AT226356B - Pelz- und Lederfettungsmittel - Google Patents

Pelz- und Lederfettungsmittel

Info

Publication number
AT226356B
AT226356B AT452361A AT452361A AT226356B AT 226356 B AT226356 B AT 226356B AT 452361 A AT452361 A AT 452361A AT 452361 A AT452361 A AT 452361A AT 226356 B AT226356 B AT 226356B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
products
oil
leather
salts
fur
Prior art date
Application number
AT452361A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Boehme Fettchemie Gmbh
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Boehme Fettchemie Gmbh filed Critical Boehme Fettchemie Gmbh
Application granted granted Critical
Publication of AT226356B publication Critical patent/AT226356B/de

Links

Landscapes

  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Pelz- und Lederfettungsmittel 
Es ist bekannt, dass man zur Lederfettung epoxydierte Ester ungesättigter Fettsäuren oder Fettalkoho- le verwenden kann, die helle Leder von guter Lichtbeständigkeit ergeben. Besonderes praktisches Inter- esse besitzen epoxydierte ungesättigte pflanzliche oder tierische Öle, Fette oder Wachse, wie z. B. See- tieröle, die selbst bei relativ niedrigen Jodzahlen noch ölige Konsistenz aufweisen. Diese Öle werden mit Hilfe von Emulgatoren zur Herstellung von wässerigen Lickeremulsionen verarbeitet. 



   Es gelingt nun, den Lederfettungsprozess wesentlich zu vereinfachen und zu verbessern, wenn man an Stelle dieser bekannten Epoxydierungsprodukte deren Umsetzungsprodukte mit mehrbasischen anorga- nischen Säuren oder mit Salzen der schwefeligen Säure verwendet, die nach dem Verfahren der belgi- schen Patentschriften Nr. 601049 bzw. Nr. 601050 zugänglich sind. Als Umsetzungsprodukte mit mehrba- sischen anorganischen Säuren kommen vor allem solche der Schwefelsäure oder Phosphorsäure bzw. Salze dieser Umsetzungsprodukte in Frage. 



   Diese Produkte zeichnen sich durch Wasserlöslichkeit oder hohe Wasserdispergierbarkeit aus, so dass bei der Herstellung wässeriger Lickeremulsionen die Mitverwendung von Emulgatoren praktisch entbehr- lich ist. Sie werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze mit anorganischen oder organischen Basen angewendet. 



   Die sulfonierten Epoxydierungsprodukte können sich   z. B.   ableiten von pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumenöl,   Sojabohnenöl,   Rüböl, Rizinusöl, Olivenöl, Leinöl, tierischen Ölen oder Wachsen wie beispielsweise Klauenöl, Spermöl, Herings-, Dorsch-, Haifisch-oder Waltran sowie synthetischen Ölen wie Mono-, Di-oder Triglyceriden ungesättigter Fettsäuren, z. B. Triolein, ferner von Estern ungesättigter Fettalkohole mit ein-und mehrbasischen Carbonsäuren wie Propionsäure, Milchsäure-, Ölsäure-oleylester, Phthalsäuredioleylester usw. Ferner können sich die Produkte auch von   ungesättigten   höhermolekularen Kohlenwasserstoffen, z. B. Squalen, die im Haiöl enthalten sind, ableiten.

   Da die Epoxydierung zu Produkten von heller Farbe und angenehmem Geruch führt, kann man als Ausgangsmaterial auch verhältnismässig minderwertige, dunkel gefärbte Trane verwenden und gelangt trotzdem zu relativ hellfarbigen, geruchsschwachen Sulfonierungsprodukten. Besonders brauchbar sind Sulfonierungsprodukte, die sich von Epoxyden ableiten, die einen Epoxysauerstoffgehalt von höchstens 3%, vorzugsweise 0, 5 bis   1,5go,   aufweisen, deren Jodzahlen etwa   20 - 500/0   des ursprünglichen Wertes besitzen. 



