DE2037603C3 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationskatalysatoren und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisationskatalysatoren und deren VerwendungInfo
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Description
Die Polymerisation und Copolymerisation von Äthylen wurde bisher mit den verschiedensten Katalysatoren
durchgeführt. Einer der am besten bekannten Katalysatoren besteht aus dem Produkt der Reaktion
zwischen einer Titanverbindung oder Vanadiumverbindung und einem Organometallderivat von Metallen der
Gruppen I, II und III des Periodischen Systems.
Weiterhin ist es aus der GB-PS 8 72 142, die ein Verfahren zur Polymerisation von a-Olefinen betrifft,
bekannt. Propylen in n-Heptan unter Druck in Gegenwart eines Katalysators zu polymerisieren, der
aus einem Gemisch von Kristallen aus T1CI2 und MnCb
sowie Triäthylaluminium besteht, wobei eine kleine Menge MnCb neben einer größeren Menge TiCb zur
Anwendung kommt. Obwohl gegenüber der alleinigen Verwendung von TiCb durch die Anwesenheit. von
MnCb schon eine gewisse Ausbeuiesleigerurig an
Polymerisat eintritt, läßt der bekannte Katalysator doch noch Wünsche bezüglich der Polymerausbeute offen.
Die US-PS 29 81 725 betrifft ebenfalls die Polymerisation von Olefinen in Gegenwart eines Katalysators aus
einer Aluminiumverbindung und einer Titanverbindung, wobei zusätzlich in Gegenwart von Metallsalzen, und
zwar auch Magnesiumchlorid, gearbeitet wird. Obv/ohl durch die Anwesenheit des Magnesiumchlorids eine
Steigerung der Polymerausbeute zu erkennen ist, handelt es sich auch in diesem Falle um keinen
besonders wirksamen Katalysator.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Katalysatoren für die Polymerisation von Olefinen
zur Verfugung zu stellen, die eine erheblich höhere katalytische Aktivität haben als die bekannten Katalysatoren
und daher eine außergewöhnliche Steigerung der gebildeten Polymermenge im Verhältnis zur verwendeten
Katalysatormenge ermöglichen.
In früheren Vorschlägen wurden bereits Katalysatoren
für die Polymerisation von Olefinen mit sehr hoher katalytischer Aktivität erwähnt, die aus dem Produkt
der Reaktion eines Hydrids oder einer metallorganisehen Verbindung von Metallen der Gruppen I, II und
HI des Periodisch η Systems mit dem Reaktionsprodukt bestehen, das erhalten wird, indem eine Titan- oder
Vanadiumverbindung mit einem aus einem wasserfreien Magnesium- oder Zinkhalogenid bestehenden Träger
unter Bedingungen, unter denen eine Aktivierung des wasserfreien Halogenids stattfindet, oder mit dem
bereits in aktivierter Form vorliegenden Halogenid zusammengeführt wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es möglich ist. Katalysatoren herzustellen, die eine mit den
vorstehend genannten Katalysatoren vergleichbare Aktivität haben, wenn bei der Herstellung des
Katalysators ein anderes als die genannten Metallhalogenide als Träger verwendet und unter Bedingungen
gearbeitet wird, unter denen eine Aktivierung der Träger stattfindet, oder diese Träger in bereits
aktivierter Form verwendet werden.
Die Lösung der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung
von Polymerisationskatalysatoren durch Umsetzung von (A) einem Hydrid oder einer metallorganischen
Verbindung eines Metalles der I., I!.oder III. Gruppe des
Periodischen Systems mit (B) dem Reaktionsprodukt aus (a) einem Titanhalogenid, -oxyhalogenid, -alkoholat
oder -halogenalkoholat, einem Halogentitanat, Ammoniumtitanit, Ammoniumalkyltitanit oder Titanit eines
Metalles der I. Gruppe, einem Titanamid oder Titanhalogenamid, einem Titansalz einer organischen
Säure oder einer Additionsverbindung des zwei-, drei- oder vierwertigen Titans mit einer Elektronendonatorverbindung
und (b) Mangandichlorid oder -dibromid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Mangandichlorid
oder -dibromid ein wasserfreies Präparat in einer vor oder während der Umsetzung mit (a)
erhaltenen aktiven Form verwendet, wobei als aktive Form eine solche zu verstehen ist, deren intensivste
Beugungslinie im Röntgenpulverdiagramm gegenüber der des normalen Mangandichlorids oder -dibromids
erheblich weniger intensiv ist und/oder deren Oberfläehe größer als 3 m2/g ist, und zur Umsetzung mit (A) von
einem Reaktionsprodukt (B) ausgeht, das zwischen 0,01 und 30 Gew.-% der Titanverbindung, bezogen auf das
Manganhalogenid, enthält.
