or of salts, anhydrides, esters, amides, imides or nitriles thereof; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L33/18—Homopolymers or copolymers of nitriles
- C08L33/20—Homopolymers or copolymers of acrylonitrile
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/44—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds
- D01F6/54—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from mixtures of polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds as major constituent with other polymers or low-molecular-weight compounds of polymers of unsaturated nitriles
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S525/00—Synthetic resins or natural rubbers -- part of the class 520 series
- Y10S525/916—Polymer from ethylenic monomers only, having cationic group
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
DOIf
Deutsche Kl.: 29 b-3/65
Nummer: 1279 889
Aktenzeichen: P 12 79 889.9-43 (C 17581)
Anmeldetag: 30. September 1958
Auslegetag: 10. Oktober 1968
Faserbildende Acrylnitrilpolymerisate, die gewöhnlich mehr als etwa 75 % Acrylnitril enthalten, werden
für Textilzwecke in großem Umfang verwendet. Aus solchen Polymerisaten hergestellte Erzeugnisse, wie
Gewebe, können, wie dies auch bei den meisten anderen für Textilzwecke verwendeten großvolumigen synthetischen
Polymerisaten der Fall ist, leicht brennen. Wenn aus Fäden von Acrylnitrilpolymerisaten hergestellte
Textilstoffe einer offenen Flamme ausgesetzt werden, dann brennen sie, und es werden Kügelchen
aus geschmolzenen teerartigen Materialien als Produkt der Verbrennung gebildet. Diese Erscheinung ist bei
nicht gewebten und lose gewebten Textilstoffen besonders ausgeprägt. Die geschmolzenen teerartigen
Kügelchen stellen, außer der Flamme des brennenden Materials selbst, eine zusätzliche Gefahr dar. Die
geschmolzenen teerartigen Materialien enthalten flüchtige Substanzen und sind daher sehr leicht entflammbar;
sie neigen ferner dazu, zu laufen oder zu tropfen und daher das brennende Material auszubreiten. Diese
Nachteile werden besonders ersichtlich, wenn Textilien aus Acrylnitrilpolymerisaten in Form von z. B.
Planen, Zeltbahnen, Dekorationsstoffen oder Bettwäsche in Brand geraten. Eine weitere Gefahr des
brennenden Materials, das geschmolzene teerartige Verbrennungsprodukte freisetzt, besteht darin, daß
solche Materialien bei der Berührung an der Haut und dem Haar von Menschen oder Tieren festkleben und
ernste Verbrennungen herbeiführen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 763 631 ist die Herstellung von Acrylnitrilpolymerisaten mit erhöhtem
Entflammungswiderstand bekannt, die einen größeren Anteil von Acrylnitril und einen geringeren Anteil von
Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid aufweisen.
In der USA.-Patentschrift wird davon ausgegangen, daß es bekannt war, den Widerstand von Acrylnitrilfasern
gegenüber Entflammung durch Copolymerisation von Acrylnitril mit Monomeren, wie Vinylchlorid
und Vinylidenchlorid, zu erhöhen. Aus derartigen Copolymerisaten hergestellte Fasern zeigten
jedoch unzulässig niedrige Erweichungstemperaturen und hohe Schrumpfung bei höheren Temperaturen, so
daß sie für Textilzwecke nicht geeignet sind.
Es wird in der USA.-Patentschrift ferner berichtet, daß die einfache Mischung von Polymerisaten von
Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid mit Polyacrylnitril in einem gemeinsamen Lösungsmittel keine gute
Qualität von flammfesten Fasern gibt, weil derartige Polymerisatmischungen unverträglich sind und viele
Schwierigkeiten beim Verspinnen der Lösung zu Fasern bieten.
In der USA.-Patentschrift wird daher ein Verfahren Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Fäden
auf der Grundlage von überwiegend
Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen
Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen
Anmelder:
Monsanto Company, St. Louis, Mo. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Wiegand
und Dipl.-Ing. .W Niemann, Patentanwälte,
8000 München 15, Nußbaumstr. 10
Als Erfinder benannt:
Patrick Henry Hobson, Decatur, Ala. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. Oktober 1957
(687623)
V. St. v. Amerika vom 2. Oktober 1957
(687623)
beschrieben, bei welchem man Acrylnitril in Gegenwart einer wäßrigen Emulsion eines besonderen Polymerisats
von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid polymerisiert, d. h. eines Polymerisats, das vollständig
polymerisiert ist, das jedoch nicht von seiner Polymerisationsmischung isoliert ist und restliche Valenzen
enthält, auf welche das Acrylnitril beim weiteren Polymerisieren aufgepfropft wird. Das Produkt des
bekannten Verfahrens soll besser als Copolymerisate aus Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid mit Acrylnitril
und auch besser als mechanische Mischungen der getrennten Polymerisate sein. Das bekannte Produkt
entspricht jedoch nicht den hohen Anforderungen, die an Fasern oder Fäden für Textilzwecke zu stellen sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung von Fasern oder Fäden auf der Grundlage von Acrylnitrilpolymerisat
mit verminderter Entflammbarkeit und vorteilhaft veränderten Brenneigenschaften, die nicht
die nachteiligen geschilderten teerartigen Tröpfchen bilden, sondern bei Brand zu einer beständigen festen
Asche führen, die gleichzeitig gute mechanische Eigenschaften aufweisen und eine hohe Anfärbbarkeit
besitzen, so daß sie für Textilzwecke gut brauchbar sind, und mit Vorteil für die Herstellung von z. B.
