DE1816089A1 - Verfahren zum Herstellen von regellosen Copolymeren aus konjugierten Dienen und aromatischen Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von regellosen Copolymeren aus konjugierten Dienen und aromatischen KohlenwasserstoffenInfo
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Description
Verfahren zip Herstellen von regellosen Cot>olymeren
aus konjugierten Dienen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen von konjugierten Dienpolymeren mit Hilfe
eines neuen Katalysatorsystems, insbesondere auf ein Verfahren zum Herstellen von regellosen Copolymeren aus einem
konjugierten Dien und einem νinylsubstituierten aromatischen
Kohlenwasserstoff, indem ein Gemisch aus.einem konjugierten Dien und einem vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff
mit einem Zweikomponentenkatalysator in Berührung gebracht wird, der aus einer organischen Lithiumverbindung
und einem mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten
Pyridin zusammengesetzt ist.
Wird ein Gemisch aus einem konjugierten Dien und einem
vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff, z.B. ein Gemisch aus 1,3-Butadien und Styrol, in Gegenwart einer
organischen Lithiumverbinduiig in einem Kohlenwasserstofflö*·-
sungsmittel polymerisiert, so unterscheiden sich die beiden
Ho&omeren deutlich in ihres* Reaktionsfähigkeit; zunächst
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ORIGINAL INSPECTED
wird das 1,3-Butadien mit der größeren Reaktionsfähigkeit
verbraucht und dann das Styrol mit der schwächeren Reaktionsfähigkeit polymerisiert; es entsteht ein Blockcopolymer mit
lokalisierter Verteilung der Sequenzen. Dieses Blockcopolymer ist aufgrund seiner sich aus der Struktur ergebenden physikalischen
Eigenschaften für bestimmte Anwendungsgebiete geeignet, eignet sich aber nicht für die Herstellung von Autoreifen.
Hierfür wird ein anderes Polymer, z.B. ein regelloses Copolymer aus 1,3-Butadien und Styrol benötigt.
Sogenannte "regellose Copolymere" sind Copolymere, in denen der vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoff
gleichförmiger in der ganzen Polymerkette verteilt ist. als in den oben beschriebenen Blockcopolyraeren, die in Gegenwart
einer organischen Lithiumverbindung in einem Kohlenwasser
stoff lösungsmittel erhalten werden.
Zur Herstellung derartiger Copolymeren wurde bereits
versucht, konjugierte Diene und vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe auf verschiedene V/eise zu copolymerisieren.
Das typische Verfahren ist in der USA-Patentschrift Nr. 2 975 160 beschrieben; danach wird die Copolymerisation
in Gegenwart verschiedener Mittel zum Regellosmachen (randomizers) wie Ätherverbindungen, Thioätherverbindungen
oder tertiäre Amine durchgeführt. Dieses Verfahren wird in der folgenden Beschreibung als "Verfahren A" bezeichnet.
Erfindungsgemäß wird hingegen zum Herstellen von regellosen Copolymeren ein Katalysator verwendet, der
aus einer organischen Lithiircverbindung und einer mit
mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten Pyridinverbindung, bei v/elcher zwei oder mehr Wasser st off atome des
Pyridinrings durch Kohlenwasserstoffroste ersetzt sind,
besteht.
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ORIGINAL INSPECtED
Gemäß dem Verfahren A wird ein konjugiertes Dien wie Butadien, Isopren usw. mit einer anderen ungesättigten Verbindung
wie Styrol in Gegenwart von Paraffin, Cycloparaffin
oder aromatischen Kohlenwasserstoffen und einer polaren Verbindung
copolyiaerisiert, die die als Katalysator verwendete
organische Lithiumverbindung nicht deaktiviert. Solche polaren
Verbindungen sind Äther, Thioäther und tertiäre Amine, wie oben angegeben; Beispiele für tertiäre Amine sind
Dimethyläthylamin, Tri-n-propylamin, Tri-n-butylamin, Trimethylamin,
Triäthylarain, Η,Ν-Dimethylanilin, Pyridin,
Chinolinf li-Äthylpiperidin, N-Äthyl-H-methylanilin. Diese
Verbindungen können als Trialkylamine wie Triethylamin usw., Bialkylmonoarylamine wie Ν,Ν-Dimethylanilin usw.,
stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen wie K-Alkylpiperidine,
z.B. K-Äthylpiperidin usw., Pyridin und Chinolin klassifiziert werden.
Beim Copolymerisieren eines konjugierten Diens und eines vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffes
unter Verwendung einer organischen Lithiumverbindung als Katalysator beeinträchtigen Trialkylamine, Dialkylmonoarylamine
und !I-Alkylpiperidine die Copolymerisation nicht,
selbst wenn sie in so großen Mengen eingesetzt werden, daß sie als Lösungsmittel wirken. Durch Pyridin oder Chinolin
hingegen wird, wenn diese Verbindungen in einer Menge von mehr als 0,5 Mol je Hol organische Lithiumverbindung eingesetzt
werden, die Copolymerisation beträchtlich verzögert und insbesondere, wenn diese Verbindungen in einer Menge
von mehr als i Hol je Hol organische Lithiumverbindung eingesetzt lierden, vollständig zum Stillstand gebracht. Dies
zeigt, daß Pyridin oder Chinolin die organische Lithiumverbindung deaktiviert. Es ist allgemein bekannt,daß die
organische Lithiumverbindung mit Pyridin oder Chinolin eine
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INSPECTED
Additionsverbindung bildet und man nimmt an, daß die Deaktivierung
darauf beruht, daß diese Additionsverbindung nicht als Polymerisationsinitiator wirkt. In diesem Falle findet
Copolymerisation statt, wenn Pyridin oder Chinolin in einer Menge von weniger als 0,5 Mol je Hol organische Lithiumverbindung
verwendet werden, sie verläuft aber langsamer, als wenn die Verbindung dem Katalysator nicht zugesetzt wird, und
das erhaltene Copolymer ist ein Blockpolymer. V erschledene
stickstoffhaltige Heterocyclen wie Pyridin, Chinoxalin,
d. ,dJ-Dipyridin, 1,3-(Di-p-pyridyl)propan, Phenazin und dergl,
verzögern die Polymerisation ebenso wie Pyridin und Chinolin. Mit anderen Worten: Bei der Copolymerisation von konjugierten
Dienen mit vinylsubstituierten Dienen aromatischen Kohlenwasserstoffen
nach dem Verfahren A zeigt sich offensichtlich, daß die stickstoffhaltigen heterocyclischen Verbindungen
wie Pyridin und Chinolin vollständig verschieden sind von den anderen tertiären Aminen wie Trialkylaminen
und in besonderer V/eise die regellose Copolymerisation eines vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffes verzögern
und es kann vorausgesetzt werden, daß sie als Lösungsmittelkoraponenten
in unervjünsenter V/eise die Polymerisation
verzögern.
Es vjurde nun überraschend festgestellt, daß ein Katalysatorsystem
bestehend aus einem mit mehreren Kohlenvjasserstoffresten
substituierten Pyridin, bei welchem mindestens zwei Wasserstoffatome des Pyridins durch Kohlenwasserstoffreste
ersetzt sind,und eine organische Lithiumverbindung eine
ausgezeichnete Polymerisationsaktivität bei der Copolymerisation eines konjugierten Diens mit einem vinylsubstituierten
aromatischen Kohlenwasserstoff zeigt, selbst wenn das aus Pyridin und organischer Lithiumverbindung zusammengesetzte
Katalysatorsystem die Polymerisation nicht auslöst. Es hat sich weiterhin überraschend gezeigt, daß mit diesem
Katalysatorsystem Copolymere mit ausreichender Regellosigkeit
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OftlQfNAL INSPECTED
■erhalten werden, wenn der Anteil an mit KohlenwasserStoffresten
substituiertem Pyridin in der erfindungsgemäßen Katalysatorkombination
mit organischer Lithiumverbindung sehr viel geringer ist als der verschiedener tertiärer
Amine wie Trialkylamine, Dialkylmonoarylamine, N-Alkyl-
piperidine usw.. Genauer gesagt, genügt bei der Vervrendung
dieser Pyridine ein Äquivalent auf eine organische Lithiumverbindung.
Der besondere Vorzug des Verfahrens in wirtschaftlicher Hinsicht liegt darin, daß die gestellte Aufgabe
mit einer so geringen Menge erreicht wird. Außerdem liegt der Siedepunkt der mit Kohlenwasserstoffresten substituierten
Pyridine im allgemeinen über 1*JQOC und sie werden allgemein
nur in katalytischer Menge eingesetzt, so daß beim Zurückgevrinnen des Lösungsmittels eine Verunreinigung des
Lösungsmittels sehr leicht vermieden werden kann und sich komplizierte Reinigungsverfahren für das Lösungsmittel daher
erübrigen. Außerdem können die mit mehreren Kohlenwasserstoff
res ten substituierten Pyridine, da sie Brönstedbasen
sind, gegebenenfalls vollständig aus dem Lösungsmittelsystera durch Auswaschen mit säurehaltigem Wasser entfernt
werden; dies ist ein weiterer besonderer Vorzug der stickstoffhaltigen Base gegenüber Äthern oder Thloäthern.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich z.B. die Vinylstruktur der erhaltenen 1,3-Butadiencopolymere
in einem Bereich von 15 - 50 % steuern. Es. ist vor allem
möglich, den Vinylgehalt in einem Bereich von 25 - 40 %
zu wählen, ohne die Regellosigkeit des Copolymeren nachteilig zu beeinflußen; dies ist ein Vorzug gegenüber
dem in der französischen Patentschrift Nr. 1 425-276
beschriebenen Verfahren (Verfahren B). Bei diesem Verfahren B wird die Copolymerisation in Gegenwart eines
aus einer organischen Lithiumverbindung und einer chelate
bildenden difunktionellen Lewisbase wie Tetramethyläthyl
endiamiii vorgenommen und in diesem Falle liegt der
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Gehalt an Vinylstruktur in der Butadieneinheit eines Copolymeren
aus Butadien als einer Komponente im allgemeinen wesentlich über 60 %\ ein so großer Vinylgehalt erhöht die
Glasübergangstemperatur(Tg - Einfriertemperatur) des Polymeren beträchtlich und seine Eigenschaften als elastomeres
Material werden daher verschlechtert.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist bei niederen bis
hohen Polymerisationstemperaturen ausgezeichnet beständig und wird nicht vor Ende der Polymerisation deaktiviert. Wird
das Katalysatorsystem durch vorheriges AlternClassen der beiden
Komponenten hergestellt, so ist ein Reaktionssystem,
bei welchem zu einem derart gealterten Katalysator Monomere zugesetzt werden, oder ein Reakt ions system fcei welchem
zu Monomeren und Lösungsmittel die beiden Komponenten des Katalysators gegeben werden, vollständig homogen und ermöglicht
daher ein leichtes Arbeiten und eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit. Außerdem läßt sich der Katalysator
sehr leicht von den Copolymeren abtrennen.
