DE1269270B - Verfahren zur Gleichgewichtseinstellung einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen (nieder)-alkylsubstituierten isomerisierbaren automatischen Kohlenwasserstoffbeschickung - Google Patents
Verfahren zur Gleichgewichtseinstellung einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen (nieder)-alkylsubstituierten isomerisierbaren automatischen KohlenwasserstoffbeschickungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
lTfl"5k
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
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ClOg
Deutsche KL: 23 b -1/04
P 12 69 270.5-44
3. März 1966
30. Mai 1968
3. März 1966
30. Mai 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gleichgewichtseinstellung
einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen (nieder)-alkylsubstituierten isomerisierbaren
aromatischen Kohlenwasserstoffbeschickung, bei dem die Beschickung in der Dampfphase in einer
Reaktionszone bei 316 bis 5380C, einem Druck von
weniger als etwa 200 at und einer Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit
pro Stunde von weniger als etwa 10, an einem festen, sauren kieselerdehaltigen Metalloxydmischkatalysator,
der Gleichgewichtseinstellungs- und Koksbildungsaktivität besitzt, isomerisiert wird und
gegebenenfalls vor der Isomerisierung in der flüssigen Phase durch eine Molekularsiebabsorptionsschicht
geleitet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Isomerisierung in Gegenwart von etwa 10 bis 4000 Gewichtsteilen
Ammoniak und etwa 100 bis 50 000 Gewichtsteilen Wasser pro Million Teile der Beschickung
durchgeführt wird.
Es ist bekannt, dampfförmige, durch ein niederes Alkyl substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe
bei erhöhten Temperaturen zu isomerisieren, indem man den Dampf mit festen Metalloxydmischkatalysatoren
in Berührung bringt (vgl. britische Patentschrift 962 871). In der französischen Patentschrift
1 375 730 wird ferner ein Verfahren zur katalytischen Isomerisierung von Alkylaromaten in Gegenwart von
Ammoniak beschrieben, bei dem jedoch Edelmetallkatalysatoren verwendet werden, für die lediglich
Kieselerde-Tonerde als Trägerstoffe für die Edelmetalle, insbesondere Platinkatalysatoren, dienen.
Außerdem wird dort in Gegenwart von Wasserstoff gearbeitet, und die Kohlenwasserstoffbeschickung
muß praktisch wasserfrei sein. Ferner werden dort bis zur 25fachen Menge an Ammoniak verwendet. Ein
Ziel dieser Gleichgewichtseinstellung ist, die Lagerungsisomerieverteilung der behandelten Kohlenwasserstoffe
zu verändern, d. h. insbesondere die Beschickung in ein Gemisch aus isomeren Verbindungen
umzuwandeln, das der bekannten Gleichgewichtszusammensetzung der spezifischen Beschickungsverbin-
dung oder -mischung näher steht. In der Praxis ist die obengenannte Gleichgewichtseinstellung gekuppelt mit
einer nachfolgend physikalischen oder chemischen Behandlung zur vorzugsweisen oder selektiven Entfernung
z. B. eines einzelnen gewünschten Isomeren aus dem Gleichgewicht. Durch Rückführung des Rückstandes
und Wiederholung des Gesamtvorgangs ist es möglich, ein einzelnes Isomere oder ein Gemisch in
eine andere gewünschte, im Gleichgewicht miteinander stehende isomere Gruppe umzuwandeln.
Eine ernsthafte Schwierigkeit und Begrenzung der vorgenannten Umwandlungen durch Gleichgewichts-Verfahren
zur Gleichgewichtseinstellung
einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen
(nieder)-alkylsubstituierten isomerisierbaren
automatischen Kohlenwasserstoffbeschickung
einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen
(nieder)-alkylsubstituierten isomerisierbaren
automatischen Kohlenwasserstoffbeschickung
Anmelder:
Chevron Research Company,
San Francisco, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener, Dr. J. J. Wolff
und Dr. H. Chr. Beil, Rechtsanwälte
6230 Frankfurt-Hoechst, Adelonstr. 58
und Dr. H. Chr. Beil, Rechtsanwälte
6230 Frankfurt-Hoechst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
John James Brodbeck,
El Cerrito, Calif. (V. St. A.)
