DE1274988B - Stapelvorrichtung fuer Bleche - Google Patents

Description

• Stapelvorrichtung für Bleche Die Erfindung betrifft eine Stapelvorrichtung für Bleche, deren Stapelbox geschlossene, verstellbare Seitenwände sowie einen zum Untergreifen und Abtransportieren der Stapel mit Unterbrechungen versehenen, absenkbaren Stapeltisch-Boden hat. Die Unterbrechungen sind erforderlich, um die Ketten eines Kettenförderers oder - bei seitlich verfahrbaren Stapeltischen - die Arme eines Greifer-Krangeschirrs eintreten zu lassen.
• Bei einer bekannten Stapelvorrichtung dieser Art werden die einlaufenden Bleche unter einem über Düsen an einem eingangsseitigen Treibrollensatz zugeführten, auf die Unterseite der Bleche einwirkenden Blasluftstrom bis zum Austritt aus dem Treibrollensatz in der Schwebe gehalten und sinken dann sanft ab, was bei Fleinblechen, wofür solche Luftkissen-Stapelvorrichtungen bisher ausschließlich gebaut worden sind, auch für das erste Blech eines Stapels gilt.
• Mittelbieche mit einer Stärke von z.B. über etwa 3 mm hat man bisher noch nicht über Luftkissen stapeln können, weil sie vom Blasluftstrom nicht genügend in der Schwebe gehalten werden.
• Die an sich aufwendige Luftkissen-Stapelung wird bekanntlich dann angewandt, wenn oberflächenempfindliche Bleche gestapelt werden sollen. Es besteht aber ein dringendes Bedürfnis danach, auch Mittelbleche von z. B. über 3 mm Stärke schonend stapeln zu können, wenn sie oberflächenempfindlich sind.
• Diesem Bedürfnis wird gemäß der Erfindung abgeholfen durch die Anwendung bekannter mechanischer, unabhängig vom Blasluftstrom schaltbarer Unterstützungsmittel zur zusätzlichen, vorübergehenden Unterstützung des ersten einlaufenden Bleches eines Stapels.
• Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß nicht die Schwere der Bleche das Hindernis war, die Luftkissen-Stapelung auch im Bereich der Mittelbleche anzuwenden, sondern die Tatsache, daß die notwendigerweise vorhandenen Unterbrechungen in der Tischfläche des Stapeltisches derartige Luftverluste und Luftwirbel verursachen, daß der Blasluftstrom gerade Feinbleche noch zu tragen vermag, nicht aber Bleche von z. B. mehr als 3 mm Stärke. Indem das erste Blech nun erfindungsgemäß mechanisch gestapelt wird, ist für alle folgenden Bleche die reine Luftkissenstapelung möglich geworden, weil das erste Blech eines Stapels die Unterbrechungen in der Tischfläche des Stapeltisches unwirksam macht.
• Bekannte Blech-Stapelvorrichtungen mit schaltbaren mechanischen Unterstützungsmitteln wie seitlich ausschwenkbaren Hebeln oder drehbaren, mit Rollen versehenen Hebelkreuzen sind zum kratzfreien Stapeln nicht geeignet, weil die Bleche nur an den Rändern unterstützt werden können. Hierdurch entstehen örtlich begrenzte Auflagestellen, besonders wenn die Bleche während des Einlaufens in der Mitte durchhängen.
• Überraschenderweise trägt aber auch das erfindungsgemäß erste mechanisch gestapelte Blech keine Beschädigungen durch das Auflaufen auf den bekannten, mit Rollen versehenen, aus den Seitenwänden der Stapelbox aus steuerbaren Unterstützungsmitteln davon, weil hier der ununterbrochen wirksame Blasluftstrom immerhin noch einen Teil seiner Aufgabe erfüllt, nämlich die mechanische Unterstützung ergänzt. Im übrigen wäre es kein Nachteil, das jeweils unterste Blech eines Blech stapels einer besonderen Prüfung auf Oberflächenfehler zu unterziehen. Die Tatsache, daß alle übrigen Bleche in Mittelblechstärke absolut berührungsfrei luftgestapelt werden können, ist ein bedeutender Fortschritt.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Luft-Stapelvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch die Stapelbox, und Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt des Einlauf-Bereiches.
• Die Stapelbox wird in bekannter Weise von zwei seitlichen Holmen 1, 2 mit den Seitenwänden 1 a, 2 a gebildet, deren Abstand voneinander in Anpassung an die Breite der einlaufenden Bleche 3 veränderbar ist. Die Seitenwände 1 a, 2 a haben in Einlaufhöhe eine Reihe von kreisförmigen Ausnehmungen, durch die beim Einlauf eines Bleches 3 in an sich bekannter Weise Stützrollen 4, 5 hindurchtreten. Die Stützrollen 4, S sind durch hydraulische Antriebe 4 a, 5 a schlagartig zurückzuziehen, um ein von ihnen unterstütztes Blech zum Absenken auf den Stapeltisch 6 freizugeben. Statt der Stützrollen 4, 5 können auch andere bekannte mechanische Mittel vorgesehen wer- den, um ein einlaufendes Blech 3 zu unterstützen, z. B. Drehkreuze.