Als »wasserfreie Manganhalogenide in der aktivier-
jj ten Form« sind demzufolge die Halogenide zu
verstehen, deren intensivste Linie in ihrem Röntgenpulverdiagramm weniger intensiv ist und/oder deren
Oberfläche größer als 3 m2/g, vorzugsweise größer als 10m2/g ist. Beispielsweise ist im Falle des aktiven
feo wasserfreien Mangandichlorids die Beugungslinie, die
bei einem Zwischenebenenabstand d von 2,57 Ä erscheint und im Spektrum von normalem MnCI2 die
intensivste Linie ist, weniger intensiv, während an ihrer Stelle ein verbreiterter Lichthof erscheint.
<ir> Das Mangandichlorid oder -dibromid in der aktiven
Form kann nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Eines der geeignetsten Verfahren besteht darin,
daß man die wasserfreien Halogenide in Alkoholen,
Äthern oder anderen wasserfreien organischen Lösungsmitteln löst, dann den größten Teil des Lösungsmittels
schnell abdampft und anschließend die Entfernung bei vermindertem Druck und bei Temperaturen,
die im allgemeinen über 100° C, vorzugsweise zwischen
150° und 400° C liegen, vollendet. Die aktivierten Formen der genannten Manganhalogenide können auch
durch sehr feines Mahlen und allgemein nach allen anderen mechanischen Methoden hergestellt werden,
bei denen die Teilchen des Trägers der Einwirkung von Reibungs- und/oder Gleitkräften ausgesetzt sind.
Nach der bevorzugten Methode wird die auf den Träger aufgebrachte Katalysatorkomponente durch
Dispergieren der Titanverbindung auf dem bereits in der aktiven Form verwendeten Mangandichlorid oder
-dibromid hergestellt, indem man Gemische der beiden Verbindungen gemeinsam mahlt, wobei in bekannter
Weise gearbeitet wird. Vorzugsweise wird in Kugelmühlen trocken in Abwesenheit von inerten Verdünnungsmitteln
gemahlen.
Außer durch Mahlen kann die Herstellung auch durch einfaches Mischen der Titanverbindung mit dem
genannten voraktivierten wasserfreien Manganhalogenid erfolgen.
Ein weiteres Verfahren, das sich zur Herstellung von Mangandichlorid oder -dibromid in aktiver Form eignet
und gleichzeitig die Herstellung der auf dem Träger aufgebrachten Katalysatorkomponente ermöglicht, besteht
darin, daß man das ebenfalls nicht aktivierte wasserfreie Manganhalogenid mit normalerweise flüssi-
gen Titanverbindungen oder mit Lösungen von Titanverbindungen in organischen Lösungsmitteln unter
Bedingungen behandelt, unter denen eine gewisse Menge der Titanverbindung am Träger gebunden bleibt.
Beispielsweise ist es möglich, auf den Träger aufgebrachte Katalysatorkomponenten, die unmittelbar für
die Polymerisation verwendbar sind, durch Behandlung von MnCl2 des normalen Typs mit einem Überschuß von
TiCU bei der Siedetemperatur und anschließende Entfernung des TiCU zu erhalten.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht dieses Verfahren gleichzeitig sowohl die Aktivierung der Manganhalogenide
als auch die Aufbringung der Titankomponente auf den Träger, ohne daß zu mechanischen Aktivierungsbehandlungen
des Trägers und/oder zur Dispergierung der Titanverbindung Zuflucht genommen werden muß.
