CH635123A5 - Gemisch von 6/7-halogen-anthrachinonverbindungen und deren herstellung. - Google Patents
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- CH635123A5 CH635123A5 CH432878A CH432878A CH635123A5 CH 635123 A5 CH635123 A5 CH 635123A5 CH 432878 A CH432878 A CH 432878A CH 432878 A CH432878 A CH 432878A CH 635123 A5 CH635123 A5 CH 635123A5
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gemisch von neuen 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen und Verfahren zu deren Herstellung.
Das erfindungsgemässe Gemisch von neuen 6/7-HaIogen-anthrachinonverbindungen entspricht der Formel I
X
(I)
worin bedeuten: X ein Halogenatom, Ri eine Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe und R2 die -OH, -NH2, -Alkyl-, -NH-Cycloalkyl-, NH-Phenyl-, Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylamino-Gruppe, wobei die Phenyl-reste in Ri und/oder R2 gegebenenfalls weitersubstituiert sind.
Die Formel I ist hier und im folgenden der Einfachheit halber als nur eine Formel angegeben. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Mischung einer 6-Halogen-Anthrachinonverbin-dung der Formel worin bedeuten: X ein Halogenatom, Ri eine Phenylalkyl-amino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe und R2 die -OH, -NH2, -NH-Alkyl-, -NH-Cycloalkyl-, -NH-Phenyl-, Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylamino-Gruppe, wobei die Phe-nylreste in Ri und/oder R2 eine Sulfonsäuregruppe und gegebenenfalls weitere Subtituenten enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch von Anthrachinonverbindungen der Formel II
0 Rx mit einer 7-Halogen-Anthrachinonverbindung der Formel
15
in welchen Formeln die Symbole X, Ri und R2 die unter For-25 mei I angegebene Bedeutung haben.
Die beiden Komponenten im 6/7-Halogen:Anthrachinon-verbindungsgemisch der Formel I liegen vorteilhaft im Verhältnis von etwa 1:1 vor.
Bevorzugte Anthrachinongemische sind solche, die in der 30 Phenylgruppe in Ri und/oder R2 mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe, vor allem eine -SOsH-Gruppe enthalten, und insbesondere solche, die nur eine SOsH-Gruppe in der Phenylgruppe in Ri enthalten.
X in der Bedeutung eines Halogenatoms stellt beispielsweise 35 ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom dar. Bevorzugt handelt es sich um das Chloratom.
Der Alkylrest in der Phenylalkylaminogruppe gemäss dem Symbol Ri stellt vor allem einen unverzweigten oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen dar. Es handelt sich bei 40 diesem Alkylrest z.B. um den Methyl-, Äthyl-, n- oder iso-Propyl-, n- oder sec.- oder tert.-Butyl-, n- oder sec.- oder tert.-Pentyl-, Hexyl- oder um den Heptylrest. Bevorzugt stellt Ri einen verzweigten Alkylrest, vor allem den sec.-Butylrest, dar Der Cycloalkylrest in der Phenylcycloalkylaminogruppe 45 gemäss dem Symbol Ri stellt z.B. den Cyclohexylrest dar.
Der Phenylrest in der Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe gemäss dem Symbol Ri kann unsubstituiert oder substituiert sein. Als Substituenten kommen z.B. in Frage: Halogen wie Fluor, Chlor oder Brom; Alkylgruppen mit 1 bis 4 so Kohlenstoffatomen wie die Methyl-, Aethyl-, oder Propyl-gruppe; Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie die Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppe; wasserlöslichmachende Gruppen, vor allem die -SChH-Gruppe und eine Gruppe der Formel -CH3-NH-CO-Y, worin Y einen gegebe-55 nenfalls durch Halogen mono- oder disubstituierten Alkylrest, einen unsubstituierten Phenylrest oder einen Phenylrest bedeutet, der durch Halogen ode Alkyl weitersubstituiert ist.
Bedeutet R2 die -NH-Alkyl-Gruppe, so kann die Alkyl-gruppe unverzweigt oder verzweigt sein und vorzugsweise 1 bis 9 60 Kohlenstoffatome aufweisen. In diesem Zusammenhang sind als R2 z.B. genannt: die Methyl-, Äthyl-, n- und iso-Propyl-, n-sec.- odertert.-Butyl-aminogruppe.
