DE1252199B - Stabilisierung von Acrylsäureamid gegen Polymerisation - Google Patents
Stabilisierung von Acrylsäureamid gegen PolymerisationInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C233/00—Carboxylic acid amides
- C07C233/01—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
- C07C233/02—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having nitrogen atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to carbon atoms of unsubstituted hydrocarbon radicals
- C07C233/09—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having nitrogen atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to carbon atoms of unsubstituted hydrocarbon radicals with carbon atoms of carboxamide groups bound to carbon atoms of an acyclic unsaturated carbon skeleton
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
C 07 c
DEUTSCHES
PATENTAMT Deutsche Kl.: 12 ο-21
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1 252 199
Aktenzeichen: B 72988IV b/12 ο
Anmeldetag: 3. August 1963
Auslegetag: 19. Oktober 1967
Acrylsäureamid neigt, auch in Abwesenheit von Polymerisationsbeschleunigern, zur Polymerisation.
Bei seiner Lagerung ist daher eine Stabilisierung gegen vorzeitige Polymerisation erforderlich.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1047 773 ist die Verwendung von Indulinfarbstoffen sowie von Hydrochinon,
Pikrinsäure und Methylenblau als Stabilisierungsmittel bekannt. Nach der deutschen Auslegeschrift
1080556 lassen sich Phenylendiaminderivate zum Stabilisieren verwenden. Aus der französischen
Patentschrift 1288053 ist die Verwendung von Oxdiazolen, aus der französischen Patentschrift 1293 846
die von Phenothiazinen, Phenoxazinen und Phenazinen bekannt. Nach der USA.-Patentschrift 2863918
lassen sich Butylhydroxyanisol und tert.-Butylhydroxyanisol als Stabilisatoren verwenden. In der deutschen
Auslegeschrift 1151506 wird die Verwendung von Hydrazonen als Stabilisierungsmittel beschrieben.
Ferner sind aus der deutschen Auslegeschrift 1151506,
aus der französischen Patentschrift 851036 und den USA.-Patentschriften 2143941, 2259513, 2656376,
2726258, 2758135 und 2784219 die Verwendung der verschiedenartigsten Metallsalze bekannt. In der britischen
Patentschrift 793 841 wird die Verwendung von Natriumnitrit als Stabilisator beschrieben.
Diese bekannten Stabilisierungsmittel sind jedoch nicht voll befriedigend. Einige von ihnen haben einen
unangenehmen Geruch, andere neigen zum Verfärben oder sind für sich nicht lagerbeständig; wieder andere
befriedigen nicht in ihrer stabilisierenden Wirkung. Ferner haben die meisten von ihnen den Nachteil, daß
sie bei der Polymerisation des Acrylsäureamids stören oder im Polymerisat Verfärbung hervorrufen und
daher vor der Polymerisation des Acrylsäureamids aus den Monomeren entfernt werden müssen.
Es wurde nun gefunden, daß Mangan(II)-ionen in Form von Salzen, deren Anionen weder farbig sind,
noch Anlaß zu Verfärbungen geben, vorzugsweise in Form der Halogenide, des Sulfats, des Formiats, des
Acetats, des Oxalats, des Benzoats oder des Acrylats des 2wertigen Mangans, in Mengen von 0,001 bis
0,1 Gewichtsprozent ausgezeichnet zur Stabilisierung von monomeren! Acrylsäureamid geeignet sind.
Ein besonderer Vorzug dieser Stabilisierungsmittel besteht darin, daß sie sowohl bereits bei der Herstellung
des Acrylsäureamids durch Verseifung von Acrylsäurenitril zugesetzt werden können, als auch vor der
Polymerisation des Acrylsäureamids nicht stören und im Polymerisat keine Verfärbung hervorrufen. In der
deutschen Auslegeschrift 1092005 wird zwar angegeben, daß sich alle Metallsalze von N-Alkyl- und
N-Cycloalkyl-N-nitrosohydroxylaminen als Stabilisa-'■
Stabilisierung von Acrylsäureamid
gegen Polymerisation
gegen Polymerisation
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Max Strohmeyer, -
Dr. Heinrich Scholz, Ludwigshafen/Rhein
toren eignen und daß sich so stabilisierte Amide auch ohne Enfernung des Stabilisators polymerisieren lassen.