John James Brodbeck,
El Cerrito, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. März 1965 (437 317)
einstellung entsteht dadurch, daß die festen Metalloxydmischkatalysatoren
im allgemeinen mehrere wesentliche katalytische Aktivitäten, nämlich die gewünschte
Aktivität zur Gleichgewichtseinstellung und mindestens eine Art von koksbildende Aktivität, aufweisen.
Letztere ist verantwortlich für die nicht rückgängig zu machende Umwandlung eines beträchtlichen
Teiles der Beschickung zu gegenüber den im Gleichgewicht stehenden isomeren Gruppen fremden
Nebenprodukten und zu Koks.
Ein besonderes Problem, das die unerwünschte Koksbildung mit sich bringt, ist die Ablagerung des Kokses
auf den Oxydmischkatalysatoren, die die Oberfläche und die Poren des Katalysators sowie das Reaktionsgefäß verstopfen. In dem Maße, in dem die Ablagerung
zunimmt, werden auch die aktiven Isomerisierungsstellen der Feststoffkatalysatoren blockiert. Daher
arbeitet der Katalysator mit einer ständig abnehmenden Aktivität, und nach relativ kurzen Arbeitszeiten
muß das Verfahren für längere Zeit unterbrochen werden, um den Katalysator zu regenerieren, indem
man den Kohlenstoff mittels eines Gebläsebrenners abbrennt.
Es wurde nun gefunden, daß die relative Aktivität von sauren, festen Metalloxydgemischen mit kataly-
809 557/413
3 4
tischen Isomerisierungs- und Koksbildungsaktivitäten mischen Umwandlungsvorgänge, durch die ein Gleichfür
die Gleichgewichtseinstellung von verdampfbaren gewichtsgemisch für eine gegebene Temperatur her-(nieder)-alkylsubstituierten
aromatischen Kohlenwas- gestellt oder annähernd hergestellt wird, wozu in der serstoflen wesentlich verbessert wird, wenn der ver- Hauptsache Lagerungsisomerisierung und in gerindampfte
Kohlenwasserstoff mit einem sauren Metall- 5 gerem Umfang Transalkylierung und Disproportionieoxydmischkatalysator
unter Isomerisierungsbedingun- rung (nieder)-alkylsubstituierter Gruppen, die mit den
gen in Gegenwart von mindestens 10 Teilen Ammo- aromatischen Kohlenwasserstoffkernen (nieder)-alkylniakdampf
pro 1 Million Teile der Kohlenwasserstoff- substituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe verbeschickung
in Berührung gebracht wird. Die zusatz- wandt sind, gehören.
liehe Gegenwart des Ammoniaks während dieser durch io Eine Vielzahl verschiedener fester Metalloxyd-Oxyd
beschleunigten Gleichgewichtseinstellung ver- gemischkatalysatoren zur Gleichgewichtseinstellung
hindert die Koksbildung und erhöht somit die relative und Isomerisierung (nieder)-alkylsubstituierterKohlen-Isomerisierungsaktivität
des Oxyds erheblich. Wasserstoffe sind in der Technik bekannt. Es ist außer-
Die Koksablagerung auf dem Katalysator wird im dem bekannt, daß sie bei ihrer Verwendung als Isowesentlichen
verhindert oder auf ein vernachlässigbares 15 merisierungskatalysatoren den Nachteil der Koks-Maß
reduziert, das die kostspielige häufig wieder- bildungsaktivität besitzen. Die katalytische Aktivität
kehrende Katalysatorregenerierung und das Vor- dieser Stoffe wird zu einem großen Teil den sauren
handensein von zwei Reaktoren unnötig macht. Lewis- und Broensted-Funktionen zugeschrieben, die
