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Die Erfindung betrifft ein Tretboot mit einem Bootskörper und einem Antriebsaggregat für das Tretboot, wenigstens einem Betätigungselement, das mit dem Antriebsaggregat mechanisch verbunden oder verbindbar ist, wenigstens einem Sitz für einen Bediener des wenigstens einen Betätigungselements, wobei der wenigstens eine Sitz quer zu einer Fahrtrichtung des Tretboots angeordnet ist. Das Antriebsaggregat ist in einem Klappgelenk mit einer Antriebswelle verbunden oder verbindbar und kann in dem Klappgelenk aus einer ersten Position in eine zweite Position verstellt werden.
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Tretboote sind Teil des Freizeitangebots an Ausflugsseen. Normalerweise sitzen die Nutzer des Tretboots nebeneinander, und wenigstens einer der beiden Nutzer kann mittels eines Pedalantriebs ein Antriebsaggregat für das Tretboot, zum Beispiel ein Schaufelrad, antreiben, sodass sich das Tretboot durch das Wasser bewegt. Nebeneinander sitzende und in die gleiche Richtung blickende Nutzer können schlecht überwachen, was hinter ihrem Rücken passiert. Es gibt daher auch Tretboote, in denen die Nutzer sich im Tretboot gegenübersitzen, sodass einer der beiden in Fahrtrichtung, der andere gegen die Fahrtrichtung schaut. Um zu überwachen, was vor und hinter dem Tretboot passiert, wäre es wünschenswert, ein Tretboot zu haben, in dem der oder die Nutzer so platziert ist/sind, dass er bzw. beide in und gegen die Fahrtrichtung blicken kann/können. Nachteilig, insbesondere an Tretbooten, bei denen sich die Pedaleure gegenüber sitzen ist ein schlechter Wirkungsgrad bezüglich der aufgewendeten Tretkraft.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Tretboot nach Anspruch 1 gelöst. Die nachgeordneten Ansprüche können das Tretboot nach Anspruch 1 vorteilhaft weiterbilden.
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Die Erfindung betrifft ein Tretboot umfassend einen Bootskörper und ein Antriebsaggregat mit dem das Tretboot im Wasser angetrieben werden kann. Das Antriebsaggregat ist mit wenigstens einem Betätigungselement, das von einem Bootsnutzer betätigt wird, mechanisch verbunden, um mittels des Antriebsaggregats das Tretboot im Wasser zu bewegen. Für den Bootsnutzer der das Betätigungselement betätigt, umfasst das Tretboot einen Sitz, der quer zu einer Fahrtrichtung des Tretboots angeordnet ist, das heißt, der Bootsnutzer sitzt zum Betätigen des wenigstens einen Betätigungselements quer zur Fahrtrichtung des Tretboots, wobei er einer Mitte des Tretboots in Längsrichtung zugewandt ist, während die Rückseite des Sitzes einer Außenseite des Tretboots zugewandt ist.
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Das Antriebsaggregat ist in einem Klappgelenk mit einer Antriebswelle für das Antriebsaggregat verbunden oder verbindbar, und kann in dem Klappgelenk aus einer ersten Position, in der es an eine Unterseite des Tretboots angeklappt und/oder zumindest teilweise oberhalb eines Wasserspiegels liegt, in eine zweite Position verschwenkt werden, in der es in einem Winkel von der Unterseite des Tretboots nach unten absteht und/oder im Wesentlichen unterhalb des Wasserspiegels liegt. Ein wesentlicher Vorteil dieser Konstruktion ist der direkte Kraftfluss ohne Winkelgetriebe, da die Achsrichtung des Betätigungselements, z. B. einer Tretkurbel, der Achsrichtung des Antriebsaggregats, z. B. einer Schraube, entspricht.
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„An eine Unterseite des Tretboots angeklappt” kann bedeuten, dass das Antriebsaggregat in dieser Position im Wesentlichen parallel zur Unterseite des Tretboots liegt oder zum Beispiel in einen im Tretbootrumpf gebildeten nach oben offenen oder geschlossenen Kasten eingeschwenkt wird. Das Schwenken kann auch eine gleichzeitige Bewegung in oder gegen die Fahrtrichtung umfassen, sodass das Antriebsaggregat in einer Bewegung gleichzeitig senkrecht und/oder quer zu einer Tretbootlängsachse verschwenkt und relativ zur Tretbootlängsachse verschoben wird.
