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Wasserfahrzeug mit Schwimmertrommeln als Propeller Die Erfindung betrifft
ein Wasserfahrzeug mit zwei in Fahrzeuglängsrichtung auf beiden Seiten angeordneten,
drehbar gelagerten Schwimmertrommeln, die zur Verwendung als Propeller auf ihrer
Mantelfläche schraubenwendelartige Vortriebselemente tragen und an eine gemeinsame
Antriebsvorrichtung angeschlossen sind.
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Wasserfahrzeuge dieser Art besitzen in der Regel ein starres Rahmengestell,
in welchem wiederum starre metallische Schwimmertrommeln gelagert sind, die auf
ihrer Außenfläche verhältnismäßig weit vorragende Schraubenrippen besitzen. Der
Antrieb kann über einen Motor oder auch über einen Tretantrieb, gegebenenfalls mittels
eines Untersetzungsgetriebes, erfolgen, und es ist auch bekannt, zur Steuerung einen
Fahrradlenker heranzuziehen, der dann ein gesondertes Ruder betätigt. Solche Fahrzeuge
bilden eine geschlossene Baugruppe, deren Abmessungen auch beim Transport praktisch
unverändert bleiben; eine Mitnahme auf Urlaubsreisen ist praktisch nicht möglich.
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Andererseits sind Wasserfahrzeuge mit seitlichen langgestreckten und
aufblasbaren Schwimmerkörpem bekannt. Diese sind mit einem zusammenlegbaren Traggestell
als Zusatzeinrichtung für ein Fahrrad gedacht und können so zusammengepackt werden,
daß sich diese Einrichtung in einer Tasche verpackt am Fahrrad anbringen läßt. Dabei
erfolgt der Antrieb einmal durch einen Propeller, der mittels einer schräg nach
unten geneigten Welle an das Pedalrad des Fahrrades angeschlossen ist, und bei einer
anderen Ausführung können mittels Gelenkketten auf einer elliptischen Bahn bewegte
Schaufeln oder Paddel verwendet werden. Abgesehen davon, daß ein hochliegendes Fahrrad
das Gewicht des Fahrzeuges unnötig vergrößert und es unstabil macht, werden zum
Antrieb stets gesonderte Organe verwendet, die wiederum das Gewicht vergrößern und
einen verhältnismäßig großen Schlupf und entsprechend große Antriebsverluste ergeben.
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An ein auch für Landtransport mit einem Personenkraftwagen geeignetes
Wassersportfahrzeug werden nun folgende Anforderungen gestellt: Es soll möglichst
geringes Gewicht haben, sich schnell und bequem vollständig auseinandernehmen und
auf kleinstem Raum verpacken lassen, großen Vortriebswirkungsgrad haben und kentersicher
und leicht zu beherrschen sein.
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Ein Wasserfahrzeug mit zwei in Fahrzeuglängsrichtung auf beiden Seiten
angeordneten, drehbar gelagerten Schwimmertrommeln, die zur Verwendung als Propeller
auf ihrer Manteloberfläche schraubenwendelartige Vortriebselemente tragen und an
eine gemeinsame Antriebsvorrichtung angeschlossen sind, ist erfindungsgemäß vor
allem dadurch gekennzeichnet, daß die Schwimmer aus elastisch biegsamem Material
aufblasbar und einschließlich der auf ihrer Manteloberfläche angeformten Schraubenleisten
zusammenlegbar ausgeführt und in einem in bekannter Weise zusammenlegbaren Rahmengestell
gelagert sind.