Bedeutet R2 die -NH-Cycloalkyl-Gruppe, so stellt der Cycloalkylrest vorzugsweise einen Cyclohexylrest dar. Als Bei-65 spiele seien genannt: die Cyclohexylamino- und die Trimethyl-cyclohexylaminogruppe.
Bedeutet R2 die -NH-Phenyl-Gruppe, so kann der Phenylrest noch ein- oder mehrmals weitersubstituiert sein. Als Substi-
635 123
tuenten kommen z.B. in Frage: Acylaminogruppen wie die Äce-tylamino- oder Benzoylaminogruppe; Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie die Methyl-, Äthyl-, n- und iso-Propyl, und die unverzweigte oder verzweigte Butylgruppe; Alkoxy-gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie die Methoxy-, Äthoxy- und Propoxygruppe; die Phenoxygruppe; ein hetero-cyclischer Rest, wie der Benzthiazolrest; wasserlöslichmachende Gruppen vor allem die SC>3-H-Gruppe oder eine Gruppe der Formel -CH2-NH-CO-Y, worin Y einen gegebenenfalls durch Halogen mono- oder disubstituierten Alkylrest, einen unsubstituierten Phenylrest oder einen Phenylrest bedeutet, der durch Halogen oder Alkyl weitersubstituiert ist.
Bedeutet R2 eine Phenyl-alkyl-aminogruppe, so kann auch hier analog zum Rest Ri der Alkylrest unverzweigt, verzweigt oder cyclisch sein und im Fall von Alkyl 1 bis 7 Kohlenstoffatome aufweisen, während der Phenylrest unsubstituiert ist oder substituiert durch z.B. Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom und die im Phenylrest der -NH-Phenylgruppe gemäss dem Symbol R2 genannten Substituenten. Bei der Phenyl-cycloalkylamino-5 Gruppe handelt es sich beim Cycloalkylrest vor allem um einen solchen, welcher 5 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist; insbesondere handelt es sich um die Cyclohxylgruppe.
In bevorzugten Anthrachinongemischen bedeutet R2 eine NH-Phenyl-Gruppe, worin der Phenylrest weitersubstituiert ist, 10 insbesondere ein- oder mehrmals durch eine Alkylgruppe (C1-C4), eine Alkoxygruppe (C1-C4) eine Acylaminogruppe oder durch Cyclohexyl.
Interessante Anthrachinonverbindungsgemische entsprechen ferner der Formel la
Cl
{
h-ch-ch„-ch
/=v^ S03®Kation®
2-CH2-\_/
(la)
worin der Phenylrest gegebenenfalls noch durch eine Chlorace-tylaminomethylen-Gruppe weitersubstituiert sein kann, und R2' die -NH2, -NH-C3H7-Gruppe oder einen Phenylaminorest bedeutet, worin der Phenylrest gegebenenfalls ein- oder mehrmals weitersubstituiert ist durch eine Alkylgruppe (C1-C3), eine Alkoxy-Gruppe (Ci-Gt), eine Acetylaminogruppe oder durch die Cyclohexylgruppe.
Die erfindungsgemässen Gemische von 6/7-Halogen-Anthrachinonverbindungen sind blaue Verbindungen und bei Anwendung im Färbeverfahren, gekennzeichnet durch ein gutes Ziehvermögen auf Textilmaterialien, vor allem synthetischem Polyamid und Wolle.
Die Herstellung des Gemisches von 6/7-Halogen-Anthra-chinonverbindungsgemische der Formel I erfolgt z.B. derart, dass man ein Gemisch von Anthrachinonverbindungen der Formel II
40
x
(II)
worin X und Ri das unter Formel I angegebene bedeuten und Hai ein Halogenatom darstellt, durch Hydrolyse des 4ständigen Halogenatoms oder durch Kondensation mit einer den Rest R2 einführenden Verbindung umsetzt und die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls sulfiert.
Bevorzugt geht man von solchen Verbindungen der Formel II aus, worin X das Chloratom und Hai das Bromatom bedeuten.
Durch die Hydrolyse von Verbindungen der Formel II wird das 4ständige Halogenatom in ein Anthrachinongemisch der Formel ImitR2 = OH übergeführt. Die Hydrolyse selbst erfolgt z.B. in einem Gemisch von Oleum mit etwa 10% freiem SO3 und 35 Borsäure bei einer Temperatur von etwa 100 °C.
