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Photographische Kamera mit eingebautem Belichtungsmesser und Objektivverschluß
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit eingebautem Belichtungsmesser
und Objektivverschluß, der einen von Hand betätigbaren, der Umstellung der Kamera
auf verschiedene Arbeitsbereiche dienenden Umsteller aufweist und außerdem mit Stellern
für Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit versehen ist, die einer im Kameragehäuse
angeordneten Vorrichtung zur Änderung der Empfindlichkeit des Belichtungsmessers
dienen, wobei der Umsteller für Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit mit den
ihnen zugeordneten Vorrichtungen durch Kupplungselemente wirkungsmäßig verbunden
sind, welche, an der Rückseite des Verschlusses austretend, in das Kameragehäuse
hineinführen.
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Bei photographischen Kameras mit mehreren Arbeitsbereichen hat man
bisher den zur Einstellung gekommenen Arbeitsbereich dadurch angezeigt, daß man
auf den der Umstellung dienenden Steller entsprechende Vermerke, beispielsweise
die Aufschrift »Auto«, »Manuell« usw. vorgesehen hat. Für den Photographierenden
erkennbar war mit diesem Hinweis die Bereicheinstellung der Kamera. Allerdings bedurfte
es hierzu seiner besonderen Aufmerksamkeit, bevor er die Kamera zur Durchführung
einer Aufnahme an das Auge herangeführt hat. Auch konnte es dem Photographierenden
hierbei passieren, daß er Aufnahmen macht, ohne zu wissen, daß die Kamera nicht
auf den eigentlichen, für die Aufnahme vorgesehenen Arbeitsbereich eingestellt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kamera vorstehender
Gattung so auszubilden, daß mit relativ einfachen baulichen Mitteln sowie unter
Vermeidung zusätzlicher Betätigungsorgane eine übersichtliche, von Irritierungen
freie und damit Fehlbelichtungen mit Sicherheit vermeidende Bedienungsweise der
Kamera erzielt ist.
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Dieses Problem wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß dem Belichtungsmesser
eine im Kamerasucher erkennbare Anzeigevorrichtung zugeordnet ist, die, vom Umsteller
angetrieben, den jeweils gewählten Arbeitsbereich anzeigt. Mit einer derartigen
Einrichtung wird dem Photographierenden jederzeit, und zwar ohne besonderes Zutun
seinerseits Kenntnis darüber vermittelt, auf welchen Arbeitsbereich die Kamera augenblicklich
eingestellt bzw. ob die Einstellung des für spätere Aufnahmen vorgesehenen Arbeitsbereiches
bereits erfolgt ist. Fehlaufnahmen, deren Ursache etwa in einer Fehleinstellung
des Arbeitsbereichs begründet liegen könnten, lassen sich mit Sicherheit vermeiden,
weil dem Photographierenden beim Anvisieren des Objekts vor Durchführung einer Aufnahme
unübersehbar vor Augen geführt wird, welcher Arbeitsbereich zur Einstellung gekommen
ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist darin zu erblicken,
daß für die Anzeigevorrichtung und ebenso für die Vorrichtung zur Änderung der Empfindlichkeit
des Belichtungsmessers keine zusätzlichen Betätigungsorgane erforderlich sind, sondern
daß die Betätigung bzw. Steuerung beider Vorrichtungen durch die ohnehin vorhandenen
Bedienungselemente des Verschlusses, und zwar durch den Umsteller bzw. die Steller
für Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit, vorgenommen werden kann. Sowohl die
Belichtungseinstellung bzw. Einstellung des gewünschten Arbeitsbereiches als auch
die Betätigung der erwähnten Vorrichtungen kann somit von zentraler Stelle. aus,
nämlich dem Kameraverschluß, erfolgen. Dies wirkt sich nicht nur günstig auf die
Bedienungsweise der Kamera aus, sondern ermöglicht überdies eine einfache und aufwandsparende
Ausbildung der zur Verbindung der Steller mit den ihnen zugeordneten Vorrichtungen
dienenden Kupplungselemente. Auch ist damit eine Anordnung dieser Organe möglich,
daß sie von außen nicht sichtbar sind und infolgedessen das Gesamterscheinungsbild
einer Kamera nicht nachteilig beeinflussen können.