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Auf diese Weise werden die oben gestellten Anforderungen in nahezu
opthnaler Weise erfüllt. Das ganze Fahrzeug mit Schwimmertrommeln und Antriebsvorrichtung
läßt sich auf kleinstem Raum zusammenlegen. Man ist nicht an die Verwendung eines
Fahrrades oder eines anderen bestimmten Transportmittels gebunden. Das Fahrzeug
kann in kürzester Zeit auseinandergenommen und zusammengebaut werden. Der Sitz läßt
sich dabei so tief zwischen den seitlich außen anzuordnenden Schwimmertrommeln legen,
wie dies die gewählte Antriebsfunktion gerade zuläßt. Das Fahrzeug liegt daher stabil
im Wasser und hat sehr geringen Vortriebswiderstand, zumal da sich die Eintauchtiefe
selbsttätig in Abhängigkeit vom Gewicht verändert. Da sich die Schwimmertrommeln
um ihre eigene Achse drehen und sich die außen angebrachten Schraubenleisten lediglich
in das Wasser einschrauben, entstehen nur geringe Schlupfverluste. Die verfügbare
Antriebsleistung wird daher weitgehend ausgenutzt, so daß sich für ein solches Fahrzeug
relativ große Geschwindigkeiten erreichen lassen. Da gesonderte Vortriebsorgane
entfallen, bleibt das Gesamtgewicht entsprechend klein. Auch Hindernisse wie Schilf
oder morastige Untiefen können ohne Schwierigkeiten überfahren werden. Die Schwimmer
können aus mehreren voneinander getrennten Kammern gebildet werden, und man kann
auch
zusätzliche, nach Bedarf aufblasbare und einsetzbare Schläuche mitführen. Auch im
gekonterten Zustand bleibt das Fahrzeug schwimmfähig. Es be-
reitet keine
Schwierigkeiten, die Schwimmertrommeln ausreichend starr aufzublasen und die Schraubenleisten
an ihrer Oberfläche in irgendeiner bekannten Weise anzuforinen bzw. anzubringen.
Die Leisten können grundsätzlich aus dem gleichen Material wie die Schwimmertrommeln
bestehen und eine Höhe von etwa 1 bis 2 cm haben.
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Zur Steuerung kann man grundsätzlich ein Ruder verwenden. Zweckmäßigerweise
werden jedoch die beiden Schwimmertrommeln gesondert, insbesondere mittels einer
Kupplungseinrichtung, an die gemeinsame Antriebsvorrichtung derart angeschlossen,
daß beide Trommeln wahlweise mit gleicher oder verschiedener Drehzahl antreibbar
sind. Auf diese Weise wird das Kurvenfahren ermöglicht und werden Antriebsverluste
dabei weitgehend vermieden.
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Um dem Fahrzeug unterschiedliche Geschwindigkeiten vermitteln zu können,
kann der Antrieb ein Stufengetriebe aufweisen.
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Als Antrieb kann ein Tretantrieb vorgesehen sein. Hierbei kann es
sich um einen Pedalkurbelantrieb oder eine schwingende Pedaleinrichtung handeln,
welche normalerweise in sitzender Stellung oder liegender Stellung betätigt werden
können.
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Zur Steuerung des Fahrzeuges kann von einem Lenker üblicher Art, z.
B. einer Lenkstange oder einem Steuerrad, eine Seilanordnung ausgehen, welche mit
der Kupplungseinrichtung der Antriebsvorrichtung für die Schwimmertrommeln verbunden
ist. Hierbei würde z. B. ein normales Fahrradgestell die Sitzvorrichtung für die
Bedienungsperson bilden. Der Antrieb erfolgt über eine Treteinrichtung und die Lenkung
bzw. Steuerung von einem normalen Lenker aus. Durch Einschlag des Lenkers wird über
einen Seilzug die übertragung des Antriebsdreh-Tomentes teilweise oder völlig unterbrochen,
so daß je nach Einschlag des Lenkers ein Schwimmer rotiert oder völlig außer
Betrieb bleibt. Der Antrieb kann selbstverständlich auch durch einen gesonderten
Motor bewirkt werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsforrn des neuen Wasserfahrzeuges
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 ein Wasserfahrzeug in Draüfsicht und F i
g. 2 den Schnitt nach Linie II-II der F i g. 1.
