DE1257377B - Vorrichtung zur Steuerung des Entleerens von Kaffeemuehlen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Deutsche KL: 34 b

y fü

Nummer: 1257 377

Aktenzeichen: W42014X/34b

Anmeldetag: 15. Juli 1966

Auslegetag: 28. Dezember 1967

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des Entleerens von Kaffeemühlen, insbesondere von automatischen, elektrisch angetriebenen Kaffeemühlen.

Bekanntlich geht bei den Kaffeemühlen, besonders bei elektrischen Geräten, wie sie an der Bar, in Kaffeehäusern oder in ähnlichen Lokalen verwendet werden, das Entleeren des Kaffeepulvers aus der Kaffeemühle ungeregelt vor sich, wobei die elektrische Aufladung der Kaffeekörnchen den dadurch verursachten Verlust an Kaffeepulver noch erhöht.

Es empfiehlt sich andererseits nicht, die Auslaßöffnung der Kaffeemühle mit einem langen und geraden Auslaßkanal zu versehen, um so den Verlust zu verhüten, weil ein solcher Kanal leicht zu Verstopfungen führen würde, wobei Kaffeepulver hängenbleibt, das sich mit der Zeit verändert und die Qualität des weiterhin gemahlenen frischen Kaffeepulvers beeinträchtigen würde.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung zum kontrollierten Entleeren von Kaffeemühlen zu schaffen, die es ermöglicht, Verluste an Kaffeepulver zu vermeiden und ferner die Gesamtmenge an Kaffeepulver, die hergestellt und verwendet wird, nach und nach auszuleeren, wodurch Ablagerungen an Kaffeepulver verhütet werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß vor der Auslaßöffnung für das Kaffeepulver ein unter der Wirkung eines Gegengewichtes oder einer äquivalenten Gegenkraft stehender, schwenkbarer Kanal vorgesehen ist.

Gemäß einer einfachen und zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist unterhalb der Austrittsöffnung des Kaffeemühlengehäuses ein blockförmiger Körper angeordnet, durch den eine verhältnismäßig große Durchlaßöffnung ζ. Β. etwas schräg geneigt nach unten führt und in einer unteren Fläche mündet, gegen die der Boden des schwenkbaren Kanals von dem Gegengewicht oder der sonstigen Gegenkraft gedrückt wird. Der Kanal selbst hat gemäß einer einfachen Ausführungsform einen etwa U-förmigen Querschnitt, dessen Schenkelwände an den Seitenwänden des die Durchlaßöffnung enthaltenden blockförmigen Körpers entlanggleiten können.

Es ist gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung an dem der Austrittsöffnung des schwenkbaren Kanals gegenüberliegenden Ende des blockförmigen Körpers eine vorzugsweise schräg verlaufende Abschirmung vorgesehen, die beim Herausgleiten des auf dem Boden des schwenkbaren Kanals angesammelten Kaffeepulvers in der Schwenklage des Kanals ein Herumstreuen des Pulvers verhütet.

Vorrichtung zur Steuerung des Entleerens
von Kaffeemühlen

Anmelder:

Württembergische Metallwarenfabrik,
Geislingen (Steige)

Als Erfinder benannt:

Pietro Perucca, Mailand (Italien)

Beanspruchte Priorität:

Italien vom 15. Januar 1966 (3459)

Weitere Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden Beschreibung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen axialen Teilquerschnitt durch eine elektrische Kaffeemühle, an der eine erfindungsgemäße Vorrichtung angebracht ist, in Ruhelage dargestellt, wobei also in der Mühle kein Kaffee enthalten ist und somit kein Entleeren des Kaffeepulvers erfolgt, F i g. 2 einen Teilschnitt durch die Kaffeemühle nach F i g. 1 in Arbeitsstellung,

F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der Führung mit erfindungsmäßig schräg verlaufender Abschirmung und

F i g. 4 ebenfalls in perspektivischer Ansicht den einen Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bildenden Kanal.

In der Zeichnung ist mit 1 eine Kaffeemühle bezeichnet, von der ein fest angeordnetes Mahlrad 2 und ein bewegliches Mahlrad 3 teilweise sichtbar sind, auf deren Welle eine Schneckenschraube 4 angebracht ist, um die zu mahlenden Kaffeebohnen über den größten Teil der Arbeitsfläche 5 zwischen den Mahlrädern 2, 3 unter der Wirkung der sich aus der hohen Drehzahl der elektrischen Kaffeemühle ergebenden Zentrifugalkraft zu verteilen.

Unter diesem Mahlräderpaar befindet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung, die einen blockförmigen Körper 6 umfaßt, welcher aus einem prisma-

+5 tischen Teil mit einem oberen Ansatz 7 besteht, der in das Mühlengehäuse 8 eingreifen kann und der eine Durchlaßöffnung 9 hat, die schräg nach unten verläuft. Diese Durchlaßöffnung 9 kann durch einen beweglichen Kanal 10 von der Form eines U mit scharfen Kanten verschlossen werden, dessen seitliche Ränder 11 an den parallel und senkrecht verlaufenden Seiten 12 des Körpers 6 frei verstellbar angeordnet

