DE914434C - Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AEthylenpolymerenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 1. JULI 1954
15916 IVc/39c
Feste und halbfeste Äthylenpolymere werden gewöhnlich
hergestellt, indem Äthylen einem Dmick, der 12OO at übersteigt, und einer Temperatur zwischen
ioo und 4000 oder einem Druck, der 500at
übersteigt, in Gegenwart geringer Mengen Sauerstoff als Katalysator unterworfen wird. Die Reaktion
ist stark exotherm, und es muß daher darauf geachtet werden, daß die Temperatur nicht bis zu
einer Temperatur ansteigt, bei der eine explosive Zersetzung eintritt. Es ist unmöglich, bei der katalytischen
Reaktion einen sofortigen Wechsel der Katalysatorkonzentration in der Reaktionszone zu
bewirken, sondern nur, diese Konzentration allmählich zu ändern, indem die Konzentration des Katalysators
in der Beschickung geändert wird. Darum ist es nicht immer möglich, Explosionen zu verhindern.
Man kann auch andere Substanzen als Katalysatoren verwenden, z. B. Peroxyde, Persulfate
und andere Perverbindungen, Azoverbindungen, Hydrazin, organo-metallische Verbindungen, Aminoxyde,
Oxime und sonstige Substanzen, die freie Radikale bilden. Durch geeignete Katalysatorwahl
kann die Polymerisation auch bei niedrigeren Temperaturen, etwa Zimmertemperatur, durchgeführt
werden. Jeder Katalysator ist indessen nur innerhalb eines verhältnismäßig engen Temperatur-
bereicbes wirksam, und die Eigenschaften des Produktes werden durch den verwendeten Katalysator
beeinflußt, so daß jeder Katalysator nur eine begrenzte Verwendbarkeit besitzt. Die am häufigsten
gebrauchten Äthylenpolymeren sind zähe, auspreßbare, fllmbildende, feste Stoffe, die auch unter o°
nicht brüchig werden und großes Ausdehnungsvermögen aufweisen. Doch liefern nur wenige
dieser Katalysatoren in befriedigender Weise ein
ίο solches Produkt.
Einige dieser Katalysatoren sind für die Polymerisation von Vinylverbindungen geeignet; ihr
Wert ändert sich jedoch je nach der zu polymerisierenden Substanz sehr stark. Es ist unmöglich, die
t5 Wirkung eines Katalysators bei der Äthylenpolymerisation aus der bekannten Wirkung bei Vinylpolymerisationen
vorherzusagen. Äthylen ist außerdem weit schwieriger zu polymerisieren als Vinylverbindungen.
Es wurden Laboratoriumsversuche über die Polymerisation einiger Vinylverbindungen
durchgeführt, wobei diese mit Neutronen aus einem Cyclotron oder mit y-Strahlen aus Radium bestrahlt
wurden, und es wurden z. B. 2 bis 5 o/o Umwandlung
bei Zimmertemperatur nach einer Bestrahlung von ι Monat erhalten. Die Versuche wurden mit Methylmethacrylat,
Vinylchlorid, Vinylacetat, Acrylnitrit, Styrol und Butadien in flüssiger Form bei Zimmertemperatur
ausgeführt. Die Pölymerisationsgeschwindigkeit
dieser Substanzen kann gesteigert werden, wenn ein Sensibilisator vorliegt, der leichter durch
^-Strahlen gespalten wird und so die Polymerisation tördert. Es ist wenig über die Eigenschaften der
so erhaltenen Polymeren und über deren Verwendungsfähigkeit bekannt. Anscheinend wurde bisher
keine Substanz in Form eines Gafees durch Bestrahlung polymerisiert, keine Bestrahlung bei
hohen Drücken durchgeführt und kaum hochpolymerisierte Produkte durch dieses Verfahren hergestellt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Äthylenpolymeren, besonders festen
und halbfesten Äthylenpolymeren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß flüssiges Oder komprimiertes
Äthylen einer durchdringenden Strahlung ausgesetzt wird, besonders ^-Strahlen, Röntgenstrahlen oder
Neutronen. Es können auch Äthylenmischpolymere, besonders mit Vinylverbindungen* oder Kohlenmonoxyd,
dadurch hergestellt werden, daß eine Mischung, die flüssiges oder komprimiertes Äthylen
und einen Bestandteil enthält, der fähig ist, hiermit Mischpolymere zu bilden, einer durchdringenden
Strahlung, vorzugsweise ^-Strahlen, Röntgenstrahlen oder Neutronen, unterworfen wird.