   Die Sulfonierungsprodukte erhält man durch Einwirkung bekannter Sulfonierungsmittel bei Temperaturen von-10 bis   +400C.   Sie können   z. B.   mittels Natrium- oder Kaliumhydroxyd, Ammoniak, Natriumcarbonat, Dimethylamin, Triäthanolamin usw. auf einen   pli-Wert   zwischen 6 und 7, vorzugsweise 6, 5 oder 6, 8, eingestellt werden. Die erhältlichen Sulfonatgemische sind in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar und bilden gegen Zusätze von Elektrolyten beständige Emulsionen, die sich vorzüglich zum Fetten von sämtlichen Lederarten eignen. Auch Pelzfelle können durch Auftragen der Lickeremulsionen auf die Fleischseite gefettet werden. Es ist ferner möglich, die erfindungsgemässen Fettungsmittel den Ledern durch Abölen oder Einwalken einzuverleiben.

   Die behandelten Leder besitzen eine besonders gute Griffigkeit und Fülle, helle Farbe und hohe Lichtbeständigkeit. 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 rungsprodukten aus nichtepoxydiertem Material braucht man weniger Schwefelsäure, um zu gut bestän- digen Emulsionen zu gelangen, da sich die erfindungsgemässen Sulfatierungsprodukte wesentlich leichter emulgieren. Diese Sulfatierungsprodukte sind gut flüssig sowie salzärmer und daher besser lagerbeständig als die normalen Sulfatierungsprodukte. Sie scheiden beim Lagern keinerlei Bodensatz ab. Die Umset- zung mit Schwefelsäure erfolgt im allgemeinen unterhalb   400C   und wird vorzugsweise zwischen 15 bis   300C   durchgeführt. 



   An Stelle der Sulfonierungsprodukte bzw. ihrer Salze sind in analoger Weise auch entsprechend Phos- phorilierungsprodukte oder deren Salze brauchbar. Man kann auch solche wasserlösliche oder wasserdis- pergierbare Umsetzungsprodukte von ungesättigten Fettepoxydaten verwenden, die erhalten werden, wenn die Ausgangsepoxydate mit Sauerstoff oder Sauerstoff abgebenden Mitteln und anschliessend mit Salzen der schwefeligen Säure behandelt werden, wobei die Sauerstoffbehandlung und die Umsetzung mit Salzen der schwefeligen Säure auch gleichzeitig vorgenommen werden kann. 



   Man kann die Lichtbeständigkeit der erfindungsgemäss verwendeten Produkte und damit der behan- delten Leder noch verbessern, wenn man sie zusammen mit den bekannten epoxydierten Lederfettungs- mitteln gemäss der österr. Patentschrift Nr. 185021 zur Anwendung bringt. Zu diesem Zweck mischt man   z. B. 50 - 70 Ge"l. -Teile   der Sulfonierungsprodukte gemäss der Erfindung mit   30-40 Gew.-Teilen   hoch- epoxydierten pflanzlichen oder tierischen ungesättigten Ölen mit einem Epoxydgehalt von 3 bis 10%. Man kann aber auch derartige Gemische in andern Mengenverhältnissen verwenden. Weiter kann man auch noch   andere bekannte Lederfeitungsmittel,   wie sulfonierte Fette, Öle oder Wachse, oder Fettsäureester allein oder in Verbindung mit Paraffinölen usw. mitverwenden. 



   An Stelle der Sulfonierungsprodukte kann man auch ganz oder teilweise entsprechende saure Phos- phorsäureumsetzungsprodukte von ungesättigten Fettepoxyden oder die Salze dieser Umsetzungsprodukte verwenden. Sowohl die Schwefelsäureumsetzungsprodukte als auch die Phosphorsäureumsetzungsprodukte der Epoxydverbindungen oder die vorerwähnten Sulfitierungsprodukte gelangen in der Regel in Mengen von 2 bis 250/o, vorzugsweise in Mengen von 3 bis   10%,   bezogen auf das Leder- oder Pelzfellgewicht, zur
Anwendung. 