Zur besseren Verdeutlichung der Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nachstehend die Wirkungen und Vorzüge
verschiedener mitjnehreren Kohlenwasserstoffresten substituierter Pyridine erläutert.
1. Dimethylpyridine, d.h. Lutidine sind sehr billig als Gemisch
der Isomeren verfügbar, weil Dimethylpyridine in ziemlicher Menge im Steinkohlenteer enthalten siifl.,der durch
trockne Destillation von Steinkohle erhalten wird, während die bekannten tertiären Amine auf synthetischem 1/ege hergestellt
werden müssen.
2. Unter den mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten
Pyridinen wirken besonders Triraethylpyridlne wie 2,4-, 6-KoIlidin,
2,3,6-Kollidin usw. als ausgezeichnete Aktivatoren
für organische Lithiumverbindungen und bewirken bereits im
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katalytischer Kenge eine um ein Mehrfaches höhere Polyraerisationsaktivität
als n-Butyllithium, das als Einkomponentenkatalysator
eingesetzt wird. Außerdem kann, der Vinylgehalt
in den Butadieneinheiten leicht z.B. im Bereich
von 25 - 35 % gesteuert vier den, ohne wesentlich die Regellosigkeit
des Copolymeren zu verlieren. Zwar werden die Trioethylpyridine nicht so billig erhalten, wie die Lutidine,
sie sind aber immer noch vergleichsweise billig und außerdem müssen, wie bereits gesagt, zahlreiche tertiäre
Amine in so großer Menge eingesetzt werden, um ein regelloses Copolymer zu erhalten, daß sie die Rolle eines Lösungsmittels
übernehmen, während das gleiche.Ziel bereits mit katalytischen Hengen an mit mehreren Kohlenwasserstoffresten
substituierten Fyridinen erzielt wird. Die Trimethylpyridine
gehören deshalb zu den bevorzugtesten zweiten Katalysatorkoniponenten hinsichtlich Polymerisationsgeschwindigkeit,
Wirtschaftlichkeit und Konfiguration des Polymeren.
3. Bei Verwendung von dialkyl-substituierten Pyridinen, bei Vielehen die Hasserstoffatome in 3- und ^Stellung
des Pyridinringes durch Alkylgruppen ersetzt sind, z.B. ß-Kollidin, 3f iS-IrUtidin werden leicht Copolymere erhalten,
in Vielehen der vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoff praktisch gleichmäßig in der gesamten Copolymerkette
verteilt ist. Außerdem übersteigt in diesem Falle der Vinylgehalt in der konjugierten Dieneinheit des Copolymeren
nicht 50 ?* und liegt im allgemeinen unter 45 %.
h. Pentaalkylpyridine zeigen unter bestimmten Bedingungen
eine bemerkenswerte aktivierende Wirkung, wie in den Beispielen noch gezeigt wird.
Diese Aufzählung bezieht sich nur auf einen Teil der vielen möglichen niit mehreren Kohlenwasserstoffresten sub~
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BAD ORIGINAL
stituierten Pyridine und gibt daher keine vollständige Beschreibung
der Wirkungen und Vorzüge dieser Verbindungsklasse.
Kurz gesagt besteht das Verfahren zum Herstellen der
erfindungsgemäßen Polymeren darin, daß ein Gemisch aus einem
konjugierten Dien und einem vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff mit einem Zweikomponentenkatalysator,
der aus 1. einer organischen Lithiumverbindung und 2. einem mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten
Pyridin besteht, in der Reaktionszone., allgemein in einem flüssigen Lösungsmittel bei entsprechender Temperatur
und unter entsprechendem Druck in Berührung gebracht wird.
Die erfindungsgemäß zu polymerisierenden Monomere sind
die Gemische aus einem konjugierten Dien mit 4-12 Kohlenstoffatomen
und einem vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff. Beispiele für konjugierte Diene mit
4-12 Kohlenstoffatomen sind 1,3-Butadien, Isopren, Piperylen, 2,3-Diraethyl-l,3-butadien, 1,3-Hexadien u.a.m..
Besonders bevorzugt werden 1,3-Butadien und Isopren.
Vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe sind Verbindungen, bei welchen mindestens eine Vinylgruppe an
ein Kohlenstoffatom des aromatischen Kerns gebunden ist; Beispiele hierfür sind 3,5~Diäthylstyrol, 4-n-Propylstyrol,
2,4,6-Trimethylstyrol, 4-Phenylstyrol, 4-p-Toluylstyrol,
3,5-Diphenylstyrol, 3-Äthyl-l-vinylnaphthalin, 8-Phenyl-lvinylnaphthalin
u.a.m..
Die erfindungsgemäß als erste Katalysatorkomponente zu verwendende organische Lithiumverbindung kann durch die
Formel ß (Li) χ wiedergegeben werden.
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; χ bedeutet eine ganze Zahl von 1 - *l·, R ist ein
aliphatischen cycloaliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest
und kann auch ein hochmolekularer Kohlenwasser stoff rest sein. Bevorzugt steht R für Kohl env;ass er stoffres
te mit 1 - *ίθ Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt werden Lithiumverbindungen, bei welchen χ die Zahl 1 bedeutet; in diesem Falle steht R vorzugsweise für
einen Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest z.B. für Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, n-Amyl, Isoamyl,
n-Hexyl, 2-Athylhexyl, n-Octyl, n-Decyl, Stearyl usw; Allyl,
n-Propenyl, Isobutenyl usw; 1-Cyclohexenyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cyclohexyläthyl usw.; Phenyl, Naphthyl usw.;
Toluyl, Butyl phenyl, Äthylnaphthyl usvr.; Benzyl, Phenyl butyl
VLSM, .
Insbesondere werden als erste Katalysatorkomponente Alkyllithiumverbindungen mit 2-8 Kohlenstoffatomen in der
Alkylgruppe bevorzugt und unter diesen n-Butyllithium. Lithiumverbindungen, in denen χ die Zahl 2 - h ist, sind
z.B. Tetramethylendilithiura, Pentamethylendilithium,
Hexamethylendilithium, Diphenyläthylendil-ithium, 1,5-Dilithiumnaphthalin,
1,20-Dilithioeikosan, l,*j~Dilithiocyclohexan
usw. Es können auch organische Lithiumverbindungen verwendet v/erden, die der Polymerisation gegenüber inerte
funktioneile Gruppen enthalten.
Außerdem umfassen die erfindungsgemäßen organischen Lithiumverbindungen solche Verbindungen der angegebenen Formel,
bei welchen R für Kohlenwasserstoffrest mit mehr
als ^l Kolil ens t off atomen steht, bevorzugt werden aber diejenigen
Lithiumverbindungen, bei Vielehen ein Ende oder beide Enden von niedrigmolekularen oder hochmolekularen linearen
Polymeren an Lithium gebunden sind. Besonders bevorzugt werden in dieser Gruppe Polystyrylraonolithium, Polybutadienylmonolithiura,
Polyisoprenylmonolithium, Polys'tyryldilithiura,
0098T0/.1B53 ~ 10 "
— IU — ·
Polybutadienyldilithium, Polyisoprenyldilithium oder solche
Lithiumverbindungen, bei welchen ein Ende oder beide Enden von linearen Copolymeren aus Styrol und Butadien an Lithium
.gebunden sind.
Als zweite, Katalysatorkomponente werden erf indiuiigsgemäß
mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierte Pyridine der allgemeinen Formel
verwendet, worin R , R-*, R , R^ und R Wasserstoff oder
gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffreste sind voraus-
2 q Ii ς
gesetzt, daß mindestens zwei Substituenten R , R-% R , R ^
und R Wasserstoff bedeuten. Bevorzugt stehen R , B-% R , R-^
und R für V/assers toff, Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppen; unter den Alkylgruppen werden diejenigen mit
1-20 Kohlenstoffatomen bevorzugt, insbesondere die Alkylgruppen mit 1-5 Kohlenstoffatomen. ,Beispiele für Kohlenwasserstoffreste
sind Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
Isobutyl, tert-Butyl, n-Amylj n-Propenylj Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cyclohexyläthyl; Benzyl, Phenylethyl. Unter diesen werden folgende Substitutionsschemata bevorzugt:
2 fi
a) Drei der Substituenten R bis R sind Wasserstoff, die
beiden anderen stehen für Methylrest oder Äthylrestj
2 fi
b) Zwei Substituenten R bis H sind Wasserstoff, die drei
anderen stehen für Hethylrest oder Äthylrest;
2 6
o) Ein Substituent R bis B ist Wasserstoff, die vier anderen sind Methyl- oder Äthylreste.
d) Alle Substituenten RÄ Ms R sind Methyl- oder Ithylreste.
