DE2123802C3 - Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Propylen und einem polymerisierbaren Dien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Propylen und einem polymerisierbaren DienInfo
- Publication number
- DE2123802C3 DE2123802C3 DE19712123802 DE2123802A DE2123802C3 DE 2123802 C3 DE2123802 C3 DE 2123802C3 DE 19712123802 DE19712123802 DE 19712123802 DE 2123802 A DE2123802 A DE 2123802A DE 2123802 C3 DE2123802 C3 DE 2123802C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- component
- propylene
- catalyst
- copolymer
- amount
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F210/00—Copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
- C08F210/04—Monomers containing three or four carbon atoms
- C08F210/06—Propene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F236/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds
- C08F236/02—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds
- C08F236/04—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Transition And Organic Metals Composition Catalysts For Addition Polymerization (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates, wobei Propylen und ein
polymerisierbares Dien in Gegenwart eines Dreikomponenten-Katalysators, dessen erste Komponente
aus Titantetrachlorid und '"»der Titantetrabromid und
* oder Titantetrajodid und/oder Vanadyltrichlorid, dessen zweite Komponente aus einer Organoaluminium-Verbindung
der allgemeinen Formel AlRiR2R3, 'n der
R1, R2 und R3 jeweils für einen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 18 C-Atomen stehen und dessen dritte Komponente aus Phosgen besteht, wobei das Molverhältnis
der ersten Komponente zur zweiten Komponente 1 :1 bis 1: 10 beträgt, bei einer Temperatur von -50
bis 100' C polymerisiert werden und die zweite sowie
dritte Katalysatorkomponente miteinander vermischt werden, bevor die erste Katalysatorkomponente und
die Monomeren zugegeben werden.
Nach einem bekannten Verfahren dei genannten Gattung (vgl. USA.-Patentschrift 3 380 981) soll als
polymerisierbares Dien beispielsweise Isopren eingesetzt werden können; ob die beschriebene Copolymerisation
von Propylen und Isopren zu einem cditcn
Mischpolymerisat führt, wird offengelassen. Da der genannte Dreikomponenten-Katalysator hauptsächlich
mit dem Ziel eingesetzt wird, um bei der Homo· polymerisation von Propylen ein Polymerisat mit
möglichst hohen Isotaxiegrad zu erhalten, muß angenommen werden, daß bei der Copolymerisation von
Propylen und Isopren ein Blockpolymerisat mit zumindest isotaktischen Polypropylenblöcken entsteht.
Jedenfalls ist in der Praxis die Herstellung von echten Polypropylen-Mischpolymerisaten mit kautschukahn
licher Elastizität bisher nicht gelungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung /u finden,
mit welchem ein Mischpolymerisat mit kamtscliukähnlicheir
Elastizität und hoher Alterungsbeständigkeit hergestellt werden kann.
Die Erfindung besteht darin, daß als polymerisierbares
Dien 1,3-Butadien in einem Molverhältnis zum Propylen von I : 10 bis 10: 1 eingesetzt wird und daß
die erste Kalalysalorkomponcnte in einer Menge von 0.05 bis 15 mMöl, bezogen auf 100 g der zu polymerisierenden
Monomermcnge, und die zweite Katalysatorkomponente in einem Molverhältnis zur dritten
Katalysatorkomponente von 10: 1 bis 1:1 zugesetzt wird.
Die erste Katalysatorkomponente wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer
Menge von 0,5 bis 5 mMol, bezogen auf 100 g der zu polymerisierenden Monomermenge, eingesetzt. Als
Organoaluminium-Verbindungen Tür die zweite Katalysatorkomponente,
deren Kohlenwasserstoffreste vorzugsweise aus Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen
.15 bestehen, können insbesondere Trimethylaluminium, Triäthylaluminium, Triisopropylaluminium, Triphenylaluminium
und Diäthylisobutylaluminium verwendet
werden, vorzuziehen sind jedoch Triäthylaluminium und Triisobutylaluminium. Die zweite Katalysatorkomponente
wird nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung in einem Molverhältnis zur dritten Katalysatorkomponente von 5:1 bis 2: 1 eingesetzt.
