DE1278045B - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen - Google Patents
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DEUTSCHES
PATENTAMT
IntCL:
Deutsche Kl.:
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C09b
C07c
22 b-3/02
12q-37
P 12 78 045.9-43 (B 74645)
13. Dezember 1963
19. September 1968
Die Erfindung betrifft die Herstellung neuer Anthrachinonfarbstoffe der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von
Anthrachinonfarbstoffen
Anthrachinonfarbstoffen
/R1 \
SO2-N
O NH-X-fY-Z)^A--SO2-N
— N -Gruppe
Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten, und in der Anthrachinonrest noch substituiert sein kann.
Man erhält die neuen Farbstoffe, indem man in die Arylreste Ar von Anthrachinonverbindungen der allgemeinen
Formel
O NH- X-fY—ZfcrAr
II
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
6700 Ludwigshafen
in der X ein gegebenenfalls verzweigtes aliphatisches Brückenglied mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Y das
Brückenglied — O —, — S —, — SO —, — SO2 —
oder — NR —, wobei R für einen aliphatischen oder aromatischen Rest oder vorzugsweise für ein Wasserstoffatom
steht, Z ein gegebenenfalls verzweigtes aliphatisches Brückenglied mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
das noch substituiert sein kann, oder vorzugsweise eine Einfachbindung, A ein gegebenenfalls
substituiertes aromatisches Brückenglied, das vorzugsweise aus einem oder zwei sechsgliedrigen Ringen
besteht, m die Zahl 1, 2 oder 3, vorzugsweise die Zahl 1, η die Zahl 1 oder 2 und die Reste Ri und R2
Wasserstoffatome und/oder gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Aralkyl-, Aryl-, Cycloalkyl- oder
heterocyclische Reste, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom der
/R1 .
Als Erfinder benannt:
Dr. Fritz Graser,
Dr. Dieter Weiser, 6700 Ludwigshafen
sechsgliedrigen Ringen besteht, und X, Y, Z und m die oben angegebene Bedeutung haben, nach an
sich bekannten Methoden je ein bis zwei gegebenenfalls substituierte Sulfonsäureamidgruppen der allgemeinen
Formel
,R1
SO2-N
in der Ri und R2 die obengenannte Bedeutung
haben, einführt.
In den Formeln I und II bedeutet das gegebenenfalls verzweigte aliphatische Brückenglied X
beispielsweise eine — CHa-, — CH(CHa)-,
— CH2 — CH2 — CH2- oder vorzugsweise eine
— CH2 — CH2-BrUCkC Steht Y für das Briickenglied
— NR — und R für einen aliphatischen oder aromatischen Rest, so kann R z. B. ein CH3-, C2H5-,
HOCH2-CH2- oder ein Phenylrest sein. Z steht
vorzugsweise für eine Einfachbindung. Als gegebenenfalls verzweigte aliphatische Brückenglieder mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen seien für Z z. B. die Brückenglieder der Formeln -CH2—, —CH2 — CH2—,
-CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH2-CH2-
oder
/CH2 — CH2
-CH
CH-
XCH2 — CH2 x
O NH-X-fY—Zfc-Ar
genannt.
in der Ar einen gegebenenfalls substituierten aroma- Das Brückenglied Z kann auch einen an den
tischen Rest, der vorzugsweise aus einem oder zwei aromatischen Rest A bzw. Ar anellierten Ring be-
809 617/514
deuten und ζ. B. für den Fall, daß A bzw. Ar für den Rest des Benzols stehen, mit diesem zusammen
die Gruppe
bilden. Auch können die Brückenglieder Z noch Substituenten enthalten. Als Beispiele derartiger
substituierter Brückenglieder seien genannt:
-CH2-CH-CH,
— CH, — CH
15
CH,-CH,-OH
CH,
CH-
- CH, — Cl
Sowohl die Reste A bzw. Ar als auch die Anthrachinonreste können noch Substituenten, beispielsweise
Halogenatome, wie Fluor- oder Chloratome; Alkylgruppen, wie Methyl- oder Äthylgruppen;
Alkoxygruppen, wie Methoxygruppen; Aryloxygruppen, wie Phenoxygruppen; Acylgruppen, wie
Acetyl- oder Benzoylgruppen; Alkyl- bzw. Arylsulfonylgruppen,
wie Methylsulfonyl- oder Benzolsulfonylgruppen; oder Hydroxygruppen, enthalten.