Außerdem können diese mit mehreren Kohl enwass ers töf fires ten
substituierten Pyridine als Gemisch von zwei oder mehreren
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Verbindungen eingesetzt werden. Beispiele für besonders
bevorzugte Verbindungen, die dem obigen Substitutionsschema entsprechen sind:
a) 2,3-Lutidin, 2,^-Lutidin, 2,5-Lutidin, 2,6-Lutidin,
3,4-Lutidin, 3,5-Lutidin, Aldehydkollidin, ß-Kollidin,
3-Hethyl-5-äthylpyridin, 3,^Diäthylpyridin, 3,5-Diäthylpyridin.
b) 2,3,*MCollidin, 2,3,5-Kollidin, 2,3,6-Kollidin, 2,^,5-Kollidin,
2f*f-,6-Kollidin, 3,^,5-KoIlidin, 3,^,5-Triäthylpyridin.
c) 2,3,^,5-Tetramethylpyridin, 2,3,^,6-Tetramethylpyridin
und/oder 2,3,5,6-Tetramethylpyridin.
d) Pentaiaethylpyridin.
unter den Gemischen der Gruppen a) und b) werden Gemische
aus zwei oder mehreren der sechs Arten Lutidine und sechs Arten Trimethylpyridin bevorzugt. Zu diesen Gemischen
gehören auch verschiedene Fraktionen, die bei der fraktionierten Destillation von Steinkohlenteer und
Schieferteer erhalten vier den und mit mehreren Kohlenwasserstoff
resten substituierte Pyridine enthalten. Unter diesen werden wiederum 3,4-Lutidin, ß-Kollidin, 2,4-,6-Kollidin,
2f3i&-Kollidin oder Gemische aus zwei oder mehreren der
sechs Arten Lutidine und sechs Arten Trimethylpyridine insbesondere bevorzugt.
Die Verbindungen, bei Vielehen die -*-, ß- oder t-Stellung
nur mit einem Kohlenwasserstoff besetzt ist, z.B. ς£ -, S- oder 'Jf-Picolin sind nur wenig wirksam und fallen
deshalb nicht unter die vorliegende Erfindung.
Es ist allgemein bekannt, daß die organische Lithiuraverbindung,
die erste Komponente des erfindungsgemäßen Katalysators, alleine zur Anwendung konunt, mit- zunehmender
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!Menge an organischer Lithiumverbindung die Polymerisationsgesctowindigkeit
steigt und das Molekulargewicht des Gopolymeren abnimmt. Bei dem erfindungsgemäßen Katalysatorsystem,
bei welchem zu der organischen Lithiumverbindung eine zweite Katalysatorkomponente tritt, geht dieser Einfluß nicht verloren
und die Menge an organischer Lithiumverbindung schwankt daher in einem weiten Bereich, je nach gewünschten Polymeren
und Polymerisationsbedingungen im einzelnen. Allgemein werden 0,01 bis 100 mMol organische Lithiumverbindung je
Mol Gesaratmonomere eingesetzt; wird ein Polymer mit hohem Molekulargewicht und eine hohe Aktivität gewünscht, so
beträgt die Menge an organischer Lithiumverbindung 0,01 bis 10 mMol je Mol Gesamtmonomere.
Erfindungsgemäß wird der Katalysator durch Vermischen
von mindestens einer organischen Lithiumverbindung mit mindestens einem mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten
Pyridin erhalten.
Das Molverhältnis von mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierten Pyridin zu organischer Lithiumverbindung
kann je nach der Art der Katalysatorkomponenten und ihrem Gehalt an Verunreinigungen bzw. Begleitetoffen
schwanken. Das bevorzugte Molverhältnis, bei welchem die
organische Lithiumverbindung aktiviert und regellose Copolymere erhalten werden, ist wie folgt:
A Bei Pyridinen mit drei Kohlenwasserstoffresten als Substituenten oder einem überwiegend aus diesen Pyridinen
bestehenden Gemisch beträgt das Molverhältnis 0,5 - 10,0,
vorzugsweise 0,7 - 5»0.
B Bei Pyridinen mit 2, k oder 5 Kohlenwasserstoff resten
als Substituenten oder überwiegend aus diesen Pyridinen bestehenden Geniischen beträgt das Molverhältnis 0,5 - 5,0,
vorzugsweise 0,7-5,0.
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>■--': * ' BAD
Durch Variieren des Holverhältnisses kann der Gehalt
an Vinylstruktur in den Butadieneinheiten und die Begellosigkeit
des Copolymeren variiert werden, während gleichzeitig die hohe Aktivität beibehalten wird.
Das erfindungsgeraäße Polymerisationsverfahren kann als
Polymerisation in der Kasse durchgeführt werden» allgemein wird aber Lösungspolymerisation in einem inerten Hedium
bevorzugt. Dieses Reaktionsmedium ist ein praktisch wasserfreier flüssiger Kohlenwasserstoff mit weniger als
20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 4- - 10 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Propan,
Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Isooktan, Cyclopentan, Cyclohexan,
Dekan, Hexadekan, Benzol, Toluol, Äthylbenzol, Xylole, Naphthalin, Tetrahydronaphthalin.
ein vollständiger regelloses Copolymer zu erhalten, «erden aliphatische oder alicyclische Kohlenwasserstoffe.
bevorzugt. Selbstverständlich kennen diese Lösungsmittel auch als Gemische von zwei oder mehreren Lösungsmitteln
zur Anwendung kommen. Die Menge an einzusetzendem Lösungsmittel
wird bestimmt von dem gewünschten. Holelculargewicht des Copolyiieren, der Art des Lösungsmittels u.a.m.; im
allgemeinen liegt die Menge Lösungsmittel im Bereich von 100 bis 2 000, vorzugsweise 300 bis 1 000 Gewichtsteile
auf 100 Gewichtsteile Monomere, gegebenenfalls kann während der Polymerisation weiteres Lösungsmittel nachgegeben
«erden, um das Polymerisationsgemisch bei der gewünschten
Viskosität zu halten. Im allgemeinen werden vorzugsweise Wasser, Sauerstoff, Kohlenstoffdiexid u.a. Katalysatorgifte
aus allen an der Polymerisation beteiligten Stoffe, d.h. Katalysatorkoniponente, Lösungsmittel und Monomeren,
entfernt und die Polymerisation wird vorzugsweise in einer
inerten Gasatmosphäre nie trockenen. Stickstoff oder Argon,
vorgenommen. - " ~
0OiStOYt653
Das erf indungsgeraäße ¥erf ahren kann absatzweise oder kontinuierlich geführt werden^wenn ein entsprechendes Verfahren
zum Zugeben der Ausgangsstoffe zur AiJweiidung kose*. Bie
Zugabe, d.h. das Einspeisen kann auf verscMeaen« Heise
erfolgen. So können die erste und ztnite Eamgoms&te äes
Katalysators, das Lösungsmittel und die I-Ionooeren gleichzeitig
in einen Reaktor eingebracht werden oder es können
die beiden Katalysatorkomponenten getrennt davon -vorgelegt
oder zugegeben werden, nachdem Lösungsmittel und Honoeere
vorgelegt wurden. Es kann auch ein zuvor gealteter maß. hergestellter
Katalysator zu einem Gemisch aus Lösungsmittel
und Monomeren gegeben werden. Die mit aehreren serstoffresten substituierten Pyridine der zweitem Katalysatorkomponente
brauchen nur in sehr geringer Henge eingesetzt zu werden und bilden rait der organischen Lithiunverblndung
selbst in ziemlich stark verdünntea Zustande einen wirksamen Katalysator, so daß die erforderliehe Bildungszeit
für den Katalysator kurz ist. Die KohlenKasserstoff-substituierten
Pyridine sind im' allgemeinen flüssig 1211a. können
daher leicht als solche zur Anwendung Monaten; sie können
aber auch vorher in einen Polymerisationslösungs«ittel und/oder
den flüssigen Monomeren gelöst werden. Äußerden können erfindungsgemäß
die beiden Katalysatorkoaponenten zuvor in eimern
flüssigen Kohlenwasserstoff miteinander vermischt und gealtert werden, vorzugsweise in einem Lösungsmittel für die
Polymerisation.
Bei der Katalysatorherstellung wird, zwecktsäßigemeise
eine strenge Behandlung vermieden und jnilde Älterungsbedingungen
angewandt. Jedoch zeigt sich aus der Tatsache, daß der Katalysator seilet bei hohen Temperaturen eine überraschende
Aktivität zeigt, daS die beiden Katalysatorkoiiponenten
nachdem sie alt den Monomeren in Berührung geliracht
wurden, unter strengen. Bedingungen nicht deaktiviert werden,
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1 Das Polymerisationsverfahren kann kontinuierlich geführt
werden, indem die Konzentration der Reaktionsteilnehmer im
Keaktor mit Hilfe eines der oben beschriebenen verschiedenen
Zugabeverfahren *ja3irend einer entsprechenden Verweilzeit in
dem erforderlichen Bereich gehalten wird. Die Polymerisationszeit
bei diskontinuierlicher Arbeitsweise ist nicht In besonderer Meise eingeschränkt, aber selbst wenn nur
sehr wenig Katalysator zur Anwendung kommt, ist die Polymerisation
nach 2h Ih praktisch beendet. Bei kontinuierlicher
Arbeitsweise sdaitaiakt die Verweilzeit stark je nach den
Bedingungen, liegt aber allgemein bei mehreren Hinuten bis zu 2 Stunden unter Bedingungen eines bestimmten Bereiches
.