Die Polymerisationsreaktion ist in einem inerten Lösungsmittel durchzuführen. Dieses inerte Lösungsmittel
kann aus einem aliphatischen oder alicyclischen Kohlenwasserstoff, wie Pentan Hexan, Heptan, Isooctan,
Cyclohexan, oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol. Xylol, oder einem
halogenierten Kohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid.
Äthylenchlorid. Tetrachloräthylen oder Monochlorbenzol, bestehen. Vorzugsweise wird die Polymerisation
in Tetrachloräthylen als Lösungsmittel durchgeführt.
Bevor die Katalysatorkomponenten und Monomeren dem Lösungsmittel /ur Polymerisationsreaktion
beigegeben werden können, müssen die /weite Katalysatorkomponente und die dritte Katalysatorkomponenle
vorher miteinander vermischt werden.
Die besten Ergebnisse erhält man. wenn man dem
Lösungsmittel nacheinander die Mischung der /weiten und dritten Katalysatorkomponente, die Monomeren
und die erste Katalysatorkomponente zusetzt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die KaUiIysalorkomponenten
bzw. die Katalysatorkomponentenmischung in flüssiger Form. d. h. im Lösungsmittel ,beizugeben.
Die Polymerisationsreaktion wird zweckmäßigerweise in einer inerten Atmosphäre, beisniels-
weise unter Argon oder ^stickstoff, und bei einem Druck, der vom Dampfdruck der Reaktionsteilnehmer
bis 100 kp/cm2 reicht, durchgerührt. Nach Vollendung der Mischpolymerisation empfiehlt es sich, die üblichen
Nachbehandlungen vorzunehmen, um das Lösungsmittel und Rückstände des Katalysators zu entfernen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß es zum ersten Mal gelungen ist,
ein Mischpolymerisat aus Propylen und 1,3-Butadien zu schaffen, das eine homogene Struktur aufweist und
kautschukähnliches Elastizitätsverhalten mit gegenüber eis-Polybutadien wesentlich verbesserter Alterungsbeständigkeit
verbindet.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Beispielen ausfuhrlicher erläutert:
Beispiele 1 und 2
20
In einen 100 mi fassenden Pyrex-Preßkolben, der
genügend getrocknei und mit gasförmigem Stickstoff gefüllt war, wurden 15 ml Tetrachloräthylen, 1,2 ml
einer Lösung von Triäthylaluminium in Hexan mit einer Konzentration von 1 Mol/l und eine Lösung von
Phosgen in Toluol mit einer Konzentration von 0,25 Mol/l, deren jeweilige Menge in der nachfolgenden
Tabelle 1 angegeben ist, eingegeben und für 10 Minuten bei Zimmertemperatur stehengelassen. Alsdann
wurde der Glaskolben mit Trockeneis-Methanol auf - 78° C heruntergekühlt, worauf in den Kolben 7,2 g
Butadien und 6,3 g Propylen eingegeben wurden. Weiterhin wurden 0,7 ml einer Lösung von Titantetrachlorid
in Hexan mit einer Konzentration von 0,5 Moll zugefügt. Nach Schließen des Kolbens mit
einem Metalldeckel unter Zuströmen von gasförmigem Stickstoff wurde die Polymerisation unter Rotation
des Kolbens in 2,5 Stunden bei 4CC durchgeführt. Nach Vollendung der Mischpolymerisation wurde der
Kolben gleich auf -78° C heruntergekühlt, um den Innendruck zu senken, und dessen Inhalt in Methanol
gegossen, das ein wenig Salzsäure und ein Antioxyda tionsmittel enthielt. Das dargestellte weiße, kautschukähnliche
Mischpolymerisat wurde für 48 Stunden im Vakuum bei Zimmertemperatur getrocknet. Die Ausbeuten
und einige Eigenschaften der Mischpolymerisate, welche in Abhängigkeit von der Menge des verwendeten
Phosgens variieren, sind in der nachfolgenden Tabelle / aufgeführt.
