DE1255317B - Verfahren zur Herstellung von farblosem 1, 4-cis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von farblosem 1, 4-cis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatloesungen

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DE1255317B
DE1255317B DE1962F0038507 DEF0038507A DE1255317B DE 1255317 B DE1255317 B DE 1255317B DE 1962F0038507 DE1962F0038507 DE 1962F0038507 DE F0038507 A DEF0038507 A DE F0038507A DE 1255317 B DE1255317 B DE 1255317B
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polybutadiene
acid
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colorless
solvent
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Dr Gottfried Pampus
Dr Josef Witte
Dr Nikolaus Schoen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C2/00Treatment of rubber solutions
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08C2/02Purification
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von farblosem 1 .4-cis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatlösungen Bekanntlich fallen bei der Polymerisation von Butadien in Lösung mit metallorganischen Mischkatalysatoren dunkelgefärbte Polymerisatlösungen an, aus denen sich das Polybutadien in technisch brauchbarer Weise nur schwer in farbloser Form isolieren läßt.
  • Zur Aufarbeitung von Polymerisatlösungen sind verschiedene Verfahren bekannt, die großtechnischen Einsatz finden. Ist das Polymerisat in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst, so kann man das Lösungsmittel mit Vorteil durch Wasserdampfdestillation entfernen und das Polymerisat in Krümelform erhalten. So läßt sich beispielsweise aus einer Lösung von Chlorkautschuk in Tetrachlorkohlenstoff durch Eintragen in heißes Wasser das Lösungsmittel im Gemisch mit Wasser abdestillieren, wobei eine gut filtrierbare Suspension von lösungsmittelfreiem Chlorkautschuk in Wasser erhalten wird. Auch für die Isolierung von Polyolefinen, die in organischem Lösungsmittel mit Hilfe von metallorganischen Mischkatalysatoren oder Chromoxydkontakten hergestellt werden, sind ähnliche Verfahren zur Aufarbeitung beschrieben, beispielsweise in der britischen Patentschrift 856 326.
  • Schließlich ist auch die Isolierung von Elastomeren aus Lösungen in Aliphaten oder Aromaten durch Wasserdampfdestillation bekannt und beispielsweise in den belgischen Patentschriften 602 010 und 602 119, ferner in der USA.-Patentschrift 2 905 658 beschrieben.
  • Gewöhnlich verfährt man bei dieser Aufarbeitungsmethode so, daß man der Polymerisatlösung Stoffe zur Vernichtung der Katalysatoren (Abstoppmittel) und Stabilisatoren zusetzt zum Schutz des Polymeren gegen Abbau oder Vernetzung, durch Erhitzen Restmonomeres entfernt und die so vorbehandelten Polymerisatlösungen unter Rühren in heißes Wasser einträgt, das geringe Mengen von Netzmitteln enthält. Dabei destilliert ein Lösungsmittel-Wasser-Gemisch ab, und das zurückbleibende Polymerisat fällt in Krümelform an. Im Falle der mit titanhaltigen metallorganischen Mischkatalysatoren in Aromaten hergestellten 1 ,4-cis-Polybutadienlösungen erhält man auf diesem Wege jedoch stark braungefärbte Produkte.
  • Obwohl ein Teil des 1,4-cis-Polybutadiens in Rußmischungen für Autoreifen verwendet wird, ist es doch von großer technischer Wichtigkeit, farbloses Polybutadien zu gewinnen, das für die Herstellung weißer oder hellgefärbter Gummiartikel verwendet werden kann.
  • Zwar liefert die Fällung des Polybutadiens aus der mischkatalysatorhaltigen Lösung mit niederen aliphatischen Alkoholen ein nur schwachgefärbtes Material; das Verfahren ist jedoch sehr unwirtschaftlich und bereitet auch technische Schwierigkeiten, so daß es für eine großtechnische Verwendung nicht in Betracht kommt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von farblosem 1,Scis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatlösungen durch Abtrennen des Lösungsmittels mittels Wasserdampfdestillation in Gegenwart von Netzmitteln ist dadurch gekennzeichnet, daß man der Polybutadienlösung eine Carbonsäure, die mindestens 10 Kohlenstoffatome enthält, in Mengen von 1 bis 5 Teilen auf 100 Teile Polybutadien und einen Stabilisator aus der Gruppe ein- oder mehrkerniger Phenole in Mengen von 0,5 bis 2% zusetzt und das Lösungsmittel durch Eintragen der Polymerisatlösung in heißes Wasser, das neben 0,0005 bis 0,050/0 eines schwach anionischen oder nichtionischen Netzmittels noch 0,001 bis 0,10in eines im pH-Bereich von 7 bis 10 puffernd wirkenden Komplexbildners enthält, und anschließende Wasserdampfdestillation entfernt.