Erfindungsgemaß iwird die Copolymerisation oder Mischpolymerisation
!bei einer Temperatur von -80 - 15O0C geführt,
im allgemeinen wird ein Temperaturbereich von 0 - 100 C
bevorzugt. Bei üisikontinuierlicher Arbeitsweise wird die
Temperatur kontinuierlich oder stufenweise erfüllt, .bei
konfelnulerllclier Arbeitsweise kann die Temperatur in der
Endstufe der Copolymerisation erhöht werden. Die Polymerisation
kann mmfcer autogenem Druck erfolgen, aber im
allgemeinen wiri. vorzugsweise unter einem Druck gearbeitet,
der ausreicht, daait die Monomeren im wesentlichen
flüssig bleiben. Der Brück hängt selbstverständlich von
den zu copolymerislerenden Monomeren, von\ Lösungsmittel,
der Polymerisatlomsteraperatür u.a. Parametern ab.
Nachdem die Bol^fiaerisation beendet oder das gewünschte
KolekulargewicM; erreicht ist, kann das Copolymer oder
Mischpolymer ~w<cm ]L©sra^*smittel abgetrennt und isoliert
werden, indem im füsöLIcher V/eise dafür Sorge getragen wird,
daß die Oxidation ^esraaieden und der Katalysator deaktiviert
wird. So kann die Bol^iierisationslösusg mit einem Antioxidans
versetzt raaä. dann ein Nichtlösiu^gsmlttel Dimethylalkohol,
IsopF©Bjlatkoliol, Wasser u.a. mehr zugegeben werden,
' - 16 -
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ÖfflGJNAL
wodurch der Katalysator deaktiviert wird, darauf wird das Copolymer isoliert. Gemäß einer anderen Arbeiteweise wird
die Polymerisationslösung mit einem Antioxidans versetzt und dann in erwärmtes Hichtlösungsmittel ausgegossen, um
das Lösungsmittel oder in manchen Fällen ein Gemisch aus Lösungsmittel und nichtumgesetzten Monomeren zu destillieren,
wodurch das Copolymer abgetrennt wird. Außerdem kann, da bereits eine sehr geringe Menge Katalysator ausreicht
und der Katalysator allgemein eine Verbindung mit hohem Siedepunkt ist, die Copolymerisation leicht zu Ende geführt
werden und in vielen Fällen braucht dann nur der häufig und
vorzugsweise als Lösungsmittel verwendete niedrigsiedende aliphatische Kohlenwasserstoff, z.B. n-Hexan,abgetrennt zu
werden. Gleichzeitig wird das getrocknete Copolymer erhalten^
indem die Polymerisationslösung mit einem Antioxidans wie Phenyl-ß-naphthylamin und gegebenenfalls etwas Deaktivator
für den Katalysator versetzt und dann unmittelbar erhitzt wird, gegebenenfalls unter vermindertem Druck. Da der Katalysator
nur in sehr geringer Menge eingesetzt wird, werden häufig, selbst wenn etwas Katalysator im Copolymeren verbleibt,
dessen physikalische Eigenschaften in keiner Hinsicht nachteilig beeinflußt. Soll aber der Katalysatorrückstand
so gering wie möglich gehalten werden, so wird dies leicht dadurch erzielt, daß man die Reaktionslösung wirksam mit
viel entsprechendem liichtlösungsmittel in Berührung bringt,
da das Katalysatorsystem selbst ein homogenes System ist.
oder indem man das Polymerisationsgemisch mit V/asser behandelt, das gegebenenfalls etwas Säure enthält, v/eil das
mit mehreren Kohlenwasserstoffresten substituierte Pyridin der zweiten Katalysatorkomponente eine Brönstedbase ist.
Selbstverständlich kann das Copolymer auch durch Ausfällen gereinigt werden.
Das erfindungsgemäße Copolymer kann in beliebiger
Zusammensetzung 1-99 Gew.~# konjugierte Dieneinheiten und
- 17 009810/1853
- 17 -
99— 1 Gew.-# vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoff
einhei ten enthalten. Soll das Copolymer als Kautschuk Verwendung finden, so daß eine Zusammensetzung mit 70 - 95
Gevi.-fo konjugierten Dieneinheiten und entsprechend
5-30 Gew. -fj vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff
einleiten bevorzugt; soll das Copolymer als Harz Verwendung finden, so wird eine Zusammensetzung mit
70 - 98 Gew.-$ vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoff
einheiten und 2-30 Gew.-% konjugierten Dieneinheiten
bevorzugt. Da die Bildung des regellosen Copolymeren
auf der vies entlichen Punktion des neuen erfindungsgemäßen
Katalysators beruht, kann das regellose Copolymer leicht in dem oben beschriebenen weiten Bereich für die Polymerisat
ionsbedingungen erhalten werden. Außerdem schwankt der Anteil an Vinylstruktur in kautschukartigen oder harzartigen
Copolymeren allgemein je nach Holverhältnis von zweiter
Komponente zur ersten Komponente des Katalysators und von der Copolymerisationstemperatur. Dementsprechend kann z.B.
in einem Copolymer aus 1,3-Butadien und Styrol ein Anteil
an Vinylstruktür der Butadieneinheit von 15 - 50 % oder
darüber erhalten werden, aber im allgemeinen liegt der Anteil dieser Struktur im Bereich von 20 - h$ %· In. diesem
Falle braucht, um den Vinylgehalt zu verringern, lediglich
die Temperatur erhöht oder das Molverhältnis verkleinert zu
werden; umgekehrt wird verfahren, wenn der Vinylgehalt erhöht werden soll. Hach dem erfindungsgemäßen ^polymerisationsverfahren
wird, wenn die Zusammensetzung der beiden Monomeren entsprechend aufeinander abgestimmt wird, leicht ein kautschukartiger
fester Körper, aber kein Gel erhalten. Das Molekulargewicht wird durch das Holverhältnis von Monomeren
zu organischer Lithiuraverbindung bestimmt.
Es vnarde festgestellt, daß bei der Copolymer isation
von z.B. Butadien und vinylsubstituiert em aromatischem
- 18 00 9810/1653
- 18 -
Kohlenwasserstoff die GlasÜbergangstemperatur des Co- .
polymeren durch Einstellen der Zusammensetzung ties Copolymeren, der Regellosigkeit der Sequenzverteilung und
des Vinylgehaltes der Butadieneinheit gesteuert werden kann und daß der Bereich nicht besonders beschränkt ist; jedoch
liegt er im Falle von kautschukartigen Polymeren bei -10 bis -10O0C.
Die erfindungsgemäß erhaltenen kautschukartigen
Copolymeren können in der bei Natur kautschuk üblichen VIeI-se
zu einem Gemisch verarbeitet v/erden; die Regellosigkeit in der Struktur des Copolymeren ist ausgezeichnet,
so daß die physikalischen Eigenschaften der vulkanisierten
Produkte des Copolymeren in vielerlei Hinsicht besser sind als diejenigen von Polybutadien oder den Bloclccopolymeren
oder Blockmischpolymerisat, das unter Verwendung von organischer Lithiumverbindung alleine erhalten wird.
Das erfindungsgemäß hergestellte Copolymer eignet
sich zur Herstellung von Autoreifen, Dichtungen, Behältern, Folien u.a.m..
Darüberhinaus können die Copolymeren mit hohem Gehalt an vinylsubstituierten aromatischem Kohlenwasserstoff als
Harz Verwendung finden und es wird z.B. in einem Copolymeren aus 1,3-Butadien und Styrol ein kleiner Anteil Butadiensequenz in der Polystyrolsequenz regellos angeordnet, so
daß die Schlagfestigkeit ziemlich verbessert wird.
~ 19-
009810/1653
, Bei den Angaben zu den Ausgangsraaterialien in folgenden Beispielen wird deren Gewichtsinenge angegeben mit Ausnahme
der zweiten Katalysatorkomponentei Die Menge der zweiten
Komponente ist ausgedrückt als Mol-Verhältnis bezogen auf die erste Komponente nämlich die Organolithium, z.B. bedeutet
l.,Os daß die zweite Komponente in einem MoI-Verhältnis bezogen
auf die erste Komponente von 1,0 vorliegt. In den Beispielen 1 bis 3 ist die Gesamtmenge an konjugierten Dienen und
vinylsubstituiert en Kohlenwasserstoffen 400 mMol und in den
Beispielen 4 bis 14 sowie in den Vergleichsversuchen 100 mMol.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen näher erläutert.
Ein 205 cnr fassendes Druckgefäß wurde sorgfältig
getrocknet und mit gereinigtem Stickstoff dreimal durchgespült und schließlich 400 Teile trockenes n-Hexan, 25 Teile
Styrol und eine vorbestimmte Menge der zweiten Katalysatorkomponente
eingeführt. Das Gemisch wurde auf -78°C gekühlt
und nun 75 Teile 1,3-Butadien und dann 0,3 Teile (1,2 mMoL)
n-Butyllithium zugesetzt und das Gefäß verschlossen. In einem
Thermostat wurde 20 Stunden auf 500C gehalten und schließlich
die Polymerisation durch Zugabe einer großen Menge von 2#iger äthanolischer Lösung von Phenyl-ß-naphtylamin abgebrochen, das
ausgeschiedene Mischpolymerisat abgetrennt und in Vakuum bei 5O°C getrocknet. Die Umwandlung und die Intrinsic-Viskosität
bei 3O°C in Toluol sowie der Styrolgehalt, die MikroStruktur
der Butadieneinheit und der Anteil an rückgewonnenem Material bei dem oxidativen Abbau des erhaltenen Mischpolymerisats wurden
bestimmt und in der Tabelle 1 zusammengefaßt (Intrinsic-Viskositäten
wurden jeweils unter gleichen Bedingungen und bezogen auf 100 cnr/g ermittelt) .