Es scheint, daß verschiedene Arten saurer Funk- durch Kristallbaufehler ermöglicht werden, die offentionen
hauptsächlich für die katalytische Gleich- 20 sichtlich vom Mischen zweier oder mehrerer fester
gewichtseinstellungsaktivität auf der einen Seite und Metalloxyde herrühren. Die Verwendung dieser Katadie
katalytische Koksbildungsaktivität auf der anderen lysatoren ist in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorverantwortlich
sind. Dies wird bewiesen, indem auch gesehen. Mit Rücksicht auf die Kosten und die leichte
etwas Wasserdampf zum Verfahrensstrom hinzu- Herstellbarkeit werden aktivierte synthetische gelgegeben
wird. Wenn die Kohlenwasserstoff beschickung 25 artige, auf Silicium- und Aluminiumoxyd basierende
plus einer geringen Menge Wasser mit dem Kataly- Katalysatoren bevorzugt. Auf der anderen Seite
sator in Berührung gebracht wird, ist ein bestimmbares können auch aktivierte (wie z. B. durch Erhitzen)
Maß an Gleichgewichtseinstellungsaktivität und eine natürliche Oxydgemische und Tone verwendet werden,
beachtliche Koksbildung zu beobachten. Die Zugabe Typische in diesen Gemischen vorkommende Oxyde
einer kleinen Menge NH3 zu der Beschickung, wie 30 sind Kieselerde, Tonerde, Magnesia, Thorerde, Boroben
beschrieben, schließt die Koksbildung im wesent- oxyd, Manganoxyd, Chromoxyd, Wolframoxyd, Molichen
aus, und es zeigt sich, daß die gewünschte lybdänoxyd, Berylliumoxyd, Zirkonerde, Oxyde sel-Gleichgewichtseinstellungsaktivität
nur wenig beein- tener Erden, säurebehandelte natürliche Tone, wärmeträchtigt wird. Wenn anschließend das Ammoniak aktivierte Tone sowie natürliche und synthetische
aus der Beschickung entfernt wird, wie bei einem 35 Zeolithe, einschließlich der verschiedenen Formen
kontinuierlichen Versuch mit dem gleichen Kataly- dieser Zeolithe, in denen die Kationen ausgetauscht
sator, so wird nach einer relativ kurzen Zeit die Koks- sind. Auch entkationisierte Molekularsiebe können
bildung wieder auftreten. Wenigstens eine geringe verwendet werden. Andere vorkommende Oxyde sind
Menge Ammoniak muß in dem Kohlenwasserstoff- Titan-, Vanadin-, Kobalt- und Eisenoxyd. Im allbeschickungsstrom
vorhanden sein, um eine wirksame 4° gemeinen sind die genannten Oxydgemische sauer,
Verringerung der Koksbildung während der Gleich- und die gleichzeitige Koksbildung bedeutet bei ihrer
gewichtseinstellung der aromatischen Kohlenwasser- Verwendung als Gleichgewichtseinstellungskatalysastoffe
durch saure, feste Metalloxydmischkatalysatoren toren ein ernsthaftes Problem. Koksbildung und
zu gewährleisten. Spalten durch diese Katalysatoren wird im allgemeinen
Nach einem bevorzugten Verfahren zur Gleich- 45 durch Zugabe von Ammoniak zu den Kohlenwassergewichtseinstellung
wird eine verdampfbare (nieder)- Stoffbeschickungsströmen wesentlich reduziert,
alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffbe- Da die bevorzugten sauren kieselerdehaltigen Metallschickung,
wie z. B. ein nicht ins Gleichgewicht ge- oxydmischkatalysatoren, die für das erfindungsbrachtes
Xylolgemisch, zusammen mit Ammoniak gemäße Verfahren geeignet sind, in der Technik be-
und Wasserdampf, wobei jedes der beiden letzt- 50 kannt und beschrieben sind, ist ihre Herstellung usw.