Unter durchdringender Strahlung werden radioaktive Strahlen verstanden, die durch eine 1 mm
dicke Bleiplatte hindurchgehen. Die am besten bekannten dieser Strahlungen sind y-Strahlen, harte
Röntgenstrahlen, Neutronen und Mesonen. Es gibt kein geeignetes Maß für die Intensität der Röntgen-
und ^-Strahlung im Sinne eines Energieflusses pro Flächeneinheit. Röntgen- und y-Strahlung werden
daher mit Hilfe einer Luftionisationskammer geeicht, welche genau die Energie mißt, die beim
Durchgang der Strahlung durch die Kammer abgegeben wird. Für γ- und sehr harte Röntgenstrahllung
tritt der stärkste EnergieverluBt durch Streuung von Elektronen ein, und daher werden. Gasionisationserigebnisse
normalerweise auf flüssige Systeme durch Einbeziehung einer Korrektur für die verschiedene Elektronen dichte in der kondensierten
Phase angewendet. Die Ergebnisse der Luftionisation zeigen die Geschwindigkeit der
Energieabgabe in einer üblichen Röntgeneinheit oder in 100 Elektronenvolt an. In diesem Sinne
wird als eine geeignete Diosis von γ- oder Röntgenstrahlung
die Energieabgabe angegeben, die größer ist als o, S Röntgen pro- Minute. Neutronen werden
gewöhnlich entsprechend ihrer Wirkung bei einer Kernreaktion gezählt, welche oft speziell für den
besonderen Bereich der betrachteten Neutronenenergien ist, oder werden entsprechend einer angenommenen
Wirksamkeit bei einer kernbildenden Reaktion berechnet. In dieser Hinsicht wird in der
Erfindung als wirksamer Neutronenfluß ein solcher bezeichnet, der io7 Neutronen in dem erwünschten
Energiebereich pro· cm2/Sek. übersteigt.
Äthylen kann bei Temperaturen unter 9,6° durch Anwendung eines geeigneten Druckes erforderlichenfalls
verflüssigt und das Verfahren mit flüssigem Äthylen bei jeder darunterliegenden Tem- go
peratur durchgeführt werden. Unterhalb —ioo° ist
es nicht erforderlich, Drücke oberhalb des normalen Druckes zu verwenden. Im Fall von Äthylengas
!empfiehlt es sich, einen Druck zwischen 100 und 4000 at zu verwenden. Der Druck soll so gewählt
werden, daß die Dichte des Äthylens bei der Polymerisationstemperatur 0,21 g/cm3 übersteigt.
Zum Beispiel kann der Druck mehr als 7 5 at bei 250, 150at bei ioo° oder 275 at bei 2000 betragen.
Polymere aus Äthylen allein werden bei einer Temperatur zwischen 120 und 250° und einem Druck
zwischen 500 und 1500 at hergestellt, da auf diese
Weise ein zähes, biegsames, filmbildendes Material erhalten wird. Eine Steigerung der Verfahrenstempenatur
dient zur Erhöhung der Strahlungsreaktion, jedoch verringert sie auch im allgemeinen
das Molekulargewicht und die Zähigkeit des Produktes; wenn die Temperatur merklich über 2500
liegt, findet bereits eine beträchtliche Polymerisation des Äthylens bei sehr hohen ■ Drücken in
Abwesenheit von y-Stnahlung statt, jedoch ist das so
erhaltene Produkt bedeutungslos. DiLe Wirkung
einer Drucksteigerung besteht darin, daß die Gasdichte und ebenso das Molekulargewicht des Produktes
bei einer gegebenen Temperatur gesteigert wierden. Deshalb wird man oft bei so hohen
D'rücken und so niedrigen Temperaturen arbeiten, daß noch eine befriedigende Reaktionsgeschwindigkeit
erhalten wird.
Die Reaktion kann, wie erwähnt, in Gegenwart iao eines Sensibilisators durchgeführt werden. Solche
sind polare organische Verbindungen, organometallische Verbindungen und andere Substanzen,
die fähig sind, aktive Spaltprodukte zu liefern, wenn sie einer durchdringenden Bestrahlung ausgesetzt
werden. Die Menge des Sensibilisators ist
nicht wesentlich und kann 1^ t>is 95 Molprozent der
Mischung betragen.