- 20 -
009810/1853
bad
- 20 - Tabelle 1 |
2.Komponente | Menge 1,0 |
Umwandl.· | |
j Vers. |
Art 2,4,6- Kollidin |
grad % 93,2 |
||
1 | ||||
ß-Kollidin 1,0
94,5
0,29
0,50
Intrinsic- Styrolge-Viskosität halt %
24,3
26,2
ers. | Mikrostruktur der Butadien-Einheit |
Vinyl- % |
Rückgewinnung beim oxydativen Abbau |
cis-1, 4 trans-1,4 % % |
33,4 | ||
1 | 26,0 40,6 | 35,1 | <10 |
2 | 19,1 45,8 | 0 | |
Die Mikrostruktur der 1,3-Butadien-Einheit und der
Styrolgehalt des Mischpolymerisats wurden durch Infrarotspektralanalyse ermittelt und zwar auf folgende Weise:
Bekanntlich entspricht die Intensität einer Bande in Infrarotspektrum dem Beer·sehen Gesetz
Bekanntlich entspricht die Intensität einer Bande in Infrarotspektrum dem Beer·sehen Gesetz
1)
I = Ioe
-kct
worin I die Transmission der Infrarotstrahlung durch die
Probe
Io die Transmission des Geräts ohne Probe
k der Extinktionskoeffizient der Probe c Konzentration der Probe
t Küvettendicke bedeuten.
Die öharakteristischen Absorptionsbanden, nämlich für Styrol 700 cm"1,trans-1,4 Einheit des Butadiens 967 cm"1
und Vinyleinheit der Butadienheinheit 910cm"1, wurden aus standard-
009810/1653
- 21 -
materialien mit ihren Extinktionskoeffizienten unter Ver-Wendung
eines japanischen Spektrometer 402 G mit Beugungsgitter
ermittelt. Die Gleichung 1) kann auch wie folgt geschrieben werden
2) D »log Io/I = k.c.t.
Aus der Gleichung 2) läßt sich mit der Zellendicke t und der gemessenen Absorption D mit Hilfe des oben ermittelten
Extinktionskoeffizienten die Konzentration und damit die
vorhandene Menge an trans-1,4-Einheiten, Vinyleinheiten und
Styrolgruppen ermitteln. Die Konzentration der cis-1,4-Elnheit
wird nach der Differenzmethode aus der Konzentration der trans-1,4-Einheit, der Vinyleinheit und der Styrolgruppen
erreichnet.
Die MikroStruktur der 1,4-Butadienheinheit und die
Styrolraenge werden nach der Erfindung wie folgt definiert.
cis-1 Λ (Gew.-*) =
x 100
trans-ΙΑ (Gew.-*) » χ 100
Vinyl-(Gew.-*) « x 10°
Styrol (Gew.-*) « x Ct : Konzentration von trans-1,4 (IR - spektroskopisch)
Cv : Konzentration von Vinyl (IR- spektroskopisch) Cc : Konzentration von cis-1,4 (IB- spektroskopisch)
Cst : Konzentration von Styrol (IR - spektroskopisch)
Die Aufnahme des IR-Spektrums erfolgte in einer Flüssigkeitszelle, Zellenstärke 0,5 nun, wobei das Mischpoly-
- 22 -
0--09810M653
merisat in Schwefelkohlenstoff gelöst war. Bei einer derartigen
Analyse stimmt der theoretische Styrolgehalt bei lOO^igem Umwandlungsgrad in verschiedenen Systemen der Styroleinspeisung
gut mit den gemessenen Wereh tiberein·
Die MikroStruktur des Polybutadien wurde quantitativ in ähnlicher Weise ermittelt.
Die Mikrostruktur des in diesem Beispiel erhaltenen Mischpolymerisats ergab 20,1 % cis-1,4, 37,5Ji trans-1,4,
42,4 % Vinylgruppen und 23,7 % Styrolgruppen.
Um die Regellosigkeit des erfindungsgemäßen Mischpolymerisats zu untersuchen, wurde die Anordnung der Styrols^equenzen
untersucht, wobei die Wldergewinnung des Styrols festgestellt
wurdejund zwar bei der im Folgenden noch näher zu beschreibenden
Methodes des oxydativen Abbaus.
Bei der Methode des oxydativen Abbaus nach I.M. Kolthoff
("Journal of Polymer Science", JL, 429 (1946)) wurde als
Katalysator Osmium J^ etraoxid und t-Butylhydroperoxid angewandt.
Bei einem derartigen Katalysatorsystem wird nur die Butadieneinheit abgebaut, wobei die Styrolelnheit erhalten
bleibt, Dem so behandelten Mischpolymerisat wird Methanol zugesetzt.
Styrolsequenzen mit einem Polymerisationsgrad von weniger als ca. 5 können im Methanol löslich sein, wohingegen
Styrolsequenzen mit einem Polymerisationsgrad von über ca. unlöslich sind. Auf diese Weise läßt sich die Regellosigkeit
des Mischpolymerisats durch die wMergewonnene Menge an Methanol unlöslichen Sequenzen feststellen.
Der Begriff "wiedergewonnene Menge" betrifft Gewichts-^
Styrolsequenzen, die bei dem oxydativen Abbau des gesamten Styrolgehalt-s in dem Mischpolymerisat als Methanol-unlöslicher
Teil wiedergewonnen werden kann·
- 23 009810/1653
Eine weitere Erläuterung hinsichtlich des oxydativen Abbaus
und der in Tabelle 1 gegebenen Resultate ist nötig.
Das Block-Wischpolymerisat, wie man es durch Mischpoly-Hierisieren
von 75 Teilen 1,3-Butadien und 25 Teilen Styrol mit Hilfe eines einkomponentigen Katalysators, nämlich n-Biithyllithium
ohne Zusatz einer 2. Komponente erhalten kann lißd einen Umsetzungsgrad von mehr als 90 $ feststellt, ergibt
im allgemeinen eine wiedergewonnene Menge durch oxydativen Abbau von ca. BO %» Aufgrund dieser Tatsache kann man feststellen,
daß die Versuche 1 und 2 zu regellosen Wischpolymeren führten. Hingegen -we«1 mit 2,4,6-Kollidin konnte der
Methanol-unlösliche Teil aus dem oxydativen Abbau auch nach Stehenlassen über lange Zeit nicht ausgefällt werden, trotzdem
die Messung mit Hilfe einer Fliehkrafttrennung vorgenommen
*iiH*de, war es unmöglich, korrekte Werte zu erhalten. Daraus
ergibt sich, da(3 bei Verwendung von 2,4,6,KoIlIdIn auch bei
einer Styrolsequenz in dem Mischpolymerisat von über 5 eine solche Sequenz eher kurz ist.
Im Sinne des Beispiels 1 wurde 1,3-Butadien und Styrol mit
verschiedenen Katalysatorsystemen polymerisiert und zwar handelte es sich dabei um verschiedene mehrfach-alkylsubstituierte
Pyridine und Triäthylamin als Vergleich als 2. KatalysatorkomDonente, woraufhin durch oxydativen Abbau die Regellosigiglceit
ermittelt wurde. Als Ausgangsmengen dienten 400
Teile n-Hexan, 21 Teile Styrol, vorbestimmte Mengen der mehrfaehalkyl-substituierten
Pyridine oder Triäthylamin, 79 Teile I,3-Butadien und 0,15 Teile (0,6 mMol) n-Butyllithium, Polymerisat ionstemperatür 50 0C, Polymerisationszeit 20 h.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt. Der mit + bezeichnete Versuch ergab, daii der äethanol-unlösliche Teil
auch nach längerer Stehzeit nicht ausgeschieden wurde.
0 0 98 10 /'1653
■Tabelle 2
- 24 -
Vers. | ι ro |
2. Komponente Art Menge |
Ausbeute | Intrinsic- Viscositat |
Styrol- gehalt |
MikroStruktur der Butadien-Einheit eis-1,4 trans-1,4 Vinyl- |
44,9 | 25,0 | Rückgewinnung bei oxydativem Abbau |
1816C | |
1 0098 | 3 | 2,4,6- 1,0 Kollidin |
>78,4 | 0,58 | 19,8 | 30,1 | 41,5 | 29,6 | OO .CO |
||
ο | 4 | " 2,0 | 100,5 | 0,39 | 20,5 | 28,9 | 41,2 | 32,5 | Spuren | ||
165! | 5 | 3,0 | 97,1 | 0,30 | 20,8 | 26,3 | 41,5 | 34,5 |
0 I3
JP |
||
6 | ß-Kollidin 1,0 | 93,8 | 0,95 | 20,0 | 24,0 | 36,4 | 38,1 | I 0 |
|||
7 | » 2,0 | 86,0 | 0,58 | 20,2 | 25,5 | 31,6 | 45,8 | 0 | |||
• 8 | 3,0 | 32,0 | 0,35 | 18,8 | 22,6 | 49,7 | 11,6 | 0 | |||
9 | Triäthyl- 2,0 amin |
98,6 | 0,90 | 19,3 | 38,7 | 82,6 | |||||
i Wurde als 2. Komponente Triäthylamin in einem Verhältnis
von 2 gegenüber"der 1. Komponente angewandt, so betrug der
wiedergewonnene Anteil durch oxydativen Abbau 82,6 %» Wurde
jedoch ß-Kollidin in einem Verhältnis 1 bis 3 angewandt,
so stellte man einen wiedergewonnen Anteil von 0 also eine hervorragende Regellosigkeit fest. Wird nun 2,4,6-Kollidin in
einem Verhältnis von 2 angewandt, so ist die Regellosigkeit noch
ganz gut. Der wiedergewonnene Anteil beträgt eine Spur. Als Vergleich
der wiedergewonnenen Anteile nach oxydativera Abbau der
Vinylanteile aus Versuch 3, ^ und 5 ergibt sieh, daß die Regellisigkelt
und der Vinylanteildes Mischpolymerisats eingestellt
werden kann durch Veränderung.der Menge an 2. Katalysatorkomponente.