Die Kondensation von Verbindungen der Formel II mit einer den Rest R2 einführenden Verbindung erfolgt mit Aminen, welche den Rest der Formeln -NH2, -NH-Alkyl, -NH-Cycloal kyl, -NH—, -NH-Alkyl—^^oder -NH-Cycloalkyl -o einführen.
Die Kondensationsreaktion findet im organischen Medium (z.B. Cellosolve oder Butanol) bei einer Temperatur von etwa ■»5 ten Lösungsmittels nach bekannter Art und Weise und in Gegenwart eines Katalysators, wie Kupferpulver oder Kupfersalz, und einer Base statt.
Als Amine, welche den Rest R2 einführen, kommen z.B. in Frage: Ammoniak oder p-Toluolsulfamid unter nachfolgender so Verseifung; Alkylamine, wie Methylamin, Äthylamin, Isopro-pylamin und Butylamin; Phenylamine, wie Phenylamin, 2-Methylphenylamin, 4-Methylphenylamin, 4-Isopropylphenyl-amin, 2,4-Dimethylphenylamin, 3,4-Dimethylphenylamin, 2,5-Dimethylphenylamin, 2-Methyl-5-methoxy-phenylamin, 2,3-55 Dimethylphenylamin, 2,6-Dimethylphenylamin, 2,4,6-Trime-thylphenylamin, 4-Äthylphenylamin, 2-Äthylphenylamin, 4-tert.-Butylphenylamin, 2-Methoxyphenylamin, 2-Äthoxyphe-nylamin, 4-Methoxyphenylamin, 2,5-Dimethoxyphenylamin, 4-Butoxyphenylamin, 4-Acetylaminophenylamin, 4-Phenoxyphe-60 nylamin, 4-(4'-Methyl)-phenoxyphenylamin, 4-(6'-Methyl)-benzthiazol-phenylamin und 2-Methoxy-5-methylphenylamin; Phenylalkylamine, wie Benzylamin und Phenyl-isobutyl-amin; Phenylcycloalkylamine, wie Phenylcyclohexylamin; dann Cyclohexylamin und 3,5,5-Trimethylcyclohexylamin sowie 4-6.5 Cyclohexyl-phenylamin.
Anschliessend an die Hydrolyse bzw. Kondensation können die von wasserlöslichmachenden Gruppen freien Verbindungen noch sulfiert werden, z.B. mit Oleum, welches 1 bis 10% freies
5
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S03 enthält, bei einer Temperatur von 0 bis 30 ° C, oder mit H2SO4 95 bis 100%, wobei überraschenderweise eine selektive Monosulfierung eintritt. Ist gewünscht, dass das Endprodukt der Formel I im Phenylrest Ri und/oder R2 den genannten Sub-stituenten der Formel -CH2-NH-CO-Y aufweist, so ist es vorteilhaft diesen Substituenten vor der Sulfierung einzuführen. Die Einführung einer derartigen Gruppe erfolgt nach Tscher-niak-Einhorn derart, dass man das Anthrachinongemisch, erhalten durch Hydrolyse oder Kondensation mit der Verbindung II mit einem Methylolamid, das am N-Atom die Gruppe -CO Y trägt, in saurem Medium, bevorzugt konzentrierter Schwefelsäure umsetzt.
Verwendung finden die Gemische von 6/7-Halogen-Anthrachinonverbindungen der Formel I, welche keine wasserlöslichmachenden Gruppen enthalten, als Dispersionsfarbstoffe zum Färben und Bedrucken von Materialien, vor allem Textilmaterialien, welche mit Dispersionsfarbstoffen färbbar sind. Als derartige Materialien kommen in Frage: Mischpolymere aus Dicyanäthylen und Vinylacetat, Fasern aus Polyurethanen und Polypropylenfasern, sowie Fasern aus Cel-lulosetri- und 2'/2-acetat und insbesondere Fasern aus aromatischen Polyestern, wie solche aus Terephthalsäure und Äthylen-glykol und Mischpolymeren aus Terephthal- und Isophthal-säure und Äthylenglykol. Man färbt diese Materialien nach bekannter Art und Weise, wobei die erhaltenen Färbungen einer Nachbehandlung unterworfen werden können, beispielsweise durch Erhitzen mit einer wässrigen Lösung eines ionenfreien Waschmittels. Man erhält dabei kräftige Färbungen und Drucke von guten Echtheiten, insbesondere Lichtechtheit und Nassechtheit.