Tabelle ί
Bei-
5 spiel |
Phosgen
lösung (ml) |
Misch-
polymerr ausbeute (%) |
•'Struktur
viskosität |
Propylen-
gehalt (%) |
Gel gehalt (%) |
1 2 |
1,0 1,25 |
40,0 32,3 |
1,65 1,90 |
16,7 17,5 |
4,1 4,8 |
Die Strukturviskosität wurde bei 30° C als deren Toluollösung bestimmt. Der Propylengehalt wurde
nach der Monochlorjodid-Reaktion bestimmt. Die Mikrostruktur von 1,3-Butadien der Mischpolymerisate
war 65% eis-1,4,21 % trans-1,4 und 4% trans-1,2.
Bei Unterwerfung eines oxydativen Abbaus bei 9O0C
in t-Butylhydroperoxyd-p-dichlorbenzol unter Verwendung
von Osmiumoxyd als Katalysator wurde in dem abgebauten Produkt kein in Methanol unlöslicher
Teil beobachtet.
Die Mischpolymerisation wurde in der zuvor beschriebenen Weise wiederholt, jedoch ohne Zusatz von
Phosgen, wobei selbst nach Ablauf von 24 Stunden nur eine kleine Menge Mischpolymerisat erhalten
wurde. Dieses Mischpolymerisat war eine wachsähnliche Substanz mit niedrigem Molekulargewicht.
Die Reaktion wurde wie im Beispiel 2 in 3 Stunden durchgeführt, jedoch unter Verwendung einer Lösung
von Triisobutylaluminium in Hexan mit einer Konzentration von 1 Mol/l an Stelle von Triäthylaluminium,
wobei ein weißes, kautschukähnliches Mischpolymerisat gewonnen wurde, dessen Strukturviskosität
1,14 und dessen Gelgehalt 1,2% betrugen. Aus einem IR-Absorptionsspektrum wurde das Verhältnis
der Absorptionsintensitäten (D 1660/D 1380) der Butadien-Absorptionsbande
bei 1,660 cm"1 (C = C-Streckungsschwingung) und der Propylen-Absorptionsbande
bei 1,380 cm"1 (C-H-Deformationsschwingung) zu 0,31 bestimmt.
Beispiele 4 bis 7
Die Reaktionen wurden wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch unter Verwendung der in der nachfolgenden
Tabelle 2 angegebenen Lösungsmittel an Stelle von Tetrachloräthylen.
Bespiel
4
5
6
5
6
Lösungsmitlei
Toluol
Hexan
Monochlorbenzol Methylenchlorid .
Polymerisations-/eil (Stunden)
23,5 2,75
2,75 Mischpolymerausbeute (%)
4,8
6.0
6.0
5,8
4,0
4,0
Strukturviskosität
1,04
1,04
0,96
1,13
1,04
0,96
1,13
Gelgehalt
(%)
(%)
6,4
17,8
11,6
17,8
11,6
D 1660/D 1380
0.97
0,30
0,30
0,46
0,48
0,48
Beispiele 8 bis
Die Mischpolymerisationen wurden wie im Beispiel 2 durchgeführt, jedoch unter Festlegung der Konzentration
der Triäthylaluminium- bzw. Phosgenlösungen auf jeweils 1 Mol/l bzw. 0.25 Mol/l und unter Variierung
ihrer aufgegebenen Volumina.