Als typische Beispiele von Titanverbindungen, die sich für die Herstellung der Polymerisationskatalysatoren
eignen, seien genannt:
TiCU1TiCl31JTiCI3-AICI3, so
TiJ4 · Ti(OC3H7)CI31Ti(OC4Hs)2CI,
Ti[OC(CH3) = CHCOCHj]2CI2, Ti[N(C2H5)JCI3,
Ti[N(C6Hs)2]CI3, Ti[N(C6Hs)2I4,
(TiCl3 - OSO2 - C6H 5), Ti(C6H 5COO)Cl3,
[N(C4H9)4]21 iCi6, [N(CH3J4J 112Ck ss
TiBr4 · 0(C2Hs)2TiCl3 - C5H5N,
LiTi(OC3H7)2Cl3 und LiTi(C2H8N)4
(Lithiumtitantetracarbazyl).
Hydride und metallorganische Verbindungen, die sich für die Herstellung des Katalysators besonders gut
eignen, sind
AI2(C2Hs)3CI3, AI(C2Hs)2H. Al(iC4H,)3,
AI(IC4Ho)2CI, AI(iC4Hq)2H, AI(C2H5J2Br,
LiAI( 1C4Hq)4 und LiC4H9.
Das Molverhältnis zwischen der metallorganischen e>5
Verbindung und der Tilanverbindung ist nicht entscheidend
wichtig. Bei der Polymerisation von Äthylen liegt dieses Verhältnis vorzugsweise zwischen 50 und 1000.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymerisationskatalysatoren können zur Polymerisation von Äthylen
oder dessen Mischungen mit a-Olefinen und/oder Diolefinen nach bekannten Verfahren, d.h. in der
Flüssigphaf e und in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten Lösungsmittels, oder in der Gasphase verwendet
werden. Die Polymerisationstemperatur kann zwischen -80° und +200°C liegen, beträgt jedoch
vorzugsweise 50° bis 100° C, wobei entweder bei Normaldruck oder bei vermindertem Druck gearbeitet
wird. Die Einstellung des Molekulargewichts während der Polymerisation erfolgt in bekannter Weise, z. B.
durch Arbeiten in Gegenwart von Alkylhalogeniden, metallorganischen Verbindungen von Zink und Cadmium
oder in Gegenwart von Wasserstoff, wobei es möglich ist, das Molekulargewicht des Polymeren auch
auf niedrige und sehr niedrige Werte einzustellen, ohne daß die Aktivität des Katalysators hierdurch nennenswert
verschlechtert wird.
Bei der Polymerisation von Äthylen ist es beispielsweise möglich, das Molekulargewicht des Polyäthylens
innerhalb eines Bereichs von praktischem Interesse, nämlich auf Werte, die einer Grenzviskosität von etwa
1,5 bis 3 dl/g in Tetralin bei 135°C entsprechen, einzustellen, ohne daß die Polymerausbeute bei den
besonders aktiven Katalysatoren auf Werte fällt, unter denen nach der Polymerisation eine Reinigung des
Polymeren notwendig ist, um es von Katalysaiorresten zu befreien.
Das mit den erfindungsgemäß hergestellten Polymerisationskatalysatoren
erhaltene Polyäthylen ist ein im wesentlichen lineares und hochkristallines Polymeres,
das eine Dichte von mehr als 0,96 g/cm3 oder mehr und Verarbeitungseigenschaften hat, die im allgemeinen
besser sind als die Eigenschaften von Polyäthylen, das mit den normalen Ziegler-Katalysatoren erhalten wird.
Der Ti-Gehalt im ungereinigten Polymeren liegt unter 10 TpM.
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Prozentsätze auf das Gewicht, falls nicht anders
angegeben. Die Grenzviskosität des Polymeren wurde in Tetralin bei 135° C gemessen.