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Der Bootskörper des Tretboots kann ein einziger Bootskörper sein. Bevorzugt handelt es sich bei dem Tretboot um einen Katamaran mit wenigstens zwei getrennten Tretbootrumpfkörpern, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
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Bei dem Antrieb oder Antriebsaggregat kann es sich um einen rotierenden Antrieb handeln, beispielsweise um einen Propellerantrieb, mit wenigstens einer mechanisch angetriebenen Schiffsschraube.
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Bei dem/den Betätigungselement/en handelt es sich um eine Kurbel, bzw. Kurbeln, deren Drehachse im Wesentlichen parallel zu einer Tretbootlängsachse liegt. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Pedalsatz handeln, der vom Bediener wahlweise mit den Füßen oder den Händen betätigt werden kann. Das Betätigungselement kann direkt oder indirekt mit einer Antriebswelle für das Antriebsaggregat verbunden sein. Direkt bedeutet hier, dass das oder die Betätigungselement/e starr mit der Antriebswelle verbunden oder verbindbar sind. Indirekt bedeutet, dass das/die Betätigungselement/e zum Beispiel über einen Kettenantrieb, einen Zahnriemenantrieb, einen Riemenantrieb, eine Zwischenwelle oder ein Getriebe, zum Beispiel eine Anordnung von Zahnrädern oder ein Gestänge, mit der Antriebswelle antriebsmäßig verbunden oder verbindbar sind. Die Antriebswelle, die mittels des Betätigungselement/der Betätigungselemente angetrieben wird, ist ebenfalls im Wesentlichen parallel zu der Tretbootlängsachse ausgerichtet.
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Die Schwenkachse des Klappgelenks kann in Richtung der Fahrtrichtung des Tretboots verlaufen, wodurch das Antriebsaggregat im Schwenkgelenk quer zur Fahrtrichtung in die erste Position bzw. in die zweite Position verschwenkt werden kann. Die Schwenkachse kann aber auch quer zur Längsachse ausgerichtet sein, sodass das Antriebaggregat im Wesentlichen entlang einer Hochachse des Tretboots, die senkrecht die Längsachse des Tretboots schneidet, von der ersten in die zweite Position bewegt werden kann. Bevorzugt kann die Schwenkachse die Zwischenwelle bilden, die die Betätigungselemente antriebsmäßig mit dem Antriebsaggregat verbindet.
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Das Antriebsaggregat bzw. der Propeller oder Propellerantrieb kann bevorzugt von Hand aus einer Ruheposition in eine Antriebsposition bewegt werden. Das heißt, der Propeller kann beispielsweise in der Ruheposition zumindest teilweise oberhalb des Wasserspiegels liegen, und kann aus dieser Position in die Antriebsposition bewegt, gesenkt oder verschwenkt werden, in der er zumindest teilweise, bevorzugt vollständig in das Wasser eintaucht. Um den Propeller bzw. Propellerantrieb in die und aus der Antriebsposition zu bewegen, kann das Tretboot ein Bedienelement aufweisen, zum Beispiel einen Bedienhebel, mit dem das Antriebsaggregat nicht nur bewegt sondern in den beiden Endpositionen, das heißt zum Beispiel im Wasser und über dem Wasserspiegel, auch verrastet werden kann.
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Ein Abstand zwischen einem Sitz und dem diesem Sitz zugeordneten Betätigungselement kann einstellbar sein. Bevorzugt kann die Position des Sitzes vom Benutzer relativ zum Betätigungselement verstellt werden. Weniger bevorzugt kann das Betätigungselement relativ zum Sitz oder der Sitz und das Betätigungselement relativ zueinander verstellt werden. Ist das Betätigungselement relativ zum Sitz verstellbar, oder sind der Sitz und das Betätigungselement relativ zueinander verstellbar, ist eine Ausgleichsvorrichtung zwischen der Antriebswelle und dem Betätigungselement vorgesehen, um in jeder Relativposition von Sitz und Betätigungselement eine sichere Antriebverbindung zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausführung weist das Tretboot wenigstens zwei Sitze auf, die in Längsrichtung des Tretboots zueinander versetzt, einander gegenüber liegend angeordnet sind. Jedem der Sitze kann jeweils ein Betätigungselement zugeordnet sein, wobei jedes der Betätigungselemente bevorzugt auf eine separate Antriebswelle eines separaten Antriebsaggregats wirkt. Das heißt, dass bei zwei sich im Bezug auf die Bootslänge gegenübersitzenden Bedienern, jeder Bediener über sein Betätigungselement einen separaten Propeller antreibt, das heißt, das Boot in diesem Fall von zwei Propellern angetrieben werden kann. In diesem Fall sind die Propeller bevorzugt in Längsrichtung des Tretboots hintereinander angeordnet und drehen bevorzugt auf zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Drehachsen, die im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen. Alternativ, wenn auch weniger bevorzugt, können die beiden hintereinander angeordneten Propeller auch auf einer im Wesentlichen gemeinsamen Drehachse drehen. Die Drehrichtung der beiden individuell angetriebenen Propeller kann gleich sein, bevorzugt drehen die beiden jedoch in unterschiedliche, besonders bevorzugt in entgegengesetzte Richtungen. Bei nebeneinander sitzenden Bedienern, können zwei Bediener zusammen oder unabhängig voneinander einen gemeinsamen Propeller antreiben.