10
Triätbylaluminiumlösung
(ml)
0,8
2,0
2,0
;Phosjenlösung(
(ml)
0.83
1,25
2,08
1,25
2,08
Triäthylaluminium/ Titantetrachlorid
(Molverhällnis)
2,29
3,43
5,70
3,43
5,70
Polymerisationszeit
(Stunden)
Beispiele U bis 14
Die Mischpolymerisation wurden wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch unter Festlegung des Verhältnisses
Triäthylaluminium zu Titantetrachlorid auf einen konstanten Wert und unter Variierung des Volumens der
einzubringenden Phosgenlösung, wobei in allen Fällen ein kautschukähnliches Mischpolymerisat erhalten
wurde.
Tabelle 4 |
Mischpolymerisat-
ausbeute nach |
Propylen- | |
Bei | Triäthylaluminiunfcl | 30 Minuten . | gehalt |
spiel ' | Phosgen | (%( | (Molprozent) |
(Molverhältnis) | 12,9 | 13,2 | |
11 | 8,0 | 25,5 | 15,1 |
12 | 6,0 | 28,9 | 14,5 |
13 | 4,8 | 29,6 | 17,0 |
14 | 4,0 |
35
40
■ Die Reaktion wurde wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch unter Verwendung von 0,3 ml, einer Lösung
des Triäthylaluminiutns in Hexan, 0,31 ml einer Lösung von Phosgen in Toluol und 0,18 ml einer Lösung
von Titantetrachlorid in Hexan, wobei 0,8 g eines weißen, kautschukähnlichen Mischpolymerisates erhalten
wurden.
Die Reaktion wurde wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch bei einer Temperatur von 0u C und unter Verwendung
von 2,4 ml einer Lösung von Triäthylaluminium in Hexan, 2,5 ml einer Lösung von Phosgen in
Toluol und 1,4 ml einer Lösung von Titantetrachlorid in Hexan, wobei ein weißes, kautschukähnliches Mischpolymerisat
in einer Ausbeute von 1,1 g erhalten wurde.
Die Mischpolymerisation wurdf wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch unter Verwendung einer Lösung
von Titantetrajodid in Hexan an Stelle von Titantetrachlorid. Nach 7 Stunden Polymerisation wurden 2,2 g
eines weißen, kautschukähnlichen Mischpolymerisates erhalten. Die MikroStruktur des 1,3-Butadiens betrug *o
zu 76% cis-1,4, 22% trans-1,4 und 2% Vinyl. Der Propylengehalt war 5%.
Die Mischpolymerisation wurde in 6 Stunden wie im Beispiel 2 ausgeführt, jedoch unter Verwendung
einer Lösung von Vanadyl'richlorid in Hexan an 6,3
Mischpolymerausbeute
(g)
1,7
3,4
4,6
3,4
4,6
Struklurviskositäl
1,49
1,85
1,32
1,85
1,32
D I660/D 1380
0,273
0,839
0.809
0,839
0.809
Stelle von Titantetrachlorid. Es wurde ein kautschukähnliches Mischpolymerisat erhalten, jedoch war
dessen Molekulargewicht geringfügig niedriger.* Die MikroStruktur des 1,3-Butadienanteils war fast trans-1,4
und der Propylengehalt betrug 40%.
Beispiele 19 bis 22
Die Mischpolymerisationen wurden wie im Beispiel 2 durchgeführt, jedoch unter Variierung des Molverhältnisses
von Butadien zu Propylen. Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse.