Vergleicht man die Versuche 6,-7 und 8, kann man hinsichtlich
des Vinylgehalts den gleichen Schluß ziehen.
Im Sinne des Beispiels 1 wurde 1,3-Butadien und Styrol
mischpolymerisiert unter Verviendung eines Katalysatorsystems
mit 2,*l-,6-Kollidin als 2. Komponente. Einsatzmengen 400 Teile
n-Hexan, 25 Teile Styrol, 1 Teil 2,^,6-Kollidin, 75 Teile
1,3-Butadien und vorbestimmte Mengen von n-Butyllithium,
Polymerisatiqnstemperatur 50 oder 750C, Polymerisationszeit
20 h.
" -- - 26 00 9181 QV
Vers. n-Butyl - 2. komponente Polymerisations- Umwandlung Intrinsic- Styrol- rtikrostruktur der
lithium- Art Menge temperatur % Viscosität gehalt Butadien-Einheit
Anteil On % cis-1,4 trans-1,4 Vinyl·
10 | |
8600 | 11 |
ο. | 12 |
1653 | 13 |
ο,:
Collidin
0,10 " Μ
0,14 " "
0,10 · ■■
99,3
97,1 99Λ 97,8
0,52
0,79 23,0
0,57
^6,5 24,1
0,84 23,1 32,8 49,0 18,2
(NS
-0
OO .CO
Aus Tabelle 3 geht hervor, daß man mit 2,fr,6-Kollldin
als 2. Komponente die Monomeren quantitativ auch bei geringen
Mengen, also etwa 1/1000 bezogen auf die gesamte eingesetzte Monomermenge und n-Butyllithium als 1. Komponente polymerisieren
kann. Bei Versuch 11 findet man nur Spuren von Polystyrol, die einem oxydativen Abbau zugänglich sind.
Ein Druckgefäß mit einem Fassungsvolumen von 100 cnr wurde
sorgfältig getrocknet, mit gereinigtem Stickstoff dreimal ausgespült
und dann frOO Teile trockenes n-Hexan, 25 Teile Styrol
und vorbestimmte Mengen der 2. Katalysatorkomponente mit einem Injektor eingeführt. Das Reaktionsgemisch wurde auf -780C gekühlt
und dann 75 Teile 1,3-Butadien und danauch 0,7 Teile
(07 mMol) n-Butyllithium eingebracht und das Gefäß verschlossen.
Es wurde in einem Thermostat bei 500C auf einer Rollbahn gerollt,
und zwar bestimmte Zelt. Dann wurde die Raktion durch Zugabe großer Mengen einer 2Ji- äthanolischen Lösung von Phenylß-naphthyiWJamin
abgebrochen, das ausgefällt Mischpolymerisat gewonnen und in Vakuum bei 50°C getrocknet. Umwandlungsgrad
des Mischpolymerisats, der Vlnylgehalt der Butadieneinheit und der Styrolgehalt sind in Tabelle fr zusammengefaßt.
Vers. 2.Komponente Polymer- Umwandl. Styrol- Vinyl-
Art Menge isations- grad % gehalt gehalt der
zeit min % Butadien-
einheit % 20" 69,fr 13,fr
lfr | 2,frf6- Kollidin |
0,5 |
15 | 2,3,6- Kollidin |
N |
16 | Triethyl amin |
> 1 |
17 | 2,fr,6- Kollidin |
1,5 |
18 | 2,3,6- Kollidin |
* |
009810/1653
61.8 11,1
29.9 fr,0
81,6 15,fr
62,1 12,3
35,5 30,8
12,2
fro,3 27,9
- 28 -
Tabelle b (Portsetzung)
Vers. 2.Komponente Polymer-Art Menge isations-
zeit min
19 Triäthyl- 1,5 arain
2Oft N, N-(40 C) Diäthyl- ■
anilin
anilin
20
60
Umwandle Styrol, grad % gehalt
,7
25,8
5,5
3,0
Vinylgehalt der Butadien-Ein heit %
15,8
13,2
Aus der Tabelle 4 ergibt sich, daß bei Verwendung von 2,4,6- oder 2,3,6-Kollidin als 2.Komponente die Polymerisationsgeschwindigkeit beträchtlich höher ist als unter Verwendung von
Triätj&amin oder Ν,Ν-Diäthylanilin. Natürlich ist der Styrolgehalt
des Polymerisats wesentlich höher.
Die Maßnahnen des Beispiels 4 wurden zur Polymerisation
von 1,3-Butadien und Styrol mit einem Katalysatorsystem wiederholt,
wobei 2,4,6- und 2,3,6-Kollidin, ß-Kollidin oder Triäthylamin
als 2. Komponente dienten. Einsatzmengen ^00 Teile n-Hexan,
25 Teile Styrol, eine vorbestimmte Menge der jeweils angewandten 2. Komponente, 75 Teile 1,3-Butadien und 0,7 Teile
n-Butyllithium, Polymer!sationstemperatur 500C.
- 29 -
009810/1653
Ver. 2.Komponente Polymer!- Umwandle Styrol- Vinylgehalt
Art Menge sationszeit grad % gehalt der Butadien
min % Einheit %
21 2,4,6- 0,5 20 69,4 "13,4 35,5
Kollidin
22 2,3,6- " " 61,8 11,1 30,8
Kollidin
23 ß- " 60 ?2,4 19,1 2?,3
Kollidin
24 Triäthyl- " " 61,5 5,5 12,5
amin
25 2,4,6-
Kollidin 1,5 10 67,3 13,8 42.8
26 2,3,6- «15 65,1 15,7 37,6 Kollidin
27 ß- " 60 60,8 20,8 38,6
Kollidin
28 Triäthyl- " " 68,6 7,2 16,0
1min
Vergleicht man den Styrolgehalt bei im wesentlichen gleichen Umwandleungsgrad unter Berücksichtigung der vier in Tabelle 5
gezeigten 2. Katalysatorkomponenten, sieht man, daß die Mischpolymerisate,
die unter Verwendung der KoIlidine erhalten wurden, extrem hohen Styrolgehalt und bessere Regellosigkeit aufweisen
als dies mit Triäthylamin möglich ist. ß-Kollidin führt zu ganz
besonders hohem Styrolgehalt.
Im Sinne des Beispiels 4 wurdeil,3-Butadien und Styrol
polymerisiert unter Verwendung eines Katalysatorsystems mit ß-Kollldin
als 2. Komponente. Einsatzmengen 400 Teile n-Hexan,
- 30 0 0 9810/1653
10 | 7, | 5 | 23 | ,1 | 37 | ,6 |
60 | 61, | 0 | 23 | ,2 | 38 | ,6 |
120 | 89, | 3 | 23 | ,0 | 39 | ,2 |
25 Teile Styrol, 1,5 Teile ß-Kollidin, 75 Teile 1,3 Butadien
und 0,7 Teile n-Butyllithium; Polymerisationstemperatur 50°C.
Vers. 2.Komponente Polymeri- Urawandl.- Styrol- Vinylgehalt
Menge sationszeitgrad % gehalt der Butadienmin
Einheit %
29 1,5
30 "
31
31
Aus der Tabelle 6 ergibt sich, daß unter Verwendung von ß-Kollidin in einer Menge von 1,5 bezogen auf n-Butyllithium
zu Mischpolymerisaten führt, der en Verteilungsverhältnis von Styrol über die ganze Molekülkette gleichmäßig ist und dem
Verhältnis in dem Einsatzgeraisch entspricht.
Im Sinne des Beispiels h wurden 1,3-Butadien und Styrol
mit einem Katalysatorsystem polymerisiert, welches als 2. Komponente Pentamethylpyridin enthielt; Einsatzmengen 400 Teile
n-Hexan, 25 Teile Styrol, vorbestimmte Mengen an Pentamethylpyridin,
75 Teile 1,3-Butadien und vorbestimmte Mengen von n-Butyllithium.
Vers. n-Butyllithium 2.Komponente Polymerisations-Teile
temperatur C
32 0,7 1,5
33 0,5 1,0 50
Vers. Polymerisations- Uiwandlungs- Vinylgehalt der StyrdU
zeit min grad % Butadien-Einheit % geh.%
32 40 77 . 51,4 17,2
33 30 74 I*, 5 17,4
009810/1653
Aus dem Unisetzungsgrad und dem Styrolgehalt, wie er in
Tabelle 7 angegeben ist, ist zu entnehmen, daß auch bei Verwendung
von Pentamethylpyridin man eine Aktivierung und eine zunehmende Regellosigkeit feststellen kann.
Im Sinne des Beispiels **· wurde 1,3-Butadien und Styrol
mit einem Katalysatorsystem polymerisiert, welches ο Lutidine
und Aldehydkollidin als 2. Komponente enthielt. Ausgangsmengen 400 Teile n-Hexan, 25 Teile Styrol·, vorbestimmte henge jeder
der 2. Komponenten, 75 Teile 1,3-Butadien, 0,3 Teile n-Butyllithium.
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Vers.