Äthylenmischpolymere können mit anderen ungesättigten Verbindungen, wie Vinylacetat, Styrol
und Methylmethacrylat, ferner mit Formaldehyd, Kohlenmonoxyd und auch mit gewissen Substanzen
hergestellt werden, die einwertige Spaltprodukte bilden können, die die Kette der Äthylenmoleküle
beenden, wie sie beispielsweise in der britischen
ίο Patentschrift 581 899 beschrieben sind.
Röntgen- und /-Strahlen ,sind kurzwellige elektromagnetische
Strahlen. y-Strahlen entstehen als Nebenprodukt einer Kernreaktion oder Umordnung
und entspringen praktisch einer besonderen Quelle, nämlich einigen radioaktiven Elementen. Röntgenstrahlen
sind ganz ,ähnlich und werden gewöhnlich durch Elektranengeräte erzeugt, bei denen Elektronen
mit hoher Geschwindigkeit ein metallisches Hindernis von hoher Atomzahl, wie Platin oder
ao Gold, erhitzen. Die Wellenlängien von" Röntgen-
und /-Strahlen überschneiden sich, wobei im allgemeinen /-Strahlen kürzere Wellenlänge besitzen
und einen engeren Wellenbereich umschließen als Röntgenstrahlen. Für den Zweck der Erfindung ist
oft eine stark durchdringende Strahlung günstig, die die D'ruckhülle eines Reaktionsgefäßes durchdringen
kann, weiterhin ist eine besondere Quelle für diese Strahlung zweckmäßig, die nach Wunsch
entfernt werden kann und damit die Reaktion, zu regeln erlaubt.
Kobalt 60 und Radium erfüllen diese Bedingungen als Quellen mit hoher Aktivität und langsamem
Zerfall. Sie sind zugänglich, und ihre Strahlung ist stark durchdringend. Tantal 182 liefert in weitem
Bereich/-Strahlen verschiedener Wellenlänge. Diese Eigenschaft kann ein zusätzlicher Vorteil bei gewissen
Anwendungen sein, obwohl die Halbwertszeit nur 120 Tage beträgt. Iridium 192 hat eine Halbwertszeit
vom 70 Tagen und eine ziemlich weiche oder langwellige Strahlung. Chrom 51, Halbwertszeit
26 Tage, ergibt eine den gewöhnlichen Röntgenstrahlen entsprechende Strahlung, die das Gefäß
nur in geringem Ausmaß durchdringt, jedoch als besonders transportable Quelle weicher Strahlung
verwendet werden kann. Ein Atommeiler oder seine Nebenzerfallprodukte sind ebenfalls wirksame Quellen
der /-Strahlung.
Röntgenstrahlen können in einer üblichen Röntgenröhre oder einer anderen geeigneten Vorrichtung
erzeugt werden, wie einem Van-der-Graaf-Generat or
oder einem Betatron. Um eine ausreichende Röntgenstrahlung mit der erforderlichen Durchdringungskraft
zu erhalten, ist im allgemeinen eine komplizierte elektrische Vorrichtung notwendig. Dies
schließt indessen die Verwendung solcher Strahlen in geeigneten Fällen nicht aus.
Neutronen mit starker Intensität treten in einem arbeitenden Atommeiler auf, an dem man geeignete
Anordnungen vornehmen kann, um Neutronen der benötigten Energie auszuwählen; auch können die
Neutronen in einer Vorrichtung, wie einem Cyclotron, entwickelt werden, die beschleunigte Kerne
herstellt und daher eine Neutronen liefernde Kernreaktion einleitet. Besondere Neutronenquellen von
relativ niedriger Intensität sind durch Mischen eines radioaktiven Elements mit Beryllium verfügbar.
So sind Radium-Beryllium und Polonium-Beryllium Quellen schneller Neutronen mit langer Lebensdauer,
während Antimon 124-Beryllium Neutronen
mit geringer Energie bei einer Quellenhalbwertszeit von 60 Tagen ergibt.
Das Verfahren wird in dieser Beschreibung nur an diskontinuierlich durchgeführten Verfahrensbeispielen
erläutert. Es kann jedoch mit einer Strahlungsquelle genügender Energie kontinuierlich entweder
in einem Hochdruckreaktionsgefäß oder in einem röhrenförmigen Konverter durchgeführt werden.
