DE1816089B2 - Verfahren zum herstellen von regellosen coplymeren aus conjugierten dienen mit 4 12 kohlenstoffatomen und vinylsubstitu ierten aromatischen kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von regellosen coplymeren aus conjugierten dienen mit 4 12 kohlenstoffatomen und vinylsubstitu ierten aromatischen kohlenwasserstoffenInfo
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Description
816
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von regellosen Copolymeren aus konjugierten
Dienen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und vinvlsuhstituierlen
aromatischen Kohlenwasserstoffen, durch Polymerisieren der Monomeren hei —20 bis
150 C in Gegenwart eines 2-Komponenten-Katalysators aus I. einer organischen Lithiumverbindung der
Formel
R1ILi)1
[O
worin R1 einen aliphatischen, cyeloaliphatischen und
oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen und .veine ganze Zahl von I bis4
bedeutet und 2. einer stickstoffhaltigen Verbindung in einem praktisch wasserfreien flüssigen Kohlenwasserstoff
mit weniger als 20 Kohlenstoffatomen im Molekül,
Bekanntlich entsteht beim Polymerisieren eines Gemisches aus einem konjugierten Dien und einem
vinylsubstituicrten aromatischen Kohlenwasserstoff, beispielsweise aus 1.3-Butadien und Styrol in Gegenwart
einer organischen Lithiumverbindung in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel ein Blockcopolymer
mit lokalisierter Verteilung der Polymerbiöcke. weil
zunächst das unter diesen Bedingungen reaktionsfreudigere 1.3-Butadien und darauf erst da* hier reakticnsträgerc
Styrol polymerisiert wird. Derartige Blockcopolymere eignen sich aber nicht für die Herstellung
von Auto "ifen. Für diese Zwecke wird ein anderes Polymer, beispielsweise ein regelloses Copolymer,
d. h. ein Copolymer mit statistischer Monomercnvertcilung
aus 1.4-Butadien und Styol benötigt.
Ein Verfahren zur Herstellung derartiger regelloser
Copolymeren wird in der USA.-Patentschrift 2 975 160
beschrieben. Danach werden als Mittel für die regellose Verteilung der Monomereinheiten im Polymerisat
polare Verbindungen wie Äther. Thioäther oder tertiäre Amine eingesetzt, die die als Katalysator verwendete
organische Lithiumverbindung nicht dcaktivieren. Als tertiäre Amine kommen Trialkylamine wie
Dimethyläthylamin.Trimcthvlamin. Triethylamin. "TVin-propylamin.
Tri-n-butylamin. Dialkyl in on oar v I-aminc
wie N.N-Dimethylanilin oder N-Äthyl-N-methylanilin
sowie stickstoffhaltige heterocyclische Ver- a>
hindungcn wie Pyridin. Chinolin. N-Athylpiperidin
und andere mehr in Betracht. Fin anderes Verfahren wird in der französischen Patentschrift I 425 276
beschrieben. Hier wird mit einem 2-Komponenten-Katalysator aus einer organischen Lithiumverbindung w
und einer chelatbildendcn difunktioncllen Lewisbase,
wie Tctramcthyläthyidiamin. gearbeitet. Der Nachteil
dieses Verfahrens liegt darin, daß der Gehalt an Vinylstruktiir
in den Butadieneinhcitcn eines C'opolymcrcn aus Butadien als einer Komponente im allgemeinen
wesentlich über 60% liegt. I in so hoher Gehalt an VinvlstrukHir erhöht aber die Glasiibergangs- oder
Lmfrierlempcratur Tg des Polymeren beträchtlich. und seine Eigenschaften als clastomercs Material
werden entsprechend verschlechtert. Ein drittes Ver- fo fahren wird in der französischen Patentschrift 1 462 856
beschrieben. Nach dieser Lehre werden als zweite Katalysatorkomponentc
bei der Herstellung regelloser Copolymeren aus konjugierten Dienen und vinyl
substituicrten aromatischen Kohlenwasserstoffen f\s
Hcxaalkylphosphoramidc verwendet. Die Polymerisation wird wie üblich in einem aromatischen, paraffinischcn
oder cycloparaffinischen Kohlenwasserstoff hei Temperaturen von -20 bis 150 C durchgerührt.
Als Organolithiumverbindung werden üblicherweise Verbindungen der Formel RLi1 verwendet, worin R
ein aliphatischen cycloaliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit etwa I bh. 20 Kohlenstoffatomen
und ν eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist. Aber auch mit diesem 2-Komponenten-Katalysator
werden — wie aus d^r belgischen Patentschrift 6SO 053
bekannt ist - Copolymere erhalten, deren Cienanteil einen Gehalt an Vinylstruktur von mindestens 40" π
aufweist und die dementsprechend eine relativ hohe Glasübergangstemperatur besitzen, d. h. in nicht sehr
tiefen Temperaturbereichen ihre kautsehukartigen Eigenschaften verlieren und spröde werden. Es besteht
daher weiterhin Bedarf nach einem geeigneten Katalysatorsystem, mit dessen Hilfe sich der Anteil an
Vinylstruktur in den Dieneinheiten eines regellosen Copolymerisates in einem größeren Prozt-ntbereich
steuern läßt.
Die in der eingangs erwähnten USA.-Patentschrift genannten tertiären Amine wirken, wie sich gezeigt
hat. beim Copolymerisieren eines konjugierten Diens und eines vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffes
unter Verwendung einer organischen Lithiumverbindung als Katalysator nicht alle in der
gleichen Weise.
Trialkylamine. Dialkylmonoarylamine und N-Alkylpipcridine
beeinträchtigen die Copolymerisation nicht, selbst wenn sie in so großen Mengen eingesetzt
werden, daß sie als Lösungsmittel wirken. Durch Pyridin oder Chinolin hingegen wird, wenn diese
Verbindungen in einer Menge von mehr als 0.5 Mol je Mol organische Lithiumverbindunc eingesetzt werden,
die Copolymerisation beträchtlich verzögert und insbesondere, wenn diese Verbindungen in einer
Menge von mehr als I Mol je Mol organische Lithiumverbindung eingesetzt werden, vollständig zum Stillstand
gebracht. Pies zeigt, daß Px.iJin oder Chinolin
die organische Lithiumverbindung deaktiviert. Fs ist allgemein bekannt, daß die organische Lithiumvcrbindung
mit Pyridin oder Chinolin eine Addilionsverbindiing
bildet, 'ind man nimmt an. dal.Ulie IXv.ktivierung
darauf beruht, daß diese Additionsverbindiing
nicht als Polymerisationsinitiator wirkt. In
diesem Falle findet Copolymerisation siatt. wenn Pvridin oder Chinolin in einer Menge von wcnigei .ils
0.5 MoI je Mol organische I.ithiumverbindung verwendet werden, sie verläuft aber langsamer, als wenn
die Verbindung dem Katalysator nicht zugesetzt wird, und das erhaltene Copolymer ist ein Block polymer.
Verschiedene stickstoffhaltige Heterocyclen wie l'vra/m. Chmo\alm. ·;.« -Dipvridin. IJ-lDi-p-pvridyl)-propan.
Phenazin 11. dgl. verzögern die Polymerisation ebenso wie Pyridin und Chinolin.
f'berraschcndcrweisc hat sich nun gezeigt, daß
substituierte I'vridinverbindur.gen. bei welchen zwei
oder mehr Wasserstoffatome des Pvridmrings durch Kohlenwasserstoffreste ersetzt sind, in Verbindung
mit einer organischen Lithiumverbindung eine ausgezeichnete Polymerisationsaktivität bei der Copolymerisation
von konjugierten Dienen mit vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen zeigen
und daß außerdem mit diesem neuen Katalysatorsystem Copolymere mit ausreichender Regellosigkeit
erhallen werden, wenn der Anteil an mit Kohlcnwasserstoffrcstcn
substituierten Pyridin in der Kombination mit organischer Lithiumvcrbindung sehr
viel geringer ist als der verschiedener tertiärer Amine
λίο Trialkylamine, Dialkylmonoarylamine. N-Alkylpiperidine
und andere mehr. Eis genügt bei der Verwendung der neuen Katalysator-Kombination
bereits ein Äquivalent substituiertes Pyridin auf eine organische Lithiumverbindung. s
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Herstellen vor regellosen Copolymere!! aus konjugierten
Dienen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und \ in>!substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen.
lIuicIi Polymerisieren der Monomeren bei -20 bis
15U C in Gegenwart eines 2-Komponenten-Katahs.iiors
aus I. einer organischen Lithium\erbindung der l
rin R1 einen aliphatischen, cycloaliphatische!! und
c: aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis kohlenstoffatomen und ν eine ganze Zahl von 1 bis
vJjutct und 2. einer stickstoffhaltigen Verbindung
einem praktisch wasserfreien flüssigen Kohlenasserstoff
mit weniger .-ils 20 Kohlenstoffatomen im
r-k'ki-1 und ist dadurch gekennzeichnet, daß man
2. Katalysatorkomponente ein substituiertes Pvri- ■ der Formel '
R' R-1 R-
R"
\cr\\L;iil·.·!. worin R:. R\ R4. \V und R" jeweils
'Wasserstoff oder einen Alkyl-. Alkein 1-. Cycloalkyliiiui
Aralkylrcst bedeuten, mit der Bedingung, daß mindestens zwei Substituenten Kohlenwasserstoffreste
-.nid. man je Mol Monomerengemisch 0.01 bis
'ι11111M0I organische Lithiumverbindung einsetzt und
■i] Molverhältnis von substituierter Pyriuinverbin-Uu-Ie
/11 organischer l.ithiumvcrbindunt von 0.5 bis
I < M »einhält.