30 g wasserfreies MnCl2 wurden in 100 ml wasserfreiem
Äthanol gelöst. Durch schnelles Abdampfen des Alkohols und anschließendes Trocknen bei 300°C unter
vermindertem Druck von 0,5 mm Hg wurde ein Pulver erhalten, das eine spezifische Oberfläche von 22 m2/g
hatte.
4,738 g dieses Pulvers und 0,1766 g CI3TiN(C2H5J2
wurden zusammen in einer Glasmühle (Länge 100 mm, Durchmesser 50 mm), die 550 g Stahlkugeln vom
Durchmesser 9,5 mm enthielt, unter Stickstoff 40 Stunden bei 20"C gemahlen.
0,0130 g des so gemahlenen Gemisches und 1500 ml n-Heptan wurden mit 2 ml AI(IC4H^)3 unter Stickstoff in
einen 3-l-Autoklav aus nichtrostendem Stahl gegeben,
der mit einem Ankerrührer versehen und auf eine Temperatur von 80°C erhitzt war. Dann wurden 10
Atmosphären Äthylen und 5 Atmosphären Wasserstoff aufgedrückt. Dieser Druck wurde während des gesamten
Versuchs durch ständige Einführung von Äthylen konstant gehalten.
Nach 5 Stunden wurde die Polymerisation abgebrochen und das gebildete Polymere abfiltriert und
getrocknet. Hierbei wurden 75,5 g eines körnigen Polyäthylens erhalten, das ein Schüttgewicht von
0,39 g/cm3 und eine Grenzviskosität [ij] von 1,91 dl/g
hatte, gemessen in Tetralin bei 135° C. Die Polymerausbeute betrug 765 000 g/g Ti.
6,7423 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCl2
und 0,1590 g Cl3Ti(OC3H7n) wurden 20 Stunden unter
Stickstoff bei 20°C zusammen gemahlen. Unter Verwendung von 0,028 g des so hergestellten Gemisches
und Durchführung der Polymerisation von Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden
88 g Polyäthylen erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,27 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 610 000 g/g
Ti.
13,1640 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCl2
und 0,5690 g CI3Ti(OCOC6H5) wurden 16 Stunden unter
Stickstoff bei 20°C zusammen gemahlen. Unter Verwendung von 0,0268 g des so hergestellten Gemisches
wurde Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 149 g eines
körnigen Polyäthylens erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,2 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug
772 000 g/g Ti.
7,5410 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCb
wurden mit 0,2380 g Cl3 · Ti(OCOCH3) 3 Stunden unter
Stickstoff bei 20°C gemahlen. Unter Verwendung von 0,021 g des so hergestellten Gemisches wurde Äihylen
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 22,5 g Polyäthylen erhalten, das eine
Grenzviskosität von 3,6 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 156 000 g/g Ti.
Eine Lösung von 25 g wasserfreiem MnBr2 in 100 ml
wasserfreiem Äthanol wurde langsam tropfenweise in ein zylindrisches Gefäß gegeben, das auf 150° C erhitzt
war und unter vermindertem Druck gehalten wurde. Das hierbei erhaltene Pulver wurde getrocknet, indem
es unter vermindertem Druck von 0,5 mm Hg auf 300°C erhitzt wurde.
12,3460 g des so behandelten MnBr2 und 0,4320 g
CI3TiN(C2Hs)2 wurden zusammen 3 Stunden unter
Stickstoff bei 20°C gemahlen. Unter Verwendung von 0,0210 g dieses Gemisches wurde Äthylen auf die in
Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 53,5 g eines Polyäthylens erhalten, das eine
Grenzviskosität von 2,25 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 357 000 g/g Ti.
In einen 1000-ml-Dreihalskolben aus Glas, der mit
Rührer und Rückflußkühler versehen war, wurden 25 g MnCl2 und 700 ml wasserfreies Tetrahydrofuran unter
wasserfreiem Stickstoff gegeben. Die erhaltene Suspension ließ man 40 Stunden sieden. N?.ch Abkühlung
wurde die überstehende Flüssigkeit durch Dekantieren entfernt und das unlösliche Produkt unter vermindertem
Druck von 0,5 mm Hg bei 260° C getrocknet.
