DE124842C

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Publication number: DE124842C
Application number: DENDAT124842D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 124842 KLASSE 14 e.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. August 1899 ab.

Die Erfindung bezweckt schnelles Oeffnen und Schliefsen der Einlafs- bezw. Auslafsorgane von Dampfcylindern mittelst Hülfssteuermaschinen. Die Steuermaschinen für die Einlafsorgane bestehen im Wesentlichen aus einem Differentialkolben α und den Rundschiebern b und c (Fig. i), welche beide dieselbe Umdrehungszahl wie die Maschinen haben. Der Schieber b bewirkt das Oeffnen des Einlafsorganes des Kraftcylinders, indem derselbe Dampf unter die Ringfläche des Differentialkolbens treten läfst und gleichzeitig den Austritt des Dampfes, der noch vom vorhergehenden Hube sich über dem Kolben befindet, gestattet. Die Drehung dieses Schiebers ist unwandelbar diejenige der Kurbelwelle. Der zweite Rundschieber c dient dazu, den Dampf, welcher den Kolben aufwärts bewegt hat, in einem gegebenen Augenblick auf die obere, gröfsere Fläche des Differentialkolbens übertreten zu lassen und durch Expansionsarbeit des Dampfes den Kolben wieder niederzudrücken und somit das Einlafsorgan des Kraftcylinders zu schliefsen. Die mit d bezeichnete Feder hat den Zweck, dem von unten auf die Fläche vom Durchmesser y des Differentialkolbens wirkenden constanten Dampfdruck das Gleichgewicht zu halten und so zu verhüten, dafs das Ventil sich von selbst hebt. Beim Heben des Ventils ist also kein todtes Gegengewicht zu überwinden, da die Kraft, die den Kolben niederdrücken soll, erst in dem Augenblick auf den Kolben einwirkt, wann dieses Niederdrücken stattfinden soll, und wird aufserdern die Expansionsarbeit des Dampfes ausgenutzt. Der Umströmschieber c hat nun ebenfalls dieselbe Umdrehungszahl wie die Schwungradwelle, jedoch steht die rotirende Bewegung desselben unter Einflufs des Regulators, so dafs, entsprechend der benöthigten Füllung im Kraftcylinder, der Umströmkanal in diesem Schieber früher oder später mit den Kanälen im Steuercylinder in Deckung tritt und durch Uebertreten des Dampfes das Niederdrücken des Steuerkolbens und somit das Schliefsen des Einlafsorganes des Kraftcylinders bewirkt. Der Steuercylinder für die Auslafsorgane des Kraftcylinders ist im Wesentlichen derselbe wie der der Einlafsorgane, nur steht hierbei der Ueberströmschieber nicht unter Einflufs des Regulators, sondern empfängt seine rotirende Bewegung wie der Schieber b unwandelbar von der Schwungradwelle.

Zum Aufheben des Stofses in beiden Endstellungen des Steuerkolbens dient die nach beiden Richtungen hin wirkende Oelbremse e.

Die Anordnung der ganzen- Steuerung kann sehr verschieden sein, und stellt z. B. Fig. 1 eine Anordnung dar, bei der der Steuerkolben direct auf die Ventilspindel einer Ventilmaschine aufgesteckt ist. In Fig. 2 ist ein einziger Steuercylinder für beide Einlafs- bezw. Auslafsorgane des Kraftcylinders gezeichnet und ist in diesem Falle auch nur ein einziger Einlafs- bezw. Ueberströmschieber erforderlich. .

Die Steuerung kann für alle Arten von Steuerungsorganen, wie Schieber, Ventile, Corlifshähne u. s. w., benutzt werden. Ebenso können auch statt des Dampfes unter Druck stehende Gase zur Bewegung des Steuerkolbens benutzt werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Steuerung für Dampfmaschinen nach Art des Patentes 102408 mit durch Hülfsmaschinen bewegten Steuerorganen, dadurch gekennzeichnet, dafs der zum Anheben der Steuerorgane

unter die kleinere Fläche eines Differential- j wird.

kolbens (a) geleitete Dampf nach der gröfseren Fläche des Kolbens übergeführt wird und durch seine Expansivkraft das Schliefsen der Organe bewirkt, so dafs nur eine einzige Dampfmenge für beide Vorgänge erforderlich

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.