DE1151941B - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und ª‡-Olefinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und ª‡-Olefinen

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DE1151941B
DE1151941B DEF33536A DEF0033536A DE1151941B DE 1151941 B DE1151941 B DE 1151941B DE F33536 A DEF33536 A DE F33536A DE F0033536 A DEF0033536 A DE F0033536A DE 1151941 B DE1151941 B DE 1151941B
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F279/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of monomers having two or more carbon-to-carbon double bonds as defined in group C08F36/00
    • C08F279/02Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of monomers having two or more carbon-to-carbon double bonds as defined in group C08F36/00 on to polymers of conjugated dienes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und a-Olefinen Es ist bekannt, daß a-Olefine mit zahlreichen metallorganischen Mischkatalysatoren, die unter dem Namen »Ziegler-Katalysatoren« Eingang in die Technik gefunden haben, zu hochmolekularen, meist kristallinen Produkten polymerisiert werden können. In der deutschen Patentschrift 973 626 z. B. werden Versuche beschrieben, nach denen hochmolekulares Polyäthylen aus Äthylen und Aluminiumtrialkylen mit Chloriden oder Acetylacetonaten des Titans, Zirkons oder Vanadins erhalten werden.
  • Ähnlich gibt die britische Patentschrift 810 023 Beispiele für die Polymerisation höherer a-Olefine, wie Propylen, Buten-l, Hexen-l, mit Mischkatalysatoren aus Aluminiumalkylen und Titantetrachlorid.
  • Ebenso ist es bekannt, daß konjugierte Diolefine mit metallorganischen Mischkatalysatoren zu hochmolekularen Produkten polymerisiert werden können.
  • Die französische Patentschrift 1139413 gibt Beispiele für die Polymerisation von Isopren mit TISCH und Aluminiumalkylen.
  • Gelingt es also, mit demselben Kontaktsystem Monoolefine und konjugierte Diolefine, die ihrer chemischen Reaktivität nach ja so verschieden sind, zu polymerisieren, war es naheliegend, mit Enen und Dienen auf der Basis dieser Kontakte auch Mischpolymerisate herzustellen. Trotz vieler Yersuche gelang das nicht befriedigend. In der belgischen Patentschrift 55911 z. B. beträgt der Isoprenanteil eines mit Hilfe von VOCI3/Trihexylaluminium als Kontakt erhaltenen Athylen-Propylen-Isopren-Mischpolymerisats nicht mehr als 8°/o.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und a-Olefinen in Gegenwart eines Mischkatalysators aus Verbindungen der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente und Alkyl-und/oder Arylverbindungen der Elemente der I. bis III. Hauptgruppe oder der I. Nebengruppe des Periodischen Systems gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Dienpolymerisate solche verwendet, deren Struktureinheiten die Formel haben, wobei R1, R2, R3, R4 und R5 Wasserstoff oder Alkyl-, Aryl- oder Aralkylreste mit 1 bis 10 Kohlen- stoffatomen bedeuten und n die Werte 0 bis 20 besitzen kann, die in bekannter Weise aus Dienen mit konjugierten oder isolierten Doppelbindungen durch Polymerisation mit reinen metallorganischen Verbindungen als Katalysatoren in polaren Lösungsmitteln erhalten worden sind.
  • In der Erfindung konnte die Schwierigkeit einer metallorganisch gelenkten Mischpolymerisation von a-Olefinen mit konkugierten Dienen umgangen werden, indem nicht das monomere Dien, sondern das homopolymerisierte Dien als Copolymerisationskomponente angeboten wurde. Polymerisierte Diene nämlich sind frei von Doppelbindungskonjugationen, enthalten aber noch pro Monomereneinheit eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung, die - je nach Polymerisationsmethode -in mannigfaltiger Weise in die Polymerenkette eingebaut sein kann. Entscheidend für eine Mischpolymerisation solcher Polydiene mit a-Olefinen ist nun, daß das Polydien freie Vinylgruppen trägt, praktisch also ein modifiziertes a-Olefin darstellt, dessen Doppelbindungen nicht in Konjugation zueinander stehen. Somit entspricht es in seiner chemischen Reaktivität den Monoolefinen und erfüllt damit eine wichtige Voraussetzung, die fur eine beliebige Mischpolymerisation von verschiedenen a-Olefinen mit metallorganischen Katalysatoren gegeben sein muß.
