DE1236780B - Verfahren zum Polymerisieren von Trioxan - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche KL: 39 c-18
Nummer: 1 236 780
Aktenzeichen: C 33668 IV d/39 c
Anmeldetag: 19. August 1964
Auslegetag: 16. März 1967
Es ist bereits bekannt, daß Trioxan polymerisiert werden kann, wenn man bestimmte Metallfluoride,
wie Borfluorid, als Katalysator verwendet. Nicht alle Metallfluoride sind jedoch katalytisch wirksam. So
erwiesen sich Eisen(III)-fluorid und Bleifluorid als ebenso unwirksam wie Ammoniumfluorid.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polymerisieren von Trioxan für sich allein oder mit
einem cyclischen Äther, der zwei benachbarte Kohlenstoffatome aufweist, in Gegenwart von 0,001 bis
10,0 Gewichtsprozent eines Katalysators bei Temperaturen von —15 bis +1150C, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Katalysator Siliciumtetrafluorid verwendet.
Das Trioxan kann in einer inerten Flüssigkeit suspendiert oder in einem Lösungsmittel gelöst werden.
Das Siliciumtetrafluorid wird mit dieser Suspension oder Lösung über eine geeignete Zeitspanne vereinigt.
Als geeignete inerte Suspensions- oder Lösungsmittel kommen in Betracht: aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol oder Toluol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, Methylcyclohexan und Cyclopentan,
paraffinische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan und Heptan, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Hexylchlorid
und Chlorbenzol, sowie andere inerte Flüssigkeiten, z. B. Äther. Das Trioxan kann auch in Dampfform
oder fester Form verwendet werden.
In einer Ausführungsform wird das Trioxan zuerst durch Erwärmen auf eine geeignete Temperatur
geschmolzen, mit dem Katalysator vereinigt und dann durch Senken der Temperatur zur Erstarrung gebracht.
Die Polymerisation kann dann bei einer geeigneten Temperatur von —15 bis +1150C erfolgen, wobei das
Trioxan bis zum Abschluß der Reaktion in fester Form gehalten werden kann.
Das Trioxan kann allein oder zusammen mit einem
cyclischen Äther polymerisiert werden. Als Beispiele für geeignete Äther seien genannt: Äthylenoxyd,
1,3-Dioxolan, 1,4-Dioxan, Trimethylenoxyd, Tetramethylenoxyd,
Pentamethylenoxyd, 1,2-Propylenoxyd, 1,2-Butylenoxyd. Der cyclische Äther besitzt mindestens
zwei benachbarte Kohlenstoffatome und wird in Mengen von 5:1 bis 10 000: 1 Oxymethylen- pro
Oxyäthylengruppe im Polymeren verwendet.
Die Polymerisation des Trioxans erfolgt bei Temperaturen von —15 bis +1150C. Bei Polymerisation
in der Dampfphase wird der Trioxandampf in eine Reaktionszone eingeführt, deren Wände vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen —15 und +5O0C gewöhnlich aber 15 bis 3O0C gehalten werden. Für
die Polymerisation in flüssiger Phase gilt ein Bereich von vorzugsweise 65 bis 1150C, gewöhnlich 70 bis
Verfahren zum Polymerisieren von Trioxan
Anmelder:
Continental Oil Company,
Ponca City, OkIa. (V. St. A.)
Ponca City, OkIa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Germershausen, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 54
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 54
Als Erfinder benannt:
Donald Bruce Miller, Ponca City, OkIa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Oktober 1963
(317 768)
V. St. v. Amerika vom 21. Oktober 1963
(317 768)
9O0C. Bei Polymerisation des Trioxans in fester Phase
(als solcher oder in einer inerten Flüssigkeit suspendiert) wird eine Temperatur.von unterhalb 650C, gewöhnlich
zwischen 25 und 60°C, angewendet. Für die Copolymerisation des Trioxans mit cyclischen Äthern gilt
der gleiche Temperaturbereich von —15 bis +1150C.
Die Polymerisation in der Dampfphase kann bei —15 bis +1150C, die Polymerisation in flüssiger Phase bei
65 bis 115°C ausgeführt werden. Die Polymerisation
oder Copolymerisation kann auch in Lösung ausgeführt werden. Bei Auswahl eines angemessenen
Lösungsmittels erfolgt die Polymerisation zwischen -15 und 1150C.