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Eine besonders einfach und funktionssicher arbeitende Anordnung ergibt
sich dadurch, daß am Umsteller ein bei dessen Drehbewegung wirksam werdender Steuerteil
angebracht ist, der mit einem beweglichen Glied der Anzeigevorrichtung, beispielsweise
mit einer Abdeckmaske, zusammenarbeitet.
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Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beschreibung und der
Zeichnung erläutert, die ein Ausführungs- und Anwendungsbeispiel einer photographischen
Kamera reit eingebautem Belichtungsmesser und einem von Hand betätigbaren Blendensteller
veranschaulicht, mit dessen Hilfe die Kamera
noch wahlweise auf
manuelle oder automatische Belichtungseinstellung umschaltbar ist. Es zeigt F i
g. 1 die Kamera in teilweiser Darstellung von oben gesehen, wobei mit strichpunktierten
Linien angedeutet ist, wie die vom Belichtungsmesser registrierten Beleuchtungsverhältnisse
mittels einer Anzeigevorrichtung in das Sucherobjektiv eingespiegelt werden, F i
g. 2 eine Abwicklung der drehbar am VerSCllluß der Kamera gelagerten Steller für
Belichtungszeit und Blende in Verbindung mit ihren ortsfesten, auf einem Skalenträger
verzeichneten Skalen, F i g. 3 eine Gesamtansicht des Belichtungszeitstellers, F
i g. 4 die zur Berücksichtigung der eingestellten Belichtungszeit und der Filmempfindlichkeit
dienende, mit dem Belichtungszeitsteller und der Photozelle des Belichtungsmessers
zusammenwirkende Abschattungsvorrichtung, -- -F i g. 5 eine teilweise Ansicht der
Kamera mit im Querschnitt dargestellten Gehäuse bei manueller Belichtungseinstellung,
in der eine mit dem Blendensteller zusammenarbeitende Abdeckmaske die Sicht auf
die dem »Manuell-Einstellbereich« zugeordnete Blendenskala der Anzeigevorrichtung
freigibt, F i g. 6 die gleiche Darstellung wie in F i g. 5, jedoch bei automatischer
Belichtungseinstellung der Kamera, wobei die Abdeckmaske der dem »Automatik Einstellbereich«
zugeordneten Skala der Anzeigevorrichtung gegenübersteht.
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In. der Zeichnung ist mit 1 das Gehäuse einer photographischen Kamera
bezeichnet, das an seiner Vorderseite eine Frontplatte 1 a aufweist. Diese
trägt den mit einem Objektiv sowie Steuereinrichtungen zur Einstellung von Belichtungszeit
und Blende versehenen Objektivverschluß 2. Am Gehäuse 2 b des Verschlusses ist ein
Belichtungszeitsteller 20 drehbar gelagert, der zur Beeinflussung eines in der Zeichnung
nichtveranschaulichtenBelichtungszeitenhemmwerkes mit einer Steuerkurve 20 a versehen
ist. Außer dem Belichtungszeitsteller 20 weist der Verschluß einen weiteren Steller
21 auf, mit dessen Hilfe eine im Verschlußgehäuse 2 b eingebaute, an sich bekannte
Irisblende auf verschiedene öffnungswerte einstellbar, ferner die Kamera wahlweise
auf manuelle oder automatsiche Belichtungseinstellung umschaltbar ist. Den beiden
Stellern 20 und 21 ist, wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, je eine ortsfeste
Belichtungszeit-. skala 20 b bzw. Blendenskala 21 b zugeordnet, die auf einem mit
dem Gehäuse 2 b des Verschlusses verbindbaren Hilfsring bzw. Skalenträger 2 c aufgetragen
sind. Die Steller selbst tragen die mit den beiden Skalen 20 b und 21 b zusammenwirkenden
Einstellmarken 20 d bzw. 21 d. Außer den beiden, der manuellen Belichtungseinstellung
der Kamera dienenden Skalen 20 b und 21 b weist der Hilfsring 2 c des Verschlußgehäuses
2 b zwei weitere, ortsfest angeordnete sowie mit der Bezeichnung »Auto« versehene
Einstellmarken 20 c und 21 c auf, von denen die eine mit der Einstellmarke 20 d
des Belichtungszeitstellers 20, die andere dagegen mit der Einstellmarke 21 d des
Blendenstellers 21 zusammenarbeitet. Schließlich ist der Hilfsring 2 c zur Berücksichtigung
der Empfindlichkeit des in die Kamera eingelegten Films noch mit einer Filmempfindlichkeitsskala
22 versehen, der ein in einer Aussparung 2 d des Hilfsringes 2 c geführter Rasthebel
23 zugeordnet ist: Der in seiner jeweiligen Einstellage durch eine Raste
2 e gehaltene Rasthebel 23 steht mit einer weiter unten noch näher beschriebenen
Abschattungsvorrichtung in Wirkungsverbindung, die ihrerseits mit einem in die Kamera
eingebauten - -Belichtungsmesser zusammenarbeitet. Dieser weist im einzelnen eine
vom Strom einer Photozelle 60 beaufschlagte Drehspule 30 und einen Anker 31 auf.