Bei Verwendung eines Reaktionsgefäßes ist es günstig, die radioaktive Substanz in einem Trog
in das Gefäß einzufügen, und bei einem röhrenförmigen Konverter ist es günstig, die Röhren um
den festen radioaktiven Stoff herum anzuordnen.
Einer der bedeutendsten Vorteile des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß es innerhalb
eines weiten Temperaturbereiches !durchgeführt werden kann und daher eine 'beträchtliche Verschiedenheit
der Eigenschaften der Produkte und neue Polymer- und Mischpolymertypen ergibt. Auf diese
Weise können besonders zähe Äthylenpolymere aus flüssigem Äthylen hergestellt werden. Es war bisher
schwierig, Äthylenpolymere aus flüssigem Äthylen herzustellen ohne die Verwendung eines
komplizierten aktivierten Reduktionsperoxydkatalysatorsystems, welches nur in Gegenwart größerer
Mengen Lösungsmittel arbeitet. Die aus solchen Lösungsmittelsystemen erhaltenen Produkte weisen
ein relativ geringes Molekulargewicht auf. Durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es
möglich, Polyäthylene mit besonders hohem Molekulargewicht aus reinem flüssigem Äthylen herzustellen.
Solche Polyäthylene sind hauptsächlich dort brauchbar, wo ein Schmelzpunkt weit über dem üblichen
von 11 ο bis 115° erwünscht oder wenn ein
besonders zäher Gegenstand nötig ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die durchdringende Bestrahlung
nach Belieben durch völlige Entfernung der Quelle !abgebrochen, auf diese Weise das Reaktionsausmaß
reguliert und dabei Explosionen vermieden werden können.
D;ie Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, in denen die Teile Gewichtsteile
sind. Das in diesen Beispielen verwendete Druckgefäß bestand aus einem Gefäß mit dicker Stahlwandung
(Kapazität 1 1), das mit Druck- und Temperaturmeßgeräten, einem Rührwerk und einer Einbuchtung
in der Gefäßwandung versehen war, in welcher das radioaktive Material angebracht wurde.
Die ganze Anlage wurde zum Schutz der Arbeiter abgeschirmt.
Ein i-1-Stahldruckgefäß wurde mit Äthylen bis
zu einem Druck von 470 at bei einer Temperatur von 12° gefüllt. Ein 6X 6-mm-Zylinder aus Radioko'balt
mit einer Aktivität von 6iomC wurde in
einer röhrenförmigen Einbuchtung angebracht, die bis zum Mittelpunkt des Druckgefäßes reichte.
Nachdem der Diruck auf 3 90 at gefallen war, was teilweise einer zufälligen Undichtheit entsprach,
wurde das Radiokobalt entfernt und der Druck in dem Gefäß auf Atmosphärendruck gesenkt. Aus
dem Gefäß wurden 15g eines weißen Pulvers entfernt. Diese Menge entspricht einer Umwandlung
von 4% des in das Gefäß eingeführten Äthylens.
Dias Produkt war im wesentlichen ein lineares Äthylenpolymeres, das 860/0 C und 140/0 H enthielt.
Es war in heißem Toluol und Xylol löslich. Es erweichte
bei 120'-', schmolz aber nicht bei 200°. Die
innere Viskosität einer Lösung in Tetrahydronaphthalin bei 75° war 1,6.
Beisp iel 2
Bei einem ähnlichen Versuch wurde das Gefäß auf einen Diruck von 490 at bei einer Temperatur
von 1790 gefüllt. Das Radiokobalt wurde eingeführt,
und der Druck fiel allmählich. Wenn der Druck auf 390at gefallen war, wurde die Quelle entfernt;
in den nächsten 24 Stunden trat kein weiterer Druckabfall ein. Der Druck wurde gesenkt und das
Gefäß geöffnet. In diesem wurden 51 g weißes festes Polymerisat gefunden. Es war in heißen
ivohlenwasserstofHösungsmitteln löslich und schmolz bei 90 bis ioo°. Die innere Viskosität einer Tetrahydronaphthalinlösung
bei 75° war 0,425.