Gleichfalls farbstarke Färbungen erzielt man bei der Applikation der Farbstoffe aus organischen Lösungsmitteln, bei welcher der Farbstoff aus einem Lösungsmittel, in welchem er gelöst oder als feine Dispersion vorliegt, auf das zu färbende Textilmaterial aufgebracht wird. Als organische Lösungsmittel kommen z.B. Petroleumfraktionen und vor allem chlorierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Perchloräthylen) in Frage, die allein oder als Dispersion zusammen mit Wasser verwendet werden können.
Enthalten die Gemische von 6/7-Halogen-Anthrachinon-verbindungen der Formel I wasserlöslichmachende Gruppen, vor allem die S03H-Gruppe, so können derartige wasserlösliche Verbindungen verwendet werden als saure Farbstoffe zum Färben und Bedrucken von Materialien, vor allem Textilmaterialien, welche mit sauren Farbstoffen färbbar sind. Als derartige Materialien kommen z.B. natürliche und synthetische Polyamidmaterialien, wie Wolle, Seide und Nylon, in Frage. All diese Materialien können in den verschiedensten Aufmachungsformen vorliegen und nach konventionellen Auszieh- und Foulardverfahren gefärbt werden. Man erhält Färbungen, welche gute Echtheiten, wie Lichtechtheit und Nassechtheit aufweisen.
Anstatt durch Imprägnieren können sowohl die Dispersionsfarbstoffe als auch die sauren Farbstoffe durch Bedrucken aufgebracht werden. Zu diesem Zweck verwendet man z.B. eine Druckfarbe, die neben den in der Druckerei üblichen Hilfsmitteln, wie Netz- und Verdickungsmitteln, den Farbstoff enthält.
Die neuen Zwischenproduktgemische entsprechen der Formel II
(II)
worin bedeuten: X ein Halogenatom, Ri eine Phenylalkylaminogruppe, oder eine Phenylcycloalkylaminogruppe, wobei der Phenylrest gegebenenfalls weitersubstituiert sein kann und eine wasserlöslichmachende Gruppe enthalten kann und Hai ein 5 Halogenatom.
Die Bedeutung der Symbole X und Ri ist dabei identisch mit derjenigen, welche unter der Formel I gegeben wurde. In bevorzugten Zwischenproduktgemischen bedeutet X das Chloratom und Ri eine Phenylalkylaminogruppe, worin der Alkylrest 10 unverzweigt (C1-C7) oder verzweigt (C1-C7) ist, oder einen Cyclohexylrest darstellt und deren Phenylrest unsubstituiert ist. und worin Hai ein Bromatom, bedeutet.
Man erhält diese Zwischenproduktgemische der Formel II durch eine selektive Halogenierung, wenn man ein 1,6/1,7-15 Dihalogen-Anthrachinongemisch der Formel
X
20
X
25
worin X jeweils das gleiche Halogenatom, vorzugsweise Chlor, 30 bedeutet, durch Animierung mit einer den Rest Ri einführenden Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylaminoverbindung (vergleiche z.B. DT-OS 25 13 950) in das Anthrachinonverbin-dungsgemisch der Formel
35
40
45
X
{
Hai worin Ri die unter Formel I angegebene Bedeutung hat, überführt und dieses mit 1 Äquivalent Halogen, vor allem Brom, umsetzt. Die Umsetzung mit Halogen erfolgt dabei im organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur von etwa 40 bis 50 60 °C.
Es ist dabei überraschend, dass bei der Halogenierung das Halogenatom vorzugsweise in 4-Stellung de Antrachinonkernes geht.
Es ist ferner vorteilhaft, dass man als Ausgangsprodukte sol-55 che verwendet, welche keine wasserlöslichmachenden Gruppen aufweisen. Falls Zwischenprodukte der Formel II gewünscht sind, die eine wasserlöslichmachende Gruppe im Phenylkern von Ri aufweisen, so erfolgt deren Einführung von vor allem der Sulfogruppe anschliessend an die Halogenierung.
60 Als den Rest Ri einführende Verbindungen kommen z.B. in Frage: w-Phenylbutylamine, vor allem w-Phenyl-sec-butyl-amin; Phenylmethylamin; w-Phenyl-iso-hexyl-amin; w-Phenyl-iso-pentyl-amin; w-Phenyl-iso-heptyl-amin und 4-Phenylcyclo-hexyl-amin.