Mit Hilfe des irt'indungsycinäl.V'n \'erfahrens
I il.lt sich die Vinylstruktur der /.. B. erhaltenen
1. '-Hiitadieneopolymere in einem Bereich von Ί5
;<is 50".1 steuern. Fs ist vor allem möglich, den Vinyl-'.:ehal;
in einem Bereich von 25 bis 40"» zu wählen. 4*
nhiie die Regellosigkeit des Copolymere» nachteilig
zu beeinflussen. Die Verfahrensprodukte besitzen dementsprechend eine niedrigere Glasühergangstemperatur
und da auch die Abriebfestigkeit dieser I laMomeren bzw. der daraus hergestellten \ulkani- 5"
sierten Produkte linear mit dem Gehalt an Yinylstniktur
/u- b/w, abnimmt auch eine bessere ■Xhri'.'blestigkcit als die mit Hilfe der bekannten
2-Komponenten-Katalysatoren ha gestellten regellosen Copolymcren. Die ,ms crlir.dimgsgemäß er- ^5
haltcncn Copolymere!! hergestellten Autoreifen und
anderen Produkte zeichnen sich daher durch eine längere Lebensdauer aus und können auch lang/citig
im (iebict tiefer Temperaturen beansprucht werden.
In wirtschaftlicher Hinsicht liegt der Vorzug des fro Verfahrens darin, daß die gestellte Aufgabe mit einer
geringen Menge an substituiertem Pyridin erreicht wird. Außerdem liegt der Siedepunkt der mit Kohlcnwasscrstoffrestcn
substituicttcn Pyridine im allgemeinen
über 140 C, und sie werden nur in kataly- fts
tischer Menge eingesetzt, so daß eine Verunreinigung des Lösungsmittels bei dessen Zurückgewinnung sehr
leirhi vermieden wird und sich umständliche Rcinigungsveifahren
erübrigen. Auch können die mit mehreren Kohlenwasserstoffresien substituierten Pyridine,
da sie Brönstedbasen sind, gegebenenfalls durch Auswaschen mit angesäuertem Wasser vollständig
aus dem Lösungsmittelsystem entfernt werden; dies ist ein weiterer Vorzug dieser stickstoffhaltigen Basen
gegenüber Athern oder Thioäthcm.
Dei erl'indungsgemäß zu verwendende Katalysator
ist bei niederen bis hohen Polymerisationsiemperaturen ausgezeichnet beständig und wird nicht vor Ende
der Polymerisation deaktiviert. Wird das Katalysatorsystem durch vorheriges Alternlassen der beiden Komponenten
hergestellt, so ist ein Reaktionssystem, bei welchem zu einem derart gealterten Katalysator
Monomere zugesetzt werden oder ein Reaktionssvsiem.
bei welchem zu Monomeren und Lösungsmittel die beiden Komponenten des Katalysators
gegeben werden, vollständig homogen und ermöglicht
daher ein leichtes Arbeiten una eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit. Außerdem läßt sich der Katalysator
sehr leicht von den Copolymeren abtrennen.
Die erfindungsgemäß zu verwendende 2. Katalysator komponente ist ein mit 2 bis 5 Kohlenwasserstoffresten
substituiertes Pyridin. Beispiele für Kohlenwasserstoffreste sind Methyl. Äthyl. n-Propyl. Isopropyl.
n-Butyi. Isobutyl. tert.-Butyl. n-Amyl; n-Propenyl;
Cyclopentyl. Cyclohexyl. C /clohexylüthyl: Benzyl. Phenylethyl. Stehen die Substituenten R2 bis R"
in der angegebenen Formel für Alkylgruppen. so enthalten diese vorzugsweise 1 bis 20, insbesondere
1 bis 5 Kohlenstoffatome. Nachstehend werden die Wirkungen und Vorzüge verschiedener mit mehreren
Kohlenwasserstoffölen substituierter Pyridine erläutert.
1. Dimethvlpyridine. d. h. Lutidine, sind sehr billig
als Gemisch der Isomeren verfügbar, weil Dimethylpyridine
in ziemlicher Menge im Steinkohlenteer enliialten
sind, der durch trockene Destillation von Steinkohle erhalten wird, während die bekannten tertiären
Amine auf synthetischem Wege hergestellt werden müssen.
2. Unter den mit mehreren Kohlenwasscrstoffresten substituierten Pyridinen wirken besonders
Trimethylpyridine wie 2.4.6- Kollidin. 2.3.6-Kollidin
usw. als ausgezeichnete Aktivatoren für organische Lithiumverbindungen und bewirken bereits in katalytischer
Menge eine um ein Mehrfaches höhere Polymerisationsaktivität als n-Butvllithium. das als
Hir.komponentcnkdtalysator eingesetzt wird. Außerdem
kann der Vinylgehalt in den Bu'adiciieinheiten
leicht /. B. im Bereich von 25 bis 35% gesteuert werden, ohne wesentlich die Regellosigkeit des CopoK-meren
v\\ verlieren. Zwar werden die Trimeth>lpyrimidine
nicht so billig erhalten, wie die Lutidine, sie sind aber immer noch vergleichsweise billig und
außerdem müssen, wie bereits gesagt, zahlreiche tertiäre Amine in so großer Menge eingesetzt werden,
um ein regelloses Copolymer zu ehalten, daß sie die Rolle eines Lösungsmittels übernehmen, während das
gleiche Ziel bereits mit katalytischen Mengen an mit mehreren Kohlenwasserstoffölen substituierten Pyridinen
erzielt wird. Die Trimethylpyridine gehören deshalb zu den bevorzugtesten zweiten Katalysatorkomponenten
hinsichtlich Polymcrisationsgcschwindigkeit. Wirtschaftlichkeit und Konfiguration des
Polymeren.
3. Bei Verwendung von dialkyl-substituierten Pyridinen. bei welchen die Wasserstoffatome in 3- und
4-Stellung des I'yridinringes durch Alkylgruppen
ersetzt sind. ζ. Β. /i-Kollidin. 3.4-Lutidin. werden leicht
Copolymere erhalten, in welchen der vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoff praktisch gleichmäßig
in der gesamten Copolymcrkette verteilt ist. Außerdem übersteigt in diesem Falle der Vinylgehalt in
der konjugierten Dieneinheit des Copolymeren nicht 50% und liegt im allgemeinen unter 45%.
4. Pentaalkylpyridine zeigen unter bestimmten Bedingungen eine bemerkenswerte aktivierende Wirkung.
wie in den Beispielen noch gezeigt wird.
Dementsprechend haben sich folgende Substitulionsschcmata
als sehr geeignet erwiesen:
a) Drei der Substituenten R2 bis Rh sind Wasser- ^
stoff, die beiden anderen stehen für Methyl und Äthyl:
b) Zwei Substituenten R2 bis Rh sind Wasserstoff,
die drei anderen stehen tür Methyl oder Äthyl:
c) Ein Substituent R2 bis R* ist Wasserstoff, die 1Q
vier anderen sind Methyl und Äthyl:
d) Alle Substituenten R2 bis R6 sind Methyl oder
Äthyl.
Außerdem können diese mit mehreren Kohlenwasserstoffresten
substituierten Pyridine als Gemisch von zwei oder mehreren Verbindungen eingesetzt
werden. Beispiele für entsprechende Verbindung sind:
a) 2.3-Lutidin. 2.4-Lutidin. 2.5-Lutidin. 2.6-l.utidin.
3.4-Lutidin. 3.5-Lutidin. Aldehydkollidin. .i-Kollidin,
3-Mcthyl-5-äthylpyridin. 3.4-DiäthyIpyndin. 3.5-Diäthylpyridin:
b) 2.3.4-Kollidin. "2.3.5-Kollidin. 2.3.6-Kollidin.
2.4.5-Kollidin. 2.4.6-Kollidin. 3.4.5-Kollidin.
3.4.5-Triäthylpyridin:
c) 2.3.4.5-Tetramethylpyridin. 2.3.4.6-Tetrameth\l- "
pyridin und oder 2.3.5.6-Tetramethylpyridin:
d) Pentamethylpyridin.
Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen Verfahren als 2. Katalysatorkomponente die verschiedenen
Dimethylpyridine. die verschiedenen Trimethylpyridine sowie Pentaalkylpyridine. insbesondere Pentamethylpyridin
eingesetzt.
Unter den Gemischen der Gruppen a) und b) werden Gemische aus zwei oder mehreren der sechs
Arten Lutidine und sechs Arten Trimethylpyridin bevorzugt. Zu diesen Gemischen gehören auch verschiedene
Fraktionen, die bei der fraktionierten Destillation von Steinkohlenteer und Schieferteer
erhalten werden und mit mehreren Kohlenwasserstonresten substituierte Pyridine enthalten. Unter diesen
werden wiederum 3.4-Lutidin. ..-Kollidin. 2.4.6-Kollidin.