Gardinen, Decken, Teppichen, Kleiderstoffen oder Wäsche Anwendung finden können.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Fasern oder Fäden auf der Grundlage von überwiegend
Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen
809 620/340
3 4
nach, dem Naß- oder Trockenspinnverfahren ist da- Wenn man Erzeugnisse in Tuch-, Gewebe- oder
durch gekennzeichnet, daß man eine Lösung verspinnt, Florform aus erfindungsgemäß hergestellten Fasern
die in einem üblichen Lösungsmittel für Acrylnitril- oder Fäden einer Flamme aussetzt, stellt man fest, daß
polymerisate als Polymerisatmasse 70 bis 95 Gewichts- die Entflammbarkeit wesentlich herabgesetzt, die
prozent einer Komponente (1), bestehend aus einem 5 Brenngeschwindigkeit vermindert und als Verbren-Polymerisatgemisch
von (a) einem Mischpolymerisat nungsprodukt eine feste Asche statt entflammbarer
aus 80 bis 99 Gewichtsprozent Acrylnitril und bis zu geschmolzener teerartiger Kügelchen gebildet wird.
20 Gewichtsprozent eines anderen damit mischpoly- Infolge der geänderten Brenneigenschaften der Promerisierbaren
monoolefinischen Monomeren und (b) dukte gemäß der Erfindung sind die geschilderten
einem Mischpolymerisat aus 10 bis 70 Gewichtsprozent io Gefahren, die bei Textilstoffen auf der Grundlage der
Acrylnitril und 90 bis 30 Gewichtsprozent eines vinyl- üblichen Acrylnitrilpolymerisate auftreten, nicht vorsubstituierten
tertiären heterocyclischen Amins, wobei handen; die brennenden Stoffe behalten ihre Gestalt in
das Gemisch einen Gesamtgehalt an vinylsubstituiertem Form einer festen Asche, und es tritt kein Laufen von
Amin von 2 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das teerartigen Kügelchen auf.
Gewicht des Gemisches, aufweist, und 5 bis 30 Ge- 15 Im Gegensatz dazu brannten Filme und Fasern, die
wichtsprozent einer Komponente (2), bestehend aus aus den obengenannten Acrylnitrilpolymerisaten ohne
einem chlorhaltigen Polymerisat aus wenigstens 80 Ge- die zugesetzten chlorhaltigen Polymerisate hergestellt
wichtsprozent Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid und waren, leicht, wenn sie einer Flamme ausgesetzt
bis zu 20 Gewichtsprozent an anderen damit misch- wurden, und es bildeten sich die gefährlichen gepolymerisierbaren
monoolefinischen Monomeren ge- 20 schmolzenen teerartigen Kügelchen.
löst, enthält. Wenn bekannte Mittel zum Flammfest- bzw. Feuer-Gemäß einer besonderen Ausführungsform der sichermachen von Textilstoffen, nämlich Antimon-Erfindung kann man eine Lösung verspinnen, die als trichlorid, Antimonoxyd oder chloriertes Biphenyl, in Polymerisatmasse 80 bis 90 Gewichtsprozent der so hohen Mengen wie 15 % in der Acrylnitrilpolymeri-Komponente (1), bestehend aus einem Polymerisat- 25 sat-Spinnlösung an Stelle der erfindungsgemäß vorgemisch von einem Mischpolymerisat aus 93 bis gesehenen chlorhaltigen Polymerisate eingebracht 97 Gewichtsprozent Acrylnitril und 3 bis 7 Gewichts- wurden, wurde die Menge an geschmolzenem Teer, die prozent Vinylacetat sowie einem Mischpolymerisat aus sich bildete, wenn die Polymerisate in Faser- und 50 Gewichtsprozent Acrylnitril und 50 Gewichtspro- Filmform der Flamme ausgesetzt wurden, nicht herabzent Methylvinylpyridin, wobei das Gemisch einen 30 gesetzt, und die Brenneigenschaften der Materialien Gesamtgehalt an Methylvinylpyridin von 6 Gewichts- waren denjenigen der unmodifizierten Acrylnitrilprozent, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, hat polymerisate praktisch gleich.
löst, enthält. Wenn bekannte Mittel zum Flammfest- bzw. Feuer-Gemäß einer besonderen Ausführungsform der sichermachen von Textilstoffen, nämlich Antimon-Erfindung kann man eine Lösung verspinnen, die als trichlorid, Antimonoxyd oder chloriertes Biphenyl, in Polymerisatmasse 80 bis 90 Gewichtsprozent der so hohen Mengen wie 15 % in der Acrylnitrilpolymeri-Komponente (1), bestehend aus einem Polymerisat- 25 sat-Spinnlösung an Stelle der erfindungsgemäß vorgemisch von einem Mischpolymerisat aus 93 bis gesehenen chlorhaltigen Polymerisate eingebracht 97 Gewichtsprozent Acrylnitril und 3 bis 7 Gewichts- wurden, wurde die Menge an geschmolzenem Teer, die prozent Vinylacetat sowie einem Mischpolymerisat aus sich bildete, wenn die Polymerisate in Faser- und 50 Gewichtsprozent Acrylnitril und 50 Gewichtspro- Filmform der Flamme ausgesetzt wurden, nicht herabzent Methylvinylpyridin, wobei das Gemisch einen 30 gesetzt, und die Brenneigenschaften der Materialien Gesamtgehalt an Methylvinylpyridin von 6 Gewichts- waren denjenigen der unmodifizierten Acrylnitrilprozent, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, hat polymerisate praktisch gleich.
und 10 bis 20 Gewichtsprozent der Komponente (2), Die Vorteile hinsichtlich der Brenneigenschaften
bestehend aus einem Chlor enthaltenden Polymerisat werden bei vielen Zusammensetzungen von Acryl-
aus mehr als 90 Gewichtsprozent Vinylchlorid und 35 nitrilpolymerisaten und halogenhaltigen Polymerisaten
weniger als 10 Gewichtsprozent an anderen damit im Rahmen der Erfindung erhalten. Solche polymere
mischpolymerisierbaren monoolefinischen Monomeren Zusammensetzungen lassen sich gemäß in der Textil-
gelöst, enthält. Dabei kann die Komponente (2) technik üblicher Arbeitsweisen leicht färben und ver-
insbesondere ein Mischpolymerisat aus Vinylchlorid arbeiten. Die gemäß der Erfindung erhältlichen neuen
und Vinylidenchlorid enthalten. 40 Produkte können auch mit anderen chlorfreien Fäden
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß bei gemischt werden, wobei ebenfalls verbesserte Erzeug-
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nisse erhalten werden.