65 Verwendung finden diese Zwischenprodukte zur Herstellung von insbesondere sauren Farbstoffen oder Dispersionsfarbstoffen.
Ähnliche Anthrachinonverbindungen, die in 7-Stellung des
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6
Anthrachinonkerns durch Chlor substituiert sind, sind einzeln aus der DOS 19 17 051 bekannt. Der besondere Vorteil des erfin-dungsgemässen Gemisches von 6/7-Halogenanthrachinonver-bindungen liegt darin, dass als Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Anthrachinon-Farbstoffe der Formel I und Zwischenprodukte der Formel II bislang wertlose Abfallprodukte (z.B. Sumpfprodukte von Anthrachinonnitrierungen) verwendet werden können.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie darauf zu limitieren. Teile bedeuten Gewichtsteile und die Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Beispiel 1
Man rührt ein Gemisch, bestehend aus 27,7 Teilen 1,6/ 1,7-Dichloranthrachinon und 35 Teilen Phenyl-sec.-butylamin 15 Stunden bei 155°. Das noch vorhandene Phenyl-sec.-butylamin wird mittels Wasserdampf abdestilliert und das Reaktionsprodukt der Formel
CH0 t 3
Cl isoliert.
i-CH-CHU-CH
fO
13,5 Teile des so erhaltenen Produkts werden in 75 Teilen Chlorbenzol bei 35° verrührt und nach Zusatz von 8 Teilen Brom während 15 Stunden bei 40 bis 50° gehalten. Das Lösungsmittel wird unter Vakuum abdestilliert, wobei das Zwischenpro-5 dukt der Formel
H-CH-CH,
CH2-0
0 Br sich abscheidet und durch Filtration isoliert wird.
Verwendet man anstelle des Kondensationsprodukts aus 1,6/1,7-Dichloranthrachinon mit Phenyl-sec.-butylamin äqui-valenteTeilederinfolgenderTabelle 1 aufgeführten Kondensa-20 tionsprodukte und setzt diese analog der angegebenen Verfahrensweise mit 8 Teilen Brom um, so erhält man die in 4-Stellung des Antrachinonkerns bromierten Zwischenprodukte.
25
Tabelle 1
Kondensat ionsprodukt
Bsp.
R1
2
- Nil - GH 2—^ ^
3
4
gh3
-nh-ch-ch2-c—
CH3 CH3
ch3
-nh-ch2-ch2-c— ch3
5
-nh-ch-ch2-ch2—
ch2-ch (ch3)2
6
-Nu—
7
635 123
Beispiel 7
In 100 Teile Äthylcellosolve werden 23,5 Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Phenyl-sec.-butylamino-4-brom-6/7-chlo-ranthrachinons, 17 Teile p-Toluolsulfamid, 5 Teile Kalium-acetat und 0,5 Teile Kupferpulver unter Rühren bei 130° während 4 Stunden verrührt. Nach dem Erkalten filtriert man das Reaktionsprodukt der Formel hh-ch-ch2ch2-q ch3
Cl nh - s 0 2—\__
ch.
ab und trocknet es unter Vakuum.
Das getrocknete Reaktionsprodukt wird in 200 Teilen 98%ige Schwefelsäure eingetragen und während 5 Stunden bei 25 bis 30° gehalten. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Schwefelsäurelösung auf Eis wasser ausgegossen und das sulfierte Versei-fungsprodukt der Formel nh-ch-ch2-ch2
durch Filtration isoliert, das Filtergut mit konzentrierter NaCl-Lösung annähernd säurefrei gewaschen, sodann in 300 Teilen Wasser angeschlämmt und die Aufschlämmung mit Natriumhydroxyd alkalisch gestellt. Das dunkelviolettblaue Natrium-5 salz wird durch Zusatz von NaCl ausgeschieden, abfiltriert und getrocknet.
Dieser saure Farbstoff färbt aus schwach saurem bis saurem Bade Wolle und synthetische Polyamidfasern in blauen Tönen von guter Lichtechtheit.