15,7779 g des in der beschriebenen Weise hergestellten MnCI2 wurden mit 0,5468 g Cl3Ti(O-Co-C6H5) 16
Stunden unter Stickstoff bei 20°C gemahlen. Unter Verwendung von 0,021 g des so hergestellten Gemisches
wurde Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 68 g eines
Polyäthylens erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,35 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 555 000 g/g
Ti.
Beispiei 7
10,230 g MnCI2, das auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise hergestellt war, und 0,97 g 3 TiCl3 · AlCI3 wurden
zusammen unter Stickstoff 16 Stünden bei 200C gemahlen. Unter Verwendung von 0,051 g des so
ίο hergestellten Gemisches wurde Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei
wurden 530 g eines Polyäthylens erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,38 dl/g hatte. Die Polymerausbeute
betrug 490 000 g/g Ti.
4,4530 g des gemäß Beispiel 1 hergestelltn MnCI2
wurden mit 0,7230 g Cl3Ti · N(C2H5J2 unter Stickstoff 16
Stunden bei 20°C gemahlen. Unter Verwendung von 0,0140 g des so hergestellten Gemisches und unter
Verwendung von Al(JC4H9J2H an Stelle von AI(iC4H9)3
wurden 146 g eines Polyäthylens erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,72 dl/g hatte. Die Polymerausbeute
betrug 350 000 g/g Ti.
Der in Beispiel 8 beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von Al(C2H5Jj an
Stelle von Al(iCtH9)2H. Unter Verwendung von 0,0110 g
jo des gemäß Beispiel 8 hergestellten Gemisches wurden
49 g Polyäthylen erhalten, das eine Grenzviskosität von 1,97 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 150 000 g/g
Ti.
Beispiel 10
6,2020 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCI2
wurden mit 0,44 g Cl3TiSO3-C6H4CH3 16 Stunden
unter Stickstoff bei 20°C gemahlen. Unter Verwendung von 0,02 g des so hergestellten Gemisches wurde
Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 103 g Polyäthylen erhalten,
das eine Grenzviskosität von 2,32 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 530 000 g/g Ti.
Beispiel 11
5,747 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCl2
wurden zusammen mit 0,307 g Ti2(O-C3H7-I)3CIj 16
Stunden unter Stickstoff bei 20°C gemahlen. Das Ti2(O-C3H7-J)3Cl3 war durch Umsetzung von äquimolaren
Mengen TiCl3 mit Ti(O-C3H7-i)4 in Xylol bei
120°C hergestellt worden und zeigte folgende Analyse:
Gefunden 25,23% Ti, berechnet 25,25% Ti;
gefunden 27,90% Cl, berechnet 28,05% Cl.
gefunden 27,90% Cl, berechnet 28,05% Cl.
Unter Verwendung von 0,020 g des so hergestellten Gemisches wurde Äthylen auf die in Beispiel 1
beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 54 g eines Polymeren erhalten, das eine in Tetralin bei 135°C
bestimmte Grenzviskosität von 2,35 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 210 000 g/g Ti.
Beispiel 12
In der in Beispiel 1 beschriebenen Mühle wurden 0,3 g
TiCl4 und 4,4757 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten f, MnCl2 16 Stunden bei 2O0C gemahlen. Unter Verwendung
von 0,014 g dieses Gemisches wurde Äthylen auf die in Beispiel 1 besc.iriebene Weise polymerisiert.
Hierbei wurden 222 g Polyäthylen erhalten, das eine
Grenzviskosität von 2,03 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 1 000 000 g/g Ti.
Beispiel 13
8,58 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCb wurden mit 0,56 g N(CHj)4TbCl9 in der in Beispiel 1
beschriebenen Mühle 3 Stunden bei 200C gemahlen. 0,0735 g des gemahlenen Gemisches wurden mit
1000 ml n-Heptan und 2 ml AI(iC,H9)3 unter Stickstoff in
einen 2-l-Autoklav aus nichtrostendem Stahl gegeben,
der mit einem Ankerrührer versehen und auf 85°C erhitzt war. Auf den Autoklav wurden dann 10
Atmosphären Äthylen und 5 Atmosphären Wasserstoff aufgedrückt. Der Druck wurde während des gesamten
Versuchs durch kontinuierliche Einführung von Äthylen konstant gehalten. Nach 8 Stunden wurde die
Polymerisation abgebrochen, das Reaktionsprodukt abfiltriert und das erhaltene Polymere getrocknet.