die nach dem Stand der Technik bei Verspinnung von Die chlorhaltigen Polymerisate, die sich bei der
Lösungen aus Acrylnitrilpolymerisat und Vinylchlorid- praktischen Durchführung der Erfindung als beson-
oder Vinylidenchloridpolymerisaten zu erwartenden 45 ders brauchbar erwiesen haben, sind Polymerisate, die
Schwierigkeiten auftreten. Dies ist vermutlich auf die einen größeren Anteil an Vinylchlorid (bevorzugt) oder
Wirkung der in der erfindungsgemäß zu verwendenden Vinylenchlorid enthalten und die gegebenenfalls
Polymerisatmasse vorhandenen vinylsubstituierten ter- kleinere Mengen an anderen, damit mischpolymerisiertiären
heterocyclischen Amine zurückzuführen. Wenn baren monoolefinischen Monomeren mit der
vinylsubstituiertes heterocyclisches Amin in die 50 > C = C
<-Gruppe enthalten können. Geeignete Mischung der betreffenden Polymerisatkomponenten Polymerisate oder Mischpolymerisate sind solche, die
eingemischt wird, die zuvor unverträglich waren, wie 100 % Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid enthalten,
dies in der USA.-Patentschrift 2 763 631 berichtet oder Mischpolymerisate der beiden Stoffe in irgendwird,
dann wird die erhaltene Mischung überraschen- welchen Anteilen oder Mischpolymerisate von Vinylderweise
verträglich und zur Herstellung vojnuFasern 55 chlorid und/oder Vinylidenchlorid, die weniger als
oder Fäden äußerst geeignet. Die Verträglichkeit dieser 20% an anderen mischpolymerisierbaren monoolefi-Mischung
kann dadurch gezeigt werden, daß beim rüschen Monomeren enthalten, einschließlich von
Zentrifugieren von Lösungen der erfindungsgemäß zu Vinylestern, wie Vinylacetat; der niederen Dialkylester
verwendenden Polymerisatmasse mit hoher Geschwin- von Malein- und Fumarsäure, wie Diäthyl- und
digkeit keine Trennung der Polymerisate erfolgt und 60 Dibutylester; Acrylsäure- und Methacrylsäureestern,
daß auch das Verspinnen der Lösungen zu Fasern oder wie Methylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat, Methyl-Fäden
ohne Anzeichen von Unverträglichkeit vor sich methacrylat, Butylmethacrylat; Vinylalkyläthern, wie
geht. Vinyläthyläther und Vinylisobutyläther; Isobutylen; Ein besonderer Vorteil der nach dem Verfahren Isopropenylacetat; Alkylvinylketonen und anderen
gemäß der Erfindung erhältlichen Fasern oder Fäden 65 monoolefinischen Monomeren, welche mit Vinylbesteht
darin, daß sie eine gute Anfärbbarkeit besitzen chlorid und Vinylidenchlorid mischpolymerisierbar
und eine besondere Affinität gegenüber Chromfarb- sind. Besonders bevorzugt werden Polyvinylchlorid
stoffen aufweisen. oder Mischpolymerisate der obengenannten Art, die
5 6
mehr als 90 Gewichtsprozent Vinylchlorid und weniger «-Chloracrylamid oder Monoalkylsubstitutionspro-
als 10 Gewichtsprozent an anderen mischpolymerisier- dukte davon; Methylvinylketon; Vinylcarboxylate,
baren monoolefinischen Monomeren enthalten. wie Vinylacetat, Vinylchloracetat, Vinylpropionat und
Die Menge des in der Acrylnitrilpolymerisat- N-VinylsuccinimidjMethylenmalonsäureester; Itaconzusammensetzung
verwendeten halogenhaltigen Poly- 5 säure und Itaconsäureester; N-Vinylcarbazol; Vinylmerisats
beträgt gewöhnlich etwa 5 bis 30 Gewichts- furan; Alkylvinyläther; Vinylsulfonsäure; Äthylenprozent,
bezogen auf den Gesamtpolymerisatgehalt, α,/3-dicarbonsäuren oder ihre Anhydride oder Deri-
und vorzugsweise etwa 10 bis 20 Gewichtsprozent mit vate, wie Diäthylfumarat, Diäthylmaleat, Diäthyleinem
entsprechenden Gewichtsprozentsatz des Acryl- citraconat, Diäthylmesaconat; Styrol; Vinylnaphthanitrilpolymerisats
von 90 bis 80 Gewichtsprozent. Die io lin; Acenaphthalin; vinylsubstituierte tertiäre heterozu
verwendende Menge an halogenhaltigen! Polymeri- cyclische Amine, wie die Vinylpyridine und alkylsat
kann auch auf der Basis des Gesamthalogen- substituierte Vinylpyridine, z. B. 2-Vinylpyridin, 4-Vigehaltes
der polymeren Zusammensetzung berechnet nylpyridin, 5-Methyl-2-vinylpyridin usw., 1-Vinylimidwerden.
Im Fall von Chlor enthalten die gemischten azol und alkylsubstituierte 1-Vinylimidazole, wie 2-, 4-Polymerisatzusammensetzungen
gewöhnlich etwa 5 bis 15 oder 5-Methyl-1-vinylimidazol, und andere die
20 Gewichtsprozent und vorzugsweise etwa 10 bis > C = C oGruppe enthaltende mischpolymerisier-15
Gewichtsprozent Chlor. bare Materialien.