10
Beispiel 8
Man rührt ein Gemisch, bestehend aus 23,5 Teilen 1 -Phenyl-sec.-butylamino-4-brom-6/7-chloranthrachinon, 20 Teilen Iso-propylamin, 5 Teilen Kaliumacetat, 0,5 Teilen Kupfer-(I)-15 chlorid, 0,2 Teilen Wasser und 50 Teilen n-Butanol während 24 Stunden bei 120° in einem Autoklaven. Das Butanol wird mittels Wasserdampf abdestilliert und das ausgefallene Reaktionsprodukt der Formel
20
25
ch3 nh-ch-ch
2-™2-®
durch Filtration isoliert, durch Umkristallisieren aus Methylcel-losolve gereinigt und wie in Beispiel 7 beschrieben, sulfiert. Der so erhaltene saure Farbstoff der Formel ch3
0 nh-ch-ch2-ch2-
/ch3 nh-ch
CH.
färbt Wolle und synthetische Polyamidfasern in grünstichig blauen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
Wenn man anstelle von Isopropylamin Cyclohexylamin oder 3,5,5-Trimethylcyclohexylamin in äquivalenten Mengen verwendet und ansonst wie im Beispiel 8 angegeben verfährt, so erhält man saure Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften.
Beispiel 9
4,5 Teile des gemäss Beispiel 8 erhaltenen Reaktionsproduktes 1 -Phenyl-sec.-butylamino-4-isopropylamino-6/7-chloran-thrachinon werden mit 1,5 Teilen N-Methylolchloracetamid in 20 Teilen 35%iger Schwefelsäure bei 0 bis 5° portionenweise so gelöst. Man rührt noch 15 Stunden bei 0 bis 5° aus,lässt 10 Teile 25%iges Oleum zulaufen und rührt bei 25 ° bis die Reaktion vollständig ist. Anschliessend giesst man das Reaktionsgemisch in Eiswasser und saugt den ausgeschiedenen sauren Farbstoff der Formel
- 55
cho » -5
0 n.h-ch-ch2-ch2
so3h
:h2nhcoch2ci
635 123
8
ab. Das Nutschgut wird in Wasser angeschlämmt und mit Natronlauge auf pH 7 gestellt. Durch Zugabe von 5 Vol.-% NaCl wird das Natriumsalz des Farbstoffes ausgefällt. Dieses färbt Polyamidfasern und Wolle in grünstichig blauen Tönen mit sehr guten Nassechtheiten.
Beispiel 10
23,5 Teile des gemäss den Angaben des Beispiels 1 hergestellten 1 -Phenyl-sec.-butylamin-4-brom-6/7-chloranthrachi-nons, 10 Teile p-Toluidin, 5 Teile Kaliumacetat und 0,2 Teile Cuprochlorid werden 6 Stunden lang mit 100 Teilen n-Butanol unter Rühren auf 100 bis 105° erhitzt. Man lässt das Gemisch erkalten, filtriert das ausgeschiedene Produkt der Formel ab, wäscht es mit Methanol und trocknet es unter Vakuum.
10 Teile des so erhaltenen Kondensationsproduktes werden in 100 Teilen 100%iger Schwefelsäure gelöst und bei 25° 3 Stunden gerührt. Man giesst die Lösung auf Eis, wobei der saure Farbstoff der Formel ausfällt. Das Natriumsalz wird wie in Beispiel 7 angegeben hergestellt.
Der Farbstoff färbt Wolle und synthetische Polyamidfasern 20 in grünstichig blauen Tönen von guter Lichtechtheit und guten Nassechtheiten.
Verwendet man anstelle des vorstehend genannten p-Tolui-dins äquivalente Mengen eines der in Tabelle 2 genannten Amine, so erhält man bei im übrigen gleicher Arbeitsweise saure 25 Farbstoffe, deren Nuance auf Polyamid in der letzten Kolonne der Tabelle angegeben ist.
9
Tabelle 2
635 123
Bsp.
Amin
Nuance
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
h2»-0
och3
»2N-0
CH.
h2n-^j^— nhc0ch3
ch3
H2N_W~C"3
ocho h2n-
h2n 0c4h9
h2n—c(ch3)3
h2n -t:
h2n h2n ch3
h grtlnstichig blau
Ii n
n n
blau blau
Beispiel 21
Man bereitet ein Färbebad aus 400 Teilen Wasser, 4 Teilen Ammoniumacetat, 2 Teilen des Farbstoffes gemäss Beispiel 7 und soviel Essigsäure, dass der pH-Wert des Bades 6,0 beträgt. In das erhaltene Färbebad geht man mit 100 Teilen eines synthetischen Polyamidtricots ein, erhitzt es innerhalb einer halben Stunde zum Kochen und färbt 45 Minuten bei 100°. Man erhält 65 eine blaue Färbung, die eine gute Lichtechtheit und gute Nassechtheiten aufweist.