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Während bei manueller Belichtungseinstellung die Beeinflussung der
Steuereinrichtungen für Belichtungszeit und Blende in üblicher Weise unmittelbar
durch die Steller 20 und 21 an Hand der Skalen 20 b und 21 b erfolgt, geschieht
im »Automatik-Einstellbereich« die Einstellung der Belichtungsfaktoren Zeit und
Blende selbsttätig, und zwar in Abhängigkeit vom Meßergebnis des Belichtungsmessers
30, 31.
Hierzu kann beispielsweise ein Abtaster vorgesehen sein, der in Abhängigkeit
vom Niederdrücken des Kameraauslösers -28 die Stellung der- Drehspule 30 abtastet
und das Ergebnis an einen die Steuereinrichtungen für Belichtungszeit und Blende
im Sinn eines fest vorgegebenen Zeit-Blende-Programms beeinflussenden Steller weitergibt.
Derartige Einrichtungen zur selbsttätigen Belichtungseinstellung in Abhängigkeit
vom. Meßergebnis eines Belichtungsmessers 30, 31 sind an sich bekannt und nicht
Gegenstand der Erfindung.
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Die vorstehend bereits erwähnte, auf die Photozelle 60 des Belichtungsmessers
30, 31 einwirkende Abschattungsvorrichtung ist in F i g. 4 veranschaulicht. Sie
besteht im wesentlichen aus zwei zu beiden Seiten der Photozelle 60 angeordneten,
um je eine Achse 61 bzw. 62 schwenkbaren Abdeckteilen 63 und 64, an denen je eine
Schubstange 65 bzw: 66 sowie eine Zugfeder 67 angreift. Zwecks gemeinsamer und gleichzeitiger
Einstellung der Abdeckteile 63 und 64 sind die beiden -Stangen 65 und 66 mittels
eines Stiftes 68 miteinander verbunden, welcher seinerseits in einem, beispielsweise
am Kameragehäuse 1 ausgebildeten Schlitz 69 geführt sein kann. Zur Beeinflussung
der vorbeschriebenen Abschattungsvorrichtung 61 bis 68 dient eine auf dem Zylindermantel
21 des Verschlußgehäuses 2 b drehbar sowie axial beweglich gelagerte Kurvensteuervorrichtung.
Diese besteht aus einem mit Innengewinde versehenen Ring 70, der auf dem mit einem
entsprechenden Außengewinde versehenen Zylindermantel 2 f drehbar gelagert ist.
Auf dem Gewindering 70 wiederum ist -ein weiterer Ring 71 angeordnet, der in einer
Ringnut 70a des Gewinderinges 70 drehbar, axial jedoch gesichert lagert. Die dem
Kameragehäuse 1 zugekehrte Stirnseite des Ringes 71 ist hierbei als Steuerkurve
71 a ausgeblidet, welche mit einem im Kameragehäuse 1 axial verschiebbar gelagerten,
durch eine Bohrung der Seitenwand des Hilfsringes 2 c hindurchgeführten Stift 73
zusammenarbeitet. Ein ebenfalls im Kameragehäuse 1 um -eine ortsfeste Achse 74 schwenkbarer
zweiarmiger Hebel 75 dient dazu, die axialen, bei einer Drehbewegung des
Gewinderinges 70 bzw. des Kurvenringes 71 auftretenden Verschiebebewegungen des
Stiftes 73 auf den Stift 68 der Abschaffungsvorrichtung 61 bis 68 zu übertragen,
was wiederum eine Änderung der Einstellage der Abdeckteile 63 und 64 zur Folge hat.