  • Nur bei Einhaltung aller genannten Maßnahmen kommt man zu einem farblosen Polybutadien. Die eingesetzten Carbonsäuren sollen mit den Katalysatorkomponenten, vornehmlich den Titanverbindungen, keine gefärbten Substanzen bilden. Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen vorzugsweise aliphatische Carbonsäuren mit mehr als 10 Kohlenstoffatomen in Betracht, beispielsweise Stearinsäure, Palmitinsäure, Cocosfettsäure oder auch carboxylgruppenhaltige Polymerisate aus Maleinsäure- bzw.
  • Maleinsäurehalbestercopolymerisate mit Isobutylen oder Diolefinen, wie Butadien oder Isopren. Die Carbonsäuren müssen so schwer flüchtig sein, daß sie nicht mit dem Lösungsmittel-Wasser-Gemisch übergehen, da das Lösungsmittel ohne unwirtschaftlichen Reinigungsprozeß wieder zur Polymerisation eingesetzt werden soll. Die Carbonsäuren werden in Mengen von 1 bis 5 Teilen, vorzugsweise von 1 bis 3 Teilen, auf 100 Teile Polybutadien eingesetzt.
  • Als Stabilisatoren werden nicht verfärbende ein-oder mehrkernige Phenole in Mengen von 0,5 bis 20/( verwendet. Beispielhaft sei genannt: (x = tert.-Butylgruppe, P = Ester der phosphorigen Säure) Für das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders das 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylenmethoxyphenol, da hier nur äußerst geringe Konzentrationen von Komplexbildner im Fällwasser nötig sind, um ein farbloses Material zu erhalten. Dadurch erreicht man einen besonders niedrigen Aschegehalt im Polybutadien.
  • Nach Zugabe dieser Stoffe verschwindet die dunkle Farbe der metallorganischen Mischkatalysatoren.
  • Die gelblichgefärbte Polymerisatlösung wird nun in Wasser eingetragen, das 0,0005 bis 0,050/0, vorzugsweise 0,001 bis 0,01% eines Netzmittels enthält.
  • Erfindungsgemäß werden schwach anionische oder nichtionische Netzmittel, also beispielsweise polymere Carbonsäuren, wie z. B. Mischpolymerisate aus Isobutylen oder Styrol mit (Meth)-acrylsäure, Maleinsäure oder Maleinsäurehalbester oder Polyglykoläther, die durch Anlagerung von Äthylenoxyd an höhere Alkohole oder Alkylphenole entstehen, beispielsweise Polyglykoläther aus Athylenoxyd und Oleylalkohol mit Molekulargewichten von 1000 bis 4000 eingesetzt. Zusätzlich muß das Wasser 0,001 bis 0,101o puffernd wirkende Verbindungen enthalten, die mit Titansalzen ungefärbte Komplexe zu bilden vermögen. Es können nur solche Komplexbildner eingesetzt werden, die im pH-Bereich von 7 bis 10 wirksam sind, damit die der Polymerisatlösung zugesetzten Carbonsäuren nicht vollständig in die Wasserphase übergehen. Als solche kommen vornehmlich Salze der Borsäure oder Phosphorsäuren in Betracht, beispielsweise Borax oder Ortho-, Pyro-oder Metaphosphate.
  • Beispiel 1 Unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit werden 1000 Volumteile trockenes Toluol in einem Rührautoklav vorgelegt. Man gibt 0,189 Gewichtsteile Titan(IV)-chlorid, 0,508 Gewichtsteile Jod und 0,785 Gewichtsteile Lithium-aluminium-butyl-triisobutyl und 120 Gewichtsteile Butadien zu. Die Polymerisation beginnt sofort. Man hält die Reaktionstemperatur 4 Stunden auf 20"C und gibt dann unter kräftigem Rühren eine Lösung von 3 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisats aus äquimolaren Mengen Butadien und Maleinsäureisohexylhalbester und 1 Gewichtsteil 2,6-Di-tert.-butyl-4-methoxy-phenol in 50 Volumteilen Toluol zu. Nach mehrstündigem Stehen bei Raumtemperatur läßt man die schwachgelblichgefärbte Polybutadienlösung langsam unter Rühren in 97"C heißes Wasser, das 0,001°/o eines Mischpolymerisats aus Isobutylen und Maleinsäureanhydrid in Form eines Natriumsalzes und 0,0050/0 Borax enthält, einlaufen. Dabei destilliert ein Toluol-Wasser-Gemisch ab. Das vom Lösungsmittel befreite Polybutadien wird bei 50 bis 70"C im Vakuum getrocknet. Das getrocknete Material ist nur sehr schwach geblich gefärbt.
  • Beispiel 2 Zu einer wie im Beispiel 1 hergestellten Polybutadienlösung fügt man unter starkem Rühren eine Lösung von 2,2 Gewichtsteilen Stearinsäure und 1,35 Gewichtsteilen Methylen -bis-2,2'-dihydroxy-3,3'-di-tert.-butyl-5,5'-dimethyl-benzol in 100 Gewichtsteilen Toluol. Die nunmehr schwachgelblichgefärbte Lösung läßt man langsam unter Rühren in etwa 10 000 Volumteile 95 bis 98"C heißes Wasser einlaufen, welches 0,001% eines Mischpolymerisats aus Isobutylen und Maleinsäureanhydrid in Form eines Natriumsalzes und 0,0050/o Borax enthalt.