Die Polymerisation des Trioxans allein oder zusammen mit einem cyclischen Äther kann unter den
verschiedensten Druckbedingungen erfolgen, nämlich unter atmosphärischem Druck als auch bei darüber-
oder darunterliegenden Drücken. Gewöhnlich wird ein Druck von 0 bis etwa 3,5 atü angewendet. Die Reaktionszeit
kann ebenfalls beträchtlich variieren, ist jedoch vom erwünschten Grad der Polymerisation
abhängig. Sie liegt im allgemeinen zwischen 1 und 75 Stunden, gewöhnlich jedoch zwischen 1 und
30 Stunden.
Die für die Polymerisationsreaktion verwendete Menge Siliciumtetrafluorid beträgt 0,001 bis 10,0 Gewichtsprozent,
gewöhnlich aber von 0,01 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Trioxan.
Die Copolymerisation erfolgt unter Katalysatorzusatz im gleichen Konzentrationsbereich.
709 519/556
Die Polymerisation erfolgt vorzugsweise unter Ausschluß von Wasser, doch kann unter bestimmten
Bedingungen auch das handelsübliche Trioxan, welches gewöhnlich etwas Wasser enthält, verwendet werden.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymerisationsprodukte des Trioxans besitzen eine Röntgenstrahl-Kristallinität
von 94 bis 9T0I0. Die Polymeren zeigen
Viskositäten von 0,5 bis 5,0.
Das erfindungsgemäß verwendete Siliciumtetrafluorid besitzt gegenüber der Verwendung anderer
bekannter Fluoride als Katalysatoren zum Polymerisieren von Trioxan technische Vorteile. So
besteht bei Verwendung von Siliciumtetrafluorid weniger die Gefahr, daß das erhaltene Polymerisat
zersetzt wird, da Siliciumtetrafluorid schwächer sauer als die bekannten Fluoridkatalysatoren ist. Als Folge
kann die Polymerisationstemperatur weitgehend variiert werden. Siliciumtetrafluorid ist gewöhnlich gasförmig.
Daher kann es nach erfolgter Reaktion leicht vom Polymerisat getrennt werden. Weiterhin ist die
katalytische Wirkung milde, und der Polymerisationsgrad des Trioxans kann leichter geregelt werden. Bei
vielen Polymerisationsverfahren besteht das Problem des Katalysatorrückstandes. Ein solches Problem gibt
es beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht.
Gegenüber Borfluorid besitzt die Verwendung von Siliciumtetrafluorid den Vorteil, daß es infolge seines
schwächer sauren Charakters keine Korrosionswirkungen auslöst.
30 ml über CaCl2 getrocknetes flüssiges Trioxan
werden in eine Polymerisationsflasche gegeben. Die Flasche wird mit Siliciumtetrafluorid gespült und über
Nacht (etwa 16 Stunden) auf dem Dampfbad stehengelassen. Der gebildete Block aus festem Polymerisat
wurde zerkleinert und in ammonalkalischer Isopropanollösung aufgeschlämmt. Das Polymere wurde mit
Diphenylamin stabilisiert und zur Charakterisierung zu zähen durchsichtigen Filmen gepreßt. Die innere
Viskosität des Polymeren betrug 5,7 bei 6O0C (gemessen in — p-Chlorphenol — 0,5 g Polymeres/dl).
Die Röntgenkristallinität lag bei 94°/0.
In mehreren Ansätzen wurden jeweils 20 g Trioxan polymerisiert. Nach Einfüllen des Trioxans in die
Polymerisationsflaschen wurden diese evakuiert. Dann wurde eine abgemessene Menge Siliciumtetrafluorid
eingefüllt. Der Wassergehalt wurde variiert. Die Polymerisationszeit betrug 18 Stunden auf einem
Wasserbad von 65 bis 75° C. Die erhaltenen Polymeren wurden mit Diphenylamin stabilisiert und zur Charakterisierung
zu Filmen gepreßt. Die Ergebnisse zeigt die Tabelle .
Das Polymere aus Ansatz 2 besaß eine Röntgenkristallinität von 95% und schmolz von 186 bis 19O0C.
In der im Beispiel II beschriebenen Weise wurden in verschiedenen Ansätzen je 20 g handelsüblichen
festen körnigen Trioxans 18 Stunden in einem bei 55 bis 580C gehaltenen Ofen polymerisiert. Das
erhaltene rohe Polymere wurde in einem Mischer einmal in Wasser und dann in Methanol aufgeschlämmt,
von der Flüssigkeit durch Filtration befreit und in einem Vakuumofen bei 50 bis 6O0C getrocknet.