genannten Bestandteile in einer Menge von weniger kein Teil der Erfindung. Am häufigsten sind die Geals
etwa 25 000 Teilen pro Million Teile, bezogen auf mische aus Kieselerde und Tonerde, wie sie in den
das Gewichts der Kohlenwasserstoff beschickung, zu- USA.-Patentschriften 2142 324,2147 985 und 2 403 757
gegeben werden, in einer Gleichgewichtseinstellungs- beschrieben sind und in den darauffolgenden verZone
mit einem festen sauren Metalloxydmischkataly- 55 besserten Ausführungsformen als mit Kieselerde
sator, wie z. B. einem Kieselerde-Tonerde-Gemisch in aktivierte Tonerde bzw. mit Tonderde aktivierte
Berührung gebracht. Die Gleichgewichtseinstellungs- Kieselerde beschrieben sind, wobei der Unterschied
zone wird auf erhöhter Temperatur unter etwa 538 0C, in dem Mengenverhältnis der beiden Bestandteile
jedoch über etwa 316° C, vorzugsweise auf etwa 399 liegt. Sowohl kieselerdehaltige Katalysatoren mit
bis 5100C gehalten, und der Druck wird auf etwa 0,1 60 großer als auch solche mit kleiner Oberfläche sowie
bis 200 at, vorzugsweise auf etwa 5 bis 10 at, gehalten. auch mit Dampf behandelte Kieselerde-Tonerde-Ge-Die
Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeiten liegen im mische sind geeignet. Andere saure Oxydgemische,
allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 bis 10. wie Z. B. Kieselerde — Magnesia, Kieselerde — Zir-Mit
Gleichgewichtseinstellung ist sowohl die teil- konerde, Kieselerde—Titanoxyd, Kieselerde—Chromweise als auch die vollkommene Entwicklung von 65 oxyd und Kieselerde—Thorerde, könnten zwar ver-Gleichgewichtskonzentrationen
der Glieder einer Grup- wendet werden, doch wegen der höheren Kosten sind
pe von Verbindungen gemeint, d. h. unter Gleich- sie weniger wünschenswert als Kieselerde-Tonerdegewichtseinstellung
versteht man die gesamten ehe- Gemische. Komplexe saure kieselerdehaltige Kataly-
satoren, d. h. solche, die aus mehr als zwei Metalloxyden bestehen, können ebenfalls verwendet werden,
z. B. Gemische aus Kieselerde, Tonerde und Magnesia.
Niederes Alkyl bedeutet eine Alkylgruppe mit weniger als 4 Kohlenstoffatomen pro Gruppe.
Die Erfindung eignet sich zur Gleichgewichtseinstellung einer großen Anzahl (nieder)-alkylsubstituierter
aromatischer Kohlenwasserstoffe. So werden Gleichgewichtseinstellungen jeglicher verdampfbarer
isomerisierbarer (nieder)-alkylsubstituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe, von denen bekannt ist, daß
ihre Dampfphasenisomerisierung oder Gleichgewichtseinstellung bei Temperaturen unter etwa 566° C in
Gegenwart von sauren Metalloxydmischkatalysatoren von Koksbildung begleitet wird, im allgemeinen durch
Zugabe geringer Mengen Ammoniaks in die Reaktionszone, verbessert.
Bevorzugte Beschickungsverbindungen und ihre Gemische sind (nieder)-alkylsubstituierte aromatische
Kohlenwasserstoffe mit weniger als vierzehn carbozyklischen aromatischen Ringkohlenwasserstoffatomen
pro Molekül. Die Substituierung nur eines oder mehrerer niederer Alkylgruppen ist vorgesehen, wobei
diese Definition Aryl und ähnliche aromatische Substituenten ausschließt.
Die am meisten bevorzugten Beschickungskohlenwasserstoffe, die für das vorliegende Verfahren geignet
sind, haben die allgemeine Formel
die Zugabe von Ammoniak zu dem Beschickungsstrom folgende Kohlenstoffablagerungen auf dem
Katalysator bewirkte:
wobei R eine niedere Alkylgruppe bedeutet und η eine ganze Zahl von 1 bis 5 einschließlich ist, und ihre nicht
im Gleichgewicht stehenden Gemische.
Typische für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete aromatische Kohlenwasserstoffbeschickungen
sind nicht im Gleichgewicht miteinander stehende isomere reduzierte Mutterflüssigkeiten, wie z. B. eine
para-Xylolmutterfiüssigkeit einzelne Beschickungsverbindungen,
wie z. B. o-Xylol, m-Xylol, Mesitylen, Durol, Isodurol, Toluol und (höher)-methylsubstituierte
Benzole. In ähnlicher Weise sind Äthylbenzol, Paraäthyl, Toluol, Pseudocumol oder 1,2,3-Trimethylbenzol,
und zwar sowohl in Gemischen als auch einzeln, als geeignete Beschickungen vorgesehen. Analog
sind auch Naphthalin- und Indenverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Beschickungsverbindungen.
