DE1265578B - Verfahren zur Herstellung von positiven Bildern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von positiven BildernInfo
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C5/00—Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
- G03C5/58—Processes for obtaining metallic images by vapour deposition or physical development
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- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/675—Compositions containing polyhalogenated compounds as photosensitive substances
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
G 03 c
Deutsche Kl.: 57 b-40-
Nummer: 1 265 578
Aktenzeichen: K 56310IX a/57 b
Anmeldetag: 4. Juni 1965
Auslegetag: 4. April 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von positiven Bildern, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial,
dessen lichtempfindliche Schicht Ferrocen und eine photolytische Halogenverbindung enthält,
bildmäßig belichtet, gewässert und getrocknet wird.
Es ist bekannt, Silberbilder in der Weise herzustellen, daß man eine auf einem Träger befindliche, ein
lichtempfindliches Silbersalz enthaltene Schicht bildmäßig belichtet und die dabei entstandenen Silberkeime
durch Anwendung eines reduzierenden Entwicklerbades entwickelt und dann das nicht verbrauchte
Silbersalz, in den meisten Fällen Halogensilber, in einem Fixierbad auf der lichtempfindlichen
Schicht entfernt.
Nachteilig an diesem bekannten Verfahren ist vor allem, daß das nicht verbrauchte Silbersalz der lichtempfindlichen
Schicht durch das Fixierbad aufgelöst wird und aus diesem erst auf relativ umständliche
Weise zurückgewonnen werden muß.
Es ist ferner bekannt, daß Ferrocen und halogenierte Kohlenwasserstoffe bei der Einwirkung von
"/-Strahlen photochemisch miteinander reagieren, wobei unter anderem Ferricinium-tetrahalogenoferrate
gebildet werden (Körner von Gustorf, H. Koller, M. J. Jun und G. O. Schenck, Chemie-Ingenieur-Technik,
35, S. 591 [1963]).
Weiterhin ist bekannt, daß Ferrocen leicht durch oxydierende Agenzien, wie 3n-Salpetersäure,
Eisen-(III)- und Silberionen zu tiefblauen, wasserlöslichen Ferriciniumkationen oxydiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, das einfach und schnell ausgeführt werden kann,
ohne daß dabei die mit der herkömmlichen Silberphotographie verbundenen Nachteile auftreten.
Der Gegenstand der Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von positiven Bildern, bei
dem ein Aufzeichnungsmaterial, dessen lichtempfindliche Schicht Ferrocen und eine photolytische Halogenverbindung
enthält, bildmäßig belichtet, gewässert und getrocknet wird, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß es nach der bildmäßigen Belichtung mit einer wäßrigen Lösung eines Edelmetallsalzes, vorzugsweise
eines Silbersalzes, in Berührung gebracht wird. Bei der bildmäßigen Belichtung reagiert das Ferrocen
an den vom Licht getroffenen Stellen mit dem Hologenkohlenwasserstoff zu einem blauen, nicht
mehr reduzierend wirkenden, wasserlöslichen Reaktionsprodukt, während an den nicht vom Licht getroffenen
Stellen keine Reaktion eintritt, so daß eine wäßrige Lösung eines Silbersalzes von diesen Stellen
unter Abscheidung von metallischem Silber reduziert Verfahren zur Herstellung von positiven Bildern
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
6202 Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Als Erfinder benannt:
Dr. Ernst-August Hackmann, 6200 Wiesbaden;
Dr. Johannes Munder,
Dr. Roland Moraw, 6202 Wiesbaden-Biebrich
wird. An Stelle wäßriger Silbersalzlösungen können auch wäßrige Lösungen von Gold- oder Platinsalzen
verwendet werden. Das bei der Reduktion gebildete Edelmetall haftet gut auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen
Materials, so daß ein kontrastreiches wischfestes Bild der Vorlage entsteht. Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung wird eine 1- bis 4O°/oige wäßrige Lösung eines Silbersalzes verwendet.
Um eine schnelle Entwicklung des Bildes zu gewährleisten, soll der Gehalt der Entwicklerlösung an
Edelmetallsalz bevorzugt 25 bis 35% betragen. Bei Verwendung dieser Lösungen dauert die Entwicklung
etwa 1 Minute. Es können jedoch auch verdünntere Lösungen zur Entwicklung benutzt werden, wobei
allerdings längere Entwicklungszeiten in Kauf genommen werden müssen.
Bei Verwendung stark verdünnter Entwicklungslösungen kann das erfindungsgemäße Verfahren in
der Weise variiert werden, daß man zunächst durch kurzes Einwirken der verdünnten Entwicklerlösung
auf das bildmäßig belichtete Material auf dessen Oberfläche Silberkeime erzeugt und diese physikalisch
entwickelt, beispielsweise nach der in der deutschen Patentschrift 1106 601 angegebenen Methode.
