DE1256419B - Verfahren zur Herstellung von Polyoxymethylenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyoxymethylenenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G2/00—Addition polymers of aldehydes or cyclic oligomers thereof or of ketones; Addition copolymers thereof with less than 50 molar percent of other substances
- C08G2/02—Polymerisation initiated by wave energy or by particle radiation
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c -18
Nummer: 1256 419
Aktenzeichen: H41316IVd/39c
Anmeldetag: 24. Dezember 1960
Auslegetag: 14. Dezember 1967
Es ist bereits bekannt, Polyoxymethylen durch Polymerisieren von Formaldehyd unter Einwirkung einer
ionisierenden Strahlung bei einer Temperatur unter —600C und vorzugsweise unter —1200C herzustellen,
wobei ein Katalysator nicht erforderlich ist.
In dem betrachteten Temperaturbereich, d. h. in dem Bereich unter —600C, können eine Reihe Temperaturzonen
unterschieden werden, in denen die günstigsten Bedingungen für die Polymerisation durch
Bestrahlung untereinander wesentlich verschieden sind und die unterschieden werden können durch verschiedene
bei der Reaktion auftretende Faktoren.
Zum Beispiel entspricht die Temperatur von —118°C dem Schmelzpunkt des monomeren Formaldehyds,
so daß oberhalb dieser Temperatur die Reaktion in flüssiger Phase, dagegen unterhalb dieser
Temperatur in fester Phase vor sich geht.
In dem Bereich oberhalb -1180C wird zweckmäßig
der Bereich zwischen —118 und -8O0C eingehalten,
weil oberhalb —8O0C die spontane thermische
Polymerisation sehr stark ist und die Reaktion nicht mehr beherrscht werden kann. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird ein beträchtlicher Teil der Reaktionswärme innerhalb des Reaktionsgemisches
absorbiert.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyoxymethylenen durch Polymerisieren
von Formaldehyd mit ionisierenden Strahlen bei Temperaturen unter — 6O0C, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisation in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen, Äthern oder
Polyoxymethylenen durchführt.
Bei der Durchführung der Reaktion im Temperaturbereich zwischen —118 und —6O0C liegt der monomere
Formaldehyd in flüssiger Form vor. Bei der Polymerisation bildet sich ein durchscheinendes und
festes Polyoxymethylen. Da aus diesem Polymerisat das restliche Monomere ziemlich schwierig zu entfernen
ist, ist es zweckmäßig, den flüssigen monomeren Formaldehyd in einem Kohlenwasserstoff oder
Äther zu lösen. Das Polymerisat wird dabei in Pulverform erhalten.
In dem Temperaturbereich unter —118°C, in welchem der monomere Formaldehyd in fester Form
vorliegt, können zwei Temperaturzonen unterschieden werden, in denen die Reaktion wesentlich verschieden
verläuft. In dem Temperaturbereich zwischen etwa —160 und —118°C entsteht bei Bestrahlung des
festen Monomeren ein Polymerisat, das sich bei Wiedererwärmung praktisch nicht verändert und das
deshalb gewöhnlich als totes oder inaktives Polymerisat bezeichnet wird.
Verfahren zur Herstellung
von Polyoxymethylenen
von Polyoxymethylenen
Anmelder:
Houilleres du Bassin du Nord et du Pas-de-Calais,
Douai (Frankreich)
Vertreter:
Dr. H. Feder, Patentanwalt,
Düsseldorf 1, Am Wehrhahn 77
Als Erfinder benannt:
Claude Chachaty, Paris
Claude Chachaty, Paris
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 28. Dezember 1959
(P. V. 814 231)
Frankreich vom 28. Dezember 1959
(P. V. 814 231)
Wird dagegen das Monomere bei Temperaturen unter -16O0C, d. h. zwischen etwa —196 und —160°C
bestrahlt, so neigt es bei Wiedererwärmung zu einer explosiven Reaktion, die durch Anhäufung aktiver
Zentren bei der niederen Temperatur und das spontan rasche Wachsen der Molekülketten, die von diesen
aktiven Zentren bei Wiedererwärmung ausgehen, erklärbar ist, weshalb solche Polymeren als aktive
Polymere bezeichnet werden.
Auch diese Schwierigkeiten können erfindungsgemäß dadurch behoben werden, daß dem Monomeren
zur Verdünnung des entstehenden Polymeren ein gesättigter Kohlenwasserstoff oder ein Äther im
Mengenverhältnis von etwa 20 bis 50 Gewichtsprozent zugesetzt wird, wobei eine noch größere
Menge die Ausbeute verringern würde.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyoxymethylene können in situ durch Polymerisation des Ausgangsformaldehyds
gebildet werden. Das Verfahren wird dabei in mehreren aufeinanderfolgenden Abschnitten
durchgeführt. Im ersten Abschnitt wird das Monomere bei einer Temperatur zwischen —196 und -16O0C
mit einer Strahlendosis von 300 Röntgen oder weniger bestrahlt. Der zweite Abschnitt besteht in einer
Wiedererwärmung der Masse bis etwa — 8O0C, wobei
die Molekülketten, ausgehend von der verhältnis-
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mäßig geringen Zahl aktiver Zentren, die durch die erste Bestrahlung erzeugt wurden, wachsen können.