2. Komponente
Art Menge
Folymerisa- Polymerisa·
tionstemper- tionszeit
tionstemper- tionszeit
atur o,
min
Um-
wandlung %
Styrol gehalt %
Vinylgehalt der Butadien-Einheit
34 | 3,4-J.utidInfc | .0.8 | 50 | 37 | 33.2 | 19.5 | 34.0 | |
35 | Il | 1.5 | 23.4 | 21.7 | *»0.2 | |||
36 | If | 3.0 | Il | ti | 10.5 | 25.0 | 48.6 | |
37 | ■.ι | 1.0 | 75 | 7 | 33.4 | I8.il | 33.2 | |
38 | Il | 1.5 | ti | 23.4 | 20.3 | 37.5 | ||
39 | fl | 3.0 | It | ι: | 6.8 | 21.3 | 43.1 | |
O | ΊΟ | 3,5-iutidine | O.ö | 50 | 37 | 10.ö | 16.1 | 2b.9 |
(O | 41 | ν | 1.5 | »! | It | 4.9 | 24.1 | 37.5 |
OO | 42 | Ii | 1.0 | 75 | 7 | 17.0 | 30.0 | |
O | 43 | ;· | 1.5 | π | Ii | 2.9 | 19.7 | 32.9 |
'44 | 2,3-lutidin* | 0.8 | 50 | 37 | 14.6 | 11.3 | 29.3 | |
σ> | 45 | ι! | 3.0 | 75 | 7 | 14.7 | 11.9 | 27.5 |
Vt | 46 | 2,4-Jutidin* | 0.8 | 50 | 31 | 14.1 | 11.3 | 26.5 |
CJ | 47 | 1.5 | 75 | 7 | 16.7 | 11.6 | 26.0 | |
48 | 2,5-iutidirA | 0.8 | 50 | 37 | 7.4 | 11.2 | 23.5 | |
49 | it | 1.5 | 75 | 7 | 5.7 | 12.9 | 26.9 | |
50 | 2,6-Lutidina | 3.0 | 50 | 37 | 12.7 | 11.7 | 43.7 | |
51 | Ii | 3.0 | 75 | 7 | 19.6 | 11.0 | 34.0 | |
52 | $ldehydecollidin& | 1.5 | 50 | 37 | 7.1 | 15.1 | 30.3 | |
53 | Si | 1.5 | 75 | 7 | 6.5 | 12.3 | 27.1 |
σι α oo
Daraus/ geht hervor, daß selbst unter Verwendung jeder der sechs Lutidine oder Aldehydkollidin ein beträchtlicher
Anteil von Styrol in der Mischpolymerikette bei der Anlaufzeit
der Polymerisation vorliegt. Aus der Tabelle 8 kann man auch
entnehmen, daß die Regellosigkeit bei 3,4- bzw. 3,5-Lutidin besonders hoch ist.
Im Sinne des Beispiel 4 wurde 1,3-Butadien und Styrol mit
einem Katalysatorsystem polymerisiert, welches ein Lutidin Kollidin-Gemisch
(Siedebereich 14-5 bis 175°C) als 2. Komponente
enthielt. Ausgangsmengen 400 Teile n-Hexan, 25 Teile Styrol, 2.
ookundöra Komponente 1, 75 Teile 1,3-Butadien und 0,3 Teile n~
Butyllithium. Nach der Polymerisation im Rollgefäß während 15 min in Thermostat von 500C wurde im Sinne des Beispiels 4 eine
Nachbehandlung vorgenommen. Der Umwandlungsgrad zu dem Mischpolymerisat
betrug 12,4 ^, Styrolgehalt 11,1$, Mikrostruktur der
Butadien-Einheit ergab einen Wert von cis-1,4 31,8 %, trans-1,4
37,2 % und Vinylgruppen 31,0 %.
Wird jedoch ohne 2» Komponente gearbeitet, so ist der
Umwandlungsgrad zu dem Mischpolymerisat nur 12,2$ und der Styrolgehalt
2,2$. Es scheint also, daß auch unter Verwendung eines
Gemischs von Lutidin und Kollidin eine beträchtliche Menge von Styrol bereits in dem Mischpolymerisat zur Anlaufzeit der
Polymerisation, wie in Beispiel 8, vorhanden ist.
Im Sinne des Beispiels h wurde l,3Butadien und Styrol mit
einem Katalysatorsystem polymerisiert, welches ß-Kollidin als
2. Komponente enthielt. Ausgangsmengen 400 Teile n-Hexan, 25
Teile Styrol, 2. Komponente 2, 75 Teile 1,3-Butadien und 0,2
Teile n-Butyllithitim. Das Reaktionsgeraisch wurde im Thermostat
bei ?5°C 15 min belassen und dann im Sinne des Beispiels 4
nachbehandelt. Die Umwandlung:zu dem Mischpolymerisat betrug
f - 34 -
0098 10/46^3 :
16,3 %, der Styrolgehalt 19,2 % und die MikroStruktur der
Butadien-Einheit wies 24,2 % cis-1,4, 37,6 % trans-1,4 und
38,1 % Vinylgruppen auf. Wurde jedoch ohne 2. Komponente polymerisiert, betrug der Umwandlungsgrad nur 11,1 % und der Styrolanteil
1,9$. Daraus ..ergibt sich, daß bei einer Temperatur von
75°C mit ß-Kollidin man noch immer ein ausreichend regelloses Mischpolymerisat erhält.
Hier soll der Einfluß des Alterns auf das Katalysatorsystem gezeigt werden.
Ein Druckgefäß mit einem Fassungsvolumen von lOOcnr wurde
sorgfältig getrocknet, dreimal mit gereinigtem Stickstoff ausgespült, dann 400 Teile trockenes η-Hexan, 2,3,6-Trimethylpyridin
in einem Mol-Verhältnis von 1 gegenüber o,7 Teilen n-Butyllithium eingebracht, das ganze bei einer vorbestimmten
Temperatur 30 min gealtert, dann schnell 75 Teile 1,3-Buta-
zu
dien und 25 Teile Styrol/gesetzt und während einer Stunde bei 400C am Rollbett polymerisiert. Die Nachbehandlung nach beendeter Polymerisation wurde nach Beispiel 4 genommen.
dien und 25 Teile Styrol/gesetzt und während einer Stunde bei 400C am Rollbett polymerisiert. Die Nachbehandlung nach beendeter Polymerisation wurde nach Beispiel 4 genommen.
Nachbehand lung. Temp. 0C |
Tabelle 9 | |
Vers. | -78 | UmwandL- S grad % g |
56 | 25 | 52,4 |
57 | 50 | 39,0 |
58 | - | ^9,5 |
59 | 65,0 | |
60 | 22,4 | |
cis-1,4 trans-1,4 Vinyl-
12,4 | 27,7 | 32,1 | 40,2 |
11,0 | 26,2 | 34,1 | 40,0 |
11,2 | 21,9 | 36,8 | 4i, 3 |
12,6 | 24,7 | 33,5 | 41,7 |
3,5 | 37,2. | 52,9 | 9,9 |
- 35 -
009810/1653
Bei den Versuchen 59 wurde kein Altern vorgenommen und die 1. Katalysatorkomponente erst zum Schluß zugesetzt. Bei
Versuch 60 wurde keine 2. Katalysatorkomponente angewandt.
Unter den hier angewandten milden Reaktionsbedingungen wird die Aktivität und die Regellosigkeit nicht wesentlich
beeinflußt, ob ein Altern stattfand oder nicht und unter welchen Bedingungen dieses vorgenommen wurde.
Im Sinne des Beispiels 4 wurde Styrol und 1,3-Butadien
mischpolymerisiert,jedoch hier als 2. Katalysatorkomponente
Pyridin oder Chinolin angewandt. Ausgangsmengen: 400 Teile n-Hexan, 25 Teile Styrol, vorbestimmte Henge der 2. Katalysatorkomponente,
75 Teile 1,3-Butadien und 0,7 Teile n-Butyllithium.
00981071653
Vers. .n-Butyllithium-Teile
2. Komponente Polymer- Polymer- Umwand- Styrol-
Art Menge isations- isations-lung gehalt
temper- zeit % %
atur · min
atur · min
°C
61 | 0.3 | Rrridin* | 0.3 | 50 | 37 | 29-8 | 4.1 |
62 | is | 0.8 | Il | I! | 0 | - | |
63 | ti | ti | 3.0 | t; | tt | 0 | - ' |
64 | It | It | 0.5 | 75 | 17 | 5.6 | 4.3 |
65 | t? | t; | 1.0 | It | It | 0 | - |
66 | tf | ti | 3.0 | It | ti | 0 | - |
67 | 0.7 | It | 0.7 | 40 | 60 | . 0 | - |
68 | ti | It | 1.0 | 50 | 200 | 0 | - |
69 | It | It | 1.5 | It | 900 | 0 | - |
70 | Il | Qhlnolln* | 1.0 | Il | 60 | 0 | - |
71 | H | ti | 1.5 | 40 | 0 | - |
σ> ο oo
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß Pyridin oder Chinolin eine Polymerisation vollständig verhindert, wenn es in einer
zu n-Butyllithium äquivalenten Menge angewandt wird. Auch wenn die Polymerisation in einem Ausmaß von weniger als 0,5
Äquivalent erfolgt, so ist eine solche Verbindung im wesentlichen wirkungslos zur Herstellung von regellosen Mischpolymeren.
Im Sinne des Beispiel 4 wurde Isopren und Styrol mit
einem Katalysatorsystem enthaltend ß-Kollidin als 2. Komponente
polymerisiert o-
Ein 100 cnr-Druckgefäß wurde getrocknet und mit gereinigtem
Stickstoff ausgespült und 400 Teile trockenes n-Hexan, 100
Teile des Gemischs Isopren/Styrol gleicher Mengen und 2. Komponente in einer Menge von 1 bezogen auf die 1. Komponente
eingeführt und schließlich 0,3 mMol η-Butyllithium als 1.
Komponente eingebracht und das Gefäß verschlossen. Es wurde in einem Rollbett bei 5O0C 120 min zur Polymerisation gerollt
und im Sinne des Beispiels 4 nachbehandelt. Die Ausbeute an Mischpolymerisat betrug 83 %, Der wiedergewonnene Anteil nach
oxydativem Abbau 0%,
Nun wurde 1,3-Butadien und Styrol mit Phenyllithium oder
Dilithiumstilben (anstelle n-But%yllithium) als 1. Komponente, nämlich die Organolithiumkomponente und als 2. Komponente
ß-Kollidin polymerisiert.