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Sollte es gewünscht sein, dass beide sich versetzt gegenübersitzenden Bediener ein einziges Antriebsaggregat antreiben, so müssen die Ketten- oder Riemenantriebe über Kreuz angeordnet sein und es müssen bevorzugt Rutschkupplungen vorgesehen sein. Solch ein Antrieb ist technisch verwirklichbar aber sehr kostenaufwändig und wartungsintensiv.
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Handelt es sich bei dem Tretboot um einen Katamaran mit wenigstens zwei Tretbootrumpfkörpern, so sind diese beiden Tretbootrumpfkörper mit einem Verbindungskörper verbunden. Der Verbindungskörper kann zum Beispiel eine Plattform sein oder wenigstens zwei Querstreben umfassen, die beide Tretbootrumpfkörper verbinden, sowie optional wenigstens eine Längsstrebe, die die beiden Querstreben verbindet. Jeweils ein Sitz kann auf einer der Querstreben angeordnet sein. Die Betätigungselemente, die Antriebswelle und das Antriebsaggregat sind ebenfalls mit dem Verbindungskörper verbunden oder verbindbar.
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Das Tretboot kann zusätzlich eine Lenkvorrichtung, wie z. B. ein Steuerruder umfassen, die an dem, einem der oder den Bootsheck/s angeordnet sein kann, und vom Benutzer vom Sitz aus in bekannter Weise, zum Beispiel über einen umlaufenden Seilzug oder ein umlaufendes Seil, bedient werden kann.
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Sind das Betätigungselement und die Antriebswelle über ein Getriebe verbunden, so kann das Getriebe ein Verstellgetriebe sein, mit dem eine Drehgeschwindigkeit des Antriebsaggregats verstellt werden kann. Als Beispiel mag hier eine bekannte Fahrradgangschaltung dienen.
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Ähnlich wie beim E-Bike kann der mechanische Antrieb des Tretboots durch einen elektrisch angetriebenen Hilfsmotor unterstützt werden, wobei es bevorzugt ist, dass der elektrische Hilfsmotor nur dann den Antrieb unterstützt, wenn das Betätigungselement betätigt wird. Der Hilfsmotor kann seine Energie von Sonnenpanels erhalten, die zum Beispiel mit der Oberseite der Katamarantretbootrümpfe befestigt sein können oder diese bilden oder mitbilden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Batterie mitgeführt werden, die am Liegeplatz mit einem Ladekabel verbunden werden kann oder zum Aufladen an Land aus dem Tretboot entnommen wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Nachrüstsatz mit dem Tretboote nachgerüstet werden können. Der Nachrüstsatz umfasst wenigstens ein Antriebsaggregat, ein Betätigungselement und einen Ketten- oder Riemenantrieb oder ein Getriebe zum Verbinden des Betätigungselements mit dem Antriebsaggregat. Der Nachrüstsatz kann weiterhin ein Schwenkgelenk, einen Betätigungshebel, Sitze, Schienen zur Verfahren der Sitze, etc. aufweisen und notwenige Kleinteile, die zum Umbau zwingend erforderlich sind. Weiterhin kann der Nachrüstsatz zusätzlich oder alleine einen Elektrohilfsmotor mit einer transportablen Energiequelle (Solarpanel und/oder Batterie) aufweisen, sowie die notwenigen Verbindungselemente um den Elektrohilfsmotor mit einem bestehenden mechanischen Antrieb zu verbinden, sodass der elektrische Antrieb bevorzugt zuschaltbar dauerhaft oder nur bei Betätigung der Betätigungselemente durch den Nutzer auf die Antriebswelle abtreibt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger Illustrationen näher erläutert, ohne dass die Erfindung jedoch auf das Gezeigte eingeschränkt wird. Erfindungswesentliche Merkmale, die nur den Figuren entnommen werden können, können die Erfindung einzeln oder in den dargestellten Kombinationen vorteilhaft weiterbilden. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 Tretboot mit zwei Sitzen in einer perspektivischen Ansicht von oben
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2A Tretboot von der Seite mit Antriebsaggregat in der Ruheposition