Ein Druckgefäß wurde mit 400 Teilen Äthylen beschickt und auf 2050 erwärmt, wobei der Druck
auf 1200 at anstieg. Als Strahlungsquelle wurden 600 mC Kobalt 60 in einer Einbuchtung angebracht,
die bis zum Mittelpunkt des Gefäßes reichte. Der Druck in dem Gefäß fiel bis auf 1095 at in
2I/2 Stunden. Nach Entfernung der Strahlungsquelle
wurde das Gefäß gekühlt und der Druck abgelassen. Beim Öffnen des Gefäßes wurden darin
30 Teile weißes festes Polymerisat gefunden. Bei der Prüfung wurde festgestellt, daß dieses ein
Polyäthylen von hoher Qualität mit einer in Tetrahydronaphthalin gemessenen inneren Viskosität von
i,4 war. Bei Belastung floß es nicht unter 1500,
und es besaß ein Diehnungs vermögen von 275 kg/cm2
bei 5400/oiger Ausdehnung. Als der Vorgang zum
Vergleich ohne Einführung des Radiokobalts wiederholt wurde, wurden nur 12 Teile Polymeres in
4 Stunden erhalten.
Beispiel 4 55
Ein Druckgefäß wurde mit 400 Teilen reinem Äthylen bei 500 und 1000 at beschickt. Das Äthylen
wurde den y-Strahlen aus 600 mC Kobalt 60 ausgesetzt.
Nach 110 Stunden war der Druck auf 685 at So gefallen. Nach Kühlung, Senken des Druckes und
Öffnen des Gefäßes wurden 50 Teile Polyäthylen mit hohem Molekulargewicht erhalten.
Bei Wiederholung des Vorganges unter den gleichen Bedingungen, jedoch bei Abwesenheit des
Radiokdbalts, wurde kein Polymeres erhalten.
Ein Druckgefäß wurde mit 400 Teilen Äthylen beschickt und in Eis eingetaucht. Der Druck betrug
danach 320 at. Eine 600-mC-Kofoaltquelle
wurde in eine Einbuchtung des Gefäßes eingeführt. D'er Druck fiel auf 265 at in 168 Stunden. Bei Öffnung
des Gefäßes wurden 5 Teile Polymeres erhalten. Obwohl dieses in heißen aromatischen
Lösungsmitteln löslich ist, schmilzt es sogar bei Temperaturen bis zu 3000 nicht einfach. Die in
Tetrahydronaphthaün bei ioo° gemessene innere
Viskosität war 2,04. Dieser Wert entspricht einem Molekulargewicht im Bereich von 50 000 oder mehr
und übersteigt weitaus den üblichen Bereich für Polyäthylene.
Ein Druckgefäß wurde evakuiert und mit 35,8 Teilen Methanol und danach mit 300 Teilen
Äthylen beschickt. Beim Erwärmen auf i8o° betrug der Diruck 490 at. Die 600-mC-Kobaltquelle
wurde eingeführt, und der Druck fiel in 48 Stunden auf 440 at. Nach Kühlung und Öffnen des Gefäßes
wurden 30 Teile Äthylenpolymeres erhalten. Das Polymere war ein hartes Wachs, das einen Schmelzpunkt
von io6° und ein Molekulargewicht von 5000
hatte. Bei einem ähnlichen Versuch mit Bestrahlung, jedoch in Abwesenheit des Methanols, wurden
nur 2,5 Teile Polymeres erhalten, das zu weich war, um besonders wertvoll zu sein.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylenpolymeren,
besonders festen und halbfesten Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß flüssiges
oder komprimiertes Äthylen einer durchdringenden Strahlung, besonders γ- Strahlen,
Röntgenstrahlen oder Neutronen, ausgesetzt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Äthylenmischpolymeren,
besonders mit Vinylverbindungen oder Kohlenstofrmonoxyd, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mischung, die Äthylen und eine Substanz enthält, die fähig ist, mit diesem
Mischpolymere zu bilden, einer durchdringenden Strahlung, besonders y-Strahlen, Röntgenstrahlen
oder Neutronen, ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, 'daß die verwendete Dosis der
γ- oder Röntgenstrahlen 0,5 Röntgeneinheiten pro Minute übersteigt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Neutronenfruß i o7 Neutronen pro cm2/Sek. übersteigt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, 'daß der verwendete Druck hoch
genug ist, damit die Äthylendichte bei der Polymerisationstemperatur 0,21 übersteigt.
6. Verfahren nach Anspruch i, 'dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Temperatur zwischen 120 und 250" und einem Druck zwischen
500 und 4000 at gearbeitet und ein zähes festes Polymeres hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sensibilisator dem Äthylen zugegeben wird.
© 9524 6.54
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