     Beispiel l :   Ein schwarzgefärbter Heringstran von minderer Qualität und unangenehmem Geruch mit den Kennzahlen : SZ   =   17, 2, JZ = 106,9, VZ= 120, OHZ = 21,9, wird in bekannter Weise mit Was- serstoffperoxyd in Gegenwart von Essigsäure epoxydiert. Nach Aufarbeitung erhält man ein hellgelbes, gerucharmes Öl mit den Kennzahlen : SZ = 15,7, JZ = 70,7, Epoxydsauerstoff = 1, 0%. Der epoxydierte
Fischtran wird mit 20% Schwefelsäure zwischen   25 - 280C   sulfoniert. Bei dem Einlaufen der Schwefel- säure soll die Temperatur des Reaktionsgemisches   280C   nicht übersteigen. Nach dem Einlaufen der
Schwefelsäure ist eine Nachrührdauer von zirka 2 h bei gleicher Temperatur erforderlich.

   Der saure Ester wird ein-bis zweimal mit   10% tiger   Natriumsulfatlösung in üblicher Weise gewaschen. Danach wird das Reaktionsprodukt durch Zugabe von Kalilauge auf einen PH- Wert von 6, 5 bis 6,8 eingestellt. 



   Das erhaltene Sulfonat wird im Verhältnis 70 : 30 mit einem hochepoxydierten Haitran mit den Kennzahlen : SZ = 0,8, OHZ = 65, VZ = 144,4, JZ   = 13,   9, Epoxydsauerstoff = 4, 70/0, verschnitten. 



     Hellfarbige und   weisse Handschuhleder werden mit   3 - 40/0   dieser Mischung in üblicher Weise gelikkert. Die gefetteten Leder besitzen eine gute Griffigkeit und Fülle sowie ausgezeichnete Lichtbeständigkeit. 



     Beispiel 2 :   Ein dunkelbrauner, entsäuerter Waltran mit den   Kennzahlen : SZ = 2, 0,   VZ = 154, 8, OHZ = 17, JZ = 132,5, wird wie in Beispiel 1 angegeben epoxydiert. Es wird ein hellgelbes gerucharmes Tranepoxydat erhalten, das folgende Kennzahlen aufweist : SZ = 0, VZ = 155, 2, OHZ   = 19, JZ = 84, 0,   Epoxydsauerstoff =   l, 3%.   Dieser Tran wird nach den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen mit 15% Schwefelsäure sulfoniert. Das Reaktionsprodukt wird mit Triäthanolamin versetzt, bis ein pH-Wert von 6,6 erreicht ist. 



   Das erhaltene Produkt wird im Verhältnis 2 : 1 mit sulfatiertem Spermöl gemischt. Zur Fettung von Handschuh-,   Bekleidungs- und   Schuhoberleder werden diese Leder mit einer wässerigen Emulsion, die   5%   des Fettungsmittelgemisches (bezogen auf das Falzgewicht) enthält, im Fass gelickert. Nach dem Trocknen erhält man besonders weiche, geschmeidige, lichtbeständige Leder mit gutem Griff. 



   Beispiel 3 : Weisse oder pastellgefärbte, chromgegerbte Handschuhleder aus Lammfellen werden bei   6. 0 C   gelickert mit 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 aus :Chromgegerbte, pastellgefärbte Bekleidungsleder aus Kalbfellen oder Rindshäuten werden bei   600C   während 45 min gelickert mit
250% Flotte
6-8% Reinfett einer Mischung aus :
85   Gew.-Teilen des   obigen Rübölepoxyd- sulfats
15   Gew.-Teilen Weissöl 3, 5-4, 0   E 20 C 
Man erhält weiche, geschmeidige Bekleidungsleder mit vollem Griff und guter Lichtbeständigkeit. 



     Beispiel 8 :   Anepoxydiertes Triolein mit einem Epoxydierungsgrad von 1, 0 wird mit   15%   Schwe- felsäure bei 28-300C während 1 1/2 h sulfatiert. Der saure Ester wird gewaschen und neutralisiert, wie in Beispiel 2 beschrieben. Man erhält ein gelbbraunes, wasseremulgierbares Öl. 