Die halogenhaltigen Polymerisate, die normaler- Das Polymerisat kann ein ternäres Interpolymerisat
weise Polymerisate von Vinylchlorid sind, enthalten . sein, beispielsweise ein Produkt, welches durch die
gewöhnlich einen üblichen Stabilisator, wie Dibutyl- ao Interpolymerisierung von Acrylnitril und zwei oder
zinndilaurat, Zinnmercaptid, epoxydierte Fettsäure- mehreren der obengenannten Monomeren erhalten
ester, zweibasisches Bleiphthalat, Bleicarbonat, Cad- wird. Insbesondere enthält ein brauchbares ternäres
mium- und Bariumverbindungen. Polymerisat Acrylnitril, Methacrylnitril und 2-Vinyl-
Das chlorhaltige Polymerisat wird mit dem faser- pyridin. Die ternären Polymerisate können z. B. 80
bildenden Acrylnitrilpolymerisat nach irgendeinem der 25 bis 97% Acrylnitril, 1 bis 10% eines Vinylpyridins
in der Technik bekannten Verfahren innig gemischt. oder eines 1-Vinylimidazols und 1 bis 18% einer
Ein besonders geeignetes Verfahren besteht z. B. anderen Substanz, wie Methacrylnitril oder Vinyl-
darin, sowohl das Acrylnitrilpolymerisat als auch das chlorid, enthalten.
chlorhaltige Polymerisat in dem gewünschten Lösungs- Das Polymerisat kann auch ein Gemisch von
mittel für das Acrylnitrilpolymerisat aufzulösen. Das 30 Polyacrylnitril oder einem Interpolymerisat aus 80 bis
Acrylnitrilpolymerisat und das chlorhaltige Polymeri- 99% Acrylnitril und 1 bis 20% wenigstens einer
sat bilden in den angegebenen Verhältnissen in völlig anderen, die
> C = C <-Gruppe enthaltenden, mit
unerwarteter Weise verträgliche Gemische in den Acrylnitril mischpolymerisierbaren Substanz mit 2 bis
nachstehend genannten Lösungsmitteln, um stabile 50 Gewichtsprozent des Gemisches an einem Misch-
Lösungen zu schaffen, die in technischen Spinn- 35 polymerisat von 10 bis 70 % wenigstens eines anderen
vorgängen brauchbar sind. Eine andere Arbeitsweise polymerisierbaren Monomeren mit der
> C = C <-
besteht darin, wässerige Dispersionen des chlor- Gruppe sein. Wenn das polymere Material aus einem
haltigen Polymerisats und des Acrylnitrilpolymerisats Gemisch besteht, dann ist es vorzugsweise ein Gemisch
zu mischen und das Gemisch danach zu trocknen und aus einem Mischpolymerisat von 90 bis 98 % Acryl-
in dem gewünschten Lösungsmittel zu lösen. Das 40 nitril und 2 bis 10% eines anderen monoolefinischen
Verfahren, welches zur Herstellung des Gemisches der Monomeren, wie Vinylacetat, mit einer genügenden
beiden polymeren Materialien verwendet wird, ist Menge eines Mischpolymerisats aus 10 bis 70%
nicht kritisch, solange eine innige Vermischung Acrylnitril oder N-Vinylcarbazol od. dgl. und 30 bis
erhalten wird. 90 % eines vinylsubstituierten tertiären heterocyclischen
Erfindungsgemäß werden als Acrylnitrilmaterialien 45 Amins, wie Vinylpyridin, Methylvinylpyridin oder
verwendet: Polymerisate von Acrylnitril, einschließlich 1-Vinylimidazol, um ein färbbares Gemisch zu ergeben,
von binären und ternären Polymerisaten, die wenig- welches einen Gesamtgehalt an vinylsubstituiertem
stens 80 Gewichtsprozent Acrylnitril in dem polymeren tertiärem heterocyclischem Amin von 2 bis 10 %,
Molekül und bis zu 20 Gewichtsprozent an mit diesem bezogen auf das Gewicht des Gemisches, hat.
mischpolymerisierbaren Monomeren enthalten, oder 50 Die erfindungsgemäß verwendbaren Polymerisate
Gemische aus Polyacrylnitril oder Mischpolymeri- können nach einem üblichen Polymerisationsverfahren
säten, die Acrylnitril enthalten, wobei das Gemisch hergestellt werden. In der Praxis wird vorzugsweise die
einen Gesamtgehalt an polymerisiertem Acrylnitril Suspensionspolymerisation verwendet, bei welcher das
von wenigstens 80 Gewichtsprozent aufweist, wie dies Polymerisat in feinverteilter Form für die unmittelbare
nachstehend näher erläutert wird. 55 Benutzung in Faserherstellungsvorgängen hergestellt
Beispielsweise kann das Polymerisat ein Misch- wird. Die Suspensionspolymerisation kann diskonti-
polymerisat aus 80 bis 98% Acrylnitril und 2 bis nuierliche Arbeitsweisen benutzen, bei denen Mono-
20 % eines anderen Monomeren sein, welches die mere mit einem wässerigen Medium beschickt werden,
> C = C <-Gruppe enthält und mit Acrylnitril welches die erforderlichen Katalysator- und Disper-
mischpolymerisierbar ist. Geeignete monoolefinische 60 giermittel enthält. Ein bevorzugtes Verfahren umfaßt
Monomere sind z. B.: Acryl-, α-Chloracryl- und die halbkontinuierliche Arbeitsweise, bei welcher der
Methacrylsäure; die Methacrylate, wie Methylmeth- das wässerige Medium enthaltende Polymerisations-
acrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Octyl- reaktor mit den gewünschten Monomeren während
methacrylatjMethoxymethylmethacrylat^-Chloräthyl- des ganzen Verlaufs der Reaktion allmählich beschickt
methacrylat und die entsprechenden Ester von Acryl- 65 wird. Völlig kontinuierliche Verfahren, welche den
und (X-Chloracrylsäure; Vinylchlorid, Vinylfluorid, allmählichen Zusatz der Monomeren und den konti-
Vinylbromid, Vinylidenchlorid, 1-Chlor-l-bromäthy- nuierlichen Abzug des Polymerisats umfassen, können
len; Methacrylnitril; Acrylamid, Methacrylamid, ebenfalls verwendet werden.