2.3.6-KoUidin oder Gemische aus zwei oder mehreren der sechs Arten Lutidine und sechs Arien
Trimethylpyridine insbesondere bevorzugt. :·:"
Die Verbindungen, bei welchen die <i-. ..- oder
-Stellung nur mit einem Kohlenwasserstoff besetzt ist. z. B. >!-. fi- oder ; -Picolin sind nur wenig wirksam
und fallen deshalb nicht unter die vorliegende Erfindung.
Es ist allgemein bekannt, daß wenn die organische Lithiumverbindung, die erste Komponente des erfindungsgemäßen
Katalysators, alkine zur Anwendung kommt, mit zunehmender Menge an organischer Lithiumverbindung
die Polymerisationsgeschwindig- f>5
keit steigt und das Molekulargewicht des Copolymeren abnimmt. Bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden
Katalysatorsystem, bei welchem zu der organischen Lithiumverbindung eine zweite Katalysatorkomponente
tritt, geht dieser ΕίηΠιιβ nicht verloren,
und die Menge an organischer Lithiumverbindune schwankt daher in einem weiten Bereich, je
nach gewünschten Polymeren und Polymerisationsbedingungen im einzelnen. Allgemein werden 0.01
bis lOOmMol organische Lithiumverbindung je Mol
Gesamtmonomere eingesetzt: wird ein Polymer mit hohem Molekulargewicht und eine hohe Aktivität
gewünscht, so beträgt die Menge an organischer Lithiumverbindung 0.01 bis lOmMol je Mol Gesamtmonomere.
Erfindungsgemäß wird der Katalysator durch Vermischen von mindestens einer organischen Lithiumverbindung
mit mindestens einem mit ruehreren KoIp
lcnwasserstoffresten substituierten Pyridin erhalten.
Das Molverhältnis von mit mehreren Kohlcnwasserstoffrcsten
substituierten Pyridin zu organischer Lithiumverbindung
kann je nach Art der Katalysatorkomponenten und ihrem Gehalt an Verunreinigungen
bzw. Begleitstoffen schwanken. Es beträgt für dreifachsuhstituierte
Pyridine oder einem überwiegend aus diesen Pyridinen bestehenden Gemisch 0.5 bis 10.0.
vorzugsweise 0.7 bis 5.0 und für mit 2. 4 oder 5 Kohlenwasserstoffresten substituierte Pyridine oder
übe! wiegend aus diesen Pyridinen bestehenden Gemischen 0.5 bis 5.0. insbesondere 0.7 bis 3.0.
Durch Andern des Molverhältnisses kann der Gehall an Vinylstruktur in den Dieneinheiten und die Regel
losigkeit des Copolymeren variiert werden, wahrend gleichzeitig die hohe Aktivität beibehalten wird.
Die erfindungsgemäß zu polymerisicrcnden Monomere
sind die Gemische aus einem konjugierten Dien mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und einem vinylsubstituierten
aromatischen Kohlenwasserstoff. Beispiele für konjugierte Diene mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
sind 1.3-Butadien. Isopren. Piperylen. 2.3-Dimethyl-1.3-butadien.
1.3-Hexadien. Besonders bevorzugt werden 1.3-Butadien und Isopren.
Beispiele für vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe sind 3.5-Diäthylstyrol. 4-n-Propylstyrol.
2.4.6-Trimethylstyrol. 4-Phenylstyrol. 4-p-Toluylstyrol.
3.5-Diphenylstyrol. 3-Äthyl-l-vinylnaphthalin.
8-Phenyl-l-vinylnaphthalin: bevorzugt wird Styrol.
Die erfindungsgemäß als erste Katalysatorkomponente zu verwendende organische Lithiumverbindung
kann durch die Formel
R1ILi),
wiedergegeben werden, worin χ eine Zahl von 1 bis 4
bedeutet und R' ein aliphatischer. cycloaliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mil I bis
40 Kohlenstoffatomen ist.
Sehr geeignet sind Lithiumverbindungen, bei welchen χ die Zahl 1 bedeutet: in diesem Falle
steht R1 für einen Alkyl-. Alkenyl-. Cycloalkyl-. Aryl-. Alkaryl- oder Aralkylrest ζ. β', für" Methyl. Äthyl.
n-Propyl. Isopropyl. η-Butyl, lsobulyl. sec.-Butyl
ten.-Butyl. n-Am\l. lsoarml. n-Hexyl. 2-Ath\lhexyl.
n-Octyl. n-Decyl. Stearyl: Allyl. n-Propenyl. Isobutenyl:
l-Cyciohexenyi. Cyclopentyl. Cyclohexyl. Cyclohexyläthyl:
Phenyl. Naphthyl. Toluyl. Butylphenyl. Athylnaphthyl: Benzyl. Phenylbutyl.
Bevorzugt werden Alkyllithiumverbindungen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe und
unter diesen n-Butyllithium.
Lithiumverbindungen, in denen χ die Zahl 2 bis 4
ist. sind z. B. Tetramethvlendilithium. Pentamethvlen-
816 089
dilithium. Hexamethylendilithium. Diphenyläthylendilithium.
1.5-Dilithiumnaphthalin. 1.20-Dililhioeikosan.
1.4-Dilithiocyclohexat .
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren kann ;:'<■>
Polymerisation in der Masse durchgeführt werden, allgemein wird aber I lösungspolymerisation
in einem inerten Medium bevorzugt.Dieses Reaktionshtedium
ist ein praktisch wasserfreier flüisiger. aliphatischen
cycloaliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff
mit weniger als 20 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen wie z. B.
!Propan. Butan. Pentan. Hexan. Heptan. Isooktan. C'yclopentan. Cyclohexan. Dekan. Hexadekan. Benzol.
Toluol. Äthylbenzol. Xylole. Naphthalin oder Tftrahydronaphthalin.
Lm ein vollständig regelloses Copolymer ru erhalten, werden aliphatische oder acyclische Kohlenwasserstoffe
bevorzugt. Selbstverständlich können rieh Gemische von zwei oder mehreren Lösungsmitteln
zur Anwendung kommen. Die Menge an einzusetzendem Lösungsmittel wird von dem gewünschten
Molekulargewicht des Copolymeren. der Art des Lösungsmittels u.a.m. bestimmt und liegt
allgemein im Bereich von 100 bis 2000. vorzugsweise λΠΟ bis 1(MM) Gewiehtsteilen auf 100 Gewichtsteile
Monomere; gegebenenfalls kann während der Polymerisation weiteres Lösungsmittel nachgegeben werden,
um das Polymerisationsgemisch bei der gewünschten Viskosität zu halten. Wasser. Sauerstoff.
Kohlenstoffdioxid unter anderem Katalysatorgifte '.orden allgemein aus allen an der Polymerisation
beteiligten Stoffen, d. h. Katalysatorkomponente. Losunsiimittel
und Monomeren entfernt, und die Polymerisation wird \orzugsweise in einer inerten Gasatmosphäre
wie trockenem Stickstoff oder Argon durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise oder kontinuierlich geführt werden Die Zugabe der
Ausgangsstoffe kann auf verschiedene Weise erfolgen. So können die erste und zweite Komponente des
Katalysators, das Lösungsmittel und die Monomeren gleichzeitig in einen Reaktor eingebracht, oder es
können die beiden Katalysatorkomponenten getrennt davon vorgelegt oder zugegeben werden, nachdem
Lösungsmittel und Monomere vorgelegt wurden, fs
kann auch ein zuvor hergestellter und gealterter Katalysator zu einem Gemisch aus Lösungsmittel
und Monomeren gegeben werden. Die mn mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten Pyridine der
/weiten Katalysatorkomponente brauchen nur in sehr geringer Menge eingesetzt zu werden und bilden mit
der organischen Lithiumverbindung selbst in ziemlieh stark verdünntem Zustande einen wirksamen
Katalysator, so daß die erforderliehe Bildungszeit tür
den Katalysator kurz ist. Die kohlenwa-sersioffsub-
^tituierten Pyridine sind im allgemeinen flüssig und können daher leicht als solche zur Anwendung
kommen: sie können aber auch vorher in einem Po'ivmerisationslösungsmittel und oder den flüssigen
Monomeren gelöst werden. Außerdem können erfindunasgemäß die beiden Katalysatorkomponenten
zuvor in" einem flüssigen Kohlenwasserstoff miteinander vermischt und gealtert werden, vorzugsweise
in einem Lösungsmittel für die Polymerisation.
Zweckmäßigerweise werden bei der Katalysatorherstellung strenge Bedingungen vermieden und milde
Alterunssbedinaungen angewandt. Jedoch zeigt die Tatsache, daß der katalysator selbst bei hohen Tem-
peraturen eine übeWaschende Aktivität zeigt, daß die
beiden Katalysatorkomponenten nachdem sie mit den Monomeren in Berührung gebracht wurden,
unter strengen Bedingungen nicht deaktiviert werden. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise wird die Konzentration
der ReaktK'usteilnehmer im Reaktor mit Hilfe
eines der beschriebenen verschiedenen Zugaheverfahren während einer entsprechenden Verweilzeit
in dem erforderlichen Bereich gehalten. Die Verweilte zeit schwankt stark je nach den Bedingungen, liegi
aber allgemein bei mehreren Minuten bis zu 2 Stunden unter Bedingungen eines bestimmten Bereiches.