Hierbei wurden 187 g Polyäthylen erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,17 dl/g hatte. Die Polymerausbeute
betrug 213 000 g/g Ti.
Beispiel 14
6,48 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten MnCb wurden mit 0,71 g (CsHsNH)3TiCIb in der in Beispiel 1
beschriebenen Mühle 16 Stunden bei 200C gemahlen. Unter Verwendung von 0,036 g des so hergestellten
Gemisches wurde Äthylen auf die in Beispiel 13 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden
137 g Polyäthylen erhalten, das eine Grenzviskosität von 2,68 dl/g hatte. Dei Polymerausbeute betrug
410 000 g/g Ti.
Beispiel 15
9,9 g MnCb, das unter einem Druck von 0,5 mm Hg bei 300° C getrocknet worden war, wurden 2,5 Stunden
mit 100 ml siedendem TiCU (etwa 1400C) behandelt.
Diese Masse wurde heiß filtriert. Der Feststoff wurde mit n-Heptan gewaschen, bis alle Chlorionen im Filtrat
verschwunden waren, und abschließend unter vermindertem Druck getrocknet. Der isolierte Feststoff
enthielt 0,08% Ti.
Unter Verwendung von 1,16 g dieses Produkts wurde
Äthylen auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise polymerisiert. Hierbei wurden 112 g Polyäthylen erhalten,
das eine Grenzviskosität von 2,70 dl/g hatte. Die Polymerausbeute betrug 120 000 g/g Ti.
Nachstehend wird über Vergleichsversuche und deren Ergebnisse berichtet, die den technischen
Fortschritt der Polymerisationskatalysatoren gemäß der Erfindung gegenüber denen der eingangs genannten
GB-PS 8 72 142 (Beispiel 21 und Vergleichsversuche A und B) und US-PS 29 81 725 (Beispiel IV und
Vergleichsversuch C) belegen.
Vergleichsversuch A
600 g Propylen werden unter Stickstoff in einen 2-l-Autoklav aus rostfreiem Stahl eingefüllt und auf
6O0C erhitzt, worauf eine Suspension von 1 ml Aluminiumtriäthyl und 130 mg TiCb in 50 ml n-Heptan
zugegeben werden. Nach 4stündiger Reaktion unter Rühren wird nach dem Öffnen des Autoklav das nicht
umgesetzte Monomere entfernt. Die erhaltenen 157 g Polymerisat entsprechen einer Ausbeute von 3000 g
Polypropylen/g Ti.
Vergleichsversuch B
30 g wasserfreies MnCb werden in 100 ml wasserfreiem
Äthanol gelöst. Durch schnelles Verdampfen des Alkohols und anschließendem Trocknen bei 3000C
unter vermindertem Druck (0,5 mm Hg) wird ein Pulver
ίο mit einer spezifischen Oberfläche von 18 m2/g erhalten.
6 g dieses Pulvers und 0,15 g TiCb werden unter Stickstoff 40 Stunden in einer Glasmühle von 100 mm
Länge und 9,5 mm Durchmesser, die 550 g Stahlkugeln von 9,5 mm Durchmesser enthält, zu einem Produkt mit
einem Ti-Gehalt von 1 % gemeinsam vermählen.
0,120 g dieses Produktes werden unter Stickstoff in den im Versuch A beschriebenen Autoklaven gegeben
und auf 600C erwärmt, worauf 1 ml Triäthylaluminium zugefügt wird. Anschließend werden 600 g Propylen in
den Autoklav eingeführt und 4 Stunden unter Rühren polymerisiert. Nach dem öffnen des Autoklav und
Entfernen des flüssigen Monomeren werden 6 g Polymerisat erhalten, was einer Ausbeute von 20 000 g
Polypropylen/g Ti entspricht.