Die wirksamsten Polymerisate für die Herstellung von Fasern sind diejenigen von gleichförmigen physikalischen
und chemischen Eigenschaften und von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht. Die Polymerisate
sollen Molekulargewichte von wenigstens etwa 10000 und vorzugsweise zwischen etwa 25000
und 150000 haben.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Fasern oder Fäden kann eine für das Herstellen von synthetischen
Fasern und Fäden übliche Vorrichtung verwendet werden, insbesondere eine solche, die gewöhnlich
bei der Herstellung von Fasern und Fäden aus Acrylnitrilpolymerisaten zur Anwendung kommt. Es
kann nach dem Trocken- oder dem Naßspinnverfahren gearbeitet werden.
. Bei dem Naß- oder Trockenspinnverfahren wird zunächst eine Lösung von Acrylnitrilpolymerisat und
chlorhaltigem Polymerisat (üblicherweise als Spinnlösung bezeichnet) hergestellt. Es kann irgendeines der
Lösungsmittel für Acrylnitrilpolymerisate verwendet werden, wie Ν,Ν-Dimethylacetamid; N,N-Dimethylförmamid;
Nitromethan und Wasser; tris(Dimethylamido)-phosphat; N-Nitropiperidin; Mischungen von
Äthylensulfit mit Ν,Ν-Dimethylacetamid, Ν,Ν-Dimethylformamid
und Nitromethan und Wasser; Tri(j8 - cyanoäthyl) - nitromethan; Trichlornitropropanol;
Mischungen von Diäthylphosphat und Ν,Ν-Dimethylacetamid und Ν,Ν-Dimethylformamid und
schließlich Dimethylmethanphosphonat, y-Butyrolacton
oder Äthylencarbonat. .
Bei dem Naßspinnverfahren wird die Spinnlösung durch eine Spinndüse in ein Spinnbad versponnen, das
ein Nicht-Lösungsmittel für das Polymerisat enthält, welches auch ein Lösungsmittel für das in der Spinnlösung
befindliche Lösungsmittel ist oder mit diesem mischbar ist, und zwar verwendet man als Koaguliermedium
eine wässerige Lösung eines Lösungsmittels für das zu verspinnende Polymerisat,' wobei die
Konzentration des Bades derart ist, daß das Lösungsmittel zu einem Nicht-Lösungsmittel für das Polymerisat
wird. Beispielsweise ist bei Amiden, wie Ν,Ν-Dimethylformamid oder Ν,Ν-Dimethylacetamid
ein wässeriges Koagulierbad zufriedenstellend, welches 1 bis 75% des Amids enthält.
Die Fäden werden aus dem Koagulierbad entfernt und durch ein Waschmedium geführt, in welchem das
gesamte restliche Lösungsmittel und die Koagulierflüssigkeit aus den Fäden entfernt werden. Das
bevorzugte Waschmedium ist Wasser, und es ist gewöhnlich in einem Bad enthalten, durch welches die
Fäden hindurchgeführt werden. In dem Bad kann das Waschmedium im Gleichstrom oder im Gegenstrom
zu der Laufrichtung der Fäden fließen. Gewünschtenfalls können auch Waschwalzen oder ähnliche Vorrichtungen
verwendet werden. Danach werden die Fäden getrocknet und gegebenenfalls im Wasserdampf
gestreckt.
Um die Polymerisatmoleküle in den Fäden zu orientieren und insbesondere, wenn keine Wasserdampfstreckung
angewendet werden soll, werden die Fäden gestreckt, während sie sich in dem Waschbad
oder in dem Koagulierbad oder in beiden befinden. Ferner kann zu diesem Zweck im unmittelbaren
Anschluß an das Koagulierbad ein Lösungsmittelstreckbad verwendet werden. Es ist jedoch zu beachten,
daß die Bedingungen des Bades, in welchem die Verstreckung erfolgt, wie die Temperatur, die Größe, die
Zeitdauer, während welcher der Faden in dem Bad verbleibt, usw., in bekannter Weise geregelt werden.
Normalerweise wird das Lösungsmittelstreckbad oder Waschbad auf einer Temperatur in dem Bereich von
80 bis 1000C gehalten, und die Fäden bleiben in dem Bad während einer Zeitdauer von weniger als 15 Sekunden.
Es kann irgendein Lösungsmittel für Acrylnitrilpolymerisate in dem Lösungsmittelstreckbad verwendet
werden, welches eine Reihe von Stufen umfassen kann. Die Konzentration des Lösungsmittels in dem
Bad hängt von den chemischen Eigenschaften des verwendeten Lösungsmittels und der Temperatur des
Bades ab und muß selbstverständlich so niedrig sein, daß das Polymerisatgebilde, das durch das Bad
hindurchgeht, sich darin nicht löst. Gewöhnlich ist ein Lösungsmittelstreckbad, welches etwa 10 bis 85 Gewichtsprozent
Lösungsmittel, wie Ν,Ν-Dimethylacetamid oder Ν,Ν-Dimethylformamid enthält, für das
erfindungsgemäße Verfahren gut geeignet. Das Bad kann veränderliche Konzentrationen des Lösungsmittels
in verschiedenen Stufen während der Streckschritte enthalten.
