DE1267779B - Emulsionsstabilisieren von Fettlickern - Google Patents

Emulsionsstabilisieren von Fettlickern

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DE1267779B
DE1267779B DEP1267A DE1267779A DE1267779B DE 1267779 B DE1267779 B DE 1267779B DE P1267 A DEP1267 A DE P1267A DE 1267779 A DE1267779 A DE 1267779A DE 1267779 B DE1267779 B DE 1267779B
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DE
Germany
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fatty
leather
anionic
liquors
cationic
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Pending
Application number
DEP1267A
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English (en)
Inventor
Dr Harry Distler
Dr Franz-Friedrich Miller
Dr Thilo Nungesser
Dr Gerhard Otto
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/02Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes using fatty or oily materials, e.g. fat liquoring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Emulsionsstabilisieren von Fettlickern Es ist bekannt, mineralgares oder lohgares Leder mit wäßrigen Emulsionen fettend wirkender Stoffe, sogenannten Fettlickern, zu behandeln. Lange Zeit hindurch hat man dazu entweder anionische oder kationische Licker verwendet. Unter anionischen Lickern versteht man wäßrige Emulsionen, die anionaktive Emulgatoren für die feine Verteilung der fettenden Stoffe enthalten und bzw. oder in denen die fettenden Stoffe dadurch, daß sie im Molekül anionische Gruppen tragen, in feiner Verteilung gehalten werden. Entsprechend sind kationische Licker solche, bei denen die feine Verteilung der fettenden Körper durch kationaktive Emulgatoren und bzw. oder eingebaute kationische Gruppierungen bewirkt wird. Die als anionische oder kationische Emulgatoren geeigneten Stoffe haben selbst weichmachende Wirkung auf das Leder, sie wirken also für sich allein wie fettende Stoffe, die sich durch ihren Gehalt an anionischen oder kationischen Gruppen selbst emulgieren. Die Anwesenheit dieser Gruppen bewirkt außerdem, daß die sie tragenden Substanzen in Leder fest gebunden werden können.
  • Auch die Konzentrate zur Herstellung der Lickeremulsionen, in denen die fettenden Bestandteile noch nicht in emulgierter Form anwesend zu sein brauchen, sondern als emulgierbare Mischungen vorliegen können, werden als Licker bezeichnet.
  • Anionische und kationische Licker haben durchaus verschiedene Eigenschaften: Während anionische Likker auch in die inneren Teile des neutralisierten Chromleders eindringen, neigen die kationischen Licker dazu, ihre Fettstoffe hauptsächlich in den Außenschichten abzulagern.
  • Zur Erzielung einer gleichmäßigeren Fettung hat man auch schon Fettlicker empfohlen, die nebeneinander anionisch und kationisch emulgierte fettende Stoffe enthalten (vgl. z. B. J. Soe. Leath. Tr. Chem., 4-2 [1958], S. 297 bis 304). Sie werden als Kombilicker, polypolare Licker oder im englischen Sprachgebrauch als »multi-charged fat liquors« bezeichnet. Die Kombilicker bieten eine Reihe bemerkenswerter Vorteile. So verleihen sie dem Leder eine größere Fülle und sind gegen Schwankungen der Oberflächenladungen des Leders und des pH-Wertes weniger empfindlich. Andererseits haben sie aber erhebliche Nachteile. Bei der Herstellung solcher kombinierten Systeme muß man nämlich, um stabile Produkte zu erhalten, entweder erhebliche Überschüsse der anionischen Komponenten verwenden, wobei ein aroßer Teil der Vorteile der Kombilicker verlorengeht, oder man muß das Gemisch der verschieden polaren Emulsionen durch Zusatz eines nichtionogenen Emulgators stabilisieren. Alle Zusätze nichtionogener Emulgatoren erhöhen aber in unerwünschter Weise das Wasseransaugevermögen eines mit solchen Systemen gelickerten mineralgaren Leders. Andererseits reagieren sie unter Bildung schwerlöslicher Produkte mit pflanzlichen Gerbstoffen und machen daher die sie enthaltenden Systeme ungeeignet zur Fettung pflanzlich gegerbter oder pflanzlich nachgegerbter Leder.