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2B Schnitt durch Tretboot der 2A
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2C Detailansicht des Antriebschwenkgelenks
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3A Tretboot von der Seite mit Antriebsaggregat in der Antriebsposition
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3B Schnitt durch Tretboot der 3A
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3C Detailansicht des Antriebschwenkgelenks
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4A Vorderansicht des Antriebsaggregats in der Antriebsposition
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4B Seitenansicht des Antriebsaggregats in der Antriebsposition
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5 Detailansicht des Antriebaggregats der 4B
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6 Detailansicht der Antriebswelle der 4B
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7 Tretboot mit einem ausgeschwenkten Antriebsaggregat
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8 Tretboot der 7 mit angeschwenktem Antriebsaggregat
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9 Tretboot mit zwei separaten ausgeschwenkten Antriebsaggregaten
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10 Tretboot der 9 mit angeschwenkten Antriebsaggregaten
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführung eines erfindungsgemäßen Tretboots 1. Das Tretboot 1 ist als Katamaran ausgebildet, mit einem ersten Tretbootrumpfkörper 2 und einem zweiten Tretbootrumpfkörper 3. Die beiden Tretbootrumpfkörper 2, 3 sind durch eine Konstruktion aus zwei Querstreben 4, 5 und zwei Längsstreben 6, 7 verbunden. Auf den Querstreben 4, 5 ist je ein Sitz 8, 9 angeordnet. Die Sitze 8, 9 sind über einen Stellmechanismus 8a, 9a mit den Querstreben 4, 5 verbunden, so dass die Sitze 8, 9 relativ zu den Querstreben 4, 5 verstellbar sind.
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Die beiden Sitze 8, 9 sind zur Tretbootlängsachse einander gegenüberliegend angeordnet und zusätzlich in Längsrichtung des Tretboots 1 zueinander versetzt.
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Jedem Sitz 8, 9 ist ein Betätigungselement 10, 11 zugeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Betätigungselement 10, 11 um Pedale 10a, 11a, die über eine Kette 12, 13 mit einer Antriebswelle 14 verbunden sind. Die Antriebswelle 14 ist wiederum mit einem Antriebsaggregat 15 verbunden, im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Propellerantrieb.
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Die 2A zeigt das Tretboot 1 der 1 in einer Seitenansicht. Zu sehen sind ein Tretbootrumpfkörper 2, 3, die zwei Sitze 8, 9, ein Betätigungselement 10 und die beiden Querstreben 4, 5, sowie eine der Längsstreben 7.
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Die 2B zeigt das Tretboot 1 der 1 in einer Schnittansicht. Zu erkennen ist, dass das Antriebsaggregat 15 seitlich an die Unterseite der Querstreben 4, 5 bzw. Längsstreben 6, 7 angeklappt ist. Das heißt, das Antriebsaggregat 15 ist in der Ruheposition, in der es sich wenigstens teilweise oberhalb der Wasseroberfläche befindet.
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Die 2C zeigt in einer Detailansicht einen Verstellmechanismus mit dessen Hilfe das Antriebsaggregat 15 um die Tretbootlängsachse bzw. eine Drehachse parallel zur Tretbootlängsachse verschwenkt werden kann. Zu sehen ist ein Ritzel 17 des Verschwenkmechanismus, eine Antriebsband oder eine Antriebskette 18, und ein Teil einer der Querstreben 4, 5 in der das Ritzel 17 drehbar gelagert ist. Das Ritzel 17 ist wiederum verdrehsicher mit einem Ende des Antriebsaggregats 15 verbunden, so dass bei einer Drehung des Ritzels 17 das Antriebsaggregat 15 mitbewegt wird.