Diese beiden Vergleichsversuche zeigen, daß im Gegensatz zum Beispiel 21 der GB-PS 8 72 142 lediglich
in Gegenwart von TiCb und der Al-Verbindung (Vergleichsversuch A) nur eine halb so hohe Ausbeute
unter sonst gleichen Bedingungen erzielt wird, während
jo gemäß Vergleichsversuch B mit einem aktivierten MnCb (also gemäß der Erfindung) eine Ausbeute erzielt
wird, die siebenmal höher als die des Vergleichsversuches A und damit auch wesentlich höher als die des
Beispiels 21 der Vorveröffentlichung ist.
Zu berücksichtigen ist außerdem, daß gemäß der GB-PS 8 72 142 eine kleine Menge MnCI2 und eine
große Menge TiCb (30,9% zu 69,1 %), erfindungsgemäß aber eine große Menge MnCb und eine kleine Menge
TiCb verwendet wird.
Vergleichsversuch C
Unter Nacharbeitung des Beispieles IV der US-PS 29 81 725 werden 300 ml Isooctan, 1 g im Handel
erhältliches und 4 Stunden bei 2000C getrocknetes MgCl2, 0,5 Millimol TiCU und 0,65 Miliimol Diäthylalurniniumchlorid
verwendet und während 5 Stunden Äthylen zugeführt. Es werden 72 g Polyäthylen erhalten,
was einer Ausbeute von 3000 g Poiyäthylen/g Ti entspricht (2500 g im Beispiel IV).
Die Ausbeute des damit vergleichbaren Beispiels 12 der vorliegenden Anmeldung beträgt dagegen
1 000 000 g Polyäthylen/g Ti.
Beim Vergleichsversuch C wurde der Tatsache Rechnung getragen, daß in der der genannten
US-Patentschrift entsprechenden australischen Patentschrift 2 22 426 für TiCl4 und Al-Verbindung Millimol-Mengen
angegeben sind statt der entsprechenden Mol-Mengen der US-Patentschrift die zweifellos auf
Schreibfehler zurückzuführen sind; denn bei Nichtbe-
bo rücksichtigung dieser Schreibfehler würde die Ausbeute
der Vorveröffentlichung nur 3 g Polyäthylen/g Ti (2,5 g im Beispiel IV) betragen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisationskatalysatoren durch Umsetzung von (A) einem
Hydrid oder einer metallorganischen Verbindung eines Metalles der l„ II. oder III. Gruppe des
Feriodischen Systems mit (B) dem Reaktionsprodukt aus (a) einem Titanhalogenid, -oxyhalogenid, -alkoholat
oder -halogenalkoholat, einem Halogentitanat Ammoniumtitanit, Ammoniumalkyltitanit oder Titanit
eines Metalles der I. Gruppe, einem Titanamid oder Titanhalogenamid, einem Titansalz einer
organischen Säure oder einer Additionsverbindung des zwei-, drei- oder vierwertigen Titans mit einer
Elektronendonatorverbindung und (b) Mangandichlorid oder-dibromid, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Mangandichlorid oder -dibromid ein wasserfreies Präparat in einer vor oder während
der Umsetzung mit (a) erhaltenen aktiven Form verwendet, wobei als aktive Form eine solche zu
verstehen ist, deren intensivste Beugungslinie im Röntgenpulverdiagramm gegenüber der des normalen
Mangandichlorids oder -dibromids erheblich weniger intensiv ist und/oder deren Oberfläche
größer als 3 m2/g ist, und zur Umsetzung mit (A) von einem Reaktionsprodukt (B) ausgeht, das zwischen
0,01 und 30 Gew.-% der Titanverbindung, bezogen auf das Mauganhalogenid, enthält.
2. Verwendung von nach Anspruch 1 hergestellten Katalysatoren zur Polymerisation von Äthylen oder
dessen Mischungen mit «-Olefinen und/oder Diolefinen.
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