Bei einer Überprüfung ergibt sich jedoch, daß beim Acrylsäureamid selbst nicht alle Salze des N-Alkyl-
und N-Cycloalkyl-N-nitrosohydroxylamins eine befriedigende
Stabilisierungswirkung zeigen bzw. daß sie den üblichen Nachteil haben, es sei denn, man
verwendet das Mangansalz, das aber in der genannten Auslegeschrift nicht erwähnt wird.
Die Mangansalze können sowohl einem bereits vorliegenden, nicht stabilisierten Acrylsäureamid als.
auch schon bei der Herstellung des Acrylsäureamids nach an sich bekannten Verfahren zugesetzt werden.
Die Herstellung von Acrylsäureamid erfolgt z. B.
durch Einwirkung von 1 Mol Schwefelsäure auf 1 Mol Acrylsäurenitril und 1 bis 2 Mol Wasser bei einer
Temperatur von 70 bis 85° C und Normaldruck. Die Mangan(II)-ionen werden zweckmäßig vor der Umsetzung
mit dem Acrylsäurenitril gemischt. Das bei der Umsetzung erhaltene Reaktionsgemisch wird dann
neutralisiert, z. B. mit gasförmigem Ammoniak, und das Acrylsäureamid nach dem Abtrennen von Ammoniumsulfat
durch Abkühlen und Abschleudern gewonnen.
Die Mangan(II)-ionen setzt man in Form nichtoxydierender organischer oder anorganischer Salze,
besonders in wäßriger, gegebenenfalls saurer Lösung zu. Man kann aber auch Lösungen der Mangansalze
in niedrigmolekularen Alkoholen oder in niedrigmolekularen Fettsäuren verwenden. Im allgemeinen werden
die Mangansalze in Form von 10- bis 40%igen Lösungen verwendet. Es werden nur solche Mangansalze
verwendet, die keine färbenden oder Anlaß zu Verfärbungen gebenden Anionen enthalten.
Als Mangansalze eignen sich beispielsweise die Halogenide oder das Sulfat, ferner das Formiat, Acetat,
Oxalat, Benzoat oder Acrylat des 2wertigen Mangans.
709 678/435
Die Mangan(II)-ionen stabilisieren, sofern sie bei der Umsetzung von Acrylsäurenitril mit wäßriger
Schwefelsäure zugesetzt werden, nicht nur bei der Herstellung des Acrylsäureamidsulfats, sondern auch
noch bei der anschließenden Neutralisation, so daß sich jeder zusätzliche Stabilisatorzusatz erübrigt.
Der Zusatz der Mangan(II)-ionen hat nicht nur den Vorteil, daß der Stabilisator im Monomeren bei einer
nachfolgenden Polymerisation belassen werden kann, sondern auch, daß die stabilisierende Wirkung besser
ist als die von Eisenionen oder von Alkalinitriten. Falls man den Stabilisator aus dem monomeren Amid zu
entfernen wünscht, kann man dies z. B. durch Zugabe von einer etwa äquivalenten Menge eines Phosphats
und Abtrennen des gebildeten Mangan(II)-phosphats erreichen.
In einem 500-ml-Rührkolben werden 150 ml 85%'ge
Schwefelsäure vorgelegt und innerhalb von I1Z2 Stunden
bei 750C unter ständigem Rühren kontinuierlich 150 ml
Acrylsäurenitril und 0,25 ml 30%ige wäßrige Mangan(II)-sulfat-Lösung zugegeben. Anschließend wird
das Gemisch 3 Stunden bei 75 0C nachgerührt und die Schmelze in etwa 150 ml Wasser bei einem pH von
3 bis 6 mit gasförmigem Ammoniak neutralisiert. Nach dem Abfiltrieren des Ammoniumsulfats bei 30
bis 50°C wird die Lösung auf etwa O0C abgekühlt und
das Acr^lsäureamid abfiltriert. Zur Prüfung der Stabilisatorwirkung
wird in einem Glasrohr die Fallzeit einer Kugel von 3 mm Durchmesser bei 100° C in der Acrylsäureamidschmelze
bei einer Fallhöhe von 55 mm bestimmt.