Die Polymerisationszeit bei diskontinuierlicher Arbeitsweise ist nicht in besonderer Weise eingeschränkt.
aber selbst wenn nur sehr wenig Katalysator zur Anwendung kommt, ist die Polymerisation nach 24 Stunden
praktisch beendet.
Die Copolymerisation wird bei einer Temperatur von -20 bis 150 C durchgeführt, im allgemeinen
:o wird ein Temperaturbereich von 0 bis KX) C bevorzugt.
Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wird die Temperatur kontinuierlich oder stufenweise erhöht.
bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann die Temperatur in der Endstufe der Copolymerisation erhöht werden.
js Die Polymerisation kann unter autogenem Druck erfolgen,
aber im allgemeinen wird vorzugsweise unter einem Druck gearbeitet, der ausreicht, damit die
Monomeren im wesentlichen flüssig bleiben. Der Druck hängt selbstverständlich von den zu copolymcnsierenden
Monomeren, vom Lösungsmittel, der Polymerisationstemperatur
u. ä. Parametern ab.
Nachdem die Polymerisation beendet oder das gewünschte Molekulargewicht erreicht ist. wird das
Copolymer oder Mischpolymer vom Lösungsmittel abgetrennt und isoliert, indem in üblicher Weise
dafür Sorge getragen wird, daß die Oxydation vermieden und der Katalysator deaktiviert wird. So
wird die Polymerisationslösung mit einem Antioxidans,
ζ. B. Phenyl-,ί-naphthylamin versetzt und die
Polymerisation durch Zugabe eines Nichtlösungsmittels wie Methylalkohol. Isopropylalkohol. Wasser
mehr unterbrochen und das Copolymer isoliert. Wird die Polymerisationslösung in ein erwärmtes
Nichtlösungsmittel ausgegossen, so destilliert das
λ.- Lösungsmittel oder das Gemisch aus Lösungsmittel
und nicht umgesetzten Monomeren ab. Es kann auch. da bereits eine sehr geringe Menge Katalysator ausreicht,
der allgemein einen hohen Siedepunkt hat. die Copolymerisation leicht bis /um Ende geführt werden.
und dann braucht in vielen Eällen nur der häufig als Lösungsmittel verwendete niedrigsiedende alipl !tische
Kohlenwasserstoff. 7. B. η-Hexan a,us der mit einem Antioxidans und gegebenenfalls etwas Deaktivator
für den Katalysator versetzten Pohmerisationslösung abdestilliert zu werden, gegebenenfalls unter
vermindertem Druck. Die geringen Katalysatorrückstände beeinträchtigen die physikalischen Eigenschaften
des Copolymeren meist nicht. Sollen sie aber so weit vvie möglich ausgeschaltet werden, so wird dies
t>o leicht dadurch erzielt, daß man die Reaktionslösung
mit viel Nichtlösungsmittel in Berührung bringt, da das Katalysatorsystem selbst ein homogenes System
ist. oder indem man das Polymerisationsgemisch mit gegebenenfalls angesäuertem Wasser behandelt, weil
das mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierte Pyridin eine Brönstedbase ist. Selbstverständlich
kann das Copolymer auch durch Ausfällen gereinigt werden.
109 550/488
Das erfindungsgemäß hergestellte Copolymer kann in beliebiger Zusammensetzung 1 bis 99 Gewichtsprozent
konjugierte Dieneinheiten und 99 bis 1 Gewichtsprozent
vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffeiniieiten
enthalten. Soll das Copolymer als Kautschuk Verwendung finden, so wird eine Zusammensetzung
mit 70 bis 95 Gewichtsprozent konjugierten Dieneinheitcn und entsprechend ? bis 30 Gewichtsprozent
vinylsubstitiiierten aromatischen KohlenwasserstolTeinheiten
bevorzugt; soll das Copohliier als Harz Verwendung linden, so wird eine Zusammensetzung
mit 70 bis 9S Gewichtsprozent vinyllubstituicrten aromatischen KohlenwasscrstolTcinheilcn
und 2 bis 30 Gewichtsprozent konjugierten Dien-Cinheiten
bevorzugt. Der Anteil an Vinylstruktur in kautschukartigen oder harzartigen Copolymeren
hängt innerhalb des steuerbaren Bereiches von 15 bis
50"o. vorzugsweise 20 bis 450O. von dem Molverhältnis
von zweiter Komponente zur ersten Komponente des Katalysators und von der Copolymcrisationstemperatur
ab. Um den Vinylgchalt zu verringern, braucht bei 1.3-Butadien und Styrol lediglich die
Temperatur erhöht oder das M öl verhältnis verkleinert zu werden; umgekehrt wird verfahren, wenn der Vinylgehalt
erhöht werden soll. Nach dem erfindungsgemäßen ^polymerisationsverfahren wird, wenn die
Zusammensetzung der beiden Monomeren entsprechend aufeinander abgestimmt wird, leicht ein
kautschukartiger fester Körper, aber kein Gel erhalten. Das Molekulargewicht wird durch das Molverhältnis
von Monomeren zu organischer Lithiumverbindung bestimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von vollständig regellosen hochmolekularen,
kautschukartigen Copolymerisaten aus 1.3-Butadien und Styrol, deren Styrolgehalt 5 bis
30 Gewichtsprozent des Copolymeren ausmacht. Hierbei wird in dem bevorzugten Temperaturenbereich
von 0 bis 100 C mit einem Katalysator aus 1. n-Butyllithium
und 2. 3.4-Lutidin. ,,'-Kollidin. 2.4.6-Kollidin
und/oder 2.3.6-Kollidin in einem Molverhältnis von Pyridinverbindung zu organischer Lithiumverbindung
von 0.7 bis 5.0 gearbeitet und je Mol Monomerengemisch
0.01 bis lOmMol organische Lithiumverbindung einsetzt.
Die Glasübergangstemperatur des Copolymeren wird durch Einstellen der Zusammensetzung des
Copolymeren. der Regellosigkeit der Monomer verseilung
und durch den Gehalt an Vinylstruktur der Butadieneinheit gesteuert; ihr Bereich ist nicht besonders
beschränkt, liegt jedoch im Falle von kautschuktrtigen Polymeren bei — 10 bis — 100 C.
Die erfindungsgemäß erhaltenen kautschukartigen Copolymeren können in der bei Naturkautschuk
üblichen Weise zu einem Gemisch verarbeitet werden; die Regellosigkeit in der Struktur des Copolymeren ist
ausgezeichnet, so daß die physikalischen Eigenschaften der vulkanisierten Produkte des Copolymeren
in vielerlei Hinsicht besser sind als diejenigen von Polybutadien oder den Blockcopolymeren. die
unter Verwendung von organischer L!-hiumverbindung alkine erhalten werden.
Das erfindungsgemäß hergestellte Copolymer eignet sich zur Herstellung von Autoreifen. Dichtungen. Behältern
und Folien.
Die Copolymeren mit hohem Gehalt an vinylsubstituiertem
aromatischem Kohlenwasserstoff finden als Harz Verwendung.
ίο
Bei den Angaben zu den Ausgangsmaterialicn in folgenden Beispielen wird deren Gewichtsmenge angegeben
mit Ausnahme der zweiten Katalysatorkomponentc. Die Menge der zweiten Komponente ist
ausgedrückt als Molverhältnis, bezogen auf die erste Komponente, nämlich die Organolilhium. z. B. bedeutet
1.0. daß die zweite Komponente in einem Molverhaltnis. bezogen auf die erste Komponente von 1.0.
vorliegt. In den Beispielen I bis 3 ist die Gesamtmenge an konjugierten Dienen und vinylsubstitiiierten
Kohlenwasserstoffen 40OmMoI um1 in di:n Beispielen
4 bis 14 sowie in den Vergleichsversuchen HH)niMol.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen näher erläutert.
Ein 205 cm' fassendes Druck gefäß wurde sorgfältig getrocknet und mit gereinigtem Stickstoff dreimal
durchgespült und schließlich 400 Teile trockenes n-Hcxan. 25 Teile Styrol und eine vorbestimmte
Menge der zweiten Katalysatorkomponente eingeführt. Das Gemisch wurde auf - 78 C gekühlt und
nun 75 Teile 1.3-Butadien und dann 0.3 Teile (l.2mMol) n-Butyllithium zugesetzt und das Gefäß
verschlossen. In einem Thermostat wurde 20 Stunden auf 50 C gehalten und schließlich die Polymerisation
durch Zugabe einer großen Menge von 2"nicer äthanolischer Lösung von Phenyl-,i-naphthylamin
abgebrochen, das ausgeschiedene Mischpolymerisat abgetrennt und in Vakuum bei 50 C getrocknet. Die
Umwandlung und die Intrinsic-Viskosität bei 30 C in Toluol sowie der Styrolgehalt. die MikroStruktur
der Butadieneinheit und der Anteil an rückgewonnenem Material bei dem oxydativen Abbau des erhaltenen
Mischpolymerisats wurde" bestimmt und in der Tabelle 1 zusammengefaßt (Intrinsic-Viskositäten
wurden jeweils unter gleichen Bedingungen und bezogen auf 100 cm' g ermittelt).
