DE126839C - - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C1/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
- C25C1/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions or iron group metals, refractory metals or manganese
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Eisenniederschlägen sind schon seit geraumer
Zeit bekannt. Allen aber hafteten Mangel an,*) von denen ein nicht geringer darin bestand,
dafs nur unter grofsem Zeitaufwand die Niederschläge in der gewünschten Form und Beschaffenheit
erhalten werden konnten. Vor allen Dingen aber war es unmöglich, Eisenniederschläge
von beliebiger Dicke zu erzeugen. Dies geht ganz deutlich aus der Veröffentlichung
H ab er 's (Zeitschrift f. Elektrochemie, 4. Jahrgang, 1897/98, S. 410) hervor, seit welcher in
der Eisenfrage nichts Neues mehr beigebracht worden ist. In dieser Abhandlung bezeichnet
es Haber schon als einen Fortschritt, dafs er an seiner sich drehenden Kathode mit der »verhältnifsmäfsig
hohen« Stromdichte von 0,4 Amp. einen Niederschlag 0,15 mm Dicke erzielen
konnte. Die in der Praxis bis jetzt angewendete Stromdichte ist jedenfalls noch viel geringer,
was daraus geschlossen werden kann, dafs z. B. nach Haber die Druckerei der
Oesterreichisch-Ungarischen Bank zur Herstellung einer Eisenplatte von nur 2 mm Dicke
ι Y2 Monate brauchte.
Das Ziel also, Eisenplatlen von beliebiger Dicke. und guter Beschaffenheit mit geringen
Kosten und in kurzer Zeit auf galvanischem Wege herstellen zu können, ist bisher noch
niemals erreicht worden.
*) Hicks&O'Shea, Zeitschrift f. Elektrochemie, II, 406.
Winteler, Zeitschrift f. Elektrochemie, IV, 338. Hiorns, Zeitschrift f. Elektrochemie, II, 648.
Haber, Zeitschrift f. Elektrochemie, IV, 410.
Krämer, Chemisches Centralblatt, 1861, 273.
Haber, Zeitschrift f. Elektrochemie, IV, 410.
Krämer, Chemisches Centralblatt, 1861, 273.
Es hat sich nun aber herausgestellt, dafs man doch zu demselben gelangen kann, wenn
man auf die gleichzeitige Erfüllung dreier Bedingungen sein Augenmerk richtet:
1. rasche und kräftige Bewegung der Laugen oder der Kathode,
2. Einhaltung erhöhter Temperatur und
3. Anwendung von Eisenchlorür allein.
Diese Combination ist bis jetzt noch nie
Diese Combination ist bis jetzt noch nie
versucht worden, weshalb die Resultate auch immer nur negativ ausgefallen sind.
Die Zweckmäfsigkeit der Laugen- oder Kathodenbewegung bei elektrolytischen Metallabscheidungen
im Allgemeinen ist schon ,seit längerer Zeit bekannt. Haber hat in seiner
schon oben angeführten Arbeit die Anwendung einer sich drehenden Kathode beschrieben, und
zwar vor Cowper-Coles (Brit. Pat. 21974/98). Trotzdem ist es ihm nicht gelungen, zu einem
praktischen Ergebnifs zu kommen, da er die anderen jetzt als nothwendig erkannten Bedingungen
nicht gleichzeitig einhielt.
In dem Buch von Smith-Ebeling »Elektrochemische Analyse«, 1895, ist mehrfach das
Arbeiten in heifser Lösung empfohlen, so z. B. die Zersetzung von Ferrammonoxalat bei 70°
(nach Classen) und des Cadmiumacetal bei 50 bis 6o°. Wenn also auch die Anwendung
einer höheren Temperatur an sich nicht neu ist, so bildet sie doch mit den übrigen Arbeitsbedingungen
einen Theil des neuen Erfindungsgedankens, der in der gleichzeitigen Anwendung aller dieser verschiedenen Einzelheiten
besteht und nur durch diese Gemeinsamkeit der Wirkungen zu dem jetzt erreichten Ziele
führt.
Auch die Anwendung von Eisenchlorür findet sich schon im Jahre 1861 erwähnt als
kurze Notiz Kramer's (Chem. Centralblatt, 1861, S. 273), davon aber, dafs aus einer solchen
Lösung beliebig dicke Niederschläge abgeschieden werden können, ohne dafs sich
dabei der Elektrolyt in seiner Zusammensetzung ändert, und ohne dafs Diaphragmen
angewendet werden müssen, welche Spannung und Stromkosten wesentlich erhöhen würden,
war nichts bekannt.
Dünne Niederschläge zu erhalten, gelingt mit Leichtigkeit bei allen untersuchten neutralen
Eisenlösungen, aber erst im Verlaufe der weiteren Untersuchungen zeigte es sich, dafs
man, um dauernd gute Eisenabscheidung zu erhalten, die Lösung frei von Oxydsalzen des
Eisens halten mufs, und dafs nur in einer Lösung von Eisenchlorür sich diese Bedingungen
auf die Dauer einhalten lassen. Als Grund hierfür ergab sich, dafs nur in Eisenchlorürlösungen
alle ausgeschiedenen Anionen zur Auflösung der Anode verwendet werden, während in
Ferrosulfatlösungen ein Theil der 5O4-Ionen
den Elektrolyten oxydirt, so dafs hier eine dauernde Eisenabscheidung bei einigermafsen
erheblicher Stromdichte nicht ohne Diaphragma möglich ist.
Aber auch die Anwendung von Eisenchlorür als Elektrolyt führt nur dann zum Ziel, wenn
gleichzeitig bei erhöhter Temperatur und unter Bewegung der Lauge oder der Kathode gearbeitet
wird.
. Der erzielte technische Erfolg ist vollständig neu, denn während alle früheren Bestrebungen
auf diesem Gebiete erfolglos blieben, gestattet die neue Arbeitsweise, Platten von unbegrenzter-Dicke
bei einer Stromdichte, welche die von Haber angegebene um das Zehnfache übersteigt,
und zu billigem Preise herzustellen. Infolge dessen ist die dazu nöthige Zeit um
vieles kürzer. So braucht die oben erwähnte Platte von 2 mm Dicke zu ihrer Bildung jetzt
nicht mehr 1 1J2 Monate, sondern nur 2 Tage.
In ein Elektrolysirgefäfs, welches Anoden aus Eisen und eine bewegliche Kathode aus
geeignetem Metall, oder auch eine feststehende Kathode und eine entsprechende Rühr- oder
Kreislaufvorrichtung für den Elektrolyten enthält, wird eine Lösung von 100 kg Eisenchlorür
in 100 kg Wasser eingefüllt. Man erwärmt nun den Elektrolyten auf ungefähr 70°,
setzt die mechanischen Vorrichtungen in Bewegung und leitet sodann einen Strom von
3 bis 4 A/qdm Kathodenfläche ein. Sowie der Niederschlag die gewünschte Dicke erreicht
hat, wird er mitsammt der Kathode rasch aus dem Bade entfernt und nach dem Ablösen der
ersteren gewaschen und getrocknet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur elektrolytischen Darstellung von reinem Elisen aus Eisenchlorid, dadurch gekennzeichnet, dafs man eine heifse Lösung von Eisenchlorür unter Bewegung des Elektrolyten oder der Kathode der Einwirkung des elektrischen Stromes unterwirft.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE126839C true DE126839C (de) |
Family
ID=395471
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT126839D Active DE126839C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE126839C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2516515A (en) * | 1948-01-22 | 1950-07-25 | American Metal Co Ltd | Method for making iron powder |
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