Die Reste A bzw. Ar können darüber hinaus noch Säuregruppen, wie Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen,
enthalten. Die im Anthrachinonrest gegebenenfalls stehenden Substituenten sind vorzugsweise
Halogenatome oder Hydroxygruppen. Als Beispiele für die Arylreste seien genannt: Mono-,
Di- oder Trimethylphenyl, Methoxyphenyl, Chlorphenyl,
Fluorphenyl, Diphenyl oder Naphthyl, vor allem aber Phenyl. Als Beispiele für die in den neuen
NHCH2CH2NH2
NH
-NH
-N(CHs)2
-N(C3H7),
-N(C3H7),
Br
-N(C2H5),
-N(C2H4OH)2
-N(C2H4OH)2
— N(CH3) — CH
■N
— N
— N
und
CH,
^CH2 — CH2'
CH
^CH2 — CH2-
/CH2 CH2
-CH2
CH, χ
CH, χ
CH,
/2
,CH,
'"CH,
— CIV
-CH2X
— CH/
CH2
Von besonderem technischen Interesse sind die
Farbstoffen enthaltenden
Rix
N-Reste
/
/
seien genannt:
-NH2 -NHCH3 -NHC2H5
-NHC2H4OH
-NHC2H4OH
/CH2 — CH2N
neuen Farbstoffe der Formel IH
5°
55 O HN-(CH2)
—NH-CH
2\
\:h2—
CH2 NHC3H7
— NHCH2CH(C2H5)CH2CH2CH2Ch3
— NH — CH2 — CH2 — CH2OCH3
— NHCH2CH2CH2N
CH,
CH,
60 in der R3 ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyloder
Propylgruppe, B das Brückenglied —O—, — S — oder — NH — und ρ die Zahl 2 oder 3 bedeutet.
Die Herstellung der Farbstoffe erfolgt nach der Erfindung in an sich bekannter Weise, beispielsweise
indem man die N-substituierten 1,4-Diamino-anthrachinone
der allgemeinen Formel II durch Be-
handlung mit Chlorsulfonsäure in die Sulfonsäurechloride der allgemeinen Formel IV
NH—X—(Y-Z)__A—(SO2Cl)n
IV
O NH-X-(Y-Z)^A-{SO2C1)„
IO
überführt, wobei X, Y, Z, A, m und η die oben
angegebene Bedeutung haben, und auf diese Verbindungen sodann Ammoniak, primäre oder sekundäre
Amine einwirken läßt.
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren aber auch so durchführen, daß man auf N-substituierte
1,4-Diamino-anthrachinone der allgemeinen Formel II Oleum einwirken läßt und die hierbei erhältlichen
Sulfonsäuren mit Halogenierungsmitteln, wie Phosphorhalogeniden, Thionylchlorid oder Chlorsulfonsäure,
gegebenenfalls in Gegenwart von Reaktionsbeschleunigern, wie Dimethylformamid, in
die Sulfonsäurechloride der allgemeinen Formel IV überführt, die dann mit Ammoniak, primären oder
sekundären Aminen umgesetzt werden.
Die für die Herstellung der neuen Farbstoffe als Vorstufen benötigten N-substituierten 1,4-Diaminoanthrachinone
der allgemeinen Formel II können z. B. dadurch erhalten werden, daß man 1,4-Dihydroxy-
oder 1,4-Diaminoanthrachinon in Gegenwart ihrer Leukoverbindungen mit den entsprechenden
Aminen umsetzt.