Im dritten Abschnitt wird das Reaktionsgemisch wieder auf eine Temperatur zwischen —196 und
—1600C gebracht und erneut einer Bestrahlung ausgesetzt
mit einer Strahlendosis von mehr als 100 Röntgen. Dabei wirkt das zuvor gebildete Polymerisat als
Verdünnungsmittel, das beim Wiedererwärmen und beim Einsetzen einer heftigeren Reaktion die Reaktionswärme
aufnimmt, die sich beim Wachsen der Ketten des Polymeren bildet. Dieser dritte Abschnitt kann
unterbrochen werden durch wiederholte Erwärmung bis —800C, worauf die Temperatur wieder in den
Bereich zwischen —196 und —160°C gesenkt wird, bis die Masse die Strahlendosis erhalten hat, die für
den gewünschten Polymerisationsgrad erforderlich ist. Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses Beispiel bezieht sich auf die Bestrahlung des Formaldehyds in flüssigem Zustand im Temperaturbereich
zwischen —118 und —8O0C. Der flüssige,
monomere Formaldehyd war in einer Lösung enthalten, die aus 50% monomeren! Formaldehyd und
50% Äthyläther bestand. Diese Lösung wurde bei etwa -8O0C unter Verwendung einer Strahlenquelle
von Kobalt 60 mit einer Intensität von 13 Röntgen pro Minute 15 Stunden 30 Minuten lang bestrahlt,
was einer Dosis von 12 000 Röntgen entspricht. Mit einer Ausbeute von 44% wurde ein Polymerisat in
Form eines Granulates erhalten, das Polyoxymethylen besaß einen Schmelzpunkt von 180 ±1°C und eine
innere Viskosität von 1,7.
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Ein Gemisch aus 37% Äthyläther und 63 % monomerein Formaldehyd wurde bei -1960C 1 Stunde
lang bestrahlt. Die Gesamtstrahlendosis betrug 780 Röntgen, die Ausbeute an Polyoxymethylen betrug
15,5%· Wurde unter gleichen Bedingungen in bekannter Weise ohne Verdünnungsmittel bestrahlt,
so betrug die Ausbeute 42%. Das Beispiel zeigt, daß sich durch die Anwesenheit eines Verdünnungsmittels
die Ausbeute zwar vermindert, das erfindungsgemäße Verfahren jedoch den Vorteil hat, daß die
Reaktion weniger heftig erfolgt und insbesondere das Polymerisat nicht in einer zusammenhängenden Masse,
sondern in Pulverform erhalten wird. Die geringere Ausbeute kann durch Anwendung längerer Bestrahlungszeiten
oder dadurch, daß höhere Bestrahlungsintensitäten angewandt werden, um die Gesamtstrahlendosis
zu erhöhen, ausgeglichen werden.
In diesem Beispiel wird, um die Gefahr einer heftigen Reaktion zu vermeiden, als Verdünnungsmittel
ein Teil des bei Beginn der Reaktion gebildeten Polymeren verwendet. Dabei wird in aufeinanderfolgenden
Stufen gearbeitet, um eine zu große Anhäufung aktiver Zentren zu vermeiden, die die Gefahr
einer Explosion bei Wiedererwärmung bedingen.
In der ersten Verfahrensstufe wurde das monomere Formaldehyd bei einer Temperatur von -1960C
einer Bestrahlung von etwa 300 Röntgen ausgesetzt, was einem Prozentsatz von 33% des Polymeren
entspricht. Daraufhin wurde das Reaktionsgemisch auf etwa — 8O0C wieder erwärmt, wodurch die Bildung
von Ketten, die von den durch die Bestrahlung gebildeten aktiven Zentren ausgehen, ermöglicht wird.
Anschließend erfolgte in einer zweiten Verfahrensstufe wieder bei —196°C eine weitere Bestrahlung mit
bis 870 Röntgen, was der Bildung von weiteren bis 14% an Polymeren bei der Wiedererwärmung
entspricht. Diese zweite Verfahrensstufe kann wiederholt werden, bis die angestrebte Ausbeute erreicht ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyoxymethylen durch Polymerisieren von Formaldehyd
mit ionisierenden Strahlen bei Temperaturen unter -6O0C, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen, Äthern oder Polyoxymethylenen
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Lösung von Kohlenwasserstoffen
oder Äthern in einem Temperaturbereich von —80 bis -1180C polymierisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Durchführung der Polymerisation
in Gegenwart von Polyoxymethylenen in einem Temperaturbereich von —118 bis —196°C
arbeitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyoxymethylene in situ
durch Polymerisation von Formaldehyd bei einer Temperatur zwischen —196 und —1600C mit
einer Strahlendosis von 300 Röntgen oder weniger herstellt, die Reaktionsmischung auf etwa —8O0C
erwärmt, anschließend die Reaktionsmischung erneut bei einer Temperatur zwischen —196 und
—160°C mit einer Strahlendosis von mehr als 100 Röntgen behandelt und die letzten beiden
Stufen wiederholt, bis die Mischung die Stahlendosis erhalten hat, die für den gewünschten Polymerisationsgrad
erforderlich ist.
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