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Wie in F i g. 4 ferner veranschaulicht, ist im Ausführungsbeispiel
der der Filmempfindlichkeitsskala 22 zugeordnete. Rasthebel 23 mittels eines
Kupplungsstiftes 70 b mit dem Gewindering 70 der Kurvensteuervorrichtung verbunden,
was bedeutet, daß bei
einer Verlagerung des Rasthebels 23 zum Zweck
der Einstellung der Filmempfindlichkeit der mit ihm gekuppelte Gewindering 70 eine
axiale Verschiebung erfährt, welche mittels des Stiftes 73 der Abschattungsvorrichtung
61 bis 68 mitgeteilt wird. Beeinflußt wird die Abschattungsvorrichtung 61 bis 68
aber auch dann, wenn nur der mit dem Belichtungszeitsteller 20 durch einen Kupplungsstift
71 b in Wirkungsverbindung stehende Kurvenring 71 relativ zum Gewindering 70 gedreht
wird, insofern, als hierbei die Steuerkurve 71 a zur Wirkung kommt und den Stift
73 axial verschiebt. Hieraus folgt, daß nach Voreinstellung der Filmempfindlichkeit
jeder einstellbaren Belichtungzeit eine bestimmte, die Photozelle 60 beeinflussende
Einstellage der Abdeckteile 63, 64 der Abschattungseinrichtung zugeordnet ist.
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Mit dem Blendensteller 21, der sowohl der Blendeneinstellung im »Manuell-Einstellbereich«
der Kamera als auch zugleich der Umstellung der Kamera auf den »Automatik-Einstellbereich«
dient, steht eine in das Kameragehäuse 1 eingebaute Vorrichtung in funktioneller
Verbindung, welche dem Photographierenden die vom Belichtungsmesser 30, 31 registrierten
Beleuchtungsverhältnisse sowohl bei manueller als auch bei automatischer Belichtungseinstellung
der Kamera in übersichtlicher Weise anzeigt. Diese in den F i g. 1, 5 und 6 dargestellte
Vorrichtung ist dem Belichtungsmesser 30, 31 unmittelbar zugeordnet und wird im
wesetnlichen aus einem mit dessen Drehspule 30 drehfest verbundenen Anzeigeorgan
78 sowie einer mit diesem zusammenwirkenden, im Kameragehäuse 1 verschiebbar angeordneten
Abdeckmaske 79 gebildet. Das Anzeigeorgan 78 selbst besteht beispielsweise aus einem
segmentartigen, zweckmäßig aus transparentem Material hergestellten Plättchen 78
a (F i g. 1), dessen bogenförmige Randzone eine rechtwinklige Abkantung 78 b aufweist.
Dieses bogenförmige Flächengebilde 78 b ist durch eine in Längsrichtung verlaufende
Markierungslinie 80 in zwei Skalenfelder 81 und 82 unterteilt. Dabei ist das obere
Skalenfeld 81, wie insbesondere aus den F i g. 5 und 6 ersichtlich, in Übereinstimmung
mit der Blendenskala 21 b des Blendenstellers 21 mit einer die gleichen Blendenwerte
aufweisenden Skala 83 versehen, während das untere Skalenfeld 82 durch eine unterschiedliche
Färbung in zwei Teilabschnitte 82 a und 82 b unterteilt ist. Hierbei könnte z. B.
in bezug auf Fi g. 5 und 6 der linke Abschnitt 82a des Skalenfeldes 82 eine grüne
Färbung, der rechte, in der Zeichnung durch punktierte Linien gekennzeichnete Abschnitt
82 b eine rote Färbung erhalten.
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Mit dem Anzeigeorgan 78 arbeitet, wie bereits angedeutet, eine Abdeckmaske
79 zusammen. Diese kann im Kameragehäuse 1 schieberartig gelagert und gegenüber
den Skalenfeldern 81 und 82 so einstellbar sein, daß je nach Art der Belichtungseinstellung
der Kamera entweder das untere oder das obere Skalenfeld 81 bzw. 82 in den Bereich
eines innerhalb der Abdeckmaske 79 vorgesehenen Fensters 79 a zu liegen kommt. Zur
Halterung und Verschiebung der Abdeckmaske 79 dient, wie insbesondere aus F i g.