Eine kontunierlich arbeitende Vorrichtung zur Prüfung von Feststoffkatalysatoren, die mit Temperatur-,
Druck- und Beschickungskontrollvorrichtungen ausgestattet war, wurde mit einem handelsüblichen
Krackkatalysator aus einem Metalloxydgemisch in Form von Kügelchen mit einer Teilchengröße von
4,76 bis 2,38 mm und einer Oberfläche von 327 m2/g beschickt. Die Kügelchen setzten sich aus 10 Gewichtsprozent
Tonerde und 90 Gewichtsprozent Kieselsäureanhydrid zusammen. Bei Verwendung eines paraxylolarmen
Xylolgemisches, das etwa 300 Teile Wasser pro 1 Million Teile Xylolbeschickung enthielt, fand
man, daß unter den folgenden Bedingungen:
Temperatur, 0C 490
Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit
pro Stunde 1,6
Druck, at 1,1
Zeit, Stunden 4
Zusatz T/M | H2O | Koksbildung | |
Versuch TvIr |
Beschickung | Gewichtsprozent | |
INI. | NH3 | — | Katalysator |
1 | — | 0,31 | |
2 | 87 | — | 0,25 |
3 | 210 | — | 0,05 |
4 | 250 | 11000 | (geschätzt) 0,015 |
5 | 3400 | 7 700 | 0,01 |
6 | — | 0,34 | |
7 | 3300 | <0,0005* |
* Geschätzter Wert, der auf einem ähnlichen, kontinuierlichen 30-Tage-Versuch beruht.
Diese Werte zeigen, daß die Zugabe von Ammoniak zu einer mit einem Metalloxydgemisch katalysierten
ao Gleichgewichtseinstellung (niederer)-alkylsubstituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe die Bildung von
Koks und die Ablagerung auf dem Feststoffkatalysator hemmt.
Man bestimmte den Isomerisierungsgrad der obigen
Man bestimmte den Isomerisierungsgrad der obigen
as Versuche. Der Isomerisierungsgrad ist das Verhältnis
der para-Xylolfraktion des gesamten Xylolgehalts in dem Produkt zu der entsprechenden para-Xylolfraktion
im Gleichgewicht multipliziert mit 100. Man kam zu den folgenden Ergebnissen:
Versuch | Zusatz T/M | Beschickung | 0 | Relativer Isomerisierungsgrad |
Nr. | NH3 | H2O | 0 | % |
1 | 0 | 0 | 100 | |
2 | 87 | 0 | 97,5 | |
3 | 210 | 0 | 96,4 | |
4 | 250 | 11000 | 95 | |
5 | 3400 | 7 700 | 80,7 | |
6 | 0 | 102,2 | ||
7 | 3300 | 90,2 |
Diese Angaben zeigen, daß die Zugabe von nur Spuren von Ammoniak zu der Gleichgewichtsbeschickung die Ablagerung von Koks auf dem Metall-
oxydkatalysator verhindert. Ammoniakzusätze, die über 250 T/M der Beschickung hinausgehen, sind
zwar wirksam, jedoch ist die Wirkungsverbesserung pro zugesetzte Einheit Ammoniak geringer als im
Bereich von 5 bis 250 Teilen. Andererseits sind 3000 bis 4000 Teile Ammoniak zulässig, obwohl das
im Hinblick auf die Wirksamkeit wahrscheinlich einen Überschuß bedeutet.
Diese Ergebnisse zeigen auch, daß die Zugabe von Wasser allein den Isomerisierungsgrad verbessert, daß
aber auch die Koksablagerung auf dem Katalysator bemerkenswert ist. Andererseits bewirkt das zugesetzte
Ammoniak, daß praktisch keine Koksablagerung stattfindet, jedoch unter einigem Verlust der Aktivität
für die Gleichgewichtseinstellung. Dieser geringe Verlust läßt sich leicht mit Hilfe erhöhter Temperaturen
aufholen. Ist kein Ammoniak vorhanden, so läßt eine Temperatursteigerung, um 8 bis 17° C, die Koksbildung
zu einem Problem werden. In Gegenwart von Ammoniak ist das jedoch nicht der Fall.