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Die 3A, 3B und 3C zeigen die gleichen Tretbootansichten wie die 2A und 2B, sowie die Detailansicht der 3C mit dem Unterschied, dass das Antriebsaggregat 15 in den 3A bis 3C in der abgeschwenkten Antriebsposition dargestellt ist, in der es zumindest teilweise in das Wasser eintaucht. Wird das Antriebsaggregat 15 jetzt mittels der Betätigungselemente 10, 11 angetrieben, dreht sich der Propeller und treibt somit das Tretboot 1 an. Die Betätigungselemente 10, 11 oder Pedale 10a, 11a können durch den Bediener in eine erste Richtung bewegt werden und in einer zweite Richtung, die der ersten entgegengesetzt ist. Entsprechend bewegt sich das Tretboot 1 in eine erste Richtung bzw. die Gegenrichtung.
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Nicht gezeigt ist, dass das Antriebaggregat 15 auch um eine Achse senkrecht zur Wasseroberfläche gedreht werden kann, vorzugsweise aus seiner Grundposition um jeweils 180° nach rechts und nach links, so dass es mit dem Antriebsaggregat 15 möglich ist, das Tretboot 1 zu steuern, das heißt die Richtung zu ändern, bis hin zu einer Richtungsumkehr. Die Richtungsumkehr bedeutet dabei kein Rückwärtsfahren des Tretboots 1, da die Bediener auch nach dem Richtungswechsel nach wie vor quer zur Fahrtrichtung sitzen, das heißt, durch ein bloßes Wenden des Kopfes wieder in die Fahrtrichtung sehen können.
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Die 4A und 4B zeigen das ausgeschwenkte Antriebsaggregat 15 mit der Antriebswelle 14 in einer Ansicht von vorne und von der Seite. Das Antriebsaggregat 15 ist mit der Antriebswelle 14 so verbunden, dass eine Drehbewegung der Antriebswelle 14, die durch eine Betätigung der Betätigungselemente 10, 11 erzeugt wird, auf das Antriebsaggregat 15 übertragen wird, um zum Beispiel den Propeller anzutreiben. Zwischen der Antriebswelle 14 und dem Antriebsaggregat 15 ist eine Verkleidung 22 angeordnet, die nicht gezeigte Antriebsübertragungselemente zwischen der Antriebswelle 14 und dem Antriebsaggregat 15 verkleidet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Antriebswelle 14 und das Antriebsaggregat 15 in einem vertikalen Abstand parallel zu einander ausgerichtet, wobei die Längsachsen der Antriebswelle 14 und des Antriebaggregats im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Tretboots 1 weisen.
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Die Antriebswelle 14 ist zwischen den beiden Querstreben 4, 5 in zum Beispiel einer Längsstrebe 6, 7 gelagert und mit dem Antriebsaggregat 15 so verbunden, dass das Antriebsaggregat 15 im Ausführungsbeispiel quer zu der Antriebswelle 14 aus einer Ruheposition (siehe 2B) in die Antriebsposition (siehe 3B) verschwenkt werden kann. Beim Verschwenken des Antriebsaggregats 15 in die Antriebsposition kann gleichzeitig eine Antriebsverbindung zwischen der Antriebswelle 14 und dem Antriebsaggregat 15 eingekuppelt, beim Verschwenken in die Ruheposition ausgekuppelt werden.
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Die 5 zeigt die Antriebswelle 14 in einem Schnitt in einer Seitenansicht. Die Antriebswelle ist in Drehlagern 14a gelagert und weist im gezeigten Ausführungsbeispiel Zahnritzel 19 und 20 auf. Die Zahnritzel 19 können über zum Beispiel Antriebsketten mit den Betätigungselementen 10, 11 verbunden werden, wodurch eine Drehbewegung der Betätigungselemente 10, 11 auf die Antriebswelle 14 übertragen wird.
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Die Zahnritzel 20 dienen dem Abtrieb der Drehbewegung der Antriebswelle 14 auf das Antriebsaggregat 15. Wie gezeigt können die Ritzel 19 und 20 im Wesentlichen gleich groß sein, wodurch die durch die Betätigung der Betätigungselemente 10, 11 erzeugte Drehzahl der Antriebswelle 14 eins zu eins auf das Antriebsaggregat übertragen werden kann. Natürlich können die Antriebsritzel 19 auch größer oder kleiner sein, als die Abtriebsritzel 20, wodurch die Drehzahl des Antriebsaggregats 15 relativ zur Drehzahl der Betätigungselemente 10, 11 manipuliert werden kann.