  • Während die Temperatur des Wassers auf über 95"C gehalten wird, destilliert ein Toluol-Wasser-Gemisch ab. Das Polybutadien fällt in Krümelform an und wird bei 50 bis 70"C im Vakuum getrocknet. Das trockene Polybutadien stellt nach dem Abpressen eine ziemlich klare Substanz mit schwachem Gelbstich dar.
  • Beispiel 3 a) Eine wie im Beispiel 1 hergestellte Polybutadienlösung wurde mit 2,0 Gewichtsteilen eines Copolymerisates aus Maleinsäure-2-äthylhexylhalbester (650/o) und Styrol (35"/0) sowie mit 0,9 Gewichtsteilen 2,6-Di-tert.-butyl-4-methoxy-phen ol, beide Substanzen wurden in wenig Toluol gelöst, versetzt. Nach dem Verschwinden der Katalysatorfärbung wurde noch eine Weile gerührt.
  • Zur Beseitigung des Lösungsmittels wurde die Polymerisatlösung wie im Beispiel 1 in heißes Wasser eingerührt. welches 0,001 "i'(, eines Mischpolymerisats aus Isobutylen und Maleinsäureanhydrid in Form eines Natriumsalzes und 0,0050/o Borax enthielt. Die vakuumgetrockneten Polybutadienkrümel waren nur schwach gelblich gefärbt. b) Polybutadien der gleichen Qualität wurde erhalten, indem die Polymerisatlösung im Anschluß an die Polymerisation mit einer Lösung von 2 Gewichtsteilen eines Copolymerisats aus Maleinsäuredodecylhalbester und Butadien (Molverhältnis 1:1) und 1 Gewichtsteil Tri-2,6-ditert. -butyl-hydrochinon-phosphit in 50 Gewichtsteilen Toluol versetzt und wie im Beispiel 1 weiterbehandelt wurde.
  • Beispiel 4 Nach der gleichen Verfahrensweise wie im Beispiel 1 wurden der Polymerisatlösung 1,5 Gewichtsteile eines Copolymerisats aus Maleinsäurebutylhalbester und Isopren (Molverhältnis Maleinsäurehalbester zu Isopren 1 1) sowie 1,3 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.-butyl-p-methyl-phenol, gelöst in 50 Gewichtsteilen Toluol, zugefügt.
  • Das zur weiteren Aufarbeitung verwendete Wasser enthielt 0,030/0 eines Umsetzungsproduktes aus p-Nonylphenol mit Athylenoxyd (wobei auf 1 Mol Nonylphenol 7 Mol Athylenoxyd eingesetzt wurden) sowie 0,005/o Borax. Das getrocknete Polybutadien zeigte nur einen ganz schwachen Gelbstich.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von farblosem 1,4-cis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatlösungen durch Abtrennen des Lösungsmittels mittels Wasserdampfdestillation in Gegenwart von Netzmitteln, d a d u r c h gek e n n z e i c h n e t, daß man der Polybutadienlösung eine Carbonsäure, die mindestens 10 Kohlenstoffatome enthält, in Mengen von 1 bis 5 Teilen auf 100Teile Polybutadien und einen Stabilisator aus der Gruppe ein- oder mehrkerniger Phenole in Mengen von 0,5 bis 2"io zusetzt und das Lösungsmittel durch Eintragen der Polymerisatlösung in heißes Wasser, das neben 0,0005 bis 0,05°/" eines schwach anionischen oder nichtionischen Netzmittels noch 0,001 bis 0,10/o eines im pH-Bereich von 7 bis 10 puffernd wirkenden Komplexbildners enthält. und anschließende Wasserdampfdestillation entfernt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Carbonsäure ein Mischpolymerisat aus äquimolaren Mengen Butadien und Maleinsäureisohexylhalbester verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komplexbildner Salze der Borsäure, der Orthophosphorsäure. der Pyrophosphorsäure oder der Metaphosphorsäure verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1130 597; französische Patentschrift Nr. 1 294 687; britische Patentschrift Nr. 866 490.
DE1962F0038507 1962-12-10 1962-12-10 Verfahren zur Herstellung von farblosem 1, 4-cis-Polybutadien aus mischkatalysatorhaltigen Polymerisatloesungen Pending DE1255317B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB866490A (en) * 1959-02-04 1961-04-26 Shell Int Research Elastomer recovery process
FR1294687A (fr) * 1960-07-25 1962-05-26 Phillips Petroleum Co Polymérisation de diènes conjugués
DE1130597B (de) * 1960-02-26 1962-05-30 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung von farblosem Synthesekautschuk

Patent Citations (3)

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