DE126594C - - Google Patents
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Apparat, welcher bei der elektrogalvanischen
Behandlung von Geweben zum Zwecke, sie wasserdicht zu machen, verwendet werden
soll, und welchem das Gewebe, nachdem es in einem Bade von löslichen Metallsalzen gesättigt
ist, zugeführt wird, um hier der Einwirkung eines elektrischen Stromes ausgesetzt
zu werden, welcher bewirkt, dafs in den Lufträumen des Stoffes ein Metalloxyd gebildet
und dadurch der Stoff wasserdicht gemacht wird. Nach der Erfindung wird der Stoff in
dem Apparat zwischen zwei endlosen, über Rollen leitenden Riemen oder Bändern aus
gut laufendem Metall hindurchgeführt, welche als Elektroden dienen. Zu diesem Zweck ist
der eine Riemen ständig mit einer Reihe auf einer Platte befindlichen metallischen Streifen
in Berührung, welche mit einem Conductor in Verbindung sind, an welchen ein Pol des
elektrischen Stromes angeschlossen ist, während der andere Riemen über eine Rolle läuft, welche
mit dem anderen Pol in Verbindung ist.
Auf der Zeichnung zeigt:
Fig. ι eine beispielsweise Ausführung der ganzen Vorrichtung zum Wasserdichtmachen in
Seitenansicht,
Fig. 2 die Einrichtung des Apparates im senkrechten Längsschnitt;
Fig. 3 stellt eine Oberansicht eines Theiles der Maschine dar, wobei einige Theile fortgenommen
sind;
Fig. 4 ist ein beispielsweises Leitungsschema.
Das Bad, in welchem die Sättigung des Gewebes mit leicht löslichen Metallsalzen stattfindet,
bevor es dem Apparat nach der Erfindung zugeführt wird, kann von irgend welcher
geeigneten Einrichtung sein; es empfiehlt sich indessen, wie dies in der beispielsweisen
Darstellung des Bades in Fig. 1 und 4 geschieht, einen elektrischen Strom durch das
BaH der Metallsalze zu leiten, während der zu behandelnde Stoff sich in demselben befindet.
Hierdurch werden die Salze in die Poren des Stoffes befördert und innerhalb desselben gleichmä'fsiger
vertheilt. In Fig. 1 und 4 ist dieses Bad mit 5 bezeichnet, wobei das elektrische
Paar in diesem Bade aus'den mit 6 und 7 bezeichneten
Platten besteht. Aus diesem Bade wird der Stoff, wie bei 8 angedeutet, durch den neuen Apparat geführt, in welchem das
Wasserdichtmachen stattfindet.
Zweckmäfsig verwendet man zwei derartige Apparate (9 und 10), welche im Wesentlichen
mit einander übereinstimmen und mit einander in Wechselwirkung treten. Jeder derselben besteht
aus einem geeigneten Gestell, an dessen oberem Ende hölzerne Wangen 11 angeordnet
sind. Zwischen diesen letzteren sind Querstücke .12 (Fig. 2) angebracht, auf welchen ein
Tisch 13 ruht, welcher sich von der einen zur anderen der Wangen 11 erstreckt. Dieser Tisch,
welcher zweckmäfsig aus Holz hergestellt ist, ist mit einer Reihe von Metallplatten 14 versehen,
welche in der in Fig. 3 ersichtlichen Weise ausgebildet sind. Diese Platten sind mit
einem Conductor 15 verbunden, an welchen
ein Pol des elektrischen Stromes mittelst der Klemme 16 angeschlossen ist.
An den Enden der Wangen 11 sind Trommeln
oder Rollen 17 gelagert, über welche ein endloser Riemen (Gliederband) 18 läuft, wel-
crier aus Metallplatten besteht, welche mit einander gelenkig verbunden sind (Fig. 3). Aehnliche
Rollen ig sind in der über den Rollen 17 liegenden Ebene angeordnet, über welche
gleichfalls ein endloser Riemen 20 läuft, der in derselben Weise wie der Riemen 18 ausgebildet
ist. Der Riemen 18 kann durch die Stellschrauben 21 (Fig. i)'und ebenso der Riemen 20
durch die Stellschrauben 22 gespannt werden. Unter dem Tisch 13 und den Rollen 17 ist
ein Trog 23 vorgesehen, welcher theilweise mit Wasser gefüllt ist und durch welchen
■Riemen 18 läuft, um ihn rein zu halten. Die Rollen 17 und 19 sind zweckmäfsig als achtseitige
Körper gestaltet, wobei jede Fläche der Breite einer Platte der Riemen 18 und 20
entspricht.
Der Antrieb der Rollen oder Trommeln kann auf irgend eine geeignete Weise stattfinden.
Nach der Darstellung geschieht er beispielsweise von einer Welle mit Transmissionsscheibe
27 (Fig ι) aus, welche an den Enden durch Schneckengetriebe 25, 26 und Riementriebe
24 eine der Rollen 17 jedes Apparates 9, 10 antreibt.
An dem Ende des Theilapparates 10, durch welchen der Stoff, wie ersichtlich, nach Passiren
des Theilapparates 9 hindurchläuft, sind Trockenrollen 28, 29 angeordnet, welche ihre Bewegung
durch einen Riemen bezw. eine Kette 30 in ähnlicher Weise von der Schneckenwelle
wie die Rollen 17 erhalten. Unterhalb dieser Trockenrollen kann ein Trog 31 angeordnet
werden, welcher mit dem Troge 23 in Verbindung stehen kann.