Ergebnisse:
Stabilisierungsmittel Fallzeit der Kugel (in Sekunden)
zu Beginn nach
0,5 Stunden
0,5 Stunden
nach
1 Stunde
1 Stunde
nach 2,5 Stunden
nach 3,5 Stunden
0,04 °/0 Eisen(II)-sulfat (Vergleich) ..
0,07% Kupfer(II)-sulfat (Vergleich)
0,01 "Α, Mangan(II)-sulfat
0,07% Kupfer(II)-sulfat (Vergleich)
0,01 "Α, Mangan(II)-sulfat
4,5
4,5
4,5
3,5
6,5
3,5
Weitere Rückschlüsse auf Stabilisatorwirkung gestattet die Wasserlöslichkeit des Monomeren nach
verschieden langer Lagerzeit. Erhitzt man Acrylsäureamidproben, die mit Eisensulfat, Kupfersulfat bzw.
Mangansulfat stabilisiert wurden, 10 Stunden auf 60° C und löst sie anschließend in Wasser, so ergibt sich
folgendes:
Stabilisierungsmittel | Wasserlöslichkeit des Acrylsäureamids |
0,04% Eisen (als Eisensulfat) (Vergleich) 0,07% Kupfer (als Kupfersulfat) (Vergleich) 0,01 % Mangan (als Mangansulfat) |
anpolymerisiert, nur noch zur Hälfte löslich anpolymerisiert, nur noch zur Hälfte löslich klar löslich |
Eine Acrylsäureamidschmelze wurde wie im Beispiel 1 hergestellt, wobei folgende Mangansalze bereits
während der Herstellung des Acrylsäureamids zugesetzt wurden:
a) 40 ppm Mangansulfat,
b) 40 ppm Mangan(II)-salz des N-Nitroso-N-cyclohexylhydroxylamins,
c) 38 ppm Ammoniumsalz des N-Nitroso-N-cyclohexylhydroxylamins
(Vergleich) und
d) 76 ppm Ammoniumsalz des N-Nitroso-N-cyclohexylhydroxylamins
(Vergleich)
Zur Prüfung der Stabilisatorwirkung wurde in einem Glasrohr die Fallzeit einer Kugel von 3 mm
Durchmesser bei 100° C in der Acrylsäureamidschmelze bei einer Fallhöhe von 50 mm bestimmt.
Fallzeit der Kugel (in Sekunden)
Beginn
nach
0,5 Stunden
0,5 Stunden
2,5
nach
1 Stunde 2,5 Stunden
5
4
4
nach
nach
3,5 Stunden
7 7
c) (Vergleich) polymerisiert sofort
d) (Vergleich) polymerisiert sofort
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Mangan(II)-ionen in Form von Salzen, deren Anionen weder farbig sind noch Anlaß zu Verfärbungen geben, vorzugsweise in Form der Halogenide, des Sulfats, des Formiats, des Acetats, des Oxalats, des Benzoats oder des Acrylats des 2wertigen Mangans, in Mengen von 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent zur Stabilisierung von Acrylsäureamid gegen Polymerisation, beson-5 6ders während seiner Herstellung durch Verseifung französische Patentschriften Nr. 851 036, 1 288 053,von Acrylsäurenitril. 1 293 846;britische Patentschriften Nr. 561 969, 793 841;In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2143 941, 2 259 513,Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 030 826, 1 047 773, 5 2 656 376, 2 726 258, 2 758 135, 2 784 219,058 048, 1 080 556, 1 092 005, 1151 506; 2 863 918.709 678/435 10. 67 ® Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
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- 1964-08-04 GB GB31396/64A patent/GB1070202A/en not_active Expired
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GB1070202A (en) | 1967-06-01 |
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