Das Aufbringen der wäßrigen Entwicklerlösung auf das belichtete Material kann durch Eintauchen,
Besprühen, Antragen mit gegebenenfalls stoffüberzogenen Walzen, beispielsweise Filzwalzen, erfolgen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß man mit sehr viel weniger Silber auskommt als in den herkömmlichen photographischen Verfahren auf der Basis von Silberhalogenid und daß sich die Aufarbeitung von silberhaltigen Fixierbädern erübrigt. Es werden direkt positive und kornfreie Bilder erhalten, da sich nur an den vom Licht getroffenen Bildstellen Silber niederschlägt. Gegenüber Diazotypiematerialien hat das neue Kopiermaterial
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß man mit sehr viel weniger Silber auskommt als in den herkömmlichen photographischen Verfahren auf der Basis von Silberhalogenid und daß sich die Aufarbeitung von silberhaltigen Fixierbädern erübrigt. Es werden direkt positive und kornfreie Bilder erhalten, da sich nur an den vom Licht getroffenen Bildstellen Silber niederschlägt. Gegenüber Diazotypiematerialien hat das neue Kopiermaterial
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den Vorteil der hohen Lichtstabilität des Silberbildes, der hohen Abdeckkraft beim Einsatz als Zwischenoriginal
und der absoluten Wasserfestigkeit. Da an den vom Licht getroffenen Stellen ein blaues Lichtzersetzungsprodukt
entsteht, kann man sofort nach dem Belichten ein Bild der Vorlage sehen, was zum
Prüfen oder Korrigieren der Kopie von Vorteil ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ferner wesentlich rascher durchführen als das bisher be-
abschied und das an den belichteten Stellen gebildete
blaue Zersetzungsprodukt des Ferrocens in Lösung ging. Die Kopie wurde dann noch 2 Minuten in fließendem
Wasser gewässert und getrocknet. Es wurde 5 eine positive schwarzweiße Kopie der Kopiervorlage
erhalten.
Gleich gute Ergebnisse wurden bei Verwendung eines lichtempfindlichen Materials erhalten, dessen
lichtempfindliche Schicht an Stelle von Tetrabromkannte Verfahren auf der Grundlage von Silberhalo- io methan 3-Nitro-w,w,w-tribromacetophenon und/oder
genid, da man nach erfolgter Belichtung bereits nach Pentabromäthan enthielt,
einer Entwicklungszeit von etwa 1 Minute das fertige
Bild vorliegen hat, das lediglich noch kurz gewässert Beispiel 2
und getrocknet werden muß. Ein der bei der her- Ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das
kömmlichen Silberphotographie erforderlichen Fixie- 15 durch Beschichtung von Transparentpapier mit einer
rung entsprechender Verfahrensschritt ist im erfin- Lösung von 0,1 g Ferrocen und 1,5 g Tetrabrommethan
in 10ml Trichloräthylen hergestellt worden war, wurde wie im Beispiel 1 beschrieben belichtet
und entwickelt. Es wurde eine positive transparente 20 Kopie der Kopiervorlage erhalten, die als Zwischenoriginal
dienen kann.
Bei Verwendung von oberflächlich verseifter Acetatfolie an Stelle von Transparentpapier wurde ebenfalls
eine als Zwischenoriginal verwendbare transpa-25 rente Kopie der Kopiervorlage erhalten.
dungsgemäßen Verfahren nicht notwendig.
Als zu verwendende Halogenverbindungen, die beim Belichten Halogen abspalten, kommen Verbindungen
der allgemeinen Formel
R
R1-^C-X
R1-^C-X
R2
in Betracht, wobei für X Chlor, Brom oder Jod stehen kann und R, R1, R2 gleich oder verschieden
sein können und Chlor, Brom, Jod, Wasserstoff und Alkyl bzw. Isoalkyl, das gegebenenfalls durch Chlor,
Ein in der Lichtpaustechnik gebräuchliches Rohpapier wurde mit Stärke vorgestrichen und dann mit
Brom oder Jod substituiert "sein kann, Aryl, Arylkyl, 3<>
einer Lösung von 0,1 g Ferrocen und 1,5 g Tetra-Alkenyl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten brommethan in 10ml Aceton beschichtet und gekönnen.
trocknet. Das so hergestellte Aufzeichnungsmaterial
Besonders gute Ergebnisse werden mit Tetrabrom- wurde durch eine Kopiervorlage mit einer handeismethan,
S-Nitro-w^w.-tribomacetophenon, Penta- üblichen 500-Watt-Mischlichtlampe 30 Sekunden bebromäthan
und Jodoform erzielt. Zur Herstellung des 35 lichtet, wobei der Abstand zwischen Lampe und Paerfindungsgemäßen
Kopiermaterials wird eine Lösung pier 25 cm betrug. Das belichtete Aufzeichnungsvon
Ferrocen und einer oder mehrerer Hologenver- material wurde 2 Minuten lang in einer 30°/oigen
bindungen der obengenannten Formel auf einen wäßrigen Lösung von Silbemitrat entwickelt, 2 Minu-Schichtträger
aufgebracht und das Lösungsmittel ver- ten in fließendem Wasser gewässert und getrocknet,
dampft. Als Schichtträgermaterial kommen Holz, 40 Es wurde eine positive schwarze Kopie auf farblosem
Glas, Kunststoffolie, Metallfolie, Textilien und ins- Grund erhalten.