  • Aus der deutschen Patentschrift 683 977 ist es bekannt, Alkohole der aliphatischen Reihe mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen im Molekül als Lederfettungsmittel zu verwenden. Hierbei sind die Alkohole die Hauptkomponente; sofern sie nicht als wasserfreies Fettungsmittel verwendet werden sollen, werden sie mit Hilfe gewisser anionischer oberflächenaktiver Stoffe in Wasser emulgiert. Da sie außerordentlich leicht emulgierbar sind, treten in den erhaltenen Emulsionen Probleme der Emulsionsbeständigkeit nicht auf. Im übrigen hat sich gezeigt, daß Fettungsmittel, die aliphatische Alkohole mit zehn oder wenig mehr Kohlenstoffatomen als Hauptkomponente enthalten, ein viel zu saugfähiges und daher minderwertiges Leder geben.
  • Aus der deutschen Patentschrift 690 567 ist es weiterhin bekannt, höhermolekulare aliphatische Al- kohole, wie Oleinalkohol oder Cetylalkohol, als Stabilisatoren füi Fettlicker auf Mineralölbasis zu verwenden, die als Dispergiermittel Kondensationsprodukte aus Eiweißabbaustoffen und höheren Fett- oder Harzsäuren enthalten. Es handelt sich hier um einfach aufgebaute anionische Emulsionssysteme; bei den sehr viel komplizierter zusammengesetzten Kombilickern liegen vor allem durch die gleichzeitige Anwesenheit anionaktiver und kationaktiver Komponenten, die von vornherein nicht miteinander verträglich sind, sehr viel schwierigere und unübersichtlichere Verhältnisse vor. Berücksichtigt man, daß ein Zusatz von höhermolekularen Alkoholen zu kationischen Lickern zu einer Stabilitätsverringerung führt, so wird offenbar, daß die deutsche Patentschrift 690 567 keine Hinweise für das vorliegende Problem der Stabilisierung von Kombilickern geben kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung von gesättigten, aliphatischen Monoalkoholen mit 5 bis 13 Kohlenstoffatomen zum Emulsionsstabilisieren von Fettlickern, die gleichzeitig anionisch und kationisch emulgierte oder emulgierbare fettende Stoffe enthalten, zu verbesserten Kombilickern führt, die die obenerwähnten Nachteile nicht haben.
  • Durch die Anwesenheit dieser Monoalkohole ist es überflüssig, die Licker durch große Überschüsse anionischer Komponenten zu stabilisieren. Man kann vielmehr die Mengen an anionischen und kationischen Bestandteilen ausschließlich im Hinblick auf die Art des zu fettenden Leders und den angestrebten Effekt wählen. Außerdem bedürfen die neuen Kombilicker keiner Zusätze nichtionogener Emulgatoren und verursachen daher nicht die mit solchen Zusätzen verbundenen Schwierigkeiten.
  • Die neuen Licker haben gegenüber den üblichen Kombilickern den weiteren Vorteil, daß sie es ermöglichen, die Leder mit weniger fettenden Substanzen zu beladen und ihnen dennoch zugleich eine größere Weichheit zu vermitteln. Die mit den neuen Kombilickern gefetteten Leder lassen sich besonders leicht stollen.
  • Als Beispiele für Monoalkohole der oben bezeichneten Art seien genannt geradkettige oder verzweigte Amylalkohole, Hexanole, Octanole, Nonanole, Decanole, Dodecanole oder Tridecanole. Chemisch einheitliche Monoalkohole der genannten Art eignen sich für die erfindungsgemäße Verwendung ebenso wie Mischungen. mehrerer Monoalkohole, beispielsweise Gemische, wie sie bei technischen Synthesen anfallen. Die Monoalkohole mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen werden bevorzugt, von diesen haben sich die Oetanole und Nonanole als die wirksamsten herausgestellt.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Menge der Monoalkohole in den Kombilickern kann je nach den übrigen Lickerbestandteilen und je nach dem angestrebten Effekt in weiten Grenzen variiert werden. Im allgemeinen sollte sie mindestens 5 0/" bezogen auf das Gewicht der übrigen wasserfreien Lickerbestandteile (kurz als »Reinfettgehalt« bezeichnet), betragen. Andererseits geben auch Licker, die bis zu 100 0/" bezogen auf den Reinfettgehalt, an Monoalkoholen der genannten Art enthalten, gute Resultate. Bevorzugt werden Licker, die einen Gehalt von 10 bis 50 "/" bezogen auf den Reinfettgehalt, an diesen Monoalkoholen haben.