Sodann wurde das Polymere mit Diphenylamin stabilisiert und zu einem zähen flexiblen Film
gepreßt. Das Polymere aus Ansatz 3 zersetzte sich bei 222°C zu 1,4% pro Minute, hatte einen kristallinischen
Schmelzpunkt von 189 bis 193° C und zeigte eine Röntgenkristallinität von 96%.
ml SiF4 | Ausbeute | Innere | |
Ansatz Nr. | 200 | an Polymerem in | Viskosität des Polymers |
25 1 | 100 | 88 | 2,05 |
2 | 50 | 85 | 2,26 |
3 | 20 | 68 | . 3,51 |
10 | 0 | 59 | 3,49 |
Kontroll- | 0,5 | — | |
30 versuch | |||
In verschiedenen Ansätzen wurden je 20 g handelsübliches Trioxan in eine Polymerisationsflasche gegeben
und unter Erwärmen auf 65 bis 70° C gechmolzen. Nach Zugabe einer abgemessenen Menge SiF4
und Mischen der beiden Komponenten wurde zum Erstarren abgekühlt. Bei 55 bis 58 0C wurde 18 Stunden
stehengelassen. Die polymeren Produkte wurden wie in Beispiel III behandelt. Das Polymere aus Ansatz 3
war zu 97% kristallinisch, zersetzte sich bei 2220C zu 1,4% pro Minute und hatte einen kristallinen
Schmelzbereich von 190 bis 1940C.
45
5°
Ansatz | ml | Ausbeute | Innere | teilweise spröde |
Nr. | SiF4 | in»/» | Viskosität | teilweise spröde |
1 | 200 | 87 | 1,32 | zäh |
2 | 100 | 81 | 1,91 | zäh |
3 | 50 | 62 | 3,14 | |
4 | 20 | 49 | 2,37 | |
Ansatz Nr. |
Trioxan | ml SiF1 |
Innere Viskosi tät des Polymers |
Film |
1 2 3 4 5 |
trocken*) trocken 1 ml H2O handelsüblich handelsüblich |
200 20 200 50 5 |
0,51 2,5 0,47 0,72 1,42 |
etwas spröde zäh etwas spröde minderwertig minderwertig |
*) über Calciumhydrid getrocknet.
31,7 g getrocknetes Trioxan und 7,8 g getrocknetes Dioxolan (1,3) wurden in eine Polymerisationsflasche
gefüllt. Diese wurde evakuiert. Sodann wurden 200 ml SiF4 zugegeben. Bei 65 bis 850C betrug die Reaktionszeit
18 Stunden. Es bildete sich ein fester Block eines hornartigen Polymeren. Die Filme aus diesem Polymeren
ließen sich vor dem Bruch zu dünnen transparenten Sektionen ziehen. Der kristalline Schmelzpunkt
betrug 145 bis 15O0C, die innere Viskosität 1,6
(0,5 g Polymeres/dl p-Chlorphenol mit 2 Gewichtsprozent «-Pinen). Bei Erhitzen auf 2220C zeigte das
Polymere in den ersten 10 Minuten 5 % und dann keinen weiteren Gewichtsverlust. Das IR-Spektrum
des Films war von dem der Filme aus den vorstehenden Beispielen verschieden.
Zu 33,2 g getrocknetem Trioxan wurden 4,8 g Äthylenoxyd in eine evakuierte Polymerisationsflasche
gefüllt. Dann wurde mit SiF4 auf atmosphärischen Druck aufgefüllt. Die Masse wurde 18 Stunden bei
65 bis 85° C gehalten. Es bildete sich ein fester Block eines Polymeren. Die innere Viskosität des Polymeren
betrug 0,55 (0,5 g Polymeres/dl p-Chlorphenol mit
2 Gewichtsprozent a-Pinen). Es ließen sich flexible Filme bilden. Das Polymere besaß einen kristallinen
Schmelzpunkt von 150 bis 155° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Polymerisieren von Trioxan für sich allein oder mit einem cyclischen Äther, der zwei benachbarte Kohlenstoffatome aufweist, in Gegenwart von 0,001 bis 10,0 Gewichtsprozent eines Katalysators bei Temperaturen von —15 bis +1150C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Siliciumtetrafluorid verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1137 215;
österreichische Patentschrift Nr. 231 727.709 519/556 3.67Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US317768A US3297645A (en) | 1963-10-21 | 1963-10-21 | Polymerization of trioxane |
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