Lm-
Versuch
;. Komponente «.,ndlungs- Intrinsic- ' St>ro
s-r.id Viskosität
Art 'Mcniie
2.4.6-Kolli- 1.0 93.2 0.29 24.3
din
.-Kollidin 1.0 94.5 0.50 26.2
din
.-Kollidin 1.0 94.5 0.50 26.2
Verbuch
Mikr.Mrukiiir der But;:dicn-hmheit
; rar: -- i .4 Yiml-
R ück-
Abbau
1 26.0 40.6 33,-i
2 19.1 45.S . 35.1
Die Mikrostruktur der 1.3-Butadien-Einheit un
der Styrolgehalt des Mischpolymerisats wurden durc
Infrarotspektralanalys- ermittelt, und zwar auf fo
gende Weise: Bekanntlich entspricht die Intensit;
der Styrolgehalt des Mischpolymerisats wurden durc
Infrarotspektralanalys- ermittelt, und zwar auf fo
gende Weise: Bekanntlich entspricht die Intensit;
einer Bande in Infrarotspeklruni dem Beet-.chen
Gesetz.
I)
worin / die Transmission der Infrarotstrahlung durch
die Probe. /,, die Transmission des Geräts ohne Probe, k der Fixtinktionskoeffizient der Probe, c Konlentration
der Probe, f Küvettendicke bedeuten.
Die charakteristischen Absorptionsbanden, näm- ιυ
Ich für Styrol 7(X) cm '. trans-1.4-iiinhcit des BuIaiiens
967 cm"1 und Vinylcinheil der Butadieneinheit
♦ lOcm '. wurden aus Standardmaterialicn mit ihren
lixtinktionskoeffizienten unter Verwendung eines japaliischen
Spektrometers 402 G mit Beugungsgitter trmittelt. Oic Gleichung I kann auch wie folgt ge-•clineben
werden:
D = log/„7 = k ■ c ■ 1. 12)
Aus der Gleichung 2 läßt sich mit der Zellendicke f und der gemessenen Absorption D mit Hilfe
des oben ermittelten Extinktionskoeffizienten die Konzentration und damit die vorhandene Menge an
trans-l.4-Einheiten. Vinvleinheiten und Styrolgrup-
pen ermitteln. Die Konzentration der cis-1.4-1 1 icit
Wird nach der Differen/methode aus der Konzentration
der trans-1.4-Einhcit. der Vinyleinheit und der Styrol-(iruppcn
errechnet.
Die MikroStruktur der 1.4-Butadieneinheit und die Styrolmenge werden nach der Erfindung wie folgt
definiert.
Cis-1.4 (Gewichtsprozent)
Cf
Cc Cr
IOD
Irans-1.4 (Gewichtsprozent)
Vinyl- (Gewichtsprozent)
Styrol IGewichtsprozent)
Cf O + Cr -Cc
Cr
Cl + Cr '+ Cc
Cm
Ct - Cr - Cc - Cm
100
100
100
C/ = Konzentration \on trans-1.4 (IR-spektro-
skopisch)
Ci = Konzentration von Vinyl (IR-spektrosko- ?"
Ci = Konzentration von Vinyl (IR-spektrosko- ?"
pisch)
Cc = Konzentration von cis-1.4 (IR-spektrosko-
Cc = Konzentration von cis-1.4 (IR-spektrosko-
pisch)
Cst = Konzentration von Stvrol (IR-snektrosk"-
Cst = Konzentration von Stvrol (IR-snektrosk"-
pisch)
Die Aufnahme des IR-Spektrums erfolgte in einer Flüssigkeitszelle. Zellenstärke 0.5 mm. wobei das
Mischpolymerisat in Schwefelkohlenstoff gelost war. Bei einer derartigen Analyse stimmt der theoretische
Styrolgehalt bei 100%igem Umwandlungsgrad in verschiedenen Systemen der Styroleinspcisung gut
mit den gemessenen Werten überein.
Die MikroStruktur des Polybutadien wurde quantitativ in ähnlicher Weise erirrttelt.
Die Mikroslruküir des in dLscrn Beispiel erhaltenen
Mischpolymerisats ergab 20.1% cis-1.4. 37.5"» trans-1.4. 42.4" π Viny !gruppen und 23.7" Ό Styrolgruppen.
I'm die Regellosigkeit des erfmdungsgemäßen
Mischpolymerisats /\.\ untersuchen, wurde die Anordnung
der Styrolsequen/en untersucht, wobei die
Widergew iniumg des Stuols festgestellt wurde, und
zwar hei tier im folgenden noch näher zu beschreibenden
Methode des oxydativen Abbaus.
Bei det Methode des oxydativen .Abbaus nach I. M.
KoIt h off (»Journal of Pohmer Science«. 1. 429
[I1Md]I wurde als Katalysator Osniumtctraoxid und
t-Butylhydropero\id angewandt. Bei einem derartigen KataKsatorsystem wird nur die Butadieneinheit abgebaut,
wobei die Suroleinheit erhalten bleibt. Dem
so behandelten Mischpolymerisat wird Methanol zugesetzt. Styrolsequcn/.en mit einem Polymerisationsgrad
von weniger als etwa 5 können im Methanol
löslich sein, wohingegen Styrolsequen/en mit einem Polymerisationsgrad von über etwa 5 unlöslich sind
Auf diese Weise läßt sich die Regellosigkeit des Mischpolymerisats durch die wiedergewonnene Menge
a.i Methanol unlöslichen Sequenzen feststellen.
Der BegrilT »wiedergewonnene Menge« betrifft
Gewichtsprozent Styrolsequen/en. die bei dem oxydativen Abbau des gesamten Styrolgehaltes in dem
Mischpolymerisat als methanolunlöslicher Teil wiedergewonnen
werden kann.
Eine weitere Erläuterung hinsichtlich des oxydatnen
Abbaus und der in Tabelle 1 gegebenen Resultate ist nötig.
Das Block-M' chpolymerisat. wie man es durch
Mischpolymcisieren \on 75 Teuen 1.3-Butadien und
25 Teilen Styrol mit Hilfe eines einkomponentigen Katalysators, nämlich n-Butyllithium ohne Zusatz
einer 2. Komponente erhalten kann und einen Umsetzungsgrad von mehr als 90"., feststellt, ergibt im
allgemeinen eine wiedergewonnene Menge durch oxydativen Abbau von etwa 80%. Auf Grund dieser
Tatsache kann man feststellen, daß die Versuche 1 und 2 zu regellosen Mischpolymeren führten. Hingegen
mit 2.4.6-Kollidin konnte der mc'1 inolunlösliche
Teil aus dem oxydativen Abbau auch nach Stehenlassen über lange Zeit nicht ausgefällt werden.
trotzdem die Messung mit Hilfe einer Fliehkrafttrennung vorgenommen wurde, war es unmöglich.
korrekte Werte zu erhalten. Daraus ergibt sich, daß bei Verwendung von 2.4.6-KoIlidin auch bei einer
Styrolsequenz in dem Mischpolymerisat von über 5 eine solche Sequenz ei,er kurz ist.
Im Sinne des Beispiels 1 wurde 1.3-Butadien und
St\rol mit verschiedenen Katahsatorsystemen polymerisiert,
und zwar handelte es sich dabei um verschiedene mehrfach alkylsubstituierte Pyridine und
Triethylamin als Vergleich als 2. Katalysatorkomponente,
woraufhin durch oxydativen Abbau die Regellosigkeit ermittelt wurde. Als Ausgangsmengen dienten
4CW Teile n-Hexan. 21 Teile Styrol, vorbestimmte Mengen der mehrfach alkylsubstituierten Pyridine
oder Triethylamin. 79 Teile 1.3-Butadien und
0.15 Teile (0.6 mMol) n-Butyllithium. Polymerisationstemperatur 50 C. Polymerisationszeit 20 Stunden.
Die F-rgehnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt. Der mit
methanolunlosliehe Teil auch nach längerer Siehzeil nicht ausgeschieden wurde.
bezeichnete Versuch ergab, daß der
Ur-. ικ!ί
MikroviruUur der Hui.ulien-F.inheii
v-1.4
\in\l-
Rück-
cuinnimt!