• Der Stapeltisch 6 besteht aus einer Anzahl von im Abstand voneinander befindlichen Stützen 6 a, deren Querträger 6a an der Oberseite mit Holzleisten 6 b belegt sind. Die Stützen 6 a ruhen letztlich auf Zwischenplatten 7 und Querträgern 8, die in nicht näher dargestellter Weise-heb- und senkbar und über Endrollen 8 a seitlich geführt sind. Der Stapeltisch 6 stellt mit seinen Holzleisten 6 b demnach einen mit Unterbrechungen versehenen, absenkbaren Stapeltisch-Boden dar. Die Unterbrechungen sind deshalb zwangläufig, weil der Stapeltisch-Boden bis unter die Ebene von Schleppketten 9 abgesenkt werden muß, die einen Stapel seitlich aus der Stapelvorrichtung herausführen. Aber auch bei seitlich herausfahrbaren Stapelwagen wären diese Unterbrechungen des Stapeltisch-Bodens erforderlich, um mit Greiferarmen eines Krans die gestapelten Bleche unterfassen zu können.
• Eine Stapelvorrichtung der vorbeschriebenen Art ist bekannt, wobei jedes einzelne einlaufende Blech 3 von den Stützrollen 4, 5 unterstützt wird, bis es das eingangsseitige Treibrollenpaar 10, 11 verlassen hat und an einem nicht dargestellten Vorstoß zur Ruhegekommen ist. Indem die Stützrollen4, 5 zurückgezogen werden, fällt jedes Blech abwärts auf den Stapeltisch 6, der mit dem Anwachsen des Stapels schrittweise abgesenkt wird, bis ein Stapel von den Schleppketten 9 übernommen werden kann.
• An dem Treibrollensatz ist eine Luftzuführung vorgesehen, um auch Bleche von größerer Stärke und Länge ohne die Stützrollen 4, 5 stapeln zu können, wie es für Feinbleche unter 3 mm bekannt ist. Die von einem nicht dargestellten Gebläse geförderte Luft tritt in einen Luftkanal 12 ein, von dem einzelne Düsen 13 ausgehen, die sich bis in die Lücken der als Kammwalze ausgebildeten unteren Treibrollell erstrecken. Hierdurch wird erreicht, daß der starke Luftstrom unmittelbar unter den einlaufenden Blechen eintritt. Die dargestellte Stapelvorrichtung wird so betrieben, daß nur jeweils das erste Blech eines Stapels zusätzlich von den herausgefahrenen Stützrollen 4, 5 unterstützt wird und nach dem Absenken nunmehr auf dem Stapeltisch 6 liegend einen geschlossenen Boden für die Stapelvorrichtung bildet. Dadurch, daß nunmehr die Seitenwände 1 a, 2 a sowie das abgesenkte erste Blech 3 eine möglichst geschlossene Wanne bilden, ergibt sich eine derartig laminare Luftströmung unter den folgenden einlaufenden Blechen, daß diese ohne die zusätzliche Unterstützung durch die Stützrollen 4, 5 - allein vom Luftstrom getragen - gestapelt werden können. Es ist dabei wesentlich, daß der Stapeltisch 6 beim mechanischen Stapeln des ersten Bleches mittels der Stützrollen 4, 5 so hoch steht, daß das erste abgesenkte Blech noch innerhalb der Höhenabmessungen der Seitenwände 1 a, 2 a ist, was auch für alle folgenden Bleche gilt, um sicherzustellen, daß das jeweils oberste Blech eines Stapels mit den Seitenwänden 1 a, 2 a eine möglichst geschlossene Wanne bildet.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Stapelvorrichtung für Bleche, deren Stapelbox geschlossene, verstellbare Seitenwände sowie einen zum Untergreifen und Abtransportieren der Stapel mit Unterbrechungen versehenen, absenkbaren Stapeltisch-Boden hat und bei der die einlaufenden Bleche unter einem über Düsen an einem eingangsseitigen Treibrollensatz zugeführten, auf die Unterseite der Bleche einwirkenden Blasluftstrom bis zum Austritt aus dem Treibrollensatz in der Schwebe gehalten werden, gekennzeichnet durch die Anwendung bekannter mechanischer, unabhängig vom Blasluftstrom schaltbarer Unterstützungsmittel (4, 5) zur zusätzlichen, vorübergehenden Unterstützung des ersten einlaufenden Bleches (3) eines jeden Stapels. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 873 518, 812537; USA.-Patentschrift Nr. 2882048.