DE1259986C2 - Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Elemente - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische ElementeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Nickelelektroden für galvanische
Elemente, vorzugsweise mit alkalischem Elektrolyten, durch elektrochemisches Abscheiden der aktiven
Masse aus sauren, Verbindungen der die aktive Masse bildenden Metalle enthaltenden Bädern auf einen
Träger, wobei die Abscheidungsstromdichte derart gewählt wird, daß das die aktive Masse bildende
Metall nebeneinander in Elementarform und in Form seiner Oxide oder Hydroxide auf einer als Kathode
geschalteten Trägerunterlage niedergeschlagen wird.
Bei der Herstellung von Elektroden für galvanische Elemente stellten sich eine ganze Reihe von Problemen.
Schon immer ist man bestrebt, der gesamten Elektrode eine hinreichende mechanische Festigkeit
zu geben, um einerseits während der Fertigung der Elemente die Elektrode bequem handhaben zu können
und andererseits eine hinreichende Lebensdauer, d. h. eine möglichst große Zahl von Lade- und Entladezyklen
des fertigen Elementes zu gewährleisten. In einem gewissen Widerspruch zu dieser Forderung
mechanisch widerstandsfähiger Elektroden steht die zweite wesentliche Voraussetzung für die Schaffung
leistungsfähiger Elektroden, nämlich eine hinreichende Porosität, die den Zutritt des Elektrolyten zu allen
Teilen der aktiven Masse der Elektrode gewährleistet. Darüber hinaus müssen aber auch die Teile der
aktiven Masse einen guten elektrischen Kontakt zu dem leitfähigen Trägergerüst der Elektrode besitzen,
um den Innenwiderstand der Elektrode möglichst klein zu halten, auch wenn dieses Element hoch belastet
wird.
Zur Lösung dieser verschiedenen Aufgaben sind bereits eine ganze Reihe von Verfahren bekanntgeworden.
Am häufigsten wird von einem porösen Trägergerüst aus leitfähigem Material ausgegangen, das
sich beispielsweise durch Pressen oder Sintern eines geeigneten Metallpulvers herstellen läßt. In die Poren
eines solchen Sinter- oder Preßkörpers werden dann die elektrochemisch aktiven Massen eingebracht. Dabei
gibt es im Prinzip zwei unterschiedliche Wege. Der eine arbeitet mit einer Tränkung des Elektrodengerüstes
mit die aktive Masse bildenden, Metall enthaltenden Verbindungen und einer anschließenden
Ausfällung dieser Metalle als Oxide oder Hydroxide mittels alkalischer Lösung, also auf rein chemischem
Wege. Das zweite Verfahren bedient sich zur Niederschlagung der oxidischen oder hydroxidischen Elektrodenmassen
der galvanischen Abscheidung, arbeitet also auf elektrochemischem Wege, wobei die verwendeten
Bäder ebenfalls Verbindungen der die aktive Masse bildenden Metalle enthalten.
Es ist auch bekannt, zur Abscheidung dekorativer Schichten den Bädern Glänzer und/oder spannungsausgleichende
Stoffe beizusetzen. Diese Zusätze haben aber lediglich die Aufgabe, das Aussehen der Niederschlage
zu verbessern.
Es ist weiter bekannt, die Abscheidungsstromdichte derart zu wählen, daß das die aktive Masse bildende
Metall nebeneinander in Elementarform und in Form seiner Oxide oder Hydroxide auf einer als Kathode
geschalteten Trägerunterlage niedergeschlagen wird. Die Wahl der Stromdichte ist hier sehr kritisch; bei
zu kleiner Stromdichte scheidet sich z. B. aus Nickelbädern hauptsächlich Metall ab, bei zu großer Stromdichte
grünes Hydrat. Diese Schichten sind meist porös und von schlechtem Zusammenhalt. Oft fallen
oder blättern sie beim Trocknen der Elektroden ab. Außerdem ist mit dendritischen Auswüchsen zu rechnen.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile in überraschender Weise — denn auf das Aussehen
kommt es hier nicht an — durch Zusätze von Glänzern und spannungsausgleichenden Stoffen vermieden.
Beim Zusatz derartiger Stoffe sind die Toleranzgrenzen der Stromdichten wesentlich größer, und der
Niederschlag ist fest und von guter Verformbarkeit. Die Elektroden blättern nicht mehr ab, und dendritische
Auswüchse werden unterdrückt.
Als Glänzer kommen dafür in erster Linie Salze von Derivaten der Naphthalinsulfosäure, wie beispielsweise
Dinatriumsalze oder Naphthalindisulfosäure in Betracht. Als wirksam erwiesen haben sich
außerdem:
0,2 bis 10 g/l Dimethylaminopropinhydro-
chlorid,
0,1 bis 10 g/l Cumarin,
0,2 bis 20 g/l Natriumallylbisulfit,
0,2 bis 20 g/l Propargylalkohol,
0,1 bis 1 g/l 1,4-Butindeol.
0,2 bis 20 g/l Natriumallylbisulfit,
0,2 bis 20 g/l Propargylalkohol,
0,1 bis 1 g/l 1,4-Butindeol.
Als spannungsausgleichende Zusätze können z. B. die folgenden Mittel verwendet werden:
0,1 bis 20 g/l Propin-1-sulfonsäure,
c0 0,1 bis 10 g/l Natriumorthobenzoesäure-
c0 0,1 bis 10 g/l Natriumorthobenzoesäure-
sulfimid,
0,1 bis 20 g/l Benzoldisulfonsäure,
0,5 bis 40 g/l Dinatriumsalz der Naphthalin-
0,5 bis 40 g/l Dinatriumsalz der Naphthalin-
1,5-disulfosäure.
Ein für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung von Nickelelektroden
verwendbares Bad hat beispielsweise die Zusammensetzung:
50 bis 300 g/l NiSO4,
5 bis 30 g/l NiCl,,
1 bis 50 g/l NaCf,
0,5 bis 40 g/l Dinatriumsalz der Naphthalin-
1 bis 50 g/l NaCf,
0,5 bis 40 g/l Dinatriumsalz der Naphthalin-
1,5-disulf osäure,
g5 0,1 bis 10 g/l Natriumorthobenzoesäure-
sulfimid,
wobei das Nickelsulfat den Träger von Nickelionen, also dem abzuscheidenden Metall, darstellt, während
das Nickelchlorid in erster Linie die Auflösung einer als Gegenelektrode verwendeten Nickelanode fördert
und das Kochsalz als leitfähigkeitserhöhender Zusatz wirkt.
Bei der Verwendung eines solchen Bades liegen die Abscheidungsstromdichten zwischen 2 und 30 A/dm2,
vorzugsweise zwischen 5 und 20 A/dm2. Der pH-Wert des Bades wird dabei zwischen 1,5 und 6,5, vorzugsweise
zwischen 2 und 5, gewählt.
Ein weiteres Beispiel, in dem ein Glänzer mit Vorteil verwendet wird, ist
50 bis 300 g/l NiSO4,
- 5 bis 30 g/l NiCl2,
1 bis 50 g/l NaCl,
0,1 bis 1 g/l 1,4-Butindeol.
- 5 bis 30 g/l NiCl2,
1 bis 50 g/l NaCl,
0,1 bis 1 g/l 1,4-Butindeol.
Im folgenden seien einige Daten über die erfindungsgemäße Abscheidung von Nickel aufgeführt.
Bei der Verwendung des Abscheidungselektrolyten mit 200 g/l Nickelsulfat, 20 g/l Nickelchlorid, 20 g/l
Natriumchlorid und 5 g/l Dinatriumsalz der Naphthalin-l,5-disulfosäure und 0,2 g/l Natriumorthobenzoesäuresulnmid
und einem Elektrodenformat von 2 · 4 cm, ergibt sich bei einer Stromdichte zwischen
50 und 65 mA/cm2 nach einer Abscheidungszeit von 30 Minuten bei einer Elektrolyttemperatur von 23° C
ein Kapazitätsmaximum von 21 mAh/g. Bei geringeren Stromdichten überwiegt die metallische, bei höheren
Stromdichten die hydroxidische Abscheidung.