  • Auf dieser Basis gelingt es, ein breites Spektrum neuer Copolymerisate zu gewinnen, die andere Eigenschaften haben als statistische Mischpolymerisate. Unter polymerisierter Dienkomponente im Sinne der Erfindung wird verstanden ein Polydien, erhalten durch Polymerisation eines konjugierten Diolefins der Struktur worin R, R' und R" Wasserstoff und/oder Alkylgruppen und/oder Arylgruppen, wobei die Kohlenwasserstoffreste jeweils 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, bedeuten können. -Als derartige Verbindungen sind zu nennen die Diene Butadien, Isopren, 1-Methyl-butadien-1,3, 2-Äthyl-butadien-1,3, 2-Isopropyl-butadien, 4-Methyl-pentadien- 1,3, 4-Phenylbutadien-1,3. Die Doppelbindungen des Polydiens sollen mindestens zu 5°/0 als freie Vinylgruppen vorliegen, entsprechend folgendem Strukturglied: Solche Polydiene mit Vinylseitengruppen, die in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen löslich sind und eine reduzierte Viskosität rlspezlc von 0,1 bis etwa 1 besitzen, lassen sich nach bekannten Verfahren durch Polymerisation der monomeren, konjugierten Diene, besonders vorteilhaft in Äther wie Diäthyläther oder Tetrahydrofuran mit Lithiumalkylen als Katalysatoren, gewinnen. Wird der Äther teilweise oder ganz durch Heptan oder aromatische Kohlenwasserstoffe, das Lithiumalkyl teilweise oder ganz durch Aluminiumalkyle, unter Umständen kombiniert mit TiCS, ersetzt, kann man den Vinylseitengruppengehalt des Polymeren weitgehend variieren zugunsten innerer Doppelbindungen.
  • - Ferner gelingt es auch, Diene mit isolierten Doppelbindungen nach bekannten Verfahren zu Polymeren umzusetzen, die vorwiegend das folgende Strukturglied besitzen wobei x eine ganze Zahl von 1 bis 20 und R CH2 oder C6H4 sein kann. Als Monomere seien genannt 1 ,4Pentadien, 1,5-Hexadien und Divinylbenzol.
  • Polydiene, die diesen Forderungen genügen - Vinylseitengruppen oder Seitengruppen mit endständigen Doppelbindungen und Löslichkeit in organischen Solventien, können nun. wie erwartet, mit einer Vielzahl von a-Olefinen mischpolymerisiert werden, in Gegenwart eines Katalysators, hergestellt aus einer Verbindung eines Metalls der Nebengruppe IV, V oder VI des Periodischen Systems und einer metallorganischen Verbindung eines Metalls der Hauptgruppen I, II oder II und der Nebengruppe III des Periodischen Systems, beispielsweise einem Schwermetallhalogenid wie TiCB, Tier4, ZrC14, VOC13, CrC12, einem Ester wie Vanadyl- triisobutylester, Zirkon-tetraäthylester, einem Acetylacetonat wie Chrom-trisacetylacetonat und einer Alkyl- oder Arylverbindung, beispielsweise des Lithiums, Natriums, Magnesiums, Aluminiums und Zinks, wie Methyllithium, Phenyllithium, Äthylmagnesiumbromid, Diphenylmagnesium, Diäthylaluminiumchlorid, Trihexylaluminium, Diphenylzink.
  • Besonders geeignet sind dabei Kombinationen, die ein - wenn auch nur kurzzeitig beständiges - homogenes (lösliches oder kolloidlösliches) Kontaktsystem liefern, wie z. B. VCB, VOCi, VOR3 oder VOCl2OR + Al-organische Verbindungen, wie -Dialkyl-aluminiumchloride oder Alkyl-Al-dichloride.
  • Der Ausdruck a-Olefin soll hier einen Kohlenwasserstoff bezeichnen, der eine olefinische Doppelbindung der folgenden Art hat: Es können verwendet werden: Äthylen, Propylen, l-Buten, l-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, l-Octen, 3-Methylbuten- 1, 4-Methylpenten- 1, 5-Methylhexen- 1 und andere höhere Monoolefine, Allylbenzol, 4-Phenylbuten-1, Vinylnaphthalin und andere arylsubstituierte 1 -Monoolefine.