Die Umsetzung der N-substituierten 1,4-Diaminoanthrachinone
der allgemeinen Formel II mit Chlorsulfonsäure wird zweckmäßigerweise mit der 5- bis
lOfachen gewichtsmäßigen Menge, bezogen auf das Gewicht der Anthrachinonverbindung, an Chlorsulfonsäure,
vorteilhaft zwischen 0 und 1200C, durchgeführt. Je nach Art der Substituenten und der
gewählten Reaktionstemperatur können in einen Arylrest Ar eine oder zwei Sulfonsäurechloridgruppen
eintreten. Besonders leicht treten zwei Sulfonsäurechloridgruppen in einen Arylrest ein, wenn dieser
einen Diphenyl- oder Naphthylrest darstellt. Die monosulfochlorierten Arylreste, die aus den Phenylverbindungen
oder deren Substitutionsprodukten besonders einfach zu erhalten sind, werden für die
Farbstoffherstellung bevorzugt eingesetzt.
Bei manchen N-substituierten 1,4-Diamino-anthrachinonverbindungen
der allgemeinen Formel II findet die Sulfochlorierung bereits bei Raumtemperatur
statt. Gegen Ende der Reaktionszeit hält man zweckmäßigerweise das Reaktionsgemisch einige Zeit
bei mäßig erhöhter Temperatur, z. B. bei 40 bis 500C. In anderen Fällen ist es empfehlenswert, gleich
bei höherer Temperatur, z. B. zwischen 40 und 12O0C, vorzugsweise zwischen 40 und 80 ° C, zu sulfochlorieren.
Die Reaktionszeit ist, außer von dem eingesetzten N-substituierten 1,4-Diaminoanthrachinon, auch von
der Reaktionstemperatur abhängig. Durch einfache Vorversuche lassen sich die günstigsten Reaktionsbedingungen für die einzelnen N-substituierten 1,4-Diamino-anthrachinone
ermitteln. Die Beendigung der Sulfochlorierung kann man meist daran erkennen, daß eine auf Eis gefällte Probe des Reaktionsgemisches in kaltem Wasser unlöslich, in heißer verdünnter
Alkalilauge jedoch völlig löslich ist.
In üblicher Weise kann man aus dem Reaktionsgemisch das erhaltene Sulfonsäurechlorid durch
Ausfällen auf Eis, Eis—Wasser oder Eis—Natriumchloridlösung
isolieren, wobei man zweckmäßigerweise ein solches Mittel wählt, bei dem das jeweilige
Sulfonsäurechlorid in gut filtrierbarer Form anfällt. Man wäscht das Sulfonsäurechlorid mit kaltem
Wasser säurefrei und setzt es vorteilhaft noch in feuchtem Zustand weiter um.
Durch Einwirkung von Ammoniak oder primärer bzw. sekundärer Amine, die man auch im Gemisch
untereinander oder mit Ammoniak anwenden kann, auf die Sulfonsäurehalogenide der allgemeinen Formel
IV werden die neuen Farbstoffe erhalten. Die Verwendung von Ammoniak ist hierbei von besonderem
Interesse. Als primäre Amine verwendet man vorteilhaft aliphatische Amine, wie Methyl-,
Äthyl-, Isopropyl-, Cyclohexyl-, ^-Äthanol-, 2-Äthyln-hexyl-,
y-Methoxypropyl-, y-Dimethylaminopropylamin,
Äthylendiamin, N-Cyclohexylpropylendiamin
und Diäthylentriamin. Es sind aber auch aromatische Amine, wie Anilin, m-, o- oder p-Toluidin oder
Halogenamine geeignet. Für die, Umsetzung sind auch sekundäre Amine brauchbar, wie Dimethyl-,
Diäthyl-, Diisopropyl-, Diäthanoi-, Methylolcyclohexyl-,
Dicyclohexylamin, Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin oder N-substituierte Aniline sowie deren
Kernsubstitutionsprodukte.