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Die 6 zeigt das Antriebsaggregat 15 des Ausführungsbeispiels in einem Schnitt in einer Seitenansicht. Das Antriebsaggregat 15 besteht aus einem Gehäuse 15a und einem im Gehäuse 15a in Drehlagern 21 gelagerten Rotationskörper 23, der an einem Ende zum Beispiel den Propeller des Propellerantriebs lagert. Das Antriebsaggregatgehäuse 15a weist eine strömungsgünstige Form auf. Der Rotationskörper 23 weist Ritzel 24 auf, die die von den Ritzeln 20 von der Antriebswelle 14 abgetriebene Rotationsbewegung aufnehmen und in eine Drehbewegung des Rotationskörpers 23 umsetzen. Es ist von Vorteil, zwei separate Antriebswellen vorzusehen, um damit zwei separate Antriebsaggregate in entgegengesetzte Richtungen zu drehen. Im Bereich der Ritzel 24 weist das Antriebsaggregatgehäuse 15a eine Öffnung 25 auf, die mit der in der 4B gezeigten Verkleidung 22 der nicht gezeigten Antriebsübertragungselemente, die die Ritzel 20 der Antriebswelle 14 mit den Ritzeln 24 des Rotationskörpers 23 verbinden, verbunden werden kann.
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Die 7 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Tretboots 1 mit einem ersten Tretbootrumpfkörper 2 und einem zweiten Tretbootrumpfkörper 3. Die beiden Tretbootrumpfkörper 2, 3 sind über Querstreben 4, 5 miteinander verbunden, auf jeder der Querstreben 4, 5 ist ein Sitz 8, 9 befestigt. Vor den Sitzen 8, 9 sind Pedale 10a angeordnet, die über je eine Kette 12, 13 oder je einen Riemen auf eine gemeinsame Antriebswelle 14 wirken, die einen Propeller antreibt. Der Propeller ist in seiner ausgeschwenkten Position, in der er durch Betätigung der Pedale 10a das Tretboot 1 im Wasser antreiben kann.
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Die 8 zeigt das Tretboot der 7 mit angeschwenktem Propeller, in der der Propeller oberhalb der Wasseroberfläche liegt.
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Die 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Tretboots (1) mit zwei Tretbootrumpfkörpern 2, 3, zwei Sitzen 8, 9 und zwei Pedalen 10a. Im Gegensatz zu dem in 7 gezeigten Tretboot 1 weist das Tretboot der 9 zwei separate Propeller auf, die unabhängig voneinander angetrieben werden. Die beiden Propeller sind in Längsrichtung des Tretboots 1 hintereinander angeordnet, mit einem Abstand zueinander, der im Wesentlichen einem mittleren Abstand der beiden Sitze 8, 9 entspricht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sie zudem nebeneinander angeordnet, mit Drehachsen, die im Wesentlichen in einer gleichen horizontalen Ebene liegen und parallel zu der Längsachse des Tretboots 1 und verlaufen, und dabei einen im Wesentlichen gleichen Abstand zu einer Bootmittellängsachse, die in der gleichen horizontalen Ebene wie die Propellerdrehachsen liegt, haben.
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Die 10 zeigt das Tretboot 1 der 9 mit angeschwenkten Propellern, in der beide Propeller zumindest teilweise oberhalb der Wasseroberfläche liegen. Anders als in den 7 und 8 gezeigt, können die beiden Propeller unabhängig voneinander betrieben und an- bzw. abgeschwenkt werden, sodass einer der beiden Propeller an das Tretboot 1 angeschwenkt sein kann, während der andere im abgeschwenkten Zustand zum Antrieb des Tretboots 1 benutzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tretboot
- 2
- Tretbootrumpfkörper
- 3
- Tretbootrumpfkörper
- 4
- Querstrebe
- 5
- Querstrebe
- 6
- Längsstrebe
- 7
- Längsstrebe
- 8
- Sitz
- 8a
- Verstellmechanismus
- 9
- Sitz
- 9a
- Verstellmechanismus
- 10
- Betätigungselement
- 10a
- Pedale
- 11
- Betätigungselement
- 11a
- Pedale
- 12
- Kette
- 13
- Kette
- 14
- Antriebswelle
- 14a
- Drehlager
- 15
- Antriebsaggregat
- 15a
- Gehäuse
- 16
- Verstellmechanismus
- 17
- Ritzel
- 18
- Antriebskette, Antriebszahnriemen
- 19
- Zahnritzel
- 20
- Zahnritzel
- 21
- Drehlager
- 22
- Verkleidung
- 23
- Rotationskörper
- 24
- Ritzel