G
Claims (14)
- 635 123PATENTANSPRÜCHE 1. Gemisch von 6/7-Halogen-anthrachinonverbindungen der Formel I0 R,{(I)worin bedeuten: X ein Halogenatom, Ri eine Phenylalkyl-amino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe und R2 die -OH, -NHz, -NH-Alkyl-, -NH-Cycloalkyl-, -NH-Phenyl-, Phe-nylalkylamino- oder Phenylcycloalkylkamino-Gruppe, wobei die Phenylreste in Ri und/oder R2 gegebenenfalls weitersubstituiert sind.
- 2. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass X das Chloratom bedeutet.
- 3. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese in der Phenylgruppe in Ri und/oder R2 mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe, vor allem eine -SChH-Gruppe, enthalten.
- 4. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen5 gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass diese nur in der Phenylgruppe in Ri eine -S03-Gruppe enthalten.
- 5. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Ri eine Phenylalkylaminogruppe bedeutet, worin der Alkylrest10 unverzweigt oder verzweigt ist und 1 bis 7 Kohlenstoffatome aufweist.
- 6. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkylrest in Ri verzweigt ist und vor allem den sec.-Butylrest darstellt.15 7. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass r2 eine NH-Phenyl-Gruppe bedeutet,worin der Phenylrest weitersubstituiert ist.
- 8. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen20 gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Phenylrest in R2 ein- oder mehrmals weitersubstituiert ist durch eine niedere Alkylgruppe (C1-C4), eine niedere Alkoxygruppe (C1-C4), eine Acylaminogruppe oder durch Cyclohexyl.
- 9. Gemisch von 6,7-HaIogen-anthrachinonverbindungen25 gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses derFormel IaCl{
- ch.h-ch-ch2-ch/=v^ so3®Kation®(la)entspricht, worin der Phenylrest gegebenenfalls noch durch eine Chloracetyl-aminomethylen-Gruppe weitersubstituiert sein kann, und R2' die -NH2, -NH-C3H7-Gruppe oder einen Phe-nylaminorest bedeutet, worin der Phenylrest gegebenenfalls ein-oder mehrmals weitersubstituiert sein kann durch eine Alkylgruppe (C1-C3), eine Alkoxy-Gruppe (C1-C4), eine Acetylami-nogruppe oder durch die Cyclohexylgruppe.
- 10. Gemisch von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen gemäss den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Komponenten der 6-Halogen-anthrachinonverbin-dung und der 7-Halogen-anthrachinonverbindung im Mischungsverhältnis etwa 1:1 vorliegen.
- 11. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen der Formel I{(I)worin bedeuten: X ein Halogenatom, Ri eine Phenylalkyl-amino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe und R2 die -OH, 45 -NH2, -NH-Alkyl-, -NH-Cycloalkyl-, -NH-Phenyl-, Phenylal-kylamino- oder Phenylcycloalkylamino-Gruppe, wobei die Phenylreste in Ri und/oder R2 gegebenenfalls weitersubstituiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch von Anthrachinonverbindungen der Formel II0 r,5055(ii)Hai worin X und Ri das oben angegebene bedeuten und Hai ein 60 Halogenatom darstellt, durch Hydrolyse des 4ständigen Halogenatoms oder durch Kondensation mit einer den Rest R2 einführenden Verbindung umsetzt.
- 12. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man von Anthrachinonverbindungen der Formel II65 ausgeht, worin X das Chloratom und Hai das Bromatom bedeuten und Ri eine Phenylalkylaminogruppe darstellt.
- 13. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von 6,7-Halogen-anthrachinonverbindungen der Formel I3635 123X{(I)X(II)Hai worin X und Ri die oben angegebene Bedeutung haben und Hai ein Halogenatom darstellt, durch Hydrolyse des 4ständigen Halogenatoms oder durch Kondensation mit einer den Rest R2 einführenden Verbindung umsetzt und die erhaltene Verbindung sulfiert.
- 14. Verfahren gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man von Anthrachinonverbindungen der Formel II ausgeht, worin X das Chloratom und Hai das Bromatom bedeuten und Ri eine Phenylalkylamino- oder Phenylcycloalkylaminogruppe darstellt.
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