Beispiel
Butadien/
Propylen
(Molverhältnis)
8:2
6:4
4:6
6:4
4:6
2:8
Misch* | Misch |
polymeri | polymer |
sations« | ausbeute |
zeit | (%) |
12 Min. | 6,2 |
15 Min. | 7,8 |
18 Min. | 8,2 |
20 Std. | 30,0 |
Propylengehalt
(Molprozent)
4,6
6,2
14,6
43,2
14,6
43,2
D1660/
D 1380
D 1380
1,06
1,03
0,18
1,03
0,18
Der Propylengehalt wurde aus NMR-Spektren bestimmt. Die Ergebnisse — wie in der Tabelle gezeigt
— besagen, daß die Erfindung auf einen bedeutend weiten Bereich des Verhältnisses Butadien zu Propylen,
die einzubringen sind, angewendet werden
kann. . . ,
In einen Autoklav aus Preßglas von 1000 cm3
Fassungsvermögen, der im Vakuum genügend getrocknet und mit getrocknetem gasförmigem Stickstoff
gefüllt war, wurden 150 ml Tetrachloräthylen, 12 ml einer Lösung von Triäthylaluminium in Hexan mit
einer Konzentration von 1 Mol/l und 5 ml einer Lösung von Phosgen in Toluol mit einer Konzentration
von 0,5 Mol/l eingegeben und auf -78° C heruntergekühlt. Dann wurden 73 g Butadien und 68 g
Propylen zugesetzt. Danach wurden 7 ml einer Lösung von Titantetrachlorid in Hexan mit einer Konzentration
von 0,5 Mol/l zugefügt und dabei die Temperatur allmählich auf 400C gesteigert. Bei dieser
Temperatur wurde alsdann für 2 Stunden polymerisiert. Nach Vollendung der Mischpolymerisation
wurde der Inhalt in eine große Menge Methanol, welches ein wenig Salzsäure und Antioxydationsmittel
enthielt, eingegossen. Das dargestellte Mischpolymerisat wurde bis zur Gewichtskonstanz im Vakuum
getrocknet. Man erhielt ein weißes, kautschukähnliches Mischpolymerisat in einer Ausbeute von 51,3 g
bzw. 36,4%. Die Strukturviskosität — bestimmt bei 3O0C in Toluollösung — war 1,82 und der Gehalt an
Gel, das im Lösungsmittel unlöslich war, betrug 5%. Der Propylengehalt bestimmte sich aus einem NMR-SDektrum
zu 10.3%. Die Mikrnstrnktnr H,™ 1 i.R.iia.
diens betrug 68,7% cis-1,4, 27,5% trans-1,4 und 3,8%
trans-1,2. Nachdem man 1 g des Mischpolymerisats bei 900C in t-Butylhydroperoxyd unter Verwendung
von Osmium von p-Dichlorbenzol als Katalysator oxydiert hatte, und es dann in eine größere Menge
Methanol einbrachte, zeigte sich fast kein Niederschlag. Das bedeutete, daß das Propylen im Mischpolymerisat
gut dispergiert und in gewünschter Weise mischpolymerisiert war.
Um die physikalischen Eigenschaften des Mischpolymerisates im Vergleich zum cis-l,4-Polybutadien
zu untersuchen, wurden einerseits 100 Gewichtsteile des in der zuvor beschriebenen Weise hergestellten
Mischpolymerisates und andererseits 100 Gewichtsanteile cis-l,4-Polybutadien (Strukturviskosität 2,70)
jeweils mit 1 Gewichtsteil Stearinsäure, 5 Gewichtsteilen Zinkweiß, 1 Gewichtsteil Phenyl-/J-naphtylamin,
50 Gewichtsteilen Ruß, 2 Gewichtsteilen Schwefel und 1,5 Gewichtsteilen Vulkanisationsbeschleuniger
miteinander vermischt, bei einer Temperatur von 155° C für 15 Minuten vulkanisiert und danach gealtert.
Die physikalischen Eigenschaften der Vulkanisate sind der nachfolgenden Tabelle 6 zu entnehmen.
Tabelle 6 2<;
Festigkeit (kp/cm2)
Dehnung (%)
100% Modul (kp/cm2)
300% Modul (kp/cm2)
300% Modul (kp/cm2)
Härte
Reißfestigkeit (kp/cm)
Mischpolymerisat gemäß
Erfindung
117 370 26 98 63 47
Kontrolle
(Polybutadien)
182
370
40
182
65
26
Eigenschaften nach dem Altern bei 100° C für 24 Std.