Die Umsetzung der Sulfonsäurechloridgruppen
enthaltenden Verbindungen der allgemeinen Formel IV mit Ammoniak oder mit den Aminen der
genannten Art wird vorteilhaft in wäßrigem Mittel, in dem die sulfonsäurechloridgruppenhaltigen Anthrachinonverbindungen
fein verteilt werden, bei normaler oder mäßig erhöhter Temperatur, z. B. bei 20 bis 10O0C, vorteilhaft jedoch bei 35 bis 6O0C,
durchgeführt. Man kann aber auch, insbesondere dann, wenn das umzusetzende Amin in Wasser nur
schwer oder gar nicht löslich ist, in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel
arbeiten, vorzugsweise im Gemisch mit Wasser. Solche organischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel
sind z. B. Alkohole, wie Methyl-, Äthyl- oder Propylalkohol, Ketone, wie Aceton oder
Methyläthylketon, Ätheralkohole, wie 2-Methoxy- oder 2-Äthoxyäthanol, Dioxan oder Gemische dieser
organischen Lösungsmittel. Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel können aber auch die Amine oder
Ammoniak selbst dienen. Im allgemeinen genügt bei einer etwa 20- bis 30%igen wäßrigen Basenlösung
eine Reaktionsdauer von 1 bis 5 Stunden bei 5O0C,
in der Regel ist jedoch die Umsetzung innerhalb von 2 Stunden beendet.
Die anzuwendende Mindestmenge an Base beträgt 1 Mol Base pro Mol Sulfonsäurechloridgruppe.
Vorzugsweise verwendet man jedoch einen Überschuß, der ein Vielfaches der äquimolaren Menge,
z. B. die lOOfache Menge, betragen kann.
Der bei der Reaktion frei werdende Chlorwasserstoff kann vorteilhaft durch einen Überschuß des
zur Umsetzung benutzten Amins oder durch ein anderes säurebindendes Mittel abgefangen werden.
Geeignete säurebindende Mittel sind Alkalimetallbicarbonate, wie Natrium- oder Kaliumbicarbonat,
Alkali- oder Erdalkalimetallcarbonate, wie die Carbonate des Natriums, des Kaliums, des Calciums
und des Magnesiums, ferner Alkali- oder Erdalkalihydroxyde bzw. -oxyde, wie Natrium-, Kalium- oder
Calciumhydroxyd, Calcium- und Magnesiumoxyd, alkalisch reagierende Alkalimetallphosphate, wie
Trinatriumphosphat, oder auch ein Gemisch von Alkalimetallacetat und einem der vorgenannten säurebindenden
Mittel.
Aus dem Reaktionsgemisch können die neuen Farbstoffe direkt oder, falls bei erhöhter Temperatur
gearbeitet wurde und es sich als notwendig erweist, nach Kühlung der Reaktionslösung, gegebenenfalls
nach Verdünnung mit Wasser oder wäßriger Salzlösung, durch Abfiltrieren und Waschen mit wäßriger
Salzlösung erhalten werden. Hierbei kann es von Vorteil sein, die Reaktionslösung unter Kühlung mit
wäßriger verdünnter Mineralsäurelösung anzusäuern und dann erst zu filtrieren und neutral zu waschen.
Wurde die Umsetzung zum Sulfonamid im Amin selbst durchgeführt, so kann man gegebenenfalls
unter vermindertem Druck zur Trockne eindampfen, den Eindampfrückstand mit verdünnter Mineralsäure
digerieren und anschließend abfiltrieren.
Die Umsetzung der Sulfonsäurechloride mit Ammoniak oder den anderen oben angeführten Aminen
verläuft in fast allen Fällen nahezu quantitativ; Hydrolyse zu den Sulfonsäuren findet kaum statt.