bei
Abbau
ι An | 1.0 | >7S.4 ■ | 0.5 S | lo.s | 30.1 | 44.0 | 25.0 | ! + | |
3 | 2.4.6-Koliidin | 2.0 | 100.5 | 0.30 | 20.5 | 2S.0 | 41.5 | 20.6 | ■ Spuren |
4 | desgl. | 3.0 | 07.1 | 0.30 | 20. s | 26.3 | 41.2 | 32.5 | 0 |
S | ! desgl. | 1.0 | 03.S | 0.05 | 20.0 | 24.0 | 41.5 | 34.5 | ! ο |
6 | ,,'-Kollidin | 2.0 | S6.0 | 0.5S | 20.2 | 25.5 | 36.4 | 3X. 1 | ; 0 |
-T | ι desgl. | 3.0 | 32.0 | 0.35 | IX.N | 22.6 | 31.6 | 45.S | ' 0 |
!S | i desgl. | 2.0 | 0X6 | 0.00 | ! 0.3 | >N.7 | 40." | 1 1.6 | 82.6 |
0 | Triäthviamin | ||||||||
Wurde als 2. Komponente Triethylamin in einem Verhältnis von 2 gegenüber der I. Komponente angewandt,
so betrug der wiedergewonnene Anteil durch oxydativen Abbau 82.6'Ί,. Wurde jedoch ./-Kollidin
in einem Verhältnis 1 bis 3 angewandt, so stellte man einen wiedergewonnenen Anteil von 0 also eine hervorragende
Regellosigkeit fest. Wird nun 2.4.6-Kollidin ir einem Verhältnis von 2 angewandt, so ist die
Regellosigkeit noch ganz gut. Der wiedergewonnene Anteil beträgt eine Spur. Bei Vergleich der wiedergewonnenen
Anteile nach oxydativem Abbau der Vinylanteilc aus Versuch 3. 4 und 5 ergibt sich, daß
die Regellosigkeit und der \ inylanteil des Mischpolymerisats
eingestellt werden kann durch Verändc-
.15 rung der Menge an 2. KataKsatorkomponente. Vergleicht
man die Versuche 6. 7 und S. kann man hinv.entlieh
des Vinylgehalts den gleichen Schluß ziehen.
Im Sinne des Beispiels 1 wurde 1.3-Butadien und
Styrol misehpolymerisiert unter Verwendung eine-,
Katalysatorsystems mit 2.4.6-Kollidin als 2. Komponente,
liinsatzmenuen 4(X) Teile n-llexan. 25 Teile
Styrol. I Teil 2.4.6-Kollidin. ""5 Teile 1.3-Butadien
und vorbestimmte Mengen von n-ButyHithium. PoK-nieiisationstcmperaüir
50 oder 75 C. Polymerisations-/eit 20 Stunden.
!'■•i mc;;
Versuch | n-Hiin!· liiliiiüii· \nieil |
. Κ'ΐηρ,νι.Γ' | M,, | I) | '··!] ; ^r.i;u; | 1 !: i - .■.,π,!!:.". |
Ιπ:ΐ.η- |
IO | 0.14 | 2.4.6-Kollidin | I | .1 | 50 | 10.3 | 0.52 |
Il | 0.10 | desgl. | Il | .1 | 50 | 07.1 | o.~>. |
12 | 0.14 | desgl. | I) | .1 | 7 > | 00.4 | 0.57 |
13 | 0.10 | desi'l | I) | ir s | O.X4 | ||
23.1
2l). 1
>2.S 4l).()
24.
Aus Tabelle 3 geht hervor, dali man mit 2.4.6-K.ollidin
als 2. Komponente die Monomeren quantitativ auch bei geringen Mengen, also etwa I ItXK) bezogen
auf die gesamte eingesetzte Monomcrmenge und n-Butyllilhium als 1. Komponente polymerisieren
kann. Bei Versuch I I findet man nur Spuren von Polystyrol,
die einem oxydativen Abbau zugänglich sind.
Min Druckgefäß mit einem lassungsvoliimen von
KK) em1 wurde sorgfältig getrocknet, mit gereinigtem
Stickstoff dreimal ausgespült und dann 4(K) Teile trockenes n-llexan. 25 teile Stvrol und vorhestimmte
(•s Mengen der 2. Katalysalorkoniponente mit einem
Injektor eingeführt. D.is Reaktunisgcmiseh winde aut
--7N C gekühlt und dann 75 Teile 1.3-Butadien und
danach 0.7 Teile (0.7 mMol) n-Butyllilhium eingebracht und das GcHiH verschlossen. t!s wurde in einem
Thermostat bei 50 C auf einer Rollbahn gerollt, und /war bestimmte Zeit. Dann wurde die Reaktion durch
Zugabe großer Mengen einer 2"n-äthanolischen Lösung von Phenyl-,i'-naphthylamin abgebrochen, das
ausgefällte Mischpolymerisat gewonnen und in Vakuum bei 50 C getrocknet. I 'mwandlungsgrad des
Mischpolymerisats, der Vinylgchalt der Butadiencinheit
und der Styrolgehalt sind in Tabelle 4 /usammenuefaßt.
16
i »IVlp. 'Iu Γ, Ij
Vcr-.UL.-li
14 | 2.4.6-Kollidin |
15 | 2.3.6-Kollidin |
16 | Triäthylamin |
17 | 2.4.6-Kollidin |
IS | 2.3.6-Kollidin |
19 | Triäthylamin |
2li | N.N-Diäth\l- |
Il < ι | anilin |
Ml!,.,1.T1
ιIiJUi
h9.4
hl.S
29.9
hl.S
29.9
S 1.6
h2.l
h2.l
43.7
13.4
11.1
4.0
15.4
12.3
5.5
3.0
Huiadien-T.iiiheit
35.5 30. S
15.S 13.2
^Us der Tabelle 4 ergibt siel·,
i^ hei '' 2. KornpniK
Polvnie! isationsgeschwindigkeit hctr.i^hilu.i, h
von 2.4.:- oder 2.3.6-Kollidin
end u η 1J
:]Vc dl-.-als
unter Verwendung von Triäthylamin oder N.N-Diäilnlanilin.
Natürlich ist der Styrolgehalt des Polymerisats wesentlich höher.
y]C Maßnahmen des Beispiels -i .u:r,i:n "ι;- i!,,'·■.-risaü
>n von 1.3-Butadien und S1.;. ι\<: r;.;i ^n)1. :
K.atal'.s.:torsystcm wiederholt. *■·· ob·.·: 2 AJ--- -,,:;..!
11 6- K uhdin. ,.'-Kollidin oder Τπ;ιίίι\ i.<mir .·:!-
ι Komponente dienten. Uinsatz.inen.A-n -*f>·ϊ 1 :ι:ι:
ArI
n-1 le\an. 25 Teile Styrol, eine vorbestimmte Menge
der jeweils angewandten 2. Komponente. 7>
I eil_e I..--butadien und 0.7 Teile n-Butyllithium. PoKmensaitonstemperatur
50 C.
^JIe \
in·.!tic
2.4.6-Kollidin | I I |
2.3.6-Kollidin | I ; |
,,'-Kollidin | I 1 |
Triäthylamin | (I |
2.4.6-Kollidin | ! |
2.3.6-Kollidiii | 1 |
.,'-Kollidin | 1 |
Triäthvlamin | I |
1.5
69.4 | 13.4 | 3O.X |
hl.N | 11.1 | 27.3 |
"2.4 | 19.1 | 12.5 |
hl.5 | 5.5 | 42.S |
67.3 | 13.S | 37.6 |
65.1 | 15.7 | 3X.6 |
N).S | 20.S | 16.0 |
6S.6 | ||
Vergleicht man den Styrok-jhalt bei im ucsjntlictien
gleichen Umwandlung'-grad unter ikiückMchtigung
iler vier in Tabelle 5 gezeigten 2. K.i;al\->aiorkoinponeiitnn.
sieht man. (IaB die Misciip· -,meiisate.
die unter Verwendung der Kallidine erhalten wurden,
extrem hohen Styrolgehalt und bessere Re'.vilnMnkeii
aufweisen als dies mit inäthvlamin -injlich ist.
.i-Kollidin führt zu ganz, besonders hohem Sl\rolyehalt.
Im Sinne des Heispuls 4 wurden 1.3-Biitadien und
Stvrol polymerisiert unter Verwendung eines Katalysal
<μ --·,stems mit ..'-Kollidin als 2. Komponente. I;insatzmengen
400 Teile n-He\an. 25 Teile St\rol. 1.5 I eile ..-Kollidm. Ί 5 Teile 1.3-Butadien und
H." Teile ii-But\llithu!tn: l'olynierisationstempcratur
50 C.
ineri-.iii"ii>./eit MlIHl' . i. |
I nm.HKlluiiiisür.Kl | SUroliiehalt | Vinvlpchall | |
2. Komponente 1*.Ί;·ι | IO 60 |
7.5 61.(1 |
23.1 23.2 |
der Hiiliidicn-Iiinheit |
Mungo 1.5 ι <; |
120 | S9.3 | 23.0 | 37.6 38.6 |
1.5 | ! 39.2 | |||
29
30
31
30
31
Aus der Tabelle 6 ergibt sich, daίΛ die Vcrweiu'ung
\on ,.-Kollidin in einer Menge von 1.5. bezogen auf
n-Butyilithium. zu Mischpolymerisaten führt, deren
\ erteilungsverhiiltnis von Styrol über die ganze MoIckülkeUc
gleichmäßig ist und dem Verhältnis in dem Tinsatzgemiseh entspricht.