  • Vorzugsweise werden die Polymerisationen so durchgeführt, daß das Polydien in einem passenden Lösungsmittel - in Frage kommen aliphatische und cycloaliphatische Solventien, z. B. n-Hexan, n-Hep tan, Cyclohexan oder aromatische Solventien, z. B.
  • Benzol, Toluol oder gewisse halogenhaltige Solventien wie Chlorbenzol, CCh - gelöst wird und dann unter kontinuierlicher Zudosierung des a-Olefins und des Katalysators mischpolymerisiert wird. Man kann aber auch andere Kombinationen wählen, z. B. den Kontakt zusammen mit dem Polydien vorlegen und das Monoolein allein zudosieren oder das Monoolefin vorgeben und den Kontakt mit dem Polydien getrennt oder vereinigt zudosieren. Eine weitere Variante besteht darin, daß gegebenenfalls gleichzeitig zwei oder mehrere a-Olefine mit einem Polydien mischpolymerisiert werden. Der Anteil des einpolymerisierten Polydiens läßt sich dabei in weiten Grenzen variieren, in erster Linie abhängig von der Menge des angebotenen Polydiens. Es gelingt leicht, Produkte mit Polydiengehalten von O bis 400/0 zu erhalten. Die Polymerisationen lassen sich bei niedrigen Temperaturen von -20 bis + 800 C durchführen, wobei man vorzugsweise bei 0 bis 600 C arbeitet. Eine Druckerhöhung im Polymerisationsraum über 1 at ist im allgemeinen nicht nötig, jedoch können höhere Drücke bis zu 50 atü gegebenenfalls von Vorteil sein. Eine kontinuierliche Verfahrensweise ist bei entsprechender Kombination zweier Reaktionsgefäße möglich.
  • Die Aufarbeitung des Polymerisationsgutes richtet sich vor allem nach der Homo- oder Heterogenität des Ansatzes. Liegt z. BX eine völlig homogene Polymerenlösung vor, so läßt sich, nach Zerstörung des Kontaktes mit einem passenden Alkohol, das Mischpolymerisat mit Aceton fällen, während homopolymere Reste des Polydiens in Lösung gehalten werden und so auf einfache Weise vom Mischpolymerisat zu trennen sind. Verläuft die Polymerisation jedoch heterogen, ist das Copolymerisat also unlöslich, so gelingt die Abtrennung von homopolymeren Polydienteilen noch leichter, da sie ja im Dispergiermittel gelöst bleiben. Enthält das Reaktionsgut kein homopolymeres Polydien mehr bzw. ist die Entfernung von restlichem freiem Polydien nicht erforderlich, so läßt sich das Dispergier- bzw. Lösungsmittel durch totales Verdampfen einfach entfernen.
  • Durch Fraktionierungsverfahren mit Lösungsmitteln sowie durch physikalisch-chemische Untersuchungen kann gezeigt werden, daß es sich bei den erfindungsgemäß erhaltenen Produkten um wirkliche Copolymere handelt. Beispielsweise zeigt das durch Polymerisation eines Gemisches aus Äthylen, Propylen und Polybutadien erhaltene Produkt im IR-Spektrum Banden bei 10,05 und 11 ,Q, die Doppelbindungen vom Vinyltypus zuzuschreiben sind. Eine Bande bei 10,3,u weist auf das Vorhandensein innerer Doppelbindungen hin (als Folge der 1,4-Verknüpfung der Butadienreste). Getrennt untersuchte Fraktionen. erhalten durch Extrahieren mit Lösungsmitteln, zeigen sämtlich im IR-Spektrum Doppelbindungsbanden.
  • Die Tatsache, daß die unter den hier beschriebenen Bedingungen erhaltenen Produkte wirkliche Copolymere sind, ergibt sich ferner aus dem Vergleich der mechanischen Eigenschaften der Copolymeren mit denen von Produkten, die durch Mischen der Einzelkomponenten hergestellt werden. Werden z. B.
  • Lösungen von Polybutadien mit einem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat, jeweils in Toluol, vereinigt - eventuell auch in Gegenwart eines Kontaktes -, so erhält man durch Fällung mit wenig Aceton eine kompakte Masse reinen Äthylen Prnpylen-Mischpolymerisates, völlig polybutadienfrei; während die Fällung mit großem Acetonüberschuß eine kompakte, äußerst klebrige Masse liefert, die jedoch durch einfaches Waschen von klebrigem Polybutadien befreit werden kann und wieder nur reines Äthylen-Propylen-Copolymerisat liefert. Die Lösung des echten Butadien-Athylen-Propylen-Copolymerisates liefert bei der Fällung mit Aceton dagegen einen sehr feinflockigen Niederschlag, der nicht klebrig ist und der auf keine Weise vom Butadienanteil befreit werden kann.