  • Im übrigen enthalten die Kombilicker die in solchen Fettlickem gebräuchlichen Bestandteile, also anionische Emulgatoren bzw. anionische Gruppen enthaltende, selbstemulgierende, fettende Stoffe, wie Sulfate oder Sulfonate von fetten Ölen, Fettsäuren oder Fettalkoholen, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und Hydroxyalkansulfonsäuren oder Addukten höhermolekularer aliphatischer Alkohole an oc,ß-ungesättigte Alkansulfonsäuren, kationische Emulgatoren bzw. kationische Gruppen enthaltende, selbstemulgierende, fettende Stoffe, wie peralkylierte Fettamine, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und Alkanolaminen und gegebenenfalls peralkylierte Fettsäureamide, und gegebenenfalls fettende Stoffe, die nur durch Vermittlung der Emulgatoren in feiner Verteilung gehalten werden, z. B. Fette und/oder fette Öle, wie Trane, Spermöl, Klauenöl, Talg, Erdnußöl, Olivenöl oder Rizinusöl, oder andere ölartige Komponenten, die keine fetten Öle sind, wie Mineralöle, chlorierte Kohlenwasserstoffe mittlerer Kettenlänge, Ester aus Monocarbonsäuren und Monoalkoholen, die wenigstens einen längeren Kohlenwasserstoffrest enthalten, höhermolekulare Fettalkohole oder Wachsalkohole.
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel 1 Ein Kombilicker besteht aus 45 Teilen einer 40 0/,igen wäßrigen, pastenförmigen Emulsion des Kondensationsproduktes aus Ölsäurechlorid und 1-Amino-2-dialkylaminoäthan, 3 5 Teilen einer 40 0/,igen wäßrigen, pastenförmigen Emulsion des Umsetzungsproduktes aus Tranfettsäure und 2-hydroxy-äthan-sulfonsaurem Natrium.
  • 10 Teilen Spindelöl (niedrigviskoses Mineralöl) und 10 Teilen Oetylalkohol. Er kann wie folgt angewendet werden: 100 kg falzfeuchtes Chromleder wird wie üblich neutralisiert und dann im frischen Bad im Walkfaß mit 801 Wasser von 50'C, in dem 2,5 kg des Lickers verteilt sind, 1 Stunde lang gewalkt und wie üblich weiter behandelt. Man erhält ein besonders vollgriffiges und zugleich weiches Leder von sehr gleichmäßiger Farbe. Beispiel 2 Ein Kombilicker besteht aus 40Teilen isodecyloxäthansulfonsaurem Natrium, 20 Teilen Isodecanol, 20Teilen des mit Dimethylsulfat quaternisierten Monostearylsäureesters von Triäthanolamin, 10Teilen Spindelöl und 10 Teilen Wasser. 100 kg eines mittels pflanzlicher Gerbstoffe nachgegerbten Chromrindleders werden mit 100 1 Wasser von 45'C, in denen man 4 kg des Lickers verteilt hat, 1 Stunde lang gewalkt. Das so gelickerte Leder ist nach dem Auftrocknen sehr weich, vollgriffig und leicht stollbar.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verwendung von gesättigten aliphatischen Monoalkoholen mit 5 bis 13 Kohlenstoffatomen zum Emulsionsstabilisieren von Fettlickern, die gleichzeitig anionisch und kationisch emulgierte oder emulgierbare fettende Stoffe enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 683 977, 690 567.
DEP1267A 1965-08-20 1965-08-20 Emulsionsstabilisieren von Fettlickern Pending DE1267779B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE683977C (de) * 1928-12-11 1939-11-20 Hydrierwerke Akt Ges Deutsche Verfahren zum Impraegnieren oder Fetten von Leder aller Art
DE690567C (de) * 1936-10-22 1940-04-29 Chem Fab Gruenau Akt Ges

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE683977C (de) * 1928-12-11 1939-11-20 Hydrierwerke Akt Ges Deutsche Verfahren zum Impraegnieren oder Fetten von Leder aller Art
DE690567C (de) * 1936-10-22 1940-04-29 Chem Fab Gruenau Akt Ges

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