120 ( + 2,5)
Festigkeit (kp/cm2)
(Abweichung %) .
(Abweichung %) .
Dehnung (%) 200
(Abweichung %) (-50)
100% Modul (kp/cm2) .... 55
(Abweichung %) ( + 111,5)
Härte 63
(Abweichung %) (—)
Eigenschaften nach dem Altern bei 150° C
für 24 Sti
109 (-40,1)
150
(-59,4) 66(?) ( + 65,0) 65
42
(-64,1) 40
(-89,1)
78 ( + 15)
17 (-90,6)
20 (-94,5)
73 ( + 8)
Festigkeit (kp/cm2)
(Abweichung %)
Dehnung (%)
(Abweichung %)
Härte
(Abweichung %)
Aus Tabelle 6 ergibt sich, daß vulkanisiertes erfindungsgemäßes Mischpolymerisat ausgezeichnete antithermische
Alterungseigenschaften besitzt
Anhang
Zur Glaubhaftmachung der Behauptung, "daß von
den gemäß USA.-Patentschrift 3 380981 als dritte Katalysatorkomponente einsetzbaren Verbindungen
nur Phosgen für die Herstellung von Butadien-Propylen-Mischpolymerisaten
in hoher Ausbeute geeignet ist, wurden von unabhängiger dritter Seite die im folgenden beschriebenen Versuche durchgeführt.
Versuch 1
In ein 100-ml-Druckgefäß wurden 15 ml Tetrachloräthylen,
l,2mMol Triäthylaluminium und eine der in der nachfolgenden Aufstellung angegebenen
dritten Katalysatorkomponenten (in Form einer Lösung in Toluol mit einer Konzentration von
0,25 mMol/1) eingegeben und bei Raumtemperatur für 10 Minuten stehengelassen. Danach wurden in
das auf -78° C heruntergekühlte Druckgefäß 7,2 g Butadien und 6,3 g Propylen beigegeben. Ferner wurden
0,35 mMol Titantetrachlorid zugefügt. Nach Verschließen des Druckgefäßes wurde bei einer Temperatur
von 40° C für 2,5 Stunden polymerisiert. Das Polymerisationsprodukt wurde in Methanol, welches eine
geringe Menge Hydrochlorsäure und ein Antioxidationsmittel enthielt, eingegossen. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Aufstellung wiedergegeben:
Test | 3. Katalysator | Polymer | Zustand |
komponente | ausbeute | ||
30 1 | 0,3 mMol Benzoyl- | Spuren | wachsähnlich |
chlorid | |||
2 | 0,6 mMol Benzoyl- | 5,0% | kautschuk |
chlorid | ähnlich | ||
35 3 | 0,6 mMol Chlor | Spuren | wachsähnlich |
methylmethyl | |||
äther | |||
4 | 0,6 mMol «-Chlor- | Spuren | wachsähnlich |
azetophenon | |||
40 5 | 0,6 mMol Chlor | Spuren | wachsähnlich |
acetat | |||
6 | 0,6 mMol Phosgen | 35.3% | kautschuk |
ähnlich |
Aus obiger Aufstellung folgt, daß nur bei Einsatz von Phosgen als dritter Katalysatorkomponente ein
kautschukähnliches Mischpolymerisat in hoher Ausbeute gewonnen wurde. Das Mischpolymerisat gemäß
Test 6 besaß überhaupt keinen Gelanteil; aus einem IR-Spektrum ergaben sich folgende Eigenschaften:
Prepylengehalt 19,0 Molprozent, cis-l,4-Gehalt 65%:
trans-l,4-Gehalt 33%; trans-l^-Gehalt 2%. Danach
wurde das Mischpolymerisat gemäß Test 6 mit Osmiumtetraoxyd und t-Butylhydroperoxyd oxydiert:
im oxydierten Mischpolymerisat konnten keine Rückstände oder Polypropylenblöcke festgestellt werden
Folglich muß es sich bei dem Mischpolymerisat gemäß Test 6 um ein echtes Butadien-Propylen-
Mischpolymerisat handeln.