Es wurde eine Reihe von Spinnlösungen dadurch hergestellt, daß ein Acrylnitrilpolymerisat und chlorhaltige
Polymerisate in Ν,Ν-Dimethylacetamid auf eine Konzentration von 18% Gesamtfeststoffen
zusammengemischt wurden, von denen 16 % aus dem chlorhaltigen Polymerisat bestanden, wobei die Bestandteile
45 Minuten bei 85°C gemischt wurden. Es wurde ein Faden von 15 den in ein Koagulierbad naß
gesponnen, welches Wasser und einen geringen Überschuß an Ν,Ν-Dimethylacetamid enthielt, und etwa
dreimal gestreckt, gewaschen, getrocknet, entspannt und gekräuselt, so daß 12 bis 14 Kräuselbögen auf
25 mm entstanden. Das in diesem Beispiel verwendete Acrylnitrilpolymerisat war ein Gemisch von (A) einem
Mischpolymerisat von 94 % Acrylnitril und 6 % Vinylacetat und (B) einem Mischpolymerisat von 50%
Acrylnitril und 50% 2-Methyl-5-vinylpyridin, wobei das Gemisch 6% 2-Methyl-5-vinylpyridin, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gemisches, enthielt. Es wurden die folgenden Materialien hergestellt:
1. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt von 95% Vinylchlorid und 5%
Diäthylmaleat (Eigenviskosität 0,85), die eine Festigkeit von 1,7 g/den und eine Dehnung von
21% hatten.
2. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt an einem Mischpolymerisat von
etwa 90% Vinylidenchlorid und etwa 10% Vinylchlorid, die eine Festigkeit von 1,2 g/den
und eine Dehnung von 12% hatten.
3. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt von etwa 80% Vinylchlorid und
etwa 20% Vinylidenchlorid, die eine Festigkeit von 1,5 g/den und eine Dehnung von 18 %
hatten.
4. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt an einem Mischpolymerisat von
etwa 90% Vinylidenchlorid und etwa 10% Acrylnitril, die eine Festigkeit von 1,6 g/den und
eine Dehnung von 21 % hatten.
Zur Herstellung der Fäden gemäß 1. bis 4. wurden die entsprechenden Spinnlösungen in ein wäßriges
Koagulationsbad gesponnen.
Es wurden außerdem Fäden aus einer Reihe von polymeren Zusammensetzungen hergestellt, die 10%
chlorhaltige Polymerisate enthielten, und zwar:
5. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt an einem Mischpolymerisat von
etwa 90% Vinylidenchlorid und etwa 10% Acrylnitril, die eine Festigkeit von 1,8 g/den und
eine Dehnung von 20 % hatten.
6. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt an einem Mischpolymerisat von etwa
90% Vinylidenchlorid und etwa 10% Vinylchlorid, die eine Festigkeit von 1,6 g/den und eine
Dehnung von 21 % hatten.
7. Fäden aus einer polymeren Zusammensetzung mit einem Gehalt an einem Mischpolymerisat von
etwa 90 % Vinylchlorid und etwa 10 % Vinyliden- ao
chlorid, die eine Festigkeit von 1,8 g/den und eine Dehnung von 26 % hatten.
Die Lösungen mit einem Gehalt von 10 Gewichtsprozent an chlorhaltigem Polymerisat gemäß 5. bis 7.
wurden mit dem Acrylsäuremischpolymerisatgemisch (A und B) in Dimethylacetamid gelöst und zu Fäden
versponnen, welche die angegebenen Eigenschaften hatten.
Die obengenannten gekräuselten Fadenbündel wurden mit einem 3-Z-Drall verdreht und dann auf
2V2S gezwirnt. Nach der Verzwirnung wurden die
Garne unter Verwendung einer Unterlage aus grobem Leinen zu Stoffproben genäht. An diesen Stoffproben
wurden Entflammungsprüfungen durch Anlegen einer offenen Flamme vorgenommen. Die aus den beschriebenen
Polymerisatzusammensetzungen hergestellten Stoffproben entzündeten sich an einer offenen Flamme
und brannten langsam. In jedem Fall, in welchem ein Brennen auftrat, entstand eine beständige feste Asche,
jedoch wurden keine geschmolzenen Kügelchen aus teerartigem Verbrennungsprodukt beobachtet. Bei
fest aufgenähten Stoffproben erlöschten diese von selbst, wenn die Flamme entfernt wurde.
45
Es wurde eine weitere Reihe von polymeren Gemischen im wesentlichen nach der Arbeitsweise des
Beispiels 1 hergestellt. Die verwendeten Acrylnitrilpolymerisate waren (1) ein Mischpolymerisat von
etwa 93% Acrylnitril und etwa 7% Vinylacetat und (2) ein Acrylnitrilpolymerisatgemisch aus (A) einem
Mischpolymerisat von 94% Acrylnitril und 6% Vinylacetat und (B) einem Mischpolymerisat von 50 %
Acrylnitril und 50% 2-Methyl-5-vinylpyridin, wobei das Gemisch 6% 2-Methyl-5-vinylpyridin, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gemisches, enthielt. Diese beiden Acrylnitrilpolymerisate wurden mit 5 und 10 %
Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid in N,N-Dimethylacetamid gemischt. Aus diesen Lösungsgemisehen
hergestellte Filme und Fasern wurden mit einer offenen Flamme verbrannt und ergaben in jedem Fall
eine beständige feste Asche, und es wurden keine geschmolzenen teerartigen Kügelchen gebildet.
Vergleich:
Im Gegensatz dazu brannten Filme und Fasern, die aus den obengenannten Acrylnitrilpolymerisaten ohne
die zugesetzten chlorhaltigen Polymerisate hergestellt waren, leicht, wenn sie einer Flamme ausgesetzt
wurden, und es bildeten sich geschmolzene teerartige Kügelchen.