109 550/488
17
Im Sinne des Beispiels 4 wurden 1 ..!-Butadien und
Styrol mil einem Kaialwiiorswcm polymerisiert,
welches als 2. Komponente Peniamethylpyridm ent-
liielt: liinsaizmengen 400 Teile n-Hexan. 25 Peile
Styrol, vorbestimmte Mengen an Penuimeihylpyridin.
Teile 1.3-Butadien und \orhesiimmte Mengen von
n-Butvllithium.
V cjf-uch
n-BuIvl-
lithium
Teile
0.7 0.5
2. Kompo nente |
tHini- icTiiper.mii C" |
1.5 | 40 |
1.0 | 50 |
PoU | 1 in - | Ym) !gehalt |
gr.ul " | l-iliheil | |
Minuten | "■' | |
4M | 7-7 | 51.4 |
}l I | 74 | 44.5 |
ίο Aus dem Umsei/ungsgrad und dem M.. i,ilgehr.it.
wie er in Libelle " .ingegehen ist. ist zu entnehmen,
dall auch bei Verwendung uin Pentamethylpyridin
man'eine Akiivieruug und eine zunehmende Regellosigkeit
feststellen kann.
'·' Beispiels
Im Sinne des Beispiels 4 wurde 1.3-Buiadicr, und
Styrol mit einem Katalysatorsysiem polymerisiert,
welches 6 Lutidine und Aldehydkollidin als, 2. K.mi-
;o ponerite enthielt. Ausgangsmengen 400 Teile n-He\an.
\s Teile Styrol, vorbestimmte Menge jeder der
2. komponenten. 75 Teile 1.3-Butadien 0.3 Teile n-Butvllithium.
PoK-
-i Lieh
34 35
3 S 39 40 41 42 43 44 45
4(i 47 4X 49 50 51
52 si
2. Komponente | Menge | mentation- mentions- | L ITi- ν,,ιηϋΐιιη:- |
St>rolgeh;il |
o.s | temperatur /eil | |||
Art | 1.5 | ( Minuten | ||
3.4-L.utidin | 3.0 | 5(' 3 7 | '3.2 | 19.5 |
desgl. | 1.0 | 50 | 23.4 | 21.7 |
desgl. | 1.5 | 50 .^ | 10.5 | 25.0 |
desgl. | 3.0 | ™s 7 | 33.4 | 18.4 |
desgl. | o.s | -ς 7 | 23.4 | 20.3 |
desg! | 1.5 | -5 Ί | 6.S | 21.3 |
3.5-Lutidin | l.o | 5ιι '7 | IO.S | 16.1 |
desgl. | 1.5 | 511 37 | 4.9 | 24.1 |
desgl. | O.S | -ς 7 | 4.6 | |
desgl. | 3.0 | 2.0 | ||
2.3-1.utidin | o.s | s I < 3 ' | 14.6 | |
desgl. | 1.5 | - ς -7 | 14.7 | |
2.4-1.utidin | o.s | 5!) 11 | 14.1 | |
desgl. | 1.5 | "" -\ 7 | 16." | |
If-I utidin | 3.0 | 50 37 | 7.4 | |
desgl. | 3.0 | ~*^ 7 | 5.7 | |
2.6-Lutidin | 1.5 | M ) Λ /' | 12." | |
desgl. | 1.5 | 7 S / | 19.(, | |
Mdelndkollidin | 50 37 | 7.1 | ||
desul. | •■ς | 6.5 | ||
7.0 | ||||
9.7 | ||||
1.3 | ||||
1.9 | ||||
1.3 | ||||
1.6 | ||||
1.2 | ||||
2.9 | ||||
1.7 | ||||
1.0 | ||||
5.1 | ||||
34.0 40.2 4Χ.(.
43.; 2 S.'/
29. ■■ 26.S
26.9
43." 34.0 30.3
Daraus geht hervor, dali selbst unter Verwendung
jeder der sechs Lutidine oder Aldehydkollidin ein beträchtlicher Anteil von Styrol in der Mischpolymerkette bei der Anlaufzeit der Polymerisation vorliegt. Aus der Tabelle X kann man auch entnehmen,
daß die Regellosigkeit bei 3.4- bzw. 3.5-Lutidin besonders hoch ist.
Im Sinne des Beispiels 4 wurde 1.3-Butadien und
Styrol mit einem Katalysatorsystem polymerisiert.
welches ein Lutidin-Kollidin-üemiseh (Siedebereieh
145 bis 175 C) als 2. Komponente enthielt. Ausgangsmengen 400 Teile n-Hexan. 25 Teile Styrol. 1.0 Teile
2. Komponente. 75 Teile 1.3-Butadien und 0.3 Teile n-Butyllithium. Nach der Polymerisation im RoII-gefaß während 15 Minuten in Thermostat von 50 C
wurde im Sinne des Beispiels 4 eine Nachbehandlung vorgenommen. Der Umwandlungsgrad zu dem Mischpolymerisat betrug 12.4%. Styrolgehalt 11.1%. Mikrontruktur der Butadien-Linheit ergab einen Wert von
eis-1.4 31.8%. trans-1.4 37.2% und Vinylgruppcn
31.0" Ό.
Wird jedoch ohne 2. Komponente gearbeitet, mi i-t
der I :niwandlungsgrad zu dem Mischpolymerisat nur
ρ 2"u und der Stsrolgehah 2.2",,. l-.s scheint also.
^:,H auch unter Verwendung eines Gemisches son
I uiiilm und Kollidin eine beträchtliche Menge son
Sisrol bereits in dem Mischpolymerisat /ur Anlaufzeit
der Polymerisation, wie im Beispiel S. sorhandeii
Beispiel H)
Im Sinne des Beispiels 4 wurde 1.3-Bi.iiadier. und
SiMiil mit einem Katalysators} stern polymerisiert,
weiches ,,-Kollidin als 2. Komponente enthielt. Ausiianüsmengcn
400 Tei'.e n-Hexaii. 25 Teile Styrol.
"Λ Komponente 2. 75 Teile l.Ji-Butadien und (1.2 Teile
n-lHnyllithium. Das Reaktionsgemiscli wurde im
Thermostat bei 75 C 15 Minuten beladen und dann
jni Sinne des Beispiels 4 nachbehandeln Die I. mt^.pdiung
zu dem Mischpolymerisat betrug !(>.>"...
<lcr Styrolsehalt 19.2" u und die Mik. ^struktur der
Huiadicn-tinheit wies 24.2",, eis-1.4. ?".'/'„ trans-1.4
und -««.P.. Vmylgruppen aul Wurde doch^line
Komponente polymerisiert, betrug der L mw. u
lunusurad nur 11.1"» und der Myrolan 1. ■
daraus ergibt sich, daß he. einer Ien ^ al ν·
-5 Γ ma .Γ-KolliJin man noch immer ein ausruhend
regellose^ Mischpolymerisat erhall.
Beispiel Il
Beispiel Il
Hier soll der Einfluß des Alterns auf das Katalysator
sicm uezeigt werden.
Temperatur 3
U-Hutadien und ^Ic
U-Hutadien und ^Ic
wurde nach Beispiel 4 vorgenommen.
ersuch
Nachhchandliini;.
Temper.hui
Temper.hui
Mikrnslrukiur der Hu
1.-1.4 Irans-1.4
dann s.hn.H J TU,
Vir.vl-
56
>7
5S
59
5S
59
7S
52.4
12.4 ll.d 26.2
21.9
24.7
21.9
24.7
34.1
36.S
V,. 5
52.9
36.S
V,. 5
52.9
40,2 40.0 41,3
41.7 9.9
Bei den Versuchen 59 svurde kein Altern vorgenommen
und die 1. Katalysatorkoniponer.le erst /um
SlIiIuR zugcsct/t. Bei Versuch 60 wurde keine 2. Katai\saiorkomponentc
angewandt. J
1 nter den hier angewandten milden Reakuonsbedin'iungen
wird die Aktivität und die Regellosigkeit durch ein Alternlassen und die dabei a'igt wandten
i'edingiir.gcn nicht wesentlich beeinllul.U.
T1. be
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
n-Hi:i \ Ui (h ium
InIe
0.3
0.3
0.3
0.3
0.3
0.3
0.7
0.7
0.7
0.7
0.7
Psridin
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
dcsgl.
dcsgl
dcsgl.
desgl Chinolin dcsgl.
π. 3
0.N
3.11
(1.5
I.It
3.0
0.7
1.0
1.5
1.0
1.5
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß Pyridin oder Chinolin eine Polymerisation vollständig verhindert.
wann es in einer zu n-Butyllithium äquivalenten Menge
Vergleich s versuche
Im Sinne des Beispiels 4 wurde Styrol und 1.3-Butadien
mischpolymerisieri. jedoch hier als 2. Katahsatorkomponcnte
Pyridin oder C'Hnolin angewandt. Ausgang.smengcn: 400 Teile η Hexan. 25 Teile Styrol.
\orhestimmie Menge der 2. Katalysatorkomponenle. "5 Teile 1.3-Butadien und 0.7 Teile n-Butyllithium.
pcr.il Ii r
75
75
40
50
50
50
40
75
40
50
50
50
40
l> mentation-.-
/eil
Minuten
Minuten
37
17
|7
17
60
200
60
60
i ΙΙΗ|Η,ημ St\r..lüehali
2".S 0 0
5.6 D 0 0 0 0 0 0
4.1
angewandt wird. Auch wenn die Polymerisation in einem Ausmali von sveniger als 0,5 Äquivalent Pyridin
oder Chinolin erfolgt, so ist eine solche Verbin-
dung im wesentlichen wirkungslos /ur Herstellung
von regellosen Mischpolymeren.