Bei den Polymerisaten gemäß Test 1 bis 5 wurdf eine wesentlich geringere Polymerisationsaktivitäi
beobachtet. Das Polymerisat gemäß Test 2 wies zwai einen kautschukähnlichen Zustand auf, der Gelgehal
betrug jedoch etwa 35%, und aus der Oxydations behandlung mit Osmiumtetraoxyd und t-Butylhydrö
peroxyd konnte geschlossen werden, daß Propylen
Homopolymerisat zu etwa 14% vorlag.
ίο
Versuch 2
Die Mischpolymerisation wurde wie im Versuch 1
ausgeführt, jedoch unter Benutzung von 1,1 mMol
Triäthylaluminium, 0,6 mMol Phosgen und 1,2 mMol
Titantetrachlorid. Das sich ergebende Mischpolymerisat, das nur in Spuren vorhanden war, zeigte einen
wachsähnlichen Zustand.
ausgeführt, jedoch unter Benutzung von 1,1 mMol
Triäthylaluminium, 0,6 mMol Phosgen und 1,2 mMol
Titantetrachlorid. Das sich ergebende Mischpolymerisat, das nur in Spuren vorhanden war, zeigte einen
wachsähnlichen Zustand.
Aus obigem ergibt sich, daß bei Verwendung eines Katalysators, bei dem das Molverhältnis der ersten
Katalysatorkomponente zur zweiten Katalysatorkomponente größer als 1 ist, Propylen-Butadien-Mischpolymerisate
in hoher Ausbeute nicht gewonnen werden können.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates, wobei Propylen und ein polymerisierbares
Dien in Gegenwart eines Dreikomponenten-Katalysators, dessen erste Komponente aus Titantetrachlorid
und/oder Titantetrabromid und/oder Titantetrajodid und/oder Vanadyltrichlorid, dessen
zweite Komponente aus einer Organoaluminium-Verbindung der allgemeinen Formel
AlRiR2R3, in der R1, R2 und R3 jeweils für einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen stehen, und dessen dritte Komponente aus Phosgen
besteht, wobei das Molverhältnis der ersten Kornponente zur zweiten Komponente 1:1 bis 1:10
beträgt, bei einer Temperatur von - 50 bis +1 OlT C
polymerisiert werden und die zweite sowie dritte Katalysatorkomponente miteinander vermischt
werden, bevor die erste Katalysatorkomponente und die Monomeren zugegeben werden, d adurch
gekennzeichnet, daß als polymerisierbares
Dien 1,3-Butadien in einem MoI-verhähnis
zum Piopylen von 1:10 bis 10:1 eingesetzt wird und daß die erste Katalysatorkomponente
in einer Menge von 0,0 j>is 15 mMol
bezogen auf 100 g der zu polymerisierenden Monomermenge,und
die zweite Katalysatorkomponente in einem Molverhältnis zur dritten Katalysatorkomponente
von 10:1 bis 1:1 zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennnet, daß die erste Katalysatorkomponente in einer
Menge von 0,5 bis 5 mMol,bezogen auf 100 g der zu polymerisierenden Monomermenge, eingesetzt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4054670 | 1970-05-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2123802A1 DE2123802A1 (de) | 1971-11-18 |
DE2123802B2 DE2123802B2 (de) | 1974-10-17 |
DE2123802C3 true DE2123802C3 (de) | 1975-06-12 |
Family
ID=12583431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712123802 Expired DE2123802C3 (de) | 1970-05-14 | 1971-05-13 | Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Propylen und einem polymerisierbaren Dien |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2123802C3 (de) |
FR (1) | FR2091549A5 (de) |
GB (1) | GB1327664A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
HU172849B (hu) | 1975-08-19 | 1978-12-28 | Muenyagipari Kutato Intezet | Sposob poluchenija ehlastomernogo kopolimera iz izobutilena i butadiena |