Die beiden Theilapparate 9 und 10 können
durch eine Schiene öder dergl. lösbar mit einander verbunden sein.
Die Riemen 18 und 20, zwischen denen der zu behandelnde Stoff hindurchgeführt wird,
dienen als Elektroden, indem der obere Theil des Riemens 18 auf dem metallischen Streifen 14
aufruht und dadurch in den Stromkreis geschaltet wird, während der untere Theil des
Riemens 20 . auf dem Stoff aufruht, welcher wegen seiner Nässe einen Leiter für den Strom
bildet. Der Riemen 20 erhält dadurch elektrische Verbindungen, dafs unter ihm eine
metallische Rolle 33 angeordnet wird, mit welcher ein Pol des elektrischen Stromes durch
die Klemme 34 verbunden ist.
In der in Fig. 4 beispielsweise angedeuteten Darstellung des elektrischen Stromkreises geht
der Strom von der Stromquelle 35 in eine Polwechselvorrichtung 36. Von dieser geht
ein Leiter 37 zum Riemen 18 des Theilapparates 9, zum Riemen 20 des Theilapparates 10
und zur Platte 6 des Bades 5. Von dem anderen Pol des Polwechslers wird Strom mittelst
des Leiters 38 zum Riemen 20 des Theilapparates 9 und zum Riemen 18 des Theil-.
j apparates 10, sowie zur Platte 7 des Bades 5 geleitet. Ein Voltmeter kann, wie bei 39 dargestellt,
in den Strom geschaltet werden, während ein Amperemeter, wie bei 40 dargestellt,
im Nebenschlufs angeordnet werden kann. Es können ferner in jedem Stromkreise Widerstände
41, 42 und 43 eingeschaltet werden, um den Strom zu reguliren.
Wenn der Stoff, wie bei dem dargestellten Beispiel, zuerst zwischen den Riemen 18, 20
des Theilapparates 9 und alsdann zwischen den Riemen 18, 20 des Theilapparates 10, von wo
er weiter zu den Trockenrollen 28, 29 gelangt, hindurchgeführt wird, so geht bei einer Schaltung
gemäfs Fig. 4 der Strom durch denselben in dem einen Theil des ganzen Apparates in
einer Richtung vom oberen Riemen zum unteren hindurch, während im anderen Theil der Strom vom unteren nach dem oberen
Riemen fliefst. Auf diese Weise werden beide Flächen des Riemens gleichmäfsig behandelt.
Der Strom wandelt so bei seinem Durchflufs durch das Tuch das Metall der Salze, mit
welchen der Stoff getränkt ist, in das betreffende Metalloxyd um und macht dadurch
den Stoff wasserdicht.
Die Elektroden 18 und 20 sind aus einem sehr gut leitenden . Metall herzustellen und
müssen der Oxydation wenig unterworfen sein. Zu diesem Zwecke werden die Elektroden vorzugsweise
aus einer Kupferlegirung, beispielsweise Nickel mit Kupfer oder Bronze oder Aluminiumbronze hergestellt.
Vor dem Einführen des Stoffes zwischen die Elektroden 18 und 20 mufs irgend welches
Oxyd, welches sich auf denselben gebildet haben könnte, entfernt werden. Dies
kann man dadurch vollkommen erzielen, dafs man den durch dieselben gehenden Strom
mittelst des Stromwechslers 36 umkehrt. Das in dieser Weise von den Riemen entfernte
Oxyd wird im Trog 23 niedergeschlagen. Nach dem Durchtritt des Tuchstückes durch den
Apparat ist es zweckmäfsig, den Strom umzukehren, wie oben angegeben, damit die Platten
von Oxyd befreit werden; während der Stoff jedoch durch den Apparat hindurchgeht, darf
der Strom nicht umgekehrt werden.
Es wird noch bemerkt, dafs, anstatt zwei Apparate 9 und 10 zu benutzen, in welchen
der Strom den Stoff in entgegengesetzten Richtungen durchströmt und durch welchen die
Behandlung des Stoffes in einem Arbeitsgange erfolgt, auch nur ein solcher Apparat angewendet
werden kann, durch welchen alsdann der Stoff zweimal geführt wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Apparat zur elektrogalvanischen Behandlung von Geweben behufs Wasserdichtmachens, beiwelchem der mit Metallsalzen getränkte Stoff der Einwirkung eines elektrischen Stromes untersteht, dadurch gekennzeichnet, dafs der Stoff zwischen zwei endlosen, umlaufenden Riemen oder Gliederbändern (18, 20) aus gut leitendem Metall hindurchgeführt wird, welche dadurch mit einer Elektricitätsquelle verbunden sind und Elektroden bilden, dafs der eine Riemen (18) in unmittelbarer Berührung über die Metallstreifen (14) eines Tisches (13) läuft, die mit einem Leiter (15) verbunden sind, an welchen ein Pol des Stromkreises angeschlossen ist, während der andere über eine Rolle (33) schleift, welche mit dem anderen Pol in Verbindung ist, so dafs der Strom bei der Durchführung des Stoffes durch denselben geht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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