Beispiel 12
Im Sinne des Beispiels 4 wurde Isopren und Styrol
mit einem Katalysatorsystem enthaltend ..'-Kollidin
als 2. Komponente polymerisiert.
Hin l(X)-cm'-Druckgefäß wurde getrocknet und
mit gereinigtem Stickstoff ausgespült und 4(K) Teile trockenes n-Hexan. KX) Teile des Gemisches Isopren
Styrol gleicher Mengen und 2. Komponente in einer Menge von 1 bc/ogen auf die I. Komponente eingeführt und schließlich 0.3 mMol n-Butyllithium als I. Komponente eingebracht und das Gefäß verschlossen. Fs wurde in einem Rollbett bei 50 C 120 Minuten /ur Polymerisation gerollt und im Sinne des Beispiels 4 nachbehandeln Die Ausbeute an Mischpolymerisat
Styrol gleicher Mengen und 2. Komponente in einer Menge von 1 bc/ogen auf die I. Komponente eingeführt und schließlich 0.3 mMol n-Butyllithium als I. Komponente eingebracht und das Gefäß verschlossen. Fs wurde in einem Rollbett bei 50 C 120 Minuten /ur Polymerisation gerollt und im Sinne des Beispiels 4 nachbehandeln Die Ausbeute an Mischpolymerisat
betrug S.V'n. Der wiedergewonnene Anteil nach o\ydathem
Abbau betrug O1V
Beispiel 13
Nun wurde 1.3-Butadien und Styrol mit Phenvllithium
oder Dilithiumstilben (an Stelle n-Butyllithiuml als I.Komponente, nämlich die Organolithiumkomponente
und mit ,i-Kollulin als 2. Komponente
polymerisiert.
Fin lÖO-cnv-Druckgefäß wurde getrocknet um'
mit reinem Stickstoff ausgespült und 400 Teile trok kenes n-Hexan. 25 Teile Styrol, eine vorbestitnniu
Menge der 2. Komponente eingebracht, das gan/i auf — 7X C gekühlt und 75 Teile 1.3-Butadien um
schließlich 4 mMol der Organolithiumverbinduin /ugeset/t. Nach Verschließen des Gefäßes wurde t
im Rollbett bei 50 C etwa 120 Minuten ecrollt.
I Komponente | ; Kompo nente |
Lm- | Styrnleehalt | Mtkrostrukliir | der Huta | ilien-[:inhcit | Zurück | |
u.indluniis- grad |
eewonnen | |||||||
Versuch | Phein !lithium | 0.0 | >> 0 | 3.9 | trans-1.4 0 |
Viin I- η |
eis-1.4 | hei oxulaiivem |
5S.2 | 50.3 | 40.3 | Abbau | |||||
62 | desgl. | 1.0 | 20.1 | |||||
(Vcrgl.) | Dilithiostilben | 0.0 | 72.0 | 4.X | 36.6 | 3X.I | 25.3 | |
63 | 61 .9 | 52.x | 9.0 | 3X.2 | (I | |||
64 | desul. | 1.0 | 14.,X | 50 | ||||
(Vergl.) | 70.5 | 35.2 | 40.2 | 24.6 | ||||
65 | 0 | |||||||
Hier wurde der Einfluß des Lösungsmittels auf die 1 bezogen auf die I. Komponente eingebracht, schild
Polymerisation untersucht. lieh auf -78 C abgekühlt und 75 Teile 1.3-Butadie
Das lOO-cm'-Druckgefäß wurde getrocknet und 40 und 0.3 Teile (0.3 mMol) n-Butyllithium zugefüg
mit reinem Stickstoff ausgespült, dann 4(XI Teile das Gefäß verschlossen und im Thermostat bei 50 1
verschiedener Lösungsmittel. 25 Teile Styrol und am Rollbett während etwa 30 Minuten der Pol·
3.4-Lutidin als 2. Komponente in einer Menge von merisation ausgesetzt.
Versuch
66
67
68
Lösungsmittel
n-Hexan
Cyclohexan
Toluol
Toluol
Polymerisationszeit Lmwandlungsgrad Styrolgehalt
Minuten
45
96.3 9S.2 25.1
23.S
24.1
23.S
24.1
Vmylgehalt
41»
45.2
51.4
45.2
51.4
Rückgewonnen be ■ oxvdativem Abbai
ο 0 0
Beispiel 15
In einem 25-1-Autoklav mit mechanischem Rührer.
Vorratsbehälter für Monomer und Temperaturrcgels\item
wurde nach Trocknen und Ausspülen mit i'ereiniatem Stickstoff zur Herstellung einer vollständig
mertenViasatmosphäre 400 Teile trockenes n-Hcxan.
2^ Teile Snroi. weiches mit Kieselgel getrocknet
•λ urde. und 0.5 im Verhältnis zu der 1. Kataiysatorkomponente
von -Kollidin als 2. Katalysatorkomponente eingebracht. d.;<
ganze auf 5 C abgekühlt, noch 75 Teile 1.3-Buuv.iien und 0.08 Teile (31 mMoll
n-Butvllithium unter R^'-ren zugefügt, die Polymerisationstemperatur
auf 60 C eingestellt und l) Stund; fortgeführt und schließlich durch Zugabe von Aceto
lösung des 2.6-Di-t-butyl-p-kresol abgebrochen.
Nach Entfernung des Lösungsmittels in einer ü lichen Abstreifanlage wurde das Polymerisat in V
kuum bei 50 C getrocknet. Man erhielt ein durc sichtiges gummiartiges Elastomer ohne Gel in eir
Ausbeute von 90° n. Intrinsic-Viskosität 2.02. Moont
Viskosität*) iML-4) bei 100 C 62. Snrolgehalt 20.9'
MikroStruktur der Butadien-Einheit 44.9% trans-1 2S.6°n cis-1.4 und 26.5°o Vinylgchalt bei eint
wiedergewonnenen Anteil nach oxydativem Abb von 0.
B c i s ρ i e '
24
16
Hier soll ein Vergleich über verschieden synthetisierte
Butadien-Styrol-Mischpolymerisate angestellt
werden.
Elastomer A ist ein handelsübliches Produkt mit einem mittleren Vinylgehalt von etwa 30%. hergestellt
durch Lösungspolymcnsa\ion. Elastomer B Bt ein nach Beispiel 15 erhaltenes Mischpolymerisat.
Die Eigenschaften der beiden Elastomeren sind in folgender Tabelle gegenübergestellt.
Styrolgehalt, %
lrans-1,4,%
lrans-1,4,%
Nun wurden nach folgender Rezeptur die Elastomere A und B gemischt.
Teile
Copolymer '. 100
Ruß (mittelhochabriebfester Ofenruß) 60
Aromatisches öl 20
Zinkoxid 5
Stearinsäure 2
Vulkanisationsbeschleuniger
ίο (N-Hydroxydiäthylen-2-benzo-
ίο (N-Hydroxydiäthylen-2-benzo-
thiazol-sulfenamid) ' "·
Schwefel
Die Eigenschaften des vulkanisierten Kautschuks aus den Elastomeren A und B sind im folgenden
zusammengestellt.
1.75
Vinyl()
Rückgewonnener AnteH nach
oxydativem Abbau. %
Rückgewonnener AnteH nach
oxydativem Abbau. %
Mooney-Viskosität ML-4(100 C)
Glasübergangstemperatur Tg ( C )
•!Gemessen nach ASTM D-IMMiI
25.8 ! | 20.9 |
43.5 j | 44.9 |
23.6 | 28.6 |
32.9 | 26.5 |
0 | 0 |
1.92 | I 2.02 |
57.8 | 62.0 |
-56 | !-64 |
Dehnung. %
Zugfestigkeit, kg cm2 ..
300% Modul, kg/cm2 ..
Elastizität. %
2s Mikrohärte
A'
517
201
Β'
561
207
85
48
68
Daraus ergibt sich, daß der erfindungsgemäß erb Ί-tene
Kautschuk eine höhere Dehnung besitzt als -i Kautschuk aus bekannten Elastomeren.
Claims (1)
- Patentanspruch:^ h-"vinyTsubstituierten aromadurch PolymerisierenrleT^anischen L.hiumverbindung de, For- „ melkennzeichnet, daß man als 2. KiUaIysatorkomponente ein substituiertes Pyridin der FormelR3 R5νγR2 N R6verwendet, worin R2, R3, R4, R5 und Re jeweils Wasserstoff oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- und Aralkylrest bedeuten, mit der Bedingung, daß mindestens zwei Substituenten Kohlenwasserstoffreste sind, man je Mol Monomeren gemisch 0.01 bis 100 mMol organische Lithium verbindung einsetzt und ein Molverhältnis vor substituierter Pyridinverbindung zu organische Lithiumverbindune von 0.5 bis 10.0 einhält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen109 550/429
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