Wenn die vorstehenden Beispiele mit den bekannten Mitteln zum Flammenfest- bzw. Feuersichermachen
von Textilstoffen, nämlich Antimontrichlorid, Antimonoxyd und chloriertem Biphenyl in so hohen
Mengen wie 15% in der Acrylnitrilpolymerisat-Spinnlösung
an Stelle der chlorhaltigen Polymerisate wiederholt wurden, wurde die Menge an geschmolzenem
Teer, die sich bildete, wenn die Polymerisate in Faser- und Filmform verbrannt wurden, nicht herabgesetzt,
und die Brenneigenschaften der Materialien waren denjenigen der unmodifizierten Acrylnitrilpolymerisate
ähnlich.
Wenn die obengenannten Beispiele mit anderen Acrylnitrilpolymerisaten und anderen halogenhaltigen
Polymerisaten der hier genannten Art in den vorstehend genannten Mengen wiederholt werden, wird eine
ähnliche Verbesserung in den Grundacrylnitrilpolymerisaten hinsichtlich der Aschebildung beim Verbrennen
erhalten. Solche polymere Zusammensetzungen, einschließlich denjenigen gemäß den Beispielen,
lassen sich in üblichen Textilvorgängen leicht färben und verarbeiten. Die gemäß der Erfindung erhältlichen
neuen Produkte können auch mit anderen chlorfreien Fäden gemischt werden, um verbesserte und brauchbare
Gegenstände herzustellen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Fäden auf der Grundlage von überwiegend Acrylnitrilpolymerisate
enthaltenden Massen nach dem Naß- oder Trockenspinnverfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Lösung verspinnt, die in einem üblichen Lösungsmittel für
Acrylnitrilpolymerisate als Polymerisatmasse 70 bis 95 Gewichtsprozent einer Komponente (1), bestehend
aus einem Polymerisatgemisch von (a) einem Mischpolymerisat aus 80 bis 99 Gewichtsprozent
Acrylnitril und bis zu 20 Gewichtsprozent eines anderen damit mischpolymerisierbaren monoolefinischen
Monomeren und (b) einem Mischpolymerisat aus 10 bis 70 Gewichtsprozent Acrylnitril
und 90 bis 30 Gewichtsprozent eines vinylsubstituierten tertiären heterocyclischen Amins,
wobei das Gemisch einen Gesamtgehalt an vinylsubstituiertem
Amin von 2 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, aufweist
und 5 bis 30 Gewichtsprozent einer Komponente (2), bestehend aus einem chlorhaltigen Polymerisat aus
wenigstens 80 Gewichtsprozent Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid und bis zu 20 Gewichtsprozent
an anderen damit mischpolymerisierbaren monoolefinischen Monomeren gelöst, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung verspinnt, die als
Polymerisatmasse 80 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (1), bestehend aus einem Polymerisatgemisch
von einem Mischpolymerisat aus 93 bis 97 Gewichtsprozent Acrylnitril und 3 bis 7 Gewichtsprozent
Vinylacetat sowie einem Mischpolymerisat aus 50 Gewichtsprozent Acrylnitril und 50 Gewichtsprozent Methylvinylpyridin, wobei
das Gemisch einen Gesamtgehalt an Methylvinyl-
1 809 620/340
11 12
pyridin von 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn-
Gewicht des Gemisches, hat, und 10 bis 20 Ge- zeichnet, daß man eine Lösung verspinnt, die als
wichtsprozent der Komponente (2), bestehend aus Komponente (2) ein Mischpolymerisat aus Vinyl-
einem Chlor enthaltenden Polymerisat aus mehr als chlorid und Vinylidenchlorid enthält.
90 Gewichtsprozent Vinylchlorid und weniger als 5
10 Gewichtsprozent an anderen damit mischpoly- In Betracht gezogene Druckschriften:
merisierbaren monoolefinischen Monomeren gelöst, USA.-Patentschrift Nr. 2 763 631;
enthält. Kunststoffe, 48, S. 398 bis 402 (September 1958).