Ein 100 crar Druckgefäß wurde getrocknet und mit reinem
Stickstoff ausgespült und 400 Teile trockenes n-Hexan, 25 Teile
Styrol, eine vorbestimrate Menge der 2. Komponente eingebracht, das ganze auf -780C gekühlt und 75 Teile 1,3-Butadien und schließlich
4 mMol der Organolithiumverblndung zugesetzt. Nach Verschließe]
gerollt.
gerollt.
schließen des Gefäßes wurde es im Rollbett bei 500C etwa 120 min
Tabelle 11 009810/1653
Vers. 1. Komponente 2. Komponente Umwandlungsgrad Styrol- MikroStruktur der Zurückgewonnen bei
% gehalt Butadien-Kinneit oxydativem Abbau
% trans-1,4 Vinyl- cis-1,4 ^
,Ό Jo /b
σ | 62 | Phenyllithium | I | Il | ι | η |
ο | (Vergl.) | |||||
CO
00 |
63 | |||||
O | Dilithiostilb | |||||
CO | 64 | |||||
cn | (Vergl.) | |||||
co | 65 | |||||
58,2 72,0 61 9 70,5
50,3
20,1 36,6 38,1
4,8 52,8 9,0
19,8 35,2 40,2
.3
25,3
38,2
24,6
Hier wurde der Einfluß des Lösungsmittels auf die Polymerisation untersucht.
Das 100 cnr Druckgefäß wurde getrocknet und mit reinem
Stickstoff ausgespült, dann 400 Teile verschiedener Lösungsmittel,
25 Teile Styrol und 3,4-Lutidin als 2. Komponente
eingebracht schließlich
in einer Menge von 1 bezogen auf die 1. Komponent« auf -780C abgekühlt und 75 Teile 1,3-Butadien und 0,3 Teile
(0,3 mMol) n-Butyllitium zugefügt, das Gefäß verschlossen
und i.· Thermostat bei 500C am Rollbett während ca. 30 min
der Polymerisation ausgesetzt.
Vers. Lösungs- Polimeri- Umwandl.-mittel sationszeit grad %
min
Styrol- Vinyl- Rückgew, geh.% gehalt b.oxydat,
% Abbau %
66 | n-Hexan | 120 | 9*, | 2 | 25, | 1 | 51, | 9 | 0 |
67 | Cyclohexan | ^5 | 96, | 3 | 23, | 8 | 2 | 0 | |
68 | Toluol | 30 | 98, | CVJ | 24, | 1 | 4 | 0 | |
Beispiel 15 | |||||||||
In einem 25 1 Autoklav mit mechanischem Rührer, Vorratsbehälter
für Monomer und Temperaturregelsystem wurde nach Trocknen und Ausspülen mit gereinigtem Stickstoff zur Herstellung
einer vollständig inerten Gasatmosphäre 400 Teile trockenes n-Hexan, 25 Teile Styrol, welches mit Kieselgel getrocknet
wurde, und 0,5 im Verhältnis zu der 1. Katalysatorkomponente
von ß-Kolledin als 2. Katalysatorkomponente eingebracht, das ganze auf 50C abgekühlt, noch 75 Teile 1,3-Butadien und 0,08
Teile(31 mMol) n-Butyllithium unter Rühren zugefügt, die Polymerisationstemperatur
auf 6O0C eingestellt und 9 h fortgeführt und schließlich durch Zugabe von Acetonlösung des 2,6-Qi-tbutyl-p-kresol
abgebrochen.
- 40 009810/Ί653
- 4o -
Nach Entferung des Lösungsmittels in einer üblichen
Abstreifanlage wurde das Polymerisat in Vakuum bei 500C getrocknet.
Man erhielt ein durchsichtiges gummiartiges Elastomer ohne Gel in einer Ausbeute von 90 %, . Intrinsic-Viskosität 2,02,
Mooney-Viskositat*(ML-4) bei 1000C 62, Styrolgehalt 20,9 %,
MikroStruktur der Butadien-Einheit 44,9 %+ trans-1,4,28,^ %
cis-1,4 und 26,5 % Vinylgehalt bei einem wiedergewonnen Anteil nach oxydativem Abbau von 0.
Hier soll ein Vergleich über verschieden synthetisierte Butadien-Styrol-Mischpolymerisate angestellt werden.
Ein Elastomer A ist ein handelsübliches Produkt mit einem mittleren Vinylgehalt von etwa 30 %, hergestellt durch Lösungepolymerisation.
Elastomer B ist ein nach Beispiel 15 erhaltenes Mischpolymerisat.
Die Eigenschaften der beiden Elastomeren sind in folgender Tabelle gegenübergestellt.
A | B | |
Styrolgehalt % | 25,8 | 20,9 |
trans-1,4 % | ^3,5 | 44,9 |
cis-1,4 % | 23,6 | 28,6 |
Vinyl- (%) | 32,9 | 26,5 |
rüokgewonnener Anteil nach oxydativem Abbau |
% o | 0 |
ίηΐ | 1,92 | 2,02 |
Mooney Viskosität
ML-4 (1000C) |
57,8 | 62,0 |
Glmeiibergangs-
teaperatur Tg ( C) |
-56 | -64 |
x f eeeegen «aeh ASTM IM646-61
009810/1653
Nun wurden nach folgender Rezeptur die Elastomere A und B gemischt.
Copolymer : | 100 Teile |
Ruß (ISAF) | 60 Teile |
Aromatisches Öl : | 20 Teile |
Zinkoxid : | 5 Teile |
Stearinsäure : | 2 Teile |
Vulkanisations beschleuniger (N-Hydroxydiäthylen-2- benzothiazol-sulfenamid) |
: 1,2 Teile |
Schwefel | : 1.75 Teile |
Die Eigenschaften des vulkanisierten Kautschuks aus den
Elastomeren A und Bsind in Folgendem zusammengestellt.
Dehnung % Zugfestigkeit kg/cm 300}i Modul kg/cm2
Elastizität % Mikrohärte
Daraus ergibt sich, daß der erfindungsgemäß erhaltene
Kautschuk eine höhere Dehnung besitzt als der Kautschuk aus bekannten Elastomeren.
AL | B1 |
517 | 561 |
201 | 207 |
96 | 85 |
51 | 48 |
69 | 68 |
009810/1653
Claims (1)
- ι' ν c· μ u χ ao 1Λ-35 585j Ö I Ο UO JPatentansprüche, 1« Verfahren zum Herstellen von regellosen Copolymeren aus konjugierten Dienen mit 4-12 Kohlenstoffatomen und vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwa3sterstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomeren bei einer Temperatur im Bereich von -80 - 1500C in einem praktisch wasserfreien flüssigen Kohlenwasserstoff mit weniger als 20 Kohlenstoffatomen im Molekül mit einem Katalysator in Berührung bringt, der aus 1. einer organischen Lithiumverbindung der Formel R (Li) , worin R einen aliphatischen, cycloaliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit vorzugsweise 1-40 Kohlenstoffatomen und χ eine ganze Zahl von 1 - 4 bedeutet und 2., einer Pyridinverbindung der Formel,3zusammengesetzt ist, worin R , R5, R , RJ und R jeweils Wasserstoff oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- und Aralkylrest bedeuten, mit der Bedingung, daß mindestens zwei Substituenten Kohlenwasserstoffreste sind, wobei man je Mol Monomeren^emisch 0,01 - 100 mKol organische Lithiumverbindung einsetzt und ein Molverhältnis von substituierter Pyridinverbindung : organischer Lithiumverbindung von 0,5 - 10,0 einhält·009810/1653ORlQtNAL JNSPECTED2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,3-Butadien mit Styroycopolymerisierte3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man Isopren mit Styrol copolymerisiert,4β Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als Pyridinverbindung 3,4-Lutidin verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet , daß man als Pyridinverbindung 3,5-Lutidin verwendet,6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß man als Pyridinverbindung 2,3-Lutidin verwendet.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pyridinverbindung 2,4-Lutidin verwendet«8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet, daß man ale Pyridinverbindung 2,5-Lutidin verwendet«9. Verfahren nach Anepruch 1 bis 3, dadurch g e k e η η -zeichnet, daß man als Pyridinverbindung 2,6-Lutidin verwendet«10· Verfahren nach Anepruch 1 bie 3, dadurch gekennzeichnet , daß man ale Pyridinverbindung ß-Kollidin verwendet·— 3 — 009810/165311. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pyridinverbindung 2,4,6-KoIIidin verwendete12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pyridinverbindung 2,3,6-KoIIidin verwendet.13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß man als Pyridinverbindung Pentamethylpyridin verwendet.14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pyridinverbindung Aldehydkollidin verwendet.15· Verfahren nach Anspruch 1 bia 14, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Lithiumverbindung n-Butyllithium verwendet.16. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 15 zum Herstellen von vollständig regellosen hochmolekularen, kautschukartigen Copolymerisaten aus 1,3-Butadien und Styrol, wobei der Styrolgehalt 5-30 Gew.-# des Copolymeren ausmacht, dadurch gekennzeichnet , daß man die Monomeren bei einer Temperatur von 0 - 10O0C in einem praktisch wasserfreiem flüssigen Kohlenwasserstoff mit 4-10 Kohlenstoffatomen mit einem Katalysator aus 1. n-Butyllithium und 2. 3,4-Lutidin, ß-Kollidin, 2,4,6-Kollidin und/oder 2,3,6-Kollidin in Berührung bringt und dabei Je Mol fionomereii^emiech 0,01 - 10 mMol organische Lithiumverbindung einsetzt und ein Molverhältnis von Pyridinverbindung : organischer Lithiumverbindung von 0,7 - 5>0 einhält.7244'0098 10/1653
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