  • Analoge Vergleichsversuche lassen sich auch mit anderen Copolymeren anstellen, z. B. mit dem Polymerenpaar Butadien-Athylen sie erhärten die allgemeine Anwendbarkeit der Erfindung.
  • Eine zusätzliche Bestätigung für das Vorliegen echter Copolymerer mit Doppelbindungsgehalt ist die Tatsache, daß die Butadien-Äthylen-Propylen-Copolymeren mit Schwefel vulkanisierbar sind.
  • Ein Einwalzen von Schwefel oder Schwelelverbindungen nach Methoden und Rezepturen, wie sie bei Natur- und Synthesekautschuken angewendet werden, führt zu Vulkanisaten mit guten elastischen Eigenschaften, hoher Bruchdehnung, guter Kerbschlagzähigkeit und hoher Rückprallelastizität; das Zumischen von Ruß erhöht die Reißfestigkeit. Die Erfindung zeigt somit nicht nur den Weg eines grundsätzlich neuartigen Polymerisationsverfahrens zur Geinnung neuartiger Produkte, sondern führt unmittelbar auch zu technisch wertvollen Kunststoffen und Elastomer-Rohstoffen.
  • Aus der deutschen Auslegeschrift 1 089 973 ist es bekannt Mischpolymerisate aus olefinisch ungesättigten Monomeren herzustellen. Bei dem be- kannten Verfahren werden Monomere, wie konjugierte Diolefine, in inerten unpolaren Lösungsmitteln mit Ziegler-Katalysatoren vorpolymerisiert.
  • Hierbei entstehen Polymerisate mit cis-l,SDoppelbindungsstruktur. Dieses Vorpolymerisat wird ohne Zerstörung des Kontaktes mit einem Monoolefin weiterpolymerisiert. Das bekannte Verfahren kann in bezug auf die Monomeren auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden.
  • Erfindungsgemäß wird dagegen ein Diolefin in polaren Lösungsmitteln mit metallorganischen Verbindungen (ohne Schwermetall-Zusatz), wie Lithiumalkyl, als Katalysator polymerisiert. Hierbei erfolgt, im Gegensatz zum bekannten Verfahren, eine 1,2-Polymerisation, und die entstehenden Polymeren enthalten in den Seitenketten freie Vinylgruppen.
  • Die freie Vinylgruppen enthaltenden Polymeren werden nach ihrer Isolierung in unpolaren Lösungsmitteln mit Monoolefinen unter Zuhilfenahme von Ziegler-Kontakten weiterpolymerisiert. Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren stellen echte Mischpolymerisate dar, deren in zweiter Stufe an die Polymerhauptkette anpolymerisierte Seitenketten so zahlreich und so lang sind, daß die einzelnen Polymerteile gegenseitig sehr stark verfilzen. Damit gleichen die erfindungsgemäßen Produkte in ihren physikalischen und technologischen Eigenschaften echt vernetzten Produkten, sind also beispielsweise nicht mehr in organischen Lösungsmitteln löslich, sondern höchstens noch quellfähig. Sie haben dabei aber noch den Vorteil eines nicht vernetzten Produktes, d. h., sie lassen sich noch thermoplastisch verarbeiten.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Mischpolymerisate, die ohne nachträgliche Vulkanisation bereits gute kautschukelastische Eigenschaften besitzen, lassen sich nach dem bekannten Verfahren nicht darstellen und besitzen, wie erwähnt, unerwartete, die Technik bereichernde Vorteile.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung: Beispiel 1 Eine Lösung von 40 g Polybutadien (820/0 1,2-, 180/0 1,4-Struktur) in 1,8 1 Toluol wird nach Luftverdrängung durch Stickstoff mit einem Äthylen-Propylen-Gemisch im Verhältnis 2 :1 gesättigt und dann in geschlossener Apparatur - versehen mit Hg-Überschlagventil - durch langsames Zutropfen einer Lösung von 4 mMol VOCg in 100 ml Toluol und einer solchen von 16 mMol Diäthylaluminiumchlorid in 100 ml Toluol die Polymerisation eingeleitet. Die Polymerisationsgeschwindig keit kann durch entsprechende Kontaktdosierung gesteuert werden; 80 bis 150 1 Monomerengas (Äthylen zu Propylen = 2: 1) lassen sich im Verlauf einer Stunde bei guter Temperaturkontrolle (25 bis 275C) mischpoiymerisieren, wobei eine viskose, dunkle, jedoch klare Lösung erhalten wird.