DE2706118C2 (de) * | 1977-02-14 | 1982-12-09 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Herstellung von alternierenden aus Butadien- und Propyleneinheiten aufgebauten Copolymerisaten |
CN108137731B (zh) | 2015-08-31 | 2020-08-25 | 株式会社普利司通 | 多烯和烯烃的共聚 |
WO2017154710A1 (ja) | 2016-03-11 | 2017-09-14 | Jsr株式会社 | 重合触媒、共重合体、重合体組成物及び架橋重合体 |
-
1971
- 1971-05-13 FR FR7117297A patent/FR2091549A5/fr not_active Expired
- 1971-05-13 DE DE19712123802 patent/DE2123802C3/de not_active Expired
- 1971-05-13 GB GB1482871A patent/GB1327664A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2123802B2 (de) | 1974-10-17 |
DE2123802A1 (de) | 1971-11-18 |
FR2091549A5 (de) | 1972-01-14 |
GB1327664A (en) | 1973-08-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1570275A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von hohe cis-1,4-Anteile enthaltenden Mischpolymeren von Butadien mit Styrol oder alpha-Alkylstyrolen | |
DE2549168A1 (de) | Verfahren zur polymerisation von konjugierten diolefinmonomeren und katalysator zur durchfuehrung dieses verfahrens | |
DE1795738B2 (de) | Polypentenamere, deren doppelbindungen im wesentlichen cis-konfiguration aufweisen | |
DE2123802C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Propylen und einem polymerisierbaren Dien | |
DE2437104A1 (de) | Verfahren zur herstellung von cyclopenten-copolymeren | |
DE1089972B (de) | Herstellung von Misch-Polymerisaten aus olefinisch-ungesaettigten Monomeren | |
DE1595184B1 (de) | Verfahren zur Polymerisation eines konjugierten Diens | |
DE2315489C2 (de) | Elastomeres Copolymerisat aus Äthylen, mindestens einem alpha-Monoolefin von niedrigem Molekulargewicht und mindestens einem Trien sowie Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE1104188B (de) | Verfahren zum Herstellen eines kautschukartigen Polymeren | |
DE1595293A1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Mischpolymerisaten | |
DE2323740C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Copolymeren von Äthylen mit konjugierten Dienen | |
DE2441015A1 (de) | Katalysatorsysteme fuer die polymerisation von konjugierten diolefinen | |
DE2528558A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines polyolefins | |
DE1816089B2 (de) | Verfahren zum herstellen von regellosen coplymeren aus conjugierten dienen mit 4 12 kohlenstoffatomen und vinylsubstitu ierten aromatischen kohlenwasserstoffen | |
DE1178601B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten des Isobutylens | |
DE1745267A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von cis-1,4-Polymeren des Butadien | |
DE1151941B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Dienpolymerisaten und ª‡-Olefinen | |
DE1128145B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Polymerisats mit trans-1,4-Struktur aus einem konjugierten diolefinischen Kohlenwasserstoff | |
DE1258095B (de) | Verfahren zur Polymerisation von konjugierten Diolefinen | |
DE2933609A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1.2-polybutadienen | |
DE1745197A1 (de) | Polymerisationsverfahren | |
DE2359586A1 (de) | Verfahren zur polymerisation von ungesaettigten verbindungen | |
DE1570275C (de) | Verfahren zur Herstellung von hohen eis 1,4 Anteile enthaltenden Mischpolyme ren von Butadien mit Styrol oder alpha Alkylstyrolen | |
DE1901900A1 (de) | Verfahren zur Erhoehung des Molekulargewichtes von Polymerisaten und zur Einfuehrungvon Endgruppen | |
DE2440951A1 (de) | Polymere des butadiens mit endstaendigen hydroxygruppen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |