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Laufbildprojektor mit Stillstandseinrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf einen Laufbildprojektor mit einer Filmfortschalteinrichtung, die zum Ermöglichen
der Stillstandsprojektion von einzelnen Filmbildern durch eine Steheinrichtung in
den unwirksamen Zustand schaltbar ist.
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Bei derartigen bekannten Laufbildprojektoren tritt der Nachteil auf,
daß bei Stillstandsprojektion eine Unschärfe des auf einer Leinwand entworfenen
Bildes infolge einer Auswölbung des projizierten Filmbildes eintritt. Das Wölben
des Films bei Stillstandsprojektion ist darauf zurückzuführen, daß die Emulsionsschicht
des Films austrocknet, wodurch ein einseitiges Schrumpfen des Films und ein Auswölben
gegen die Projektionslampe hin verursacht wird.
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Ein derartiges Auswölben des Films bei Stillstandsprojektion läßt
sich auch bei Verwendung eines Wärmeschutzfilters, das bei Stillstandsprojektion
im Projektionsstrahlengang angeordnet wird, kaum vermeiden. Versucht man nämlich
das Wärmeschutzfilter so auszulegen, daß das Auswölben des Films auch bei länger
andauernder Stillstandsprojektion mit Sicherheit vermieden wird, -dann wird die
Intensität des Projektionslichtes, das das Filmbild durchdringt, so stark vermindert,
daß eine starke Beeinträchtigung der Güte des projizierten Bildes bei Stillstandsprojektion
eintritt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach herstellbaren
Laufbildprojektor der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem, ohne daß ein
Wärmeschutzfilter überhaupt erforderlich wäre, die Gefahr einer Unschärfe des projizierten
Bildes bei Stillstandsprojektion vermieden ist.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe bei einem Laufbildprojektor
eingangs genannter Art dadurch gelöst, daß zum Ausgleich einer durch Filmbildwölbung
infolge der Wärmeeinwirkung bei Stillstandsprojektion verursachten Unschärfe ein
an sich bekanntes optisches Element zur Änderung der Scharfeinstellung vorgesehen
ist, das zwischen einer der Stellung »Stillstandsprojektion« der Stelleinrichtung
zugeordneten wirksamen Arbeitsstellung, in der es sich im Projektionsstrahlengang
zwischen der Bildbühne und dem Projektionsobjektiv befindet, und einer unwirksamen
Ruhestellung, in der es sich außerhalb des Projektionsstrahlenganges befindet, verschiebbar
ist. Da die Strecke, um die sich das einzelne Filmbild bei der Stillstandsprojektion
infolge der Wärmeeinwirkung auswölbt, im wesentlichen immer gleich groß ist und
da die Auswölbung immer nach derselben Richtung hin erfolgt, kann vorbestimmt werden,
welche Eigenschaften das zum Ausgleich vorgesehene optische Element haben muß. Dadurch
läßt sich auch bei länger andauernder Stillstandsprojektion das Auftreten einer
Unschärfe infolge der Filmbildwölbung vermeiden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das optische
Element für seine Verschiebebewegung mit der Stelleinrichtung gekuppelt sein. Dadurch
erfolgt der Schärfenausgleich beim 1Jbergang von Laufbildprojektion zu Stillstandsprojektion
selbsttätig, so daß besondere Bedienungsbequemlichkeit und Betriebssicherheit gewährleistet
sind.
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Wird gemäß einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes als optisches
Element eine an sich bekannte Glasplatte mit einem Brechungsindex von ungefähr 1,5
verwendet, dann ergibt sich als günstiger Wert für die Dicke, die die Glasplatte
haben sollte, um guten Schärfeausgleich zu erzielen, ungefähr das Dreifache der
Strecke, um die sich das Filmbild infolge der Wärmeeinwirkung auswölbt.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen schematisch
gezeichneten Teillängsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Projektors,
F i g. 2 einen schematischen Teilschnitt des Ausführungsbeispiels
gemäß F i g.1 mit in Stellung »Stillstandsprojektion« befindlichen Einzelteilen
und F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einiger Einzelteile eines Ausführungsbeispiels
des Erfindungsgegenstandes.
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Gemäß F i g.1 weist ein Projektionssystem für einen Laufbildprojektor
eine Projektionslampe 6, einen Reflektor 8 für die Lampe 6, zwei Kondensatorlinsen
10, eine Bildbühne 12 und ein zum Entwerfen des Bildes dienendes Objektivlinsensystem
14 auf. Das von der Lampe 6 ausgehende Licht fällt längs des Projektionsstrahlenganges
durch die Kondensatorlinsen 10 und einen Film 16 hindurch, welcher durch die Bildbühne
12 geführt wird, um ein Bild des Films 16 zu projizieren, welches auf einer nicht
dargestellten Projektionswand scharf abgebildet wird. Die Bildbühne 12 ist von der
üblichen Art; sie besitzt eine Bildfensterplatte 18 und eine Filmdruckplatte
20, zwischen denen der Film 16 durch einen geeigneten, nicht dargestellten
Fihmgreifermechanismus transportiert wird. Während der normalen Laufbildprojektion
nimmt der durch die Bildbühne 12
laufende Film die in F i g.1 dargestellte
Stellung ein. Wird jedoch der Film 16 zur Stillstandsprojektion eines Einzelbildes
durch einen geeigneten, nicht dargestellten Einzelbildmechanismus angehalten, dann
trocknet die von der Projektionslampe 6 ausgehende Hitze die Emulsionsschicht auf
dem Einzelbild aus, was ein Schrumpfen der Emulsion und dadurch ein Durchbiegen
oder Wölben des Films in der Richtung der Projektionslampe bewirkt. Dies hat ein
Auswandern der Bildebene, d. h. ein unscharfes Bild auf der Projektionswand zur
Folge. Um diese Bildunschärfe auszugleichen, wird als optisches Ausgleichselement
eine Glasplatte 22 zwischen der Bildbühne 12 und dem Objektivlinsensystem 14 so
gelagert, daß sie in eine Ruhestellung bewegt werden kann, in welcher sie außerhalb
des Strahlenganges liegt, sowie in eine Arbeitsstellung, in welcher sie im Strahlengang
liegt, um das projizierte Einzelbild wieder scharfzustellen. Da die durch die Hitze
verursachte Verschiebung der Filmoberfläche im wesentlichen einen konstanten Wert
von etwa 0,075 bis 0,1 mm besitzt, kann sie durch eine optische, kompensierende
Glasplatte 22 von einer bestimmten Stärke, die im allgemeinen das Drei- bis Vierfache
der Strecke beträgt, um welche die Filmoberfläche verschoben wurde - bei einem Brechungsindex
des Glases von 1 - 5 - wirksam ausgeglichen werden. Bei diesem Beispiel würde die
Stärke des Glases also ungefähr 0,25 mm betragen.
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Bei dem Erfindungsgegenstand kann es sich um Laufbildprojektoren mit
oder ohne Wärmeschutzfilter handeln. Bei Projektoren ohne Wärmeschutzfilter muß
für genügend Kühlluft gesorgt werden, um ein Verbrennen des Films während der Stillstandsprojektion
zu verhindern.
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Für die Bewegung der Glasplatte zwischen ihrer Arbeitsstellung und
ihrer Ruhestellung sind verschiedenartige Steuervorrichtungen anwendbar. In F i
g. 3 ist eine Ausführungsform einer derartigen Steuervorrichtung gezeigt. Diese
Steuervorrichtung weist einen an .den Enden offenen, schachtelförmigen Körper
24
auf, der an der Filmandruckplatte 20 der Bildbühne 12 befestigt ist und
.der zur verschiebbaren Lagerung einer Platte 26 dient, mit der die Glasplatte 22
verkittet ist. Die Platte 26 weist einen nach oben gebogenen Ansatz 28 auf, der
durch einen Führungsschlitz 30 in dem schachtelartigen Körper 24 ragt. Eine Feder
32, deren einer Schenkel sich durch eine öffnung 34 in der Filmandruckplatte 20
erstreckt, deren Zwischenstück uni einen Bolzen 36 auf der Platte 20 gewickelt ist,
und deren anderer Schenkel sich durch eine Öffnung in dem Ansatz 28 erstreckt, ist
so gespannt, daß sie die Platte 26 und die Glasplatte 22 normalerweise in ihre außerhalb
des Strahlenganges des Projektors gelegene Ruhestellung bewegt. Ein Arm 38 ist an
einem Hebel 40 einer beliebigen, bekannten, von Hand betätigbaren Geschwindigkeitsstelleinrichtung
zur Schaltung des Projektors zwischen Stillstandsprojektionsstellung und einer Vorwärtslaufbildprojektionsstellung
für eine Projektionsgeschwindigkeit von 18 Bildern pro Sekunde befestigt. Das Ende
des Armes 38 ragt durch einen Schlitz 42
in der Platte 20 und dient
als Zeiger, der zur Anzeige der Einstellung des Projektors mit einer Skala auf der
Platte 20 zusammenwirkt. Der Arm 38 wird außer Eingriff mit der Feder 32 gehalten,
wenn der Hebel 40 von Hand in die Stellung für die Laufbildprojektion von 18 Bildern
pro Sekunde gebracht ist. Wenn jedoch der Hebel 40 von Hand in die in F i g. 3 dargestellte
Stillstandsposition bewegt wird, dann kommt der Hebel 40 mit der Feder 32 in Berührung
und bewegt die Platten 22 und 26 in ihre Arbeitsstellung. In dieser Stellung liegt
die Glasplatte 22 im Strahlengang und ist auf die Öffnung in der Platte 20 und auf
das Bild, das projiziert wird, auszerichtet.