5 und 6 ersichtlich, ein Arm 85, der mit einer parallel zur vorderen Seitenwand
des Kameragehäuses 1 bewegbaren Schiebestange 86 fest verbunden ist. Die Schiebestange
86 ihrerseits kann mittels einer Kulissenführung 87, 88 an einem am Kameragehäuse
1 befestigten Haltebügel 89 verschiebbar gelagert sein. Eine sich einenends am Haltebügel
89, anderenends an einem Stift 86 a der Schiebestange 86 abstützende Feder 90 ist
dazu vorgesehen, die Schiebestange 86 in eine Lage zu zwingen, in der das obere
Skalenfeld 81 im Bereich des Fensters 79 a der Abdeckmaske 79 liegt. Zur Verlagerung
bzw. Einstellung der Abdeckmaske 79 ist an der Schiebestange 86, zweckmäßig an ihrem
unteren Ende, eine Rampe 91 angeordnet, die sich in der Bewegungsbahn eines als
Mitnehmerstift 92 ausgebildeten Steuerteils befindet, welcher am Blendensteller
21 angeordnet ist. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der Mitnehmerstift
92 auf die Rampe 91 auf- bzw. von dieser abläuft und damit die Schiebestange 86
entweder von der unteren in die obere Lage, oder umgekehrt, bewegt, sobald die Einstellmarke
21 d des Blendenstellers 21 dem »Automatik-Einstellbereich« bzw. dem durch die Blendenskala
21 b definierten »Manuell-Einstellbereich« gegenübergestellt wird. Bei automatischer
Belichtungseinstellung der Kamera erfolgt somit die Anzeige der Beleuchtungsverhältnisse
durch das untere Skalenfeld 82, während das obere, mit der Blendenwertskala 83 versehene
Skalenfeld 81 der Anzeige bei manueller Belichtungseinstellung der Kamera dient.
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Zum Ablesen des zusammen mit dem Belichtungsmesser 30, 31 in das Kameragehäuse
1 eingebauten Anzeigeorgans 78 ist, wie in F i g. 1 dargestellt, an der Vorderseite
dieses Gehäuses ein Lichteinfallfenster 95 angebracht, dem ein ebenfalls im Innern
des Gehäuses befestigter Spiege196 zugeordnet ist. Die Anordnung des Spiegels 96
ist hierbei so getroffen, daß die einfallenden Lichtstrahlen zunächst umgelenkt
werden, um im Bereich der Abdeckmaske 79 auf das Anzeigeorgan 78 aufzutreffen. In
Ergänzung dieser Einrichtung ist ein im Strahlengang des Sucherobjektivs 97, 98
liegendes Umlenkprisma 99 vorgesehen, das die durch das Fenster 79a der Abdeckmaske
79 hindurchtretenden Lichtstrahlen auffängt und unmittelbar in das Bild des Sucherobjektivs
einspiegelt. Je nach Einstellung der Arbeitsweise der Kamera erscheint im Sucher
entweder ein ganz bestimmter, von den vorherrschenden Beleuchtungsverhältnissen
abhängiger Blendenwert, oder aber eine bestimmte Färbung des Skalenfeldes 82, wobei
die Farbe Grün aufzeigt, daß eine Aufnahme bei den obwaltenden Beleuchtungsverhältnissen
möglich ist, während die Farbe Rot als Zeichen zu werten ist, das vor Durchführung
einer Aufnahme warnt.
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Die Wirkungs- und Bedienungsweise der vorbeschriebenen Kamera ist
wie folgt: Soll die Kamera mit automatischer Belichtungseinstellung arbeiten, so
sind hierzu Belichtungszeitsteller 20 und Blendensteller 21 in den »Automatik-Einstellbereich«
zu überführen, d. h. die an diesen Stellern vorhandenen Einstellmarken 20 d und
21 d mit den ortsfesten Einstellmarken 20 c und 21 c des als Skalenträger ausgebildeten
Hilfsringes 2c in Koinzidenz zu bringen. Hierbei nehmen die Steller 20 und 21 eine
solche Lage ein, daß sie keinen Einfluß auf die Steuereinrichtungen für Belichtungszeit
und Blende ausüben können. Erscheint nun bei dieser Einstellage des Blendenstellers
21 im Sucher 97, 98 der Kamera ein rotes Farbfeld, wovon sich der Photographierende
durch einen Blick beim Anvisieren des aufzunehmenden Objekts überzeugen kann, so
ist dies dahingehend zu werten, daß die Beleuchtungsverhältnisse unzureichend sind
und es sich daher empfiehlt, von einer Aufnahme ohne Kunstlicht abzusehen.