Gemäß der Zeichnung
weist ein Grundrahmen 1
über ein Verbindungsgestänge 2 an seinem vorderen
Ende eine Querstange 3 und an seinem hinteren Ende eine Querstange 4 auf.
Die beiden Querstangen 3
und 4 ragen mit ihren Enden seitlich -über den Grundrahmen
1 hinaus. An diesen Enden sind Lager 5 angeordnet, die zur Aufnahme
von Schwimmertrommeln 6 und 15 dienen, die mit ihrer Rotationsachse
zum Grundrahmen 1 parallel angeordnet sind.
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Auf dem Grundrahmen 1 ist ein fahrradgestellähnlicher Aufbau
7 mit Sattel 9, Lenker 9 und Treteinrichtung 10 angeordnet.
Die Treteinrichtung 10 ist mittels eines Keilriemens 11 mit einem
Getriebe 12 verbunden. Der hinteren Querstange, 4 sind achsparallel zum Getriebe
12 bzw. zur Treteinrichtung 10
zwei Wellen 13 und 14 zugeordnet, wobei
die beiden Wellen 13 und 14 mit ihren Achsen in einer Fluchtlinie liegen.
Vom Getriebe 12 führen zwei Keilriemen 16 und 17 zu jeweils einem
der beiden gegenüberliegenden Enden der Wellen 13 und 14. Die beiden anderen
Enden der Wellen 13 und 14 treiben jeweils über ein Winkelgetriebe
18 die Schwimmertrommeln 6 und 15 an.
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Wird die Treteinrichtung 10 betrieben, so werden die Schwimmertrommeln
6 und 15 über die oben erwähnte Kraftübertragungseinrichtung
11, 12, 13, 16,
17, 18 in voneinander entgegengesetzte,
durch die Pfeile angedeutete Rotation versetzt, wobei durch die auf der Oberfläche
beider Schwimmertrommeln 6
und 15 schraubenförmig angeordneten Leisten
19 das Wasserfahrzeug eine zu ihrer Symmetrielängsachse geradlinig verlaufende
Bewegung erfährt.
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Der Lenker 9 weist nahe dem Grundrahmen 1 eine Rolle
20 auf, von welcher über Umlenkrollen 21 zwei Seilzüge 22 und 23 zum Getriebe
12 führen. Wird der Lenker 9 beispielsweise im Uhrzeigersinn eingeschlagen
bzw. um seine Achse gedreht, so wird dadurch der Seilzug 22 zum Lenker
9 hingezogen und damit die Antriebsübertragung für den Keilriemen
16 im Getriebe 12 ausgekuppelt. Es wird dann bei Betätigung der Triebeinrichtung
10 nur die Schwimniertrommel 15 angetrieben. Bei umgekehrtem Einschlag
des Lenkers 9 wird nur die Schwimmertrommel 6 angetrieben. Auf diese
Art und Weise läßt sich das Fahrzeug steuern bzw. lenken. Je nach Einschlag
des Lenkers 9 rotiert eine Schwimmertrommce. mit kleinerer Umfangsgeschwindigkeit
gegenüber der anderen Schwimmertrommel öder bleibt völlig außer Betrieb.
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Das Wasserfahrzeug ist zerlegbar ausgeführt. Die Schwimmertrommeln
6 und 15 sind aufblasbar, infolgedessen lassen sich nach Ablassen
der Luft aus ihnen und nach Abnehmen der Keilriemen die Querstangen 3, 4
von dem. Verbindungsgestänge 2 und dieses vom Grundrahmen 1 lösen und die
Schwimmertrommeln 6 und 15 aus ihren Lagerungen herausnehmen. Der
Grundrahmen 1 und das Verbindungsgestänge 2 können in bekannter Weise teleskopartig
verstellbar sein, somit läßt sich das Wasserfahrzeug auf kleinstem Raum zusammenlegen
und damit leicht lagern und transportieren.
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Zur Erhöhung der Steifigkeit kann das gesamte Wasserfahrzeug mittels
Seilen verspannt sein.