besondere Cellulosederivate, wie z. B. Cellulosetri- Bei Verwendung eines mit Kasein vorgestrichenen
acetat und Papier, in Betracht. Rohpapiers und einer 200-Watt-Glühlampe wurden
Zur besseren Haftung auf einem Schichtträgermate- bei einer Belichtungszeit von 45 Sekunden und entrial
mit glatter Oberfläche können wäßrige Disper- 45 sprechender Arbeitsweise gleich gute Ergebnisse ersionen
von z. B. Kasein, Stärke, Gelatine, Carboxy- halten.
methylcellulose, Polyvinylacetat, vorzugsweise unter Beispiel 4
Zusatz von Pigmenten, wie SiO2, TiO2, BaSO4 u. ä.,
vorgestrichen werden. Photorohpapier mit einem Flächengewicht von
vorgestrichen werden. Photorohpapier mit einem Flächengewicht von
Außer Ferrocen können auch andere Metallocene 5° 90 g/m2 wurde mit einer Lösung von 0,5 g Tetraeingesetzt
werden, z. B. Nickelocen und Kobaltocen. brommethan und 0,05 g Ferrocen in 10 ml Trichlor-Diese
sind aber wegen ihrer Hydrolyseempfindlichkeit äthylen bestrichen und getrocknet. Anschließend
zur Herstellung eines Kopiermaterials vorzugsweise wurde durch eine Vorlage mit einer handelsüblichen
in Harzschichten eingebettet zu verwenden. SOO-Watt-Mischlichtlampe belichtet. Nach der Be-
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher 55 lichtung wurde das Papier mit einer wässerigen
erläutert: Lösung, die je Liter 0,01 Mol Silbernitrat und
Beisoiel 1 ^ ^°* emes Essigsäure-Natriumacetat-Pufferge-
misches (pH = 6) enthielt, behandelt. Die Be-
Ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das handlung dauerte etwa 10 Sekunden. Nach weidurch
einseitiges Beschichten von Barytpapier mit 60 teren 10 Sekunden wurde das Papier entwickelt,
einer Lösung von 0,1 g Ferrocen und 1,5 g Tetra- indem es 40 Sekunden durch eine wäßrige Löbrommethan
in 10 ml Trichloräthylen und Verdun- sung gezogen wurde, die je Liter 0,2 Mol Ferrosten
des Lösungsmittels hergestellt worden war, Ammonium-Sulfat, 0,2 Mol Ferrinitrat, 0,14 MoI
wurde durch eine Kopiervorlage 30 Sekunden mit Zitronensäure, 0,2 Mol Silbernitrat und 0,02 Geeiner
Kohlenbogenlampe belichtet. Das belichtete 65 wichtsprozent eines essigsauren Salzes eines primären
Material wurde dann 2 Minuten in eine wäßrige Fettsäureamides (»Armac 12 D«, Armour and Co,
30fl/oige Lösung von Silbernitrat getaucht, wobei sich USA.) enthielt. Auf dem Papier hatte sich danach ein
an den nicht belichteten Stellen metallisches Silber positives, schwarzes Silberbild der Vorlage ent-
wickelt, welches sehr fest auf dem Papier haftete. Die Kopie wurde unter fließendem Wasser gewaschen
und getrocknet.
Gleich gute Erfolge wurden erzielt, wenn das Tetrabrommethan durch Pentabromäthan oder 3-Nitrotribromacetophenon
ersetzt wurde.
Ein hochgemahlenes Transparentpapier mit einem Flächengewicht von 35 g/m2 wurde mit einer Lösung
von 1 g Tetrabrommethan und 0,05 g Ferrocen in 10 ml Trichlorethylen bestrichen, 30 Sekunden unter
einer Kohlenbogenlampe durch eine Kopiervorlage hindurch belichtet und, wie es im Beispiel 4 beschrieben,
weiterverarbeitet. Die erhaltene Kopie konnte vorzüglich als Zwischenoriginal im Lichtpausverfahren
eingesetzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von positiven Bildern, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial, dessen
lichtempfindliche Schicht Ferrocen und eine photolytische Halogenverbindung enthält, bildmäßig
belichtet, gewässert und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß es nach der bildmäßigen Belichtung mit einer wäßrigen
Lösung eines Edelmetallsalzes, vorzugsweise eines Silbersalzes, in Berührung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine 1- bis 4O°/oige Lösung
eines Silbersalzes verwendet wird.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1236 330.
Deutsches Patent Nr. 1236 330.
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