Die erhaltenen Sulfonsäureamide sind in kaltem Wasser kaum löslich, so daß geringe Mengen löslicher
Produkte beim Filtrieren und Nachwaschen der Sulfonsäureamide mit Wasser herausgewaschen
werden können. Jedoch kann es in einzelnen Fällen vorteilhaft sein, verdünnte wäßrige Salzlösungen, wie
5- bis lO°/oige Kochsalz- oder Kaliumchloridlösungen, zum Waschen zu verwenden.
Die neuen Farbstoffe sind wertvolle blaue Anthrachinonfarbstoffe mit ausgezeichneten färberischen
Eigenschaften. Sie dienen zum Färben und Bedrucken von Fasergut, vorzugsweise von Textilgut,
wie Fasern, Fäden, Flocken, Geweben und Gewirken und von Gebilden, wie Folien, aus Polyamiden,
Polyurethanen, Polyestern, Wolle, Seide, Cellulose-2J/2-acetat,
Cellulosetriacetat und aus natürlicher oder regenerierter Cellulose. Insbesondere erhält man mit
diesen Farbstoffen auf synthetischen Polyamiden und Polyurethanen klare blaue Färbungen mit ausgezeichneter
Licht- und Naßechtheit.
In ihren Färbungen auf Polyamidgewebe übertreffen die nach der Erfindung erhältlichen Farbstoffe
die aus der deutschen Patentschrift 935 987 bekannten nächstvergleichbaren Farbstoffe durch eine
höhere Lichtechtheit, größere Farbstärke und einen klareren Farbton. In der deutschen Patentschrift
1052 604 und der USA.-Patentschrift 2 730 534 werden Farbstoffe der 1,4-Diaminoanthrachinonreihe
beschrieben, bei denen beide Aminogruppen durch Phenylreste substituiert sind, die Sulfonamidgruppen
enthalten. Bei diesen Farbstoffen handelt es sich jedoch um grüne Farbstoffe.
Solche nach der Erfindung herstellbaren Farbstoffe, die mindestens ein Wasserstoffatom am Amidstickstoff
tragen, eignen sich auch zum Färben von Cellulosematerialien, wenn man die Farbstoffe in
Gegenwart von ungefärbten polyfunktionellen Verbindungen, wie sie z. B. in den bekanntgemachten
Unterlagen des belgischen Patentes 609 825 beschrieben werden, auf das Material aufbringt. In
feinverteilter Form können die neuen Farbstoffe auch als Pigmentfarbstoffe verwendet werden.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
15 Teile l,4-Di-[/?-(p-kresoxy)-äthylamino]-anthrachinon,
hergestellt durch 20stündiges Erhitzen von 9,5 Teilen Chinizarin, 2,5 Teilen Leukamin und
18,2 Teilen /Hp-Kresoxy)-Äthylamin in 100 Teilen Isobutanol zum Sieden, werden bei Raumtemperatur
in 150 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Man erwärmt das Gemisch 4 Stunden auf 40 bis 45 0C, kühlt es
ab und gießt es auf 900 Teile Eis. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen.
Das feuchte Filtergut wird mit 100 Teilen 25%igem Ammoniak und 50 Teilen Wasser gut verrührt.
Man erwärmt die Mischung 2 Stunden auf 500C, saugt den Rückstand noch warm ab und
wäscht ihn mit 10%iger wäßriger Kochsalzlösung neutral. Zum Schluß wird noch zweimal mit wenig
Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man in ausgezeichneter Ausbeute einen blauen Farbstoff
der Formel
NHCH2CH2O
SO2NH2 CH3
O NHCH2CH2O
CH3 SO2NH2
der Polyamide in rotstichigblauen Tönen mit guten Echtheiten anfärbt. Färbt man mit diesem Produkt
Baumwolle in Gegenwart von Fixiermitteln, wie sie z. B. in den bekanntgemachten Unterlagen des belgischen
Patentes 609 825 beschrieben werden, so erhält man blaue Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften.