809 620/340 9.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US687623A US2949437A (en) | 1957-10-02 | 1957-10-02 | Composition containing blend of acrylonitrile copolymers and chlorine-containing polymer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1279889B true DE1279889B (de) | 1968-10-10 |
Family
ID=24761146
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC17581A Pending DE1279889B (de) | 1957-10-02 | 1958-09-30 | Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faeden auf der Grundlage von ueberwiegend Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2949437A (de) |
BE (1) | BE571716A (de) |
CH (1) | CH410399A (de) |
DE (1) | DE1279889B (de) |
FR (1) | FR1211700A (de) |
GB (1) | GB897310A (de) |
NL (2) | NL231903A (de) |
Families Citing this family (13)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3088932A (en) * | 1960-12-02 | 1963-05-07 | Monsanto Chemicals | Acrylonitrile polymer composition and stabilized with zinc oxalate, zinc acetate, or chromium acetate |
BE628239A (de) * | 1962-02-12 | |||
US3193602A (en) * | 1962-08-13 | 1965-07-06 | Monsanto Co | Process for the production of flame retarded acrylic fibers |
US3451960A (en) * | 1966-05-12 | 1969-06-24 | American Cyanamid Co | Preparation of stable dispersions of finely divided halogen-containing vinyl polymers |
US3963790A (en) * | 1972-08-09 | 1976-06-15 | Rhone-Poulenc-Textile | Non-inflammable filaments comprising acrylonitrile/vinylidene chloride copolymers |
GB1517368A (en) * | 1974-11-15 | 1978-07-12 | Bayer Ag | Modacrylic filaments with colouristic properties |
DE2454323A1 (de) * | 1974-11-15 | 1976-05-20 | Bayer Ag | Modacrylfaeden mit verbesserten coloristischen eigenschaften |
AU503543B2 (en) * | 1975-02-27 | 1979-09-06 | Goodyear Tire And Rubber Company, The | Thermoplastic polymer |
GB1549924A (en) * | 1976-11-03 | 1979-08-08 | Snia Viscosa | Polymer blends for making modacrylic fibres |
US4164522A (en) * | 1978-09-15 | 1979-08-14 | The Dow Chemical Company | Vinylidene chloride polymer microgel powders and acrylic fibers containing same |
US4186156A (en) * | 1978-09-15 | 1980-01-29 | The Dow Chemical Company | Crystallizable vinylidene chloride polymer powders and acrylic fibers containing same |
US7279220B2 (en) * | 2003-11-26 | 2007-10-09 | Kaneka Corporation | Highly flame-retardant cross-linked acrylic fiber and highly flame-retardant composite |
JP2019507253A (ja) * | 2016-02-29 | 2019-03-14 | アクサ アクリリク キミヤ サナイ アノニム シルケティ | 三成分系ポリマー混合物から製造される繊維 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2763631A (en) * | 1952-05-23 | 1956-09-18 | Eastman Kodak Co | Acrylonitrile polymers containing vinyl chloride or vinylidene chloride |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE465585A (de) * | 1942-06-17 | |||
BE492180A (de) * | 1948-11-16 | |||
NL75895C (de) * | 1950-04-26 | |||
US2686169A (en) * | 1952-05-05 | 1954-08-10 | Chemstrand Corp | Polymeric vinyl chloride fiberforming compositions |
-
0
- NL NL111530D patent/NL111530C/xx active
- BE BE571716D patent/BE571716A/xx unknown
- NL NL231903D patent/NL231903A/xx unknown
-
1957
- 1957-10-02 US US687623A patent/US2949437A/en not_active Expired - Lifetime
-
1958
- 1958-09-11 GB GB29187/58A patent/GB897310A/en not_active Expired
- 1958-09-29 FR FR1211700D patent/FR1211700A/fr not_active Expired
- 1958-09-30 CH CH6451558A patent/CH410399A/de unknown
- 1958-09-30 DE DEC17581A patent/DE1279889B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2763631A (en) * | 1952-05-23 | 1956-09-18 | Eastman Kodak Co | Acrylonitrile polymers containing vinyl chloride or vinylidene chloride |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL231903A (de) | |
BE571716A (de) | |
NL111530C (de) | |
GB897310A (en) | 1962-05-23 |
CH410399A (de) | 1966-03-31 |
FR1211700A (fr) | 1960-03-17 |
US2949437A (en) | 1960-08-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE920206C (de) | Verfahren zur Herstellung von formbaren Massen auf der Grundlage von Acrylsaeurenitrilpolymerisaten | |
DE1279889B (de) | Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Faeden auf der Grundlage von ueberwiegend Acrylnitrilpolymerisate enthaltenden Massen | |
DE921170C (de) | Verfahren zur Herstellung gestreckter Faeden oder Fasern aus einem Mischpolymerisat von Vinylchlorid und Acrylsaeurenitril | |
EP0019870A1 (de) | Fäden und Fasern aus Acrylnitril-Copolymer-Mischungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2851644C2 (de) | Acrylnitrilpolymermasse | |
DE1435549A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von synthetischen linearen Fasern oder Faeden,insbesondereAcrylfasern mit hoher Schrumpfung | |
DE2624081C3 (de) | Verfahren zur Herstellung flammfester Polymerisatfasern | |
DE1569153B2 (de) | Polymerisat-Mischung auf der Grundlage von Acrylnitrilpolymerisaten | |
DE2154676A1 (de) | Modacrylnitril-Fasern und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1176604B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Textilfasern | |
DE2622920A1 (de) | Vernetzte acrylnitrilcopolymerisate | |
DE1278066B (de) | Verfahren zur Herstellung von Faeden, die ueberwiegend aus Polyvinylchlorid hochsyndiotaktischen Grades bestehen | |
DE2128004C3 (de) | Filme, Fäden und Fasern aus Acrylnitril-Copolymerisaten mit verbesserter Glanzstabilität | |
DE2402957A1 (de) | Stabilisierung halogenhaltiger acrylnitrilpolymerer | |
DE1569147B2 (de) | Flammbestandige Form , Preß oder Überzugsmassen auf der Basis von Acrylnitnlpolymensaten | |
DE2438211A1 (de) | Verfahren zur herstellung von acrylfasern mit guten heiss-nasseigenschaften | |
DE2631518A1 (de) | Verfahren zur herstellung cellulosischer fasern mit hoher festigkeit gegen verbrennen und nach diesem verfahren hergestellte fasern und textilprodukte | |
DE2340463C2 (de) | Nichtentflammbare fasern mit geringer thermoplastizitaet | |
DE1569139C (de) | Stabilisierung von Acrylnitril/ Vinylchlorid Mischpolymerisaten bzw Polymerisat Gemischen | |
DE960848C (de) | Verfahren zur Herstellung eines faserbildenden Polymerisates | |
DE1297283B (de) | Verfahren zum Herstellen von Fasern und Faeden aus Copolymeren des Vinylchlorids | |
DE2357587C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls mit einem Aldehyd acetalisierten Fäden und Folien aus einer Polyvinylalkohol als Matrix enthaltenden wäßrigen Spinnemulsion eines Vinylchlorid- und/oder Vinylidenchlorid-Polymerisats sowie Polymeremulsion zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE1469141C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchloridfasern oder -fäden | |
DE2029734C3 (de) | Fasern und Folien mit beständigen hochflammfesten Eigenschaften | |
DE1469109C (de) | Verfahren zum Spinnfarben von Faden, Fasern oder Folien aus Vinylpolymensaten |