  • Nach Verdrängung des Monomerengases durch Stickstoff wird der Kontakt mit 5 ml Butanol zerstört; es resultiert eine schwachgelbgefärbte Lösung. Unter sehr kräftigem Rühren werden nun 6 1 Aceton in dünnem Strahl eingegossen und das farblose, sehr feinfiockig ausfallende Polymere nach 3 Stunden durch Abheben von der Mutterlauge befreit. Durch wiederholtes Waschen des Produktes mit Toluol Aceton im Verhältnis 1 : 3 erhält man das Copolymere völlig frei von etwa unreagiertem Polybutadien.
  • Nach Trocknen bei 2 Torr und 60°C beträgt die Ausbeute 130g.
  • Die Mutterlaugen liefern nach Fällen mit Äthanol 12,5 g unverändertes Polybutadien zurück, das Copolymere enthält also 21,20/0 Butadien. Eine Probe wurde dreimal mit dem Lösungsmittelpaar Toluol-ceton umgefällt, ohne daß die Einheitlichkeit des Produktes geändert wurde.
  • Röntgen- und IR-Spektrum weisen das Produkt als amorph aus. 100 g wurden vulkanisiert durch Behandeln in einer Walzmühle mit 2 g Schwefel, 50 g HAF-Ruß (hochabriebfestem Ofenruß), 1 g Phenyl-a-naphthylamin, 1,5 g Stearinsäure, 3 g Zinkoxyd, 1,25 g N-Cyclohexyl-2-benzothiazylamid und 90minutiges Vernetzen in einer Presse bei 150"C. Für die Prüfstrecke wurden folgende Daten ermittelt: Bruchdehnung ....... . 3900/0 Kerbschlagzähigkeit ........... 68 kg/cm2 Rückprallelastizität ..... .... 52% Beispiel 2 Es wurde analog zu Beispiel 1 verfahren, mit dem Unterschied, daß nur 20g Polybutadien vorgelegt wurden und die Mischpolymerisation mit einem Äthylen-Propylen-Gemisch im Verhältnis 1: 4 erfolgte. Die Aufarbeitung lieferte ein weiches, aber hochelastisches Produkt mit 10,50/0 Butadiengehalt.
  • Beispiel 3 30 g Polybutadien (850/0 1,2-, 15°lo 1,4-Doppelbindungsstruktur), gelöst in 1,8 1 Heptan, wurden unter Stickstoff langsam mit 6 mol VOCb und 24 mMol Diäthylaluminiumchlorid versetzt. Bei 25°C wurde Äthylen eingeleitet und die Mischpolymerisation etwa 1,5 Stunden geführt, bis eine dicke, aber noch gut rührbare Polymersuspension entstanden war. Nach Zerstören des Kontaktes mit 5 ml Butanol wurde das Copolymere wiederholt mit einem Aceton-Heptan-Gemisch im Verhältnis- 2 : 1 ausgerührt und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 160 g, der Butadiengehalt 18,7°/o, IR-spektroskopisch nachgewiesen und bestimmt aus den Mutterlaugen, die kein unverändertes Polybutadien zurücklieferten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und a-Olefinen in CTegenwart eines Mischkatalysators aus Verbindungen der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems und Alkyl- und/oder Arylverbindungen von Elementen der I. bis III.
    Hauptgruppe oder der I. Nebengruppe des Periodischen Systems, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dienpolymerisate solche verwendet, deren Struktureinheiten die Formel haben, worin R1, R2, R3, R4 und R5 Wasserstoff oder Alkyl-, Aryl- oder Aralkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und n die Werte 0 bis 20 besitzen kann, die in bekannter Weise aus Dienen mit konjugierten oder isolierten Doppelbindungen durch Polymerisation mit reinen metallorganischen Verbindungen als Katalysatoren in polaren Lösungsmitteln erhalten worden sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 089 972.
DEF33536A 1961-03-29 1961-03-29 Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und ª‡-Olefinen Pending DE1151941B (de)

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