Da ein solcher Katalysator während der Verwendung altert, stellte man einen geringen, allmählichen
Wirksamkeitsverlust fest. Da die Gegenwart von Ammoniak die Verwendung höherer Temperaturen
ohne ernsthafte Verkokungsprobleme ermöglicht, kann man diese Abnahme mit einer allmählichen
Erhöhung der Temperatur kompensieren. Je nachdem, welcher Katalysator verwendet wird, liegt seine optimale
Wirkung gewöhnlich unter etwa 399 0C. Erfahrungsgemäß genügt es, wenn man die Temperatur in dem
Reaktor, sobald eine Abnahme der Wirkung festzustellen ist, um etwa 0,11 bis 5,55 0C pro Tag erhöht, um
den gewünschten Wirkungsgrad aufrechtzuerhalten. Ab ungefähr 510 bis 538° C zeigen weitere Temperaturerhöhungen
keine Wirkung mehr.
In dem zuzusetzenden Ammoniak-Wasser-Gemisch wechselt die erforderliche Ammoniakmenge je nach
der Beschickung, der Flüssigkeits-Raum-Geschwindigkeit und dem Katalysator. Gewöhnlich verwendet
man etwa 10 bis 4000 Gewichtsteile Ammoniak und etwa 100 bis 50 000 Teile Wasser, bezogen auf 1 Million
Teile aromatische Kohlenwasserstoffbeschickung. Die Verwendung von 50 bis 400 Teilen Ammoniak und
5000 bis 25 000 Teilen Wasser für 1 Million Teile Beschickung ist gewöhnlich am vorteilhaftesten.
Die Tabelle enthält Vergleichsergebnisse in bezug auf typische Beschickungs- und Gleichgewichtsproduktgemische.
Versuch Nr. 3
Bedingungen
Temperatur, 0C
Zeit, Stunden
Druck, at
Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit/h,
V/V/h
NH3, T/M
H2O, T/M
Beschickung, Gewichtsprozent
Aliphatische Verbin-
Aliphatische Verbin-
dungenf1)
Benzol
Toluol
Äthylbenzol
p-Xylol
m-Xylol
o-Xylol
C9 aromatische Verbindungen
C10 aromatische Verbindungen
Produktgemisch, Gewichtsprozent Aliphatische Verbindungen
Benzol
Toluol
Äthylbenzol
p-Xylol
m-Xylol
o-Xylol
C9 aromatische Verbindungen
Q0 aromatische Verbindungen
Relativer Isomerisierungsgrad, %
490 4 1,1
1,63 210
2,8 0,1 3 δ
J,ö
19,0
8,7
52,5
11,9
0,9 0,3
2,8
0,5
4,7
19,6
15,7
39,4
15,0
1,9
0,4
96,4
490 4 1,1
1,63 3400
2,8
0,1
3,8
19,0
8,7
52,5
11,9
0,9 0,3
2,9 0,0
3,8 18,9 13,6 44,4 14,6
1,5
0,3
80,7
490
4 1,1
1,63 3300 7700
3,1 0,0 3,6
20,6 9,9
52,6 9,7
0,4 0,1
3,0 0,3
4,2 19,4 14,9 43,3 13,1
1,5
0,3
90,2 Diese Angaben veranschaulichen nicht nur die Umwandlung der Beschickung in einen para-Xylol
reicheren, im Gleichgewicht miteinander stehenden Produktstrom, sondern zeigen auch, daß die aliphatischen
Verbindungen, d. h. die Alkane und Naphthene, im wesentlichen unter den Verfahrensbedingungen
unbeeinflußt bleiben. Deshalb können wesentliche Mengen nichtaromatischer Kohlenwasserstoffe, obwohl
es im Hinblick auf die damit verbundene,
ίο geringere Ausnutzung des Reaktorraumes nicht wünschenswert
ist, in der Beschickung geduldet werden. Es zeigte sich, daß sich Spuren von leichtflüchtigen
Verunreinigungen in den aromatischen Beschickungsströmen nach teilig auf die Lebensdauer des Isomeri-
sierungskatalysators auswirken. Das wird im folgenden Beispiel veranschaulicht, in dem die aromatische
Kohlenwasserstoffbeschickung vorbehandelt wurde, indem sie durch eine Molekularsiebschicht geleitet
wurde. Molekularsiebe mit einem Porendurchmesser
ao von weniger als etwa 15 Ängström sind zur Beseitigung
solcher Verunreinigungen in einer Kohlenwasserstoffbeschickung, z. B. Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd,
Schwefelwasserstoff, Stickstoffoxyde, Formaldehyd und Methanol, sowie zur Beseitigung oxydierter
Kohlenwasserstoffe geeignet.