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Claims (8)

sind, während der Boden 13 des U-förmigen Kanals 10 ebenfalls frei beweglich mit der Unterseite 14 des Körpers 6 in Berührung steht. Dieser Kanal 10 ist bei 15 an den Körper 6 angelenkt und trägt fest angeschlossen an dem der Durchlaßöffnung 9 gegenüberliegenden Ende ein Gegengewicht 16, das, wenn die Kaffeemühle außer Betrieb ist, den Boden 13 des Kanals 10 sich gegen die untere Fläche 14 des Körpers 6 anlegen läßt, wodurch die Öffnung 9 verschlossen ist. ίο Der Körper 6 trägt außerhalb des Kanals 10 einen schräg verlaufenden Schließteil bzw. eine schräge Abschirmung 17, von der weiter unten noch die Rede sein wird. Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Wenn, wie in F i g. 1 dargestellt ist, die Kaffeemühle leer ist, fällt von den Mahlrädern 2,3 kein Kaffeepulver herab, und der Boden 13 des Kanals 10 liegt an der unteren Mündung 18 der Durchlaßöffnung 9 an, wodurch diese Öffnung verschlossen ist. Wird Kaffee in die Mühle eingeführt und das bewegliche Mahlrad in Umdrehung versetzt, so beginnt das gemahlene Kaffeepulver herabzufallen und sammelt sich auf dem von dem Rand der Mündung 18 zur Durchlaßöffnung 9 umfaßten Teil des Kanalbodens 13. Infolge der führenden Durchlaßöffnung 9 kann das Kaffeepulver sich nicht zerstreuen und umherspritzen. Beim Abgleiten an den Wandungen der Durchlaßöffnung 9 verliert es an kinetischer Energie und muß sich infolgedessen auf dem Boden 13 ansammeln. Während sich das in F i g. 2 mit 19 bezeichnete Pulver nach und nach ansammelt, erhöht sich die Gewichtsbelastung und läßt den Kanal 10 sich entgegen der Wirkung des Gegengewichtes 16 neigen, so daß der Kanal die Auslaßöffnung 9 freigibt und das Pulver zum Auslaß 20 geschlossen ableitet, wozu der schräg verlaufende Schließteil bzw. die Abschirmung 17 beiträgt. Sobald das Pulver aus dem Kanal 10 nach Beendigung des Mahlvorganges entleert ist, genügt es, um die letzten Rückstände an Pulver, die an den Wänden der Durchlaßöffnung 9 oder des Kanals 10 hängengeblieben sein können, zu beseitigen, den Kanal 10 mehrmals zu rütteln, indem das Gegengewicht 16 in Richtung des Pfeiles / mit dem Finger bewegt wird, so daß alle Rückstände gelöst werden und herabfallen. Auf diese Weise wird nicht nur die Vorrichtung gereinigt, sondern es wird außerdem vermieden, daß auch nur die kleinste Menge von Kaffeepulver zurückbleibt, die, wenn sie alt würde, das frische Kaffeepulver verschlechtern und die Güte des Kaffees beeinträchtigen könnte. Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform der Kaffeemühle, sondern sie umfaßt alle Varianten im Rahmen des wesentlichen Erfindungsgedankens. Beispielsweise könnte der Kanal 10 anstatt durch ein Gegengewicht auch durch eine Druckfeder 21 oder durch eine Blattfeder 22 oder auch magnetisch gegen die Unterfläche 14 des blockförmigen Körpers 6 gedrückt werden. In F i g. 1 sind solche Federn 21 bzw. 22 in gestrichelten Linien beispielsweise angedeutet worden. An Stelle des Gegengewichtes 16 ist dann zweckmäßig ein einfacher Hebelarm als Handgriff vorgesehen, um den Kanal 10 in der beschriebenen Weise rütteln zu können. Das Gegengewicht 16 hat den Vorteil einer besonderen Einfachheit, weil es zugleich als Fingergriff dient. Wenn aber die Kaffeemühle in einer Schräglage gehalten wird, könnte gegebenenfalls eine Belastungsfeder für die von dem schwenkbaren Kanal 10 gebildete Verschlußklappe vorzuziehen sein oder unter Umständen auch zusätzlich vorgesehen werden. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Steuerung des Entleerens von Kaffeemühlen, insbesondere von automatischen, elektrisch angetriebenen Kaffeemühlen, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Durchlaßöffnung (9,18) für das Kaffeepulver ein schwenkbarer, unter der Wirkung eines Gegengewichtes (16) oder einer sonstigen Gegenkraft stehender Kanal (10) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaßöffnung (9,18) in einem an der Kaffeemühle angeordneten blockförmigen Körper (6) unter der Auslaufstelle des Kaffeepulvers aus der Kaffeemühle vorgesehen ist, wobei der Kanal (10) durch das Gegengewicht

(16) od. dgl. gegen die die Mündung (18) der Durchlaßöffnung (9) enthaltende Unterfläche des Körpers (6) gedrückt wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (10) im wesentlichen aus einem Teil mit U-förmigem Querschnitt besteht, dessen Abmessungen denjenigen des blockförmigen Körpers (6) angepaßt sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (10) oder eine entsprechende Verschlußklappe seitlich der Durchlaßöffnung (9) des Körpers (6) an diesen Körper angelenkt ist und am Ende der unter der Gelenkachse (15) liegenden Seite das Gegengewicht (16) trägt, welches bestrebt ist, den Boden (13) des Kanals (10) gegen die Mündung (18) der Durchlaßöffnung (9) zu halten.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (16) zugleich als Fingergriff zum Rütteln des Kanals ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (6) an seinem vorderen, der Gelenkachse (15) des Kanals (10) gegenüberliegenden Ende mit einer schräg nach unten verlaufenden Abschirmung

(17) oder einem entsprechenden Schließteil versehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil der Kaffeemühle hinter dem Gegengewicht (16) einen Abstand von letzterem aufweist, der genügend groß ist, um ein freies Ausschwingen des Gegengewichtes beim Öffnen des klappenförmigen Kanals (10) zu ermöglichen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle eines Gegengewichtes oder gegebenenfalls zusätzlich zu einem solchen eine Belastungsfeder (21 oder 22) auf den schwenkbaren Kanal (10) wirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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