Verfährt man wie im Beispiel 1 angegeben, wobei man jedoch an Stelle des p-Kresoxyderivates das
1,4-Di-(/f-phenoxy-äthylamino)-anthrachinon verwendet,
so erhält man in guter Ausbeute einen Farbstoff der Formel
O NHCH2CH2O
SO2NH2
NHCHXH5O
SO2NH2
der Polyamide in blauen Tönen mit hoher Brillanz und guten Echtheiten anfärbt.
10 Teile l,4-Di-(/i-thiophenyl-äthylamino)-anthrachinon, hergestellt durch Umsetzung von Chinizarin
mit Leukamin und /i-Thiophenyl-äthylamin in Isobutanol,
werden bei Raumtemperatur in 100 Teile Chlorsulfonsäure eingetragen. Die Lösung wird
3 Stunden auf 35 bis 40 C erwärmt, abgekühlt und auf eine Mischung von 75 Teilen Wasser und 500 Tei-
len Eis gegossen. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und mit 10%iger wäßriger Natriumchloridlösung
gewaschen, bis er frei von überschüssiger Säure ist. Das feuchte Filtergut wird in
120 Teile 25°/oiges Ammoniak eingetragen. Unter gutem Rühren wird 2 Stunden auf 45 bis 5O0C erwärmt.
Nach Erkalten wird der Rückstand abgesaugt und mit 10%iger wäßriger Kochsalzlösung neutral
gewaschen. Man erhält in hohen Ausbeuten einen rotstichigblauen Farbstoff der Formel
belgischen Patentes 609 825 beschrieben sind, in tiefen blauen Tönen mit guten Echtheitseigenschaften
anfärbt. n . . , ,
NHCH7CH7S
NHCH7CH7S
Der Farbstoff färbt Polyamide sowie Baumwolle mit Fixiermitteln, wie sie z. B. in den bekanntgemachten
Unterlagen des belgischen Patentes 609 825 beschrieben werden, in rotstichigblauen, klaren
Tönen mit guten Echtheiten. Verwendet man in diesem Beispiel an Stelle von Ammoniak Äthylamin,
so erhält man einen Farbstoff, der auch Polyestermaterial in blauen Tönen anfärbt.
25 Teile l,4-Di-(/?-benzylamino-äthylamino)-anthrachinon,
hergestellt aus Chinizarin und Leukamin mit N-Benzyl-äthylendiamin in Isobutanol, werden in
200 Teilen Chlorsulfonsäure eingetragen. Man erwärmt 3 Stunden auf 50 bis 55 0C, kühlt auf Raumtemperatur
und gießt die Lösung auf eine Mischung von 100 Teilen Natriumchlorid und 750 Teilen Eis.
'SO2NH2 Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und
mit 10%iger wäßriger Natriumchloridlösung frei von überschüssiger Säure gewaschen. Das feuchte Filtergut
wird in 250 Teile 25%iges Ammoniak eingetragen. Man erwärmt das Gemisch unter Rühren
2 Stunden auf 500C, kühlt es auf Raumtemperatur ab und versetzt es dann mit 100 Teilen gesättigter
wäßriger Natriumchloridlösung. Der Rückstand wird
SO2NH2 20 abgesaugt und mit 10%iger wäßriger Natriumchloridlösung
neutral gewaschen. Man erhält in ausgezeichneten Ausbeuten einen dunkelblauen Farbstoff der
Formel
30
NHCH7CH2NHCH2
,SO2NH2
20 Teile 1,4-Di-[/i-(m-toluidino)-äthylamino]-anthrachinon,
in üblicher Weise aus Chinizarin und Leukamin mit N-m-Tolyläthylendiamin in Isobutanol
hergestellt, werden in 200 Teilen Chlorsulfonsäure gelöst. Man erwärmt 3 Stunden auf 5O0C, steigert
die Temperatur im Laufe einer halben Stunde auf 8O0C und erwärmt eine halbe Stunde bei dieser
Temperatur. Nach Kühlen auf 10°C gießt man die Lösung auf eine Mischung von 50 Teilen Natriumchlorid,
100 Teilen Wasser und 800 Teilen Eis. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt und mit
10°/oiger wäßriger Natriumchloridlösung frei von überschüssiger Säure gewaschen. Das Filtergut wird
feucht mit 250 Teilen 25%igem wäßrigem Ammoniak verrührt. Man erwärmt das Gemisch unter
gutem Rühren 2 Stunden auf 50QC, kühlt auf Raumtemperatur
ab und saugt den Rückstand ab, der mit 10°/oiger Kochsalzlösung neutral gewaschen wird.