Eine para-xylolarme Xylolmutterflüssigkeit wurde
in flüssiger Phase bei etwa 200C durch ein Molekular-
sieb mit einem Porendurchmesser von 4 Ängström geleitet. Die ausfließende Mutterflüssigkeit wurde
dann bei einer Raumgeschwindigkeit von 0,7 und einem Druck von 1,1 at isomerisiert. Außerdem wurden
etwa 265 Teile Ammoniak und 25 000 Teile Wasser pro 1 Million Teile Kohlenwasserstoffbeschickung in
die Isomerisierungszone eingeführt. Man stellte folgenden Entaktivierungsgrad des Katalysators fest:
Beschickung | Abnahme der Isomerisierung in °/o pro Tag |
Nicht behandelt | 0,8 ~o* |
Behandelt |
Ein komplexes Gemisch aus Alkanen und Naphthenen.
Kein meßbarer Aktivitätsverlust während 120 Stunden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gleichgewichtseinstellung einer sich nicht im Gleichgewicht befindlichen (nieder)-alkylsubstituierten
isomerisierbaren aromatischen Kohlenwasserstoffbeschickung, bei dem die Beschickung
in der Dampfphase in einer Reaktionszone bei 316 bis 53 8° C, einem Druck von weniger
als etwa 200 at und einer Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit pro Stunde von weniger als etwa 10,
an einem festen, sauren kieselerdehaltigen Metalloxydmischkatalysator, der Gleichgewichtseinstellungs-
und Koksbildungsaktivität besitzt, isomerisiert wird und gegebenenfalls vor der Isomerisierung
in der flüssigen Phase durch eine MoIekularsiebabsorptionsschicht geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isomerisierung in Gegenwart von etwa 10 bis 4000 Gewichtsteilen
Ammoniak und etwa 100 bis 50 000 Gewichtsteilen Wasser pro Million Teile der Beschickung
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isomerisierung am niedrigeren
Ende des angegebenen Temperaturbereichs begonnen und so lange fortgesetzt wird, bis die Isomerisierungsaktivität
des Katalysators abzunehmen beginnt und anschließend die Temperatur in der Reaktionszone nach und nach zwischen etwa 0,11
und 5,550C pro Tag erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kohlenwasserstoff, der die
allgemeine Formel
10
besitzt, worin R ein niederer Alkylrest mit weniger als 4 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl
von 1 bis 5 ist, und dessen nicht miteinander im Gleichgewicht stehenden Isomeren verwendet
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 843 402, 422 953;
österreichische Patentschrift Nr. 102 555;
französische Patentschriften Nr. 1373655,1375730, 389;
Deutsche Patentschriften Nr. 843 402, 422 953;
österreichische Patentschrift Nr. 102 555;
französische Patentschriften Nr. 1373655,1375730, 389;
belgische Patentschrift Nr. 641 758;
USA.-Patentschrift Nr. 2 623 911.
USA.-Patentschrift Nr. 2 623 911.
809 557/413 5.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US437317A US3293314A (en) | 1965-03-04 | 1965-03-04 | Equilibration of lower alkyl substituted aromatic hydrocarbons |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1269270B true DE1269270B (de) | 1968-05-30 |
Family
ID=23735938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Citations (8)
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Patent Citations (8)
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