Bei der Durchführung der Abscheidung ist es hinsichtlich des pH-Wertes vorteilhaft, in bekannter
Weise (deutsche Auslegeschrift 1 133 442 und deutsche Patentschrift 751 055) durch laufende Zugabe
saurer Substanzen, beispielsweise von Schwefelsäure, den einmal gewählten pH-Wert im Badinneren während
des gesamten Abscheidungsvorganges auf dem
ίο gleichen Wert zu halten.
Die Abscheidedauer liegt bei dem oben geschilderten Beispiel je nach Dicke des zu erzielenden Niederschlages
zwischen 0,5 und 3 Stunden. Sie läßt sich durch Erhöhung der Badtemperatur beispielsweise
bis 90° C, die eine Erhöhung der Stromdichte gestattet, ohne daß sich das Abscheidungsgewicht verschiebt,
verkürzen.
Für extreme mechanische Belastungen der Elektroden können anschließend an die galvanische Abscheidung
die fertigen Elektroden mit einem porösen Kunststoffüberzug versehen werden.
' Durch die Möglichkeit, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders dünne Elektroden herzustellen, gelingt es, auf wirtschaftlich günstige Art sehr kleine oder sehr hoch belastbare Akkumulatorenzellen zu bauen. Die spezifische Kapazität liegt gegenüber den auf herkömmliche Weise hergestellten Elektroden in der gleichen Größenordnung.
' Durch die Möglichkeit, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders dünne Elektroden herzustellen, gelingt es, auf wirtschaftlich günstige Art sehr kleine oder sehr hoch belastbare Akkumulatorenzellen zu bauen. Die spezifische Kapazität liegt gegenüber den auf herkömmliche Weise hergestellten Elektroden in der gleichen Größenordnung.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Nickelelektroden für galvanische Elemente, vorzugsweise mit alkalischem Elektrolyten, durch elektrochemisches Abscheiden der aktiven Masse aus sauren, Verbindungen der die aktive Masse bildenden Metalle enthaltenden Bädern auf einen Träger, bei dem die Abscheidungsstromdichte derart gewählt wird, daß das die aktive Masse bildende Metall nebeneinander in Elementarform und in Form seiner Oxide oder Hydroxide auf einer als Kathode geschalteten Trägerunterlage niedergeschlagen wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bad in der Galvanotechnik bekannte, als Glänzer und/ oder als spannungsäüsgl eichende Zusätze wirkende Stoffe zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964T0026775 DE1259986C2 (de) | 1964-08-11 | 1964-08-11 | Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Elemente |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964T0026775 DE1259986C2 (de) | 1964-08-11 | 1964-08-11 | Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Elemente |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1259986B DE1259986B (de) | 1968-02-01 |
DE1259986C2 true DE1259986C2 (de) | 1973-02-15 |
Family
ID=7553040
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964T0026775 Expired DE1259986C2 (de) | 1964-08-11 | 1964-08-11 | Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Elemente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1259986C2 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1087236A (en) * | 1911-06-06 | 1914-02-17 | Harry Cross Hubbell | Storage-battery electrode and process of making same. |
US1402751A (en) * | 1922-01-10 | Thomas a | ||
DE751055C (de) * | 1936-10-23 | 1953-05-11 | Ig Farbenindustrie Ag | Herstellung von Elektroden fuer Sekundaer-Elemente, insbesondere solche mit alkalischem Elektrolyt |
FR1110492A (fr) * | 1954-09-07 | 1956-02-13 | Capacité voltmétrique et ses applications | |
DE1133442B (de) * | 1958-09-03 | 1962-07-19 | Dr Habil Ludwig Kandler | Verfahren zum Fuellen der Porenraeume metallischer oder oberflaechenmetallisierter Geruestkoerper mit Metalloxyden bzw. Metallhydroxyden durch kathodische Polarisation, insbesondere zum Fuellen der Elektrodengerueste galvanischer Primaerelemente oder Akkumulatoren |
-
1964
- 1964-08-11 DE DE1964T0026775 patent/DE1259986C2/de not_active Expired
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US1402751A (en) * | 1922-01-10 | Thomas a | ||
US1087236A (en) * | 1911-06-06 | 1914-02-17 | Harry Cross Hubbell | Storage-battery electrode and process of making same. |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1259986B (de) | 1968-02-01 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C2 | Grant after previous publication (2nd publication) |