Man erhält in sehr guten Ausbeuten einen dunkelbläuen
Farbstoff der Formel
O NHCH2CH2NHCH2
SO2NH2
der Polyamide in brillanten rotstichigblauen Tönen anfärbt. Mit Fixiermitteln, wie sie in den bekanntgemachten
Unterlagen des belgischen Patentes 609825 beschrieben werden, erhält man echte Färbungen in
blauen Tönen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen der allgemeinen FormelO NH-X-fY-ZfcrA-SO2-NSO3H-SO2-NK2 j n/VR-2 /«O NHCH2CH2NH<f55O NHCH7CH2NHder Polyamide sowie Baumwolle mit Fixiermitteln, wie sie in den bekanntgemachten Unterlagen des in der X ein gegebenenfalls verzweigtes aliphatisches Brückenglied mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Y das Brückenglied — O —, — S —, — SO—, — SO2— oder — NR-, wobei R für einen aliphatischen oder aromatischen Rest oder vorzugsweise für ein Wasserstoffatom steht, Z ein gegebenenfalls verzweigtes aliphatisches Brückenglied mit I bis 6 Kohlenstoffatomen, das noch substituiert sein kann, oder vorzugsweise eine Einfachbindung, A ein gegebenenfalls substituiertes aromatisches Brückenglied, das vorzugsweise aus einem oder zwei sechsgliedrigen Ringen besteht, m die Zahl 1, 2 oder 3, vorzugsweise die Zahl 1, η die Zahl 1 oder 2 und die Reste Ri und R2 Wasserstoffatome und/oder809 617/514gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Aralkyl-, Aryl-, Cycloalkyl- oder heterocyclische Reste, oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom der— N -GruppeGlieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten, und in der der Anthrachinonrest noch substituiert sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß man in die Arylreste Ar von Anthrachinonverbindungen der allgemeinen FormelNH-X-fY—ZfrArII20NH- X-fY—in der Ar einen gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest, der vorzugsweise aus einem oder zwei sechsgliedrigen Ringen besteht, und X, Y, Z und m die oben angegebene Bedeutung haben, nach an sich bekannten Methoden je ein bis zwei gegebenenfalls substituierte Sulfonsäureamidgruppen der allgemeinen Formel,R1-SO2-Nin der Ri und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, einführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 935 987;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 052 604;
USA.-Patentschrift Nr. 2 730 534.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind drei mit Erläuterungen versehene Färbetafeln ausgelegt worden.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB74645A DE1278045B (de) | 1963-12-13 | 1963-12-13 | Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1278045B true DE1278045B (de) | 1968-09-19 |
Family
ID=6978335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB74645A Pending DE1278045B (de) | 1963-12-13 | 1963-12-13 | Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen |
Country Status (3)
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CH (1) | CH450595A (de) |
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GB (1) | GB1045360A (de) |
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DE1052604B (de) * | 1956-04-07 | 1959-03-12 | Sandoz Ag | Verfahren zur Herstellung von Disulfonsaeureamiden der Anthrachinonreihe |
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1963
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1964
- 1964-11-23 CH CH1507964A patent/CH450595A/de unknown
- 1964-12-11 GB GB5046364A patent/GB1045360A/en not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1045360A (en) | 1966-10-12 |
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