Ist
hingegen im Sucher ein grünes Farbfeld sichtbar, so sind hinsichtlich der Beleuchtungsverhältnisse
die Voraussetzungen zur Erzielung einer einwandfrei belichteten Aufnahme gegeben.
Wird bei einer derartigen Anzeige der Beleuchtungsverhältnisse der Auslöserstift
28 der in Aufnahmebereitschaft befindlichen Kamera betätigt, so tritt ein in der
Zeichnung nicht veranschaulichter Steller in Tätigkeit, der die Steuereinrichtungen
für Belichtungszeit und Blende im Sinn eines fest vorgegebenen Zeit-Blende-Programms
nach dem Meßergebnis des Belichtungsmessers 30, 31 beeinflußt.
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Beabsichtigt der Photographierende hingegen Aufnahmen mit von der
Belichtungsautomatik unabhängiger, also mit manueller Belichtungszeit- und Blendeneinstellung
zu machen, so ist hierzu zunächst die Einstellmarke 20 d des Belichtungszeitstellers
20 mit dem der erwünschten Belichtungszeit entsprechenden Wert der Belichtungszeitskala
20 b in Übereinstimmung zu bringen. Bei diesem Vorgang wird gleichzeitig über die
mit dem Belichtungszeitsteller 20 verbundene Kurvensteuervorrichtung 70 bis
72 und den Stift 73 die Abschattungsvorrichtung 61 bis 68 in der Weise beeinflußt,
daß jedem Belichtungszeitwert ein die Beleuchtungsverhältnisse berücksichtigender
Faktor beigegeben ist. Nachdem die erwünschte Belichtungszeit voreingestellt ist,
erfolgt die eigentliche Umstellung der Kamera vom »Automatik-Einstellbereich« in
den »Manuell-Einstellbereich« dadurch, daß die Einstellmarke 21 d des Blendenstellers
21 in Richtung auf die Blendenskala 21 b zu bewegt wird. Eine derartige Bewegung
des Blendenstellers 21 hat zur Folge, daß der Mitnehmerstift 92 an der Rampe 91
des die Abdeckmaske 79 tragenden Schiebers 86 abläuft und damit die Abdeckmaske
unter Einwirkung der die Schiebestange 86 nach oben drückenden Feder 90 ausweicht,
wobei das Fenster 79a in den Bereich der Blendenwertskala 81 des Anzeigeorgans 78
gelangt. Da hierbei ebenso wie bei der Automatik-Einstellung der Kamera das Meßergebnis
des Belichtungsmessers 30; 31 in den Sucher 97, 98 eingespiegelt wird, kann der
Photographierende den der eingestellten Belichtungszeit entsprechenden Blendenwert
im Sucher ablesen und anschließend die Einstellung des angezeigten Blendenwertes
mittels des Blendenstellers 21 vornehmen.
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Die Belichtungseinstellung der Kamera kann im »Manuell-Einstellbereich«
natürlich auch ohne Zuhilfenahme des in diese eingebauten Belichtungsmessers 30,
31 erfolgen, in der Weise, daß der Photographierende Zeit und Blende völlig frei
nach Belieben einstellt.
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Mit der vorbeschriebenen Kamera lassen sich ebenso wie Momentaufnahmen
auch Zeitaufnahmen durchführen, wozu die Einstellmarke 20 d des Belichtungszeitstellers
20 dem Buchstaben »B« der Belichtungszeitskala 201 gegenüberzustellen ist. In dieser
Einstellage des Belichtungszeitstellers 20 ermöglicht die an ihm vorgesehene B-Kurve
20 h dem in der Zeichnung nicht dargestellten an sich bekannten B-Hebel, in den
Bewegungsbereich des Hauptantriebsgliedes des Kameraverschlusses einzuschwenken,
wobei der Verschluß so lange offengehalten wird, bis der Auslösestift 28 der Kamera
wieder losgelassen wird.