   Nachgegerbte Chromoberleder werden in üblicher Weise gelickert mit
4-5% einer Mischung aus :
70   Gew.-Teilen   Trioleinepoxydsulfat hochepoxydiertem Haítran
4, 7% Epoxydsauerstoff
Man erhält nach der üblichen Fertigstellung lichtbeständige Oberleder mit vollem Griff und gutem Farbenbild. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verwendung von Umsetzungsprodukten epoxydierter   ungesättigter pflanzlicher   oder tierischer Öle, Fette oder Wachse, wie z. B. Seetieröle, von Estern ungesättigter Fettalkohole mit ein- und mehrbasischen Carbonsäuren, von ungesättigten höhermolekularen Kohlenwasserstoffen, z. B. Squalen, mit mehrbasischen anorganischen Säuren oder mit Salzen der schwefeligen Säure sowie die Verwendung von Salzen dieser Umsetzungsprodukte mit anorganischen oder organischen Basen als   Pelz- und   Lederfettungsmittel.

Claims (1)

  1. 2. Verwendung von Umsetzungsprodukten der Schwefelsäure oder Phosphorsäuren sowie die Verwendung von Salzen dieser Umsetzungsprodukte nach Anspruch 1.
    3. Verwendung von Umsetzungsprodukten oder deren Salzen nach den Ansprüchen 1 bis 3 zusammen mit hochepoxydierten Ölen, Fetten oder Wachsen.
AT452361A 1960-06-11 1961-06-10 Pelz- und Lederfettungsmittel AT226356B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE226356X 1960-06-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT226356B true AT226356B (de) 1963-03-11

Family

ID=5865522

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT452361A AT226356B (de) 1960-06-11 1961-06-10 Pelz- und Lederfettungsmittel

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT226356B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3617657C2 (de) Bei Raumtemperatur flüssige Derivate von natürlichen Fetten oder Ölen, Verfahren zu deren Herstellung, und ihre Verwendung
EP0602071B1 (de) Wässrige dispersionen von neuen amphiphilen co-oligomeren für die wasch- und reinigungsbeständige fettende ausrüstung von leder und pelzfellen sowie ihre verwendung
DE1669347A1 (de) Verfahren zum Fetten von Leder
DE2245077C3 (de) Fettungsmittel für Leder oder Pelze und ihre Verwendung
AT226356B (de) Pelz- und Lederfettungsmittel
DE1946723C3 (de) Verfahren zum Fetten von Leder
EP0026423B1 (de) Verfahren zur Fettung und Imprägnierung von Leder und Pelzen
DE3238180C1 (de) Verfahren zum Fetten von Leder und Pelzen
DE973930C (de) Fettungsmittel zur Herstellung weisser und hellfarbiger Leder sowie von Pelzfellen
DE1230518B (de) Leder- und Pelzfettungsmittel
DE1800244C2 (de) Verfahren zum gleichzeitigen Fetten und Imprägnieren von Leder
CH412865A (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäureeinwirkungsprodukten höhermolekularer ungesättigter Verbindungen mit hohem Sulfonierungsgrad
EP0564980A1 (de) Lederfettungsmittel
DE844784C (de) Fettungsmittel fuer Materialien faseriger Struktur, wie Leder
DE3620780A1 (de) Fettungsmittel auf basis von sulfobernsteinsaeuremonoamiden
DE752580C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserhaltigen, salbenartigen Paraffin-Emulsionen
DE3317422A1 (de) Fettungsmittel fuer leder
DE1278681B (de) Fetten von Leder oder Pelzen
US3101238A (en) Fat liquoring with reaction product of epoxidized esters and polybasic inorganic acids
CH328759A (de) Verfahren zum Fetten von Leder
DE2327868C3 (de) Fettungsmittel und Verfahren zu deren Herstellung
EP0964935B1 (de) Verwendung von sulfatierungsprodukten von alkylenglycoldiestern
DE1768548A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten
EP0763139B1 (de) Mittel zur fettung von ledern und pelzen
DE2355503C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines fettenden Chromgerbmittels und dessen Verwendung zum Gerben und Nachgerben